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ID1007429400

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    7. Drabiniok.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/74 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 74. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Ernst Schellenberg 5319 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5425 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksache 10/1305 — in Verbindung mit Beratung des Ersten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Personenkontrolle im innergemeinschaftlichen Grenzverkehr und zur Einführung des Europa-Passes — Drucksache 10/1126 — in Verbindung mit Beratung des Zweiten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Herstellung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1221 — in Verbindung mit Beratung des Dritten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1261 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1423 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates über die Entsprechung der beruflichen Befähigungsnachweise zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 10/546 Nr. 23, 10/1422 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Notwendigkeit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1357 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Dr. Dregger CDU/CSU 5350 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5353 C Dr. Rumpf FDP 5355 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5359 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 5361 D Dr. Steger SPD 5365 C Dr. Stercken CDU/CSU 5367 A Antretter SPD 5368 D Dr. Schwörer CDU/CSU 5371 B Brück SPD 5373 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1546 — Dr. Olderog CDU/CSU 5376 A Wartenberg (Berlin) SPD 5377 B Dr. Hirsch FDP 5379A Schneider (Berlin) GRÜNE 5380 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 5382 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes — Drucksache 10/319 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1447 — Klein (Dieburg) SPD 5383 C Beckmann FDP 5384 D Frau Nickels GRÜNE 5386 A Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5387 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1108 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Osthofen), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover) Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/213 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Dr. Jannsen, Frau Reetz, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1184 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — Bohl CDU/CSU 5388 A Fischer (Osthofen) SPD 5390 A Kleinert (Hannover) FDP 5392 B Dr. Jannsen GRÜNE 5394 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5396 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Frau Fischer, Dr. Hüsch, Lamers, Austermann, Repnik, Schreiber, Feilcke, Hedrich, Höffkes, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pohlmeier, Dr. Kunz (Weiden), Ruf, Biehle, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), Dr. Hoffacker, Dr. Lammert, Schulze (Berlin), Link (Frankfurt), Dr. Stavenhagen, Schemken, Dr. Götz, Dr. Rose, Sauter (Ichenhausen), Clemens, Schwarz, Graf Huyn, Jagoda, Pfeffermann, Lenzer, Seehofer, Spilker, Frau Dr. Hellwig, Dr. Möller, Maaß, Dr. Lippold, Dr. Stercken, Roth (Gießen), Dr. Becker (Frankfurt), Magin, Tillmann, Sauer (Stuttgart), Haungs, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Jung (Lörrach), Dr. Faltlhauser, Dr. Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Dr. Feldmann, Bredehorn, Frau Seiler-Albring, Schäfer (Mainz), Ronneburger, Dr. Haussmann, Grünbeck, Beckmann, Wurbs, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Intensivierung der Handwerksförderung in der Dritten Welt — Drucksache 10/1214 — Schreiber CDU/CSU 5398 D Bindig SPD 5400 B Dr. Rumpf FDP 5402 A Schwenninger GRÜNE 5403 B Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 5405A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage in Afghanistan — Drucksachen 10/1277, 10/1499 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 5406 D Neumann (Bramsche) SPD 5409 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 5411 A Reents GRÜNE 5412 B Dr. Mertes, Staatsminister AA 5415A Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet — Drucksache 10/1352 — Reschke SPD 5418 D Milz CDU/CSU 5420 B Kohn FDP 5421 D Drabiniok GRÜNE 5423 B Fragestunde — Drucksachen 10/1538 vom 1. Juni 1984 und 10/1553 vom 6. Juni 1984 — Aufenthaltsort und Befinden Andrej Sacharows und seiner Ehefrau sowie Bemühungen der Bundesregierung, Leben und Gesundheit beider zu retten und für sie die Ausreiseerlaubnis zu erwirken DringlAnfr 06.06.84 Drs 10/1553 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5319 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5320 A ZusFr Würtz SPD 5320 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5320 B ZusFr Repnik CDU/CSU 5320 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5320 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5321A ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5321A ZusFr Horacek GRÜNE 5321 B ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5321 B Kriegsdienstverweigerung nach Ablehnung von Tauglichkeitseinsprüchen MdlAnfr 34 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5321 C ZusFr von Schmude CDU/CSU 5321 C ZusFr Waltemathe SPD 5322 A Transport der Drucksachen des Stuttgarter CDU-Parteitages in bundeseigenen Fahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen MdlAnfr 37, 38 01.06.84 Drs 10/1538 Dreßler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 B ZusFr Dreßler SPD 5322 B Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beim Bundesministerium der Verteidigung; Gefährdung dieser Ausbildungsplätze durch Sparmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 01.06.84 Drs 10/1538 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 5323A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5323 B Zahl der stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 MdlAnfr 45 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5323 D ZusFr Reents GRÜNE 5323 D Geheimhaltung weiterer Stationierungen von Pershing-Il-Raketen und Cruise Missiles in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 46 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5324 B ZusFr Reents GRÜNE 5324 B Weiterbau der A4 vom Autobahnkreuz Olpe-Süd nach Hattenbach MdlAnfr 49, 50 01.06.84 Drs 10/1538 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 5324 D ZusFr Breuer CDU/CSU 5325 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5325 B Reaktion der Bundesregierung auf die restriktive Haltung Südafrikas bei Einreisevisen für deutsche Bundesbürger MdlAnfr 52, 53 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw BMin Genscher AA 5326A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5326 A ZusFr Bindig SPD 5326 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Aufnahme von Gesprächen über die Gestaltung langfristiger Ost-West-Beziehungen MdlAnfr 56, 57 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Czaja CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5327 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5327 B Unterzeichnung, Entgegennahme und Verbreitung einer Petition der „Schlesischen Jugend" durch Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Staatsminister Friedrich Vogel MdlAnfr 58, 59 01.06.84 Drs 10/1538 Voigt (Frankfurt) SPD Vereinbarkeit von Formulierungen in der vom Bundeskanzleramt verbreiteten Petition der „Schlesischen Jugend" mit Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages MdlAnfr 60, 61 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Weiterführung der Politik des Ausgleichs und der Fortentwicklung der Beziehungen zur Volksrepublik Polen entsprechend dem deutsch-polnischen Vertrag vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 62 01.06.84 Drs 10/1538 Becker (Nienberge) SPD Bekräftigung des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 63 01.06.84 Drs 10/1538 Schmitt (Wiesbaden) SPD Gültigkeit der Bestimmungen des Artikels I des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 64 01.06.84 Drs 10/1538 Sielaff SPD Uneingeschränkte Gültigkeit des Artikels I Abs. 2 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 65 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Weyel SPD Heraushebung des Art. I Abs. 3 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 in der deutschen Politik MdlAnfr 66 01.06.84 Drs 10/1538 Waltemathe SPD Antw BMin Genscher AA 5328 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5329 C ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5331A ZusFr Lowack CDU/CSU 5331 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 5331 D ZusFr Waltemathe SPD 5332 C ZusFr Frau Huber SPD 5333 C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5333C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 5334 B ZusFr Frau Weyel SPD 5334 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5334 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 5335A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5335C ZusFr Sielaff SPD 5335 D ZusFr Horacek GRÜNE 5336 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5336 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5337 A Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 5337 B Aktuelle Stunde betr. deutsch-polnische Beziehungen Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5337 D Rühe CDU/CSU 5338 C Horacek GRÜNE 5340 A Ronneburger FDP 5340 D Frau Huber SPD 5341 C Dr. Czaja CDU/CSU 5343 A Genscher, Bundesminister AA 5344 B Schmitt (Wiesbaden) SPD 5345 C Freiherr Heeremann von Zuydtwyck CDU/ CSU 5346 C Frau Weyel SPD 5347 B Mischnick FDP 5348 A Klein (München) CDU/CSU 5348 C Voigt (Frankfurt) SPD 5349 C Nächste Sitzung 5425 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5426*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 5319 74. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Auf Seite 5360 C ist in der Rede des Abgeordneten Vogt (Kaiserslautern) nach der 11. Zeile hinter dem Wort werden —, einzufügen: „zu einer Abrüstungsagentur ausgebaut wird. Das sind konkrete". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Brandt 8. 6. Broll 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Klose 7. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 7. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Schröer (Mülheim) 7. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Vogt (Düren) 7. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Kohn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Manchmal, so geht es mir jedenfalls, stellt sich zu einem politischen Problemzusammenhang eine sinnliche Assoziation ein. Als ich zum ersten Mal die Drucksache „S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet" las, fiel mir ein Refrain ein, und zwar der Refrain aus dem Lied der Schlagersängerin Gitte Haenning der heißt:

    (Zurufe von den GRÜNEN: Singen! Vorsingen!)




