Rede von
Dr.
Rudolf
Sprung
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Emmerlich, die Bundesregierung ist davon unterrichtet worden, daß Krupp und Klöckner beabsichtigen, ihre Stahlaktivitäten in einer gemeinsamen Gesellschaft zusammenzuschließen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sind unternehmensübergreifende Rationalisierungen geplant, die zu Kosteneinsparungen führen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessern sollen. In diesem Rahmen wird es sicher auch zu weiteren Stillegungen kommen. Einzelheiten, insbesondere wo und in welchem Umfange Stillegungen und Arbeitsplatzabbaumaßnahmen geplant sind, sind der Bundesregierung bis jetzt nicht bekannt. Die Unternehmen haben zugesagt, die Bundesregierung alsbald nach der Aufsichtsratssitzung am 24. Oktober 1984, also am heutigen Tage, über Einzelheiten ihrer Pläne zu unterrichten. Sie sind dazu auf Grund der Subventionsverträge verpflichtet.
Die Bundesregierung hat immer darauf hingewiesen, daß auch deutsche Stahlunternehmen weitere kostenverbessernde Maßnahmen ergreifen
müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie dauerhaft zu erhalten. Das Stahlinvestitionszulagengesetz vom Dezember 1981 hat bereits ausdrücklich Kapazitätsabbaumaßnahmen sowie, soweit möglich, unternehmensübergreifende Maßnahmen als Voraussetzung für die Gewährung der Stahlinvestitionszulage gefordert. Die Entwicklung der Umstrukturierungskonzepte ist Aufgabe der Unternehmen. Dazu gehört auch die Entscheidung, welche Kapazitäten im Interesse der dauerhaften Lebensfähigkeit des gesamten Unternehmens und der vorhandenen Dauerarbeitsplätze aufrechterhalten werden können und welche geschlossen werden müssen.