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    Plenarprotokoll 10/114 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 114. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Köhler (Duisburg) und Brandt . 8429 A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN Neuregelung des Rechts der Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen (Durchführungsprobleme) — Drucksachen 10/934, 10/1530 — Frau Nickels GRÜNE 8429 B Breuer CDU/CSU 8431 C Dr. Emmerlich SPD 8434 B Frau Dr. Segall FDP 8436 B Sielaff SPD 8437 D Berger CDU/CSU 8440 B Gilges SPD 8443 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 8446 A Eimer (Fürth) FDP 8450 B Erklärungen nach § 30 GO Stratmann GRÜNE 8451 C Breuer CDU/CSU 8452 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Entwicklungsprogramm Karibik und Zentralamerika zu dem Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Wischnewski; Herterich, Bindig, Dr. Holtz, Voigt (Frankfurt) und der Fraktion der SPD Lage in Mittelamerika — Drucksachen 10/239, 10/927, 10/2562 — Lamers CDU/CSU 8453 A Dr. Holtz SPD 8454 D Schäfer (Mainz) FDP 8458 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 8460 B Frau Gottwald GRÜNE 8462 B Voigt (Frankfurt) SPD 8463 B Möllemann, Staatsminister AA 8463 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Vorlage eines Programms „Biotechnologie" — Drucksache 10/1911 — Vosen SPD 8465 D Seesing CDU/CSU 8467 D Frau Dr. Hickel GRÜNE 8469 B Dr.-Ing. Laermann FDP 8471 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1985 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1985) — Drucksache 10/2591 — Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 8491 B Bernrath SPD 8492 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 Broll CDU/CSU 8494 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 8496 D Dr. Hirsch FDP 8498 A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/2607 — Seiters CDU/CSU 8499 D Frau Schoppe GRÜNE 8501 A Beckmann FDP 8502 C Becker (Nienberge) SPD 8503 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordnten Frau Dr. Hickel und der Fraktion DIE GRÜNEN Gentechnik — Drucksachen 10/1153, 10/2199 — Frau Dr. Hickel GRÜNE 8504 D Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 8507 A Catenhusen SPD 8509 D Kohn FDP 8512 D Dr. Probst, Parl. Staatssekretär BMFT 8515A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Nickels, Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung eines gemischt zivil-militärischen Flugsicherungssystems mit flächendeckender Kompetenz der militärischen Komponente — Drucksachen 10/944, 10/2122 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Zivil-militärisches Flugsicherungskonzept in Sobernheim — Drucksachen 10/1185, 10/2585 — Drabiniok GRÜNE 8516 D Hoffie FDP 8518 B Ibrügger SPD 8519 D Tillmann CDU/CSU 8521 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Neumann (Bramsche), Dr. Ahrens, Antretter, Bachmaier, Bindig, Brück, Büchner (Speyer), Drabiniok, Duve, Dr. Enders, Gansel, Gerstl (Passau), Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Hauchler, Dr. Hauff, Dr. Holtz, Dr. Jannsen, Jungmann, Dr. Klejdzinski, Klose, Kuhlwein, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny-Glotz, Matthöfer, Pauli, Dr. Rumpf, Dr. Scheer, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schneider (Berlin), Sielaff, Dr. Struck, Vogt (Kaiserslautern), Waltemathe, Frau Zutt Konvention des Europarates; Schutz von Häftlingen gegen Folter und grausame, unmenschliche oder entwürdigende Behandlung oder Strafe — Drucksache 10/2127 — Neumann (Bramsche) SPD 8523 A Seesing CDU/CSU 8524 D Horacek GRÜNE 8525 D Dr. Rumpf FDP 8527 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 8528 C Beratung der Sammelübersicht 58 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2551 — Hansen (Hamburg) SPD 8530A Dr. Rumpf FDP 8530 D Frau Potthast GRÜNE 8531 D Jagoda CDU/CSU 8532 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Fernmeldevertrag vom 6. November 1982 — Drucksache 10/2119 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/2575 — 8534A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 28. Januar 1981 zum Schutz des Menschen bei der automatischen Verarbeitung personenbezogener Daten — Drucksache 10/2118 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2593 — 8534 B Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des SteuerbeamtenAusbildungsgesetzes — Drucksache 10/864 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2625 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 III Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2737 — 8534 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. Mai 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich auf dem Gebiet des Konkurs- und Vergleichs-(Ausgleichs-)rechts — Drucksache 10/1627 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2682 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ausführungsgesetzes zum deutschösterreichischen Konkursvertrag AG — Drucksache 10/1628 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2682 — 8534 D Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — 8535 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 10. Februar 1976 zu dem Übereinkommen vom 2. Dezember 1972 über sichere Container — Drucksache 10/2595 — 8535 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Rom am 28. November 1979 angenommenen Fassung des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens — Drucksache 10/1921 — 8535 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Mitteilung der Kommission an den Rat betreffend Telekommunikation — Aktionslinien — zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften — Fernmeldewesen — — Drucksachen 10/874, 10/500, 10/2212 — 8535C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der steuerlichen Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten zur Übertragung von Unternehmensverlusten — Drucksachen 10/2076 Nr. 12, 10/2594 — 8535 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 11 13 Tit. 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — — Drucksachen 10/2288, 10/2571 — . . . 8536A Fragestunde — Drucksache 10/2712 vom 11. Januar 1985 — Deutschlandtreffen der Schlesier 1985 in Hannover MdlAnfr 2 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Soell SPD Antw StMin Vogel BK 8474 A ZusFr Dr. Soell SPD 8474 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8474 C Vertretung der schiffahrtspolitischen Entschließung des Bundestages vom 15. Dezember 1982 auf der UN-Konferenz über die Registrierung von Schiffen MdlAnfr 21, 22 11.01.85 Drs 10/2712 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . 8474 D ZusFr Hettling SPD 8475A ZusFr Fischer (Hamburg) CDU/CSU . 8475 C Ausbau der B 67 n Bocholt—Dülmen MdlAnfr 23, 24 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 8476 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8476A ZusFr Buschfort SPD 8476 C Bau der Ortsumgehung Steinach im Zuge der B 33 neu MdlAnfr 25 11.01.85 Drs 10/2712 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 8477 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8477 D ZusFr Fischer (Hamburg) CDU/CSU . 8477 D Reduzierung der Salzstreuung auf öffentlichen Straßen; Auswirkungen des Salzes auf die Umwelt MdlAnfr 26 11.01.85 Drs 10/2712 Zierer CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 8478 A ZusFr Zierer CDU/CSU 8478 B ZusFr Hinsken CDU/CSU 8478 B Spikesreifen für Rettungsfahrzeuge im Sanitätsdienst sowie für Polizei, Bundeswehr und Grenzschutz MdlAnfr 27 11.01.85 Drs 10/2712 Zierer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 8478 C ZusFr Zierer CDU/CSU 8478 C ZusFr Hinsken CDU/CSU 8478 D Wiederzulassung von Spikesreifen; Umweltschäden durch Salzstreuung und durch Spikesreifen MdlAnfr 28, 29 11.01.85 Drs 10/2712 Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 8479 A ZusFr Hinsken CDU/CSU 8479 A ZusFr Zierer CDU/CSU 8479 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8480A ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8480C Behauptung des früheren Mitarbeiters der deutschen Botschaft in Warschau Klaus Reiff über deutsche Minderheiten und die Praktizierung der deutschen Sprache in Polen MdlAnfr 33 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 8480 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8481A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8481 B Bildung eines Arbeitsstabes zur Bearbeitung von Menschenrechtsfragen im Auswärtigen Amt; Bemühungen des Bundesaußenministers um die Ausreise der in der Prager Botschaft befindlichen deutschen Staatsangehörigen MdlAnfr 34, 35 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 8481 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8482 A ZusFr Würtz SPD 8482 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8482 D ZusFr Dr. Hirsch FDP 8483 D Finanzielle Förderung der Arbeit von Vertriebenenverbänden MdlAnfr 36 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Soell SPD Antw PStSekr Spranger BMI 8484 A ZusFr Dr. Soell SPD 8484 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8484 C ZusFr Berger CDU/CSU 8484 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8484 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8485A ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD 8485 A Kriterien für die Eignung des Salzstocks Gorleben für eine Endlagerung MdlAnfr 37, 38 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Spranger BMI 8485 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 8485 C ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 8485 C ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8486 C Scheinehen zwischen Ausländern und Deutschen MdlAnfr 39 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Spranger BMI 8486 D ZusFr Dr. Enders SPD 8486 D Öffentliche Stellenausschreibung für die leitenden Koordinierungsaufgaben zur konzeptionellen Ausarbeitung eines „Hauses der Geschichte" mit Standort in Bonn MdlAnfr 40, 41 11.01.85 Drs 10/2712 Frau Dr. Lepsius SPD Antw PStSekr Spranger BMI 8487 A ZusFr Frau Dr. Lepsius SPD 8487 C ZusFr Dr. Soell SPD 8487 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8487 D Polnische Asylbewerber in der Bundesrepublik Deutschland seit 1980 MdlAnfr 44 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 8488 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8489 A Vernichtung von Obst in der EG MdlAnfr 48, 49 11.01.85 Drs 10/2712 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 8489 C ZusFr Menzel SPD 8489 C ZusFr Eigen CDU/CSU 8490 A ZusFr Kirschner SPD 8490 B ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 8490 B Nächste Sitzung 8536 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 V Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8537* A Anlage 2 Stand der Bemühungen um eine europäische Raumordnungscharta und ein europäisches Raumordnungsschema MdlAnfr 1 11.01.85 Drs 10/2712 Stiegler SPD SchrAntw StSekr von Loewenich BMBau 8537* B Anlage 3 Ausrüstung der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten US-Streitkräfte mit in Rucksäcken gelagerten schweren Atomsprengköpfen MdlAnfr 12, 13 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Scheer SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 8537* D Anlage 4 Ausrüstung der US-Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland mit „Tornister-Atombomben"; spezielle Ausbildung für diese Waffen MdlAnfr 16, 17 11.01.85 Drs 10/2712 Müller (Düsseldorf) SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 8538* B Anlage 5 Übernahme von Auszubildenden in den Bundesbahn-Ausbesserungswerken Fulda und Weiden nach Abschluß des Ausbildungsjahres; Gleichbehandlung der Zonenrand-Ausbesserungswerke und der anderen Ausbesserungswerken MdlAnfr 30 11.01.85 Drs 10/2712 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 8538* C Anlage 6 Deutsche Forderungen nach einer Reform der UNESCO; Konsequenzen bei Nichtdurchführung von Reformen MdlAnfr 31, 32 11.01.85 Drs 10/2712 Weiß CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Mertes AA . . . . 