Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich hätte mich gern zunächst an Günther Müller gewandt. Er ist nicht da. Ich sage trotzdem, was zu seiner Rede zu sagen ist.
Was ich an seiner Rede ernstgenommen habe, war der Gedanke, daß wir Probleme haben, uns unserer Jugend, den jungen Leuten, verständlich zu machen. Ich muß ihm aber genauso sagen, daß wir es nie schaffen werden, uns verständlich zu machen, wenn wir nicht auch den Mut haben, ehrlich zu sein und ehrlich mit Fakten umzugehen.
Zu der geforderten Ehrlichkeit gehört nun einmal, daß wir die Dinge, die jetzt auf dem Tisch liegen, vorbereitet von der Bundesregierung, ausgehandelt mit dem zuständigen Unternehmen, ernst nehmen und uns damit auseinandersetzen. Das vermisse ich sowohl bei Günther Müller als auch bei den Kollegen der SPD und den Kollegen der GRÜNEN. Sie haben nämlich mit keinem Satz gesagt, warum unser Konzept nicht richtig sein soll, warum es nicht passen soll, warum es nicht genau das bringen soll, was wir von den Beschlüssen und der Arbeit der Bundesregierung erwartet haben.
Zum Günther Müller möchte ich noch ergänzen — ich sage das etwas freundlich und locker —: Lieber Günther, ich hätte ja auch von dieser Stelle aus gern betont, daß du ein engagierter Umweltpolitiker bist, daß du darüber auch ein Buch geschrieben hat. Mir fällt bloß im Augenblick der Name des Buches nicht ein.
Ich hätte auch angesprochen, daß du in diesem Bereich sehr engagiert bist. Nur, ich bedaure, daß du deine Rede in den letzten Wochen nicht noch umgeschrieben hast. Du hast genau so geredet, als hätte sich in den letzten acht, 14 Tagen nicht manches sehr deutlich geklärt, als hätte sich nicht erwiesen, daß dieser Weg gangbar ist.
Das Leuchten in den Augen der GRÜNEN haben wir bemerkt. Das Problem der zu knappen Mehrheit dürfte sich aber vielleicht doch nicht stellen. Bei der SPD hat ohnehin nur geklatscht, wer Günther Müller nicht kennt. Ich glaube, wir sollten das zur Kenntnis nehmen, und im übrigen sollte jeder selbst die Rede des Kollegen Müller bewerten.