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    Plenarprotokoll 10/80 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 80. Sitzung Bonn, Dienstag, den 31. Juli 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages Fritz Sänger . . 5807 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Frau Dr. Wex, der Abg. Frau Dr. Timm und des Abg. Rapp (Göppingen) . 5807 C Verzicht des Abg. Gobrecht, der Abg. Frau Dr. Czempiel und des Abg. Dr. Steger auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 5807 C Eintritt des Abg. Hansen (Hamburg), des Abg. Dr. Wieczorek und des Abg. Witek in den Deutschen Bundestag 5807 D Haltung der Bundesregierung zum Beschluß des Deutschen Bundestages vom 28. Juni 1984 (Inbetriebnahme des Kraftwerkes Buschhaus) Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 5808 A Dr. Vogel SPD 5812 D Dr. Albrecht, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen 5816 D Frau Schoppe GRÜNE 5822 D Dr. Dregger CDU/CSU 5824 D Mischnick FDP 5826 C Schröder (Hannover) SPD 5829 A Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 5833 A Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 5836 D Dr. Müller CDU/CSU 5839 B Bastian fraktionslos 5841 A Fellner CDU/CSU 5842 B Dr. Apel SPD 5844 A Baum FDP 5845 D Schäfer (Offenburg) SPD 5846 D Schmidt (Wattenscheid) SPD 5849 A Vetter, Senator des Landes Berlin . . 5850 A Stratmann GRÜNE 5850 C Vizepräsident Stücklen 5836 D Namentliche Abstimmung 5851 C Nächste Sitzung 5853 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 5854* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 5854* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 80. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 31. Juli 1984 5807 80. Sitzung Bonn, den 31. Juli 1984 Beginn: 14.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt für Bahr 31. 7. Frau Dr. Bard 31. 7. Böhm (Melsungen) 31. 7. Bredehorn 31. 7. Buckpesch 31. 7. Dr. Corterier 31. 7. Curdt 31. 7. Daubertshäuser 31. 7. Dr. Diederich (Berlin) 31. 7. Eimer (Fürth) 31. 7. Dr. Feldmann 31. 7. Ganz (St. Wendel) 31. 7. Dr. Götz 31. 7. Frau Gottwald 31. 7. Frau Dr. Hamm-Brücher 31. 7. Handlos 31. 7. Huonker 31. 7. Dr. Hupka 31. 7. Junghans 31. 7. Kißlinger 31. 7. Linsmeier 31. 7. Dr. h. c. Lorenz 31. 7. Möllemann 31. 7. Polkehn 31. 7. Rappe (Hildesheim) 31. 7. Sander 31. 7. Sauter (Ichenhausen) 31. 7. Schmidt (München) 31. 7. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 31. 7. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 31. 7. Dr. Stark (Nürtingen) 31. 7. Frau Steinhauer 31. 7. Voigt (Sonthofen) 31. 7. Dr. Warrikoff 31. 7. Dr. Weng 31. 7. Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 29. Juni 1984 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt: Erstes Gesetz zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes Erstes Gesetz zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes Gesetz über die Gewährung einer Vergütung für die Aufgabe der Milcherzeugung für den Markt Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Drittes Gesetz zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes Zweites Gesetz zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes (2. BZRÄndG) Viertes Gesetz zur Änderung des Arbeitsplatzschutzgesetzes Gesetz über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1984 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1984) Gesetz zu dem Abkommen vom 22. Juli 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zu dem Vertrag vom 27. April 1983 zur Änderung des Vertrags vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutsch-österreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben Gesetz zu dem Abkommen vom 31. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Bau und die Unterhaltung einer Grenzbrücke über die Sauer zwischen den Gemeinden Langsur und Mertert Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 29. Juni 1984 folgende Entschließung über die Sicherung von Ansprüchen aus Sozialplänen im Konkurs gefaßt: Der Bundesrat hält das geltende Konkursrecht, das Ansprüchen von Arbeitnehmern aus Sozialplänen im Konkurs des Arbeitgebers den letzten Rang noch hinter den staatlichen Steuerforderungen zuweist, für unbefriedigend und sozialpolitisch unvertretbar. Er bittet die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag, umgehend durch besondere gesetzliche Vorschriften auf eine zeitgerechte, den Interessen der Arbeitnehmer besser als bisher gerecht werdende und ausgewogene Regelung hinzuwirken. Da eine Reform des Insolvenzrechts nicht alsbald zu verwirklichen ist, muß kurzfristig eine Zwischenlösung angestrebt werden, die eine Gesamtreform nicht präjudiziert. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 13. Juli 1984 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt: ... Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Änderung des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens" Erstes Gesetz zur Änderung des Bundeswaldgesetzes Gesetz zur Verbesserung des Wahlrechts für die Sozialversicherungswahlen Gesetz über Zulassungsverfahren bei natürlichen Mineralwässern Elftes Gesetz zur Änderung des Wehrsoldgesetzes Gesetz zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften Erstes Gesetz zur Änderung des Durchführungsgesetzes EG-Richtlinien Funkstörungen Gesetz zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT"
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    Ich kann hier nicht für Herrn Albrecht sprechen, der im übrigen der Bundesregierung nicht angehört, wie Sie wissen. Die Bundesregierung hat in ihrer Kabinettsitzung keinen Beschluß gefaßt, wie Sie gesagt haben, sondern hat den Beschluß gefaßt, den ich hier vorgelesen habe, und hat in der Sitzung des Innenausschusses, in der Sie anwesend waren, begrüßt, daß wir diese Diskussion heute hier führen.
    Lassen Sie mich jetzt bitte in meinen Ausführungen fortfahren.
    Ich komme jetzt zur Sache. Wir haben in der Ziffer 1 — —