8538*D Anlage 7 Speicherung der Namen von Demonstranten vor der US-Anlage „Waldheide" in Heilbronn beim Bundeskriminalamt bzw. im Informationssystem für die Nachrichtendienste MdlAnfr 42, 43 11.01.85 Drs 10/2712 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 8539* C Anlage 8 Wettbewerbsverzerrungen zwischen Luftfahrtunternehmen mit Fluglinienverkehr und Bedarfsluftgesellschaften durch die ungleiche Behandlung bei der Mineralölsteuer MdlAnfr 45 11.01.85 Drs 10/2712 Uldall CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 8539* D Anlage 9 Bemerkungen des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Wolfgang Zeidler, über Ungerechtigkeiten im Steuer- und Sozialrecht MdlAnfr 46 11.01.85 Drs 10/2712 Niegel CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 8540* B Anlage 10 Klage der ILSE Bergbaugesellschaft im Normenkontrollverfahren gegen die Gemeinde Jüchen wegen der Frage der Rechtsgültigkeit eines Bebauungsplans; Wirkung auf energiepolitische Ziele MdlAnfr 47 11.01.85 Drs 10/2712 Bernrath SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 8540* B Anlage 11 Vernichtung landwirtschaftlicher Produkte 1984; jährliche Vernichtung gekaufter Lebensmittel MdlAnfr 50, 51 11.01.85 Drs 10/2712 Eylmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. von Geldern BML 8540*C VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 Anlage 12 Wiedereinführung differenzierter Gefahrklassen gemäß § 734 RVO zugunsten gemeinnütziger Sportvereine durch die Berufsgenossenschaft MdlAnfr 52, 53 11.01.85 Drs 10/2712 Tillmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 8540* D Anlage 13 Jahreseinkommen der niedergelassenen Kassenärzte und Kassenzahnärzte MdlAnfr 54, 55 11.01.85 Drs 10/2712 Kirschner SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 8541* C Anlage 14 Verlängerung der Dauer der Sperrzeiten bei selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit von acht auf zwölf Wochen (§ 119 AFG) MdlAnfr 56, 57 11.01.85 Drs 10/2712 Amling SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 8542* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114: Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 8429 114. Sitzung Bonn, den 17. Januar 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 17. 1. Dr. Ahrens* 17. 1. Antretter* 17. 1. Bastian 18. 1. Büchner (Speyer) * 18. 1. Bühler (Bruchsal) 18. 1. Egert 18. 1. Dr. Götz 18. 1. Grünbeck 18. 1. Haar 18. 1. Dr. Hauff 18. 1. Huonker 18. 1. Dr. Jahn (Münster) 18. 1. Jansen 18. 1. Kretkowski 18. 1. Dr. Marx 18. 1. Dr. Müller ** 17. 1. Nelle 18. 1. Reddemann * 18. 1. Reuter 18. 1. Schmidt (Hamburg) 18. 1. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 18. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 18. 1. Dr. Stoltenberg 18. 1. Frau Dr. Wilms * 17. 1. Wischnewski 18. 1. Wolfram (Recklinghausen) 18. 1. Dr. Waigel * 18. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs von Loewenich auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/ 2712 Frage 1): Wie weit sind die Bemühungen um eine europäische Raumordnungscharta und ein europäisches Raumordnungs-schema inzwischen gediehen, und welche Beiträge hat die Bundesregierung dazu innerhalb der Europäischen Gemeinschaft und innerhalb der Gremien des Europarates bisher geleistet? Die 6. Europäische Raumordnungsministerkonferenz hat am 20. Mai 1983 die Europäische Raumordnungscharta verabschiedet. Die Bundesregierung hat zusammen mit den Bundesländern an der inhaltlichen Gestaltung und textlichen Ausformulierung der Charta mitgewirkt. In der Charta sind die wesentlichen Grundsätze und Ziele einer europäischen Raumordnungspolitik aufgezeigt. Die vier Hauptziele sind - die Sicherstellung einer ausgewogenen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen, Anlagen zum Stenographischen Bericht - die Erhöhung der Lebensqualität der Bürger, - die verantwortungsbewußte Behandlung der natürlichen Ressourcen sowie der Schutz der Umwelt und - die planmäßige und rationelle Nutzung des Raumes. Zur Durchsetzung dieser Ziele wird als wesentliches Instrument der Koordination und der Sicherung der Zusammenarbeit ein europäisches Raumordnungsschema bzw. -konzept gefordert. Am 25. Januar 1984 hat das Ministerkomitee des Europarates (Außenminister der 21 Mitgliedstaaten) in seiner Empfehlung No. R (84) 2 die politische Bedeutung dieser für die Entwicklung der Raumordnung in Europa wichtigen Erklärung herausgestellt. Nach diesem Beschluß sind die Regierungen der Mitgliedstaaten gehalten: - ihre nationalen Politiken nach den in der Charta festgelegten Grundsätzen und Zielen auszurichten - und sicherzustellen, daß die Charta auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt wird. Beiden Forderungen kommt die Bundesregierung - wie auch schon durch ihr Wirken in der Vergangenheit - nach. Sie beteiligt sich insbesondere gemeinsam mit den Bundesländern an den Arbeiten für ein europäisches Raumordnungsschema. Dies geschieht im Lenkungsausschuß für Raumordnung des Europarates und in der 1983 zur Schaffung des Schemas eingesetzten Arbeitsgruppe. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Scheer (SPD) (Drucksache 10/2712 Fragen 12 und 13): Treffen die Nachrichten zu, daß die amerikanischen Streitkräfte mit 27 Kilogramm schweren, in Rucksäcken gelagerten Atomsprengköpfen mit einer Sprengkraft von 250 Tonnen TNT ausgerüstet worden sind, von denen 100 in der Bundesrepublik Deutschland liegen? Hat die Bundesregierung dieser Maßnahme ihre Zustimmung gegeben, und wie kann sie diesen Schritt gegebenenfalls mit der Maxime vereinbaren, die nukleare Schwelle bei den europäischen NATO-Streitkräften heben zu wollen? Zu Frage 12: Zur Beantwortung der Frage verweise ich auf die ausführliche Stellungnahme auf die Frage Nr. 14 des Abgeordneten Gansel (113. Sitzung, Seite 8419 B). Vor diesem Hintergrund, der die tatsächlichen Gegebenheiten darstellt, ist hinzuzufügen, daß entsprechend üblicher Praxis dieser und vorangegangener Bundesregierungen über Zahl, Art, Typ und Lagerorte — und Sie fragen ferner nach Gewicht u. ä. — keine Stellung genommen wird. Zu Frage 13: Die Bundesregierung hat — und dies Herr Kollege in einer Zeit, als Ihre Partei den Außenminister stellte — entsprechende Abmachungen getroffen und der Stationierung solcher ADM zugestimmt. Sie ist ständig in den dafür vorhandenen Gremien an der Einsatzplanung beteiligt gewesen und durch die vorgeschriebenen Konsultationen informiert worden. Wie Sie als Mitglied im Verteidigungsausschuß und Unterausschuß für Abrüstung und Rüstungskontrolle ganz besonders wissen, sind seit Ende der 60er Jahre keine neuen Waffen dieser Art eingeführt worden. Die jetzige Bundesregierung hat darüber hinaus zuletzt in Montebello im Oktober 1983 darauf hingewirkt, diesen Teil der Nuklearwaffen erheblich zu vermindern, um die atomare Schwelle deutlich anzuheben. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Müller (Düsseldorf) (SPD) (Drucksache 10/2712 Fragen 16 und 17): Treffen Presseberichte zu, wonach in der Bundesrepublik Deutschland amerikanische Streitkräfte mit „kleinen Atombomben", die von einer Person als „Tornister-Atombombe" transportiert werden können, ausgerüstet sind? Stimmt es, daß für einen eventuellen Einsatz dieser Waffen eine spezielle Ausbildung auch in der Bundesrepublik Deutschland stattfindet? Zu Frage 16: Zu Ihrer Frage verweise ich auf die ausführliche Antwort zu der Frage Nr. 14 des Abgeordneten Gansel (113. Sitzung, Seite 8419 B). Zu Frage 17: Natürlich müssen die amerikanischen Soldaten an den ADM ausgebildet werden, solange diese noch vorhanden sind. Es liegt im Interesse der Streitkräfte, in der Erfüllung des politischen Auftrages und dem Schutz der Zivilbevölkerung, daß Soldaten gründlich an den Systemen, über die sie verfügen, ausgebildet werden. Nur so kann eine politische Richtlinie von bündnisgemeinsamer Einsatzplanung entsprechend sichergestellt werden. D. h., nur so kann die Abschreckung, die Kriegsverhinderung, erreicht werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/2712 Frage 30): Wieviel Auszubildende wird die Deutsche Bundesbahn (DB) in den Zonenrand-Ausbesserungswerken Fulda und Weiden nach Abschluß des laufenden Ausbildungsjahres übernehmen, und wird die Bundesregierung dafür eintreten, daß die Zonenrand-Ausbesserungswerke genauso behandelt werden, wie die vier Ausbesserungswerke, die der Vorstand der DB als nach seiner Auffassung optimale Kombination erhalten will? Eine Übernahme von Auszubildenden, die im Jahre 1985 bei der Deutschen Bundesbahn ihre Ausbildung beenden, ist für den Bereich der Ausbesserungswerke aufgrund der Personalsituation aus heutiger Sicht von der Unternehmensleitung der Deutschen Bundesbahn nicht vorgesehen. Für die Auszubildenden der Ausbesserungswerke Weiden und Fulda besteht die Möglichkeit, sich um andere freie Stellen im jeweiligen Direktionsbezirk zu bewerben. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Dr. Mertes auf die Fragen des Abgeordneten Weiß (CDU/CSU) (Drucksache 10/2712 Fragen 31 und 32): Wie weit sind die Forderungen der Bundesrepublik Deutschland nach einer Reform der UNESCO in Programm, Struktur und Verwaltung gediehen? Welche Konsequenzen wird die Bundesregierung ziehen, sollte sich die UNESCO als unfähig oder unwillig erweisen, die notwendigen Reformen in Programm, Struktur und Verwaltung vorzunehmen? Zu Frage 31: Die Bundesregierung beteiligt sich seit längerem aktiv an der Diskussion um die notwendigen Reformen der UNESCO. Als Ergebnis dieser Diskussion hat der Exekutivrat der UNESCO im Oktober 1984 im Konsens dem Generaldirektor empfohlen, Maßnahmen zu ergreifen, die unseren Forderungen weitgehend entsprechen und die wir als ersten Schritt in die richtige Richtung.. ansehen. Diese Empfehlungen, die auf der Tagesordnung der 23. Generalkonferenz der UNESCO im Herbst 1985 stehen werden, lauten u. a.: — Konzentration der Programme mit dem Ziel größerer Effizienz und optimaler Nutzung vorhandener Ressourcen; — Prioritätensetzung, d. h. besondere Berücksichtigung von Aktivitäten, die nachweisbar ein hohes Maß an Dringlichkeit, Nützlichkeit und Effizienz haben und breite Unterstützung erfordern; — Koordination der UNESCO-Arbeit mit der Arbeit anderer VN-Organisationen; Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 8539* — Stärkung der regionalen Zusammenarbeit, insbesondere der Kooperation zwischen den Entwicklungsländern; — reales Nullwachstum als Basis für Programmentwurf und Haushalt 1986/87; — Ausgleich des Einnahmeausfalls bei einem Austritt von Mitgliedern durch Einsparungen. Um unseren Forderungen mit Blick auf die Generalkonferenz der UNESCO im Herbst 1985 Nachdruck zu verleihen, hat der Bundesminister des Auswärtigen am 17. Dezember 1984 in einem Schreiben an den Generaldirektor der UNESCO unsere Position nochmals wie folgt definiert: — In der Generalkonferenz muß Einigkeit darüber erreicht werden, daß die UNESCO künftig keine politischen Fragen behandelt, die in die Zuständigkeit anderer Organisationen, vor allem der VN selbst fallen. — Das Arbeitsprogramm 1986/87 sollte nur solche Vorhaben enthalten, über welche Konsens unter den Mitgliedstaaten erreicht werden kann. Dabei sollte konkrete Hilfe für die Länder Afrikas, Asiens sowie Mittel- und Südamerikas im Bereich von Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Medien im Vordergrund stehen. — Die ideologische Debatte über eine „Neue Internationale Informations- und Kommunikationsordnung" sollte beendet werden, und zwar auf der Basis der bisherigen Beschlüsse, wonach eine solche Ordnung ein kontinuierlicher Prozeß ist, der zu einem freien Fluß und einer weiteren, besser ausgewogenen Verbreitung von Information führt. — Das vom Generaldirektor selbst mit sichtbarem Erfolg in die Arbeit der UNESCO eingeführte Konsensprinzip sollte künftig auch auf die Beratung und Verabschiedung des Haushalts der Organisation durch Exekutivrat und Generalkonferenz angewendet werden. — Die Tätigkeit des Sekretariats der Organisation muß wesentlich effizienter werden, vor allem durch Dezentralisierung der Entscheidungen, bessere Evaluierung der Ergebnisse und Senkung der Kosten der Verwaltung zugunsten konkreter Projekte. Zu Frage 32: Bundesminister Genscher hat dazu in seinem Brief an Generaldirektor M'Bow folgendes ausgeführt: Die Reformbemühungen müssen im kommenden Jahr mit noch größerer Intensität fortgeführt werden. Ich begrüße deshalb den Beschluß des Exekutivrats, die Tätigkeit des von ihm eingesetzten Reformkomitees bis zur 23. Generalkonferenz im Herbst 1985 fortzusetzen. Für die Zukunft der Organisation und für die künftige Mitwirkung der Bundesrepublik Deutschland werden die von der 23. Generalkonferenz zu fassenden Beschlüsse entscheidend sein. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 10/2712 Fragen 42 und 43): Wurden die Namen von Demonstranten bzw. sogenannten Blockierern vor der von den US-Streitkräften genutzten Anlage „Waldheide" in Heilbronn, gegen die z. T. Strafverfahren eingeleitet wurden, ebenso wie im Falle Mutlangen geschehen, beim Bundeskriminalamt bzw. dem Informationssystem für die Nachrichtendienste (NADIS) gespeichert? Um wie viele Fälle handelte es sich dabei in den letzten Jahren, und welche Gründe gab es gegebenenfalls für diese Speicherung? Zu Frage 42: Dem BKA wurden im Zusammenhang mit Demonstrationen bzw. Blockaden vor der Anlage „Waldheide" nur solche Personen gemeldet, gegen die ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden ist. Diese Personen wurden vom BKA im NADIS-System erfaßt, das dem BKA als Fundstellenregister dient. Zu Frage 43: Dies geschah in den letzten Jahren in zwei Fällen. Es handelt sich um 16 Personen, gegen die im Zusammenhang mit einer Blockade am 20. November 1983 Ermittlungsverfahren wegen Nötigung gemäß § 230 StGB eingeleitet worden sind sowie um 17 Personen, gegen die wegen ihres Eindringens in das militärische Gebiet am 17. Juni 1984 Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch gemäß § 123 StGB eingeleitet worden sind. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Uldall (CDU/CSU) (Drucksache 10/2712 Frage 45): Wie beurteilt die Bundesregierung die Wettbewerbsverzerrungen zwischen Luftfahrtunternehmen mit Fluglinienverkehr einerseits und Bedarfsluftgesellschaften andererseits auf Grund der ungleichen Behandlung bei der Mineralölsteuer? 8540* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 Für die grenzüberschreitende Beförderung von Personen und Sachen erhalten Linienluftfahrtunternehmen und Bedarfsluftfahrtunternehmen gleichermaßen unversteuerte Luftfahrtbetriebsstoffe. Dagegen sieht das Mineralölsteuergesetz für Mineralöle, die von Bedarfsluftfahrtunternehmen im Inland zur Beförderung von Personen und Sachen verwendet werden, keine Steuerbegünstigung vor. Die beiden Grundverkehrsarten — Linienverkehr und Bedarfsluftverkehr — unterscheiden sich voneinander. Die Flugliniengenehmigung verpflichtet nur das Linienluftfahrtunternehmen, Personen und Sachen gewerbsmäßig durch Luftfahrzeuge auf bestimmten Linien öffentlich und regelmäßig zu befördern, sowie jeden Antrag auf Abschluß eines Beförderungsvertrages zu den vorher festgelegten und genehmigten Beförderungsbedingungen anzunehmen. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Kalkulationsgrundlagen. Die Bedarfsluftfahrtunternehmen vereinbaren ihre Preise frei und sind zudem in der Lage, ihren Fluggästen bei den Flugzeiten und oft auch bei der Wahl der Flugplätze entgegenzukommen, weil im inländischen Bedarfsluftverkehr — anders als im Linienverkehr und im internationalen Pauschalreiseverkehr — in der Regel kleinere Luftfahrzeuge eingesetzt werden, mit denen eine größere Zahl von Flugplätzen angeflogen werden kann. Insoweit sieht die Bundesregierung keine Wettbewerbsverzerrung. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Niegel (CDU/CSU) (Drucksache 10/2712 Frage 46): Wie beurteilt die Bundesregierung die öffentlichen Bernerkungen in der Presse (vgl. DER SPIEGEL vorn 10. Dezember 1984) des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Wolfgang Zeidler, zu Fragen über angebliche Ungerechtigkeiten im Steuer- und Sozialrecht der Bundesrepublik Deutschland? Die Bundesregierung sieht es nicht als ihre Aufgabe an, zu den Presseäußerungen des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts zu aktuellen Fragen der Gesetzgebung öffentlich Stellung zu nehmen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Bernrath (SPD) (Drucksache 10/2712 Frage 47): Billigt die Bundesregierung die Klage der bundeseigenen ILSE Bergbau-Gesellschaft mbH im Normenkontrollverfahren (OVG Münster Az. 10a ND 21/84) gegen die Gemeinde Jüchen wegen Überprüfung der Rechtsgültigkeit eines Bebauungsplans, die angestrengt wurde, obwohl die Klägerin im Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan keine „Bedenken und Anregungen" vorgetragen hatte, und wie beurteilt die Bundesregierung die Wirkung eines solchen Verfahrens auf die energiepolitischen Zielsetzungen des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen? Nach der Darstellung der VIAG AG, die zu 99 % an der ILSE Bergbau GmbH beteiligt ist, ist das Normenkontrollverfahren gegen die Gemeinde Jüchen wegen Überprüfung der Rechtsgültigkeit eines Bebauungsplans eingeleitet worden, weil die Gemeinde, obwohl ihr das Bergeigentum der ILSE Bergbau bekannt war, deren Belange nicht berücksichtigt hat. Über die Notwendigkeit dieser Rechtsverfolgung hat das Unternehmen in eigener Verantwortung zu entscheiden. Gleichwohl habe ich auf Anregung unseres Bundestagskollegen Willy Wimmer die VIAG gebeten, in einem direkten Gespräch mit der Gemeinde Jüchen die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung zu prüfen. Ein entsprechendes Gespräch hat heute bereits stattgefunden. Eine außergerichtliche Lösung zeichnet sich ab. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Geldern auf die Fragen des Abgeordneten Eylmann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2712 Fragen 50 und 51): Welche Mengen überschüssiger landwirtschaftlicher Produkte sind 1984 vernichtet worden, und in welcher Relation stehen diese Mengen zur Gesamternte? Welche Mengen gekaufter Lebensmittel werden jährlich nicht verbraucht, sondern verderben, werden weggeworfen oder auf andere Weise vernichtet, und in welcher Relation stehen diese Mengen zur Gesamtmenge der gekauften Lebensmittel? Zu Frage 50: Ziel der Marktordnungen ist es, kurzfristig einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage zu erreichen und damit übergroße Preisschwankungen zu vermeiden. Eine Vernichtung ist nicht vorgesehen. Anderslautende Berichte sind unzutreffend. In den Medien wird unrichtigerweise Verderb mit Vernichtung gleichgesetzt. Zu Frage 51: Statistiken oder auch nur Untersuchungen liegen bezüglich gekaufter Lebensmittel nicht vor. Grobe Schätzungen anhand von Kalorien- und Nährwertrechnungen erlauben die Annahme, daß ca. 10 bis 15% der gekauften Lebensmittel verderben, jedenfalls nicht verzehrt werden. Eine weitere Aufschlüsselung ist nicht möglich. Die Bundesregierung ist jedoch der Auffassung, daß im Hinblick auf den Hunger in der Welt der Verderb von Lebensmitteln auf das unabwendbare Maß beschränkt bleiben muß. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Tillmann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2712 Fragen 52 und 53): Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 8541* Hält die Bundesregierung die Änderung der Veranlagungsbescheide gemäß § 734 RVO für Sportvereine von bisher differenziert festgesetzten Schadensklassen nach Tätigkeit (z. B. 1.0-6.5) auf einheitlich 24.5 für sachlich gerechtfertigt und mit dem gemeinnützigen Auftrag der Mehrheit der Vereine vereinbar? Ist die Bundesregierung bereit, auf die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft in dem Sinne einzuwirken, daß die bisher geltende differenzierte Festsetzung des Gefahrentarifs wieder eingeführt und dadurch die Schlechterstellung gemeinnütziger Sportvereine gegenüber gewerblichen Sportschulen, Erholungsvereinen, Dressuranstalten oder Freizeitparks rückgängig gemacht wird? Die Aufbringung der Mittel in der gesetzlichen Unfallversicherung erfolgt im sogenannten Umlageverfahren, d. h. die in einem Jahr entstandenen Aufwendungen einer Berufsgenossenschaft werden nachträglich auf alle Mitgliedsunternehmen umgelegt. Die Höhe des Umlageanteils, den das einzelne Unternehmen zu entrichten hat, bestimmt sich regelmäßig nach den in dem Unternehmen gezahlten Arbeitsentgelten und nach der Gefahrklasse. Maßgebend für die Festsetzung der Gefahrklassen sind die Belastungen, die Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten in den jeweiligen Bereichen in einem längeren Zeitraum verursacht haben. Mit der Festsetzung der Gefahrklassen in einem Gefahrtarif kommt die Selbstverwaltung der Berufsgenossenschaft dem gesetzlichen Auftrag nach, die Beiträge nach dem Grad der Unfallgefahr abzustufen. Dabei hat sie einen Gestaltungsspielraum, nach welchen Grundsätzen sie den Gefahrtarif bildet, ob sie ihn z. B. nach Gewerbezweigen, nach Tätigkeiten oder nach einer Kombination von beiden untergliedert. Im vorliegenden Fall hat die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft den Gefahrtarif nach Unternehmenszweigen gebildet. Diese Regelung, die auch bei anderen Berufsgenossenschaften überwiegend praktiziert wird, hat zur Folge, daß alle Versicherten ohne Rücksicht auf die Art ihrer Tätigkeit der gleichen Gefahrklasse angehören. Soweit ich bisher erfahren habe, war für die Einstufung der Sportvereine in die neue Gefahrklasse 24.5 bestimmend, daß ihre Beiträge nur zu etwas mehr als einem Drittel die durch sie verursachten Aufwendungen, insbesondere für Entschädigungen an die versicherten Mitglieder und Bediensteten der Sportvereine, deckten. Zwei Drittel der Aufwendungen für Sportvereine wurden daher von den übrigen Mitgliedern der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft aufgebracht. Insoweit ist eine Erhöhung der Beitragslast der Sportvereine begründet. Dennoch erscheint mir eine Überprüfung durch die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft angezeigt, ob alle Sportvereine und die unterschiedlichen Tätigkeiten in und für Sportvereine der gleichen Gefahrklasse zuzuordnen sind. Der von Ihnen angesprochene gemeinnützige Auftrag der Sportvereine kann für die Beiträge in der gesetzlichen Unfallversicherung keine Rolle spielen. Es ist nämlich nicht Aufgabe der anderen in der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft zusammengeschlossenen Unternehmenszweige, den Sport zu subventionieren. Der von der Vertreterversammlung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft beschlossene Gefahrtarif ist von dem Bundesversicherungsamt als Aufsichtsbehörde genehmigt worden. Der Gefahrtarif ist autonomes Recht der Berufsgenossenschaft. Die Bundesregierung hat keine rechtlichen Möglichkeiten, die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft zu einer Änderung ihres Gefahrtarifs zu veranlassen. Gleichwohl habe ich mich mit dem Bundesversicherungsamt und der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft in Verbindung gesetzt, um weitere Informationen zu erlangen und zu erkunden, ob und inwieweit Möglichkeiten für Differenzierungen bestehen. Als Fortsetzung eines Treffens im Dezember 1984 finden noch in diesem Monat Gespräche zwischen der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und dem Deutschen Sportbund statt. Inwieweit hier Korrekturen im Sinne der Interessen des Deutschen Sportbundes erreicht werden, sollte zunächst abgewartet werden. Sobald mir weitere Informationen oder Gesprächsergebnisse vorliegen, werde ich Sie darüber unterrichten. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Kirschner (SPD) (Drucksache 10/2712 Fragen 54 und 55): Wie hoch ist nach Erkenntnissen der Bundesregierung das durchschnittliche Jahreseinkommen der niedergelassenen Kassenärzte aus kassenärztlicher Tätigkeit in der letzten statistisch ausgewerteten Jahresperiode vor Steuern, und welches durchschnittliche Einkommen haben die einzelnen ärztlichen Gruppen? Wie hoch ist nach Erkenntnissen der Bundesregierung das durchschnittliche Jahreseinkommen der niedergelassenen Zahnärzte aus kassenärztlicher Tätigkeit (ohne praxiseigenes Labor) in der letzten statistisch ausgewerteten Jahresperiode vor Steuern, und welches durchschnittliche zusätzliche Einkommen vor Steuern wird von diesen Zahnärzten erzielt, die ein praxiseigenes zahntechnisches Labor betreiben? Grundsätzlich gibt es drei statistische Quellen, denen Angaben über die Bruttoeinkommen vor Steuern der niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte entnommen werden können: 1. Die Kostenstrukturstatistiken des Statistischen Bundesamtes, die alle vier Jahre vorgenommen werden. Daraus läßt sich als letzter Wert für 1979 ein durchschnittliches Bruttoeinkommen vor Steuern von 156 276 DM je Arztpraxisinhaber und 227 879 DM je, Zahnarztpraxisinhaber errechnen. Neuere Werte für 1983 werden erst in ca. 2 Jahren vorliegen. Die Kostenstrukturstatistik 1979 enthält auch Einkommensangaben zu einzelnen Facharztgruppen. Danach erzielten Allgemeinpraktiker mit 97 v. H., Frauenärzte mit 89 v. H., Kinderärzte mit 79 v. H., Hals-Nasen-Ohren-Ärzte mit 85 v. H. und Lungenfachärzte mit 71 v. H. unterdurchschnittliche, Augenärzte mit 111 v. H., Orthopäden mit 154 v. H., Hautärzte mit 115 v. H., 8542* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Januar 1985 Röntgenärzte/Radiologen mit 123 v. H. und Neurologen mit 117 v. H. überdurchschnittliche Bruttoeinkommen vor Steuern. Die Angaben zu einzelnen Facharztgruppen sind allerdings mit besonderer Zurückhaltung zu interpretieren, da der Stichprobenumfang häufig relativ klein war. 2. Eine zweite Quelle für Einkommensangaben bilden die jährlich vorgenommenen Kostenstrukturanalysen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Aus diesen Quellen liegen Angaben (je Praxisinhaber) für das Jahr 1982 vor. Danach erzielten niedergelassene Ärzte 1982 im Durchschnitt ein Bruttoeinkommen vor Steuern von 172 000 DM. Dabei lagen Allgemeinärzte um 16 v. H. unter dem Durchschnitt und Fachärzte insgesamt um 12 v. H. über dem Durchschnitt. Das entsprechende durchschnittliche Bruttoeinkommen vor Steuern für niedergelassene Zahnärzte betrug nach dieser Quelle 230 408 DM. 3. Eine dritte statistische Quelle für Einkommensangaben stellen die alle drei Jahre erscheinenden Einkommensteuerstatistiken des Statistischen Bundesamtes dar. Diese Statistik erfaßt fast alle steuerpflichtigen Ärzte und Zahnärzte und basiert auf überprüften Einkommensteuerbescheiden. Sie ist die zuverlässigste Datenquelle. Die neuesten Werte der Einkommensteuerstatistik stammen aus dem Jahre 1980. Danach erzielten Ärzte 1980 im Durchschnitt Einkünfte überwiegend aus selbständiger Arbeit von 180 858 DM und Zahnärzte von 239 463 DM. Getrennte Einkommensangaben für niedergelassene Zahnärzte mit und ohne Praxislabor liegen nicht vor. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Amling (SPD) (Drucksache 10/ 2712 Fragen 56 und 57): Kann die Bundesregierung über eine im Verlauf des Jahres 1984 signifikant gestiegene Anzahl von gemäß § 119 AFG von den Arbeitsämtern insgesamt verfügten und im besonderen mit § 119 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 begründeten Sperrzeiten berichten, oder sind andere arbeitsmarktpolitische Entwicklungen benennbar, die trotz des seit 1981 feststellbaren erheblichen Rückgangs sowohl der insgesamt festgesetzten als auch der mit § 119 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AFG begründeten Sperrzeiten für eine Verlängerung der Dauer der Sperrzeiten bei „selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit" sprechen? Kann die Bundesregierung Auskunft geben darüber, welche zur Stellungnahme aufgeforderten Verbände und Institutionen, die durch die Änderung des AFG herbeigeführte und seit 1. Januar 1985 geltende Verlängerung der Dauer der Sperrzeiten bei „selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit" von acht auf zwölf Wochen ohne Vorbehalte befürwortet haben, und teilt die Bundesregierung die beispielsweise vom DGB vertretene Auffassung, daß diese Verlängerung der Sperrzeiten keinen einzigen zusätzlichen Arbeitsplatz schafft und damit nicht dazu beiträgt, die Arbeitslosigkeit abzubauen, sondern lediglich zu einer Erhöhung des auf Arbeitnehmer ausgeübten Drucks, auch ungünstige Arbeitsbedingungen zu akzeptieren, führt? Die Entwicklung der Zahl der Sperrzeiten nach § 119 Arbeitsförderungsgesetz in den Monaten Januar bis November 1984 ist uneinheitlich. Hingegen liegen die Monatszahlen für Sperrzeiten nach § 119 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Arbeitsförderungsgesetz durchweg unter denen des Vorjahres; sie entsprechen damit dem seit 1981 zu beobachtenden Trend. Dieser Rückgang war jedoch nicht der Anlaß dafür, die Dauer der Sperrzeit wegen unbegründeter Arbeitsaufgabe oder vertragswidrigen Verhaltens von 8 auf 12 Wochen zu verlängern. In Anbetracht der noch hohen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen hohen Belastungen der Sozialleistungsträger ist es ein Gebot der Solidarität der Beschäftigten, ihren Arbeitsplatz nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Wer dies dennoch tut, muß im Hinblick auf die sich erst langsam bessernde Arbeitsmarktlage regelmäßig mit einer längeren Arbeitslosigkeit rechnen. Dementsprechend muß er auch länger als bisher an den finanziellen Folgen des von ihm verursachten Versicherungsfalles beteiligt werden. Von den Verbänden und Institutionen, die der Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung im Rahmen seiner Beratung des Gesetzentwurfs angehört hat, hat die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände die Verlängerung der Sperrzeitdauer für vertretbar gehalten. Wenn durch die Verlängerung auch keine Arbeitsplätze geschaffen werden, ist sie doch aus den Gründen, die ich zu Ihrer vorangegangenen Frage dargelegt habe, sachgerecht.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hanna Neumeister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Große Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN zum Thema Gentechnik und die darauf erfolgte Antwort der Bundesregierung haben immerhin einige Übereinstimmmungen feststellen lassen. Das fand ich ausgesprochen erfreulich. Bei der Rede von Frau Hickel konnte man allerdings keine Übereinstimmung finden. Ich finde es traurig, daß wir an dieses wichtige Kapital in dieser Form herangehen und daß Sie, Frau Hickel, die Aussagen der Bundesregierung hier derart verstümmelt und verfälscht wiedergegeben haben.
    Insgesamt aber kann man, wenn man beides, die Anfrage wie die Antwort, liest, durchaus feststellen, daß hier recht kontroverse Meinungen aufeinanderprallen. Auf der einen Seite steht die Aussage der GRÜNEN über den „Zusammenbruch des christlichen und abendländischen Menschenbildes" — das hat Frau Hickel im Mai 1984 gesagt und weiter ausgeführt, daß der genetische Eingriff gegenüber der Natur nicht verantwortbar sei, woraus die Ablehnung jeglicher Förderung der Gentechnik grundsätzlich und besonders mit Steuernmitteln abgeleitet wird.
    Die Bundesregierung dagegen teilt nicht die Auffassung der GRÜNEN, daß es sich um eine Sackgassentechnologie handle. Sie betont, daß die Gentechnologie vielmehr zur Lösung öffentlicher Aufgaben z. B. im Zusammenhang mit Gesundheit, Ernährung und Umwelt beiträgt und langfristig auch einen Beitrag für eine verbesserte landwirtschaftliche Produktion in der Dritten Welt leisten kann. So bewertet sie die Gentechnologie als eine Zukunftstechnologie sowie als wissenschaftliches Instrument zum Verständnis und zur Nutzung der Natur im Dienst des Menschen.
    Dieser Meinung entspricht auch das erste Gebot der von dem Ethiker Johannes Reiter erarbeiteten „10 Gebote für Gentechnologen". Hier heißt es nämlich:
    Eingriffe in die Natur sind ethisch erlaubt. Sie sollen aber im Sinn einer erweiterten Verantwortung gebunden sein an die Abschätzung der möglichen Folgen für die Gegenwart und die Zukunft von Natur und Menschheit.
    Sicherlich sind im Zusammenhnag mit der Bewertung gentechnologischer Methoden im Bereich der Landwirtschaft die geäußerten Hinweise auf die Gefahr einer Verarmung des Genschatzes, der Vielfalt in unserer Natur sehr ernst zu nehmen. Dieses Problem bestand aber bereits bei dem klassischen Verfahren der Züchtung und Optimierung von Kulturpflanzen, wie es seit 150 Jahren praktiziert wird, allerdings mit einem sicherlich langsameren Ablauf.
    Und eins ist klar, Frau Hickel: Genbanken reichen nicht aus — dafür spricht sich auch die Bundesregierung keineswegs aus —, notwendig ist sicherlich die Erhaltung geschlossener, ursprünglicher Biotope, in denen die Pflanzen in natürlichen Verhältnissen weiterleben und sich entwicklen können, in denen die natürliche Vielfalt erhalten werden kann. Das ist noch niemals abgestritten worden.
    Die Möglichkeit, mit Hilfe der Gentechnologie zunächst einmal ein besseres Verständnis für die Regulationsmechanismen der Pflanzenzelle zu vermitteln, darüber hinaus aber — das ist besonders wichtig — schließlich Nutzpflanzen zu entwickeln, die in ihrer Erbsubstanz genetisch so verändert sind, daß Qualität und Resistenz gegen Krankheiten erhöht werden, trägt dazu bei, die Nahrungsgrundlagen der Menschen zu verbessern. Ich glaube, das ist angesichts der Ernährungskatastrophen in der Dritten Welt außerordentlich wichtig.
    Es war doch schließlich der Mensch, der in der Vergangenheit Lebensbedingungen geschaffen hat, unter denen die Menschen in der Lage waren, sich nachher sprunghaft zu vermehren. Diese Entwicklung ist irreversibel und noch keineswegs beendet. Zwischen 1970 und 1980 z. B. wuchs die Weltbevölkerung von 3,7 Milliarden auf 4,4 Milliarden, und sie dürfte um das Jahr 2000 etwa 6,1 Milliarden Menschen erreichen. Dabei aber ist zu beachten, daß die Bevölkerung vieler Entwicklungsländer schneller wächst als die Nahrungsmittelproduktion. Im Jahre 2000 etwa werden 65 Entwicklungsländer nicht in der Lage sein, ihre Bevölkerung ausreichend zu ernähren. Sicherlich ist das Problem Menschenflut und Nahrung für die Zukunft nicht allein durch die Steigerung der Produktion zu lösen. Doch besteht zur Zeit zunächst einmal die Verpflichtung, auch auf dem Landwirtschaftssektor alle vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen und in diesen Ländern echte Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
    Die Herstellung von Protein fällt in dasselbe Gebiet. Auch das ist für die Ernährung der Menschen in der Dritten Welt ganz wichtig und vor allen Dingen mit Hilfe gentechnologischer Methoden durchaus zu erreichen.
    Die Erfolge, die mit der Gentechnologie im medizinischen Bereich bereits erzielt wurden, finden bei den GRÜNEN keinerlei Anerkennung. Das ist eindeutig auch aus der Art der Fragestellung ersichtlich. Mich erschreckt immer wieder die saloppe Art, mit der gerade Frau Hickel die Möglichkeit der Herstellung menschlichen Insulins durch gentechnologische Methoden kommentiert, indem sie nämlich statt der Förderung der Herstellung von lebens-



