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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 76. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesminister a. D. Professor Dr. Dr. h. c. Siegfried Balke 5533 C Abwicklung der Tagesordnung 5534 A Glückwünsche zu den Geburtstagen des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) und des Präsidenten Dr. Barzel 5534 A Eintritt des Abg. Dr. Corterier in den Deut- schen Bundestag 5534 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes — Drucksachen 10/1389, 10/1483 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/1643, 10/1653 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1676 — Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . . . . 5534 C Dr. Apel SPD 5536 D Paintner FDP 5541A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 5543 B Kiechle, Bundesminister BML 5545 B Müller (Schweinfurt) SPD 5549 B Scheu CDU/CSU 5552 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT" — Drucksachen 10/1082, 10/1147 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/1517 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1568 — Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Verbot der Aussperrung — Drucksache 10/1635 — Stratmann GRÜNE 5556 B Dr. George CDU/CSU 5558 B Dreßler SPD 5560 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 5561 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1979 und 1980 — Drucksachen 9/1589, 10/358 Nr. 12, 10/1671 — Dr. Czaja CDU/CSU 5564 A Dr. Nöbel SPD 5565 B Dr. Hirsch FDP 5566 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 5567 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes — Drucksachen 10/1189, 10/1314, 10/1370 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1634 — 5568 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1125 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/1646 — 5569 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EG-Richtlinien Funkstörungen — Drucksache 10/1001 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/1516 — 5569 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundeswaldgesetzes — Drucksache 10/629 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1598 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1602 — 5569 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes — Drucksache 10/1478 — 5570 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Preisangaben — Drucksache 10/1526 — 5570A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen — Drucksache 10/1618 — 5570A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. November 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Lesotho über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1620 — 5570 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 8. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Mauretanien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/1621 — 5570 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. Mai 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich auf dem Gebiet des Konkurs- und Vergleichs-(Ausgleichs-)rechts — Drucksache 10/1627 — 5570 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ausführungsgesetzes zum deutsch-österreichischen Konkursvertrag (DtöKoVtr AG) — Drucksache 10/1628 — 5570 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Briefwechsel vom 29. April/ 4. Mai 1983 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride — Drucksache 10/1626 — 5570 C Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des Reduitgebäudes der Wilhelmsburg in Ulm — Drucksache 10/1614 — 5570 D Beratung der Übersicht 7 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1518 — 5570 D Beratung der Übersicht 8 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1582 — 5570 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 III Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Ausübung des Wahlrechts durch Bürger der Gemeinschaft, die nicht Staatsangehörige des Mitgliedstaates ihres ständigen Wohnsitzes sind, bei den Wahlen zum Europäischen Parlament vom 14. bis 17. Juni 1984 — Drucksachen 10/846, 10/1324 — . . . 5571A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Sonnenenergie — Drucksachen 9/2054, 10/358 Nr. 100, 10/1454 — 5571 A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung einer 10 ha großen Teilfläche des bundeseigenen Geländes in Feldmoching an die Landeshauptstadt München — Drucksachen 10/1195, 10/1511 — . . . 5571 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Anwendung des Beschlusses 83/200/EWG zur Ermächtigung der Kommission, im Rahmen des Neuen Gemeinschaftsinstruments Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 10/1051 Nr. 19, 10/1512 — 5571 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates zur Änderung der Entscheidung 75/327/ EWG zur Sanierung der Eisenbahnunternehmen und zur Harmonisierung der Vorschriften über die finanziellen Beziehungen zwischen diesen Unternehmen und den Staaten Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1107/70 des Rates über Beihilfen im Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehr — Drucksachen 10/1005 Nr. 8, 10/1540 — 5571 D Fragestunde — Drucksache 10/1656 vom 22. Juni 1984 — Neueinrichtung von Referaten für Verwaltungsvereinfachung und Entbürokratisierung im Bundesbauministerium sowie Zahl der Bediensteten; Einsparungen durch die Verwirklichung der erarbeiteten Vorschläge MdlAnfr 2, 3 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Sperling SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . 5515 B ZusFr Dr. Sperling SPD 5515 D ZusFr Stiegler SPD 5516 B Angleichung der Grenzen der Fernsprechnahbereiche an die kommunalen Verwaltungsgrenzen MdlAnfr 9, 10 22.06.84 Drs 10/1656 Zierer CDU/CSU Antw PStSekr Rawe BMP 5516 D ZusFr Stiegler SPD 5517 C ZusFr Dr. Sperling SPD 5517 C Zusammenhang zwischen den rechtsradikalen Gruppen „Europäische Verbindungsstelle der Nationalen Kräfte" und „Europäische Neuordnung" in der Schweiz MdlAnfr 33 22.06.84 Drs 10/1656 Sielaff SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5518 B ZusFr Sielaff SPD 5518 C Äußerungen von Michael Kühnen über die Begleitumstände seines Grenzübertritts in die Schweiz sowie Maßnahmen gegen den Aufbau einer europäischen faschistischen Bewegung MdlAnfr 34, 35 22.06.84 Drs 10/1656 Peter (Kassel) SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5518 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5519A ZusFr Sielaff SPD 5519 D Nitratbelastung der Oberflächengewässer und des Grundwassers in Ostbayern in den letzten fünf Jahren; Verringerung künftiger Nitratbelastungen MdlAnfr 38, 39 22.06.84 Drs 10/1656 Kißlinger SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5520 A ZusFr Stiegler SPD 5520 B ZusFr Frau Blunck SPD 5520 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 5521 A Bekämpfung der Luft- und Wasserverschmutzung in Ostoberfranken gemeinsam mit der DDR und CSSR MdlAnfr 42, 43 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. de With SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5521 A ZusFr Dr. de With SPD 5521 B ZusFr Verheugen SPD 5522 A ZusFr Büchler (Hof) SPD 5522 B ZusFr Stiegler SPD 5522 B Schadstoffbelastung der Luft in Ostbayern in den letzten fünf Jahren; Verhinderung weiterer Schadstoffbelastungen MdlAnfr 40, 41 22.06.84 Drs 10/1656 Gerstl (Passau) SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5523 C ZusFr Gerstl (Passau) SPD 5524A ZusFr Stiegler SPD 5524 A ZusFr Büchler (Hof) SPD 5524 B Kooperationsvertrag mit der CSSR und der DDR zur Beseitigung von Umweltschäden durch gemeinsam produzierte Filteranlagen MdlAnfr 44 22.06.84 Drs 10/1656 Büchler (Hof) SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5524 C ZusFr Büchler (Hof) SPD 5524 D ZusFr Stiegler SPD 5524 D ZusFr Dr. de With SPD 5525 A ZusFr Verheugen SPD 5525 B Anerkennung der Haftzeit eines wegen Wehrdienstverweigerung in der DDR zu einer Freiheitsstrafe Verurteilten nach dessen Entlassung in die Bundesrepublik Deutschland entsprechend dem Häftlingshilfegesetz MdlAnfr 46 22.06.84 Drs 10/1656 Clemens CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5525 B ZusFr Clemens CDU/CSU 5525 C Äußerungen eines hauptamtlichen Mitarbeiters des Deutschlandfunks über die Motivation und den sozialen Besitzstand der Angestellten des Senders MdlAnfr 47 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 5526 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5526 B ZusFr Verheugen SPD 5526 D Auffassung des 87. Deutschen Ärztetages zur Rechtswidrigkeit von Notlagenindikationen nach den Leitsätzen des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Februar 1975 MdlAnfr 48 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Czaja CDU/CSU Antw PStSekr Erhard BMJ 5527 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5527 C ZusFr Dr. de With SPD 5528 A ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 5528 B Nachträgliche Einbeziehung von während des Scheidungsverfahrens nicht bekanntgewordenen Anwartschaften in den Versorgungsausgleich MdlAnfr 49 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Männle CDU/CSU Antw PStSekr Erhard BMJ 5528 B ZusFr Frau Männle CDU/CSU 5528 D ZusFr Dr. Schöfberger SPD 5528 D ZusFr Dr. de With SPD 5529 A Einspruch der Bundesrepublik Deutschland gegen die von der EG-Kommission vorgesehene Einführung der Produzentenhaftung und gegen das Widerspruchsrecht bei Haustürgeschäften MdlAnfr 50, 51 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 5529 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 5529 C ZusFr Stiegler SPD 5529 D ZusFr Dr. de With SPD 5530 A ZusFr Frau Blunck SPD 5530 A Verhinderung der Einschaltung von DDR-Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen, insbesondere von Straßenbaumaßnahmen im Zonenrandgebiet MdlAnfr 56, 57 22.06.84 Drs 10/1656 von Schmude CDU/CSU Antw StSekr Dr. von Würzen BMWi . 5531A ZusFr von Schmude CDU/CSU 5531 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 5531 B Erkenntnisse über die Abwärmegewinnung in Unternehmen MdlAnfr 59, 60 22.06.84 Drs 10/1656 Stockleben SPD Antw StSekr Dr. von Würzen BMWi . 5531 D ZusFr Stockleben SPD 5532 A Verbesserung der Fremdenverkehrssituation in Nordostbayern MdlAnfr 61 22.06.84 Drs 10/1656 Büchler (Hof) SPD Antw StSekr Dr. von Würzen BMWi . 