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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 76. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesminister a. D. Professor Dr. Dr. h. c. Siegfried Balke 5533 C Abwicklung der Tagesordnung 5534 A Glückwünsche zu den Geburtstagen des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) und des Präsidenten Dr. Barzel 5534 A Eintritt des Abg. Dr. Corterier in den Deut- schen Bundestag 5534 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes — Drucksachen 10/1389, 10/1483 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/1643, 10/1653 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1676 — Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 5534 C Dr. Apel SPD 5536 D Paintner FDP 5541A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 5543 B Kiechle, Bundesminister BML 5545 B Müller (Schweinfurt) SPD 5549 B Scheu CDU/CSU 5552 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT" — Drucksachen 10/1082, 10/1147 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/1517 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1568 — Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Verbot der Aussperrung — Drucksache 10/1635 — Stratmann GRÜNE 5556 B Dr. George CDU/CSU 5558 B Dreßler SPD 5560 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 5561 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1979 und 1980 — Drucksachen 9/1589, 10/358 Nr. 12, 10/1671 — Dr. Czaja CDU/CSU 5564 A Dr. Nöbel SPD 5565 B Dr. Hirsch FDP 5566 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 5567 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes — Drucksachen 10/1189, 10/1314, 10/1370 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1634 — 5568 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1125 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/1646 — 5569 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EG-Richtlinien Funkstörungen — Drucksache 10/1001 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/1516 — 5569 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundeswaldgesetzes — Drucksache 10/629 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1598 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1602 — 5569 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes — Drucksache 10/1478 — 5570 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Preisangaben — Drucksache 10/1526 — 5570A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen — Drucksache 10/1618 — 5570A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. November 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Lesotho über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1620 — 5570 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 8. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Mauretanien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1621 — 5570 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. Mai 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich auf dem Gebiet des Konkurs- und Vergleichs-(Ausgleichs-)rechts — Drucksache 10/1627 — 5570 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ausführungsgesetzes zum deutsch-österreichischen Konkursvertrag (DtöKoVtr AG) — Drucksache 10/1628 — 5570 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Briefwechsel vom 29. April/ 4. Mai 1983 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride — Drucksache 10/1626 — 5570 C Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des Reduitgebäudes der Wilhelmsburg in Ulm — Drucksache 10/1614 — 5570 D Beratung der Übersicht 7 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1518 — 5570 D Beratung der Übersicht 8 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1582 — 5570 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 III Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Ausübung des Wahlrechts durch Bürger der Gemeinschaft, die nicht Staatsangehörige des Mitgliedstaates ihres ständigen Wohnsitzes sind, bei den Wahlen zum Europäischen Parlament vom 14. bis 17. Juni 1984 — Drucksachen 10/846, 10/1324 — . . . 5571A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Sonnenenergie — Drucksachen 9/2054, 10/358 Nr. 100, 10/1454 — 5571 A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung einer 10 ha großen Teilfläche des bundeseigenen Geländes in Feldmoching an die Landeshauptstadt München — Drucksachen 10/1195, 10/1511 — . . . 5571 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Anwendung des Beschlusses 83/200/EWG zur Ermächtigung der Kommission, im Rahmen des Neuen Gemeinschaftsinstruments Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 10/1051 Nr. 19, 10/1512 — 5571 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates zur Änderung der Entscheidung 75/327/ EWG zur Sanierung der Eisenbahnunternehmen und zur Harmonisierung der Vorschriften über die finanziellen Beziehungen zwischen diesen Unternehmen und den Staaten Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1107/70 des Rates über Beihilfen im Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehr — Drucksachen 10/1005 Nr. 8, 10/1540 — 5571 D Fragestunde — Drucksache 10/1656 vom 22. Juni 1984 — Neueinrichtung von Referaten für Verwaltungsvereinfachung und Entbürokratisierung im Bundesbauministerium sowie Zahl der Bediensteten; Einsparungen durch die Verwirklichung der erarbeiteten Vorschläge MdlAnfr 2, 3 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Sperling SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . 5515 B ZusFr Dr. Sperling SPD 5515 D ZusFr Stiegler SPD 5516 B Angleichung der Grenzen der Fernsprechnahbereiche an die kommunalen Verwaltungsgrenzen MdlAnfr 9, 10 22.06.84 Drs 10/1656 Zierer CDU/CSU Antw PStSekr Rawe BMP 5516 D ZusFr Stiegler SPD 5517 C ZusFr Dr. Sperling SPD 5517 C Zusammenhang zwischen den rechtsradikalen Gruppen „Europäische Verbindungsstelle der Nationalen Kräfte" und „Europäische Neuordnung" in der Schweiz MdlAnfr 33 22.06.84 Drs 10/1656 Sielaff SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5518 B ZusFr Sielaff SPD 5518 C Äußerungen von Michael Kühnen über die Begleitumstände seines Grenzübertritts in die Schweiz sowie Maßnahmen gegen den Aufbau einer europäischen faschistischen Bewegung MdlAnfr 34, 35 22.06.84 Drs 10/1656 Peter (Kassel) SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5518 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5519A ZusFr Sielaff SPD 5519 D Nitratbelastung der Oberflächengewässer und des Grundwassers in Ostbayern in den letzten fünf Jahren; Verringerung künftiger Nitratbelastungen MdlAnfr 38, 39 22.06.84 Drs 10/1656 Kißlinger SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5520 A ZusFr Stiegler SPD 5520 B ZusFr Frau Blunck SPD 5520 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 5521 A Bekämpfung der Luft- und Wasserverschmutzung in Ostoberfranken gemeinsam mit der DDR und CSSR MdlAnfr 42, 43 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. de With SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5521 A ZusFr Dr. de With SPD 5521 B ZusFr Verheugen SPD 5522 A ZusFr Büchler (Hof) SPD 5522 B ZusFr Stiegler SPD 5522 B Schadstoffbelastung der Luft in Ostbayern in den letzten fünf Jahren; Verhinderung weiterer Schadstoffbelastungen MdlAnfr 40, 41 22.06.84 Drs 10/1656 Gerstl (Passau) SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5523 C ZusFr Gerstl (Passau) SPD 5524A ZusFr Stiegler SPD 5524 A ZusFr Büchler (Hof) SPD 5524 B Kooperationsvertrag mit der CSSR und der DDR zur Beseitigung von Umweltschäden durch gemeinsam produzierte Filteranlagen MdlAnfr 44 22.06.84 Drs 10/1656 Büchler (Hof) SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5524 C ZusFr Büchler (Hof) SPD 5524 D ZusFr Stiegler SPD 5524 D ZusFr Dr. de With SPD 5525 A ZusFr Verheugen SPD 5525 B Anerkennung der Haftzeit eines wegen Wehrdienstverweigerung in der DDR zu einer Freiheitsstrafe Verurteilten nach dessen Entlassung in die Bundesrepublik Deutschland entsprechend dem Häftlingshilfegesetz MdlAnfr 46 22.06.84 Drs 10/1656 Clemens CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5525 B ZusFr Clemens CDU/CSU 5525 C Äußerungen eines hauptamtlichen Mitarbeiters des Deutschlandfunks über die Motivation und den sozialen Besitzstand der Angestellten des Senders MdlAnfr 47 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5526 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5526 B ZusFr Verheugen SPD 5526 D Auffassung des 87. Deutschen Ärztetages zur Rechtswidrigkeit von Notlagenindikationen nach den Leitsätzen des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Februar 1975 MdlAnfr 48 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Czaja CDU/CSU Antw PStSekr Erhard BMJ 5527 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5527 C ZusFr Dr. de With SPD 5528 A ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 5528 B Nachträgliche Einbeziehung von während des Scheidungsverfahrens nicht bekanntgewordenen Anwartschaften in den Versorgungsausgleich MdlAnfr 49 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Männle CDU/CSU Antw PStSekr Erhard BMJ 5528 B ZusFr Frau Männle CDU/CSU 5528 D ZusFr Dr. Schöfberger SPD 5528 D ZusFr Dr. de With SPD 5529 A Einspruch der Bundesrepublik Deutschland gegen die von der EG-Kommission vorgesehene Einführung der Produzentenhaftung und gegen das Widerspruchsrecht bei Haustürgeschäften MdlAnfr 50, 51 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 5529 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 5529 C ZusFr Stiegler SPD 5529 D ZusFr Dr. de With SPD 5530 A ZusFr Frau Blunck SPD 5530 A Verhinderung der Einschaltung von DDR-Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen, insbesondere von Straßenbaumaßnahmen im Zonenrandgebiet MdlAnfr 56, 57 22.06.84 Drs 10/1656 von Schmude CDU/CSU Antw StSekr Dr. von Würzen BMWi . 5531A ZusFr von Schmude CDU/CSU 5531 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 5531 B Erkenntnisse über die Abwärmegewinnung in Unternehmen MdlAnfr 59, 60 22.06.84 Drs 10/1656 Stockleben SPD Antw StSekr Dr. von Würzen BMWi . 5531 D ZusFr Stockleben SPD 5532 A Verbesserung der Fremdenverkehrssituation in Nordostbayern MdlAnfr 61 22.06.84 Drs 10/1656 Büchler (Hof) SPD Antw StSekr Dr. von Würzen BMWi . 