    Frau Dr. Neumeister
    notwendigen Hormonen — das ist das Insulin j a eindeutig — eine Veränderung des Ernährungszustandes der Bevölkerung als ausreichend zur Bekämpfung des Diabetes bezeichnet. Sicherlich sind diese geforderte Beratung, Prävention und Früherkennung außerordentlich wichtig. Auch von der Bundesregierung wird das entsprechend gefördert. Allein 5 Millionen DM werden jährlich für Ernährungsberatung bereitgestellt.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Wie ist das mit der Vollwertkost hier im Bundestag?)

    — Das ist ja unsere Sache. Da hat die Bundesregierung nun ja kein Gesetz zu erlassen, wie Sie sich hier mittags ernähren sollen. —

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Mir persönlich kann sicherlich niemand vorwerfen — ich glaube, darüber sind wir uns einig —, daß ich der Eigenverantwortung des einzelnen und der Bedeutung seines jeweiligen Verhaltens nicht eine vorrangige Position zumesse. Im übrigen darf nicht außer acht gelassen werden, daß durch ein allzu perfektes und häufig als „kostenlos" propagiertes Therapieangebot bei verhaltensabhängigen Krankheiten Prävention und Eigeninitiative auf der Strecke bleiben könnten; das sehen wir ganz genauso.
    Jedoch mit derartig einseitigen Aussagen die Probleme der mehr als 15 000 jugendlichen Diabetiker in der Bundesrepublik Deutschland zu ignorieren, halte ich für blanken Zynismus.