5532 D ZusFr Büchler (Hof) SPD 5532 D ZusFr Dr. de With SPD 5533 A ZusFr Frau Blunck SPD 5533 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 5533 B Nächste Sitzung 5572 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 V Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5573* A Anlage 2 Rückbeförderung von Postsendungen, insbesondere von Sendungen an sowjetische Juden und Angehörige von Volkstumsgruppen, an den Absender durch sowjetische Postdienststellen; Nichtbeförderung vorausverzollter Pakete aus dem Ausland durch die sowjetische Post ab 1. August 1986 MdlAnfr 7, 8 22.06.84 Drs 10/1656 Bindig SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 5573* B Anlage 3 Betriebliche Finanzierung der Berufsausbildung von Jugendlichen durch Spenden der Eltern und Arbeitnehmer an die Firma National Registrierkassen GmbH, Augsburg MdlAnfr 23 22.06.84 Drs 10/1656 Vogelsang SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 5573* D Anlage 4 Verhandlungen mit der Automobilindustrie über die Beseitigung mobiler Abgasquellen in Kraftfahrzeugen MdlAnfr 37 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Wernitz SPD SchrAntw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . . 5574* A Anlage 5 Bezuschussung der Beratung kleinerer und mittlerer Unternehmen, Frage der Beratung bei Existenzgründungen MdlAnfr 58 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD SchrAntw StSekr Dr. von Würzen BMWi 5574* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 5515 76. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung 74. Sitzung, Seite 5350 D, dritte Zeile von unten: Der Zuruf des Abgeordneten Dr. Hupka lautet nicht „Wann?", sondern „Karwin!". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 29. 6. Antretter * 29. 6. Frau Dr. Bard 29. 6. Böhm (Melsungen) * 28. 6. Büchner (Speyer) * 29. 6. Conradi 29. 6. Dr. Enders * 29. 6. Frau Fischer 29. 6. Dr. Glotz 28. 6. Gobrecht 27. 6. Haase (Fürth) * 29. 6. Dr. Hackel * 28. 6. Haehser 29. 6. Dr. Holtz ** 29. 6. Jäger (Wangen) * 29. 6. Junghans 29. 6. Kittelmann * 29. 6. Dr. Klejdzinski * 27. 6. Dr. Kunz (Weiden) 29. 6. Lenzer * 29. 6. Maaß 27. 6. Dr. Müller * 29. 6. Neumann (Bramsche) * 29. 6. Pohlmann 29. 6. Polkehn 29. 6. Porzner 29. 6. Reddemann * 29. 6. Dr. Rumpf * 29. 6. Saurin 29. 6. Schlatter 29. 6. Schmidt (München) * 29. 6. Schulte (Unna) * 29. 6. Schwarz * 29. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 28. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 29. 6. Graf Stauffenberg 27. 6. Dr. Steger 29. 6. Verheyen (Bielefeld) 29. 6. Vogt (Kaiserslautern) * 29. 6. Voigt (Sonthofen) 29. 6. Weiskirch (Olpe) 29. 6. Weiß 28. 6. Dr. Wulff * 27. 6. Dr. Zimmermann 27. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Fragen des Abgeordneten Bindig (SPD) (Drucksache 10/1656 Fragen 7 und 8): Anlagen zum Stenographischen Bericht Ist der Bundesregierung bekannt, daß sowjetische Postdienststellen in letzter Zeit korrekt adressierte Sendungen, insbesondere Sendungen an sowjetische Juden und Angehörige von Volkstumsgruppen in vermehrtem Umfange mit dem unzutreffenden Vermerk „Empfänger unbekannt" an den Absender zurückgehen lassen, und beabsichtigt die Bundesregierung, diesen Sachverhalt auf dem Weltpostkongreß zur Sprache zu bringen? Ist der Bundesregierung bekannt, daß die sowjetische Post mit Wirkung vom 1. August 1984 vorausverzollte Paketsendungen aus dem Ausland nicht mehr befördern wird, und was gedenkt die Bundesregierung gegen diese, mit internationalen Abmachungen nicht im Einklang stehende Regelung zu unternehmen? Zu Frage 7: Dem Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ist nicht bekannt, daß sowjetische Postdienststellen in letzter Zeit adressierte Sendungen, insbesondere an sowjetische Juden und Anghörige von Volkstumsgruppen, in vermehrten Umfange mit dem unzutreffenden Vermerk „Empfänger unbekannt" an den Absender zurücksenden. Es sind an ihn bisher Einzelfälle herangetragen worden; eine Zunahme ist jedoch nicht festzustellen gewesen. Auch ist nicht bekannt, daß der genannte Empfängerkreis besonders betroffen ist. Auf dem Weltpostkongreß in Hamburg wird die Deutsche Bundespost alle Bestrebungen unterstützen, die einem reibungslosen, internationalen Postaustausch dienen. Fragen des tatsächlichen Ablaufs der Zustellung von Postsendungen sind jedoch nicht Gegenstand des Vertragswerks des Weltpostvereins und damit auch nicht des Weltpostkongresses. Zu Frage 8: Dem Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ist die Tatsache, daß mit Wirkung vom 1. August 1984 vorausverzollte Paketsendungen aus dem Ausland von der sowjetischen Postverwaltung nicht mehr befördert werden, nur aus der Tagespresse bekannt. Eine entsprechende Mitteilung ist ihm von der sowjetischen Postverwaltung nicht zugegangen. Dies ist auch nicht zu erwarten, da es sich um Verzollungsvorgänge handelt, die außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Postverwaltungen liegen. Die Vorausverzollung von Postpaketen ist nicht Gegenstand des Vertragswerks des Weltpostvereins. Die postalische Behandlung vorausverzollter Paketsendungen durch die UdSSR entzieht sich daher der Einflußnahme der Deutschen Bundespost. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Vogelsang (SPD) (Drucksache 10/1656 Frage 23): Hält die Bundesregierung das Handeln einer großen Computer-Firma (National Registrierkassen GmbH, Augsburg) für einen geeigneten Weg, in der Bundesrepublik Deutsch- 5574* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 76. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 27. Juni 1984 land die einzelbetriebliche Finanzierung der Berufsausbildung dadurch auf eine andere finanzielle Grundlage zu stellen, daß Firmen von ihren Mitarbeitern Spenden für die Finanzierung der Ausbildung erwarten und somit die Arbeitnehmer die Ausbildung ihrer Kinder selbst bezahlen müssen? Die Bundesregierung geht davon aus, daß es im dualen System der Berufsausbildung mit den Lernorten Betrieb und Schule in erster Linie in der Verantwortung der Betriebe liegt, ein ausreichendes Angebot an geeigneten Ausbildungsplätzen zu gewährleisten und auf diese Weise für die Heranbildung des qualifizierten Nachwuchses von Fachkräften zu sorgen. Zu dieser Verantwortung gehört grundsätzlich auch die Bereitschaft der Betriebe, die Kosten für den betrieblichen Teil der Ausbildung zu tragen. Spontane Aktionen, durch die in einer außergewöhnlichen Notlage geholfen wird, stellen die einzelbetriebliche Finanzierung der betrieblichen Berufsausbildung nicht auf eine andere Grundlage. Im konkreten Fall ist damit die Bereitschaft zu solidarischem Handeln für die junge Generation eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Dr. Fröhlich auf die Frage des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 10/1656 Frage 37): Wie ist der Stand der Verhandlungen der Bundesregierung mit der Automobilindustrie, zum technisch frühestmöglichen Zeitpunkt mobile Abgasquellen (Kraftfahrzeuge mit Otto-Motor, Dieselmotor und Flüssiggasantrieb) zu beseitigen, und von welchem Terminplan läßt sich die Bundesregierung beim Vollzug leiten? Im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit der Automobilindustrie hat diese zugesagt, in Kürze eine Stellungnahme zum möglichst frühzeitigen und umfassenden Angebot umweltfreundlicher Personenkraftwagen vorzulegen. Zum Terminplan der Bundesregierung beim Vollzug ist folgendes auszuführen: Die Bundesregierung hält an ihren Beschlüssen vom 21. Juli und 26. Oktober 1983 fest, nach denen ab 1. Januar 1986 bleifreies Benzin und das den US-Abgasgrenzwerten entsprechende umweltfreundliche Auto in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt wird. Sie begrüßt, daß die EG-Kommission die Einführung bleifreien Benzins vorgeschlagen und den US-Abgasgrenzwerten entsprechende Werte als EG-Ziel übernommen hat. Für die Bundesregierung ist die EG-einheitliche Lösung der Abgasproblematik nach wie vor oberstes Ziel. In den noch anstehenden Ratsverhandlungen wird die Bundesregierung deshalb mit Nachdruck darauf drängen; daß der von der Kommission vorgeschlagene Termin 1995 für die Einführung der US-Abgasgrenzwerte vorgezogen wird. Unabhängig davon wird sie die auch von der Kommission vorgesehene Möglichkeit des nationalen Vorziehens voll ausschöpfen. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. von Würzen auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Skarpelis-Sperk (SPD) (Drucksache 10/1656 Frage 58): Trifft es zu, daß die Mittel für die Bezuschussung der Unternehmensberatung für kleine und mittlere Unternehmen voraussichtlich Mitte dieses Jahres bereits erschöpft sein werden, und wie gedenkt die Bundesregierung unter diesen Umständen die von ihr selber als sehr wichtig angesehene Beratung für Existenzgründung fortzusetzen? Die Nachfrage nach Beratungen ist in der letzten Zeit stark gestiegen. Es muß daher damit gerechnet werden, daß die für diesen Zweck im Haushalt 1984 zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen werden, um die Förderung über das ganze Jahr kontinuierlich fortführen zu können. Vor allem im Bereich der Industrie, des Verkehrsgewerbes und des sonstigen Dienstleistungsgewerbes (Titel 685 65) zeichnet sich ab, daß die bereitgestellten Fördermittel bereits in den nächsten Wochen erschöpft sein werden. Wir prüfen z. Z., ob und auf welche Weise eine Förderung von Beratungen, die nach Erschöpfung der Mittel zunächst nicht mehr bezuschußt werden können, noch realisiert werden kann. Die Bundesregierung ist bemüht, im Rahmen der haushaltsrechtlichen Möglichkeiten hierfür eine geeignete Lösung zu erreichen, die auch für die — von der Bundesregierung unverändert als besonders wichtig angesehene — Beratung von Existenzgründen gelten würde. Eine endgültige Entscheidung darüber kann jedoch erst nach einer entsprechenden Beschlußfassung der parlamentarischen Gremien — also frühestens nach der Sommerpause — getroffen werden.
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    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Obwohl der Bundeskanzler dem Deutschen Bundestag im Wege einer Regierungserklärung erst morgen über die Ergebnisse des Europagipfels in Fontainebleau berichten wird — ich will der Bewertung der SPD-Bundestagsfraktion nicht vorgreifen —, können wir natürlich heute bereits die finanziellen Konsequenzen beider Gipfel, des Brüsseler und des Fontainebleau-Gipfels, berechnen.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Das ist teuer geworden! — Zuruf von der CDU/CSU: Auf einmal können Sie rechnen!)