    Kohn
    „Ich will alles, ich will alles, und zwar sofort." —

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Sie brauchen jetzt keine Sorgen zu haben, daß ich Ihnen das vorsingen werde. Als ich nämlich über die Konsequenzen der Verwirklichung des Antrags der SPD-Fraktion nachdachte, blieb mir Gittes Refrain buchstäblich im Halse stecken.
    Sicher ist es richtig, was in dem neuen verkehrspolitischen Konzept des Deutschen Städtetages über den öffentlichen Personennahverkehr ausgesagt wird. ÖPNV ist im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr raum- und energiesparend, kostengünstig für den Benutzer und umweltfreundlich zugleich. Ich stimme auch damit überein, daß ÖPNV geeignet ist, die Mobilität der Bevölkerung ressourcen- und umweltschonend zu gewährleisten und eine gesunde Stadtentwicklung zu ermöglichen. Die Formulierungen des Deutschen Städtetages sind zwar etwas pointiert, aber in der Tendenz zutreffend. Nur, der ÖPNV muß eben auch solide finanzierbar sein und bleiben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Und der Bürger muß — das ist für uns Liberale selbstverständlich — die freie Wahl des Verkehrsmittels haben.
    Ausgehend von diesen beiden Prämissen ist unsere Marschrichtung klar. Ich zitiere hier aus dem Kabinettsbeschluß zur Deutschen Bundesbahn vom 17. November des verganenen Jahres. Dort heißt es:
    Der Bund steht nach wie vor zum Engagement der DB im öffentlichen Personennahverkehr. Dies kann jedoch angesichts der drastischen Steigerungen der Defizite allein im Schienenpersonennahverkehr der DB von 1,8 Milliarden DM im Jahre 1970 auf 4,5 Milliarden DM im Jahre 1982 nicht uneingeschränkt gelten. Vielmehr muß auch hier der Grundsatz der Begrenzung staatlicher Subventionen Anwendung finden. Das heißt, auch der gesamtwirtschaftlich und verkehrspolitisch wichtige ÖPNV der DB muß auf Dauer finanzierbar bleiben.
    Um es ganz klar zu sagen: Diesem Maßstab einer finanziell soliden Verkehrspolitik entspricht der SPD-Antrag nicht.

    (Beifall bei der FDP) Aber das ist leider noch gar nicht alles.

    Auch in der Sache selbst ergeben sich Unstimmigkeiten. Was fordern Sie denn? — In Stichworten: erstens Planungsaufträge an die Deutsche Bundesbahn zum S-Bahn-mäßigen Ausbau von zwei Strecken, zum zweiten Mittel, um im Vorgriff auf diesen Streckenausbau jetzt schon elf Verbesserungen vornehmen zu können, und drittens Mittel bereitzustellen für eine weitere S-Bahn-Verbindung. Soweit so gut.
    Nun, meine Damen und Herren, was ist aber Sache? Die Streckenabschnitte Essen - Bottrop - Gladbeck - Gelsenkirchen - Buer - Marl sowie Velbert - Neviges - Wuppertal - Vohwinkel fallen unter die Kategorie „Planung". Die Streckenabschnitte Marl Mitte - Haltern und Kettwig Stausee - Heiligenhaus - Velbert fallen unter die Kategorie „Möglicher späterer Bedarf". Der Streckenabschnitt Velbert - Neviges ist gar nicht aufgenommen. Auf welches Planungsdokument habe ich mich hier bezogen? Nicht auf ein Papier der Bundesregierung, sondern auf den aktualisierten S-Bahn- und Stadtbahn-Bedarfsplan des von ihren politischen Freunden regierten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
    Da es sich hierbei um Vorhaben handelt, für die eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz in Betracht kommt, müßte j a vorausgesetzt werden, daß die jeweiligen Verträge zwischen der Deutschen Bundesbahn und dem Land Nordrhein-Westfalen abgeschlossen werden. Ich frage jetzt die Kollegen von der SPD-Bundestagsfraktion: Liegen denn solche Verträge vor? Oder gibt es entsprechende landespolitische Initiativen Ihrer politischen Freunde? Ich frage weiter: Erscheint es Ihnen denn wirklich sinnvoll, für Vorhaben, die vielleicht in den 90er Jahren anstehen mögen, der Bundesbahn schon heute Planungsaufträge zu erteilen? Ich muß mich wirklich wundern. Was haben Sie denn für ein Planungsverständnis, was für ein Wirtschaftsverständnis? Sie haben wohl einen Mißgriff in den Papierkorb sozialistischer Planwirtschaft getan.

