Rede:
ID1011107000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Schröder: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/111 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 111. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . 8245A, 8326 D Absetzung der Punkte 14, 15 und 19 von der Tagesordnung 8245 B, 8326 D Bestimmung des Abg. Seiters als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß 8245 B Zur Geschäftsordnung Seiters CDU/CSU 8245 B Dr. Wernitz SPD 8246A Wolfgramm (Göttingen) FDP 8246 C Frau Nickels GRÜNE 8246 D Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt — Mikrozensus —— Drucksache 10/2600 — 8247 D Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer und zur Körperschaftsteuer (Ergänzungsabgabengesetz) — Drucksache 10/2460 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2619 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2620 — Porzner SPD (zur GO) 8248 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 8248 C Dr. Spöri SPD 8249 C Jung (Lörrach) CDU/CSU 8251 B Krizsan GRÜNE 8253 B Gattermann FDP 8254 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8256 D Namentliche Abstimmung 8258 A Aktuelle Stunde betr. Giftgaskatastrophe in Bhopal und mögliche Konsequenzen für die chemische Produktion in der Bundesrepublik Deutschland Frau Dr. Vollmer GRÜNE 8259 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 8260 C Brück SPD 8261 C Dr.-Ing. Laermann FDP 8262 B Frau Gottwald GRÜNE 8263A Dr. Faltlhauser CDU/CSU 8264 A Frau Blunck SPD 8265 B Ertl FDP 8266 A Dr. Lippold CDU/CSU 8267 B Frau Dr. Hartenstein SPD 8268 B Boroffka CDU/CSU 8269 A Duve SPD 8270A Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Giftgaskatastrophe in Bhopal und mögliche Konsequenzen für die chemische Pro- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 duktion in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/2612 — 8271 A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Verschuldung in der Landwirtschaft — Drucksachen 10/1206, 10/2041 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Ökologischer Landbau und die Zukunft der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 10/1207, 10/2042 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Paintner, Susset, Freiherr von Schorlemer, Eigen, Bredehorn, Austermann, Schartz (Trier), Rode (Wietzen), Michels, Hornung, Dr. Kunz (Weiden), Herkenrath, Fellner, Dr. Rumpf, Brunner, Bayha, Scheu, Borchert, Carstensen (Nordstrand), Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Dr. Meyer zu Bentrup, Schmitz (Baesweiler), Stutzer, Graf von Waldburg-Zeil, Ertl, Dr. Olderog, von Schmude, Tillmann, Frau Fischer, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Götz, Dr. Jobst, Frau Geiger, Eylmann, Frau Roitzsch (Quickborn), Dr. Hornhues, Nelle, Krey, Repnik, Höffkes, Hedrich, Sauer (Stuttgart), Ganz (St. Wendel), Dr. Schwörer, Lenzer, Ruf, Bohl, Dr. Unland, Jagoda, Niegel, Biehle, Seesing, Seehofer, Jäger (Wangen), Dr. Laufs, Dr. George, Deres, Jung (Lörrach), Müller (Wadern), Weiß, Graf Huyn, Bühler (Bruchsal), Magin, Schemken, Frau Dempwolf, Berger, Dr. Müller, Lowack, Dr. Hüsch, Dr.-Ing. Kansy und der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Perspektiven für den bäuerlichen Familienbetrieb — Drucksachen 10/1550 (neu), 10/2043 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung von Beratung im ökologischen Landbau in Form eines Modells „Bauern helfen Bauern" — Neue Formen eines Modells bäuerlicher Selbsthilfe — Drucksache 10/1216 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zur Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/1188, 10/1190, 10/2173 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung der offenen Deklaration (Änderung der Futtermittelverordnung) — Drucksachen 10/1053, 10/2205 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Susset, Sauter (Epfendorf), Eigen, Freiherr von Schorlemer, Hornung, Brunner, Schartz (Trier), Frau Will-Feld, Stockhausen, Dr. Kunz (Weiden), Herkenrath, Jagoda, Michels, Rode (Wietzen), Scheu, Nelle, von Schmude, Doss, Hanz (Dahlen), Müller (Wadern), Berger, Dr. Hupka, Dr. Czaja, Schulze (Berlin) und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes — Drucksache 10/2550 — Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 8272 A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 8274 C Paintner FDP 8277 B Müller (Schweinfurt) SPD 8279 D Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 8282 B Schröder (Hannover) SPD 8285A Bredehorn FDP 8288 C Kiechle, Bundesminister BML 8291A Immer (Altenkirchen) SPD 8294 B Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 8296 D Frau Weyel SPD 8299 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmen gegen Gesundheitsgefährdung und Umweltbelastung durch Dioxine — Drucksache 10/1579 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 III Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 8319 D Frau Augustin CDU/CSU 8321 D Frau Dr. Hartenstein SPD 8323 B Eimer (Fürth) FDP 8325 A Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 8325 D Beratung der Sammelübersicht 56 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2356 — Wartenberg (Berlin) SPD 8327 A Schulze (Berlin) CDU/CSU 8328 A Sauermilch GRÜNE 8329 A Neuhausen FDP 8329 D Beratung der Sammelübersicht 59 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2552 — 8330 D Beratung der Sammelübersichten 60 und 61 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksachen 10/2617 und 10/2618 — . 8330 D Zweite und Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren — Drucksache 10/2129 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2605 — in Verbindung mit Zweite und Dritte Beratung des von den Abgeordneten Bachmaier, Buschfort, Dreßler, Egert, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Glombig, Heyenn, Kirschner, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Lutz, Peter (Kassel), Reimann, Schmidt (München), Schreiner, Schröder (Hannover), Dr. Schwenk (Stade), Frau Steinhauer, Stiegler, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Dr. de With und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung — Drucksache 10/81 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2605 — Eylmann CDU/CSU 8331 B Bachmaier SPD 8333 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 8336 A Frau Reetz GRÜNE 8337 B Kleinert (Hannover) FDP 8337 D Urbaniak SPD 8338 B Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8339 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schmude, Frau Steinhauer, Amling, Büchner (Speyer), Klein (Dieburg), Lambinus, Becker (Nienberge), Berschkeit, Buckpesch, Buschfort, Dreßler, Esters, Fiebig, Frau