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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/111 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 111. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . 8245A, 8326 D Absetzung der Punkte 14, 15 und 19 von der Tagesordnung 8245 B, 8326 D Bestimmung des Abg. Seiters als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß 8245 B Zur Geschäftsordnung Seiters CDU/CSU 8245 B Dr. Wernitz SPD 8246A Wolfgramm (Göttingen) FDP 8246 C Frau Nickels GRÜNE 8246 D Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt — Mikrozensus —— Drucksache 10/2600 — 8247 D Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer und zur Körperschaftsteuer (Ergänzungsabgabengesetz) — Drucksache 10/2460 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2619 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2620 — Porzner SPD (zur GO) 8248 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 8248 C Dr. Spöri SPD 8249 C Jung (Lörrach) CDU/CSU 8251 B Krizsan GRÜNE 8253 B Gattermann FDP 8254 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8256 D Namentliche Abstimmung 8258 A Aktuelle Stunde betr. Giftgaskatastrophe in Bhopal und mögliche Konsequenzen für die chemische Produktion in der Bundesrepublik Deutschland Frau Dr. Vollmer GRÜNE 8259 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 8260 C Brück SPD 8261 C Dr.-Ing. Laermann FDP 8262 B Frau Gottwald GRÜNE 8263A Dr. Faltlhauser CDU/CSU 8264 A Frau Blunck SPD 8265 B Ertl FDP 8266 A Dr. Lippold CDU/CSU 8267 B Frau Dr. Hartenstein SPD 8268 B Boroffka CDU/CSU 8269 A Duve SPD 8270A Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Giftgaskatastrophe in Bhopal und mögliche Konsequenzen für die chemische Pro- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 duktion in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/2612 — 8271 A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Verschuldung in der Landwirtschaft — Drucksachen 10/1206, 10/2041 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologischer Landbau und die Zukunft der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 10/1207, 10/2042 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Paintner, Susset, Freiherr von Schorlemer, Eigen, Bredehorn, Austermann, Schartz (Trier), Rode (Wietzen), Michels, Hornung, Dr. Kunz (Weiden), Herkenrath, Fellner, Dr. Rumpf, Brunner, Bayha, Scheu, Borchert, Carstensen (Nordstrand), Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Dr. Meyer zu Bentrup, Schmitz (Baesweiler), Stutzer, Graf von Waldburg-Zeil, Ertl, Dr. Olderog, von Schmude, Tillmann, Frau Fischer, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Götz, Dr. Jobst, Frau Geiger, Eylmann, Frau Roitzsch (Quickborn), Dr. Hornhues, Nelle, Krey, Repnik, Höffkes, Hedrich, Sauer (Stuttgart), Ganz (St. Wendel), Dr. Schwörer, Lenzer, Ruf, Bohl, Dr. Unland, Jagoda, Niegel, Biehle, Seesing, Seehofer, Jäger (Wangen), Dr. Laufs, Dr. George, Deres, Jung (Lörrach), Müller (Wadern), Weiß, Graf Huyn, Bühler (Bruchsal), Magin, Schemken, Frau Dempwolf, Berger, Dr. Müller, Lowack, Dr. Hüsch, Dr.-Ing. Kansy und der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Perspektiven für den bäuerlichen Familienbetrieb — Drucksachen 10/1550 (neu), 10/2043 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung von Beratung im ökologischen Landbau in Form eines Modells „Bauern helfen Bauern" — Neue Formen eines Modells bäuerlicher Selbsthilfe — Drucksache 10/1216 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zur Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/1188, 10/1190, 10/2173 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung der offenen Deklaration (Änderung der Futtermittelverordnung) — Drucksachen 10/1053, 10/2205 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Susset, Sauter (Epfendorf), Eigen, Freiherr von Schorlemer, Hornung, Brunner, Schartz (Trier), Frau Will-Feld, Stockhausen, Dr. Kunz (Weiden), Herkenrath, Jagoda, Michels, Rode (Wietzen), Scheu, Nelle, von Schmude, Doss, Hanz (Dahlen), Müller (Wadern), Berger, Dr. Hupka, Dr. Czaja, Schulze (Berlin) und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes — Drucksache 10/2550 — Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 8272 A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 8274 C Paintner FDP 8277 B Müller (Schweinfurt) SPD 8279 D Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 8282 B Schröder (Hannover) SPD 8285A Bredehorn FDP 8288 C Kiechle, Bundesminister BML 8291A Immer (Altenkirchen) SPD 8294 B Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 8296 D Frau Weyel SPD 8299 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmen gegen Gesundheitsgefährdung und Umweltbelastung durch Dioxine — Drucksache 10/1579 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 III Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 8319 D Frau Augustin CDU/CSU 8321 D Frau Dr. Hartenstein SPD 8323 B Eimer (Fürth) FDP 8325 A Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 8325 D Beratung der Sammelübersicht 56 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2356 — Wartenberg (Berlin) SPD 8327 A Schulze (Berlin) CDU/CSU 8328 A Sauermilch GRÜNE 8329 A Neuhausen FDP 8329 D Beratung der Sammelübersicht 59 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2552 — 8330 D Beratung der Sammelübersichten 60 und 61 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksachen 10/2617 und 10/2618 — . 