    (Beifall bei der FDP — Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, Sie streuen doch den Bürgern, den auf öffentliche Nahverkehrsmittel angewiesenen Arbeitnehmern des Ruhrgebiets nur Sand in die Augen.
    Sodann möchte ich noch auf eine besonders aparte und reizvolle Seite des Problems hinweisen, nämlich den heutigen Kostendeckungsgrad des ÖPNV im Ballungsraum Rhein-Ruhr. Eines vorab: wer Verkehrsdienstleistungen fordert, so berechtigt sie auch sein mögen, der muß sie auch bezahlen; es gibt keine Verkehrsdienstleistungen zum Nulltarif, und mit dem Geld des Steuerzahlers darf doch wohl kein verkehrspolitisches Schlaraffenland finanziert werden. Von allen Verkehrsballungsräumen hat der Raum Rhein-Ruhr mit 24,1 % den niedrigsten Kostendeckungsgrad. Ich zitiere hier aus einem Papier der Deutschen Bundesbahn, das sich auf das Jahr 1983 bezieht. Die Ausgleichsleistungen des Bundes betragen 368,6 Millionen DM.
    Meine Damen und Herren, das muß man sich einmal klarmachen: Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, die Partei der selbstverschriebenen Solidarität, fordert einen von Wunschträumen inspirierten Warenhauskatalog von ÖPNV-Investitionen erheblichen Umfanges für den Rhein-RuhrRaum. Wo bleibt eigentlich Ihre Solidarität mit den übrigen neun Ballungsräumen dieser Republik, wo Ihre Solidarität mit dem ÖPNV im ländlichen Raum? Gibt es denn dort keine Arbeitnehmer, die auch ein Anrecht auf ein funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem haben?

    (Zurufe von der SPD)

    Hinzu kommt, daß 1984 bis 1988 mehr als 44 % der
    Bundesmittel für den S-Bahn-Bau nach Nordrhein-



    Kohn
    Westfalen fließen werden. Für mich ist das in Ihrem Antrag zum Ausdruck kommende Verhalten schierer Opportunismus.
    Ein weiterer Aspekt soll wenigstens noch angesprochen werden. Es kann ja wohl nicht wahr sein, daß der Löwenanteil der Finanzmittel nur in die Gebiete abfließen soll, die bereits mit funktionierenden Nahverkehrssystemen ausgestattet sind. Im Rhein-Neckar-Raum beispielsweise sind wir eben dabei, schrittweise einen Verkehrsverbund aufzubauen. Wo bleibt Ihre Solidarität, meine Damen und Herren, mit diesem wichtigen Wirtschaftsraum der Bundesrepublik?
    Nein, meine Damen und Herren, die Zielsetzung Ihres Antrags geht am Problem vorbei. Die Absicht ist allzu durchsichtig.

    (Beifall bei der FDP)

    Sie hätten eine Anfrage an die Bundesregierung richten sollen, eine Anfrage, was zu tun ist, um wenigstens den Kostendeckungsgrad Rhein-Ruhr auf den Durchschnitt der anderen Ballungsräume anzuheben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Dies haben Sie nicht getan. Ich füge hinzu: natürlich nicht, denn in Nordrhein-Westfalen — wir wissen es alle — ist Kommunalwahlkampf; also satteln Sie drauf ohne Rücksicht auf Verluste, mit einem Antrag, den Sie nicht gestellt hätten, wenn Sie im Hohen Haus die Mehrheit hätten. Jedenfalls will ich das zu Ihren Gunsten unterstellen. Erlauben Sie mir deshalb, Ihnen einen kostenlosen Rat zu geben, den Rat des großen Liberalen Reinhold Maier, der einmal im Wahlkampf seinen Gegnern zurief: Oh, glaubet au net alles, was ihr saget.
    Danke schön.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Holtz [SPD]: Das war nicht konstruktiv!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Drabiniok.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dieter Drabiniok


