Rede von
Dr.
Dorothee
Wilms
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Einzelplan 31 sieht eine Steigerung des Gesamtplafonds auf über 4 Milliarden DM vor. Dies ist eine sehr positive Gesamtentwicklung, weil sie die Bundesregierung in die Lage versetzt, bildungspolitische Prioritäten ausgabewirksam deutlich zu akzentuieren.
Der starke Rückgang der Höhe des Einzelplanes im letzten Jahr war, wie ich immer betont habe, durch die erforderlichen Veränderungen bei der BAföG-Umstellung bedingt.
Er bedeutete nicht, wie Sie, meine Damen und Herren von der Opposition auch heute behauptet haben, einen Rückzug des Bundes aus der Bildungspolitik.
Im Gegenteil: Wir setzen deutliche Akzente.
Herr Kollege Diederich, bei dem Bild, das Sie soeben von einer Ministerin gezeichnet haben, habe ich mich immer umgeguckt, wen Sie wohl gemeint haben.
Ich glaube, Sie sollten sich da doch ein bißchen besser informieren.
Ich glaube, daß wir mit diesem Haushalt im kommenden Jahr auf einer soliden Grundlage die bildungspolitischen Zukunftsaufgaben erfolgreich angehen werden.
Wichtigstes Ziel — da besteht sicher Übereinstimmung — ist die Sicherung der Ausbildungschancen der jungen Menschen in allen Ausbildungsbereichen, in der beruflichen Bildung wie in der Hochschule. Nur mit einer möglichst qualifizierten Bildung erhält die Jugend das notwendige Rüstzeug für den Beruf, erhält die Wirtschaft die qualifizierten Fachkräfte, die sie braucht, und erhält die Wissenschaft kreative Nachwuchskräfte. Gerade angesichts des großen Strukturwandels in der Arbeitswelt und der tiefgreifenden Veränderungen durch neue Technologien ist es eine vordringliche Aufgabe, Qualifikationen bedarfsgerecht zu vermitteln.
Der Einzelplan für 1985 spiegelt diese Aufgaben wider. Hinsichtlich der Ausbildung junger Menschen ist es die primäre Aufgabe der Wirtschaft, ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen.
Meine Damen und Herren von der Opposition, diese Politik hat sich bewährt, und sie wird sich weiter bewähren.
Herr Kollege Diederich, vielleicht nehmen Sie diese Zahlen zur Kenntnis: Im Oktober dieses Jahres sind weitere 8 000 Jugendliche in Lehrstellen vermittelt worden. Der Prozeß der Vermittlung von Jugendlichen in Lehrstellen geht in diesem Jahr schneller voran als im Vorjahr. Ich denke, daß wir auf eine Vermittlungsquote von 97 % kommen; denn — meine Damen und Herren, dies muß immer wieder gesagt werden — der 30. September ist ein statistischer Stichtag und nicht das Ende der Ausbildungsbemühungen.
Ihre Verelendungstheorie, die Sie in diesen Tagen anscheind wie einen roten Faden durch Ihre Debattenbeiträge führen zu müssen glauben, trifft auch in dieser Frage nicht zu.