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ID1008801800

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    Plenarprotokoll 10/88 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 88. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Oktober 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 6409 B Würdigung des zweiten Präsidenten des Deutschen Bundestages, D. Dr. Hermann Ehlers 6424 B Begrüßung einer Delegation der Abgeordnetenkammer der Föderativen Republik Brasilien 6431 D Begrüßung einer Delegation beider Häuser des österreichischen Parlaments . . 6487 A Aktuelle Stunde betr. Rechtsverletzungen während der Herbstmanöver Dr. Dregger CDU/CSU 6409 B Dr. Schmude SPD 6410 B Ronneburger FDP 6411 C Frau Kelly GRÜNE 6412 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 6413 B Dr. Glotz SPD 6415A Wimmer (Neuss) CDU/CSU 6416 B Kolbow SPD 6417 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 6418 B Bastian fraktionslos 6419 B Dr. Laufs CDU/CSU 6420 A Frau Fuchs (Verl) SPD 6420 D Graf Huyn CDU/CSU 6422 A Dr. Emmerlich SPD 6422 D Bohl CDU/CSU 6423 C Vizepräsident Stücklen 6414 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Konferenz zwischen den Mitgliedstaaten der EG sowie Spaniens und Portugals mit den Staaten Mittelamerikas und den Contadora-Staaten in San José am 28./29. September 1984 Genscher, Bundesminister AA 6424 D Brück SPD 6427 A Dr. Marx CDU/CSU 6429 C Frau Gottwald GRÜNE 6432 A Schäfer (Mainz) FDP 6435A Präsident Dr. Barzel 6429 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Städtebauförderungsgesetzes — Drucksache 10/1013 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/2039 — Dörflinger CDU/CSU 6438A Reschke SPD 6440 A Grünbeck FDP 6442 B Sauermilch GRÜNE 6444 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 6446 C Schmitt (Wiesbaden) SPD 6449 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 6451 C Conradi SPD 6453 B Ruf CDU/CSU 6456 B II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Oktober 1984 Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1983 — Drucksachen 10/1061, 10/1611 — Frau Krone-Appuhn CDU/CSU 6473 D Heistermann SPD 6475 C Dr. Feldmann FDP 6478 B Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 6480 B Berkhan, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages 6482 D Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 6487 B Dr. Klejdzinski SPD 6491 C Ehrbar CDU/CSU 6495A Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Stand der Bemühungen um Rüstungskontrolle und Abrüstung sowie der Veränderungen im militärischen Kräfteverhältnis 1984 — Drucksache 10/1650 — Möllemann, Staatsminister AA 6499 D Verheugen SPD 6501 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 6504 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 6506 C Schäfer (Mainz) FDP 6507 D Berger CDU/CSU 6509 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Notmaßnahmen gegen das Waldsterben durch Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Kraftfahrzeugen — Drucksachen 10/536, 10/1981 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Abgasverminderung bei Lastkraftwagen als Notmaßnahme gegen das Waldsterben — Drucksache 10/2059 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Bekämpfung des Waldsterbens und gesundheitlicher Gefährdungen durch Geschwindigkeitsbegrenzungen — Drucksache 10/2065 — Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . . 6511A, 6519A Schmidbauer CDU/CSU 6511 D Duve SPD 6513 C Hoffie FDP 6515 D Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 6517 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Preisangaben — Drucksache 10/1526 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/2024 — Wissmann CDU/CSU 6521 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen „Umweltprobleme der Nordsee" — Drucksachen 9/692, 10/358 Nr. 6, 10/2054 — Austermann CDU/CSU 6523 A Jansen SPD 6525A Wolfgramm (Göttingen) FDP 6526 B Sauermilch GRÜNE 6527 D Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes — Gesetz zum weiteren Ausbau der Strafaussetzung zur Bewährung —— Drucksache 10/1116 — Dr. de With SPD 6529 C Seesing CDU/CSU 6530 D Frau Reetz GRÜNE 6532 A Beckmann FDP 6533 A Engelhard, Bundesminister BMJ . . . . 