    Wenn wir das tun, stellen wir fest, daß die heute von der Koalition geforderte Erhöhung der Vorsteuerpauschale für die deutsche Landwirtschaft bis Ende 1991 zu einem Steuerausfall von 18,4 Milliarden DM



    Dr. Apel
    führen wird. Sie haben 19 Milliarden DM gesagt. Dies ist die Schätzung der Bundesregierung. Ich will nur am Rande erwähnen, daß viele Experten die tatsächlichen Ausfälle wesentlich höher schätzen.

    (Hornung [CDU/CSU]: Das sind die Einkommensverluste!)

    Hinzu kommen die Milchrente und die Erhöhung der Zuschüsse für die landwirtschaftliche Unfallversicherung mit rund 2,1 Milliarden DM im gleichen Zeitraum, so daß sich allein die nationalen Ausgleichsmaßnahmen für die deutsche Landwirtschaft auf ein Gesamtvolumen von 20,5 Milliarden DM belaufen.

    (Hornung [CDU/CSU]: Dazu steht die Bundesregierung!)

    Neben diesen nationalen Maßnahmen treten die zusätzlichen Mehrwertsteuerabführungen an die EG, die sich bis 1991 auf 40,6 Milliarden DM belaufen.

    (Gattermann [FDP]: Nur haben die hiermit nichts zu tun!)

    Dabei haben wir die Vollausschöpfung der Eigenmittelgrenze unterstellt. Oder kann etwa die Bundesregierung oder die Koalition angesichts der derzeitigen Finanzlage der Europäischen Gemeinschaft davon ausgehen, daß das nicht passiert? Zählen wir die zusätzlichen Belastungen zur Abdekkung des Defizits im EG-Haushalt 1984 — wahrscheinlich auch 1985 — hinzu, rechnen wir die zusätzlichen Zahlungen für England ein, so bedeutet das — wie gesagt, auf der Basis der Zahlen der Bundesregierung —, daß der deutsche Steuerzahler bis 1991 weit mehr als 60 Milliarden DM aufbringen muß.

    (Hornung [CDU/CSU]: Sind Sie gegen Europa? — Niegel [CDU/CSU]: Deswegen habt ihr soviel verloren!)

    Diese Kosten — damit komme ich zu Ihrem Stichwort — sind nicht etwa der Preis für Europa, wie Sie durch Ihren Zwischenruf deutlich machen wollen,

    (Beifall bei der SPD)

    sondern, meine Kollegen von der Koalition, diese weit mehr als 60 Milliarden DM sind das Ergebnis der fehlerhaften, der ziellosen, der nicht vorher organisierten und durchdiskutierten Verhandlungsführung der Bundesregierung.

    (Beifall bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU)

    Wie ich sehe, hat der Bundesfinanzminister soeben das Plenum des Deutschen Bundestages verlassen, was mich bei diesen 60 Milliarden DM sehr wundert.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der kennt seinen Haushalt!)

    Ich kann nur feststellen: Nachdem der Bundesfinanzminister nach seiner Mittäterschaft bei den
    Amnestieplänen jetzt einseitig 60 Milliarden DM
    bereitstellen kann, wird deutlich, wie einseitig und wie unseriös hier Finanzpolitik betrieben wird.

    (Beifall bei der SPD — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Sagen Sie mal, wie Sie es gemacht hätten!)

    Nehmen wir mal ein paar Gegenpositionen, damit Sie sehen, was Sie tun. Die Wiederherstellung der vollen Sozialversicherungsbeiträge für Behinderte in Werkstätten kostet 80 Millionen DM im Jahr. Für 300 Millionen DM könnte man ein sinnvolles Konzept verwirklichen, das für Schwerbeschädigte und Schwerbehinderte die unentgeltliche Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr oder die volle Kraftfahrzeugsteuerbefreiung sicherstellt.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Tragen Sie doch mal vor, wie Sie das Problem der Landwirtschaft lösen wollen!)

    Die volle Wiedereinführung des Mutterschaftsgeldes kostet 400 Millionen DM.

    (Eigen [CDU/CSU]: Also raus aus der EG, Herr Apel?)

    Für 1 Milliarde DM könnte man das Schüler-BAföG in der ursprünglichen Form wiederherstellen.

    (Hornung [CDU/CSU]: Sie weichen aus!)

    Mit weiteren 1,1 Milliarden DM könnte man die skandalöse Senkung der Leistungssätze

    (Eigen [CDU/CSU]: Wie viele Arbeitslose wollen Sie haben?)

    beim Arbeitslosengeld,

    (Kolb [CDU/CSU]: Nichts sagen Sie über die Landwirtschaft! — Niegel [CDU/CSU]: Wie lange waren Sie Finanzminister?)

    bei der Arbeitslosenhilfe, beim Kurzarbeitergeld und beim Schlechtwettergeld rückgängig machen.

    (Beifall bei der SPD) Das ist Ihre Politik.

    Meine Damen und Herren, alle diese soeben von mir genannten Maßnahmen kosten weniger pro Jahr als das, was heute zugunsten eines Teils der deutschen Landwirtschaft beschlossen werden soll.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Und was könnten wir machen, wenn wir nicht diese Zinsen bezahlen müßten?! — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Wer hat denn die Schulden hinterlassen?)

    Deswegen wird Ihnen deutlich, weshalb wir Sozialdemokraten in dieser Frage so empört sind.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Wegen Ihrer Schulden müßten Sie rot werden! — Gegenruf des Abg. Dr. Spöri [SPD])

    Wenn im Schnellverfahren über derartige Summen beschlossen werden soll, wenn nicht einmal die Zeit besteht, in Ruhe Vor- und Nachteile unterschiedlicher Lösungen abzuwägen und zu überlegen, wie man denn nun den betroffenen Landwirten wirklich am besten helfen kann, dann wird klar, daß Ihr



    Dr. Apel
    Vorhaben auf den entschiedenen Widerstand der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion stößt.