    (Abg. Dr. Hauff [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Wenn Sie gestatten, möchte ich fortfahren; denn das Verfahren scheint mir so klar zu sein, daß man darüber nicht weiter reden muß.

    (Beifall bei der FDP — Zuruf des Abg. Dr. Hauff [SPD])

    Wir haben uns überlegt, wie man die Ziffer 1 verstehen muß. Ich will gar nicht einmal die Interpretation als einzig mögliche betrachten, die man auch anstellen kann, nämlich die Interpretation, die auch verschiedene Kollegen bestätigt haben, daß bei der Ziffer 1 davon ausgegangen worden ist, daß das Kraftwerk Buschhaus mit Salzkohle befeuert werden sollte. Man hat die Ziffer 1 deswegen so formuliert, damit dieser Betrieb erst dann in Gang gesetzt werden kann, wenn die Entschwefelungsanlage eingebaut ist.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wenn das so war — und das geht doch aus der Begründung hervor, denn es heißt da:
    Die Entwicklung und Erprobung moderner Entschwefelungstechnologie für Salzkohle .. .
    — Ich sehe sogar Zustimmung in den Reihen der SPD; wir sind also auf dem richtigen Wege.

    (Zurufe von der SPD)

    Wenn das so ist, meine Damen und Herren von der Opposition, wieso können Sie dann die Ziffer 1 unseres gemeinsamen Entschließungsantrags von heute kritisieren oder ablehnen, in der es heißt:
    Das Kraftwerk Buschhaus wird bis zum Einbau einer Rauchgasentschwefelungsanlage nicht mit Salzkohle betrieben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Das ist doch ein ungeheurer Erfolg des Beschlusses dieses Parlaments. Warum machen Sie Ihren Beitrag dazu kleiner, als er in Wirklichkeit ist?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Dann komme ich zu Ziffer 2. In Ziffer 2 wird gefordert, daß bereits vor 1988, also dem Einbau dieser Entschwefelungsanlage, die Emissionssituation verbessert werden soll. Jetzt nehme ich einmal die Anträge zur Hand, die die SPD und die GRÜNEN hier eingebracht haben. Beide Anträge gehen davon aus, daß das Kraftwerk Buschhaus nicht in Betrieb genommen wird, auch nicht mit der dort gefundenen Braunkohle.

