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ID1010420600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/104 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 104. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 28. November 1984 Inhalt: Benennung des Abg. Bohl als Stellvertreter im Wahlprüfungsausschuß 7629 A Wahl des Abg. Bohl zum ordentlichen Mitglied und des Abg. Seiters zum Stellvertreter im Vermittlungsausschuß 7629 A Nachträgliche Überweisung zweier Vorlagen an Ausschüsse 7629 B Begrüßung der Knesset-Abgeordneten Frau Shulamit Aloni 7640 D Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1985 (Haushaltsgesetz 1985) — Drucksachen 10/1800, 10/2250 —Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 10/2306, 10/2330 — in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung — Drucksachen 10/2326, 10/2330 — in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung — Drucksache 10/2324 — Schäfer (Offenburg) SPD 7630 A Gerster (Mainz) CDU/CSU 7634 B Kleinert (Marburg) GRÜNE 7637 D Frau Seiler-Albring FDP 7640 D Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 7643A Dr. Nöbel SPD 7647 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 7651C Dr. Hirsch FDP 7654 C Kühbacher SPD 7656D, 7662 A Dr. Laufs CDU/CSU 7659 A Baum FDP 7663A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/2307, 10/2330 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/2316, 10/2330 — Dr. Emmerlich SPD 7664 B Austermann CDU/CSU 7666 C Frau Reetz GRÜNE 7669 D Kleinert (Hannover) FDP 7672 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 7674A Frau Nickels GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 7675C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 104. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 28. November 1984 Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/2311, 10/2330 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten — Drucksache 10/2103 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/2401 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2492 — in Verbindung mit Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/2315, 10/2330 — Frau Fuchs (Köln) SPD 7676 C Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . 7681 D, 7721 C Frau Seiler-Albring FDP 7685 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 7687 C Glombig SPD 7691C Jagoda CDU/CSU 7696 A Hoss GRÜNE 7699 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 7703 C Peter (Kassel) SPD 7705 D Rossmanith CDU/CSU 7707 C Jaunich SPD 7710 A Eimer (Fürth) FDP 7714 B Deres CDU/CSU 7716 B Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 7717 C Dr. Diederich (Berlin) SPD 7721 D Frau Schoppe GRÜNE 7723 B Frau Kelly GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 7723C Namentliche Abstimmung 7725 B Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie — Drucksachen 10/2321, 10/2330 — Zander SPD 7727 B Dr. Stavenhagen CDU/CSU 7729 D Frau Dr. Bard GRÜNE 7732 C Kohn FDP 7735 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 7737 C Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft — Drucksachen 10/2322, 10/2330 — Dr. Rose CDU/CSU 7740 C Dr. Diederich (Berlin) SPD 7743 B Neuhausen FDP 7746 B Dr. Jannsen GRÜNE 7749 A Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 7751 B Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/2319, 10/2330 — Purps SPD 7753 D Echternach CDU/CSU 7756 D Verheyen (Bielefeld) GRÜNE 7759 D Grünbeck FDP 7762C Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 7764 C Nächste Sitzung 7769 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 7771*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 7771*C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 104. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 28. November 1984 7629 104. Sitzung Bonn, den 28. November 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 102. Sitzung: Auf Seite III, linke Spalte und auf den Seiten 7485 und 7486 ist jeweils bei den Anlagen 14, 15 und 16 statt „Parl. Staatssekretär Dr. Schulte" zu lesen: „Staatssekretär Bayer". Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 11. Dr. Barzel 30. 11. Dr. Enders * 30. 11. Erhard (Bad Schwalbach) 30. 11. Ertl 28. 11. Dr. Faltlhauser 28. 11. Dr. Glotz 30. 11. Dr. Haack 29. 11. Haase (Fürth) * 28. 11. Hauser (Esslingen) 30. 11. Frau Hoffmann (Soltau) 30. 11. Frau Huber 28. 11. Jung (Düsseldorf) 30. 11. Dr. Müller * 30. 11. Dr.-Ing. Oldenstädt 28. 11. Polkehn 30. 11. Frau Renger 30. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 30. 11. Schmidt (Wattenscheid) 30. 11. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 30. 11. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 28. 11. Dr. Spöri 30. 11. Dr. Sprung 30. 11. Dr. Stark (Nürtingen) 30. 11. Vahlberg 30. 11. Vosen 30. 11. Weirich 28. 11. Weiskirch (Olpe) 30. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehende Vorlage überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 - Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung - (Drucksache 10/2288) zuständig: Haushaltsausschuß Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 16. November 1984 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes nicht gestellt: Gesetz über den Abbau von Salzen im Grenzgebiet an der Werra Gesetz über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1984 (Nachtragshaushaltsgesetz 1984) Drittes Gesetz zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mit Schreiben vom 14. November 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Stimulierung von Zusammenarbeit und Austausch im wissenschaftlichen und technischen Bereich in Europa, Plan 1985-1988 (Drucksache 10/1510 Nr. 10) Vorschlag für einen Beschluß des Rates für ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm im Bereich der Optimierung der Erzeugung und Verwendung von Kohlenwasserstoffen 1984 bis 1987 (Drucksache 10/1691 Nr. 23) Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 14. November 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Prüfung der Anhebung der Renten wegen Contergan-Schadensfällen (Drucksache 10/1651) Der Vorsitzende des Rechtsausschusses hat mit Schreiben vom 26. November 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu Überfällen auf Lastkraftwagen und Diebstählen von innerhalb der Gemeinschaft beförderten Gütern (Drucksache 10/936)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dorothee Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Bitte, Herr Kollege.


Rede von Eckart Kuhlwein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Minister Wilms, nachdem Sie die Zahl der Nachvermittelten im Oktober mit 8 000 beziffert haben: Können Sie auch sagen, wieviel Ausbildungsverhältnisse im Oktober abgebrochen worden sind?

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    Rede von Dr. Dorothee Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, die Zahlen liegen jetzt noch nicht vor. Wir werden diese Zahlen von der Bundesanstalt für Arbeit, wie ich denke, gegen Ende dieses



    Bundesminister Frau Dr. Wilms
    Jahres abrufen. Wir stehen im Gespräch mit der Bundesanstalt, damit wir hier ein sehr sauberes Zahlenbild bekommen. Ich sage Ihnen noch einmal: Ich gehe — wenn die Maßnahmen des Bundes und der Länder greifen — davon aus, daß wir zu einer sehr hohen Vermittlungsquote derjenigen kommen, die am 30. September noch nicht vermittelt waren.
    Meine Damen und Herren, die Hilfen für die Jugendlichen, die ganz besonders schwierige Startchancen haben, haben für die Bundesregierung Vorrang. Die Mittel für das Benachteiligtenprogramm — ich muß es immer wieder sagen — in Höhe von 49 Millionen DM in 1982, im letzten Etatansatz der alten Bundesregierung, sind jetzt um das Fünffache auf 256 Millionen DM in 1985 gesteigert worden. Damit können in diesem Jahr rund 12 000 benachteiligte Jugendliche, die sonst keine Ausbildungschancen hätten, doch noch eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf beginnen. Zusammen mit den Jugendlichen, die sich bereits im Programm befinden, werden insgesamt 18 500 Jugendliche durch die Mittel des Bundes eine Ausbildung bekommen.
    Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Koalitionsfraktionen sehr herzlich bedanken, daß wir im Rahmen der Haushaltsberatungen noch eine weitere Titelerhöhung vornehmen konnten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte hier auf einige Debatteneinwände der Kollegen ausdrücklich sagen: Wir werden auch 1985 auf vielfache Weise die Berufsausbildung der Mädchen vom Strukturellen her angehen und werden diesen strukturellen Problemen der Mädchen unsere ganz besondere Aufmerksamkeit widmen. Ich werde in Kürze — noch vor Weihnachten — Gelegenheit nehmen, das Gesamtpaket der Maßnahmen und Überlegungen dem Parlament und der Öffentlichkeit vorzustellen.
    Der Sicherung der Qualität der beruflichen Ausbildung dient auch die Fortführung des Programms zum Ausbau der überbetrieblichen Ausbildungsstätten. Das Ziel dieses Programms, rund 77 000 überbetriebliche Ausbildungsplätze als Ergänzung der betrieblichen Ausbildung zu schaffen, wird noch in dieser Legislaturperiode erreicht. Dann wird zu prüfen sein, wie technologische Entwicklungen in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten zu fördern sind. Die Beratungen werden im kommenden Jahr beginnen.
    Der Sicherung der Ausbildungschancen der Jugend dient auch die Politik des Offenhaltens der Hochschulen. Dies gilt auch vor dem Hintergrund — das sage ich mit allem Ernst —, daß für die Zukunft mit einem Hochschulstudium im Gegensatz zu früher auch berufliche Risiken verbunden sind. Mit einem Hochschulstudium können heute nicht mehr per se Berechtigungen auf bestimmte Beschäftigungschancen verbunden sein.
    Die Politik des Offenhaltens der Hochschulen ist nur möglich, wenn der Hochschulbau planmäßig fortgeführt wird. Dies ist der entscheidende — und verfassungsrechtlich mögliche — Beitrag des Bundes zur Bewältigung der aktuellen Überlast an den
    Hochschulen, die ansonsten in der Hauptsache von den Ländern geleistet werden muß. Die Bundesregierung hält daher auch für 1985 an dem hohen Volumen der Bundesmittel für den Hochschulbau von 1,15 Milliarden DM fest.
    Meine Damen und Herren von der Opposition, von der SPD, ich glaube, ich brauche nicht mehr in Erinnerung zu rufen, auf welche Summen Ihr Etatansatz im Jahre 1982 geschrumpft war.

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: Aber sagen muß man es noch einmal!)

    — Eben! Deswegen wiederhole ich das auch, weil die Kollegen es gerne vergessen.
    Damit können den Bundesländern jetzt die Vorfinanzierungen erstattet werden, die aufgrund nicht eingelöster Verpflichtungen früherer Bundesregierungen noch ausstehen und hoffentlich in Kürze voll beglichen werden können.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Entsprechend dem 14. Rahmenplan für den Hochschulbau werden diese Hochschulbaumittel vor allem dazu dienen, die neugegründeten Hochschulen zu konsolidieren, die Fachhochschulen verstärkt auszubauen und außerdem die Forschungskapazitäten der Hochschulen zu stärken.
    Die Leistungsfähigkeit der Hochschulen in Forschung und Lehre wird des weiteren durch die Verstärkung der Mittel und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses gesteigert.
    Neben der Verbesserung der Bildungschancen für die jungen Menschen ist die Sicherung der Qualität der Forschung auf vielen Gebieten für die Bildungspolitik von zentraler Bedeutung. Unser wichtigstes Forschungspotential, nämlich die Hochschulen, muß trotz Belastung durch die Ausbildungs- und Lehraufgaben gesichert und ausgebaut werden. Ohne Spitzenforschung wird auf Dauer eine qualifizierte Lehre nicht möglich sein,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und ohne Spitzenforschung wird auch unsere wirtschaftliche Entwicklung in Frage gestellt.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: So ist es!)

    Deshalb haben wir die Mittel für die Deutsche Forschungsgemeinschaft um 16 Millionen DM oder 3 % ausgeweitet.
    Der Förderung der Forschung dient auch ein neuer Haushaltstitel für promovierte junge hochqualifizierte Wissenschaftler in Höhe von 5 Millionen DM im Jahre 1985 und in Höhe von 15 Millionen DM 1986 und in den Folgejahren. Damit wird jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu einer befristeten Arbeit in der Forschung geboten, um diese jungen Leute weiter für universitäre und außeruniversitäre wissenschaftliche Arbeit zu qualifizieren.
    Meine Damen und Herren, die Sicherung der Ausbildungschancen und die Stärkung der Forschung sind nur im Rahmen einer Bildungspolitik zu erreichen, die die Breitenausbildung absichert, die Leistung ermöglicht, die nach Begabungen dif-



    Bundesminister Frau Dr. Wilms
    ferenziert und die eine Vielfalt von Ausbildungsmöglichkeiten bereithält.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In Antwort auf einige Ausführungen in Debattenbeiträgen sage ich hier: Die Sorge um die benachteiligten Jugendlichen, die uns alle bewegt, muß ergänzt werden um unsere Verantwortung für die besonders begabten Jugendlichen, und zwar in allen Bereichen unseres Bildungswesens. Auch besonders begabte junge Menschen brauchen eine besondere Förderung. So sind erstmals Forschungsmaßnahmen zur Findung, Beratung und Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher in allen Bildungsbereichen vorgesehen. Dieser Forschungsbereich hat in Deutschland allzu lange brachgelegen und bedarf neuer Impulse,

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: Unbedingt!) die wir zu geben hoffen.


    (Waltemathe [SPD]: Das merkt man an den Mitgliedern der Bundesregierung!)

    Einer Politik der Differenzierung dient auch die Ausweitung der Mittel für die Begabtenförderungswerke sowie für Leistungswettbewerb auch im handwerklichen Bereich. Hier sieht die Bundesregierung mit Blick auf die Zukunft einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.
    Meine Damen und Herren, ich denke, daß der Einzelplan 31 eine solide Grundlage für eine Bildungspolitik mit den Zielen der Sicherung der Ausbildungschancen für alle — auch für die Benachteiligten —, der Leistungsorientierung und Begabtenförderung bietet.
    Lassen Sie mich zum Abschluß sagen, meine verehrten Kollegen: Wer eine derartige Politik der individuellen Leistungsförderung als Hinwendung zur Ellbogengesellschaft diffamiert, verkennt die Bedeutung der Leistung als einen anthropologischen Grundtatbestand für den Menschen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wer eine Politik der Begabungsdifferenzierung als Ausdruck eines Zwei-Klassen-Systems mißdeutet, lebt in historisch überlebten Vorstellungen und hat die Zeichen der Zeit nicht begriffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Es lebe der Rückschritt!)

    Wer gegen die Herausforderung persönlicher Verantwortung polemisiert, verkennt, daß der Motor unserer humanen, unserer wirtschaftlichen und damit auch unserer gesellschaftlichen Entwicklung letztlich vom Engagement und von der Verantwortung des einzelnen abhängig ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Kuhlwein [SPD]: Dann engagieren Sie sich mal schön!)

    Wir werden daher unbeirrt an den Zielrichtungen der Bildungspolitik festhalten und diese Politik im nächsten Jahr Schritt für Schritt umsetzen.
    Erlauben Sie mir zum Schluß, mit einem Dank an die Kollegen der Koalitionsfraktionen für eine gute
    kollegiale Zusammenarbeit zu schließen. Insbesondere möchte ich meinen Dank den Berichterstattern abstatten, Kollege Rose, Kollege Diederich und Kollege Verheyen. Es war auch für uns eine kritische, aber gute Zusammenarbeit.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)