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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/74 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 74. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Ernst Schellenberg 5319 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5425 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksache 10/1305 — in Verbindung mit Beratung des Ersten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Personenkontrolle im innergemeinschaftlichen Grenzverkehr und zur Einführung des Europa-Passes — Drucksache 10/1126 — in Verbindung mit Beratung des Zweiten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Herstellung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1221 — in Verbindung mit Beratung des Dritten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1261 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1423 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates über die Entsprechung der beruflichen Befähigungsnachweise zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 10/546 Nr. 23, 10/1422 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Notwendigkeit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1357 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Dr. Dregger CDU/CSU 5350 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5353 C Dr. Rumpf FDP 5355 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5359 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 5361 D Dr. Steger SPD 5365 C Dr. Stercken CDU/CSU 5367 A Antretter SPD 5368 D Dr. Schwörer CDU/CSU 5371 B Brück SPD 5373 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1546 — Dr. Olderog CDU/CSU 5376 A Wartenberg (Berlin) SPD 5377 B Dr. Hirsch FDP 5379A Schneider (Berlin) GRÜNE 5380 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 5382 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes — Drucksache 10/319 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1447 — Klein (Dieburg) SPD 5383 C Beckmann FDP 5384 D Frau Nickels GRÜNE 5386 A Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5387 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1108 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Osthofen), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover) Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/213 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Dr. Jannsen, Frau Reetz, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1184 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — Bohl CDU/CSU 5388 A Fischer (Osthofen) SPD 5390 A Kleinert (Hannover) FDP 5392 B Dr. Jannsen GRÜNE 5394 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5396 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Frau Fischer, Dr. Hüsch, Lamers, Austermann, Repnik, Schreiber, Feilcke, Hedrich, Höffkes, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pohlmeier, Dr. Kunz (Weiden), Ruf, Biehle, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), Dr. Hoffacker, Dr. Lammert, Schulze (Berlin), Link (Frankfurt), Dr. Stavenhagen, Schemken, Dr. Götz, Dr. Rose, Sauter (Ichenhausen), Clemens, Schwarz, Graf Huyn, Jagoda, Pfeffermann, Lenzer, Seehofer, Spilker, Frau Dr. Hellwig, Dr. Möller, Maaß, Dr. Lippold, Dr. Stercken, Roth (Gießen), Dr. Becker (Frankfurt), Magin, Tillmann, Sauer (Stuttgart), Haungs, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Jung (Lörrach), Dr. Faltlhauser, Dr. Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Dr. Feldmann, Bredehorn, Frau Seiler-Albring, Schäfer (Mainz), Ronneburger, Dr. Haussmann, Grünbeck, Beckmann, Wurbs, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Intensivierung der Handwerksförderung in der Dritten Welt — Drucksache 10/1214 — Schreiber CDU/CSU 5398 D Bindig SPD 5400 B Dr. Rumpf FDP 5402 A Schwenninger GRÜNE 5403 B Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 5405A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage in Afghanistan — Drucksachen 10/1277, 10/1499 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 5406 D Neumann (Bramsche) SPD 5409 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 5411 A Reents GRÜNE 5412 B Dr. Mertes, Staatsminister AA 5415A Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet — Drucksache 10/1352 — Reschke SPD 5418 D Milz CDU/CSU 5420 B Kohn FDP 5421 D Drabiniok GRÜNE 5423 B Fragestunde — Drucksachen 10/1538 vom 1. Juni 1984 und 10/1553 vom 6. Juni 1984 — Aufenthaltsort und Befinden Andrej Sacharows und seiner Ehefrau sowie Bemühungen der Bundesregierung, Leben und Gesundheit beider zu retten und für sie die Ausreiseerlaubnis zu erwirken DringlAnfr 06.06.84 Drs 10/1553 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5319 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5320 A ZusFr Würtz SPD 5320 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5320 B ZusFr Repnik CDU/CSU 5320 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5320 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5321A ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5321A ZusFr Horacek GRÜNE 5321 B ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5321 B Kriegsdienstverweigerung nach Ablehnung von Tauglichkeitseinsprüchen MdlAnfr 34 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5321 C ZusFr von Schmude CDU/CSU 5321 C ZusFr Waltemathe SPD 5322 A Transport der Drucksachen des Stuttgarter CDU-Parteitages in bundeseigenen Fahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen MdlAnfr 37, 38 01.06.84 Drs 10/1538 Dreßler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 B ZusFr Dreßler SPD 5322 B Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beim