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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/108 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 108. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Wiefel 7987 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 7987 A Erweiterung der Tagesordnung 8080 D Nachträgliche Überweisung einer Vorlage an einen weiteren Ausschuß 8128 D Erklärung nach § 32 GO Reents GRÜNE 7987 B Aktuelle Stunde betr. verstärkte Maßnahmen der Bundesregierung über die bisherigen Anstrengungen hinaus zur Unterstützung der kurz- und mittelfristigen Hilfsprojekte in Hungerkatastrophengebieten Äthiopiens und anderen afrikanischen Ländern Bindig SPD 7988 B Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 7989 A Schwenninger GRÜNE 7990 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 7991A Frau Luuk SPD 7991 D Dr. Stercken CDU/CSU 7992 D Neumann (Bramsche) SPD 7993 D Dr. Rumpf FDP 7994 C Repnik CDU/CSU 7995 B Frau Fischer CDU/CSU 7996 B Frau Zutt SPD 7997 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 7998 A Dr. Czaja CDU/CSU 7999 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Jugendschutzes in der Öffentlichkeit — Drucksache 10/722 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/2546 — Sauer (Stuttgart) CDU/CSU 8000 C Gilges SPD 8002 D Eimer (Fürth) FDP 8004 D Frau Schoppe GRÜNE 8006 D Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 8007 D Lambinus SPD 8009 B Lambinus SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8011C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sondervermögen „Arbeit und Umwelt" — Drucksache 10/1722 — Dr. Hauff SPD 8013A, 8028 D Dr. Lippold CDU/CSU 8014 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 8017 C Dr. Haussmann FDP 8019B, 8031 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8020 D Roth SPD 8021D, 8030A, 8033 B Dr. Göhner CDU/CSU 8024 C Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 8025D, 8029 C Burgmann GRÜNE 8030 C Schreiber CDU/CSU 8032 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Technikfolgenabschätzung und -bewertung — Drucksache 10/2383 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Vosen, Lutz, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Hansen (Hamburg), Dr. Kübler, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Buschfort, Dreßler, Egert, Glombig, Heyenn, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgenabschätzung und -bewertung — Drucksache 10/2517 — Lenzer CDU/CSU 8052 D Vahlberg SPD 8054 C Dr.-Ing. Laermann FDP 8056 B Frau Dr. Hickel GRÜNE 8058 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Maßnahmen zur Förderung des schadstoffarmen Personenkraftwagens — Drucksache 10/2523 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Gesellschaftliche Kosten des Autoverkehrs — Drucksachen 10/803, 10/2348 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Großversuch der Bundesregierung zum Tempolimit — Drucksache 10/2276 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp des Bundesfernstraßenbaus — Drucksache 10/2384 — in Verbindung mit Beratung des Berichts des Bundesministers für Verkehr über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr für die Jahre 1982 und 1983 — Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 1983 —— Drucksache 10/963 — Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8060 B Lennartz SPD 8062 B Dr. Lippold CDU/CSU 8064 D Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 8066 C Hoffie FDP 8068 D Antretter SPD 8070 D Haungs CDU/CSU 8073 A Drabiniok GRÜNE 8075A Baum FDP 8076 D Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 8079 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Kreditwesen — Drucksache 10/1441 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/2459, 10/2510 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2495 — Dr. Köhler (Duisburg) CDU/CSU . . . 8081A Rapp (Göppingen) SPD 8083 A Dr. Solms FDP 8085A Krizsan GRÜNE 8087 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 8088 D Schlatter SPD 8090 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8093 B Namentliche Abstimmung 8095 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes — Drucksache 10/2222 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/2563 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2567 — Schlottmann CDU/CSU 8097 A Witek SPD 8099A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 III Frau Schoppe GRÜNE 8100 C Eimer (Fürth) FDP 8101 B Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 8101C Hauck SPD (Erklärung nach § 31 GO) . 8102 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des Arbeitsförderungsgesetzes und der gesetzlichen Rentenversicherung (Arbeitsförderungs- und Rentenversicherungs-Änderungsgesetz) — Drucksache 10/2176 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/2569 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2570 — Heyenn SPD 8103B, 8106 C Müller (Wesseling) CDU/CSU 8104 B Cronenberg (Arnsberg) FDP 8108 D Frau Potthast GRÜNE 8109 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8111 B Sieler SPD 8113 C Jagoda CDU/CSU 8115 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksachen 10/1034, 10/1319 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2542 — Broll CDU/CSU 8116 D Bernrath SPD 8118B Dr. Hirsch FDP 8119 D Sauermilch GRÜNE 8121A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. Juni 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Sultanat Oman über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/2121 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2363 — Schwenninger GRÜNE 8122 D Kittelmann CDU/CSU 8125A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll von 1973 über Maßnahmen auf Hoher See bei Fällen von Verschmutzung durch andere Stoffe als 01 — Drucksache 10/969 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2393 — 8125 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" — Drucksache 10/2097 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/2394 — 8125 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Eichgesetzes und des Gesetzes über Einheiten im Meßwesen — Drucksache 10/916 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2391 — 8125 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. Mai 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Nachlaß-und Erbschaftsteuern in der Fassung des Änderungsprotokolls vom 20. Januar 1984 — Drucksache 10/2115 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2524 — 8126A Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Steinhauer, Frau Renger, Frau Fuchs (Köln), Glombig, Dr. Schmude, Büchner (Speyer), Amling, Bamberg, Buschfort, Buckpesch, Bernrath, Dreßler, Egert, Hauck, Heyenn, Jaunich, Klein (Dieburg), Lohmann (Witten), Kirschner, Lambinus, Lutz, Dr. Müller-Emmert, Dr. Nöbel, Dr. Penner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche, Zander, Dr. Kübler, Meininghaus und der Fraktion der SPD Förderung des Sports für behinderte Mitbürger — Drucksache 10/2518 — 8126 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 Beratung der Sammelübersicht 57 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2522 — 8126 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Wahlkreiskommission für die 10. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 Bundeswahlgesetz/BWG — Drucksachen 10/2053, 10/2291 — . . . 8126C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung eines Grundstücks in Berlin-Spandau — Drucksachen 10/2139, 10/2374 — . . . 8126 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag der Kommission an den Rat zur Festsetzung der allgemeinen Zollpräferenzen der Gemeinschaft für das Jahr 1985 — Drucksachen 10/1946 Nr. 10, 10/1991, 10/2198 — 8127 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Mitteilung der Kommission an den Rat Gemeinschaftsprogramm zur Entwicklung des Fachinformationsmarktes in Europa Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein Gemeinschaftsprogramm zur Entwicklung des Fachinformationsmarktes in Europa — Drucksachen 10/1344, 10/2365 — . . . 