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Freunde des Automobils! Von der bahnfeindlichen Politik der Bundesregierung ist auch der weitere Ausbau des S-Bahn-Netzes betroffen. In den Leitlinien zur Konsolidierung der Deutschen Bundesbahn heißt es dazu — ich zitiere —:
    Für den Bau neuer S-Bahnen in den Ballungsräumen ist Voraussetzung, daß dem Bund und der Deutschen Bundesbahn keine neuen Folgekosten entstehen.
    Unabhängig davon, wie die Bundesregierung diesen Leitsatz interpretieren mag, möchte ich zuerst einmal den Wunsch unserer Fraktion aussprechen, daß dieser Leitsatz sinngemäß ganz besonders für den Neubau von Bundesstraßen und Autobahnen gelten möge. Die Folge wäre eindeutig. Es würde nicht ein weiterer Kilometer Bundesstraße gebaut werden; denn selbstverständlich entstehen durch jeden neuen Straßenkilometer die entsprechenden Folge-
    kosten für Unterhaltung und Reparaturmaßnahmen. Auf das Problem der Auswirkungen auf den Verkehrshaushalt durch die Folgekosten des Straßenbaus hat auch der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Schulte bereits des öfteren aufmerksam gemacht.
    Wir bedauern, daß es keinen entsprechenden Leitsatz der Bundesregierung zur Konsolidierung des Verkehrshaushalts gibt, der den Bau neuer Straßen davon abhängig macht, daß keine Folgekosten entstehen. Genau das soll aber nun für den S-
    Bahn-Bau gelten. Hier wird wieder einmal überdeutlich: Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Diese Bundesregierung ist der Ansicht, daß auf der einen Seite dem Steuerzahler mögliche Folgekosten auf Grund des Ausbaus des Schienennetzes nicht zugemutet werden können, auf der anderen Seite jedoch scheut sie nicht davor zurück, demselben Steuerzahler nach wie vor kräftig in die Geldbörse zu greifen, wenn es darum geht, weitere Straßenbauvorhaben mit den entsprechenden Folgekosten zu finanzieren.
    Die Bundesregierung sollte sich statt dessen zum Leitsatz machen, künftig nur noch solche Verkehrsträger zu finanzieren, die einen Folgenutzen erbringen. Auch wenn Sie es nicht mehr hören können, möchte ich Ihnen nochmals die gesamtgesellschaftlichen Vorteile der S-Bahn aufzählen:

    (Unruhe)

    — Es hört gar keiner mehr zu.
    Erstens. Die S-Bahn benötigt nur etwa ein Zehntel der Fläche — gegenüber dem Pkw-Verkehr —, um die gleiche Anzahl von Personen zu befördern.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Das ist falsch!)

    Zweitens. Die S-Bahn verursacht mit zirka 59 dBA weniger Lärm als der Pkw-Stadtverkehr mit zirka 70 dBA.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Das ist auch falsch!)

    Drittens. Die S-Bahn benötigt bei gleicher Verkehrsleistung etwa fünfmal weniger Energie als der Pkw-Verkehr.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Auch falsch!)

    Zudem wird der erforderliche Bahnstrom zu über 90 % aus heimischer Kohle gewonnen, so daß der S-
    Bahn-Betrieb weitestgehend unabhängig von Versorgungskrisen ist. Der Pkw-Verkehr hängt vollständig von Mineralölprodukten ab.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Auch falsch!)

    Viertens. Während die S-Bahn ein äußerst sicheres Verkehrsmittel ist, werden jährlich im Straßenverkehr — insbesondere im Stadtverkehr — Tausende von Menschen getötet und gar Hunderttausende von Menschen verletzt. Das erfolgversprechendste Verkehrssicherheitskonzept ist unangefochten immer noch die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene.
    Fünftens. Die S-Bahn ist ein soziales Verkehrsmittel.

    (Dr. Vogel [SPD]: Sehr wahr!)