    (Hanz [Dahlen] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Diese Jugendlichen bleiben zeit ihres Lebens zukkerkrank und sind auf Dauermedikation mit Insulin angewiesen. Für viele von ihnen ist es sicherlich eine Frage der Lebensqualität, wenn ihnen durch gentechnologisch produziertes reines menschliches Insulin die Überempfindlichkeitsreaktion, wie sie z. B. bei der Verwendung von Schweine- und Rinderbauchspeicheldrüsen immer wieder auftritt, erspart bleibt. Auch eine große Zahl der Patienten mit sogenanntem Altersdiabetes werden dieses Angebot als Wohltat empfinden, zumal ja bei Abhängigkeit von Schlachthöfen angesichts eines Weltbedarfs von zwei Tonnen Insulin jährlich zweifellos bedrohliche Engpässe eintreten könnten.
    Genauso hanebüchend war eigentlich auch Ihre Behauptung heute morgen, Frau Hickel, man solle die infektiösen Tropenkrankheiten nicht mit Impfstoffen bekämpfen, sondern nur mit einer Ernährungsumstellung in den Tropen.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: „In erster Linie" habe ich gesagt! Es kommt sehr auf die Bewertung an!)

    Ich glaube, damit werden wir nicht weiterkommen.
    Denken wir aber auch an einen weiteren Bereich medizinischer Forschung. Ich kann mir vorstellen, daß diejenigen, die die Gentechnologie als „verantwortungslose Wissenschaft" bezeichnen, hier noch nichts von den intensiven Bemühungen in der Krebsforschung erfahren haben, mit Hilfe gentechnologischer Verfahren das Wissen von der normalen und der entarteten Zelle, vom normalen und entarteten Gewebe und vom krebskranken Menschen zu vermehren.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Das wollen die alles nicht hören! Das interessiert die nicht!)

    Erkennen Sie auch nicht die durchaus begründete Hoffnung, daß sich von solchen Erkenntnissen für den Menschen, und zwar für den gesunden wie für den kranken, praktisch unendlich viel Wertvolles und Verwertbares ableiten läßt? Dies ist gentechnologische Grundlagenforschung, die dringend der Förderung bedarf. Doch sie bedarf auch der Geduld und des Vertrauens in diese Wissenschaft.
    Das Wissen von der lebenden Materie hat sich im letzten Jahrzehnt in einem Ausmaß wie noch nie in der Geschichte verändert. Auch dadurch wurden Grundlagen für das Verständnis des Vorganges bei der Krebsentstehung geschaffen. Wie nahe in diesem Bereich Grundlagen- und angewandte Forschung beieinander liegen, zeigt z. B. die Entwicklung der monoklonalen Antikörper, die in der notwendig reinen und spezifischen Form mit Hilfe gentechnologischer Methoden produziert und als ganz wichtiges Mittel zur Früherkennung von Leukämien und von Lymphomzellen eingesetzt werden. Lohn dieser Arbeit ist der Nobelpreis der Medizin für den Deutschen George Köhler.
    Wenn in der Anfrage der GRÜNEN speziell nach den Alternativen in der Medizin gefragt wird, so kann man nur sagen: Molekularbiologie und ihre angewandte Tochter, die Gentechnologie, sind in der Krebsforschung ohne Alternative und brauchen kein spezielles Plädoyer für ihre Berechtigung und ihre Förderung.
    Wie aber sieht es nun aus, wenn es der Forschung gelingt, die Erbinformation der Menschen so genau zu bestimmen, daß mit Hilfe einer Genomanalyse z. B. Erbkrankheiten, erbliche Auffälligkeiten prä- und postnatal bestimmt werden können? Einerseits würde eine solche Transparenz durchaus gezielte präventive Maßnahmen ermöglichen, die manches Leiden im Verlauf des Lebens verhindern könnten. Frau Hickel, aber ich bin mir andererseits auch durchaus klar darüber, daß eine verfeinerte pränatale Diagnostik auch zu einer Verschärfung der Problematik des § 218 führen könnte: Soll eine genetisch bedingte Erkrankung oder Auffälligkeit ohne Differenzierung etwa immer ein Grund für die Abtreibung sein? Hier müssen wir uns noch sehr genau überlegen, wie wir dieser ganzen Problematik begegnen können.
    Die Genomanalyse aus Gründen der Selektion der Arbeitnehmer auf Grund ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber arbeitsplatzbedingten Belastungen, wie sie in Amerika angeblich bereits praktiziert wird, muß abgelehnt werden. Sie wird von der Bundesregierung in der Anfrage auch abgelehnt. Schließlich sollen die Arbeitsbedingungen dem Menschen angepaßt werden und nicht der Mensch dem Arbeitsplatz. Es spricht keiner — auch kein Mitglied der Bundesregierung — von erblich bedingten Berufskrankheiten. Das steht in der Literatur, aber es wird von der Bundesregierung nicht



    Frau Dr. Neumeister
    wiederholt. Die endgültige Stellungnahme zu diesem Problem allerdings wird die speziell dafür eingesetzte Arbeitsgruppe abgeben.
    Eine Debatte über die Gentechnologie wäre aber unbefriedigend, wenn nicht mit dem notwendigen Nachdruck auch die Grenzen der Anwendung dieser Technologie aufgezeigt würden. Schließlich muß beachtet werden, daß es gentechnologische Möglichkeiten, verbunden mit neuen Verfahren in der Handhabung der Zellkulturen den Wissenschaftlern erlauben werden, in zunehmendem Maße auch Säugetiere in die Versuche einzubeziehen. Damit können sich Möglichkeiten ergeben, diese genetischen und zellbiologischen Techniken auch an Menschen anzuwenden. Hiergegen werden mit Recht ethische und rechtliche Bedenken erhoben, die in der zu diesem Zweck von der Bundesregierung berufenen Arbeitsgruppe und der EnqueteKommission ernsthaft geprüft werden. Gentechnologische Experimente an menschlichen Keimzellen mit dem Ziel der Züchtung oder Klonierung sind mit der Würde des Menschen nicht zu vereinbaren — das kann gar nicht oft genug wiederholt werden —, wie auch aus der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage ganz klar ersichtlich ist.
    Dann möchte ich noch auf den Antrag eingehen, den Sie, Frau Hickel, heute eingebracht haben. Ich halte das Schüren von Ängsten in Verbindung mit der Gentechnologie, wie es zur Zeit vor allen Dingen von Ihnen betrieben wird und wozu auch das Instrument des Entschließungsantrages mißbraucht wird,

    (Burgmann [GRÜNE]: Igittigitt!)

    für unverantwortlich. Die seit Monaten wiederholten Versuche, die Erkrankung AIDS als Produkt der Gentechnologie zu erklären, sind doch geradezu blanker Unsinn.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Es gibt schließlich sehr ernstzunehmende Beweise dafür, daß AIDS vor Hunderten von Jahren in Afrika, im Kongo, schon bekannt war und dort wahrscheinlich auch entstanden ist.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Das ist nur eine Theorie!)