8127 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3164/76 über das Gemeinschaftskontingent für den Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie Nr. 65/269/EWG zur Vereinheitlichung gewisser Regeln betreffend die Genehmigungen für den Güterkraftverkehr zwischen den Mitglied staaten — Drucksachen 10/1404 Nr. 33, 10/2373 — 8127 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen Nr. 136/66/EWG, (EWG) Nr. 804/68, (EWG) Nr. 805/68, (EWG) Nr. 727/70, (EWG) Nr. 1035/72, (EWG) Nr. 2727/75, (EWG) Nr. 2759/75, (EWG) Nr. 2771/75, (EWG) Nr. 2777/75, (EWG) Nr. 1418/76, (EWG) Nr. 516/77, (EWG) Nr. 337/79 und (EWG) Nr. 1837/80 hinsichtlich der Festsetzung der Ausfuhrerstattungen für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wege der Ausschreibung — Drucksachen 10/1404 Nr. 17, 10/2379 — 8127 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung der integrierten Mittelmeerprogramme — Drucksachen 10/524, 10/2224 — . . . 8128A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Zwanzigste Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern — gemeinsames Mehrwertsteuersystem: Ausnahmeregelung im Zusammenhang mit den Sonderbeihilfen, die bestimmten Landwirten als Ausgleich für den Abbau der Währungsausgleichsbeträge für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse gewährt werden — Drucksachen 10/1946 Nr. 45, 10/2265 — 8128 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes — Drucksache 10/2230 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/2572 — 8128 C Fragestunde — Drucksache 10/2544 vom 30. November 1984 — Rücknahme der Ausschreibung für das Autotelefonnetz, Folgen für die Wirtschaft MdlAnfr 42, 43 30.11.84 Drs 10/2544 Dr. Riedl (München) CDU/CSU Antw PStSekr Rawe BMP 8033 C ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 8034A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 V Zahl der posteigenen Kräfte im Reinigungsdienst Ende 1982; Kosten für die Fremdreinigung MdlAnfr 44, 45 30.11.84 Drs 10/2544 Berschkeit SPD Antw PStSekr Rawe BMP 8034 D ZusFr Berschkeit SPD 8035 A ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 8035 C ZusFr Paterna SPD 8035 D ZusFr Kretkowski SPD 8036 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 8036 C ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 8036 C Voll- und Teilzeitarbeit beim posteigenen Reinigungsdienst und bei privatem Reinigungspersonal; Anteil der versicherungsfrei Beschäftigten MdlAnfr 46, 47 30.11.84 Drs 10/2544 Kretkowski SPD Antw PStSekr Rawe BMP 8036 D ZusFr Kretkowski SPD 8037 A ZusFr Paterna SPD 8037 C ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 8037 D ZusFr Bernrath SPD 8038 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 8038 B Verhältnis von Privatunternehmen zum posteigenen Reinigungsdienst; Forderungen bei öffentlicher Ausschreibung MdlAnfr 48, 49 30.11.84 Drs 10/2544 Liedtke SPD Antw PStSekr Rawe BMP 8038 C ZusFr Liedtke SPD 8039 A ZusFr Berger CDU/CSU 8039 B ZusFr Paterna SPD 8039 B ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 8039 C ZusFr Kretkowski SPD 8039 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 8040 B Abbau von Arbeitsplätzen im Reinigungsdienst der Bundespost durch Privatisierung; Einnahmeverluste an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen MdlAnfr 50, 51 30.11.84 Drs 10/2544 Bernrath SPD Antw PStSekr Rawe BMP 8040 B ZusFr Bernrath SPD 8040 D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 8041 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8041 C ZusFr Werner CDU/CSU 8042 A Reinigung der sicherheitsempfindlichen Bereiche der Bundespost durch Privatfirmen; Beaufsichtigung der Reinigungskräfte MdlAnfr 52, 53 30.11.84 Drs 10/2544 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 8042 A ZusFr Paterna SPD 8042 C ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 8043A Voraussetzungen für die Genehmigung eines Telefonanschlusses bei ausländischen Arbeitnehmern MdlAnfr 54 30.11.84 Drs 10/2544 von der Wiesche SPD Antw PStSekr Rawe BMP 8043 B ZusFr von der Wiesche SPD 8043 C ZusFr Sauermilch GRÜNE 8043 D Berücksichtigung der höheren Mieten in Ballungsgebieten bei der Novellierung des Wohngeldrechts MdlAnfr 59 30.11.84 Drs 10/2544 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . . 8044 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 8044 B ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 8044 C ZusFr Sauermilch GRÜNE 8044 D Förderung von Eigentumsmaßnahmen im sozialen Wohnungsbau durch Bund und Länder MdlAnfr 60 30.11.84 Drs 10/2544 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . . 8044 D ZusFr Dr. Schöfberger SPD 8045 A ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 8045 C ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 8045 D Anforderung von Auskünften über den Abgeordneten Fischer (Frankfurt) sowie andere Abgeordnete beim Bundesamt für Verfassungsschutz bzw. anderen Sicherheitseinrichtungen durch das Bundeskanzleramt MdlAnfr 64, 65 30.11.84 Drs 10/2544 Fischer (Frankfurt) GRÜNE Antw StMin Vogel BK 8046 A ZusFr Fischer (Frankfurt) GRÜNE . . . 8046 C ZusFr Sauermilch GRÜNE 8046 D ZusFr Broll CDU/CSU 8047 A ZusFr Krizsan GRÜNE 8047 B ZusFr Berger CDU/CSU 8047 B VI Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 Haltung der Bundesregierung auf der UNO-Vollversammlung 1984 zu Menschenrechtsverletzungen in Chile MdlAnfr 67, 68 30.11.84 Drs 10/2544 Waltemathe SPD Antw StMin Möllemann AA 8047 D ZusFr Waltemathe SPD 8048A Ausschluß der Deutschen Welle von den Vorbereitungen einer deutschen Fernsehstunde in Jordanien MdlAnfr 69 30.11.84 Drs 10/2544 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 8048 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8049A ZusFr Werner CDU/CSU 8049 B Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 7. Juli 1975 zum Warschauer Vertrag betr. Anerkennung der Oder-Neiße-Linie MdlAnfr 71 30.11.84 Drs 10/2544 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 8049 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8049 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8049D ZusFr Werner CDU/CSU 8050 A ZusFr Lowack CDU/CSU 8050 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8050 C ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 8050 D ZusFr Berger CDU/CSU 8050 D Vereinbarkeit des Anschlußzwangs bei der Oberflächenentwässerung mit dem Hochwasserschutz MdlAnfr 78 30.11.84 Drs 10/2544 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI 8051 B ZusFr Pauli SPD 8051 C Einführung größerer Haushaltsmüllgefäße und Müllvermeidung MdlAnfr 79 30.11.84 Drs 10/2544 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI 8051 D ZusFr Pauli SPD 8052 A Nächste Sitzung 8128 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8130*A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 7987 108. Sitzung Bonn, den 6. Dezember 1984 Beginn: 8.30 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 8129 Berichtigung 107. Sitzung, Seite 7385 D: In der 7. Zeile von unten ist statt „Sich-selbst-Fragens" zu lesen: „Sich-selbstTragens". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 7. 12. Dr. Apel 6. 12. Dr. Barzel 7. 12. Frau Beck-Oberdorf 7. 12. Böhm (Melsungen) * 6. 12. Büchner (Speyer) * 7. 12. Dr. Enders* 7. 12. Erhard (Bad Schwalbach) 7. 12. Ewen 7. 12. Gansel* 7. 12. Gerstl (Passau) * 6. 12. Dr. Haack 6. 12. Haase (Fürth) * 7. 12. Dr. Häfele 6. 12. Helmrich 7. 12. Frau Hoffmann (Soltau) 7. 12. Frau Huber 7. 12. Jäger (Wangen) 6. 12. Jaunich 7. 12. Frau Karwatzki 6. 12. Kißlinger 7. 12. Dr. Klejdzinski* 7. 12. Kolbow 7. 12. Dr. Kreile 7. 12. Dr. Graf Lambsdorff 6. 12. Lemmrich* 7. 12. Lenzer* 7. 12. Dr. Müller* 7. 12. Poß 6. 12. Reddemann* 6. 12. Frau Renger 7. 12. Reuschenbach 6. 12. Dr. Rumpf* 7. 12. Dr. Schäuble 6. 12. Dr. Scheer* 7. 12. Schmidt (Hamburg) 7. 12. Schmidt (München) * 7. 12. Frau Schmidt (Nürnberg) 7. 12. Schulte (Unna) * 6. 12. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim* 7. 12. Dr. Spöri 7. 12. Dr. Sprung 7. 12. Dr. Stark (Nürtingen) 7. 12. Dr. Unland* 7. 12. Verheugen 6. 12. Vogt (Kaiserslautern) * 7. 12. Weiskirch (Olpe) 7. 12. Wieczorek (Duisburg) 7. 12. Wimmer (Neuss) 7. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Rapp, ich glaube, die Aufregung, mit der Sie Ihre Rede abgeschlossen haben,