8330 D Zweite und Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren — Drucksache 10/2129 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2605 — in Verbindung mit Zweite und Dritte Beratung des von den Abgeordneten Bachmaier, Buschfort, Dreßler, Egert, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Glombig, Heyenn, Kirschner, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Lutz, Peter (Kassel), Reimann, Schmidt (München), Schreiner, Schröder (Hannover), Dr. Schwenk (Stade), Frau Steinhauer, Stiegler, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Dr. de With und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung — Drucksache 10/81 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2605 — Eylmann CDU/CSU 8331 B Bachmaier SPD 8333 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 8336 A Frau Reetz GRÜNE 8337 B Kleinert (Hannover) FDP 8337 D Urbaniak SPD 8338 B Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8339 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schmude, Frau Steinhauer, Amling, Büchner (Speyer), Klein (Dieburg), Lambinus, Becker (Nienberge), Berschkeit, Buckpesch, Buschfort, Dreßler, Esters, Fiebig, Frau Fuchs (Köln), Heistermann, Dr. Holtz, Frau Huber, Jaunich, Dr. Jens, Jung (Düsseldorf), Dr. Klejdzinski, Kretkowski, Liedtke, Lohmann (Witten), Frau Matthäus-Maier, Meininghaus, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Dr. Penner, Poß, Purps, Reschke, Reuschenbach, Sander, Schanz, Schlatter, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Schmidt (Wattenscheid), Schmitt (Wiesbaden), Schröer (Mülheim), Steiner, Toetemeyer, Urbaniak, Westphal, Wieczorek (Duiburg), Wiefel, von der Wiesche, Wischnewski, Zeitler, Dr. Ehmke (Bonn), Ibrügger, Bernrath und der Fraktion der SPD Olympische Sommerspiele 1992 im Ruhrgebiet — Drucksache 10/2019 — Frau Steinhauer SPD 8340 B Beckmann FDP 8341 D Schwenninger GRÜNE 8343 B Schwarz CDU/CSU 8344 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erfahrungen mit dem Arzneimittelgesetz — Drucksachen 9/1355, 10/358 Nr. 80, 10/2413 — Frau Augustin CDU/CSU 8347 A Egert SPD 8348 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 8350 B Frau Dr. Hickel GRÜNE 8351 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 10/1963 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/2586 — in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Egert, Lutz, Glombig, Hauck, Kirschner, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährleistung der Weiterbildung der Hausärzte in der kassenärztlichen Versorgung (Hausärzte-Weiterbildungsgesetz) — Drucksache 10/1755 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/2604 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 8353 C Delorme SPD 8355 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 8358 B Frau Dr. Bard GRÜNE 8359 D Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 8360 D Erklärungen nach § 31 GO Sielaff SPD 8363 C Dr. Faltlhauser CDU/CSU 8364 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin, Lutz, Frau Fuchs (Köln), Bachmaier, Frau Blunck, Buschfort, Catenhusen, Delorme, Dr. Diederich (Berlin), Dreßler, Egert, Fiebig, Frau Fuchs (Verl), Gilges, Glombig, Frau Dr. Hartenstein, Hauck, Heyenn, Frau Huber, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Jung (Düsseldorf), Kirschner, Dr. Kübler, Kuhlwein, Frau Dr. Lepsius, Frau Luuk, Frau Dr. MartinyGlotz, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Peter (Kassel), Reimann, Frau Renger, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Sielaff, Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Urbaniak, Weinhofer, Frau Weyel, von der Wiesche, Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Teilzeitbeschäftigten — Drucksache 10/2559 — Lutz SPD 8364 D Frau Hürland CDU/CSU 8368 A Hoss GRÜNE 8370 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 8372 A Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 8374 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bereinigung wirtschaftsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1790 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2579 — 8374 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr (14. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Frau Dr. Bard, Bastian, Baum, Frau Beck-Oberdorf, Bernrath, Berschkeit, Burgmann, Daubertshäuser, Drabiniok, Dr. Ehmke (Ettlingen), Fischer (Frankfurt), Frau Fuchs (Köln), Gilges, Frau Gottwald, Herterich, Frau Dr. Hickel, Dr. Holtz, Horacek, Hoss, Ibrügger, Dr. Jannsen, Frau Kelly, Kleinert (Marburg), Kretkowski, Krizsan, Lennartz, Frau Matthäus-Maier, Frau Nickels, Dr. Nöbel, Frau Potthast, Frau Reetz, Reents, Frau Renger, Sauermilch, Schily, Schlatter, Schneider (Berlin), Frau Schoppe, Schwenninger, Stratmann, Verheyen (Bielefeld), Vogt (Kaiserslautern), Frau Dr. Vollmer, Vosen, Wiefel, Wischnewski S-Bahn Köln in Verbindung mit zu dem Antrag der Abgeordneten Milz, Straßmeir, Schmitz (Baesweiler), Dr. Möller, Müller (Wesseling), Müller (Remscheid), Herkenrath, Krey, Braun, Louven, Wimmer (Neuss), Lamers, Broll, Dr. Daniels, Günther, Hauser (Krefeld), Dr. Kronenberg, Dr. Hupka, Pesch, Wilz, Dr. Pohlmeier, Schemken, Dr. Blank, Dr. Blens, Hanz (Dahlen), Bühler (Bruchsal), Fischer (Hamburg), Tillmann, Seesing, Dr. Pinger, Weiß, Dr. Hüsch, Haungs, Nelle, Bohlsen, Pfeffermann, Hoffie, Kohn, Paintner, Dr, Weng und der Fraktionen der CDU/CSU und FDP S-Bahn im Kölner Raum — Drucksachen 10/1376, 10/1724 (neu), 10/2573 — 8374 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Einführung einer Beihilfe für die Wanderhaltung von Schafen, Ziegen und Rindern in Griechenland Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Verstärkung der Dienststellen für Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 V Qualitätskontrollen bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Griechenland Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Ermächtigung Griechenlands, eine Beihilfe für den Transport von Produktionsmitteln nach bestimmten Inseln zu gewähren — Drucksachen 10/1691 Nr. 12, 10/2534 — 8375B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Verwendung von Isoglukose bei der Herstellung bestimmter Erzeugnisse im Sinne von Artikel 31 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1400/78 zur Festlegung von Grundregeln für die Erstattung bei der Erzeugung für in der chemischen Industrie verwendeten Zucker in Verbindung mit Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Verwendung von Zucker bei der Herstellung bestimmter Erzeugnisse der chemischen Industrie im Sinne von Artikel 31 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 — Drucksachen 10/1589 Nr. 1, 10/1589 Nr. 5, 10/2547 — 8375 C Fragestunde — Drucksache 10/2587 vom 7. Dezember 1984 — Besetzung der Planstelle des Unterabtei- lungsleiters V b — Krankenversicherung — im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung mit einem der privaten Krankenversicherung nahestehenden Beamten MdlAnfr 53 07.12.84 Drs 10/2587 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8302 A ZusFr Kirschner SPD 8302 B ZusFr Egert SPD 8302 C ZusFr Dreßler SPD 8302 D ZusFr Urbaniak SPD 8302 D ZusFr Lutz SPD 8302 D ZusFr Glombig SPD 8303 A ZusFr Dr. Sperling SPD 8303 B Kreditaufnahme der Rentenversicherung im Dezember 1984 MdlAnfr 54 07.12.84 Drs 10/2587 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8303 B ZusFr Kirschner SPD 8303 D ZusFr Egert SPD 8304 A ZusFr Urbaniak SPD 8304 A ZusFr Dreßler SPD 8304 B ZusFr Lutz SPD 8304 C ZusFr Heyenn SPD 8304 D ZusFr Glombig SPD 8305A ZusFr Weinhofer SPD 8305 A ZusFr Schreiner SPD 8305 B ZusFr Reimann SPD 8305 C Finanzielle Situation der Rentenversicherung zwischen 1969 und 1982 MdlAnfr 55 07.12.84 Drs 10/2587 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8305 D ZusFr Stutzer CDU/CSU 8306 B ZusFr Weinhofer SPD 8306 C ZusFr Kirschner SPD 8306 C ZusFr Urbaniak SPD 8306 D ZusFr Heyenn SPD 8307 A ZusFr Reimann SPD 8307 B ZusFr Egert SPD 8307 D ZusFr Lutz SPD 8308A ZusFr Kolb CDU/CSU 8308 A ZusFr Dreßler SPD 8308 B ZusFr Glombig SPD 8308 B Entwicklung der Einkommen der Rentner in den letzten Jahren MdlAnfr 58 07.12.84 Drs 10/2587 Seehofer CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8308 C ZusFr Seehofer CDU/CSU 8308 D ZusFr Lutz SPD 8309 A ZusFr Kirschner SPD 8309 B ZusFr Egert SPD 8309 C ZusFr Dreßler SPD 8309 C ZusFr Heyenn SPD 8309 D ZusFr Glombig SPD 8310A ZusFr Frau Steinhauer SPD 8310C ZusFr Kolb CDU/CSU 8310 D ZusFr Möllemann FDP 8311A ZusFr Dr. Penner SPD 8311 B VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 Auswirkung der Bevölkerungsentwicklung auf das finanzielle Gleichgewicht der gesetzlichen Rentenversicherung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre MdlAnfr 60 07.12.84 Drs 10/2587 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8311B ZusFr Keller CDU/CSU 8311C ZusFr Egert SPD 8311 D ZusFr Kolb CDU/CSU 8312A ZusFr Frau Steinhauer SPD 8312 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 8312 C ZusFr Heyenn SPD 8312 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 8313A ZusFr Lutz SPD 8313 B ZusFr Kirschner SPD 8313 C ZusFr Glombig SPD 8313 D Maßnahmen zur Liquiditätssicherung in der Rentenversicherung MdlAnfr 61 07.12.84 Drs 10/2587 Kolb CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8314A ZusFr Kolb CDU/CSU 8314 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 8314C ZusFr Egert SPD 8314 D ZusFr Heyenn SPD 8315A ZusFr Kirschner SPD 8315 B ZusFr Reimann SPD 8315 C ZusFr Lutz SPD 8315 D ZusFr Schreiner SPD 8316A Verunsicherung der Beitragszahler und Rentner durch Äußerungen über Rentenzahlungen „auf Pump" MdlAnfr 62 07.12.84 Drs 10/2587 Jagoda CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8316 B ZusFr Jagoda CDU/CSU 8316 C ZusFr Egert SPD 8317 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 8317 D ZusFr Lutz SPD 8318A ZusFr Glombig SPD 8318 B ZusFr Schreiner SPD 8318 B ZusFr Heyenn SPD 8318 C ZusFr Kirschner SPD 8318 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 8319A ZusFr Keller CDU/CSU 8319 B Nächste Sitzung 8375 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8376*A Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser nach § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung (Drucksachen 10/1963, 10/2586) 8376* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 8245 111. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1984 Beginn: 8.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 14. 12. Dr. Apel 14. 12. Dr. Barzel 14. 12. Frau Beck-Oberdorf 14. 12. Braun 14. 12. Erhard (Bad Schwalbach) 14. 12. Fischer (Frankfurt) 13. 12. Francke (Hamburg) 13. 12. Genscher 14. 12. Gerster (Mainz) 14. 12. Handlos 14. 12. Dr. Hauff 13. 12. Frau Hoffmann (Soltau) 14. 12. Dr. Holtz ** 13. 12. Kißlinger 14. 12. Dr. Kreile 14. 12. Dr. Mertens (Bottrop) 14. 12. Dr. Müller-Emmert 14. 12. Polkehn 14. 12. Frau Renger 14. 12. Reuschenbach 14. 12. Schmidt (Hamburg) 14. 12. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 12. Frau Schoppe 14. 12. Dr. Stark (Nürtingen) 14. 12. Stobbe 14. 12. Vogt (Düren) 13. 12. Vogt (Kaiserslautern) 14. 12. Weiskirch (Olpe) 14. 12. Wieczorek (Duisburg) 14. 12. Dr. Zimmermann 13. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser nach § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung (Drucksachen 10/1963, 10/2586) Ich habe dem Vierten Gesetz zur Änderung der Bundesärzteordnung soeben meine Zustimmung gegeben, obwohl ich in einem Punkt einen für mich wichtigen Vorbehalt gegen dieses Gesetz habe. Das Gesetz geht davon aus, daß prinzipiell eine zweijährige Praxisphase als „Arzt im Praktikum" notwendig ist. Entsprechend dem Beschluß des 13. Ausschusses ist zwar für Prüflinge bis zum 31. Dezember 1991 lediglich ein 18monatiges Praktikum vorgesehen. Die Reduzierung der Praxisphase um ein halbes Jahr wurde jedoch nicht aus grundsätzlichen Erwägungen vorgenommen, sondern um die erkennbaren Probleme mit der Zahl der Praktikantenstellen in den Krankenhäusern und in den niedergelassenen Praxen zu mildern. Ich halte dagegen die Praktikumszeit von 18 Monaten, die zusätzlich zu einem 6jährigen Studium bis zur Vollapprobation zu leisten ist, für das Maximum dessen, was den Auszubildenden zuzumuten ist - unabhängig von der Frage der Praktikantenstellen. Ab 1991 wird es nach diesem Gesetz eine AiP-Zeit von zwei Jahren geben. Sechs Jahre Mindeststudienzeit und zwei Jahre Praxisphase: das halte ich für zuviel des Guten. Wir lösen hier wiederum ein qualitatives Problem in der Ausbildung durch eine Erhöhung der Quantität an Ausbildungszeit. Damit nehmen wir u. a. den Universitäten den Druck weg, ihrerseits die Studiengänge zu entrümpeln und zu reformieren. Es geht mir vor allem um folgende Grundsatzfragen: In welchem Umfang können wir die Ausbildungsgänge für junge Leute immer mehr verlängern? Ist es sinnvoll, daß in Zukunft ein Arzt ohne freiwillige Weiterbildung in der Regel 30 Jahre alt sein wird, ehe er ins Berufsleben treten kann? Auch in Kenntnis der zunehmenden Verfeinerungen medizinischen Wissens sehe ich keine Notwendigkeit, die Grundausbildung laufend zu verlängern. Auch der Verweis auf EG-Richtlinien tröstet nicht: wir wissen auch aus anderen Politikbereichen, daß europäische Weisheit nicht notgedrungen größere Weisheit bedeuten muß. Wir machen in dieser Gesellschaft einen verhängnisvollen Fehler, wenn wir vor dem Arbeitsleben die Ausbildungszeiten ständig verlängern und am Ende des Arbeitslebens die Arbeitszeit immer weiter verkürzen. Nach meiner Auffassung hätte das Studium an der Universität mit dem praktischen Jahr ausreichen müssen, die praktischen Kenntnisse für die Mediziner zu vermitteln. Einem maximal 18monatigem „Arzt im Praktikum" kann ich nur deshalb zustimmen, weil die Studentenzahlen an den Universitäten eine praktische Ausbildung erheblich erschweren. Das AiP ist in meinen Augen eine Notmaßnahme zur Bewältigung der Studentenschwemme. Auf Grund der demographischen Entwicklung wird die Medizinerschwemme an den Universitäten wieder einmal abnehmen. Ich will die Erwartung wiederholen, die ich bereits bei der ersten Lesung dieses Gesetzes an dieser Stelle ausgedrückt habe, daß dann der Bundestag gemeinsam mit den Universitäten die Kraft findet, die Gesamtausbildungsdauer auf der Basis reformierter Studiengänge wieder zu reduzieren.
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    Rede von Walter Schwenninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kaum ist das Medienspektakel Los Angeles aus den Schlagzeilen der Presse verschwunden, sind einige findige Köpfe dabei, das entstandene olympische Sommerloch in ihrem Sinne zu stopfen.
    Im Blick auf die Landtagswahl in NordrheinWestfalen verspricht sich die SPD gerade jetzt viel von der populären Forderung und, wie wir sehen, auch die FDP.