    (Zuruf von der SPD: Jetzt nicht!)

    — Ja, jetzt nicht. Ich rede von jetzt, Herr Kollege.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Ohne Rauchgasentschwefelung!)

    — Ja, ohne Rauchgasentschwefelungsanlage jetzt nicht. Wenn das so ist, dann gehen Sie von dem jetzigen Emissionsstand von 145 000 t aus.

    (Dr. Hauff [SPD]: Nein!)

    — Aber selbstverständlich. Das ist zunächst einmal der Ist-Zustand. Natürlich habe ich den Text gelesen. Regen Sie sich nicht auf.
    Dann kommen zwei Spiegelstriche. In diesen beiden Absätzen nehmen Sie das auf, was wir in unse-



    Bundesminister Dr. Bangemann
    rem eigenen Antrag vorgeschlagen haben, nämlich den zusätzlichen Einbau eines Additivverfahrens und eine Senkung der Leistung der vorhandenen Kraftwerke zugunsten eines vermehrten Einsatzes von Buschhaus. Das können Sie allerdings schlecht umsetzen, weil Sie es ja nicht in Kraft setzen wollen. Mit anderen Worten: Das, was Sie hier vorschlagen, steht in unserem Antrag — mit dem Unterschied, daß es bei uns praktikabel ist. Auf diese Weise wird der jetzige Zustand einmal um 20 000 t pro Jahr, dann um 5 000 und um 6 500 t pro Jahr verbessert.

    (Beifall bei der FDP — Abg. Stratmann [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    Mit anderen Worten, die Ziffer 2 dieses Beschlusses können Sie überhaupt nur — ich muß das jetzt im Zusammenhang vortragen — —

    (Zuruf des Abg. Stratmann [GRÜNE])



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Abgeordneter, wenn der Redner die Zwischenfrage nicht zuläßt, können Sie nicht von sich aus das Mikrophon beanspruchen und trotzdem eine Frage stellen. Darf ich Sie bitten, sich zu setzen.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Sie haben noch Gelegenheit, selber etwas dazu zu sagen.
    Die Ziffer 2 kann nur in der Fassung des Antrags der beiden Regierungsfraktionen verwirklicht werden. Auf andere Weise geht es nicht.
    Nun komme ich zur Arbeitsplatzsituation.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das sieht die SPD nicht so!)

    — Ich weiß. Ich weiß, daß die Regierung in der Sicht der GRÜNEN und der SPD von vornherein in einer Ecke steht,

    (Kühbacher [SPD]: Wo sie auch hingehört!)

    wo sie vermutlich sehr lange wird reden müssen, um Gehör zu finden.

    (Kühbacher [SPD]: Wenn man die Absichten vorher gehört hat!)

    — Ich sehe, Sie sind dieser Meinung. Dann darf ich Ihnen Herrn Adolf Schmidt zitieren, einen bekannten Vertreter der Großindustrie, wie Sie vorhin gesagt haben.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Er hat in einem Interview folgendes wörtlich gesagt:
    Frage: Herr Schmidt, wie wird denn Ihre Gewerkschaft reagieren, wenn das Kraftwerk Buschhaus trotz Ihrer Demarche nicht ans Netz geht, sondern erst einmal mit Filteranlagen ausgerüstet werden muß?
    Antwort Schmidt: Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Er kannte seine Parteigenossen!)

    Es geht ja nicht nur um die Beschäftigung. Wenn das Kraftwerk nicht in Betrieb geht, dann bleibt es bei der gegenwärtigen, unwahrscheinlich hohen Belastung der Region und der dort lebenden Menschen.

    (Dr. Schäuble [CDU/CSU]: Der hat es verstanden!)