Bundesministerium der Verteidigung; Gefährdung dieser Ausbildungsplätze durch Sparmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 01.06.84 Drs 10/1538 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 5323A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5323 B Zahl der stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 MdlAnfr 45 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5323 D ZusFr Reents GRÜNE 5323 D Geheimhaltung weiterer Stationierungen von Pershing-Il-Raketen und Cruise Missiles in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 46 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5324 B ZusFr Reents GRÜNE 5324 B Weiterbau der A4 vom Autobahnkreuz Olpe-Süd nach Hattenbach MdlAnfr 49, 50 01.06.84 Drs 10/1538 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 5324 D ZusFr Breuer CDU/CSU 5325 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5325 B Reaktion der Bundesregierung auf die restriktive Haltung Südafrikas bei Einreisevisen für deutsche Bundesbürger MdlAnfr 52, 53 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw BMin Genscher AA 5326A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5326 A ZusFr Bindig SPD 5326 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Aufnahme von Gesprächen über die Gestaltung langfristiger Ost-West-Beziehungen MdlAnfr 56, 57 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Czaja CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5327 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5327 B Unterzeichnung, Entgegennahme und Verbreitung einer Petition der „Schlesischen Jugend" durch Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Staatsminister Friedrich Vogel MdlAnfr 58, 59 01.06.84 Drs 10/1538 Voigt (Frankfurt) SPD Vereinbarkeit von Formulierungen in der vom Bundeskanzleramt verbreiteten Petition der „Schlesischen Jugend" mit Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages MdlAnfr 60, 61 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Weiterführung der Politik des Ausgleichs und der Fortentwicklung der Beziehungen zur Volksrepublik Polen entsprechend dem deutsch-polnischen Vertrag vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 62 01.06.84 Drs 10/1538 Becker (Nienberge) SPD Bekräftigung des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 63 01.06.84 Drs 10/1538 Schmitt (Wiesbaden) SPD Gültigkeit der Bestimmungen des Artikels I des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 64 01.06.84 Drs 10/1538 Sielaff SPD Uneingeschränkte Gültigkeit des Artikels I Abs. 2 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 65 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Weyel SPD Heraushebung des Art. I Abs. 3 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 in der deutschen Politik MdlAnfr 66 01.06.84 Drs 10/1538 Waltemathe SPD Antw BMin Genscher AA 5328 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5329 C ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5331A ZusFr Lowack CDU/CSU 5331 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 5331 D ZusFr Waltemathe SPD 5332 C ZusFr Frau Huber SPD 5333 C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5333C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 5334 B ZusFr Frau Weyel SPD 5334 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5334 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 5335A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5335C ZusFr Sielaff SPD 5335 D ZusFr Horacek GRÜNE 5336 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5336 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5337 A Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 5337 B Aktuelle Stunde betr. deutsch-polnische Beziehungen Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5337 D Rühe CDU/CSU 5338 C Horacek GRÜNE 5340 A Ronneburger FDP 5340 D Frau Huber SPD 5341 C Dr. Czaja CDU/CSU 5343 A Genscher, Bundesminister AA 5344 B Schmitt (Wiesbaden) SPD 5345 C Freiherr Heeremann von Zuydtwyck CDU/ CSU 5346 C Frau Weyel SPD 5347 B Mischnick FDP 5348 A Klein (München) CDU/CSU 5348 C Voigt (Frankfurt) SPD 5349 C Nächste Sitzung 5425 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5426*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 5319 74. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Auf Seite 5360 C ist in der Rede des Abgeordneten Vogt (Kaiserslautern) nach der 11. Zeile hinter dem Wort werden —, einzufügen: „zu einer Abrüstungsagentur ausgebaut wird. Das sind konkrete". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Brandt 8. 6. Broll 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Klose 7. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 7. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Schröer (Mülheim) 7. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Vogt (Düren) 7. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alois Mertes


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege, ich unterstelle Ihnen nicht, daß Sie die Unterschiede nicht übersehen. Aber Sie wahren die Proportionen nicht. 80 000 Flüchtlinge aus Chile — ich zitiere den Kollegen Todenhöfer — sind 80 000 Flüchtlinge zuviel: 3,5 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan sind 3,5 Millionen zuviel. Ich bin nicht dafür, daß man die 80 000 Flüchtlinge aus der Diktatur Chiles verheimlicht. Ich bin aber nicht bereit, zu sagen: Beide Fälle lassen sich vergleichen.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Denken Sie einmal an die Opfer der USA! Sie wählen immer sehr eigenartig aus! Was haben Sie eben verglichen? — Klein [München] [CDU/CSU]: Was der Kollege gefragt hat! Das ist doch billig!)