6534 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung — Drucksache 10/1963 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Egert, Lutz, Glombig, Hauck, Kirschner, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährleistung der Weiterbildung der Hausärzte in der Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Oktober 1984 III kassenärztlichen Versorgung (HausärzteWeiterbildungsgesetz) — Drucksache 10/1755 — Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 6535 B Egert SPD 6536 D Dr. Faltlhauser CDU/CSU 6538 D Frau Dr. Bard GRÜNE 6540 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 6541 D Beratung der Sammelübersicht 43 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1966 — Frau Nickels GRÜNE 6543 B Dr. Göhner CDU/CSU 6544 B Meininghaus SPD 6544 D Neuhausen FDP 6545 D Beratung der Sammelübersicht 44 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1982 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 45 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2005 — 6547 A Beratung der Sammelübersicht 46 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2006 — Peter (Kassel) SPD 6547 B Dr. Göhner CDU/CSU 6548 A Frau Nickels GRÜNE 6548 D Möllemann, Staatsminister AA 6549 D Becker (Nienberge) SPD 6550 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Tierversuche im wehrmedizinischen Bereich — Drucksache 10/1307 — Frau Dr. Bard GRÜNE 6551 A, 6556 A Michels CDU/CSU 6551 D Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 6552D, 6556C Bredehorn FDP 6553 D Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 6554 D Fragestunde — Drucksachen 10/2051 vom 28. September 1984 und 10/2072 vom 4. Oktober 1984 — Auswirkung der EG-Verordnung 2677/84 vom 20. September 1984 auf den Markt DringlAnfr 04.10.84 Drs 10/2072 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 6458 C ZusFr Eigen CDU/CSU 6459 A ZusFr Gansel SPD 6459 C ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 6460 A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 6460 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 6460 B ZusFr Frau Weyel SPD 6460 C Aktivitäten von Staatsminister Vogel während seines Aufenthalts in Namibia MdlAnfr 1 28.09.84 Drs 10/2051 Schwenninger GRÜNE Antw StMin Vogel BK 6460 D ZusFr Schwenninger GRÜNE 6461 A ZusFr Toetemeyer SPD 6461 B ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 6461 B ZusFr Gansel SPD 6461 C Zuschuß zu den Lebenshaltungskosten für die nach Kanada kommandierten Soldaten der Bundesluftwaffe MdlAnfr 53, 54 28.09.84 Drs 10/2051 Wiefel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6461 D ZusFr Wiefel SPD 6462 A Behinderung des Verkehrs auf einer internationalen Seewasserstraße durch die Bundesmarine MdlAnfr 58, 59 28.09.84 Drs 10/2051 Hettling SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6462 C ZusFr Hettling SPD 6462 C Ausrüstung von Teilnehmern an Herbstmanövern in Süddeutschland mit scharfer Munition MdlAnfr 60 28.09.84 Drs 10/2051 Frau Nickels GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6463A Lieferung deutscher Leopard-Panzer in die Türkei MdlAnfr 56, 57 28.09.84 Drs 10/2051 Weisskirchen (Wiesloch) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 6463 B ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 6463 B ZusFr Gansel SPD 6463 C ZusFr Schwenninger GRÜNE 6463 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 6463 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 6463 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Oktober 1984 Ratifizierung der Zusatzprotokolle I und II zu den Genfer Rotkreuzabkommen vom 12. August 1949 MdlAnfr 12 28.09.84 Drs 10/2051 von der Wiesche SPD Antw StMin Möllemann AA 6464 C ZusFr von der Wiesche SPD 6464 D ZusFr Verheugen SPD 6464 D Überprüfung der Lieferung chemischer Waffen an die kriegführenden Staaten im Golfkrieg durch das Rüstungskontrollamt der WEU; Genehmigung der Bundesregierung für bestimmte Verkäufe an den Irak MdlAnfr 15, 16 28.09.84 Drs 10/2051 Gansel SPD Antw StMin Möllemann AA 6465A ZusFr Gansel SPD 6465 A ZusFr Stutzer CDU/CSU 6466 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 6466 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 6467 B ZusFr Verheugen SPD 6467 C Verhandlungen