    Man kann doch Krankengeschichten von denjenigen verfolgen, die in Brüssel behandelt wurden, nachdem sie aus Belgisch-Kongo herausgegangen waren, weil sie dort keine Behandlung gefunden hatten. Der Weg ist dann über San Francisco und New York über bestimmte Kreise zu verfolgen. Wenn sich die GRÜNEN aber ausgesprochen alte, sogenannte wissenschaftliche Aussagen über die Gefahren von AIDS-Viren heranholen, so möchte ich doch dagegenstellen, daß z. B. im ersten Heft des „Journal of Medicine New England" sehr interessante Berichte von der Harvard-Universität und von Professor Gallo, der sicherlich einiges über AIDS weiß, über die Infektionsgefahren mit HTLVIII-Viren zu finden sind. Diese Ausführungen können sicherlich zu einer Versachlichung und Beruhigung der Diskussion beitragen.
    Zum Abschluß möchte ich nur noch einmal betonen, daß die extrakorporale Befruchtung in Verbindung mit der Embryo-Übertragung, wie sie in der Anfrage ebenfalls noch angesprochen wird, bei homologer Insemination lediglich eine durchaus noch weiterzuentwickelnde Möglichkeit der Sterilitätsbehandlung darstellt, im Grunde genommen aber nichts mit der Gentechnologie zu tun hat.
    Diese Fragen werden sicherlich in Kürze von der Arbeitsgruppe abschließend behandelt, und es werden Vorschläge für. die teilweise sicherlich notwendigen Regelungen gemacht werden.
    Es erscheint mir jedoch dringend erforderlich, immer wieder darauf hinzuweisen, daß die derzeitig spektakulär in der Öffentlichkeit besprochene Problematik einer bezahlten sogenannten „Leihmutter", die meines Erachtens zu Recht negativ beurteilt wird, nichts mit der Gentechnologie zu tun hat.
    Der letzte Satz, Herr Präsident: In der Öffentlichkeit ist die Antwort der Bundesregierung positiv aufgenommen worden, und sie wird als die erste umfassende Faktensammlung der gentechnischen Aktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Sie dient z. B. auch der Enquete-Kommission, den Parteien, Gewerkschaften und Verbänden als Arbeitsgrundlage.
    Ich hoffe, daß wir darauf fußend eine vernünftige Diskussion in den Ausschüssen bekommen werden.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Catenhusen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolf-Michael Catenhusen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In dem halben Jahr, das vergangen ist, seit wir hier zum letztenmal über die Probleme der Gentechnologie debattiert haben, hat sich in der Grundlagenforschung der Gentechnologie wieder gezeigt, wie rasant der Fortschritt dieser technischen Entwicklung ist. Manches, was uns noch vor wenigen Jahren, vielleicht noch vor Monaten, als Zukunftsmusik dargestellt wurde, ist nun schon reale Möglichkeit der kommenden Zeit. Ich möchte dafür zwei Beispiele nennen.
    In diesen Tagen hat das amerikanische Office of Technology Assessment in einer Studie dargestellt, daß noch in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten Eingriffe in menschliche Körperzellen in größerem Umfang vorgenommen werden sollen. Diese Eingriffe sollen der Entwicklung von Behandlungsmethoden genetischer Defekte beim Menschen dienen.
    Ich nenne ein zweites Beispiel. In den letzten Tagen wurde stolz in den Medien gemeldet, daß die ersten geklonten Kälbchen angekommen seien. Es zeigt sich also, daß das Klonen bei Säugetieren, die in ihrer biologischen Entwicklung mit Menschen auf einer Stufe stehen, schon so weit entwickelt ist, daß es technisch denkbar ist, daß in überschaubarer



    Catenhusen
    Zeit das Klonen auch an Menschen angewandt werden könnte.
    Auch das Tempo der Entschlüsselung der menschlichen Erbinformation hat sich weltweit spürbar beschleunigt. Ich weise darauf hin, daß im letzten Jahr nach unserer letzten Debatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Förderschwerpunkt „Genomanalyse" gesetzt hat.
    Die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage zur Gentechnologie — dafür muß man, glaube ich, als Parlament Verständnis haben — kann nicht die Antworten geben, für die der Deutsche Bundestag eine Enquete-Kommission eingesetzt und die Bundesregierung eine interministerielle Arbeitsgruppe berufen hat. Die Antwort der Bundesregierung ist neben einer Sammlung interessanter Fakten aber auch ein Beispiel dafür, mit welch ungenügendem Grad von Sensibilität die Bundesregierung an die Beantwortung der von der Gentechnologie aufgeworfenen Fragen herangeht.
    Die vorgelegte Antwort spiegelt die Dramatik der Entwicklung in der Genforschung nur völlig unvollkommen wider. Sie zeigt auch gleichzeitig, daß sich die Bundesregierung bei ihrer Förderung der Gentechnologie bisher nicht auf eine differenziertere Erörterung von Chancen und Risiken dieser Technik in den sich abzeichnenden Anwendungsbereichen einläßt.
    Ich möchte als Beleg dafür aus der Antwort der Bundesregierung beispielhaft die sogenannte grüne Gentechnologie herausgreifen. Da geht es um die gezielte genetische Veränderung von Pflanzen. Die Große Anfrage der GRÜNEN wirft zu Recht die Frage nach der möglichen Bedeutung der Gentechnologie in der Landwirtschaft auf. Man muß der Antwort der Bundesregierung zumindest eines zugute halten, daß sie sich nämlich von der euphorisch-geschäftigen Rhetorik ihres Außenministers Genscher etwas abhebt. Dieser entdeckte nämlich im Sommer letzten Jahren zwischen seinen vielen Reisen die Zukunft unseres Landes plötzlich in der Gentechnologie und verkündete dies in der Sommerpause geschwind auch in einem Brief an die Mitglieder seiner Partei. Dort heißt es mit markigen Worten:
    Die Überwindung von Hunger und Armut könnte hier endlich in greifbare Nähe rücken.
    Ich hoffe, daß die Ausführungen, die Herr Laermann heute morgen gemacht hat und die ich in der Grundtendenz sehr unterstreichen möchte, auch von Ihrem Außenminister und Noch-Parteivorsitzenden gelesen werden. Weiter heißt es in dem Brief:
    Die denkbar gewordene Möglichkeit, die Fähigkeit von Mikroorganismen zur Luftstickstoffbindung auf Pflanzen zu übertragen, verspricht
    — ich betone: verspricht —
    eine umwälzende Entwicklung.
    Ich denke, auch Herr Genscher wird von dieser Art von Technikeuphorie Abschied nehmen müssen, daß allein eine neue Technologie schon die Lösung gesellschaftlicher Probleme bringen werde.

    (Zuruf von der FDP: Das haben Liberale nie geglaubt! — Zuruf von der CDU/CSU: Das ist nicht gesagt worden!)

    — Ich denke, Herr Genscher tut das.
    Neue Techniken können Probleme mildern, schaffen aber auch immer — auch das ist eine historische Erfahrung — neue Probleme. Das ist, denke ich, auch bei der Gentechnologie der Fall.
    Es ist aber auch bemerkenswert, daß in der konkreten Frage der Stickstoffixierung von Pflanzen die Bundesregierung, wenn sie um ihre Einschätzung gebeten wird, hier und an anderer Stelle sagt, eine Kosten-Nutzen-Analyse sei noch nicht möglich, während sie schon im nächsten Satz natürlich fest mit einem gegenüber den Kosten wesentlich höheren Nutzen für die Gesellschaft rechnet. Es kann doch nur eines von beidem stimmen. Entweder kann ich diese Analyse heute nicht vornehmen, dann halte ich mich auch mit den zukunftseuphorischen Prognosen zurück; oder ich kann sie vornehmen, aber dann möchte ich dazu auch eine präzise Antwort der Bundesregierung hören.
    Diese Art von verteidigender Argumentation zeigt sich an den Ausführungen der Bundesregierung zum Paradebeispiel der grünen Gentechnologie, an der Stickstoffixierung. Denn über die ungelösten Probleme ist in der Antwort nichts zu finden.
    Der Tübinger Genetiker Professor Dr. Reifert hat erst vor kurzem von einer großen Reihe völlig ungelöster Probleme dieser Forschungsrichtung geschrieben, von denen ich nur eines herausgreifen möchte. Nicht nur die Düngemittelindustrie, sondern auch die Pflanzen, die wegen der Fähigkeit, Stickstoff zu produzieren, eingesetzt werden, brauchen natürlich Energie, um Stickstoff aus der Luft zu binden. Das bedeutet natürlich, daß der Ertrag dieser Nutzpflanzen, die so manipuliert werden, zurückgehen wird. Das bedeutet, so sagt Professor Reifert, diese Einbuße würde in vielen Fällen einen Gentransfer aus rein wirtschaftlichen Gründen aus heutiger Sicht uninteressant erscheinen lassen. Dies der euphorischen Annahme gegenüberzustellen, die Gentechnologie könne die Hungerprobleme der Welt lösen, ist schon sehr interessant.
    Es ist nicht nur so, daß wir heute noch nicht, wie die Bundesregierung sagt, Pflanzen, die Stickstoff binden können, konstruieren können, sondern es bleibt nach dem Kenntnisstand, den wir heute haben, offen, ob das in absehbarer Zeit überhaupt möglich ist, und es bleibt auch offen, ob dies gesellschaftlich überhaupt sinnvoll ist.
    Dieses konkrete Beispiel zeigt für mich und meine Fraktion, daß die Bundesregierung die Schwerpunkte in der Gentechnologieförderung, die auf sehr spekulativen Nutzenerwägungen beruhen, bisher nicht auf den Prüfstand einer nüchternen Analyse stellen will. In den Vereinigten Staaten etwa wird innerhalb der Wissenschaftlergemeinschaft darüber diskutiert, ob das überhaupt noch



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    ein lohnender Schwerpunkt ist. Wir sollten nicht immer die letzten sein, die hinterherlaufen, auch dann noch, wenn andere schon andere Wege eingeschlagen haben.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Lenzer [CDU/CSU]: Wenn sie schon bessere Ergebnisse haben!)

    Auch wir Sozialdemokraten wissen, meine Damen und Herren, daß man nicht schon vor den Entdeckungen in der Grundlagenforschung möglicher Folgen analysieren kann.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Also!)

    Aber die Technologiefolgenabschätzung, die Abschätzung von Nutzen und Risiken, darf natürlich nicht erst dann einsetzen, wenn die Technik bereits praktisch breit angewandt wird. Technologiefolgenabschätzung muß also die Umsetzung von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in der Entwicklung und Einführung der Technik begleiten und damit auch Voraussetzungen dafür schaffen, daß man zu bestimmten Möglichkeiten der Anwendung dieser Technik auch schon im Vorfeld nein sagen kann.
    In der Medizin, denke ich, gibt es bereits eine Reihe von konkreten Möglichkeiten der Nutzung der Gentechnologie. Hier müßte die Bundesregierung zu konkreteren Aussagen in der Lage sein, zu Aussagen über den sozialen Nutzen dieser Möglichkeiten und über die sozialen Kosten, die die Anwendung der Gentechnologie für die Gesundheit bedeuten könnte. Das kann man aus der Antwort nicht entnehmen.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Sie wissen doch, daß es eine gemeinsame Kommission gibt, die darüber berät!)