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Gott sei Dank schadet das nichts!)

    — Es steht für uns, Herr Eigen, gar nicht zur Debatte, ob man den betroffenen Landwirten helfen soll oder nicht. Auch für uns Sozialdemokraten ist diese Frage völlig unbestritten.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Es ist aber auch unbestritten, daß durch Ihre Politik insbesondere die Existenz vieler kleinerer Betriebe trotz Ihrer Hilfen existentiell gefährdet bleibt.

    (Beifall bei der SPD — Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Wegen Ihrer Politik! — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: In Ihrer Zeit entstanden!)

    Wir legen deswegen dem Deutschen Bundestag mit unserem Entschließungsentwurf einen Plan vor, der diese gezielte Hilfe möglich macht. Wir müssen uns natürlich fragen, wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte.

    (Niegel [CDU/CSU]: Durch euch! — Zuruf von der CDU/CSU: Das fragen Sie heute!)

    Dazu stellen wir fest: Die Bundesregierung, vor allem der Bundeslandwirtschaftsminister, hat das miserable Verhandlungsergebnis in Brüssel zu verantworten.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Man muß fragen, wer Finanzminister war! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Auf der einen Seite werden den deutschen Bauern Lasten auferlegt, wie das während der Amtszeit der sozialdemokratisch geführten Bundesregierung zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd geschehen ist,

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    auf der anderen Seite bleiben die strukturellen Probleme des EG-Agrarmarkts weiterhin ungelöst.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Dann lösen Sie sie mal!)


    (Vorsitz: Vizepräsident Westphal)

    Es ist schon bezeichnend, daß der deutsche Landwirtschaftsminsiter zugeben muß, er habe damals, als er in Brüssel die Hand zur Zustimmung gehoben habe, nicht übersehen, welche Konsequenzen sich daraus für die deutsche Landwirtschaft ergeben. Die Ehrlichkeit, mit der der Landwirtschaftsminister das zugibt, ist schon beeindruckend. In der Sache ist es aber das Eingeständnis, daß die Bundesregierung schlecht vorbereitet in Verhandlungen eingetreten ist, sie dilettantisch betrieben hat und jetzt von den agrar- und finanzpolitischen Konsequenzen dieser Entscheidungen überrollt worden ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie, mein Kollege Vorredner,

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Meyer zu Bentrup hieß der!)

    können doch nicht bestreiten, daß die Bundesregierung eine Regelung vorschlägt, die, jedenfalls soweit es um die Erhöhung der Vorsteuerpauschale von 3 auf 5 % und um das Vorziehen auf den 1. Juli geht, offen gegen geltendes EG-Recht verstößt. Das ist doch unbestritten das Ergebnis der Anhörung des Finanzausschusses. Im übrigen, hochverehrter Herr Kollege, hat die EG-Kommission diese Regelung ebenfalls für mit dem EG-Recht unvereinbar erklärt.

    (Susset [CDU/CSU]: Und der Gipfel?)

    — Sie geben mir das Stichwort: Der Gipfel hat augenscheinlich ein Auge zugedrückt, weil der Herr Bundeskanzler Dr. Kohl einige weitere hundert Millionen über den Tisch geschoben hat. So ist es gewesen.

    (Beifall bei der SPD — Hornung [CDU/ CSU]: Im Gegenteil! Das ist bösartig!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Niegel?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein, danke schön.
    Aber, meine Damen und Herren, schauen wir uns doch mal die Problematik an, die über die Agrarpolitik hinausreicht! Schauen wir uns die Langzeitwirkung an, die dramatisch genug ist!

    (Hornung [CDU/CSU]: Die Sie verursacht haben!)

    Wie will die Bundesregierung in Zukunft eigentlich glaubwürdig auf Einsparungen in der EG-Agrarpolitik drängen, wenn sie im Anschluß an Einsparungen bei der EG nationale Ausgleichsmaßnahmen vorsieht, die sogar über ihren Anteil bei den EG- Einsparungen hinausgehen? Nach Angaben der EG- Kommission werden durch die EG-Beschlüsse, wie sie gefaßt worden sind, in den nächsten drei Jahren 15,6 Milliarden DM eingespart. Das entspricht einem jährlichen Anteil der Ersparnis für die Bundesrepublik Deutschland von 1,5 Milliarden DM. Was Sie uns heute vorlegen, kostet 3 Milliarden DM im Jahr.

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    Da kann ich Ihnen nur sagen, dies ist in der Tat eine sehr merkwürdige Sparpolitik, die in der Tat gegenüber den Kleinbetrieben nicht zu verantworten ist, da sie diesen überhaupt nichts nützt.

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Noch nie was von Wirtschaften gehört: Die Verluste sind beim Umsatz!)

    Dazu möchte ich gern die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 30. Mai 1984 zitieren:
    In Brüssel versteht man auch nicht, daß die Bundesregierung und hier besonders Bundesfinanzminister Stoltenberg bei den Beratungen über die Reform der Gemeinschaft stets auf wirksame Einsparungen bei der gemeinsamen



    Dr. Apel
    Agrarpolitik gedrängt haben, um die Kosten für die Finanzierung der Gemeinschaft in Grenzen zu halten, jetzt aber mit aller Großzügigkeit Milliardenbeträge für die deutsche Landwirtschaft verfügbar gemacht werden.
    Es kommt ein zweites hinzu. Durch Ihr Verhalten, das Verhalten der Koalition, lädt doch die Bundesregierung die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft, unsere Partner — der Bundeslandwirtschaftsminister hat das dankenswerterweise auch ganz offen gesagt —, ebenfalls dazu ein, ihre Landwirtschaft national zu subventionieren.