    (Urbaniak [SPD]: Das ist unerhört!)

    entspricht nicht dem Ergebnis dieser Gesetzesberatung. Ich glaube, wir können alle mit diesem Gesetz leben. Wenn Sie schon von Herumfummeln reden: Der Vorschlag, den Haftungszuschlag einzuführen, einen Zuschlag für die Gewährträgerhaftung der Gemeinden, für die dann der Steuerzahler eintreten muß, ist ein Herumfummeln, nicht aber der Vorschlag, das Genußscheinkapital einzuführen, das voll eingezahlt und dauerhaft verfügbar sein muß.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Das darf doch nicht wahr sein!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die KWG-Novelle ist eines der wirtschafts- und finanzpolitisch bedeutsamsten Gesetzesvorhaben dieser Legislaturperiode, obwohl die sich eigentlich nur in Fachkreisen diskutieren läßt.
    Das Kreditwesengesetz ist das Grundgesetz der Kreditwirtschaft. Es hat große ordnungspolitische Bedeutung. Ein geordnetes Kreditwesen ist eine entscheidende Voraussetzung für eine funktionsfähige Marktwirtschaft. Bürger und Wirtschaft müssen Vertrauen in die Solidität und in die Sicherheit des Bankenapparates haben. Die Novelle war in erster Linie wegen des gestiegenen Risikos des Kreditgeschäfts im In- und Ausland notwendig. Insbesondere die Risiken, die die Auslandstöchter der Kreditinstitute bei der Finanzierung der Exportgeschäfte aufgebaut haben, galt es durch eine Gesetzesnovelle einzufangen. Die FDP kann für sich in Anspruch nehmen, durch ihr Grundsatzpapier zum Kreditwesengesetz vom Herbst 1983 die aktuelle Diskussion um die KWG-Novelle entscheidend mitgeprägt zu haben.

