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    Plenarprotokoll 10/93 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 93. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 Inhalt: Fragestunde — Drucksachen 10/2163 vom 19. Oktober 1984 und 10/2175 vom 23. Oktober 1984 — Gefährdung von Arbeitsplätzen infolge der angeblich bevorstehenden Fusion zwischen der Krupp Stahl AG, den KlöcknerWerken AG und der Conzino Riotinto of Australia Ltd. sowie Möglichkeiten der Einflußnahme der Bundesregierung DringlAnfr 23.10.84 Drs 10/2175 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6795 B ZusFr Dr. Emmerlich SPD 6795 D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6796 B ZusFr Roth SPD 6796 C ZusFr Sieler SPD 6796 C ZusFr Dr. Hornhues CDU/CSU 6796 D ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 6797 A ZusFr Stratmann GRÜNE 6797 B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD 6797 D ZusFr Lutz SPD 6798 A ZusFr Vosen SPD 6798 B ZusFr Urbaniak SPD 6798 C ZusFr Stockleben SPD 6798 C ZusFr Dr. Wieczorek SPD 6799 A ZusFr Dreßler SPD 6799 B ZusFr Grünbeck FDP 6799 B ZusFr Wiefel SPD 6799 C ZusFr Dr. Lammert CDU/CSU 6799 D ZusFr Reschke SPD 6800 A ZusFr Dr. Jens SPD 6800 B ZusFr Dr. Sperling SPD 6800 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6800 C ZusFr Reuter SPD 6800 D ZusFr Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD 6801A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 6801A ZusFr Weinhofer SPD 6801 B Änderung der Abschreibungsmöglichkeiten für neue Energietechnologien und Fernwärme im Einkommensteuerrecht MdlAnfr 1 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 6801 C ZusFr Dr. Sperling SPD 6801 C Ausstattung des Fuhrparks der obersten Bundesbehörden mit umweltfreundlichen Kraftfahrzeugen MdlAnfr 2 19.10.84 Drs 10/2163 Weinhofer SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 6802 A ZusFr Weinhofer SPD 6802 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6802 B ZusFr Kirschner SPD 6802 C Erstellung einer Grenzaufgriffsstatistik durch das Bundesinnenministerium; Personenkontrollen an den Grenzen MdlAnfr 12, 13 19.10.84 Drs 10/2163 Antretter SPD Antw PStSekr Spranger BMI 6802 D ZusFr Antretter SPD 6803A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 Beteiligung der Mitarbeiter bei Jubiläen von Behörden MdlAnfr 14 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Spranger BMI 6803 C ZusFr Dr. Sperling SPD 6803 C Treffen der ehemaligen 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division im Oktober 1984 in Marktheidenfeld MdlAnfr 15 19.10.84 Drs 10/2163 Lambinus SPD Antw PStSekr Spranger BMI 6803 D ZusFr Lambinus SPD 6803 D ZusFr Schwenninger GRÜNE 6804 C ZusFr Weinhofer SPD 6804 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 6805A Gesamtwert aller nach Teil I der Ausfuhrliste genehmigten Warenausfuhren nach Südafrika im 1. Halbjahr 1984 MdlAnfr 16 19.10.84 Drs 10/2163 Schwenninger GRÜNE Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6805A ZusFr Schwenninger GRÜNE 6805 B Beteiligung der Zahnräderfabrik Renk AG, Augsburg, an der Rüstungsproduktion in Südafrika MdlAnfr 17 19.10.84 Drs 10/2163 Schwenninger GRÜNE Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6805 C Schließung der schwedischen Tochterfirma Fagersta Sanvik Rohr GmbH in Lampertheim (Hessen) MdlAnfr 18 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6805 D ZusFr Dr. Kübler SPD 6806 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6806 B Weizenpreise in Frankreich; Wettbewerbsfähigkeit von EG-Getreide MdlAnfr 20, 21 19.10.84 Drs 10/2163 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6806 C ZusFr Eigen CDU/CSU 6806 D Verbesserung der Wirtschaftslage der deutschen Waldbauern MdlAnfr 22, 23 19.10.84 Drs 10/2163 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6807 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD 6807 D ZusFr Eigen CDU/CSU 6808 C ZusFr Kirschner SPD 6808 C Jahresumsatz und Höhe der Vorsteuerpauschale eines landwirtschaftlichen Betriebs mit 330 Vieheinheiten MdlAnfr 24 19.10.84 Drs 10/2163 Kirschner SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6808 D ZusFr Kirschner SPD 6809 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 6809 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6809 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD 6809 D ZusFr Eigen CDU/CSU 6810A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD 6810A Landwirtschaftliche Überproduktion MdlAnfr 25 19.10.84 Drs 10/2163 Kirschner SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6810 B ZusFr Kirschner SPD 6810 B ZusFr Eigen CDU/CSU 6810 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD 6811A ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 6811 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 6811C ZusFr Hansen (Hamburg) SPD 6811D Rentenanpassung unter Zuhilfenahme eines erhöhten Bundeszuschusses 1985 MdlAnfr 28 19.10.84 Drs 10/2163 Egert SPD Antw PStSekr Vogt AA 6812 A ZusFr Egert SPD 6812A Einsatzfähigkeit von Pershing II und Cruise Missiles MdlAnfr 29, 30 19.10.84 Drs 10/2163 Frau Traupe SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 6812 C ZusFr Frau Traupe SPD 6812 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6812 D ZusFr Krizsan GRÜNE 6813 B Aktuelle Stunde betr. Fusion im Stahlbereich Roth SPD 6813D Dr. Lammert CDU/CSU 6814 B Stratmann GRÜNE 6815 C Beckmann FDP 6816 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 6817 C Dr. Emmerlich SPD 6819 C Dr. Hornhues CDU/CSU 6820 A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 III Sieler SPD 6821A Dr. Jobst CDU/CSU 6821 C Grünbeck FDP 6822 D Urbaniak SPD 6823 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU 6824 B Wieczorek (Duisburg) SPD 6825A Müller (Wadern) CDU/CSU 6825 D Nächste Sitzung 6827 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 6829* A Anlage 2 Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz im dualen System nach Inanspruchnahme von Schulungsmaßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 26 19.10.84 Drs 10/2163 Kastning SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 6829* B Anlage 3 Aussage von Staatsminister Möllemann zur Rentenfinanzierung MdlAnfr 27 19.10.84 Drs 10/2163 Frau Fuchs (Köln) SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 6829* C Anlage 4 Bundesmittel für eine Werbekampagne der Porzellanindustrie gegen Dumpingimporte MdlAnfr 19 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6829* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 6795 93. Sitzung Bonn, den 24. Oktober 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 25. 