    — Ich habe die Flüchtlinge aus Chile und die Flüchtlinge aus Afghanistan verglichen. Ich wollte nur sagen: Unterstellen Sie doch den übrigen Mitunterzeichnern der gemeinsamen Afghanistanentschließung nicht, daß sie die westliche Welt weißen und die Sowjetunion schwärzen. Meine Kollegen von den GRÜNEN, die Sie mit unterschrieben haben, entwerten Sie doch die gemeinsame Unterschrift, die wir in dieser Sache geleistet haben, nicht selber,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    bloß weil Sie sich untereinander gegenseitig nachweisen wollen, daß Sie gleichermaßen den sowjetischen und den angeblichen amerikanischen Imperialismus bekämpfen wollen. Es ist eigentlich schade, daß Sie jetzt zum Abschluß dieser Debatte Ihre eigene Unterschrift so abwerten, um untereinander wieder eine gemeinsame Sprache zu finden.

    (Stratmann [GRÜNE]: Wir stellen unsere Unterschrift klar! Das ist etwas anderes!)

    Herr Präsident, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, seit Ende April 1984 führen die sowjetischen Interventionstruppen in Afghanistan eine neue Offensive gegen den afghanischen Widerstand. Schwerpunkt der Kämpfe ist das PandschirTal. Unermeßliches neues Leid und Zerstörungen werden damit, wie auch die Außenminister der Zehn in einer gemeinsamen Erklärung vom 14. Mai 1984 beklagt haben, über Afghanistan gebracht.
    Vor diesem Hintergrund begrüßt es die Bundesregierung, daß sich der Deutsche Bundestag erneut mit Afghanistan befaßt. Ich möchte mich namens der Bundesregierung ausdrücklich bei den Kollegen Todenhöfer, Neumann und Frau Hamm-Brücher bedanken. Ich kann alles, was sie gesagt haben, unterschreiben, und ich möchte noch einmal würdigen, daß sich auch die Fraktion der GRÜNEN an der Erarbeitung des Antrages beteiligt hat. Der Konsens aller Fraktionen dieses Hauses zu dem vorliegenden Entschließungsantrag gibt der heutigen Debatte ein besonderes Gewicht. Der neuerliche Appell an die Sowjetunion, ihre Truppen aus Afghanistan abzuziehen und dem afghanischen Volk die Verwirklichung seines Selbstbestimmungsrechts zuzugestehen, hat in diesen Tagen eine besondere Aktualität. Zu dem mit zunehmender Härte geführten Kampf der sowjetischen Eindringlinge in Afghanistan gegen das afghanische Volk kann und darf die Welt nicht schweigen. Das ungleiche Ringen zwischen einer nuklearen und konventionellen Supermacht auf der einen Seite und einem kleinen Volk der Dritten Welt auf der anderen Seite muß ein Ende finden. Nach einem mehr als vierjährigen Kampf sollte die Sowjetunion einsehen, daß es für Afghanistan keine militärische Lösung gibt, sondern nur den Weg einer politischen Lösung, wie sie von der Mehrzahl der Staaten in fünf Resolutionen der Vereinten Nationen gefordert wird.
    Die neue Offensive in Afghanistan ist eine Absage auch der neuen sowjetischen Führung an eine Verhandlungslösung. Bisher müssen wir das leider feststellen. Die Sowjetunion verharrt im Widerspruch zur Weltmeinung, wie sie in den Resolutionen der Vereinten Nationen ihren Niederschlag gefunden hat — und dies, obwohl Moskau politisch und militärisch in Afghanistan vor einem Scherbenhaufen steht.