    (Krizsan [GRÜNE]: So ist es!)

    Die olympischen Spiele 1992 an Rhein und Ruhr
    — das klingt auch gut; es ist ein Stabreim —, also mitten ins Industriezentrum der Bundesrepublik. Da sich die Regierungskoalition diesem Anliegen nicht so leicht entziehen kann, scheint es durchaus möglich, daß die Bundesregierung eine Werbekampagne der Ruhrgebietsstädte finanziell und politisch unterstützen wird, dies sogar, obwohl weder ein detailliertes Planungs- und Finanzierungskonzept vorliegt, das alle Auswirkungen ökonomischer, ökologischer sowie sozialer und politischer Art analysiert,

    (Sauer [Stuttgart] [CDU/CSU]: Frieden fehlt noch!)

    noch die Unterstützung der verantwortlichen Sportgremien gegeben ist.

    (Sauer [Stuttgart] [CDU/CSU]: Frieden fehlt noch!)

    — Man muß auch darüber nachdenken, ob die Spiele zum Frieden taugen; das ist richtig, Herr Sauer.
    Bezüglich des hier vorliegenden Antrags will ich mich nicht vorschnell festlegen und den Antrag einfach ablehnen. Nein, wir sind nicht einfach die
    Nein-Sager. Wir wollen hier sachlich abwägen, Pro und Contra gegenüberstellen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ausnahmsweise realistisch!)

    — Ja, wir haben jetzt auch noch Zeit, um im Ausschuß zu beraten. —
    Für die Olympischen Spiele im Ruhrgebiet spräche, daß sich wohl alle olympisch Interessierten im Ruhrgebiet freuen würden, so nahe — sozusagen vor der eigenen Haustür — die gesamte sportliche Weltelite vertreten zu sehen. Das wäre einmal eine Alternative zum Dauerfußball und zu den SechsTage-Rennen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ja, die anderen Sportarten kann ich jetzt nicht aufzählen, denn sonst wäre meine Redezeit zu Ende.
    Darüber hinaus kann es dem Ruhrgebiet gelingen, durch ein fröhlich buntes Fest — wie z. B. bei den „Heiteren Spielen" von München 1972 — den Eindruck zu verdrängen, im „Kohlenpott" sei alles grau, rußig und laut. Die Änderung dieses Schattendaseins soll ja auch ein wichtiges Ziel der OlympiaPlaner sein.
    Schließlich ist auch nicht von der Hand zu weisen, daß schon fast alle benötigten Sportanlagen vorhanden sind, die Sportstätten ziemlich nahe beieinander liegen und auch die noch fehlende Infrastruktur ohne großen finanziellen Aufwand geschaffen werden könnte.
    Angesichts dieser Positiv-Punkte frage ich mich aber: Haben diejenigen, die sich über olympische Spiele im Ruhrgebiet freuen, auch wirklich alle etwas davon, und was wäre mit denen, die mit solch einem Olympia-Rummel nichts am Hute haben?

    (Roth [SPD]: Was heißt denn „alle"? Sportmuffel gibt es immer, Walter!)

    Stünde es nicht gerade dem Ruhrgebiet besser zu Gesicht, sein Image durch gute Sozialpolitik, umfassende Kulturangebote, ökonomische Sicherheiten für die arbeitende Bevölkerung, vor allen Dingen für die Arbeitslosen, zu verbessern? Ich frage mich auch, ob nicht gerade dadurch, daß sich alles auf engem Raum abspielen soll, ein gewaltiges Chaos durch die Menschenmenge dort entsteht. Wahrscheinlich müßten alle Betriebe im Ruhrgebiet für drei Wochen schließen, um einen reibungslosen Transport zu gewährleisten. Das wäre j a auch nicht schlecht.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das möchtet ihr wohl gern!)

    Oder aber unter Umständen kommen gar keine Zuschauer mehr, weil sich die Olympischen Spiele bis zu diesem Zeitpunkt — 1992 — immer mehr zu Fernsehspielen entwickelt haben und die Leute dann zu Hause vor der Glotze hocken.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Bis dahin habt ihr die Autos abgeschafft!)

    Nun gibt es aber auch zwei Argumente, die gegen diese Bewerbung zur Sommerolympiade 1992 spre-
    8344 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984
    Schwenninger
    chen. Betrachten wir einmal die Situation aus der Sicht der Verantwortlichen im Ruhrgebiet. Es zeigt sich, daß die Kommunen hochverschuldet sind und durch ein schlechtes Image der strukturelle Ausbau der Region zu einem modernen Technologiepark verhindert wird. Da sollten mit einer Klappe wohl zwei Fliegen erwischt werden. Durch das gewonnene Renommee könnte die Neuansiedlung moderner Industriezweige gefördert werden, und durch den Verkauf der Fernsehrechte, die ja immer wichtiger werden, könnten — wie zur Zeit absehbar — die Schulden der Gemeinden getilgt werden.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Ist das nichts?)

    Diesen Weg zur Sanierung des Ruhrgebiets wollen wir aber nicht mitgehen. Weder erscheint uns das Setzen auf die moderne Technologie mit ihren Wachstums- und Rationalisierungsproblemen noch das Anbiedern an die kommerziellen Medienkonzerne und ihre Beeinflussungsversuche als wünschenswert.

    (Zuruf von der SPD) — Ja, klar, da kommt noch mehr.