Fuchs (Köln), Heistermann, Dr. Holtz, Frau Huber, Jaunich, Dr. Jens, Jung (Düsseldorf), Dr. Klejdzinski, Kretkowski, Liedtke, Lohmann (Witten), Frau Matthäus-Maier, Meininghaus, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Dr. Penner, Poß, Purps, Reschke, Reuschenbach, Sander, Schanz, Schlatter, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Schmidt (Wattenscheid), Schmitt (Wiesbaden), Schröer (Mülheim), Steiner, Toetemeyer, Urbaniak, Westphal, Wieczorek (Duiburg), Wiefel, von der Wiesche, Wischnewski, Zeitler, Dr. Ehmke (Bonn), Ibrügger, Bernrath und der Fraktion der SPD Olympische Sommerspiele 1992 im Ruhrgebiet — Drucksache 10/2019 — Frau Steinhauer SPD 8340 B Beckmann FDP 8341 D Schwenninger GRÜNE 8343 B Schwarz CDU/CSU 8344 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erfahrungen mit dem Arzneimittelgesetz — Drucksachen 9/1355, 10/358 Nr. 80, 10/2413 — Frau Augustin CDU/CSU 8347 A Egert SPD 8348 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 8350 B Frau Dr. Hickel GRÜNE 8351 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 10/1963 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/2586 — in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Egert, Lutz, Glombig, Hauck, Kirschner, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährleistung der Weiterbildung der Hausärzte in der kassenärztlichen Versorgung (Hausärzte-Weiterbildungsgesetz) — Drucksache 10/1755 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/2604 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 8353 C Delorme SPD 8355 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 8358 B Frau Dr. Bard GRÜNE 8359 D Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 8360 D Erklärungen nach § 31 GO Sielaff SPD 8363 C Dr. Faltlhauser CDU/CSU 8364 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin, Lutz, Frau Fuchs (Köln), Bachmaier, Frau Blunck, Buschfort, Catenhusen, Delorme, Dr. Diederich (Berlin), Dreßler, Egert, Fiebig, Frau Fuchs (Verl), Gilges, Glombig, Frau Dr. Hartenstein, Hauck, Heyenn, Frau Huber, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Jung (Düsseldorf), Kirschner, Dr. Kübler, Kuhlwein, Frau Dr. Lepsius, Frau Luuk, Frau Dr. MartinyGlotz, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Peter (Kassel), Reimann, Frau Renger, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Sielaff, Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Urbaniak, Weinhofer, Frau Weyel, von der Wiesche, Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Teilzeitbeschäftigten — Drucksache 10/2559 — Lutz SPD 8364 D Frau Hürland CDU/CSU 8368 A Hoss GRÜNE 8370 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 8372 A Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 8374 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bereinigung wirtschaftsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1790 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2579 — 8374 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr (14. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Frau Dr. Bard, Bastian, Baum, Frau Beck-Oberdorf, Bernrath, Berschkeit, Burgmann, Daubertshäuser, Drabiniok, Dr. Ehmke (Ettlingen), Fischer (Frankfurt), Frau Fuchs (Köln), Gilges, Frau Gottwald, Herterich, Frau Dr. Hickel, Dr. Holtz, Horacek, Hoss, Ibrügger, Dr. Jannsen, Frau Kelly, Kleinert (Marburg), Kretkowski, Krizsan, Lennartz, Frau Matthäus-Maier, Frau Nickels, Dr. Nöbel, Frau Potthast, Frau Reetz, Reents, Frau Renger, Sauermilch, Schily, Schlatter, Schneider (Berlin), Frau Schoppe, Schwenninger, Stratmann, Verheyen (Bielefeld), Vogt (Kaiserslautern), Frau Dr. Vollmer, Vosen, Wiefel, Wischnewski S-Bahn Köln in Verbindung mit zu dem Antrag der Abgeordneten Milz, Straßmeir, Schmitz (Baesweiler), Dr. Möller, Müller (Wesseling), Müller (Remscheid), Herkenrath, Krey, Braun, Louven, Wimmer (Neuss), Lamers, Broll, Dr. Daniels, Günther, Hauser (Krefeld), Dr. Kronenberg, Dr. Hupka, Pesch, Wilz, Dr. Pohlmeier, Schemken, Dr. Blank, Dr. Blens, Hanz (Dahlen), Bühler (Bruchsal), Fischer (Hamburg), Tillmann, Seesing, Dr. Pinger, Weiß, Dr. Hüsch, Haungs, Nelle, Bohlsen, Pfeffermann, Hoffie, Kohn, Paintner, Dr, Weng und der Fraktionen der CDU/CSU und FDP S-Bahn im Kölner Raum — Drucksachen 10/1376, 10/1724 (neu), 10/2573 — 8374 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Einführung einer Beihilfe für die Wanderhaltung von Schafen, Ziegen und Rindern in Griechenland Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Verstärkung der Dienststellen für Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 V Qualitätskontrollen bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Griechenland Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Ermächtigung Griechenlands, eine Beihilfe für den Transport von Produktionsmitteln nach bestimmten Inseln zu gewähren — Drucksachen 10/1691 Nr. 12, 10/2534 — 8375B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Verwendung von Isoglukose bei der Herstellung bestimmter Erzeugnisse im Sinne von Artikel 31 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1400/78 zur Festlegung von Grundregeln für die Erstattung bei der Erzeugung für in der chemischen Industrie verwendeten Zucker in Verbindung mit Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Verwendung von Zucker bei der Herstellung bestimmter Erzeugnisse der chemischen Industrie im Sinne von Artikel 31 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 — Drucksachen 10/1589 Nr. 1, 10/1589 Nr. 5, 10/2547 — 8375 C Fragestunde — Drucksache 10/2587 vom 7. Dezember 1984 — Besetzung der Planstelle des Unterabtei- lungsleiters V b — Krankenversicherung — im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung mit einem der privaten Krankenversicherung nahestehenden Beamten MdlAnfr 53 07.12.84 Drs 10/2587 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8302 A ZusFr Kirschner SPD 8302 B ZusFr Egert SPD 8302 C ZusFr Dreßler SPD 8302 D ZusFr Urbaniak SPD 8302 D ZusFr Lutz SPD 8302 D ZusFr Glombig SPD 8303 A ZusFr Dr. Sperling SPD 8303 B Kreditaufnahme der Rentenversicherung im Dezember 1984 MdlAnfr 54 07.12.84 Drs 10/2587 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8303 B ZusFr Kirschner SPD 8303 D ZusFr Egert SPD 8304 A ZusFr Urbaniak SPD 8304 A ZusFr Dreßler SPD 8304 B ZusFr Lutz SPD 8304 C ZusFr Heyenn SPD 8304 D ZusFr Glombig SPD 8305A ZusFr Weinhofer SPD 8305 A ZusFr Schreiner SPD 8305 B ZusFr Reimann SPD 8305 C Finanzielle Situation der Rentenversicherung zwischen 1969 und 1982 MdlAnfr 55 07.12.84 Drs 10/2587 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8305 D ZusFr Stutzer CDU/CSU 8306 B ZusFr Weinhofer