5532 D ZusFr Büchler (Hof) SPD 5532 D ZusFr Dr. de With SPD 5533 A ZusFr Frau Blunck SPD 5533 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 5533 B Nächste Sitzung 5572 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 V Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5573* A Anlage 2 Rückbeförderung von Postsendungen, insbesondere von Sendungen an sowjetische Juden und Angehörige von Volkstumsgruppen, an den Absender durch sowjetische Postdienststellen; Nichtbeförderung vorausverzollter Pakete aus dem Ausland durch die sowjetische Post ab 1. August 1986 MdlAnfr 7, 8 22.06.84 Drs 10/1656 Bindig SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 5573* B Anlage 3 Betriebliche Finanzierung der Berufsausbildung von Jugendlichen durch Spenden der Eltern und Arbeitnehmer an die Firma National Registrierkassen GmbH, Augsburg MdlAnfr 23 22.06.84 Drs 10/1656 Vogelsang SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 5573* D Anlage 4 Verhandlungen mit der Automobilindustrie über die Beseitigung mobiler Abgasquellen in Kraftfahrzeugen MdlAnfr 37 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Wernitz SPD SchrAntw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . . 5574* A Anlage 5 Bezuschussung der Beratung kleinerer und mittlerer Unternehmen, Frage der Beratung bei Existenzgründungen MdlAnfr 58 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD SchrAntw StSekr Dr. von Würzen BMWi 5574* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 5515 76. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung 74. Sitzung, Seite 5350 D, dritte Zeile von unten: Der Zuruf des Abgeordneten Dr. Hupka lautet nicht „Wann?", sondern „Karwin!". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 29. 6. Antretter * 29. 6. Frau Dr. Bard 29. 6. Böhm (Melsungen) * 28. 6. Büchner (Speyer) * 29. 6. Conradi 29. 6. Dr. Enders * 29. 6. Frau Fischer 29. 6. Dr. Glotz 28. 6. Gobrecht 27. 6. Haase (Fürth) * 29. 6. Dr. Hackel * 28. 6. Haehser 29. 6. Dr. Holtz ** 29. 6. Jäger (Wangen) * 29. 6. Junghans 29. 6. Kittelmann * 29. 6. Dr. Klejdzinski * 27. 6. Dr. Kunz (Weiden) 29. 6. Lenzer * 29. 6. Maaß 27. 6. Dr. Müller * 29. 6. Neumann (Bramsche) * 29. 6. Pohlmann 29. 6. Polkehn 29. 6. Porzner 29. 6. Reddemann * 29. 6. Dr. Rumpf * 29. 6. Saurin 29. 6. Schlatter 29. 6. Schmidt (München) * 29. 6. Schulte (Unna) * 29. 6. Schwarz * 29. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 28. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 29. 6. Graf Stauffenberg 27. 6. Dr. Steger 29. 6. Verheyen (Bielefeld) 29. 6. Vogt (Kaiserslautern) * 29. 6. Voigt (Sonthofen) 29. 6. Weiskirch (Olpe) 29. 6. Weiß 28. 6. Dr. Wulff * 27. 6. Dr. Zimmermann 27. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Fragen des Abgeordneten Bindig (SPD) (Drucksache 10/1656 Fragen 7 und 8): Anlagen zum Stenographischen Bericht Ist der Bundesregierung bekannt, daß sowjetische Postdienststellen in letzter Zeit korrekt adressierte Sendungen, insbesondere Sendungen an sowjetische Juden und Angehörige von Volkstumsgruppen in vermehrtem Umfange mit dem unzutreffenden Vermerk „Empfänger unbekannt" an den Absender zurückgehen lassen, und beabsichtigt die Bundesregierung, diesen Sachverhalt auf dem Weltpostkongreß zur Sprache zu bringen? Ist der Bundesregierung bekannt, daß die sowjetische Post mit Wirkung vom 1. August 1984 vorausverzollte Paketsendungen aus dem Ausland nicht mehr befördern wird, und was gedenkt die Bundesregierung gegen diese, mit internationalen Abmachungen nicht im Einklang stehende Regelung zu unternehmen? Zu Frage 7: Dem Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ist nicht bekannt, daß sowjetische Postdienststellen in letzter Zeit adressierte Sendungen, insbesondere an sowjetische Juden und Anghörige von Volkstumsgruppen, in vermehrten Umfange mit dem unzutreffenden Vermerk „Empfänger unbekannt" an den Absender zurücksenden. Es sind an ihn bisher Einzelfälle herangetragen worden; eine Zunahme ist jedoch nicht festzustellen gewesen. Auch ist nicht bekannt, daß der genannte Empfängerkreis besonders betroffen ist. Auf dem Weltpostkongreß in Hamburg wird die Deutsche Bundespost alle Bestrebungen unterstützen, die einem reibungslosen, internationalen Postaustausch dienen. Fragen des tatsächlichen Ablaufs der Zustellung von Postsendungen sind jedoch nicht Gegenstand des Vertragswerks des Weltpostvereins und damit auch nicht des Weltpostkongresses. Zu Frage 8: Dem Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ist die Tatsache, daß mit Wirkung vom 1. August 1984 vorausverzollte Paketsendungen aus dem Ausland von der sowjetischen Postverwaltung nicht mehr befördert werden, nur aus der Tagespresse bekannt. Eine entsprechende Mitteilung ist ihm von der sowjetischen Postverwaltung nicht zugegangen. Dies ist auch nicht zu erwarten, da es sich um Verzollungsvorgänge handelt, die außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Postverwaltungen liegen. Die Vorausverzollung von Postpaketen ist nicht Gegenstand des Vertragswerks des Weltpostvereins. Die postalische Behandlung vorausverzollter Paketsendungen durch die UdSSR entzieht sich daher der Einflußnahme der Deutschen Bundespost. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Vogelsang (SPD) (Drucksache 10/1656 Frage 23): Hält die Bundesregierung das Handeln einer großen Computer-Firma (National Registrierkassen GmbH, Augsburg) für einen geeigneten Weg, in der Bundesrepublik Deutsch- 5574* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 land die einzelbetriebliche Finanzierung der Berufsausbildung dadurch auf eine andere finanzielle Grundlage zu stellen, daß Firmen von ihren Mitarbeitern Spenden für die Finanzierung der Ausbildung erwarten und somit die Arbeitnehmer die Ausbildung ihrer Kinder selbst bezahlen müssen? Die Bundesregierung geht davon aus, daß es im dualen System der Berufsausbildung mit den Lernorten Betrieb und Schule in erster Linie in der Verantwortung der Betriebe liegt, ein ausreichendes Angebot an geeigneten Ausbildungsplätzen zu gewährleisten und auf diese Weise für die Heranbildung des qualifizierten Nachwuchses von Fachkräften zu sorgen. Zu dieser Verantwortung gehört grundsätzlich auch die Bereitschaft der Betriebe, die Kosten für den betrieblichen Teil der Ausbildung zu tragen. Spontane Aktionen, durch die in einer außergewöhnlichen Notlage geholfen wird, stellen die einzelbetriebliche Finanzierung der betrieblichen Berufsausbildung nicht auf eine andere Grundlage. Im konkreten Fall ist damit die Bereitschaft zu solidarischem Handeln für die junge Generation eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Dr. Fröhlich auf die Frage des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 10/1656 Frage 37): Wie ist der Stand der Verhandlungen der Bundesregierung mit der Automobilindustrie, zum technisch frühestmöglichen Zeitpunkt mobile Abgasquellen (Kraftfahrzeuge mit Otto-Motor, Dieselmotor und Flüssiggasantrieb) zu beseitigen, und von welchem Terminplan läßt sich die Bundesregierung beim Vollzug leiten? Im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit der Automobilindustrie hat diese zugesagt, in Kürze eine Stellungnahme zum möglichst frühzeitigen und umfassenden Angebot umweltfreundlicher Personenkraftwagen vorzulegen. Zum Terminplan der Bundesregierung beim Vollzug ist folgendes auszuführen: Die Bundesregierung hält an ihren Beschlüssen vom 21. Juli und 26. Oktober 1983 fest, nach denen ab 1. Januar 1986 bleifreies Benzin und das den US-Abgasgrenzwerten entsprechende umweltfreundliche Auto in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt wird. Sie begrüßt, daß die EG-Kommission die Einführung bleifreien Benzins vorgeschlagen und den US-Abgasgrenzwerten entsprechende Werte als EG-Ziel übernommen hat. Für die Bundesregierung ist die EG-einheitliche Lösung der Abgasproblematik nach wie vor oberstes Ziel. In den noch anstehenden Ratsverhandlungen wird die Bundesregierung deshalb mit Nachdruck darauf drängen; daß der von der Kommission vorgeschlagene Termin 1995 für die Einführung der US-Abgasgrenzwerte vorgezogen wird. Unabhängig davon wird sie die auch von der Kommission vorgesehene Möglichkeit des nationalen Vorziehens voll ausschöpfen. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. von Würzen auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Skarpelis-Sperk (SPD) (Drucksache 10/1656 Frage 58): Trifft es zu, daß die Mittel für die Bezuschussung der Unternehmensberatung für kleine und mittlere Unternehmen voraussichtlich Mitte dieses Jahres bereits erschöpft sein werden, und wie gedenkt die Bundesregierung unter diesen Umständen die von ihr selber als sehr wichtig angesehene Beratung für Existenzgründung fortzusetzen? Die Nachfrage nach Beratungen ist in der letzten Zeit stark gestiegen. Es muß daher damit gerechnet werden, daß die für diesen Zweck im Haushalt 1984 zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen werden, um die Förderung über das ganze Jahr kontinuierlich fortführen zu können. Vor allem im Bereich der Industrie, des Verkehrsgewerbes und des sonstigen Dienstleistungsgewerbes (Titel 685 65) zeichnet sich ab, daß die bereitgestellten Fördermittel bereits in den nächsten Wochen erschöpft sein werden. Wir prüfen z. Z., ob und auf welche Weise eine Förderung von Beratungen, die nach Erschöpfung der Mittel zunächst nicht mehr bezuschußt werden können, noch realisiert werden kann. Die Bundesregierung ist bemüht, im Rahmen der haushaltsrechtlichen Möglichkeiten hierfür eine geeignete Lösung zu erreichen, die auch für die — von der Bundesregierung unverändert als besonders wichtig angesehene — Beratung von Existenzgründen gelten würde. Eine endgültige Entscheidung darüber kann jedoch erst nach einer entsprechenden Beschlußfassung der parlamentarischen Gremien — also frühestens nach der Sommerpause — getroffen werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Scheu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Müller, Sie haben hier heute Ihre Vorschläge wiederholt, die Sie bereits im Oktober des letzten Jahres und im März dieses Jahres auf den Tisch des Hauses gelegt hatten: Sie seien für eine restriktive Preispolitik, die über einen längeren Zeitraum durchgehalten werden müßte, für eine Lockerung der Interventionsmechanismen und für eine Erhöhung der Erzeugerabgabe, also eine gestaffelte Mitverantwortungsabgabe. — Ja, Herr Kollege Müller, hätten Sie — das muß man wirklich sagen — diese an sich brauchbaren Instrumente einer Agrarpolitik zu einer Zeit eingesetzt, als die Überschüsse in Europa noch zu verhindern gewesen wären, bräuchten wir heute diese Diskussion nicht zu führen, und wir bräuchten heute, Herr Kollege Ertl, nicht eine Diskussion darüber zu führen, daß Holland um 6,6 % reduzieren muß, Dänemark um 8,0 %, Großbritannien um 6,5 % und die Bundesrepublik Deutschland immer noch entsprechend ihrer Steigerung der Anlieferungsmenge von 1981 auf 1983 um 7,6 %. Das zeigt doch gerade, daß die von Ihnen zu Recht als die Hauptüberschußproduzenten bezeichneten Länder bereits vor dem Jahre 1981 die großen Überschüsse erzeugt hatten. Deshalb ist die Aussage richtig,