10. Bastian 26. 10. Frau Beck-Oberdorf 26. 10. Broll 26. 10. Ertl 26. 10. Dr. Hackel** 25. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 24. 10. Höffkes 26. 10. Frau Kelly 26. 10. Klose 25. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 24. 10. Kretkowski 24. 10. Dr. Mertes (Gerolstein) 26. 10. Dr. Milner** 26. 10. Dr. Müller-Emmert 26. 10. Porzner 26. 10. Reimann 24. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 26. 10. Schmidt (Hamburg) 26. 10. Schmidt (München) ** 25. 10. Schröer (Mülheim) 24. 10. Dr. Soell 26. 10. Dr. Stark (Nürtingen) 26. 10. Graf Stauffenberg* 26. 10. Voigt (Frankfurt) *** 24. 10. Weiskirch (Olpe) 26. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Kastning (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 26): Wie viele Bewerber um einen Ausbildungsplatz, die vorübergehend in Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit bzw. in beruflichen Vollzeitschulen untergebracht worden sind, hatten am 30. September dieses Jahres ihren Wunsch nach Vermittlung eines Ausbildungsplatzes im dualen System aufrechterhalten? Nach einer Sondererhebung der Bundesanstalt für Arbeit haben 36 104 Bewerber um einen Ausbildungsplatz andere Bildungsangebote oder eine Beschäftigung angenommen und gleichzeitig ihren Vermittlungswunsch am 30. September 1984 aufrechterhalten. Darunter befanden sich 4 915 Ausbildungsplatzbewerber in berufsvorbereitenden Maß- Anlagen zum Stenographischen Bericht nahmen der Bundesanstalt für Arbeit und 22 382 in beruflichen Vollzeitschulen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage der Abgeordneten Frau Fuchs (Köln) (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 27): Teilt die Bundesregierung die in einem Interview mit der Illustrierten „Quick" vertretene Auffassung des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Möllemann, daß das derzeitige Rentensystem nicht mehr finanzierbar sei und alle Menschen, die heute Geld verdienten, sich zusätzlich durch eine private Versicherung absichern sollten, und wenn nein, wie vereinbart sie diese Äußerung des Staatsministers mit der Aussage in der Zwischenbilanz der Arbeit der Bundesregierung (Bulletin vom 2. Oktober 1984), daß „langfristig die Weichen für eine Stabilisierung (der gesetzlichen Rentenversicherung) gestellt worden sind"? Die Bundesregierung hat in ihrer im Bulletin vom 2. Oktober 1984 veröffentlichten Zwischenbilanz der Politik der Erneuerung ihre Auffassung zur Situation der Rentenversicherung dargelegt. Durch ihr entschlossenes Handeln bei Regierungsübernahme im Oktober 1982 hat die Bundesregierung mit den Maßnahmen des Haushaltsbegleitgesetzes 1983 die Zahlungsfähigkeit der Rentenversicherung 1983 sichergestellt. Mit diesem und dem Haushaltsbegleitgesetz 1984 ist die Anpassung der gesetzlichen Rentenversicherung an die veränderten ökonomischen und demographischen Rahmenbedingungen eingeleitet und ein wichtiger Schritt zur langfristigen Stabilisierung der Rentenversicherung gemacht worden. Im Rahmen der weiteren Strukturreform wird die Bundesregierung unter Beachtung des Grundsatzes einer ausgewogenen Berücksichtigung aller an der Rentenversicherung Beteiligten diesen Anpassungsprozeß fortsetzen und die Renten auf Dauer sichern. Niemand braucht Sorge um seine Rente zu haben. Dies bedeutet aber nicht, daß die Bundesregierung nicht eine zusätzliche private Vorsorge oder eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung für eine wünschenswerte individuelle Ergänzung der gesetzlichen Alterssicherung hält. Herr Möllemann hat im Rahmen seines Interviews nichts anderes sagen wollen, als daß die langfristig entstehende, demographisch bedingte Problematik der Rentenfinanzen nicht ohne die - von der Bundesregierung bereits angekündigten - Maßnahmen gelöst werden können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Frage 19): 6830* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 Ist die Bundesregierung in der Lage und gegebenenfalls bereit, angesichts der Überschwemmung der Bundesrepublik Deutschland mit Porzellan-Billigimporten aus dem Fernen Osten, die vielfach als Produktnachahmungen unterstützt durch Niedriegpreise und Zollvorteile, Tausende von Arbeitsplätzen im nordostbayerischen Grenzland gefährden, sich an einer groß angelegten geplanten Gemeinschaftswerbung der deutschen Porzellanindustrie finanziell zu beteiligen? Die Porzellanindustrie hat Minister Bangemann bei einer Veranstaltung am 11. Oktober den Wunsch vorgetragen, eine Gemeinschaftswerbung der deutschen Porzellanindustrie staatlich zu unterstützen. Ein konkreter Antrag der Porzellanindustrie auf Förderung liegt bis jetzt nicht vor. Die Bundesregierung sieht keine Möglichkeit für ein besonderes sektorspezifisches Hilfsprogramm. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft zur Zeit, ob und gegebenenfalls welche Möglichkeiten für die Industrie bestehen, allgemeine Hilfen zur Förderung des Mittelstandes in Anspruch zu nehmen. Ob ein konkreter Antrag auf Hilfe positiv beschieden werden könnte, läßt sich zur Zeit nicht sagen.
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    Rede von Dr. Karl-Heinz Hornhues


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe mit dem Kollegen Emmerlich eines gemeinsam: den Wahlkreis. Uns war bisher gemeinsam das redliche Bemühen, für unsere Region zu kämpfen. Herr Kollege Emmerlich, nach dem, was Sie hier und wie Sie hier geredet haben, bin ich mir nicht sicher, ob wir da noch weiter am gleichen Strang ziehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Neumann [Bramsche] [SPD]: Ist Ihnen die Regierung mehr wert als die Arbeitnehmer? — Dr. Emmerlich [SPD]: Natürlich!)

    Ich bin nicht der Überzeugung, daß der Tonfall, mit dem Sie hier geredet haben, mit all dem Drum und Dran den Arbeitnehmern, ihren Familien, den Menschen, die bei uns im Raum in Not sind, tatsächlich weiterhilft.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bedaure — und dies will ich in aller Klarheit sagen — eine Unternehmenspolitik, die es zuläßt, daß über Wochen eine solche Situation gegeben ist, daß man nicht weiß, was ist, obwohl an allen Ecken Pläne gehandelt werden und es nur noch um Details geht. Dies ist unverantwortlich. Es hat auch etwas mit der Sozialpflichtigkeit des Eigentums zu tun, daß man mit diesen Fragen behutsamer und menschlicher umgeht, als dies hier der Fall ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Diese Vorgänge geschehen, obwohl in Georgsmarienhütte in den letzten Jahren über 60% der Arbeitsplätze abgebaut worden sind, immer wieder mit der Zusicherung des Konzerns: Wenn ihr dies noch stillschweigend, brav hinnehmt und noch ein paar Mark besorgt, ist die Existenz gesichert. Dies geschieht, obwohl die Stadt Georgsmarienhütte, der Landkreis Osnabrück, das Land Niedersachsen und der Bund immer wieder das Ihre getan haben — immer wieder gedrängt von der Zusage: Wenn dies noch geschieht, ist der Rest gesichert. Jetzt wird offensichtlich über das Ende des Restes verhandelt.
    Ich bedaure in diesem Zusammenhang, daß es die Unternehmen nicht für notwendig erachtet haben, die Bundesregierung intensiver und weitergehender über die Konsequenzen ihrer Fusion zu unterrichten, obwohl ich ziemlich sicher bin, daß sie mit Deutlichkeit ihre Wünsche nach Hunderten von Millionen DM, die sie mit Sicherheit haben, avisiert haben.