der Pionierinvestoren im Tiefseebergbau über die Aufteilung der Abbaufelder; Sicherung deutscher Interessen MdlAnfr 13, 14 28.09.84 Drs 10/2051 Grunenberg SPD Antw StMin Möllemann AA 6467 D ZusFr Grunenberg SPD 6468 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 6468A Forderung des südfafrikanischen Ministerpräsidenten Botha nach Abzug der Kubaner aus Angola vor einer Lösung des Namibia-Konflikts MdlAnfr 17, 18 28.09.84 Drs 10/2051 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA 6469 B ZusFr Toetemeyer SPD 6469 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 6469 D ZusFr Schwenninger GRÜNE 6469 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 6470A ZusFr Verheugen SPD 6470 A Unbedenklichkeit nichtapothekenpflichtiger Medikamente MdlAnfr 61 28.09.84 Drs 10/2051 Lambinus SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 6470 C ZusFr Lambinus SPD 6471 A Rechtliche Gleichstellung von Adoptivkindern, insbesondere bei der Einführung von Erziehungsgeld MdlAnfr 62 28.09.84 Drs 10/2051 Dr. Lammert CDU/CSU Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG . 6471A ZusFr Dr. Lammert CDU/CSU 6471 B Halt von Intercity-Zügen in Lüneburg, Uelzen und Celle MdlAnfr 65, 66 28.09.84 Drs 10/2051 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6471 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 6472 A Herkunft der Ladung des im Ärmelkanal havarierten Atommüllfrachters „Mont Louis"; Transport von Atommüll aus deutschen Kraftwerken zur Wiederaufarbeitung in die Sowjetunion MdlAnfr 67, 68 28.09.84 Drs 10/2051 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 6472 B ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . . 6472 B ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 6473 B Nächste Sitzung 6556 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6557*A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) und des Abgeordneten Lambinus (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über die Sammelübersicht 43 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 10/1966) 6557*C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Oktober 1984 6409 88. Sitzung Bonn, den 4. Oktober 1984 Beginn: 7.58 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 5. 10. Antretter * 5. 10. Böhm (Melsungen) * 4. 10. Brandt 5. 10. Buckpesch 5. 10. Büchner (Speyer) * 4. 10. Dr. Enders * 5. 10. Eylmann 4. 10. Gansel * 5. 10. Gerstl (Passau) * 5. 10. Haase (Fürth) * 5. 10. Dr. Hackel * 5. 10. Frau Dr. Hartenstein 5. 10. Dr. Hauchler 5. 10. Horacek 5. 10. Dr. Hornhues * 5. 10. Jäger (Wangen) * 4. 10. Jungmann 4. 10. Kittelmann * 5. 10. Dr. Klejdzinski * 5. 10. Dr. Graf Lambsdorff 4. 10. Lemmrich * 5. 10. Lenzer * 5. 10. Dr. Mertes (Gerolstein) 5. 10. Dr. Mitzscherling 5. 10. Dr. Müller * 5. 10. Dr. Müller-Emmert 5. 10. Neumann (Bramsche) * 5. 10. Pesch 5. 10. Polkehn 5. 10. Porzner 5. 10. Reddemann * 4. 10. Frau Renger 5. 10. Reuschenbach 5. 10. Dr. Scheer 5. 10. Schmidt (Hamburg) 5. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schmidt (München) * 5. 10. Frau Schoppe 5. 10. Schulte (Unna) 5. 10. Schwarz " 5. 10. Frau Simonis 5. 10. Dr. Soell 5. 10. Dr. Solms 5. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 10. Dr. Spöri 5. 10. Dr. Stark (Nürtingen) 5. 10. Stobbe 5. 10. Stockleben 5. 10. Dr. Unland * 5. 10. Vosen 4. 10. Waltemathe 5. 10. Weiskirch (Olpe) 5. 10. Wilz 5. 10. Wischnewski 5. 10. Dr. Wulff 5. 10. Zierer * 5. 10. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) und des Abgeordneten Lambinus (SPD) nach § 31 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über die Sammelübersicht 43 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 10/1966) Die Unterzeichneten erklären, daß sie die Petition zum Volksentscheid im vorgeschlagenen Verfahren zwar nicht unterstützen, das Grundsatzanliegen, mehr plebiszitäre Elemente in die Verfassung aufzunehmen, aber für richtig halten. Wir werden uns deshalb der Stimme enthalten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Willy Wimmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Mein sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Glotz, Sie merken gar nicht, wie Ihre Rabulistik und die Einführung der sogenannten Privatgenossen

