Rede von
Klaus-Dieter
Kühbacher
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Hirsch, wenn wir als die im Parlament länger befindlichen Parteien ganz aufgeregt reagieren — was wir denn alles für den Umweltschutz getan hätten, welch gute Dinge wir vollbracht hätten —, dann muß man doch nur auf die Anzahl der grünen Abgeordneten schauen, um zu wissen, warum das so ist. Daß sie hier sitzen, ist auch ein Ausdruck dafür, daß uns ein Teil der Bevölkerung nicht abnimmt, ausreichend tätig geworden zu sein.
Wenn ich nun schon über die Existenz der GRÜNEN rede: Herr Kollege Riedl, — —
— Seien Sie doch nicht so aufgeregt. Es ist nun einmal so, daß ein Teil der Kritik an den „etablierten" Parteien darin zum Ausdruck kommt, daß die GRÜNEN — auch wegen Umweltschutzpolitik — hier sitzen. Ich wünschte mir ja, es wäre nicht so.
Nun, Kollege Riedl, zu Ihren beiden Auslassungen. Ich muß schon sagen: Sie müssen sich schämen — eigentlich müßten wir uns alle schämen —, daß Sie von diesem Pult aus so etwas sagen können:
Die GRÜNEN seien Sympathisanten von Terroristen.
Wir beide arbeiten in einem Gremium, Herr Kollege
Riedl, und auf Grund dieser Arbeit wissen Sie ge-
Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 104. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 28. November 1984 7657
Kühbacher
nau, daß niemand dieser Kollegen in die Nähe von Terroristen gerückt werden kann.
Das geht nicht. Dieser Stil sollte nicht einreißen.