SPD 8306 C ZusFr Kirschner SPD 8306 C ZusFr Urbaniak SPD 8306 D ZusFr Heyenn SPD 8307 A ZusFr Reimann SPD 8307 B ZusFr Egert SPD 8307 D ZusFr Lutz SPD 8308A ZusFr Kolb CDU/CSU 8308 A ZusFr Dreßler SPD 8308 B ZusFr Glombig SPD 8308 B Entwicklung der Einkommen der Rentner in den letzten Jahren MdlAnfr 58 07.12.84 Drs 10/2587 Seehofer CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8308 C ZusFr Seehofer CDU/CSU 8308 D ZusFr Lutz SPD 8309 A ZusFr Kirschner SPD 8309 B ZusFr Egert SPD 8309 C ZusFr Dreßler SPD 8309 C ZusFr Heyenn SPD 8309 D ZusFr Glombig SPD 8310A ZusFr Frau Steinhauer SPD 8310C ZusFr Kolb CDU/CSU 8310 D ZusFr Möllemann FDP 8311A ZusFr Dr. Penner SPD 8311 B VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 Auswirkung der Bevölkerungsentwicklung auf das finanzielle Gleichgewicht der gesetzlichen Rentenversicherung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre MdlAnfr 60 07.12.84 Drs 10/2587 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8311B ZusFr Keller CDU/CSU 8311C ZusFr Egert SPD 8311 D ZusFr Kolb CDU/CSU 8312A ZusFr Frau Steinhauer SPD 8312 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 8312 C ZusFr Heyenn SPD 8312 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 8313A ZusFr Lutz SPD 8313 B ZusFr Kirschner SPD 8313 C ZusFr Glombig SPD 8313 D Maßnahmen zur Liquiditätssicherung in der Rentenversicherung MdlAnfr 61 07.12.84 Drs 10/2587 Kolb CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8314A ZusFr Kolb CDU/CSU 8314 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 8314C ZusFr Egert SPD 8314 D ZusFr Heyenn SPD 8315A ZusFr Kirschner SPD 8315 B ZusFr Reimann SPD 8315 C ZusFr Lutz SPD 8315 D ZusFr Schreiner SPD 8316A Verunsicherung der Beitragszahler und Rentner durch Äußerungen über Rentenzahlungen „auf Pump" MdlAnfr 62 07.12.84 Drs 10/2587 Jagoda CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8316 B ZusFr Jagoda CDU/CSU 8316 C ZusFr Egert SPD 8317 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 8317 D ZusFr Lutz SPD 8318A ZusFr Glombig SPD 8318 B ZusFr Schreiner SPD 8318 B ZusFr Heyenn SPD 8318 C ZusFr Kirschner SPD 8318 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 8319A ZusFr Keller CDU/CSU 8319 B Nächste Sitzung 8375 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8376*A Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser nach § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung (Drucksachen 10/1963, 10/2586) 8376* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 8245 111. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1984 Beginn: 8.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 14. 12. Dr. Apel 14. 12. Dr. Barzel 14. 12. Frau Beck-Oberdorf 14. 12. Braun 14. 12. Erhard (Bad Schwalbach) 14. 12. Fischer (Frankfurt) 13. 12. Francke (Hamburg) 13. 12. Genscher 14. 12. Gerster (Mainz) 14. 12. Handlos 14. 12. Dr. Hauff 13. 12. Frau Hoffmann (Soltau) 14. 12. Dr. Holtz ** 13. 12. Kißlinger 14. 12. Dr. Kreile 14. 12. Dr. Mertens (Bottrop) 14. 12. Dr. Müller-Emmert 14. 12. Polkehn 14. 12. Frau Renger 14. 12. Reuschenbach 14. 12. Schmidt (Hamburg) 14. 12. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 12. Frau Schoppe 14. 12. Dr. Stark (Nürtingen) 14. 12. Stobbe 14. 12. Vogt (Düren) 13. 12. Vogt (Kaiserslautern) 14. 12. Weiskirch (Olpe) 14. 12. Wieczorek (Duisburg) 14. 12. Dr. Zimmermann 13. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Faltlhauser nach § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung (Drucksachen 10/1963, 10/2586) Ich habe dem Vierten Gesetz zur Änderung der Bundesärzteordnung soeben meine Zustimmung gegeben, obwohl ich in einem Punkt einen für mich wichtigen Vorbehalt gegen dieses Gesetz habe. Das Gesetz geht davon aus, daß prinzipiell eine zweijährige Praxisphase als „Arzt im Praktikum" notwendig ist. Entsprechend dem Beschluß des 13. Ausschusses ist zwar für Prüflinge bis zum 31. Dezember 1991 lediglich ein 18monatiges Praktikum vorgesehen. Die Reduzierung der Praxisphase um ein halbes Jahr wurde jedoch nicht aus grundsätzlichen Erwägungen vorgenommen, sondern um die erkennbaren Probleme mit der Zahl der Praktikantenstellen in den Krankenhäusern und in den niedergelassenen Praxen zu mildern. Ich halte dagegen die Praktikumszeit von 18 Monaten, die zusätzlich zu einem 6jährigen Studium bis zur Vollapprobation zu leisten ist, für das Maximum dessen, was den Auszubildenden zuzumuten ist - unabhängig von der Frage der Praktikantenstellen. Ab 1991 wird es nach diesem Gesetz eine AiP-Zeit von zwei Jahren geben. Sechs Jahre Mindeststudienzeit und zwei Jahre Praxisphase: das halte ich für zuviel des Guten. Wir lösen hier wiederum ein qualitatives Problem in der Ausbildung durch eine Erhöhung der Quantität an Ausbildungszeit. Damit nehmen wir u. a. den Universitäten den Druck weg, ihrerseits die Studiengänge zu entrümpeln und zu reformieren. Es geht mir vor allem um folgende Grundsatzfragen: In welchem Umfang können wir die Ausbildungsgänge für junge Leute immer mehr verlängern? Ist es sinnvoll, daß in Zukunft ein Arzt ohne freiwillige Weiterbildung in der Regel 30 Jahre alt sein wird, ehe er ins Berufsleben treten kann? Auch in Kenntnis der zunehmenden Verfeinerungen medizinischen Wissens sehe ich keine Notwendigkeit, die Grundausbildung laufend zu verlängern. Auch der Verweis auf EG-Richtlinien tröstet nicht: wir wissen auch aus anderen Politikbereichen, daß europäische Weisheit nicht notgedrungen größere Weisheit bedeuten muß. Wir machen in dieser Gesellschaft einen verhängnisvollen Fehler, wenn wir vor dem Arbeitsleben die Ausbildungszeiten ständig verlängern und am Ende des Arbeitslebens die Arbeitszeit immer weiter verkürzen. Nach meiner Auffassung hätte das Studium an der Universität mit dem praktischen Jahr ausreichen müssen, die praktischen Kenntnisse für die Mediziner zu vermitteln. Einem maximal 18monatigem „Arzt im Praktikum" kann ich nur deshalb zustimmen, weil die Studentenzahlen an den Universitäten eine praktische Ausbildung erheblich erschweren. Das AiP ist in meinen Augen eine Notmaßnahme zur Bewältigung der Studentenschwemme. Auf Grund der demographischen Entwicklung wird die Medizinerschwemme an den Universitäten wieder einmal abnehmen. Ich will die Erwartung wiederholen, die ich bereits bei der ersten Lesung dieses Gesetzes an dieser Stelle ausgedrückt habe, daß dann der Bundestag gemeinsam mit den Universitäten die Kraft findet, die Gesamtausbildungsdauer auf der Basis reformierter Studiengänge wieder zu reduzieren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Max Kunz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Müller, Sie beklagen mit bewegten Worten