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    nur darüber wegtäuschen, daß Sie sich an einer
    gefährlichen Wegscheide befinden. Ihr Verhalten
    und Ihre unklaren Äußerungen tragen nämlich dazu bei, daß in vielen Bereichen der Verdacht besteht — obwohl wir Klarstellungen immer begrüßen —, daß bei Ihnen latent vorhanden ist, auch am Rechtsstaat und seinem Empfinden zu zündeln.

    (Zurufe von der SPD: Unerhört!)

    Und das ist etwas, was so bedenklich für uns alle ist,

    (Dr. Vogel [SPD]: Unglaublich! — Anhaltender Widerspruch bei der SPD)

    daß diese Klarstellungen so hier nicht gemacht werden können, zumal da sie ja bei all Ihrer Rabulistik und der Einführung des Privatgenossen sehen müssen:

    (Zuruf des Abg. Dr. Vogel [SPD])

    In der gleichen Weise werden Ihre Leute, die dieses Land unregierbar machen wollen, wie Herr Leinen, im Saarland ministrabel. Was ist das für ein Verhalten, das Sie uns hier predigen wollen, wenn Sie sich so verhalten, wie es klassischer nicht gegen Ihre Worte sprechen könnte? Das muß man hier mit allem Nachdruck einmal festhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich glaube, wir sollten hier einen dreifachen Dank aussprechen.

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    Zunächst einen Dank an all die Soldaten, die durch ihre Übungstätigkeit dazu beitragen, Abschreckung zu produzieren. Und diese Abschreckung hat uns seit 1945 Freiheit in Frieden hier erhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ein zweiter Dank ist auszusprechen, gerade an unsere britischen Alliierten. Hier haben 165 000 Briten im Manöver geübt und haben damit deutlicher als alle gemacht, daß die Verteidigung Großbritanniens in der Bundesrepublik anfängt. Dafür unser herzliches Dankeschön.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein weiteres Dankeschön an unsere Bürger in den Manövergebieten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie haben nicht nur deutsche Gastfreundschaft gezeigt, sie haben deutlicher gemacht als dieser hessische Minister, was die Bürger in unserem Lande denken, ein hessischer Minister, der diejenigen beschimpft, die auch seine Freiheit schützen und garantieren.

    (Zurufe von der SPD)

    Wir haben erlebt, daß das deutsche Volk und auch die Medien auf der Seite unserer Soldaten stehen. Darüber sollten wir froh und dafür sollten wir dankbar sein.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Wir müssen hier eines feststellen, obwohl wir diesen erfreulichen Umstand zu verzeichnen haben: hier sind Funken losgetreten worden. Was soll ein



    Wimmer (Neuss)

    Soldat denken, dem man ins Gesicht geschossen hat?

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Was sollen die Arbeitnehmer denken, deren Züge zu spät gekommen sind, weil man die Weichen zubetoniert hat? Und was soll ein Parksünder denken, der erleben muß, daß in Frankfurt die Polizei tatenlos zusieht, wenn Sachbeschädigungen vollzogen werden.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, wir haben in diesem Lande mehr zu schützen, als denen bewußt ist, die ihre Späße treiben, das ist nämlich die rechtsstaatliche Ordnung dieses Landes. Diese zu schützen, ist unsere Bundeswehr und sind die Verbündeten angetreten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, was sollen diese Erklärungen von Herrn Glotz, so dankbar sie hier entgegengenommen werden, wenn sie nicht vorher gemacht werden,

    (Zurufe von der SPD)

    wenn nicht klargemacht wird, daß Sie eben nicht Ihre Privatgenossen auffordern, in die Manöverbehinderungen zu gehen,

    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    obwohl Sie wissen, daß diese Folgen eintreten, wie wir sie alle konstatieren müssen? Die GRÜNEN und diejenigen, die noch die GRÜNEN unterstützen, müssen sich fragen lassen, ob in Deutschland wieder der Zweck alle Mittel heiligen soll.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Buh-Rufe von der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kolbow.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walter Kolbow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mich macht diese Debatte betroffen, insbesondere das, was Sie von der rechten Seite des Hauses sagen. Sie bestätigen nämlich genau das, meine Damen und Herren, was die „Süddeutsche Zeitung" am 2. Oktober schreibt, nämlich:
    Was bleibt — und das ist wahrlich kein Erfolg, zu dem man sich bekennen möchte —, ist der neuerliche Beweis erschreckender Kommunikationsunfähigkeit, die eine vernünftige und wirklich politische Auseinandersetzung der Kontrahenten verhindert.
    Sie haben durch Ihre Reden hier deutlich gemacht, daß Sie gar nicht willens sind, in dieser Frage kommunikationsfähig zu sein.

    (Zuruf des Abg. Dr. Dregger [CDU/CSU] und weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Herr Kollege Wimmer, wenn Sie sich im Verteidigungsausschuß hinstellen und sagen, ja, ihr lieben
    Leute von der SPD, ihr macht das ja ganz gut, aber
    draußen hingehen und sagen: Was sind das für böse Sozialdemokraten, dann machen Sie deutlich,

    (Zuruf des Abg. Wimmer [Neuss] [CDU/ CSU])

    wie unterschiedlich Sie nach innen und nach außen argumentieren.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Jetzt sage ich Ihnen mal eins:

    (Hauser [Esslingen] [CDU/CSU]: Sagen Sie Ihre private Meinung?)