    Wie jeder und auch jede weiß, stehen zudem die Chancen für das Ruhrgebiet bei der Bewerbung ziemlich schlecht. Auf nationaler Ebene befürchtet das NOK Konkurrenz zur anvisierten Winterolympiade 1992 in Berchtesgaden, der wir im übrigen aus ökologischen und ökonomischen Gründen unsere Zustimmung versagen. Deshalb ist das NOK über diese Bewerbung gar nicht so erfreut. Aber auch auf internationaler Ebene ist klar, daß es schon eine einmalige Sonderstellung bedeuten würde, wenn innerhalb von 13 Olympiaden gleich zum drittenmal die Sommerspiele nach Deutschland bzw. in die Bundesrepublik Deutschland vergeben werden dürfen. Da sind Paris oder Barcelona garantiert aussichtsreichere Bewerber. Man kann daran aber erkennen, daß einzig das vielversprechende Wahlkampfthema die SPD und FDP jetzt anspornt, diesen Antrag zu forcieren.

    (Zuruf von der FDP)

    Nun zu unserer eigenen Position. Wir lehnen die Olympischen Spiele nicht grundsätzlich ab. Die derzeitige Durchführung aber läßt von der ursprünglichen Intention nur sehr wenig erkennen. Wir wollen die olympische Idee irgendwie retten, d. h. zu einem neuen Konzept zu der Ausrichtung kommen. Das heißt, die Fehlentwicklung in Richtung auf Hochleistungsvergötterung, in Richtung auf Nationalismus, so wie wir diesen nationalistischen Rummel in den Vereinigten Staaten gehabt haben, in Richtung auf Kommerzgigantomanie müßte korrigiert werden. Das heißt, wir müßten zu ganz neuen Spielen kommen, zu Spielen, die gegenseitige Kommunikation, Kulturaustausch zulassen. Vor allen Dingen müßten sie solche Formen finden, die ökologisch angepaßt sind. — Zu solchen Spielen kann ruhig auch die Liebe mit hereinkommen, Herr Rumpf, wenn Sie daran festhalten wollen. Sicher, ein sportlicher Eros muß schon mit dabei sein.
    Solche Spiele würden wir also durchaus unterstützen. Das muß erarbeitet werden, dazu muß man sich zusammensetzen. Wir finden, es muß vor allen Dingen der Friedensgedanke, der ja bei Coubertin mit dem Adjektiv völkerverbindend genannt worden ist, noch viel mehr herauskommen. Das heißt, man muß dort viel stärker darüber diskutieren, warum wir eigentlich keinen Frieden auf dieser Welt haben. Die begrenzte mögliche Funktion von Olympischen Spielen, was sie für eine Welt hergeben, in der mal Frieden sein kann, sollte man durchaus diskutieren, vielleicht in dem Sinne, wie Coubertin es mal gesagt hat: Der Geist soll eingeladen werden. Er dachte da wahrscheinlich an andere Dinge. Aber nehmen wir die Form: Einladung des Geistes. Das würde heißen, daß man über die Probleme, warum Olympische Spiele bis jetzt doch überhaupt nicht zum Frieden beigetragen haben, mal spricht. Da käme man ja zu ganz bestimmten Gründen. Die sollten ruhig bei den Olympischen Spielen angesiedelt sein. In diesem Sinne, glaube ich, wäre auch der Wissenschaftskongreß, den Sie vorhin erwähnt haben, durchaus zu begrüßen, eine kritische Reflexion über die Spiele, eine kritische Reflexion über den Friedensgedanken der Spiele — eine begrenzte, wie ich gesagt habe —, eine kritische Reflexion über die Höchstleistung. Wo sind wir denn da hingekommen? Ist das überhaupt noch ein humanes Ziel, so eine durch teilweise inhumane Methoden erkämpfte Höchstleistung, Spitzenleistung? Was sind das für Werte? Über so etwas muß man doch diskutieren.
    Wenn man also Olympische Spiele in diese Richtung umändert, mit einem ökologisch angepaßten Rahmen und finanziell begrenzt, dann noch unter dem Aspekt der Einladung wirklich aller Völker der Welt, d. h. wenn man solche Formen findet, daß auch Vertreter der Länder der Dritten Welt hier mitmachen können, und zwar wirklich in Partizipation, können wir zu solchen Spielen durchaus ja sagen.
    Bezogen auf die Spiele im Ruhrgebiet — ich komme zum Schluß. Herr Präsident, ich sehe schon das grüne Licht —:

    (Zurufe von der CDU/CSU: Rot!)

    Den Problemen des Ruhrgebiets kann und sollte anders geholfen werden als durch die Olympischen Spiele, deren zukünftige Form wir noch diskutieren wollen.

    (Roth [SPD]: Schwenninger, sag' doch ja zum Ruhrgebiet!)

    Danke schön, liebe Sportsfreundinnen und Sportsfreunde.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
In der Farbe haben Sie sich geirrt, Herr Kollege Schwenninger.
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schwarz.

(Zuruf von der SPD: Das war Slalom unter Auslassung aller Tore!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz Schwarz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Kollege Schwenninger, Sie waren hier heute etwas ver-
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 8345
    Schwarz
    wirrt — das hat man gemerkt —; denn Sie haben aus einem roten Licht ein grünes Licht gemacht.

    (Dr. Jannsen [GRÜNE]: Das macht er absichtlich!)

    Es wird mit Sicherheit, meine lieber Kollege Schwenninger — darüber haben wir uns im Sportausschuß ausführlich unterhalten — nicht die Olympischen Spiele geben, die Sie hier skizziert haben.

    (Vorsitz: Vizepräsident Stücklen)

    Unsere Sportler und die Offiziellen haben uns berichtet, daß die Olympischen Spiele von Los Angeles Olympische Spiele waren, wie sie von den Sportlern, wie sie von den Offiziellen gewünscht werden.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Na! Na!)

    — Mein lieber Herr Kollege Büchner, ich habe bei den Gesprächen, die wir mit den Offiziellen des Olympischen Komitees, des Bundesausschusses Leistungssport, der Sportförderung hatten, keinen gehört, der massive Kritik an den Olympischen Spielen in Los Angeles geübt hätte. Ich weiß nicht, warum im Ausschuß so geredet wird und im Plenum des Deutschen Bundestages, nachdem der Herr Schwenninger ein paar kritische Akzente gesetzt hat, dann auf einmal auf grün eingeschwenkt wird. Das bin ich nicht gewöhnt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Steinhauer [SPD]: Andere Argumente!)

    — Jetzt komme ich zu Ihren „anderen Argumenten", Frau Kollegin Steinhauer. Sehr geehrte, geschätzte Kollegin, nun haben Sie Ihren Wahlkreis doch nicht im Ruhrgebiet, auch ich nicht.

    (Frau Steinhauer [SPD]: Aber ich weiß, wie es aussieht!)

    Und wenn hier niemand aus Nordrhein-Westfalen spricht, so deshalb, weil die CDU/CSU-Fraktion ihren Obmann im Sportausschuß — so wichtig nehmen wir diesen Antrag — gebeten hat, dazu Stellung zu nehmen.

    (Zuruf der Abg. Frau Steinhauer [SPD])

    — Frau Kollegin Steinhauer, wenn die Ruhrgebietler — ich kenne sie, ich wohne am Rande des Ruhrgebiets — permanent den Komplex hätten, den Sie hier zum Ausdruck gebracht haben, indem Sie mehrmals von der Aversion gegen das Ruhrgebiet sprachen, wären sie viel schlechter, als sie in Wirklichkeit sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Es gibt keine Aversion gegen das Ruhrgebiet.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber gegen Rau! — Frau Steinhauer [SPD]: Ihr Wort in Gottes Ohr!)

    Im Gegenteil, ich stelle fest, daß wir darüber streiten, wer zuerst Olympische Spiele an der Ruhr gefordert hat. Der Herr Beckmann hat das für sich bzw. für die FDP in Anspruch genommen. Der Landesverband der Jungen Union Westfalen hat 1970
    gesagt: Wir brauchen Olympische Spiele im Ruhrgebiet.

    (Frau Steinhauer [SPD]: Na bitte!)

    Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Essener Stadtrat, Königshofen, hat 1978 gesagt: Wir brauchen die Olympischen Spiele im Ruhrgebiet.
    Heini Köppler hat das als Landesvorsitzender damals aufgegriffen: Wir brauchen Olympische Spiele im Ruhrgebiet.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Sag doch ja!)

    Der Oberbürgermeister von Hagen, Rinsche, hat damals gesagt: Wir brauchen Olympische Spiele im Ruhrgebiet.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Hamm!)

    — Der Oberbürgermeister von Hamm, Entschuldigung.
    Warum sage ich das? Ich sage das deshalb, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil es, wenn man das Ruhrgebiet kennt, wenn man die sportpolitische Infrastruktur des Ruhegebietes kennt, überhaupt keinen Zweifel darüber geben kann, daß Olympische Spiele in der Region Ruhr eine preiswerte, sportlich gute Angelegenheit sein würden. Das wollen wir einmal festhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nur,

    (Frau Steinhauer [SPD]: Nur? — Büchner [Speyer] [SPD]: Salto rückwärts!)

    die Frau Kollegin Steinhauer weiß natürlich ganz genau, daß der Deutsche Bundestag für die Bewerbung um die Olympischen Spiele nicht zuständig ist. Sie weiß, daß über die Vergabe von Olympischen Spielen das IOC entscheidet und die zuständige deutsche Instanz das Nationale Olympische Komitee ist.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Antrag noch mal lesen!)

    — Ich weiß gar nicht, weshalb die Sozis da jetzt so querschreien. Wir haben uns doch eben gegenseitig schön zugehört.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Weil Sie den Antrag nicht gelesen haben!)