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Ihre Politik!)

    die unvermeidbaren Maßnahmen der jetzigen Bundesregierung,

    (Frau Blunck [SPD]: „Unausgewogen" wäre richtig!)

    die ausschließlich das Ziel haben, das schlimme Ergebnis der von Ihnen maßgeblich bestimmten Politik einzugrenzen. Mit dieser Polemik haben Sie überhaupt keine Glaubwürdigkeit geerntet.

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Die CSU in Bayern ist doch auch dagegen!)

    Wenn es um die Perspektiven des bäuerlichen Familienbetriebs geht, dürfen wir nicht bei der traditionellen Nahrungsmittelerzeugung verharren. Unsere bäuerliche Landwirtschaft hat das Ziel einer sicheren Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Mitteln mehr als erreicht. Die Entwicklung des Nahrungsmittelverbrauchs und die durch den Fortschritt von Forschung und Technik jährlich wachsende Produktion erlauben es jetzt der Landwirtschaft, neue Aufgaben zu übernehmen, ohne die Eigenversorgung und die steigende Nahrungsmittelhilfe für die Dritte Welt zu gefährden.
    Eine vorausschauende Vorsorgepolitik und die Notwendigkeit, die Umwelt zu entlasten, setzen neue Ziele in der Agrarpolitik. Denn die Produktion, Verarbeitung und Verwendung nachwachsender Rohstoffe entlasten die Umwelt. Auf Grund ihrer biologischen Kreisläufe wird die Atmosphäre nicht mit Kohlendioxid und die Biosphäre nicht mit Stickoxiden und Schwefeldioxid belastet. Auch könnten nachwachsende Rohstoffe die verengten Fruchtfolgen auflockern. Schließlich wird die Biotechnologie, eine Schlüsselindustrie der Zukunft, künftig vermehrt Naturstoffe einsetzen. Dafür gilt es jetzt die Weichen zu stellen.
    Die CDU/CSU-Fraktion begrüßt es deshalb außerordentlich, daß Bundesminister Kiechle auf dem Sektor nachwachsender Rohstoffe diese Vorsorgepolitik eingeleitet hat. Sie muß mit großem Nachdruck weitergeführt und ausgebaut werden. 35 Millionen DM in vier Jahren sind nach meinem Dafürhalten einfach zuwenig und können allenfalls als Einstieg gewertet werden, im Vergleich zu der staatlichen Förderung bei der Kohleveredelung in einer Höhe von nicht weniger als 2,4 Milliarden DM.
    Nachwachsende Rohstoffe sind Pflanzen, Abfälle von Pflanzenproduktion und tierische Exkremente, aus denen Werkstoffe, chemische Grundstoffe, Spezialchemikalien und Energieträger gewonnen werden. So spielen schon eine Rolle Stärke aus Kartoffeln, Mais und Getreide, Pflanzenöle und Fette aus Raps und Rübsen, Sonnenblumen und Oliven; Bioäthanol aus Kartoffeln, Mais, Getreide und Rüben; Kaseine, Zucker, Zellulose, Hemi-Zellulose und Lignin, Methanol aus Holz; Biogas, Fasern aus Lein und Hanf; Arzneimittel und Kräutern und Pflanzen.
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 8283
    Dr. Kunz (Weiden)

    Die größte wirtschaftliche Bedeutung haben die ersten drei genannten Rohstoffe.

    (Frau Weyel [SPD]: Mehr Chemie als sonst was!)

    Sie werden bereits industriell genutzt; weitere Verwendungsbereiche zeichnen sich ab. Für Stärke gibt es in der Industrie schon heute eine große Palette von Verwendungsmöglichkeiten. Sie sind bei weitem noch nicht erschöpft und sollten konsequent ausgebaut werden. Bei Pflanzenölen und -fetten könnte durch Züchtung und Forschung der Verwendungsbereich wesentlich erweitert werden. Bioäthanol eignet sich nicht nur als Trinkbranntwein, sondern kommt zunehmend in Frage als chemischer Grundstoff, als Treibstoffzusatz und unter gewissen Umständen auch als Treibstoff. Für die übrigen Rohstoffe könnten mit Sicherheit die bestehenden Anwendungsbereiche wesentlich erweitert werden. Deshalb müssen Forschung und Technologie für diese Produkte weiter vorangetrieben werden.
    Auf dem jüngsten Gipfel in Dublin wurde das Haupthindernis für den Beitritt Spaniens und Portugals beseitigt, indem die EG von den insgesamt eingelagerten 3,4 Millionen t Wein 2,4 Millionen t destilliert. Viele werden die Entscheidung kritisieren, doch haben die meist kleinen und mittelbäuerlichen Weinbauern angesichts der 20 Millionen Arbeitslosen in der EG zur Zeit kaum eine Chance auf einen Arbeitsplatz außerhalb der Landwirtschaft. Auch kann der Strukturwandel der Landwirtschaft im allgemeinen nicht so schnell und auch nicht in dem Umfange vorangetrieben werden, wie es aus rein ökonomischen Gesichtspunkten zur Sicherung höherer Einkommen notwendig wäre. Es ist auch zu bedenken, daß eine möglichst große Zahl bäuerlicher Existenzen eher zum Umweltschutz und zur Erhaltung der Kulturlandschaft beiträgt als landwirtschaftliche Großbetriebe mit ausgeräumten Fluren und Massentierhaltung.
    Solche politischen Notwendigkeiten einerseits und die Tatsache, daß bei stagnierendem Verbrauch gleichzeitig die Agrarproduktion im Jahr um 2 wächst, andererseits bergen die Gefahr weiterer Überschüsse in sich.
    In Frankreich, in Italien und in der EG-Kommission reifen deshalb neue Überlegungen heran. In Kreisen der EG denkt man im Zusammenhang mit der beschlossenen Weindestillation offenbar an eine Beimischung von Alkohol zum Vergasertreibstoff. Sinnvoller und wirtschaftlicher wäre es allerdings, die Überschüsse durch Anbau und Nutzung nachwachsender Rohstoffe gar nicht erst entstehen zu lassen.
    Das Überschußproblem läßt sich kurzfristig nicht allein durch eine verstärkte Nutzung nachwachsender Rohstoffe lösen. Doch könnte schon mittelfristig eine spürbare Entlastung davon ausgehen.
    Viele Fachleute befürchten, wie Kollege Paintner schon angeführt hat, bereits in wenigen Jahren eine erneute Verknappung von Ö1 und bis zum Jahr 2020 die Erschöpfung der heute bekannten Ölvorkommen.
    Schon bald muß mit weiteren Verteuerungen der Energieversorgung gerechnet werden. Unter Berücksichtigung der bestehenden politischen Unsicherheiten für die meisten Ölfelder gewinnen deshalb die Appelle der Internationalen Energieagentur ein besonderes Gewicht, trotz der augenblicklichen Ölschwemme eine lebenswichtige Vorsorgepolitik nicht zu vernachlässigen.
    Bei Biogas sollte die Technologie weiter vervollkommnet werden, auch wenn eine allgemeine Wirtschaftlichkeit wahrscheinlich nur für Betriebe mit größeren Viehbeständen und auch dann erst bei einem Heizölpreis von über 1 DM je Liter erreicht werden kann.
    Einen spürbaren Beitrag zur Energieversorgung könnte schon in wenigen Jahren der Zusatz von Bioäthanol zum Vergasertreibstoff leisten, zumal die Energiebilanz bei Nutzung der Reststoffe mit 1 : 2 durchaus positiv ist. Eine Kalkulation von Professor Meinhold kommt zu dem Ergebnis, daß bereits Anfang der 90er Jahre Äthanol wettbewerbsfähig unter der Bedingung ist, daß eine heizwertgemäße Minderung der Mineralölsteuer auf Alkohol zugestanden wird, wie sie bereits in der dritten Fortschreibung des Energieprogramms der Bundesregierung angekündigt wurde. Außerdem müßte wegen der qualitätsverbessernden Wirkung des Äthanols ein Preis erzielt werden, der dem 1,2fachen des Superkraftstoffpreises ab Raffinerie entspricht. Beides scheint nicht unmöglich zu sein.
    Um die Chancen voll nutzen zu können, muß die Politik rechtzeitig die zeitlichen und materiellen Ziele bestimmen.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Für die Übergangszeit bis zur eigenen Wirtschaftlichkeit könnte mit gutem Gewissen ein Teil der später entfallenden Marktordnungsausgaben verwendet werden, um Äthanol schon jetzt als Treibstoffzusatz wirtschaftlich einsetzen zu können. Dies wäre nach Meinhold auch erreichbar, wenn man sehr ertragreiche Hackfrüchte in Großanlagen verarbeitete und die zur Zeit noch vorhandene Erlösunterdeckung von 20 Pfennig je Liter Alkohol im Rahmen einer Mischkalkulation durch eine Erhöhung des Verbraucherpreises für Vergasertreibstoff um ca. 1 Pfennig, höchstens jedoch um 2 Pfennige je Liter ausgliche.
    Es gibt sehr ernst zu nehmende Stimmen, die einer Nutzung der bereits vorhandenen, aber unzureichend genutzten landwirtschaftlichen Brennereien von über 4 000 hl jährlicher Brennkapazität wirtschaftlich den Vorzug gegenüber Großanlagen geben. Dies sollte möglichst rasch nachgeprüft werden.
    Eine technisch vertretbare Beimischung von 5 % Äthanol zum Vergasertreibstoff würde allein in der Bundesrepublik Deutschland eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 200 000 ha der Überschußproduktion entziehen. Selbst wenn in der Übergangszeit die noch bestehende Kostenunterdeckung aus dem Fonds für Marktordnung finanziert würde, käme diese Lösung billiger.
    8284 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984
    Dr. Kunz (Weiden)

    Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieser veränderten Nutzung vorhandener agrarischer Produktionspotentiale wären nicht geringzuachten:
    1. verringerte Abhängigkeit von Ölimporten und Deviseneinsparungen,
    2. Entlastung der Umwelt,
    3. günstige Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Es stellt sich die Frage: Wie kommen wir weiter mit unserem wichtigen Anliegen einer verstärkten Nutzung nachwachsender Rohstoffe? Was ist notwendig? Notwendig sind:
    1. Intensivierung und Koordinierung aller Forschungsaktivitäten der Bundesländer, des Bundes und der Europäischen Gemeinschaft mit dem Ziel einer Schwerpunktbildung der einzelnen Forschungsanstalten und um Doppelforschung zu vermeiden.
    2. Laufender Erfahrungsaustausch und womöglich Institutionalisierung der Zusammenarbeit von Forschung, Landwirtschaft und Industrie. Selbst eine Kooperation mit Übersee sollte, soweit dort entsprechende Gebiete bearbeitet werden, nicht ausgeschlossen werden.
    3. Politische Willensbildung über die Einführung der Äthanolbeimischung zum Vergasertreibstoff auf nationaler und europäischer Ebene sowie Herbeiführung der notwendigen Beschlüsse über den Zeitpunkt ihrer Einführung.
    4. Schaffung der dafür erforderlichen gesetzlichen und organisatorischen Voraussetzungen.
    Der verstärkte Einstieg in den Sektor der nachwachsenden Rohstoffe wird auch der bäuerlichen Landwirtschaft ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Davon werden direkt wahrscheinlich zuerst die besseren Agrarregionen profitieren; die Marktentlastungen werden aber auch auf ungünstigen Standorten spürbar werden.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Ein Wahnsinnsprogramm!)

    Um so wichtiger ist es, daß die Bundesregierung gerade im Bereich der Agrarsozialpolitik jetzt neue Akzente gesetzt hat. Während die SPD die Zuschüsse zur Unfallversicherung für die Landwirtschaft bis 1987 völlig abbauen wollte,

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    haben wir im letzten Jahr die ursprünglichen Zuschüsse von 279 Millionen DM wieder hergestellt und werden sie ab 1985 auf 400 Millionen DM anheben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Zuschüsse für die landwirtschaftliche Altersklasse wollen wir ab 1986 spürbar aufstocken, und für die benachteiligten Agrarzonen gibt es Ausgleichszahlungen für ca. 4 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Das ist etwa ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Bundesrepublik. Das macht einschließlich der Länderanteile von 40 % einen Gesamtbetrag von 316 Millionen DM aus.

    (Zuruf der Abg. Frau Weyel [SPD])

    Wegen weiterer Verbesserungen wird zur Zeit noch verhandelt. Das ist fürwahr eine gewaltige Leistung im Bereich der Agrarsozialpolitik, für die ich an dieser Stelle dem verantwortlichen Minister Ignaz Kiechle herzlich danke.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lassen Sie mich kurz noch einige Anmerkungen zum alternativen Landbau machen. Wir begrüßen es außerordentlich, daß Bundesminister Kiechle so ausführlich und ausgewogen auf die Große Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN „Ökologischer Landbau und die Zukunft der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland" eingegangen ist. Wir wollen keineswegs die positiven Ansätze der alternativen Bewirtschaftungsformen verkennen, nämlich das Denken in Stoffkreisläufen, das Bemühen um umweltfreundliche Produktionsweisen und um die Herstellung qualitativ hochwertiger Nahrungsgüter. In unserer freiheitlichen Demokratie muß es jedem im Rahmen der gesellschaftlichen und rechtlichen Regelungen offenstehen, seinen Neigungen und Überzeugungen entsprechend zu leben und zu wirtschaften. Wir verwahren uns aber nachdrücklich dagegen, daß die nach herkömmlichen Methoden auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und mit Hilfe moderner Produktionsmittel wirtschaftenden Betriebe — das sind nicht weniger als 99,8 % aller Landwirte — in die Ecke der Umweltzerstörer und der Produzenten minderwertiger Nahrungsgüter gerückt werden sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, eine Agrarpolitik, wie sie die GRÜNEN fordern, ist nach unserer Auffassung nicht vertretbar, zumal sich weder aus ökologischer Sicht noch unter dem Gesichtspunkt einer Produktion qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel die Notwendigkeit zu einer solchen Umstellung ergibt.