    Das von der Sowjetunion in Kabul eingesetzte Regime findet auch nach fast viereinhalb Jahren — das ist länger als der erste Weltkrieg — weder bei der Bevölkerung noch seitens der internationalen Staatenwelt Anerkennung. Seine Bemühungen um einen Wiederaufbau der Verwaltung und der afghanischen Armee sind gescheitert. Die Flügelkämpfe in seinen eigenen Reihen dauern an. Das Regime ist seinem Ziel, seine Herrschaft zu konsolidieren und zu legitimieren, keinen Schritt nähergekommen. Im Gegenteil, der Freiheitskampf hat alle Provinzen und Städte erfaßt. Er findet nach allen uns vorliegenden Berichten trotz härtester sowjetischer Repressalien gegen die Zivilbevölkerung aktive Unterstützung weitester Bevölkerungskreise. Mehr als 3,5 Millionen Afghanen, also mehr als 20 % der Bevölkerung, haben mit der Flucht ins Ausland ihren Freiheitswillen bekundet.
    Das Ansehen der Sowjetunion bei den Staaten der Dritten Welt hat wegen der Besetzung Afghanistans sehr schwer gelitten. Wie wir sehen diese in der Afghanistanfrage einen Prüfstein für die sowjetische Bereitschaft, die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Staaten der Dritten Welt zu achten und ihr Streben nach wirklicher Ungebundenheit anzuerkennen. Mit dem fortdauernden Kampf einer



    Staatsminister Dr. Mertes
    hochgerüsteten sowjetischen Invasionsarmee von über 100 000 Mann gegen das afghanische Volk wird die These von den sozialistischen Staaten als den natürlichen Freunden der ungebundenen Welt ad absurdum geführt. — Ich freue mich, daß Sie zustimmen, Herr Kollege.
    Grundprinzipien wie Souveränität der Staaten, Selbstbestimmungsrecht der Völker, Gewaltverzicht müssen für alle und überall gelten. Bisweilen hat man den Eindruck, als ob die sowjetische Forderung nach einem internationalen Gewaltsverzichtsabkommen oder einem Ost-West-Vertrag über den Verzicht auf die Androhung und Anwendung von Gewalt davon ablenken soll, daß in Afghanistan dem Gewaltverbot der Charta der Vereinten Nationen — Herr Kollege Neumann hat es dankenswerterweise noch einmal erwähnt — und der Schlußakte von Helsinki zuwider ständig und brutal Gewalt nicht nur angedroht, sondern angewendet wird.
    Die von mir genannten Prinzipien zu verletzen, heißt, Frieden und Stabilität in den internationalen Beziehungen gefährden. Ihre fortdauernde Mißachtung in Afghanistan bewirkt einen schweren Verlust an Vertrauen in die Sowjetunion zu einem Zeitpunkt, in dem es gilt, gegenseitiges Vertrauen glaubwürdig zu bilden. Die Beendigung der Gewaltanwendung in Afghanistan würde einen unerläßlichen Beitrag zur Verbesserung der internationalen Beziehungen im allgemeinen und der Ost-West-Beziehungen im besonderen darstellen.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Da fällt mir aber noch viel mehr ein!)

    Die Welt wartet vergebens auf Anzeichen der Bereitschaft der Sowjetunion, die auf den internationalen Beziehungen lastende afghanische Hypothek abzubauen. Was hindert Moskau, dem traditionell blockfreien Afghanistan seine Freiheit wiederzugeben, eine Freiheit, die es niemals zur Feindschaft gegen die benachbarte Sowjetunion benutzt hat?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Westen und die Blockfreien haben der Sowjetunion immer wieder klargemacht, daß es ihnen um die Wiederherstellung des unabhängigen und blockfreien Status Afghanistans geht. An Lösungsvorschlägen für die Afghanistanfrage hat es nicht gefehlt. Leider hat die Sowjetunion auf die wiederholten Appelle der Staatengemeinschaft und die Lösungsbemühungen der islamischen Staaten, den europäischen Vorschlag einer internationalen Afghanistan-Konferenz vom Juni 1981 und die Bemühungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen nicht mit konstruktiven Schritten geantwortet. Nach über vier Jahren herrscht weiterhin blutige Unterdrückung in Afghanistan, sind schwerste und ständige Verletzungen von Menschenrechten zu beklagen, leben mehr als ein Fünftel der Afghanen als Flüchtlinge im Ausland. Es ist schon von anderen Kollegen gesagt worden.
    Hochachtung verdient die humanitäre Leistung der Nachbarstaaten Afghanistans, die der größten Flüchtlingswelle der Nachkriegszeit großzügig ihre Grenzen geöffnet haben, insbesondere Pakistan, das fast drei Millionen Flüchtlinge aufnahm. Trotz aller Hilfsanstrengungen der Staatengemeinschaft trägt das wirtschaftlich schwache Land und seine Bevölkerung weiterhin einen wesentlichen Teil der Lasten.