    (Abg. Ertl [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    daß man bereits zu früheren Zeiten zu einer durchaus diskutierbaren Abgabe hätte kommen können. — Keine Zwischenfragen, bitte.


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter Ertl, der Redner möchte keine Zwischenfragen zulassen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Scheu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Meine Damen und Herren! Selten in der Geschichte der Bundesrepublik stand eine Bundesregierung auf dem Feld der europäischen Agrarpolitik vor einem solchen Berg von Schwierigkeiten, die sie nicht selber aufgehäuft hatte, sondern die ihr infolge vorangegangener europäischer Entschlußlosigkeit zugewachsen waren. Die Folgen kennen Sie alle. Ich brauche sie nicht zu wiederholen. Es liegen derzeit nicht zu normalen Preisen absetzbare Überschußprodukte im Wert von etwa 16 bis 17 Milliarden DM in den Interventionslagern der Gemeinschaft.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Jede Million t Überschußmilch kostet die Gemeinschaft einen Verwertungsaufwand von 540 Millionen DM.
    Es war klar, daß dies so nicht weitergehen konnte. Eine grundlegende Umkehr war nötig, sollten die Marktordnungen im Herbst dieses Jahres nicht



    Scheu
    endgültig und mit katastrophalen Folgen zusammenbrechen.
    Die überfällige Neuordnung der Agrarpolitik mußte vor allem rasch vollzogen werden. Diese Bundesregierung hat ein prinzipiell durchdachtes Konzept, aber infolge der europäischen Termine nicht die Muße, das Für und Wider jeder einzelnen Teilmaßnahme bis in den letzten Winkel auszuleuchten. Sie muß der Sofortwirkung Vorrang einräumen. Das wird von der Kritik einer Opposition vergessen — einer jetzt zuschauenden Opposition, die selbst lange Zeit und viele Jahre Muße hatte, durch vorausschauendes Handeln das zu verhindern, was sie heute der Bundesregierung anlasten möchte.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Roth [SPD]: Mit der FDP? — Weitere Zurufe von der SPD)

    Wir erinnern uns noch, daß die SPD-geführte Bundesregierung Anfang der 70er Jahre die EG-Währungsunion

    (Zuruf des Abg. Dr. Spöri [SPD]) bis zum Jahre 1980


    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    — Hören Sie doch zu! — auf die Fahnen geschrieben hatte. Wäre dieses Ziel oder wenigstens das Ziel einer Harmonisierung der Geldwertpolitiken nicht verfehlt worden — was sicher nicht in deutscher Hauptverantwortung liegt —, so bräuchten wir heute auch nicht dieses Gesetz zu beraten.
    Der vollintegrierte Agrarmarkt hat als einziger Teilmarkt eine gemeinsame Leitwährung, den ECU. Jede Veränderung der Parität einer nationalen Währung schlägt daher, wenn nicht Maßnahmen getroffen werden, im Prinzip auch auf die Preise für landwirtschaftliche Produkte — aber eben nur auf diese — unmittelbar durch.
    Es müßte auch für Sie, meine Damen und Herren von der SPD, die Sie 1970 ein Aufwertungsausgleichsgesetz, dann das System des Währungsausgleichs und schließlich das „Gentlemen's Agreement" für richtig gehalten haben, einsichtig sein, daß dieses Gesetz also keinerlei vorteilsgewährende Steuergeschenke für die Landwirtschaft enthält, sondern einzig und allein einen Ausgleich integrationsbedingter finanzieller Sonderbelastungen sicherstellen will, die den deutschen Landwirten aus dem Abbau des Währungsausgleichs, seinen Vorwirkungen auf dem Markt sowie aus den einkommenswirksamen zusätzlichen Maßnahmen der Kommission entstehen. Ansonsten hätte die Anpassung der repräsentativen Kurse an die Leitkurse in Deutschland allein deshalb einen Preisrückgang in der Landeswährung und einen erheblichen Rückgang der deutschen landwirtschaftlichen Einkommen zur Folge, weil die Währungspolitiken seither nicht stabil gehalten wurden.
    Der Rat hat der Bundesrepublik daher — ich zitiere — „zum Ausgleich" der Einkommensverluste gestattet, „die Mehrwertsteuer als Instrument einzusetzen".
    Von diesem durch die EG selbst bestimmten Zweck her ist es schon im Ansatz verfehlt, die Verteilungswirkungen des Gesetzes nach Grundsätzen zu messen, die für Hilfen zur Milderung sozialer Härten oder zur wirtschaftlichen Anpassung an abrupt geänderte politische Daten gelten mögen. Sinn und Zweck der Maßnahme ist es, 5 % deutschen positiven Grenzausgleich verbraucherpreisneutral abzubauen, wie j a auch seit 1975/76 Preisanhebungen in ECU durch Abbau positiver Währungsausgleichsbeträge nach unten gerechnet wurden.
    Deshalb sind die Marktordnungspreise in der Bundesrepublik um etwa 15 % weniger gestiegen als die Preise in ECU, und deshalb sind die deutschen Bauern im EG-Vergleich der Einkommensentwicklung jetzt an die drittletzte Stelle der Einkommensskala gesunken. Die von der Bundesregierung jetzt gefundene und durchgesetzte Regelung des Währungsausgleichsproblems — die stärkste Währung wird Agrarleitwährung — stellt im Vergleich zum früheren System demgegenüber eine bessere und zukunftsträchtigere Lösung dar. Sie kann uns künftig allmählich wieder Spielraum bei den Brüsseler Preisverhandlungen verschaffen und ist damit ein Baustein im Fundament der neuen Agrarpolitik sowie — im Zusammenhang mit der Garantiemengenregelung — die zweite Voraussetzung für die künftige Wiedergewinnung einer an Kosten- und Inflationsraten orientierten Preispolitik. Wir haben nie — schon aus übergeordneten europäischen Gründen nicht — erklärt, daß der in den Gemeinschaftsländern zu einem hochpolitischen Problem gewordene deutsche Währungsausgleich nicht verhandelbar sei. Aber wir haben gesagt: kein Abbau zu Lasten der deutschen Erzeuger. Das haben wir, soweit irgend möglich, eingehalten, allerdings mit dem Unterschied, daß bisher der Währungsausgleich ersatzlos gegen Verrechnung mit Preisanhebungen in ECU zu Lasten der deutschen Landwirtschaft abgebaut wurde, während jetzt im Effekt eine aus allgemeinen Haushaltsmitteln gedeckte Anhebung der Agrarerzeugerpreise zur Gegenleistung steht. Was ist, Agrarpolitiker der SPD, daran auszusetzen?
    Die Kritik an der umsatzproportionalen Verteilungswirkung geht auch aus anderen Gründen fehl. Beim spezialisierten Einzelbetrieb mögen Abweichungen in der Deckung möglich sein. Die preissenkende Wirkung tritt aber — wie bei Betrieben mit gemischter Struktur ohnehin — wegen der vielfältigen Verflechtungen zwischen den Produktbereichen auf allen Märkten ziemlich gleichmäßig ein. Selbst flächenbezogene Kriterien wirken, wie ein Sachverständiger in der Anhörung im Finanzausschuß auf Befragen eingeräumt hat, an sich nicht sehr zielgerichtet. Zieht man schließlich in Betracht, daß „Stützungspreise" für nahezu alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse bestehen und daß eine praktikable Abgrenzung nach Produktgruppen oder Betriebssystemen mit dem Mehrwertsteuerinstrument nicht durchführbar ist — ebenso hat es Minister Dr. Posser in der Bundesratssitzung am 18. Mai gesehen —, dann war es vertretbar, ja mangels geeigneterer anderer Alternativen geboten,



    Scheu
    dieses verhältnismäßig einfache Ausgleichsinstrument einzusetzen.
    Wir wissen, daß es nicht jeden Einzelfall vollkommen gerecht behandeln kann, aber es wirkt rasch und verläßlich, und darauf kommt es vor allem an. Das ist der entscheidende Punkt der Soforthilfe. Der Ausgleich über die Umsatzsteuer ist die wirksamste Form einer schnellwirkenden nationalen Kompensation. Die Argumentation, wenn man sie so bezeichnen darf, der SPD gegen das Gesetz im übrigen ist inzwischen auch zusammengebrochen.
    Die Anhebung der Vorsteuerpauschale ist zeitlich begrenzt und degressiv gestaffelt. Auch der von der SPD/FDP-Regierung durchgeführte Einkommensausgleich wurde überwiegend — immerhin über 9 Milliarden DM — über die Umsatzsteuer abgewikkelt. Noch Ende Mai zeigten sich die Agrarpolitiker der SPD im Ernährungsausschuß kompromißbereit und wollten sie einem Mehrwertsteuerausgleich für drei Jahre — verbunden mit Viehbestandsobergrenzen — zustimmen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    In ihrem „Tagesdienst" erklärten Dr. Apel und Herr Roth — ich zitiere:
    Wir können einen Mehrwertsteuerausgleich akzeptieren, wenn durch eine Änderung der Steuergesetze sichergestellt wird, daß umweltfeindliche Intensivtierhaltungen ausgeschlossen werden ... Dies würde ... einen direkten Einkommensausgleich ermöglichen, der vor allem kleinen und mittleren Betrieben zugute kommt.
    Sie nannten dann die Zahl von 300 Vieheinheiten.

    (Hornung [CDU/CSU]: Das wollen sie jetzt nicht mehr wahr haben!)

    Bereits am 8. Juni — da rückte die Europawahl näher, und solche Wahltermine haben auf den Oppositionsführer, Herrn Kollegen Dr. Vogel, immer Einfluß — polemisierte Herr Dr. Vogel gegen „Großagrarier", welchen durch dieses Gesetz „hohe Millionenbeträge" zur Verfügung gestellt werden sollten.
    Nun, der Ihnen, meine Damen und Herren von der SPD und den GRÜNEN, vorliegende Entwurf der Koalitionsfraktionen schließt alle wegen der Intensität der Tierhaltung in Relation zur Fläche gewerblichen Betriebe vom Ausgleich aus. Das sind — die Milchviehhaltung kann man wegen der Garantiemengenregelung vernachlässigen — bei den Mastschweinen zwar nur 1,2 % der Halter, aber immerhin 10,3% der gesamten Tiere, bei den Legehennen 62,4 % und bei den Masthühnern schon 78% der Tiere.

    (Oostergetelo [SPD]: Und davon wollten Sie die Hälfte hineinnehmen!)

    Außerdem — und damit bringt das Gesetz den Gedanken eines effektiveren Schutzes der bäuerlichen Veredelungswirtschaft erstmalig zum Durchbruch — scheiden ab 1. Juli 1985 auch an sich landwirtschaftliche Betriebe aus der Förderung aus, Betriebe, die Sie selbst als landwirtschaftliche definiert haben, soweit ihre Viehbestände bei der Schwelle 60 ha eine Grenze von 330 Tiereinheiten übersteigen. Damit haben wir unübersehbar ein Signal gesetzt, daß wir den allmählich heranreifenden Produktionstechniken entgegenwirken wollen, die es ermöglichen, daß auch der Schweinesektor zunehmend aus dem typisch bäuerlichen Familienbetrieb auswandern könnte. Wir wollen nicht, wie Bundesminister Kiechle kürzlich ausgeführt hat, daß die bäuerlichen Familienbetriebe durch Verdrängungswettbewerb und durch zügelloses Expansionsstreben einiger Großbetriebe in ihrer Existenz bedroht werden. Wir wollen nicht, daß Familienbetriebe, daß unsere mittleren und kleineren Bauern, die in ungünstigeren Lagen produzieren müssen, durch immer größere und jeweils am günstigsten Standort relativ bodenunabhängig produzierende Betriebe verdrängt werden. Und wir wollen dies auch nicht, weil solches nicht im Interesse des Verbraucherschutzes, der Ökologie und der artgerechten Tierhaltung liegt.