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    Um es noch einmal deutlich zu sagen: Wir sind dafür, daß die Alternativen im Landbau ihren angemessenen Platz in unserer Gesellschaft und in unserer Agrarwirtschaft einnehmen, daß sie an allen Förderungsmaßnahmen für die Landwirtschaft in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht teilhaben und daß die wissenschaftlichen Erkenntnisse über diese Wirtschaftsform weiter geklärt werden. Wir gehen aber mit der Bundesregierung einig, daß den Alternativen im Landbau kein besonderer Stellenwert innerhalb der Agrarpolitik zuerkannt werden kann.
    Schließlich noch einige Anmerkungen zum Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Einführung der offenen Deklaration. Meine Fraktion unterstützt die Beschlußempfehlung der Koalition auf Drucksache
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 8285
    Dr. Kunz (Weiden)

    10/2205, in der die Bundesregierung ersucht wird, erstens im Rahmen der Futtermittelverordnung zusätzlich zu der bisher vorgeschriebenen Angabe der Inhaltsstoffe eine Deklaration der Gemengeanteile in der Reihenfolge ihrer Gewichtsanteile — die sogenannte halboffene Deklaration — vorzuschreiben; zweitens sich in den Gremien der EG dafür einzusetzen, daß die angestrebte Regelung auch für die Futtermittelimporte aus Ländern der Europäischen Gemeinschaft gilt: drittens dieselbe Rückstandschadstoffregelung für Einzelkomponenten, wie sie für Mischfutter vorgeschrieben ist, zu treffen.
    Den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN lehnt meine Fraktion ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Weyel [SPD]: Das ist aber ganz etwas Neues!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schröder (Hannover).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der Debatte war von Besinnlichkeit und Hoffnung die Rede. Beschworen wurde der bäuerliche Familienbetrieb. Ich habe mich gefragt: Wie muß das eigentlich auf denjenigen wirken, der auf einem Grünlandbetrieb in der Wesermarsch oder in Ostfriesland sitzt, der schwer um seine Existenz ringt — der Milchkontingentierung und ihrer Auswirkungen wegen —

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Die Landtagswahl ist doch erst 1986!)

    und hier nun gesagt bekommt, er solle doch besinnlich und hoffnungsvoll sein? Auf den muß das wie Zynismus wirken, wie nichts anderes.

    (Frau Blunck [SPD]: Ist es ja auch!) — Wahrscheinlich ist es das auch.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich bin dafür, daß wir uns darüber verständigen, was denn die Ursachen der Schwierigkeiten sind, in denen sich bäuerliche Familienbetriebe befinden. Es nutzt gar nichts, ihre Existenz zu beschwören, wenn man sich nicht wenigstens über diese Ursachen verständigt. Ich glaube, die Ursache liegt in der Krise, in der sich europäische Agrarpolitik befindet. Daß sie in der Krise ist, dürfte inzwischen für alle Betroffenen — seien sie nun Verbraucher, Umweltschützer oder eben auch Bauern — offenbar geworden sein. Und kritisiert wird diese Politik ja auch.
    Aber diese Kritik — das ist festzustellen — geht sehr selten ins Grundsätzliche. Sie bezieht sich, wenn sie überhaupt geleistet wird, im wesentlichen auf die leeren Kassen der EG, die angeblich die Korrektur dieser Landwirtschaftspolitik erzwingen. Im Grunde aber wird mit der vorherrschenden Philosophie des Durchwurstelns weitergemacht. Statt einer Neuorientierung findet lediglich eine Umverteilung der Kosten von der EG-Ebene auf die nationale Ebene statt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das haben Sie jahrelang gemacht!)

    Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Quotenregelung auf dem Milchmarkt,

    (Eigen [CDU/CSU]: Das ist Ihr Agrarpapier!)

    eine Regelung, gegen die sich Sozialdemokraten gewandt haben, weil sie in der nationalen Ausgestaltung weder gerecht noch auch nur praktikabel ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Schauen Sie sich einmal das Hickhack mit den Härtefallregelungen an. Dann werden Sie selber erkennen, worüber ich rede.

    (Abg. Eigen [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Herr Eigen, ich werde keine Zwischenfragen zulassen, weil der Sinn der Fragen, die Sie stellen, ja nicht der ist, etwas herauszukriegen, sondern allenfalls der, zu stören.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage: Die auf nationaler Ebene getroffenen finanziellen Hilfen kommen eben nicht den betroffenen Bauern zugute,

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Sie sind ein Ableser!)

    sondern diese finanziellen Hilfen, ungerecht angesetzt, säen Zwietracht in die Dörfer. Das Risiko einer solchen Politik verbleibt weiter bei den Verbrauchern, verbleibt bei den Steuerzahlern und vor allen Dingen bei den kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben.

    (Link [Diepholz] [CDU/CSU]: Sie haben doch keine Ahnung!)

    — Wenn ich dann höre, ich hätte keine Ahnung und sei kein Experte, werter Herr, dann will ich Ihnen nur einmal sagen: Die Bauern in Niedersachsen, in Ostfriesland, in der Wesermarsch, haben die Schnauze von Experten Ihrer Couleur gestrichen voll. Das will ich Ihnen einmal sagen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Denn die Politik, die Sie vorschlagen, folgt weiter dem Leitbild der industrialisierten Landwirtschaft; ein Leitbild, das nach meiner Auffassung überholt ist.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Obwohl das die SPD aber mitgestrickt hat!)

    Wir können feststellen, daß diesem Leitbild der Ertragssteigerungen um jeden Preis eine ganze Menge geopfert worden ist. Ich nenne den Rückgang der Arten- und Pflanzenvielfalt in den Äckern und Wäldern, wie man ihn aus dem dramatischen Anwachsen der sogenannten Roten Listen ersehen kann. Ich nenne die Vielfältigkeit der bäuerlichen Betriebsformen, der Produktionszweige, die zugun-
    8286 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984
    Schröder (Hannover)

    sten von hochspezialisierten Tier- und Pflanzenproduktionsfabriken aufgegeben wurden.

    (Link [Diepholz] [CDU/CSU]: Sie müssen einmal die Protokolle aus den 70er Jahren nachlesen!)