    (Eigen [CDU/CSU]: Wir haben doch den Grenzausgleich abgebaut, nicht andere Länder! Das ist ein deutsches Problem!)

    — Hochverehrter Herr Kollege Eigen, hier ermöglicht die Bundesregierung, hier ermöglichen Sie einen Teufelskreis nationaler Subventionswettläufe.

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Sie sind gegen die deutschen Bauern!)

    Aber schauen wir einmal erneut über die EG- Agrarpolitik hinaus:

    (Dr. Spöri [SPD]: Ja, beim Stahl geht es auch weiter!)

    Wie will sich die Bundesregierung gegen den Subventionswettlauf in der EG, z. B. bei Stahl und Textil, überzeugend aussprechen?

    (Hornung [CDU/CSU]: Dort gibt es keinen Grenzausgleich!)

    Durch die Beschlüsse heute werden doch Weichen zu neuen Subventionswettläufen gestellt. Und die Bundesregierung kann vor die Alternative gestellt werden, entweder immer neue Subventionen, Milliarden-Subventionen aufzuwenden

    (Hornung [CDU/CSU]: Sie haben es nicht verstanden!)

    oder aber den Verlust Zehntausender von Arbeitsplätzen in Kauf zu nehmen.

    (Eigen [CDU/CSU]: Sie haben das Problem nicht verstanden! Sie verstehen das Problem des Grenzausgleichs nicht!)

    Nun will ich Ihnen ein Weiteres sagen: Sie werden in Brüssel erleben — der Bundeskanzler hat es auf dem Gipfel erlebt —, daß die Bundesregierung in allen zukünftigen Verhandlungen mit einer deutlich geschwächten Verhandlungsposition antreten wird.

    (Zuruf von der SPD: Leider wahr!)

    Denn wie will sie künftig das Argument leerer Kassen in die Debatten in Brüssel einbringen, wenn hier Milliardenbeträge, 20 Milliarden DM bis 1991, flottgemacht werden können?

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Gerade ihr müßt über leere Kassen reden!)

    Wir fragen den Bundesfinanzminister, der an dieser Debatte nicht teilnimmt: Ist der Bundesfinanzminister bereit, den Bundesländern die sie auf
    Grund der heutigen Beschlüsse treffenden massiven Belastungen abzunehmen?

    (Beifall bei der SPD)

    Ich frage den Bundesfinanzminister weiter: Sind Sie bereit — bitte, Herr Dr. Häfele, übermitteln Sie diese Frage Herrn Dr. Stoltenberg —, dem Deutschen Bundestag zu bestätigen, daß uns vorliegende Informationen nicht zutreffen, wonach Sie wegen der hohen Belastungen Ihrer verfehlten Europapolitik eine Mehrwertsteuererhöhung planen?

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    — Bitte, lachen Sie da nicht! Stellt sich der Bundesfinanzminister hierher und versichert uns das? Darauf haben wir wohl einen Anspruch — oder nicht?

    (Beifall bei der SPD — Hornung [CDU/ CSU]: Der Pferdetritt wirkt noch nach! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, zur europapolitischen Bewertung dieses Gesetzentwurfs der Bundesregierung will ich zusammenfassend den Bonner „General-Anzeiger" vom 25. Juni, also von vorgestern, zitieren:

    (Zuruf von der CDU/CSU: Haben Sie einmal eine eigene Meinung?)

    Die gegen die Warnungen des Auswärtigen Amtes einseitig verordnete Erhöhung der Vorsteuerpauschale für die Landwirte von 3 auf 5% ist ein häßlicher Flecken auf Bonns bisher relativ weißer europäischer Weste und alles andere als ein Meisterstück.

    (Hornung [CDU/CSU]: Nach Ihrer Agrarpolitik schon!)

    Der Beschluß hat die Glaubwürdigkeit der nationalen und europäischen Sparpolitik der Bundesregierung schwer beschädigt. Er hat die Vertragsnormen der EG und damit auch Bonns moralische Position verletzt. Er gibt der Begehrlichkeit anderer Partner ein schlechtes Beispiel .. .

    (Beifall bei der SPD — Hornung [CDU/ CSU]: Das wollen Sie der Öffentlichkeit suggerieren, sonst nichts!)

    Und da frage ich den Bundeskanzler — er mag es dann morgen beantworten —: Stimmt es — und nach unseren Informationen stimmt es —, daß nun zwar der britische Nettobeitrag zur EG begrenzt worden ist, nicht aber der deutsche Nettobeitrag? Wenn das so ist, dann haben wir ein wesentliches Ziel der europäischen Finanzpolitik aufgegeben. Dann sind wir nämlich in der Gefahr, daß die Bundesrepublik das einzige Land ist, das als Nettozahler künftig unbegrenzt zu den Brüsseler Ausgaben herangezogen wird.

    (Beifall bei der SPD — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Wie es ist, werden Sie morgen hören! Im übrigen wissen Sie ja auch, wie es wirklich ist! — Eigen [CDU/ CSU]: Genau das Gegenteil ist richtig!)

    Ich will es den Kollegen von der Union ersparen, sich hier all die Zitate anzuhören, mit denen sie als



    Dr. Apel
    Opposition den Abbau von Subventionen und Steuervergünstigungen gefordert haben.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: 10 %)

    Auch hier hat die Union alle ihre großen Versprechungen und Worte gebrochen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Die aktuelle Diskussion zeigt aber noch mehr: daß nämlich die Union von ihrem Politikverständnis her gar nicht in der Lage ist, das zu leisten, was sozialdemokratisch geführte Bundesregierungen

    (Zuruf von der CDU/CSU: Kaputtgemacht haben!)

    1980 und 1981 getan haben,

    (Eigen [CDU/CSU]: Da kann man nur lachen! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    nämlich in einem mühsamen Prozeß alle Subventionen und Steuervergünstigungen immer wieder Punkt für Punkt auf ihre Berechtigung zu überprüfen. An die Stelle dieses — ich gebe zu: schwierigen — Prozesses tritt bei der Union die Gefälligkeitspolitik gegenüber einer wichtigen Wählergruppe.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Und Sie tritt das Pferd!)

    In einem Kommentar der „Süddeutschen Zeitung" vom 24. Mai wird das sehr plastisch beschrieben, und ich mache mir das zu eigen:
    Die Bauern von Flensburg bis Passau haben gemurrt und mit dem Wahlzettel gewinkt. Da haben sie eben die Milliarde auch noch bekommen. So einfach und so zynisch ist das mit der Haushaltspolitik der konservativ-liberalen Koalition. Würden Studenten und Arbeitslose sich als potentielle, aber doch noch ein wenig schwankende Unionswähler offenbaren, dann wären die BAföG-Leistungen nicht gestrichen und das Arbeitslosengeld nicht gekürzt worden.

    (Zuruf von der SPD: So ist das!) Dem ist nichts hinzuzufügen.


    (Beifall bei der SPD)

    Man kann das ja wohl nicht noch deutlicher formulieren, als es der Abgeordnete Susset Ende Mai im Pressedienst der CDU/CSU-Fraktion getan hat. Ich zitiere:
    Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht in dieser Situation zu ihren treuesten Anhängern.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Herr Susset, das ist der finanzpolitische Offenbarungseid der Koalition!

    (Beifall bei der SPD)

    Ich füge hinzu: Der Finanzminister, Herr Dr. Stoltenberg, ist doch, wie wir wissen, selbst sehr aktiv tätig geworden, um diese verfehlten Subventionen für die Landwirtschaft kräftig aufzustocken.

    (Eigen [CDU/CSU]: Gott sei Dank!)

    Wo bleiben denn all die starken Worte, wenn es darum geht, nun wirklich einmal Farbe zu bekennen?

    (Dr. Spöri [SPD]: Ja, der gestrenge Hausvater! — Weitere Zurufe)

    Wir Sozialdemokraten sind bereit, meine Damen und Herren von der Koalition,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Für die Landwirtschaft nichts zu tun!)

    der deutschen Landwirtschaft in einer schwierigen Situation zu helfen.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Wie?)

    Diese Hilfe darf aber nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden,

    (Zustimmung bei der SPD — Eigen [CDU/ CSU]: Aber Herr Apel, Sie verstehen doch etwas von Wirtschaft!)

    sondern muß gezielt denen zugute kommen, die die erforderliche Anpassung allein nicht schaffen können. Dem wird aber der Gesetzentwurf der Bundesregierung und der Koalition nicht gerecht:

    (Eigen [CDU/CSU]: Er enthält doch nur einen Verlustausgleich!)

    Er bringt den Großbauern wesentlich mehr als den kleinen und mittleren Betrieben.

    (Eigen [CDU/CSU]: Weil die höhere Umsätze und dadurch höhere Verluste haben!)

    Er kommt — und das ist doch ein Skandal, an dem Sie überhaupt nicht vorbeigehen können — auch denen zugute, die von den Brüsseler Beschlüssen überhaupt nicht betroffen sind.

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Sie sind alle betroffen!)

    Und wenn das Hearing eines ergeben hat, meine Damen und Herren von der Koalition,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie waren doch gar nicht dabei!)

    dann dies: Diese Vorsteuerpauschale wird Betrügereien schlimmster Art Tor und Tür öffnen.

    (Beifall bei der SPD — Eigen [CDU/CSU]: Herr Apel, Sie haben doch auch schon einmal mit 3 % ausgeglichen! 1970 haben Sie auch 3 % gegeben!)

    Unsere Alternative zu diesem verfehlten Konzept ist ein flächenbezogener direkter Einkommensausgleich für die Landwirtschaft. Deshalb legen wir dem Deutschen Bundestag unseren Entschließungsantrag vor.
    Im Namen der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion fordere ich den immer noch nicht anwesenden Bundesfinanzminister und die Koalition auf, den vorliegenden Gesetzentwurf zurückzuziehen und auf der von uns formulierten Grundlage umgehend eine Lösung anzustreben, die die große Mehrheit des Bundestags mittragen könnte und die den betroffenen Bauern wirklich eine wirksame Unterstützung geben würde.



    Dr. Apel
    Vielen Dank.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)