    (Beifall bei der FDP)

    Nach langem Ringen ist jetzt eine Gesetzesvorlage zustande gekommen, die als eine vernünftige marktwirtschaftliche Lösung betrachtet werden kann.
    Das zentrale Anliegen der Novelle ist die Anpassung der gesetzlichen Regelungen für die Bankenaufsicht an die gestiegenen Risiken, insbesondere im internationalen Bereich. Die Verschuldung vieler Entwicklungsländer ist dramatisch gewachsen. Die Verschuldung der Entwicklungsländer steht heute mit rund 830 Milliarden Dollar zu Buche. Dazu kommt noch die Verschuldung der Staatshandelsländer. Die deutschen Banken, die deutsche Kreditwirtschaft sind mit einem Volumen von etwa 110 Milliarden DM, was die Verschuldung der Entwicklungsländer und der Staatshandelsländer gemeinsam angeht, betroffen.
    Wir werden in den nächsten Jahren darauf achten müssen, daß diese Verschuldungsprobleme, die bis heute in keiner Weise gelöst sind, nicht dramatisch auf unsere Finanzwirtschaft zurückschlagen und auch bei uns unvorhersehbare Konsequenzen auslösen.
    Beachtliche Risiken bestehen für die Banken natürlich auch im Inland. Die zahlreichen Konkurse der vergangenen Jahre sprechen eine deutliche Sprache. Auch in diesem Jahr haben wir wieder rund 12 000 Konkurse zu erwarten.

    (Urbaniak [SPD]: 17 000, die höchste Zahl, die es jemals gegeben hat! Nur wegen Ihrer Politik!)

    — Ich habe mich hier auf den Verein Creditreform berufen.

    (Dr. Weng [FDP]: Die SPD hätte gern mehr!)

    In der gegenwärtigen Aufschwungphase kann allerdings eine weit größere Zahl an Unternehmensgründungen registriert werden. Auch dafür zeichnen wir verantwortlich.

    (Zuruf von der SPD: Und für die Konkurse?)