    Ich nenne die große Zahl der vernichteten Arbeitsplätze in der Landwirtschaft,

    (Link [Diepholz] [CDU/CSU]: Wer hat sie denn vernichtet?)

    und ich nenne nicht zuletzt die Vielfältigkeit und die Selbständigkeit der Lebenszusammenhänge im ländlichen Raum.

    (Link [Diepholz] [CDU/CSU]: Sie haben doch die Bauern von ihren Höfen getrieben!)

    Den Kritikern der hochspezialisierten landwirtschaftlichen Produktionsweise wird häufig vorgeworfen, sie hingen einer vorindustriellen Idylle an, die nie existiert habe. Sie wollten ein Zurück zur Natur und nähmen dafür in Kauf, den Hunger in der Welt weiter hinzunehmen, für dessen Beseitigung angeblich nur diese industrielle Produktionsweise bürgen könne. Abgesehen davon, daß die Überproduktion in der EG nicht zur Beseitigung des Hungers in der Welt beiträgt, kann es nach meiner Auffassung eben nicht darum gehen, Maschinenstürmer zu spielen. Das sind Sozialdemokraten nie gewesen, und sie werden es auch nicht werden.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU: Na, na!)

    Wir wissen, daß durch den Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen in weiten Bereichen die schwere körperliche Arbeit ersetzt wurde. Wir wissen auch, daß durch den Einsatz von Maschinen das Produktionsrisiko des Bauern, etwa die übergroße Abhängigkeit vom Wetter, vermindert wurde. Wir wissen, daß der Einsatz von elektronischen Geräten in Viehställen eben auch bedeutet, daß sich die bäuerliche Familie wenn schon nicht eine Fünf-, so doch eine Sechs-Tage-Woche gönnen kann. Dies alles wissen wir. Technikeinsatz in der Landwirtschaft heißt eben auch Verbesserung der bäuerlichen Lebensbedingungen,

    (Beifall bei der SPD)

    bedeutet einen Gewinn an Unabhängigkeit von unterschiedlichen Bodenqualitäten, von natürlichen Risiken, wie Wetter, Schädlingsbefall und Seuchen. Die Verheißung der Aufklärung, daß der Mensch die Natur beherrsche und sie sich samt ihrer Gesetzmäßigkeiten dienstbar mache als eine Bedingung für die Möglichkeiten menschlicher Freiheit, diese Verheißung ist in ungeahntem Maße in der landwirtschaftlichen Produktion Wirklichkeit geworden. Diesen aufklärerischen und befreienden Aspekt des Einsatzes von Technik und Naturwissenschaft in der Landwirtschaft zu leugnen oder ihn auch nur zu verteufeln kann und wird weder das Anliegen von Sozialdemokraten noch mein Anliegen sein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der Wolf im Schafspelz!)

    Besonders hierdurch unterscheiden sich Sozialdemokraten, Frau Vollmer, von den GRÜNEN. Es geht uns nicht nur darum, wie es mindestens in Teilen der Wählerschaft der GRÜNEN vertreten wird, die Natur um der Natur willen zu erhalten und den Menschen als Teil eines Ökosystems zu begreifen, nein, es geht uns um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen, die sich nicht freiwillig einen asketischen Lebenswandel auferlegen wollen.

    (Beifall bei der SPD — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Frau Blunck wird ganz blaß! — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Ihr werdet es auch noch begreifen!)

    Wir lassen das Ziel der Nahrungssicherung nicht aus dem Auge, aber wir sehen auch die andere Seite der Medaille.

    (Zuruf des Abg. Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU])

    — Herr Baron, es wäre ganz sinnvoll, wenn Sie einmal zuhören würden, statt dazwischenzuschreien.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Ich höre gut zu!)

    Es geht hier nämlich um ein Problem, das vielleicht nicht Sie betrifft, der Sie als Großgrundbesitzer rumrennen. Aber das betrifft sehr viele kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe, deren Wohl und Wehe Sie angeblich immer im Munde führen.

    (Beifall bei der SPD — Hornung [CDU/ CSU]: Die Sie kaputtgemacht haben!)

    Ich sagte, wir sehen auch die andere Seite der Medaille. Wir sehen die Sachzwänge, denen der einzelne Landwirt ausgeliefert ist, um in dem Wettbewerb mithalten zu können, dem er trotz der hohen öffentlichen Subventionen ausgesetzt ist.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Diesem Wettbewerb kann er sich mit dem Zwang zur Rationalisierung, zum Einsatz von Düngern, Pestiziden, Kraftfutter und wie die Produkte der pharmazeutischen und chemischen Industrie heißen mögen, kann er sich nicht entziehen, wenn er nicht die Existenz seines Hofes und damit seine und die Lebensgrundlagen seiner Familie aufs Spiel setzen will und der gleichwohl häufig genug aufgeben mußte.
    Dabei erkennen wir natürlich auch, daß die Parole „Hin zum alternativen Betrieb mit naturnaher Anbauweise" nur für einen sehr geringen Teil der Betriebe möglich sein kann

    (Eigen [CDU/CSU]: Ausbeutung des Bodens!)

    und auch nur dann, wenn diese Bauern starke Einschränkungen in bezug auf ihren Lebensstandard und ihre Arbeitszeit hinnehmen. Für den gesamten Agrarsektor ist dies sicher keine Lösung, wenn es auch interessante Ansatzpunkte gibt, die dort durchaus gefördert werden sollten, wie die hessischen Sozialdemokraten

    (Hornung [CDU/CSU]: Mit den GRÜNEN!)

    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984 8287
    Schröder (Hannover)

    — mit den GRÜNEN, selbstverständlich — dies vorhatten und durchführen werden.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Dies sind Ansätze, die Sie nicht verteufeln sollten, sondern bei deren Entwicklung Sie mithelfen sollten.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich will noch einen weiteren Aspekt aufgreifen: die Zerstörung der Sozialstrukturen im ländlichen Raum im Gefolge der Durchsetzung einer verfehlten Landwirtschaft, die nur industrielle Produktionsverfahren kennt. Das Dorf wird mehr und mehr entleert,

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Das habt ihr doch bis 1976 in Niedersachsen gemacht!)

    die jungen Leute in den Dörfern pendeln in die nächste Stadt oder zur nächsten Industrieansiedlung, die Eltern, zeitlebens selbständige Bauern, müssen in der Mitte ihres Lebens umsatteln, erhalten aber angesichts von Ihnen zu verantwortender Arbeitslosigkeit nur selten qualifizierte Jobs.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Eigen [CDU/ CSU]: Von uns zu verantworten?)