    Drabiniok
    Nur 40 % der Bundesbürger verfügen selbständig über ein Auto. Die S-Bahn steht allen zur Verfügung.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Boroffka [CDU/CSU]: Richtig! Bis ins Schlafzimmer!)

    Viele Bevölkerungskreise sind auf die Bahn sogar zwingend angewiesen, z. B. Schüler, Jugendliche, ältere Menschen und Behinderte.
    Sechstens. Die S-Bahn ist ein attraktives Verkehrsmittel. Nach Inbetriebnahme der S-Bahn-Linie 1 zwischen Bochum und Dortmund fahren dort auf der Schiene z. B. etwa 60 % mehr Fahrgäste als vorher.
    Siebtens. Die S-Bahn ist an Luftverschmutzung und Waldsterben so gut wie nicht beteiligt. Bereits heute entstehen beim Kraftfahrzeugverkehr bei gleicher Verkehrsleistung bis zu 40mal so hohe Schadstoffemissionen wie beim S-Bahn-Verkehr. Der Emissionswert des S-Bahn-Verkehrs könnte sogar durch den Einbau von Filter- und Entschwefelungsanlagen bei den Kraftwerken noch wesentlich weiter gesenkt werden, wenn diese Bundesregierung nur dazu bereit wäre.
    Angesichts dieser imponierenden gesamtgesellschaftlichen Vorteile und Folgenutzen der S-Bahn stellt sich die Frage, warum diese Bundesregierung den S-Bahn-Ausbau nun nicht etwa forciert, sondern ihn geradezu abwürgen will.
    Diese Politik, nicht etwa den Verkehrsträger Straße mit seinen hohen Folgekosten zu bremsen, sondern den Verkehrsträger Schiene mit seinen hohen Folgenutzen, kann nur damit erklärt werden, daß den Regierungsparteien offenbar die Förderung des Spendenflusses seitens der Automobil- und Straßenbaulobby wesentlich wichtiger ist als die Förderung einer Politik der umwelt- und verkehrspolitischen Notwendigkeiten.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Eine solche Politik muß die Förderung des Bahnverkehrs zum Ziele haben. Deshalb begrüßen wir auch prinzipiell die Tendenz des vorliegenden Antrags zum Ausbau der S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet. Allerdings ist dieser Antrag der SPD-Fraktion nur halbherzig und unvollkommen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Es reicht einfach nicht aus, isoliert den Ausbau der S-Bahn zu fordern, wenn damit nicht ein entsprechender Baustopp für Straßen verbunden wird, Herr Reschke.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Welchen Sinn ergibt es, auf der einen Seite den Bau der S-Bahn-Strecke Wuppertal—Essen zu fordern, wenn auf der anderen Seite parallel dazu — ebenfalls von Wuppertal nach Essen — mit der B 227 n und der B 224 n der Neubau einer vierspurigen Schnellstraße erfolgt?

    (Beifall des Abg. Horacek [GRÜNE])

    Welchen Sinn ergibt der Bau der S-Bahn von Essen über Bottrop nach Gladbeck, wenn gleichzeitig die ebenfalls parallel verlaufende Bundesstraße 224 von Essen nach Gladbeck auf sechs Fahrspuren verbreitert werden soll und zusätzlich noch die direkte Straßenverbindung von Bottrop-Ortsmitte nach Gladbeck-Ortsmitte verbreitert und ausgebaut wird?
    Durch diese Politik der Parallelinvestition in den Straßenbau wird die Konkurrenzsituation bereits zugunsten des Pkw verbessert, bevor der S-BahnBau überhaupt begonnen hat. Wenn ich mir die Namen der Abgeordneten, die diesen Antrag eingebracht haben, einmal genauer betrachte, so finde ich unter ihnen gerade diejenigen aus dem Ruhrgebiet, die sich in den vergangenen Jahren vehement für den Straßenbau eingesetzt haben und damit Mitschuld am Siechtum der Bahn haben.
    Gerade die SPD war es, die in den vergangenen Jahren den Straßenbau nach Kräften forciert hat.