    Meine Damen und Herren, ich komme in dieser Frage zu dem Ergebnis, daß Bundesregierung und Bundestag die Setzung dieser Schwerpunkte bisher keiner gesellschaftlichen Rechtfertigung unterworfen haben. Ich hoffe, daß die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages — das ist ihr Auftrag — hierfür eine rationalere Bestimmung des Ziels der Forschung finden wird. Ich denke — lassen Sie mich das deutlich sagen —, daß das für die Bundesregierung vielleicht eine gewisse Hilfe sein kann. Ich denke, sie braucht diese Hilfe, wenn ich die Antwort auf die Große Anfrage sehe.
    Ich möchte zu einem zweiten Bereich kommen, zum Naturverständnis, das hinter der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage „Gentechnik" deutlich wird. Denn viele Menschen machen sich Sorgen um diese Technik, weil diese Technik wie keine andere unmittelbar in das Verhältnis des Menschen zur Natur und zu sich selbst eingreift. Ich halte es für verharmlosend, daß die Bundesregierung in ihrer Vorbemerkung den Eindruck erweckt, es ginge bei der Gentechnologie lediglich um eine bloße Fortsetzung dessen, was wir schon immer mit der Natur machen. Wir mischen uns schon seit vielen Jahrtausenden in die Evolution ein. Der Mensch kloniert und pfropft seit langem Pflanzen, er züchtet Tiere, er verwandelt Wälder in Felder, heute leider auch Wälder und Felder in Steppen und Wüsten. Die Züchtung war nichts anderes als der Versuch, eine möglichst geplante Steuerung der natürlichen Auslese zu erreichen. Die zweite biologische Revolution, deren Kern die Gentechnologie bildet, kann die genetische Substanz selbst verändern. Das ist ein qualitativ neuer Sprung in unserem Umgang mit der Natur, weil wir dadurch Artengrenzen beseitigen und die Erbsubstanz künstlich herstellen und verändern können. Hier muß sich auch für die Bundesregierung die Frage stellen — ich erwarte heute keine Antwort darauf —: Muß nicht unser Ziel, den Frieden mit der Natur wiederherzustellen, auch etwa den Verzicht auf die gezielte Freisetzung genetisch manipulierter Lebewesen in die Umwelt einschließen, solange wir die Folgen eines derartigen Handelns nicht abschätzen können?
    Was die denkbare Anwendung dieser Technik an Menschen angeht, meine Damen und Herren, so gilt für uns Sozialdemokraten, daß wir hier durchaus unterstreichen wollen, daß hier in einzelnen Fragen Übereinstimmung mit der Bundesregierung besteht, ich denke, auch mit den GRÜNEN, etwa, daß hier gemeinsam von allen Sprechern eine Strategie abgelehnt wird, bei der die genetische Selektion von Arbeitnehmern einer weiteren Herabsetzung von Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz vorgezogen wird.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Das können Sie lange ablehnen! Es wird trotzdem gemacht!)

    Der Punkt ist nur: Es bleibt auch nach der Antwort der Bundesregierung völlig unklar, ob die Bundesregierung etwa für besondere Schutzregeln beim genetischen Datenschutz offen ist. Es ist unklar, ob die Bundesregierung die Möglichkeit des genetic screening, die in den USA von einer Reihe von großen Firmen genutzt wird, rechtlich auch auszuschließen bereit ist. Es reicht nicht, hier nur zu sagen: Wir sehen Probleme!, sondern ich würde es sehr begrüßen, wenn in der Antwort der Bundesregierung die Bereitschaft, hier Regelungen zu treffen, deutlich erkennbar geworden wäre.

    (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN — Lenzer [CDU/CSU]: Darüber denken wir doch zur Zeit gemeinsam nach!)

    — Ich rede von der Bundesregierung. Auch die müßte j a eigentlich denken, und in der Antwort müßte man das Denken schon ein bißchen erkennen können.
    Wir begrüßen die klare Absage in der Anwort der Bundesregierung an die Klonierung von Menschen, auch die klare Absage an Experimente, die auf eine Erzeugung von Menschen und auf die Reproduktion, also die Klonierung von Menschen, abzielen. Nun frage ich: Gilt dies auch für jeden Schritt, der die Voraussetzungen dafür schafft, daß dies möglich wird? Da liegt der Hase im Pfeffer. Wir können diese allgemeinen Gefahren beschwören und ablehnen, ohne die wissenschaftliche Entwicklung, die in diese Richtung läuft, zu stoppen.



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    Ich denke, bei der Anwendung der Gentechnologie an Menschen müssen Grenzen gesetzt werden. Dies gilt auch für die Grundlagenforschung; denn die Forschung am Menschen ist immer angewandte Forschung und betrifft wie kein anderer Bereich der Grundlagenforschung das Grundrecht des Menschen auf seine Würde.
    Wir müssen dabei vor allem auch den rechtsfreien Raum schließen, der heute Experimente an befruchteten menschlichen Eizellen ermöglicht. Wir können noch beruhigt sein, daß der Mensch Gott sei Dank auch genetisch ein komplexes Wesen mit vielleicht 150 000 einzelnen Erbfaktoren darstellt. Eigenschaften des Menschen, seine Persönlichkeit, die ja nicht nur auf der Information eines einzelnen Gens aufbauen, sind also Gott sei Dank auf absehbare Zeit genetisch nicht gezielt zu beeinflussen. Aber auch wenn wir uns dies nüchtern vor Augen führen, so bleibt doch das Unbehagen für mich und auch die große Sorge, daß, auch wenn wir dies alles als große Gefahren beschreiben, dennoch die Wissenschaft unbeirrt Schritte auf einem langen Weg in diese Richtung einschlägt und weiterschreitet und auch, wenn die Enquete-Kommission arbeitet, weiterschreiten wird. Ich denke etwa an die Forschung, die Eingriffe in Keimbahnzellen bei Säugetieren vornimmt, mit denen in Tierexperimenten die Methoden des Eingriffs in die Erbanlagen des Menschen vorbereitet und entwickelt werden.
    Viele sagen, wir befinden uns auf einem schlüpfrigen Abhang in der Forschungsentwicklung, wo wir nicht absehen können, wohin das führt, wo wir hoffen, daß es nicht so schnell möglich wird, wo wir heute auch nicht ausschließen können, daß unsere Befürchtungen wahr werden.
    Ich denke, es müßte sehr sorgfältig geprüft werden, ob wir nicht in dieser Situation, in der die Standesorganisationen der Wissenschaft, viele gesellschaftliche Gruppen, etwa die Kirchen, die Gewerkschaften und nun auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber, das Parlament und die Bundesregierung über die Ziehung von Grenzen in diesem Bereich ernsthaft diskutieren wollen, auch darüber reden sollten, ob wir nicht als Parlament einen Appell erlassen sollten, daß in der Wissenschaft kurzfristig ein Konsens darüber getroffen wird, im Fortschreiten der Anwendung solcher Techniken am Menschen innezuhalten und die Ergebnisse unserer gemeinsamen Arbeit abzuwarten.
    Wir haben schon ein solches Innehalten der Forschung in unserem Lande. Keine Forschergruppe in der Bundesrepublik experimentiert mit den bei der künstlichen Befruchtung frei werdenden überschüssigen menschlichen Embryonen. Kann ein solches Innehalten nicht auch in anderen Bereichen erreicht werden? Ich denke etwa an Eingriffe in menschliche Keimbahnzellen. Auch wenn dies technisch heute noch nicht möglich ist, wäre es gut, wenn hier ein Konsens auch der betroffenen Wissenschaftler dokumentiert werden könnte. Ich denke etwa an die Grenzen bei der Vermischung menschlicher und tierischer Erbinformationen. Warum sollte dieses Innehalten nicht auch umfassen, daß Ärzte in der Bundesrepublik ihre Mitwirkung am Zustandekommen von Leihmüttergeschäften einstellen? Denn das Leihmüttergeschäft ist nicht nur eine Frage der Mutter, die gemietet wird, der Mutter, die davon betroffen ist, weil sie kein Kind bekommen kann, sondern es ist auch eine Frage der Ärzte, die daran mitarbeiten.
    Meine Damen und Herren, ich denke, wenn die Arbeit der Enquete-Kommission und des Bundestages zu einem Erfolg kommen soll, dann wäre dafür auch Voraussetzung, daß die Wissenschaftler bereit sind, unsere Ergebnisse abzuwarten.
    Ich sage eine letzte kurze Anmerkung zu dem Antrag der GRÜNEN. Ich halte das Vorgehen, einen Aufsatz, der seit über fünf Monaten bekannt ist, über den Frau Hickel seit vielen Monaten in Podiumsdiskussionen zu reden beliebt, ich sage einmal: in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor einer solchen Diskussion aus der Tasche zu ziehen, nicht für angemessen. Das erinnert mich etwas an den Boulevardstil von Zeitungen, wo sozusagen zur vermarktbaren Zeit ein Thema herausgezogen wird

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Hätte ich es über Weihnachten machen sollen?)

    Ich möchte davon aber nicht die Bereitschaft der sozialdemokratischen Fraktion trennen, nach Überweisung des Antrags in die Ausschüsse das dahinterliegende große Problem ernsthaft zu prüfen, ob nicht die Verwendung von krankheitserregenden Viren als — wenn Sie so wollen — Transportmittel in der biologischen Grundlagenforschung gesundheitliche Risiken hervorruft. Darauf müssen wir eine Antwort finden. Wir sind also bereit, über diese drei Punkte in Ihrem Antrag auch sorgfältig nach Anhörung der Bundesregierung in den Ausschüssen zu beraten, weil hier ein Problem steckt, denke ich, das übrigens auch in der Enquete-Kommission schon angesprochen und behandelt worden ist.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)