    Auf dem Wege, um den wir ringen, wird sofort die Umwelt verbessert, und zwar spürbar um 20 000 Tonnen Schadstoffe im Jahr,

    (Dr. Schäuble [CDU/CSU]: Es sind schon 25 000 Tonnen!)

    wird sofort die Sicherheit für die Kollegen geschaffen und wird sofort Planungsgewißheit für das Unternehmen geschaffen. Ich
    — Adolf Schmidt —
    kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß rechtsstaatliche Verantwortung diesen Weg, wenn es nicht einen besseren geben sollte, nicht mitgeht.

    (Stratmann [GRÜNE]: Es gibt einen besseren Weg!)

    Aber für den Fall, daß dies alles dennoch eintritt — es kann ja manchmal dümmer kommen, als man glaubt —,
    — das habe nicht ich gesagt, Herr Kollege Stratmann, sondern das hat Herr Adolf Schmidt gesagt —

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    wird die IG Bergbau ihren Dienst an den Beschäftigten insofern erfüllen, als wir beharrlich und nachhaltig darauf drängen, daß keinem der Beschäftigten soziale Not entsteht. Dann müssen Löhne und Gehälter bezahlt werden, so, als seien die Arbeitnehmer produktiv tätig gewesen. Sie können j a nun bei Gott nicht die letzten sein, die die Hunde beißen. Sie können ja nicht die sein, aus deren Haut andere Leute Riemen schneiden.
    Das sagte ein Mitglied Ihrer Fraktion.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und Abgeordneten der SPD — Zuruf von der CDU/CSU: Das müssen Sie dem Vogel mal vorrechnen!)

    Nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, darf ich noch ein paar Worte zu den energiepolitischen Problemen sagen, die mit dieser Frage verbunden sind. Es ist schon ausgeführt worden, daß der heutige Kompromiß ein energiewirtschaftliches Anliegen verwirklicht, das Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung 1976 mit sehr großer Mehrheit bewog, die Helmstedter Salzkohle in die deutsche Kohlepolitik mit einzubeziehen. Ich finde es falsch, wenn man diese Entscheidung von heute her kritisiert. Sie war damals berechtigt. Und ich sage in vollem Bewußtsein der energiepolitischen Konsequenzen: Sie ist auch heute berechtigt. Man kann



    Bundesminister Dr. Bangemann
    gerade Energiepolitik nicht mit kurzem Atem betreiben, und zwar aus mehreren Gründen:

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Vier Wochen!)

    einmal, weil, wie das Beispiel Buschhaus zeigt, die Investitionen über einen sehr langen Zeitraum laufen, bevor sie überhaupt wirksam werden, und ziemliche Größenordnungen erreichen; zweitens, weil die daran Beteiligten, Arbeitnehmer wie auch die Industrie, eine Sicherheit für diese Entscheidungen brauchen; und drittens, weil wir selber energiepolitische Sicherheit dringend nötig haben. Es ist zwar gelungen, unsere Energiepolitik so zu verbessern, daß wir uns dem anvisierten Idealzustand, ein Drittel Kohle, ein Drittel Nuklearenergie und ein Drittel 01, langsam nähern; wir können aber nicht, ohne daß wir den gesamten Jahrhundertvertrag für die Kohle gefährden, ausgerechnet an dem Beispiel, das wir durch eine Ausnahmeregelung über das Kohleverstromungsgesetz in die öffentliche Förderung aufgenommen haben, Unsicherheit in die Kohleindustrie und die darauf aufbauende Elektrizitätsindustrie tragen. Meine Damen und Herren, überlegen Sie sich die Weiterungen, die ein Zurückweichen vor einer vernünftigen Lösung hier, die wir vorschlagen, auf den gesamten Bergbau und auf die gesamte Energieversorgung der Bundesrepublik hätte.