    (Unruhe — Glocke des Präsidenten)

    In dem Zeitraum von 1969 bis 1982, als die SPD noch Regierungspartei war, sorgte sie dafür, daß sich das Autobahnnetz in der Bundesrepublik verdoppelte. Und es waren die SPD-regierten Rathäuser im Ruhrgebiet und das SPD-regierte Land Nordrhein-Westfalen,

    (Austermann [CDU/CSU]: Hessen!)

    die in den vergangenen Jahren dafür sorgten, daß das Straßennetz im Ruhrgebiet immer dichter, schneller und perfekter wurde, und die es auch noch heute tun.
    Diese Angebotspolitik für den Pkw bei gleichzeitiger Nachfragepolitik bei der Bahn mit den entsprechenden Streckenstillegungen und Fahrplanausdünnungen hat zu einem Rückgang des Verkehrsanteils der Bahn im Personenverkehr von 15,7 % 1960 auf nur noch 6,6 % heute geführt. Wer den Verkehr wirklich auf die Bahn verlagern will, braucht keine neuen Straßen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Boroffka [CDU/CSU]: Die Schienen bis ins Schlafzimmer!)

    Deshalb fordern wir mit dem Ausbau des S-BahnNetzes gleichzeitig einen Baustopp für die entsprechenden Straßenbauprojekte.
    Ein weiteres Problem ist durch die verfehlte Raumordnungspolitik der vergangenen Jahre entstanden. So haben sich die Siedlungsschwerpunkte, z. B. in Bottrop und Gladbeck, nicht am Bahnhof orientiert, so daß diese Bahnhöfe heute etwas abseits der Ortsmitte liegen.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Richtig! Hochhäuser bei den Bahnhöfen!)

    So wurde z. B. der zentrale Omnibusbahnhof in Bottrop nicht etwa am Hauptbahnhof gebaut, sondern rund eineinhalb Kilometer davon entfernt, in Citylage.
    Prinzipiell ist es sicherlich sinnvoll, Haltepunkte und Bahnhöfe zu verlegen, um sie den geänderten Siedlungsschwerpunkten anzupassen und damit die



    Drabiniok
    Fehler der Vergangenheit zu korrigieren.. Die im Antrag der SPD enthaltene Forderung, die gesamte S-Bahn-Trasse neu über Bottrop-Ortsmitte und Gladbeck-Ortsmitte zu führen, bringt jedoch erhebliche Probleme mit sich.

    (Kolb [CDU/CSU]: Reden, nicht lesen!)

    — Sie reden sowieso zu wenig. — Wird eine Trassenführung niveaugleich, im Einschnitt oder auf dem Damm vorgesehen, werden gewachsene Stadtstrukturen zerstört. Dutzende von Häusern müßten abgerissen werden, ganze Straßenzüge würden getrennt und Stadtviertel zerschnitten.

    (Lintner [CDU/CSU]: Reden, nicht lesen!)

    Um dies zu vermeiden, wäre der einzige Ausweg eine komplette Tunnellösung, die wiederum enorm kostenträchtig ist.

    (Kolb [CDU/CSU]: Was soll denn der Unsinn? Reden!)

    Deshalb sollte sehr sorgfältig geprüft werden, ob der verkehrspolitische Nutzen einer Neutrassierung durch die Ortsmitte in einem vernünftigen Verhältnis zu den dann entstehenden krassen Eingriffen in die gewachsenen Stadtstrukturen bzw. zu den enorm hohen Kosten steht

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie sollen nach der Geschäftsordnung reden!)

    oder ob es nicht angepaßtere und kostengünstigere Alternativen gibt, bis hin zu einem Verzicht auf die Neutrassierung.

    (Kolb [CDU/CSU]: Aufschauen!)

    — Wenn ich Zeit hätte, würde ich auch freier reden.
    Ich komme zu meinen letzten Sätzen.

    (Kolb [CDU/CSU]: Gott sei dank!)

    Diese Prüfung und Entscheidung sollten allein der Bottroper Bevölkerung überlassen bleiben. Um eine vernünftige Lösung bei der Feinplanung zu finden, wäre die Bundesbahn deshalb gut beraten, wenn sie endlich den Kontakt zur Bevölkerung
    suchen würde, damit es beim Ausbau der S-Bahn nicht zu langfristigen Verzögerungen durch Einsprüche und Klagen kommt, weil wieder einmal über den Kopf der Bürger hinweg entschieden wurde.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN)