Plenarprotokoll 10/93
Deutscher Bundestag
Stenographischer Bericht
93. Sitzung
Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984
Inhalt:
Fragestunde
— Drucksachen 10/2163 vom 19. Oktober 1984 und 10/2175 vom 23. Oktober 1984 —
Gefährdung von Arbeitsplätzen infolge der angeblich bevorstehenden Fusion zwischen der Krupp Stahl AG, den KlöcknerWerken AG und der Conzino Riotinto of Australia Ltd. sowie Möglichkeiten der Einflußnahme der Bundesregierung
DringlAnfr 23.10.84 Drs 10/2175 Dr. Emmerlich SPD
Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6795 B
ZusFr Dr. Emmerlich SPD 6795 D
ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 6796 B
ZusFr Roth SPD 6796 C
ZusFr Sieler SPD 6796 C
ZusFr Dr. Hornhues CDU/CSU 6796 D
ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 6797 A
ZusFr Stratmann GRÜNE 6797 B
ZusFr Neumann (Bramsche) SPD 6797 D
ZusFr Lutz SPD 6798 A
ZusFr Vosen SPD 6798 B
ZusFr Urbaniak SPD 6798 C
ZusFr Stockleben SPD 6798 C
ZusFr Dr. Wieczorek SPD 6799 A
ZusFr Dreßler SPD 6799 B
ZusFr Grünbeck FDP 6799 B
ZusFr Wiefel SPD 6799 C
ZusFr Dr. Lammert CDU/CSU 6799 D
ZusFr Reschke SPD 6800 A
ZusFr Dr. Jens SPD 6800 B
ZusFr Dr. Sperling SPD 6800 C
ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6800 C
ZusFr Reuter SPD 6800 D
ZusFr Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD 6801A
ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 6801A
ZusFr Weinhofer SPD 6801 B
Änderung der Abschreibungsmöglichkeiten für neue Energietechnologien und Fernwärme im Einkommensteuerrecht
MdlAnfr 1 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Sperling SPD
Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 6801 C
ZusFr Dr. Sperling SPD 6801 C
Ausstattung des Fuhrparks der obersten Bundesbehörden mit umweltfreundlichen Kraftfahrzeugen
MdlAnfr 2 19.10.84 Drs 10/2163 Weinhofer SPD
Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 6802 A
ZusFr Weinhofer SPD 6802 B
ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6802 B
ZusFr Kirschner SPD 6802 C
Erstellung einer Grenzaufgriffsstatistik durch das Bundesinnenministerium; Personenkontrollen an den Grenzen
MdlAnfr 12, 13 19.10.84 Drs 10/2163 Antretter SPD
Antw PStSekr Spranger BMI 6802 D
ZusFr Antretter SPD 6803A
II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984
Beteiligung der Mitarbeiter bei Jubiläen von Behörden
MdlAnfr 14 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Sperling SPD
Antw PStSekr Spranger BMI 6803 C
ZusFr Dr. Sperling SPD 6803 C
Treffen der ehemaligen 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division im Oktober 1984 in Marktheidenfeld
MdlAnfr 15 19.10.84 Drs 10/2163 Lambinus SPD
Antw PStSekr Spranger BMI 6803 D
ZusFr Lambinus SPD 6803 D
ZusFr Schwenninger GRÜNE 6804 C
ZusFr Weinhofer SPD 6804 D
ZusFr Peter (Kassel) SPD 6805A
Gesamtwert aller nach Teil I der Ausfuhrliste genehmigten Warenausfuhren nach Südafrika im 1. Halbjahr 1984
MdlAnfr 16 19.10.84 Drs 10/2163 Schwenninger GRÜNE
Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6805A
ZusFr Schwenninger GRÜNE 6805 B
Beteiligung der Zahnräderfabrik Renk AG, Augsburg, an der Rüstungsproduktion in Südafrika
MdlAnfr 17 19.10.84 Drs 10/2163 Schwenninger GRÜNE
Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6805 C
Schließung der schwedischen Tochterfirma Fagersta Sanvik Rohr GmbH in Lampertheim (Hessen)
MdlAnfr 18 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Kübler SPD
Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6805 D
ZusFr Dr. Kübler SPD 6806 A
ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6806 B
Weizenpreise in Frankreich; Wettbewerbsfähigkeit von EG-Getreide
MdlAnfr 20, 21 19.10.84 Drs 10/2163 Eigen CDU/CSU
Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6806 C
ZusFr Eigen CDU/CSU 6806 D
Verbesserung der Wirtschaftslage der deutschen Waldbauern
MdlAnfr 22, 23 19.10.84 Drs 10/2163 Müller (Schweinfurt) SPD
Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6807 C
ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD 6807 D
ZusFr Eigen CDU/CSU 6808 C
ZusFr Kirschner SPD 6808 C
Jahresumsatz und Höhe der Vorsteuerpauschale eines landwirtschaftlichen Betriebs mit 330 Vieheinheiten
MdlAnfr 24 19.10.84 Drs 10/2163 Kirschner SPD
Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6808 D
ZusFr Kirschner SPD 6809 B
ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 6809 A
ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6809 C
ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD 6809 D
ZusFr Eigen CDU/CSU 6810A
ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD 6810A
Landwirtschaftliche Überproduktion
MdlAnfr 25 19.10.84 Drs 10/2163 Kirschner SPD
Antw PStSekr Dr. von Geldern BML 6810 B
ZusFr Kirschner SPD 6810 B
ZusFr Eigen CDU/CSU 6810 D
ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD 6811A
ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 6811 B
ZusFr Peter (Kassel) SPD 6811C
ZusFr Hansen (Hamburg) SPD 6811D
Rentenanpassung unter Zuhilfenahme eines erhöhten Bundeszuschusses 1985
MdlAnfr 28 19.10.84 Drs 10/2163 Egert SPD
Antw PStSekr Vogt AA 6812 A
ZusFr Egert SPD 6812A
Einsatzfähigkeit von Pershing II und Cruise Missiles
MdlAnfr 29, 30 19.10.84 Drs 10/2163 Frau Traupe SPD
Antw PStSekr Würzbach BMVg 6812 C
ZusFr Frau Traupe SPD 6812 C
ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 6812 D
ZusFr Krizsan GRÜNE 6813 B
Aktuelle Stunde betr. Fusion im Stahlbereich
Roth SPD 6813D
Dr. Lammert CDU/CSU 6814 B
Stratmann GRÜNE 6815 C
Beckmann FDP 6816 D
Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 6817 C
Dr. Emmerlich SPD 6819 C
Dr. Hornhues CDU/CSU 6820 A
Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 III
Sieler SPD 6821A
Dr. Jobst CDU/CSU 6821 C
Grünbeck FDP 6822 D
Urbaniak SPD 6823 C
Freiherr von Schorlemer CDU/CSU 6824 B
Wieczorek (Duisburg) SPD 6825A
Müller (Wadern) CDU/CSU 6825 D
Nächste Sitzung 6827 A
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten 6829* A
Anlage 2
Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz im dualen System nach Inanspruchnahme von Schulungsmaßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit
MdlAnfr 26 19.10.84 Drs 10/2163 Kastning SPD
SchrAntw PStSekr Vogt BMA 6829* B
Anlage 3
Aussage von Staatsminister Möllemann zur Rentenfinanzierung
MdlAnfr 27 19.10.84 Drs 10/2163 Frau Fuchs (Köln) SPD
SchrAntw PStSekr Vogt BMA 6829* C
Anlage 4
Bundesmittel für eine Werbekampagne der
Porzellanindustrie gegen Dumpingimporte
MdlAnfr 19 19.10.84 Drs 10/2163 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU
SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi 6829* D
Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984 6795
93. Sitzung
Bonn, den 24. Oktober 1984
Beginn: 13.00 Uhr
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich
Dr. Ahrens** 25. 10.
Bastian 26. 10.
Frau Beck-Oberdorf 26. 10.
Broll 26. 10.
Ertl 26. 10.
Dr. Hackel** 25. 10.
Freiherr Heereman von Zuydtwyck 24. 10.
Höffkes 26. 10.
Frau Kelly 26. 10.
Klose 25. 10.
Dr. Köhler (Duisburg) 24. 10.
Kretkowski 24. 10.
Dr. Mertes (Gerolstein) 26. 10.
Dr. Milner** 26. 10.
Dr. Müller-Emmert 26. 10.
Porzner 26. 10.
Reimann 24. 10.
Frau Roitzsch (Quickborn) 26. 10.
Schmidt (Hamburg) 26. 10.
Schmidt (München) ** 25. 10.
Schröer (Mülheim) 24. 10.
Dr. Soell 26. 10.
Dr. Stark (Nürtingen) 26. 10.
Graf Stauffenberg* 26. 10.
Voigt (Frankfurt) *** 24. 10.
Weiskirch (Olpe) 26. 10.
* für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments
** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
*** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
Anlage 2
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Kastning (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 26):
Wie viele Bewerber um einen Ausbildungsplatz, die vorübergehend in Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit bzw. in beruflichen Vollzeitschulen untergebracht worden sind, hatten am 30. September dieses Jahres ihren Wunsch nach Vermittlung eines Ausbildungsplatzes im dualen System aufrechterhalten?
Nach einer Sondererhebung der Bundesanstalt für Arbeit haben 36 104 Bewerber um einen Ausbildungsplatz andere Bildungsangebote oder eine Beschäftigung angenommen und gleichzeitig ihren Vermittlungswunsch am 30. September 1984 aufrechterhalten. Darunter befanden sich 4 915 Ausbildungsplatzbewerber in berufsvorbereitenden Maß-
Anlagen zum Stenographischen Bericht
nahmen der Bundesanstalt für Arbeit und 22 382 in beruflichen Vollzeitschulen.
Anlage 3
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage der Abgeordneten Frau Fuchs (Köln) (SPD) (Drucksache 10/2163 Frage 27):
Teilt die Bundesregierung die in einem Interview mit der Illustrierten „Quick" vertretene Auffassung des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Möllemann, daß das derzeitige Rentensystem nicht mehr finanzierbar sei und alle Menschen, die heute Geld verdienten, sich zusätzlich durch eine private Versicherung absichern sollten, und wenn nein, wie vereinbart sie diese Äußerung des Staatsministers mit der Aussage in der Zwischenbilanz der Arbeit der Bundesregierung (Bulletin vom 2. Oktober 1984), daß „langfristig die Weichen für eine Stabilisierung (der gesetzlichen Rentenversicherung) gestellt worden sind"?
Die Bundesregierung hat in ihrer im Bulletin vom 2. Oktober 1984 veröffentlichten Zwischenbilanz der Politik der Erneuerung ihre Auffassung zur Situation der Rentenversicherung dargelegt. Durch ihr entschlossenes Handeln bei Regierungsübernahme im Oktober 1982 hat die Bundesregierung mit den Maßnahmen des Haushaltsbegleitgesetzes 1983 die Zahlungsfähigkeit der Rentenversicherung 1983 sichergestellt. Mit diesem und dem Haushaltsbegleitgesetz 1984 ist die Anpassung der gesetzlichen Rentenversicherung an die veränderten ökonomischen und demographischen Rahmenbedingungen eingeleitet und ein wichtiger Schritt zur langfristigen Stabilisierung der Rentenversicherung gemacht worden.
Im Rahmen der weiteren Strukturreform wird die Bundesregierung unter Beachtung des Grundsatzes einer ausgewogenen Berücksichtigung aller an der Rentenversicherung Beteiligten diesen Anpassungsprozeß fortsetzen und die Renten auf Dauer sichern. Niemand braucht Sorge um seine Rente zu haben. Dies bedeutet aber nicht, daß die Bundesregierung nicht eine zusätzliche private Vorsorge oder eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung für eine wünschenswerte individuelle Ergänzung der gesetzlichen Alterssicherung hält. Herr Möllemann hat im Rahmen seines Interviews nichts anderes sagen wollen, als daß die langfristig entstehende, demographisch bedingte Problematik der Rentenfinanzen nicht ohne die - von der Bundesregierung bereits angekündigten - Maßnahmen gelöst werden können.
Anlage 4
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) (Drucksache 10/2163 Frage 19):
6830* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 93. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Oktober 1984
Ist die Bundesregierung in der Lage und gegebenenfalls bereit, angesichts der Überschwemmung der Bundesrepublik Deutschland mit Porzellan-Billigimporten aus dem Fernen Osten, die vielfach als Produktnachahmungen unterstützt durch Niedriegpreise und Zollvorteile, Tausende von Arbeitsplätzen im nordostbayerischen Grenzland gefährden, sich an einer groß angelegten geplanten Gemeinschaftswerbung der deutschen Porzellanindustrie finanziell zu beteiligen?
Die Porzellanindustrie hat Minister Bangemann bei einer Veranstaltung am 11. Oktober den Wunsch vorgetragen, eine Gemeinschaftswerbung der deutschen Porzellanindustrie staatlich zu unterstützen. Ein konkreter Antrag der Porzellanindustrie auf Förderung liegt bis jetzt nicht vor. Die Bundesregierung sieht keine Möglichkeit für ein besonderes sektorspezifisches Hilfsprogramm. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft zur Zeit, ob und gegebenenfalls welche Möglichkeiten für die Industrie bestehen, allgemeine Hilfen zur Förderung des Mittelstandes in Anspruch zu nehmen. Ob ein konkreter Antrag auf Hilfe positiv beschieden werden könnte, läßt sich zur Zeit nicht sagen.