    (Stratmann [GRÜNE]: Welche denn?) Das kann auch nicht Ihr Interesse sein.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es gibt dann am Schluß eine Frage, die vielleicht über die aktuelle Auseinandersetzung hinausgeht und die uns sehr wohl auch noch in Zukunft beschäftigen wird. Wir haben hier geradezu ein Paradebeispiel, wie man sich mit Anliegen und Problemen des Umweltschutzes im Konflikt mit anderen politischen Zielen auseinandersetzen kann. Ich bin nicht der Meinung, daß sich Ökonomie und Ökologie widersprechen müssen; das teile ich mit Ihnen. Ich glaube, daß ein Kompromiß möglich ist. Aber dieser Kompromiß setzt voraus, daß man den Willen hat, realitätsbezogene Lösungen zu suchen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Jeder, der diese Auseinandersetzung betreibt, um einen vordergründigen öffentlichen Beifall zu bekommen, um vielleicht sogar Angstgefühle, Emotionen, die in solchen grundlegenden Fragen sicherlich bei jedem Bürger vorhanden sind, nicht zu überwinden, sondern zu benutzen, um seine politischen Ziele durchzusetzen, tut etwas, was ungewöhnlich gefährlich ist. Wir werden in dem Strukturwandel, der vor uns steht und gerade bei der Bekämpfung der Umweltverschmutzung viel Gemeinsamkeit nötig haben, weil wir viele Ängste bekämpfen müssen, die die Menschen bei uns haben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Aber, Herr Kollege Vogel, diese Gemeinsamkeit
    entsteht nur dann, wenn wir die Kraft aufbringen,
    von Symbolen ein wenig abzugehen und zur Verwirklichung von Umweltschutz zu kommen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe bei der SPD)

    Daß Buschhaus eine Art Symbol geworden ist, zeigt eigentlich das Dilemma auf, unter dem bisher die Diskussion gelitten hat. Symbole sind Ausdruck für Gefühle und Emotionen. Sie sind nicht Ausdruck von rationaler Problemlösung. Ich meine, wir tun unseren Bürgern, uns selbst und unserer Umwelt den größten Gefallen, wenn wir alle zusammen die Kraft zu einer solchen rationalen Bewältigung dieser Probleme aufbringen. Deswegen gestatten Sie mir eine abschließende Bemerkung.

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Das ist doch Geschwätz!)

    — Das ist kein Geschwätz! Wenn Sie das als Geschwätz bezeichnen, verehrte Frau Kollegin, dann sehe ich, daß ich mich auch in Zukunft, was ich ja befürchtet habe, mit diesem Problem mit Ihnen noch länger auseinandersetzen muß.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Aber nur zwei Jahre!)

    Aber das macht nichts. Dieser Vorschlag, der vor Ihnen liegt und der übrigens — das darf ich ja sagen — einige Anregungen aufgegriffen hat, die im Innenausschuß debattiert worden sind, zum Beispiel das Additivverfahren — —

    (Stratmann [GRÜNE]: Warum haben Sie nicht alle aufgegriffen?)

    — Weil wir die aufgegriffen haben, verehrter Kollege, die uns — und dieses Urteil müssen Sie uns nun zugestehen — vernünftig erschienen und die einen unmittelbaren Erfolg für die Umwelt in diesem Raum und darüber hinaus versprechen. Wir haben das Additivverfahren aufgenommen. Wir haben Buschhaus wegen des besseren Ausnutzungsgrades gegenüber Offleben I und II bevorzugt. Nur in unserem Vorschlag wird Offleben I überhaupt stillgelegt. Nur mit unserem Vorschlag geht eine totale Stillegung von Offleben I einher. Und weil das alles so ist, ist das ein rationaler Beitrag zur Bewältigung des Problems. Wenn Sie das Problem mit uns bewältigen, sind Sie herzlich eingeladen. Können Sie es nicht, dann dürfen Sie uns nicht übelnehmen, daß wir diese Probleme so ernst nehmen, daß wir auch Lösungen dafür vorschlagen.

    (Lebhafter Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)