    Herr Kollege Wimmer und andere, die hier gesprochen haben,

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Sie sagen immer: Hätte man das vorher gesagt und nicht hinterher! Sie verfahren doch nach dem Affenprinzip: Nichts sehen, nichts hören, aber lügen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    — Das beweise ich Ihnen jetzt. Wenn Sie nämlich sehen würden, hätten Sie den Herrn Lojewski — —

    (Zuruf des Abg. Hauser [Esslingen] [CDU/ CSU])

    — Da kann man sich aufregen, Herr Kollege Hauser, bei so viel Ungeheuerlichkeit am frühen Morgen. —

    (Anhaltende Zurufe von der CDU/CSU)

    Also der Herr Lojewski, einer, der sich über das Fernsehen durchaus an den Mann und an die Frau zu bringen versteht, sagt in einem Interview mit unserem Fraktionsvorsitzenden, der Eindruck verdichte sich, daß der Friedensbewegung die Motivation und vielleicht auch der Zulauf ausgehe. Warum fordere die SPD gerade jetzt noch ihre Mitglieder auf, sich noch am Friedensherbst zu beteiligen? Da sagt unser Fraktionsvorsitzender dazu in Aufnahme von Erklärungen Erhard Epplers, der das als erster deutlich gemacht hat — das haben Sie gar nicht gehört, weil Sie den nicht mehr hören wollen —, und eines Parteivorstandsbeschlusses oder auch anderer Mitteilungen:

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    „Warum sind Sie so ungenau?" Das frage ich Sie heute morgen ebenfalls. Die CDU/CSU weiß doch ganz genau, daß wir vor der Manöverbehinderung gewarnt haben. Sie haben selber Eppler zitiert, der vor der Beteiligung an der Behinderung gewarnt hat. Warum stellen Sie, Herr Dregger und die Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU, einen Zusammenhang zu der SPD her? Wir verbitten uns das. Ich beziehe mich auf das, was meine Kollegen gesagt haben.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Das war jetzt aber Ihre private Meinung!)

    Wenn das nicht reicht, erinnern Sie sich an die 13 Jahre unserer Verantwortung. Ohne unsere Ar-



    Kolbow
    beit wäre das Konzept „Verteidigung und Entspannung" nicht entwickelt worden. Ohne unsere Arbeit wäre die Bundeswehr nicht die modern ausgebildete und gut ausgerüstete Verteidigungsstreitkraft, die sie heute ist. Wenn der Verteidigungsminister von Dank, Respekt und Anerkennung spricht, dann schließen wir uns dem selbstverständlich an. Ich wage allerdings zu bezweifeln, daß darauf nach der Kießling-Affäre noch jemand großen Wert legt.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von den GRÜNEN: Sehr wahr, Herr Kollege!)

    Wir haben Verständnis für die Situation der wehrpflichtigen Soldaten, sowohl unserer Soldaten in der Bundeswehr als auch der Soldaten unserer Verbündeten. Was geht in ihren Köpfen vor, wenn sie sehen, daß sie, obwohl sie auf Grund staatsbürgerlicher Verpflichtung diesen Dienst leisten müssen, von einem Teil derer, die sie hineingeschickt haben, gewalttätig oder auch mit einer Behinderungstaktik überzogen werden? Es ist deutlich gemacht worden, daß dies abgelehnt werden muß und daß dieses Haus insgesamt nicht übereinander herfallen darf.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Was Sie da erzählen, glauben Sie doch selber nicht!)

    Dies ist nicht nur durch das klargeworden, was von unserer Seite ganz gewichtig eingebracht worden ist — weil Sie das nicht glauben —; das ist auch durch das klargeworden, was die Mehrheit unseres Volkes denkt.
    Wohl eher durch ein Mißverständnis in der Erregung — das merkt man ja hier; ich schließe mich da nicht aus — ist am heutigen Morgen der Eindruck entstanden, als wolle der in Hessen kommandierende amerikanische General die deutsche Polizei auffordern, endlich ihre Pflicht zu erfüllen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sagen Sie einmal etwas zu dem hessischen Innenminister!)

    Mit seiner Erwiderung hat sich der hessische Innenminister vor seine Beamten, nicht gegen die amerikanischen Streitkräfte gestellt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Skandalös geantwortet!)