    Der Verlust der Menschen wird greifbar, er wird öffentlich. Sie fangen durchaus an, sich zu wehren, sie merken das, und auch die Spitzen des Bauernverbandes merken dies. Darum sind Sie so nervös, daß Sie nicht einmal in Ruhe zuhören können oder wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich wollte mit meinen Bemerkungen deutlich machen, daß es nicht darum gehen kann, über Einzelmaßnahmen wie die Kleinbauernförderung, über die Quotenregelung oder ähnliches nur zu reden, sondern daß es auch darum gehen muß, eine Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Gesellschaft und Agrarsektor zu erreichen. Wir müssen endlich von der Aus-der-Hand-in-den-Mund-Politik im Agrarbereich wegkommen, die stets nur Löcher stopft, um sie an anderer Stelle wieder aufzureißen.
    Ich will Ihnen eines sagen: Ich stelle mich doch nicht hier hin und behaupte, daß das, was ich hier an verfehlter Agrarpolitik kritisiere, in Ansätzen nicht auch in der Vergangenheit von Sozialdemokraten gemacht worden wäre. Darum geht es doch überhaupt nicht.

    (Borchert [CDU/CSU] und Hornung [CDU/ CSU]: Na endlich!)

    Aber was nutzt es denn, das zu tun, was Sie hier ständig betreiben, nämlich eine Idylle zu beschwören,

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Sehr richtig!)

    sich aber der Notwendigkeit, die Fehler zu erkennen und Veränderungen mitzutragen, zu verschließen?

    (Beifall bei der SPD)

    Dies ist doch überhaupt keine sinnvolle Politik.
    Ich will das, was wir zu tun haben, mit einer Frage umreißen.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Nein, sagen Sie mal, wie Sie es machen würden!)

    Was passiert in einer Landwirtschaft, die sich wesentlich über ihre Produktionsfunktion, über ihre Aufgabe, Nahrungsmittel und Rohstoffe zu verbraucherfeindlichen Preisen zu liefern,

    (Eigen [CDU/CSU]: Zu welchen Preisen?) definiert hat


    (Eigen [CDU/CSU]: Sagen Sie doch noch einmal!)

    und deren Selbstverständnis angesichts der Überproduktion leiden muß? Was soll jemand von seiner Arbeit halten, die in den Augen der Öffentlichkeit — darum geht es doch auch, was Bauern angeht —

    (Hornung [CDU/CSU]: Das wollte ich hören!)

    lediglich dazu zu dienen scheint, Weinseen, Milchseen, Butterberge und Zuckerhalden zu produzieren? Es geht doch auch um das Selbstverständnis der Menschen in den Betrieben.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Jetzt kommt es heraus!)

    Es geht auch darum, hier nicht einen Konflikt zwischen denen, die im industriellen Sektor arbeiten, und denen, die in der Landwirtschaft arbeiten, entstehen zu lassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie werden diesen Konflikt aber mitproduzieren,

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Sie produzieren ihn!)

    wenn Sie nicht darangehen, durch Agrarpolitik die Überproduktionskrise zu lösen. Das ist die eigentliche Aufgabe, vor der wir stehen.

    (Beifall bei der SPD — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Machen Sie mal einen Vorschlag! Rezept auf den Tisch!)

    Deswegen glaube ich, daß eine Agrarpolitik, die daran ausgerichtet bleibt,

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Jetzt kommt's!)

    Einkommen von Bauern allein über den Preis zuzuteilen, ihre Wirkungen niemals wird erreichen können.

    (Beifall bei der SPD — Hornung [CDU/ CSU]: Sie haben die sozialen Leistungen gekürzt!)

    Sie scheitert an den Finanzierungsmöglichkeiten nicht nur auf EG-, sondern auch auf nationaler Ebene, und sie beläßt die Bauern in einem dreifachen Zwang. Wenn Einkommen allein über den Preis zugeteilt werden soll, führt das dazu, daß derjenige, der Einkommenssteigerungen erzielen will — das müssen die bäuerlichen Familienbetriebe —, größer werden muß, immer intensiver wirtschaften muß
    8288 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Dezember 1984
    Schröder (Hannover)

    und immer abhängiger von der Landmaschinenindustrie werden wird. Das sind die Folgen, wenn es so weitergeht wie bisher.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie ist die Alternative?)

    — Ich sage Ihnen jetzt etwas zur Alternative, und zwar jenseits dessen, was ich hier aufgeschrieben habe. Die Alternative besteht darin, daß wir endlich einmal anfangen müssen, uns zu überlegen, was ein Bauer tagtäglich tut.

    (Lachen bei der CDU/CSU) Er produziert einerseits Lebensmittel.


    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Das müssen Sie uns sagen! Wann haben Sie das letzte Mal einen Hof gesehen? — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Sei doch ruhig!)

    — Auch Sie, Herr Waigel, sollten sich das einmal überlegen. — Für die Produktion von Lebensmitteln muß er am Markt einen Preis erzielen können. Die Gesellschaft, in der wir leben, muß nur wissen, daß dieser Preis niemals seine Einkommenserwartungen wird zufriedenstellen können.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Sie sind ja nicht einmal Nebenerwerbslandwirt, Sie sind Nebenempfänger!)

    Deshalb muß der Bauer von der Gesellschaft auch für jenen Teil seiner Arbeit entlohnt werden, die nicht Lebensmittelproduktion ist,

    (Hornung [CDU/CSU]: Deswegen streichen Sie die sozialen Mittel!)

    für den Teil, den ich einmal mit Landschaftspflege bezeichnen möchte.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Waigel [CDU/ CSU]: Und das ist neu? Das haben vor Ihnen schon andere erkannt!)

    Sie können bäuerliche Tätigkeit in zweifacher Weise bewerten, einmal als Lebensmittelproduktion und einmal als Landschaftspflege. Nur dann, wenn Sie bereit sind, mit uns zusammen der Gesellschaft zu sagen, daß die Gesellschaft auch für den Teil bezahlen muß, der Landschaftspflege ist, jedenfalls sein könnte,

    (Beifall bei der SPD — Dr. Waigel [CDU/ CSU]: Das haben wir längst vor Ihnen gewußt! — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Das habt ihr nicht gemacht, nicht einmal in Bayern!)

    und daß, was sie dafür bezahlen muß, nicht über den Preis allein bezahlt wird, werden Sie im Ansatz Veränderungen mitbewirken können. Sind Sie nicht bereit, eine solche Landwirtschaftspolitik mitzukonzipieren,

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Das ist wirklich nicht neu!)

    kommen Sie besser nicht mehr hierher und quatschen über die Existenz bäuerlicher Familienbetriebe.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Waigel [CDU/ CSU]: Wenn jemand quatscht, dann sind Sie es!)

    Es besteht der mächtige Verdacht, daß Sie sie nicht nur nicht sichern können, sondern auch nicht sichern wollen, sondern daß Sie lediglich eine verquaste Ideologie verbreiten wollen,

    (Beifall bei der SPD)

    die den Bauern Sand in die Augen streuen soll, ihnen aber weder helfen wird noch, wie ich vermute, helfen soll — mit Ausnahme vielleicht der paar, die hier im Deutschen Bundestag sitzen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Waigel [CDU/ CSU]: Wieder eine Wahlrede!)