    (Roth [SPD]: So ist es! Das ist ja keine Einbahnstraße, Herr Hornhues! Sie haben j a recht!)

    — Ich bedaure dies genauso wie ich bedaure, Herr Roth, daß Sie — und des Eindrucks kann ich mich nicht erwehren — auf dem Hintergrund tiefer Not von Menschen hier als erstes versuchen, Ihr parteipolitisches Süppchen zu kochen. Das will ich mit aller Deutlichkeit sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Roth [SPD]: Der CDU-Landrat hat sich an uns gewandt! So ist es!)

    — Ich meine nicht den CDU-Landrat und ich meine nicht das, was bis gestern wir von allen Parteien zu Hause gesagt haben, sondern das, was Sie und der Herr Kollege Emmerlich hier gerade ausgeführt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich begrüße den kompromißlosen Einsatz des niedersächischen Ministerpräsidenten für den Standort Georgsmarienhütte.

    (Neumann [Bramsche] [SPD]: Wo ist er denn?)

    — Im Anmarsch zu Geprächen hier in Bonn, Herr Kollege Neumann.
    Ich begrüße die Feststellung der Bundesregierung, daß das, was da an neuem Konzern auf uns zukommt, in mehrfacher Hinsicht genehmigungspflichtig ist, kontrolliert und geprüft werden muß, bevor die Dinge entschieden werden.

    (Roth [SPD]: Richtig!)

    Ich begrüße dies, weil es im Klartext heißt: Es gibt keinen Subventionsmechanismus. Und ich begrüße die Gewißheit, daß das, was der Bundeskanzler gesagt hat, auch heute noch Ziel der Politik der Bundesregierung ist, nämlich den Versuch zu machen, das Mögliche zu tun, um die Stahlstandorte — hier sprechen als örtlicher Abgeordneter für Georgsmarienhütte — zu erhalten. Ich erwarte, daß die Bundesregierung alles in ihren Kräften Stehende tut, um, dem Gemeinwohl verpflichtet, Lösungen zu ermöglichen, die, wie der Kollege Lammert deutlich gemacht hat, nicht nur die betriebswirtschaftlichen Erfordernisse, sondern eben auch die Erfordernisse des Gemeinwohls im Blick haben. Die Hunderte von Millionen DM, um die es bei der Fusionierung geht, sind der Hebel dafür. Wir, die Bürger, die



    Dr. Hornhues
    Arbeitnehmer in Georgsmarienhütte, ihre Familien, erwarten, daß diese Chance genutzt wird.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Sieler.

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    Rede von Wolfgang Sieler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wer sich mit der Situation an den Stahlstandorten ein bißchen näher beschäftigt — und es sind eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen hier im Saal, die das tun —, dem muß es schon eigenartig vorkommen, daß sich die Bundesregierung im Zusammenhang mit der geplanten Fusion Klöckner/Krupp mit Unwissenheit darstellt, aber auch nichts anzubeiten hat, wie man den möglichen Folgen einer solchen Fusion und den bereits in der Presse nachzulesenden Konsequenzen begegnen könne. Ich frage Sie deshalb allen Ernstes: Was ist von einer solchen Bundesregierung zu halten, die noch bei den letzten Wahlen Garantieerklärungen abgegeben hat, an den verschiedensten Stellen. Mein Kollege Emmerlich hat vorhin einiges genannt.
    Nun darf ich Ihnen aus einem Originalschreiben von Franz Josef Strauß, dem bayerischen Ministerpräsidenten, zitieren, und zwar vom 20. September 1983:
    Ich kann Ihnen auch in Zukunft versichern, daß die Bayerische Staatsregierung unverändert zu ihrer Aussage steht, für die Erhaltung der Maxhütte einzutreten.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU) Sie hält

    — nun kommt der entscheidende Satz, meine Damen und Herren —
    in Übereinstimmung mit der Bundesregierung daran fest, daß der Stahlstandort Maxhütte erhalten werden muß und hierzu alle geeigneten Maßnahmen ergriffen und Möglichkeiten ausgeschöpft werden, dieses Ziel zu erreichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Hauser [Krefeld] [CDU/CSU]: Bedauern Sie das?)

    So weit, so gut. Aber wenn ich mir in Erinnerung rufe, was der Herr Staatssekretär Sprung heute in der Fragestunde gesagt hat, dann muß ich ernsthafte Zweifel haben, ob das auch noch gilt. Ich stelle dann ganz konkret die Frage, auch an die Bundesregierung, ob das noch gilt.

    (Zuruf von der FDP: Panikmacher!)

    Nun, meine Damen und Herren, die Arbeitnehmer, die Menschen bei uns in Sulzbach-Rosenberg, in Maxhütte-Haidhof und Auerbach sind außerordentlich beunruhigt über das, was da auf sie zukommt, was beabsichtigt ist und auch schon öffentlich gehandelt wird. Man hat seit langer Zeit viele Opfer von diesen Menschen gefordert. Mehr als zweitausend Arbeitsplätze sind zwischenzeitlich verlorengegangen. Es hat eine Kraftanstrengung
    stattgefunden, mit öffentlichen Mitteln dieses Strukturkonzept,

    (Grünbeck [FDP]: Und mit Eigenkapital!)

    das von der Bundesregierung gefordert worden ist, zu erfüllen. Nun, meine Damen und Herren, steht zu befürchten, daß die Auswirkungen, die sich aus der geplanten Fusion ergeben, zu einer Schließung des Kaltwalzwerkes in Haidhof führen und möglicherweise sogar mehr und damit den Standort Haidhof grundsätzlich, und zwar akut, in Gefahr bringen. Wer die Struktur dieses Unternehmens kennt, der weiß, daß damit möglicherweise die gesamte Maxhütte trotz gegenteiliger Beteuerungen der Muttergesellschaft Klöckner in existentielle Gefahr gerät.
    Meine Damen und Herren, ich fordere daher die Bundesregierung auf, die Standorte und die Arbeitsplätze der Maxhütte in Haidhof und SulzbachRosenberg zu erhalten. Wenn die immer wieder beschworene Garantie in der Koalitionsvereinbarung überhaupt noch einen Sinn haben soll, darin tun Sie endlich etwas!

    (Beifall bei der SPD)