    Ein Zeichen der Zuversicht ist es, daß eben so viele Bürger bereit sind, Unternehmen zu gründen und mit Tatkraft und Risikobereitschaft ihre Ersparnisse einzusetzen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Tatsache ist natürlich, daß in Gründungsjahren das Risiko für neue, junge Unternehmen besonders hoch ist. Dieses Risiko muß die Bankwirtschaft eben auch tragen. Deswegen war es vordringlich, die Regeln für die Kreditvergabe strenger zu fassen. Die Einführung des Konsolidierungsverfahrens faßt das gesamte Eigenkapital eines Bankkonzerns zusammen. Der Grundsatz 1, nach dem die Kredite das Achtzehnfache des Eigenkapitals nicht übersteigen dürfen, gilt in Zukunft für alle Bankkonzerne einschließlich der Auslandstöchter. Eine Bildung von Kreditpyramiden wird durch das Gesetz eingefangen. Das Konsolidierungsverfahren, das nach einem Übergangszeitraum von sechs Jahren voll greifen wird, soll diese Risiken begrenzen. Wir haben erreicht, daß diese Übergangszeit um ein Jahr auf sechs Jahre verlängert wurde, weil wir das Problem sehen, daß auch die deutsche Kreditwirtschaft bei der Bereinigung der internationalen Verschuldungsproblematik herausgefordert ist, daß sie also gleichzeitig ihre Institute mit Eigenkapital besser ausstatten muß, aber zusätzliche Kredite mit hohem Risiko an Entwicklungsländer herausgeben muß, um einen Zusammenbruch der internationalen Finanzwirtschaft nicht zu riskieren. Deshalb ist in der Zukunft darauf zu achten, ob dieser sechsjährige Übergangszeitraum ausreichend ist.
    In der Fachwelt herrscht Einigkeit darüber, daß die Bankenaufsicht nach Einführung des Konsolidierungsverfahrens über ein angemessenes Instrumentarium verfügen wird. Die Vertreter der GRÜNEN haben in dieser Diskussion wieder einmal den Vogel abgeschossen. Ich zitiere die Kollegin Frau
    8086 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984
    Dr. Solms
    Beck-Oberdorf aus der ersten Lesung: „Wir fordern eine drastische Verschärfung der Bankenaufsicht, um die zerstörerische Macht der bundesdeutschen Geschäftsbanken in den Griff zu bekommen." Da muß man doch fragen: Was war die zerstörerische Macht der deutschen Banken beispielsweise bei der Rettung und Sanierung des AEG-Konzerns? Erkundigen Sie sich bei den Arbeitnehmern des AEGKonzerns — dies nur als ein Beispiel —, ob sie darin die zerstörerische Macht der Banken wiedererkannt haben.

    (Urbaniak [SPD]: Bei einer Milliarde DM Bürgschaft des Bundes!)

    Die Banken haben gerade in den letzten Jahren ein hohes Verantwortungsbewußtsein bewiesen. Sie haben zahlreiche Unternehmen vor dem Konkurs gerettet, oft unter Verlust erheblicher eigener Mittel. Die FDP weist daher die Forderung der SPD nach Beschränkung des Anteilbesitzes der Banken, wie sie in dem Entschließungsantrag vorgebracht wird, an Industrie- und Handelsunternehmen zurück. Wir werden diesen Entschließungsantrag ablehnen. Mißbräuche des Anteilbesitzes an Industrie- und Handelsunternehmen können den Banken nicht vorgeworfen werden.

    (Zuruf des Abg. Schlatter [SPD])

    — Herr Kollege Schlatter, Sie könnten vielleicht nachher Beispiele für die Notwendigkeit Ihres Entschließungsantrages vorbringen. — Ganz im Gegenteil, ohne die schnelle Hilfe der Banken — oft verbunden mit der zeitweisen Übernahme von Geschäftsanteilen — wäre so manche Rettungsaktion zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Die Problematik des Wettbewerbs zwischen den einzelnen Institutsgruppen ist unserer Meinung nach zufriedenstellend gelöst — im Gegensatz zu den Ausführungen von Herrn Rapp. Die Forderung der SPD nach Einführung eines fiktiven Eigenkapitalzuschlags zugunsten der Sparkassen wurde aus guten Gründen nicht realisiert. Die SPD hat hierzu heute noch einen Änderungsantrag eingebracht, den wir ablehnen werden. Ein Haftungszuschlag würde den Kreditspielraum der Sparkassen ohne Zuführung echten Eigenkapitals erweitern — mit dem Argument, hinter den Sparkassen stünden die Gemeinden und letztlich der Steuerzahler. Dies wäre ordnungspolitisch unvertretbar und widerspräche dem zentralen Ziel der KWG-Novelle, die Eigenkapitalbasis der Kreditinstitute zu verbreitern. Es wäre auch unvertretbar, weil die Gemeinden ja heute permanent über eine zu schlechte Ausstattung mit Finanzen klagen.

    (Zuruf von der SPD: Da hätten Sie einmal die Große Anfrage lesen sollen!)

    — Dazu habe ich gesprochen. — Wenn die SPD hierzu namentliche Abstimmung verlangt, ist dies nur als Vorbote des kommenden Wahlkampfes in Hessen und Nordrhein-Westfalen zu sehen. Die SPD ist nämlich in diesem Fall als Erfüllungsgehilfin des Städtetags tätig,

    (Lachen bei der SPD) der per Fernschreiben gestern namentliche Abstimmung gefordert hat. Heute bekommen wir das auf den Tisch.


    (Zuruf des Abg. Schlatter [SPD])

    — Aber das Fernschreiben ist auch bei uns angekommen.

    (Schlatter [SPD]: Das ist ein Hammer!)

    Wir haben in diesem Gesetz das Genußscheinkapital für alle Bankengruppen eingeführt. Das Genußscheinkapital entspricht den Kriterien für Eigenkapital. Es ist voll eingezahlt, ist auf Dauer verfügbar und nimmt an Verlusten teil. Damit haben alle Bankengruppen die Möglichkeit, über die Beschaffung von Eigenkapital hinaus durch Genuß-scheinkapital ihre Kapitalausstattung zu verbessern.
    Beim Haftsummenzuschlag der Genossenschaften sollte die Opposition anerkennen, daß dieser Zuschlag in einer Übergangszeit von zehn Jahren von 50 auf 25% abgebaut wird. Der Herr Kollege Rapp, der ja bekanntlich einer der besten Experten in diesem Hause für den Bereich der Kreditwirtschaft ist, hat in der ersten Lesung eingeräumt, daß man in der Frage „Haftungszuschlag für Sparkassen — Haftsummenzuschlag für die Kreditgenossenschaften" zu unterschiedlichen Wertungen kommen kann. Er hat ausgeführt — ich zitiere wörtlich —:
    ... sicher ist: Die Relation von 50 :0 ist nicht sachgerecht, nicht wettbewerbsgerecht, und sie ist eine Quelle ständigen Streits ... Es muß eine friedenstiftende Lösung gefunden werden.
    Die jetzt angekündigte Halbierung des Haftsummenzuschlags, die die Relation von 50 : 0 auf 25 : 0 bringt, ist nach unserer Meinung friedenstiftend. Der Änderungsantrag der SPD ist deshalb nicht begründet.
    Es kann auch nicht angeführt werden, zu dem 25%igen Haftsummenzuschlag könnten die Genossenschaften 25% Genußscheinkapital aufnehmen, und so wäre die alte Relation wiederhergestellt. Die anderen Bankengruppen haben ja die Möglichkeit, selber durch Genußscheinkapital ihre Eigenkapitalbasis zu verbessern und damit diesen Unterschied zu reduzieren.

    (Gattermann [FDP]: Das wollen die Herren Kommunalpolitiker nicht!)

    Der von Herrn Geiger vom Sparkassen- und Giroverband angedrohten Verfassungsklage sehen wir mit Zuversicht entgegen.

    (Zurufe von der SPD)

    Wir haben sogar eigentlich Zweifel, ob diese Klage überhaupt erhoben werden wird. Auch die Opposition kann die Unterschiede zwischen Genossenschaften und Sparkassen nicht wegdiskutieren. Es ist eben ein Unterschied, ob ein Bürger freiwillig Mitglied einer Genossenschaftsbank wird und freiwillig eine Nachschußverpflichtung durch Vertragsunterzeichnung auf sich nimmt

    (Zuruf des Abg. Lennartz [SPD])

    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984 8087
    Dr. Solms
    oder ob der Bürger durch Geburt in einer Gemeinde in die Haftung für die Sparkasse als Steuerzahler quasi hineingeboren wird.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Das ist ein qualitativer Unterschied. Den muß man dann eben auch berücksichtigen.
    Die Drohung mit der Verfassungsklage ist auch deswegen nicht überzeugend, weil die früher bestehende Ermächtigung für einen Haftungszuschlag zugunsten der Sparkassen bereits 1961 abgeschafft wurde. Wenn damals keine Verfassungsklage notwendig erschien, als die Relation noch 50 : 0 war, ist sie heute, da sich diese Relation j a verbessert hat, erst recht nicht notwendig. Das läßt sich dann wirklich nur noch an den Haaren herbeigezogen begründen.

    (Schily [GRÜNE]: Das Bundesverfassungsgericht hat schon genug zu tun!)

    — Das stimmt, Herr Kollege Schily. Das Bundesverfassungsgericht ist sowieso mit Klagen überlastet.

    (Schily [GRÜNE]: Aber durch das Verhalten der Bundesregierung!)

    Abschließend: Die FDP-Fraktion stimmt dem Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Kreditwesen zu. Wir halten diesen Gesetzentwurf für abgerundet, ausdiskutiert, akzeptabel für alle Bankengruppen und alle Beteiligten. Wir glauben, daß den Interessen der Bundesbank und der Bankenaufsicht in ausreichendem Maße Rechnung getragen ist, nämlich die neuen hohen Risiken besonders im Auslandsgeschäft einzufangen. Wir glauben, daß dies auch für alle Fraktionen in diesem Hohen Haus akzeptabel ist. Wir meinen deshalb, daß die Diskussion über das Kreditwesengesetz abgeschlossen sein sollte und nunmehr Ruhe und Vertrauen einkehren sollten.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kriszan.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Julius H. Krizsan


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Seit vielen Jahren ist es ein offenes Geheimnis, daß die bundesdeutschen Universalbanken durch vielfältige Einflußmöglichkeiten enorme Macht in der Volkswirtschaft ausüben und damit auch ein gesellschaftlicher Machtfaktor erster Ordnung sind. Herr Solms, Sie haben das Beispiel AEG angesprochen. Sie hätten dann bitte auch erzählen sollen, wieviel Bankenvertreter dort im Aufsichtsrat sitzen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Bei der ungezügelten Forcierung des Wirtschaftswachstums, bei der Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen durch Industrie- und Energiewirtschaft, beim Anstieg der Massenarbeitslosigkeit und der neuen Armut spielen die großen Privatbanken eine zentrale Rolle. Nach einer Aufstellung der Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik" war allein die Deutsche Bank im Jahre 1981 in den Aufsichtsräten von 18 der 25 größten Industrieunternehmen vertreten, davon in sechs Fällen mit Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Dresdner Bank brachte es immerhin auf 12 und die Commerzbank auf sieben Sitze in denselben Unternehmen.
    Über ihren umfangreichen Beteiligungsbesitz üben die Großbanken direkten Einfluß auf die Geschäftspolitik der führenden bundesdeutschen Unternehmen in Industrie, Handel und im Dienstleistungssektor aus. So hat die bereits erwähnte Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik" festgestellt, daß die drei eben genannten Großbanken 1981 an 32 Unternehmen aus dem Kreis der 200 größten Industrie-, der 50 größten Handels- und der 20 größten Dienstleistungsunternehmen beteiligt waren. Die gesetzlichen Regelungen zum Depotstimmrecht ermöglichen den Geschäftsbanken zusätzlich eine enorme Machtausweitung.
    In der Bundesrepublik befindet sich, von Schwankungen abgesehen, rund die Hälfte aller inländischen Aktien in den Depots der Banken. Zusammen mit ihren Eigenbeständen werden dadurch beinahe 60 % des Aktienkapitals von den Banken vertreten.
    Das sind die Tatsachen, meine Damen und Herren, über die gesamtwirtschaftliche und damit auch — wie wir alle wissen und in den letzten Monaten immer wieder feststellen konnten — die politische Macht der Banken. Aber mit keinem Wort geht die vor uns liegende Novelle auf diese Tatbestände ein.
    Wir GRÜNEN lehnen die vorliegende Novelle zum Kreditwesengesetz aus grundsätzlichen Erwägungen entschieden ab. Die kosmetischen Änderungen dieses Entwurfs, z. B. bei der bankenaufsichtlichen Konsolidierung von Mutter- und Tochterinstituten sowie beim Kreditnehmerbegriff, können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die wesentlichen Fragen der staatlichen Kontrolle des Bankensektors ohne Ausnahme ausgeklammert worden sind. Dies entspricht — wer hätte es anders erwartet? — dem Staatsverständnis der regierungstragenden Parteien, die einen Nachtwächterstaat wollen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die kritische Auseinandersetzung mit wirtschaftlicher Macht ist ein Tabu. — Da lacht zwar der Herr Stoltenberg, aber zur kritischen Auseinandersetzung mit wirtschaftlicher Macht hätte ich von Ihnen auch gern einmal ein Wort gehört. — Regulierungsbedarf besteht nicht, denn eine politische Kontrolle und Steuerung der Machtausübung scheut diese Bundesregierung wie der Teufel das Weihwasser.
    Meine Fraktion, DIE GRÜNEN, hat bei der Anhörung des Finanzausschusses eine Reihe von Fragen zur Machtzusammenballung im Bankensektor an die Sachverständigen gestellt. Übereinstimmender Tenor der Stellungnahmen von Wirtschafts- und Bankenverbänden, aber auch von der Deutschen Bundesbank war, daß es hier doch gar keine Probleme gebe. So antwortete der Bundesverband der Deutschen Banken z. B. — ich zitiere —:
    8088 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 108. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Dezember 1984
    Krizsan
    Eine „Machtzusammenballung" — dieses Wort sogar in Anführungszeichen, als ob es sich hier um das Phantasieprodukt einiger Uninformierter handelt — im Bankensektor liegt nicht vor.
    Ganz anders dagegen der Deutsche Gewerkschaftsbund. Er beklagt, daß der vorliegende Entwurf ein Torso sei, weil wichtige bankpolitische Fragen zur Macht der Banken ausgeklammert blieben. Wir GRÜNEN haben es sehr bedauert, daß der DGB nur eine kurze schriftliche Stellungnahme abgegeben hat, aber kein Vertreter zur Anhörung des Finanzausschusses geschickt wurde, wo genau diese Fragen von den etablierten Parteien abgebügelt wurden.
    Damit komme ich zur Rolle der SPD.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aha!)

    Wir begrüßen die späte Initiative der SPD, die Vorschläge der Bankenstrukturkommission jetzt nachträglich in die Debatte zu bringen. Warum aber hat die SPD, so frage ich mich und auch die anwesenden Herren, diese Punkte nicht in ihrem Fragenkatalog zur Anhörung aufgegriffen? Warum hat die SPD — zusammen mit der CDU/CSU und der FDP — bei der Anhörung gegen den Antrag der GRÜNEN gestimmt, daß sich der Finanzausschuß zunächst ausführlich mit den Lücken und Versäumnissen der Novelle, vor allem in bezug auf die Machtzusammenballung, beschäftigt? Das können Sie, meine Damen und Herren, im Protokoll der Anhörung alles im einzelnen nachlesen. Insgesamt sehen wir GRÜNEN in den Vorschlägen der SPD einen Schritt in die richtige Richtung,

    (Zuruf von der SPD: Donnerwetter!)

    der aber bei weitem nicht ausreicht, um die angesprochenen Probleme in ihrem Kern anzugehen.

    (Catenhusen [SPD]: Das sagen Sie immer! — Schily [GRÜNE]: Meistens stimmt es auch!)

    Jetzt zur Eigenkapitalregelung: Die GRÜNEN haben in den Beratungen des Finanzausschusses einen Änderungsantrag eingebracht, der eine Gleichstellung der Sparkassen mit den Genossenschaftsbanken durch einen Haftungszuschlag von 25% vorsieht. Dabei haben wir aber — im Gegensatz zur SPD — keine generelle Anrechnung nachrangiger Verbindlichkeiten und der Einlagen stiller Gesellschafter ohne Verlustteilnahme für den gesamten Kreditsektor vorgesehen. Denn wir wollen nicht, wie die SPD das offenbar anstrebt, allen Bankengruppen eine generelle Ausweitung ihrer Eigenkapitalbasis zugestehen, sondern wir wollen ganz gezielt den öffentlich-rechtlichen Sektor stärken. Die Sparkassen haben im bundesdeutschen Kreditgewerbe einen ganz besonderen Platz und einen ganz besonderen Auftrag. Diese in die kommunale Verantwortung eingebundenen Kreditinstitute bieten die Chance einer Geschäftspolitik nach sozialen und ökologischen Kriterien, wobei nicht das Gewinnstreben an erster Stelle steht, sondern lokale Bedürfnisse und Gegebenheiten ernstgenommen werden.
    Wir GRÜNEN lehnen deshalb die Anerkennung des Genußrechtskapitals bis zur Höhe von 25% des Eigenkapitals für alle Kreditinstitute entschieden ab. Dies ist eindeutig und unmißverständlich der Einstieg in die Privatisierung der öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute, wie das auch Oberbürgermeister Rommel aus Stuttgart in der Anhörung deutlich kundgetan hat.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Die Einführung des Genußrechtskapitals erhöht außerdem noch den Druck zur Gewinnerzielung auf die Sparkassen, die damit immer mehr von ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag entfernt werden.
    Schritt für Schritt soll der Handlungsspielraum der Sparkassen eingeschränkt werden, bis ihnen schließlich der Atem ganz abgeschnürt werden kann.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Das ist die Realität der Politik dieser Bundesregierung gegenüber den Kommunen — allen wohlfeilen Beteuerungen zum Trotz.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Schily [GRÜNE]: Die wollen, glaube ich, eine andere Republik!)

    Die GRÜNEN treten demgegenüber dafür ein, die Kompetenzen der kommunalen Gebietskörperschaften zu stärken. Dazu zählen unverzichtbar die Sicherung und Verbesserung der Existenzbedingungen für die Sparkassen. Allerdings erwarten wir GRÜNEN dann auch, daß die Sparkassen ihre öffentlich-rechtliche Rolle uneingeschränkt wahrnehmen und im Interesse der Öffentlichkeit und ihrer eigenen Beschäftigten als Marktführer in Erscheinung treten. Das fängt bei Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatzsicherheit und der Bereitstellung von genügend Ausbildungsplätzen an und umfaßt die vorurteilslose und risikobereite Kreditversorgung für alternative und ökologische Betriebe und Projekte.
    Grundsätzlich erwarten wir von den Sparkassen, daß sie sich in ihrer Kreditvergabe von sozialen und ökologischen Kriterien leiten lassen und keine Finanzmittel für Vorhaben zur Verfügung stellen, die zur Zerstörung von Umwelt und Natur beitragen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die enormen Gewinnspannen der Sparkassen in den letzten Jahren weisen darauf hin, daß hier erhebliche Spielräume für die Erhöhung der Zinsen für kleine Sparguthaben und die Senkung der Kreditkosten für sozial und ökologisch wünschenswerte Finanzierungsanträge vorhanden sind.

    (Schily [GRÜNE]: Sehr wahr!) Schönen Dank.


    (Beifall bei den GRÜNEN)