    (Oostergetelo [SPD]: Weshalb haben Sie dann die Quote eingeführt?)

    Dieselbe Intention können Sie dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP beilegen, in dem wir die Bundesregierung um Prüfung ersuchen, inwieweit die Vieheinheitenstaffeln in § 51 des Bewertungsgesetzes noch den Erfordernissen einer gesunden bäuerlichen Landwirtschaft Rechnung tragen. Niemand hätte Sie gehindert, das zu tun, als Sie noch an der Regierung waren.
    Ihre letzten — angeblichen — Zweifel am agrarpolitischen Leitbild dieser Koalition sollten Sie, meine Damen und Herren von der SPD und den GRÜNEN, überwinden können, wenn Sie darüber hinaus in Erwägung ziehen, daß wir den einzelbetrieblichen Kürzungssatz bei den Milchmengen zwischen 2 und 12,5 % — auch sozial — gestaffelt haben, daß wir Anlieferer von bis 161 000 kg Milch vom Betriebsgrößenabschlag ausgenommen haben, daß wir Kleinerzeuger von der Erhöhung der Mitverantwortungsabgabe verschonen, daß wir eine erfolgreiche Aktion zum Aufkauf von Milchreferenzmengen durchführen, daß wir den Bundeszuschuß für die landwirtschaftliche Altershilfe auf der Höhe von 75 % für die gesamte Legislaturperiode sichern und uns — Sie werden es erleben — der Aufgabe stellen, eine sozial geeignetere Verteilung dieser Mittel zu bewirken, daß wir die Mittel für die landwirtschaftliche Unfallversicherung, die nach Ihren Vorstellungen bis 1987 auf Null abgebaut werden sollten,

    (Hornung [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    ab 1985 auf 400 Millionen DM aufstocken und für die nächsten vier Jahre festschreiben werden,

    (Hornung [CDU/CSU]: Das ist sozial!)

    womit endlich die strukturwandelbedingte Alte Last abgedeckt sein wird,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    daß wir in der Agrarstrukturpolitik neue Akzente
    gesetzt haben: Abschaffung der Förderschwelle,



    Scheu
    Auflegung eines Agrarkreditprogramms, und daß wir schließlich im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe der Verbesserung der Hilfen in möglichst allen benachteiligten Gebieten durch direkte Einkommensübertragungen in Form der Ausgleichszulage Priorität einräumen werden, wofür im nächsten Jahr voraussichtlich bis zu etwa 115 Millionen DM an Bundesmitteln bereitgestellt werden können und die Länder Höchstbeträge von 200 bis 240 DM je Vieheinheit vorsehen können.
    Mithin, meine Damen und Herren, verbleibt als einziges der Einwand der Opposition — und auch von Herrn Dr. Apel hier heute —, dem Sektor Landwirtschaft werde eine Ausfallgarantie gewährt, während andere Bevölkerungsgruppen erheblich zur Haushaltskonsolidierung herangezogen würden. Meine Damen und Herren, die schlichte Wahrheit lautet:

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Die schlichte Wahrheit ist, daß sie Stoltenberg ausgepfiffen haben und dann die 5 % gekommen sind!)

    Trotz des verbesserten Ausgleichs, der heute diskutiert wird — und auch dies wissen Sie —, werden die Einkommensverluste infolge der Brüsseler Agrarbeschlüsse nur bis auf einen Rest von etwa 4 bis 6 % ausgeglichen werden. Deshalb trägt die bäuerliche Landwirtschaft einen überproportionalen Anteil an der allgemeinen Konsolidierung mit — und dies in einem Berufszweig, der wie wenige fleißig und angestrengt arbeitet, der uns sicher, preiswert und gesund ernährt, einem Berufszweig, der unsere Landschaft und Lebensräume intakt hält, der Arbeitsplätze im ländlichen Raum sichert und damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Erhaltung eines Minimums an Bevölkerungsdichte auf dem Land leistet und schließlich die Erholungsfunktion und touristische Bestimmung dieser Räume aufrechterhält.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Lachen bei der SPD)

    Lassen Sie mich zum Schluß kommen: Wie kann man da, meine Damen und Herren, noch herabsetzend von „Subventionen" reden?

    (Dr. Spöri [SPD]: Es sind doch Subventionen! Was denn sonst?)

    Wenn schon, dann sollte von der Sicherung derjenigen Lebensgrundlagen die Rede sein, die jedem Bürger, ob in Stadt oder Land, ob jung oder alt, ob mehr oder weniger begütert, zugute kommen.