    — Und jetzt sage ich Ihnen, was meiner Meinung nach los ist. In Nordrhein-Westfalen stehen wir vor Landtagswahlen, und da macht sich das natürlich ganz gut. Das verstehe ich auch. 1978, als unsere Freunde dort die Olympischen Spiele gefordert haben, standen wir ja auch vor Wahlen an der Ruhr. Der Sport ist ja immer noch eine sehr populäre Angelegenheit. Aber wir müssen doch im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Teppich bleiben und hier im Parlament über das verhandeln, wofür das Parlament zuständig ist.
    Damit komme ich zu Ihrem Antrag. Sie haben beantragt, daß die Bundesrepublik Deutschland — die Bundesregierung, der Deutsche Bundestag —
    8346 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984
    Schwarz
    Mittel bereitstellen soll, um die Bewerbung der Ruhrstädte zu unterstützen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Das ist der konkrete Antrag. Dies allerdings ist neu in der Bundesrepublik Deutschland, denn Planungskosten oder Bewerbungskosten wurden weder für München — das hat die Stadt München selber gemacht — noch für Berchtesgaden, das mit seiner Bewerbung für die Winterspiele 1992 vom Nationalen Olympischen Komitee unterstützt wird, zur Verfügung gestellt. Nie hat jemand irgendwelche Anträge gestellt, Bewerbungskostenhilfe zu bekommen, sondern die Bundesrepublik Deutschland hat, wenn es in die Verhandlungen ging, durch die Bundesregierung jeweils gesagt, daß die Finanzierung sichergestellt wird.
    Nun wollen wir uns doch einmal den Mann anhören, der der Präsident des wirklich zuständigen Gremiums ist. Ich darf hier vorlesen, was Willi Daume am 17. November 1984, also vor gar nicht allzulanger Zeit, vor dem NOK in Mainz gesagt hat:
    Sie wissen, es ist auch immer wieder die Rede von einer Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 1992 in der Bundesrepublik Deutschland. Dazu muß zunächst einmal grundsätzlich gesagt werden, daß wir für jedes Interesse jeder Stadt solcher Art dankbar sind.
    Dem schließen wir als Union uns an. In diesem Fall
    — so weiter Daume —
    wissen wir natürlich, daß die Aussichten für Berchtesgaden leiden würden, wenn das NOK auch eine Sommerbewerbung beim IOC vertreten würde, aus einer Reihe von Gründen, die wohl bekannt sind und auch naheliegend.
    Ich glaube, damit hat Willy Daume ganz klar gesagt, was ist. Die deutschen Sportverbände und auch der Präsident des Deutschen Sportbundes haben ganz klar gesagt: Wir unterstützen Berchtesgaden.
    Nun sagen Sie, daß sich Frankreich für Sommer-und Winterspiele bewirbt. Da wollen wir doch einmal sehen, ob das für beide Spiele hilfreich ist. Ich glaube, diejenigen, die in den internationalen Organisationen zu verhandeln haben, wissen, daß es zweckmäßig ist, die Winterspiele hier und die Sommerspiele dort zu veranstalten. So haben die letzten Spiele stattgefunden, und es hat sich mittlerweile sozusagen als selbstverständlich herausgestellt, daß das nicht im selben Lande geschieht. Nach Möglichkeit finden die beiden Spiele noch nicht einmal auf demselben Kontinent statt. Denken Sie an Sarajevo und an Los Angeles, denken Sie an Kanada und Europa.
    Bei aller Kollegialität, die wir im Sport haben, sage ich: Wenn die Landesregierung von NordrheinWestfalen den Sport unterstützen will — sie unterstützt ja dieses Anliegen —, würde ich ihr doch empfehlen, daß sie das Geld, das sie jetzt zur Verfügung hat, nimmt, um die Sportförderungsmittel, die von 1980 bis 1984 reduziert worden sind, zugunsten der Sportvereine in Nordrhein-Westfalen wieder ein bißchen aufzustocken.

    (Tillmann [CDU/CSU]: Das wäre eine gute Sache!)

    — Ja, es wäre eine gute Sache, wenn NordrheinWestfalen jetzt, wenn es Geld hat, konkret etwas täte.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Wir haben Schulden!)

    Die Sportförderung pro Kopf der Bevölkerung sieht — es ist ganz gut, daß das kein NordrheinWestfale sagt — so aus, daß in Nordrhein-Westfalen 7,95 DM ausgegeben werden, in Rheinland-Pfalz 16,60 DM und in Baden-Württemberg 15,80 DM.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Warum nenne ich diese Zahl? Ich nenne die Zahl, weil ich glaube, daß — bei all unserer gemeinsamen Akzeptanz für Olympische Spiele an der Ruhr — dieser Antrag zu diesem Zeitpunkt nicht ganz getrennt von dem Landtagswahlkampf, der in Nordrhein-Westfalen stattfindet, gesehen werden kann.

    (Frau Steinhauer [SPD]: Und nach Bayern, nach Berchtesgaden? Da fahren ganze Kolonnen zur Unterstützung hin! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Warum sind Sie denn neidisch? Weil Berchtesgaden jetzt eine gewisse Priorität hat? Aber dieser Antrag ist doch schon Gott weiß wie lange her; der ist doch schon auf dem Weg. Und da kommen Sie jetzt!

    (Weitere Zurufe von der SPD)

    Herr Kollege Beckmann, wir werden uns im Ausschuß über diese Frage zu unterhalten haben, und wir werden dann in aller Ruhe und sachlich darüber zu reden haben, wie die Chancen für eine Olympiade an der Ruhr sind.

    (Frau Steinhauer [SPD]: Sind Sie nun dafür oder dagegen?)

    Wir werden zu fragen haben, was wir unterstützen können. Nur kann ich eines schon jetzt sagen: Ich glaube nicht, daß wir von der Koalition Bewerbungskosten übernehmen werden. Vielmehr werden wir alle hier, wenn die Chance besteht, die Olympiade in die Bundesrepublik Deutschland zu bekommen, wieder das tun, was wir in München getan haben und was wir auch für Berchtesgaden tun werden:

    (Zuruf von der SPD: Ruhrboykott!)

    Wir werden dies alles unterstützen. In diesem Sinne sollten wir, so meine ich, den Sport aus der parteipolitischen Auseinandersetzung herauslassen und keine solchen parteitaktischen Anträge — diesen Antrag muß ich so eingruppieren — stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)