    Die Bundesregierung wird nicht nachlassen, die Sowjetunion immer wieder aufzufordern, ihre Truppen aus Afghanistan abzuziehen, es dem afghanischen Volk zu ermöglichen, sein Recht auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung uneingeschränkt auszuüben. Bundesminister Genscher hat in seinen Moskauer Gesprächen vom 20. bis 22. Mai 1984 und in einer öffentlichen Rede unmißverständlich betont, warum die Bundesregierung einer politischen Lösung in Afghanistan größte Bedeutung zumißt.
    Die Blockfreien und unter ihnen besonders die islamischen Staaten fühlen eine besondere Verantwortung und Verpflichtung gegenüber Afghanistan. Ihre Bemühungen um eine politische Lösung fördert die Bundesregierung nachhaltig. Sie hat die von diesen Staaten in der Generalversammlung eingebrachten Resolutionen ebenso unterstützt wie ihre Resolution in der Menschenrechtskommission, in denen die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts der Afghanen und schwere Menschenrechtsverletzungen verurteilt werden.
    Unsere Solidarität, verehrte Kollegen, gilt dem afghanischen Volk, das für Freiheit, Selbstbestimmung und Menschenwürde kämpft.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Diesem Volk, zu dem wir Deutschen traditionell enge Beziehungen haben, fühlen wir uns in seiner gegenwärtigen Notlage besonders verbunden. Praktischer Ausdruck unserer Solidarität mit dem afghanischen Volk ist der hohe Umfang der deutschen humanitären Hilfe aus öffentlichen, vor allem aber auch aus privaten Mitteln. Aus Bundesmitteln wurden auch 1983 über 45 Millionen DM für Nahrungsmittelhilfe, für Ausbildungs- und Infrastrukturprojekte in den Flüchtlingsregionen in Pakistan und für andere humanitäre Aufgaben zur Verfügung gestellt. Zu der Empfehlung von Frau Kollegin Hamm-Brücher, in der Hilfe nicht nachzulassen, kann ich darauf hinweisen, daß auch für 1984 wiederum zunächst 45 Millionen DM für die humanitäre Hilfe zugunsten Afghanistans vorgesehen sind.

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    Die Bundesregierung wird in ihren Hilfsbemühungen nicht nachlassen. Das Gegenteil ist der Fall. Haben Sie bitte Verständnis dafür, daß ich im Auswärtigen Ausschuß Einzelheiten des jetzt Geplanten und des künftig Geplanten vortragen werde. Es gibt gute Gründe, es im Ausschuß zu tun. Aber Ihr Appell entspricht dem, was auch die Bundesregierung will, verehrte Frau Kollegin.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber unsere Hilfe darf sich nicht auf die Flüchtlinge beschränken, die ihr Land verlassen mußten. Das Ausmaß des Leidens und der Not in Afghani-



    Staatsminister Dr. Mertes
    stan läßt immer mehr ein Tätigwerden internationaler und privater Hilfsorganisationen in diesem Land geboten erscheinen; ein Sachverhalt, auf den der Kollege Dr. Todenhöfer dankenswerterweise immer wieder hingewiesen hat. Die Bundesregierung tritt nachdrücklich dafür ein, daß vor allem den internationalen Hilfsorganisationen die Möglichkeit geboten wird, den Opfern der Kämpfe in Afghanistan zu helfen. Bundesminister Genscher hat in seiner Erklärung zum Jahrestag der sowjetischen Intervention in Afghanistan vom 27. Dezember 1983 an die Verantwortlichen appelliert, „humanitäre Organisationen nicht weiter daran zu hindern, der leidenden Bevölkerung in Afghanistan Unterstützung zu gewähren". Ich denke, darin stimmen wir alle überein.
    Die Leiden der Bevölkerung sind gerade auf dem Lande am größten, wo viele Menschen durch Kampfhandlungen ihr Leben verlieren oder verletzt werden, wo Dörfer zerstört werden und anderen Siedlungen durch Vernichtung der Ernten die Lebensgrundlage entzogen wird. Hier müssen Wege gefunden werden, den notleidenden Menschen unmittelbar zu helfen.
    Mit dem Entschließungsantrag wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, die Probleme Afghanistans im Bewußtsein unseres Volkes wachzuhalten und private und öffentliche Stellen zu weiterer Hilfe zu ermutigen. Das Engagement vieler privater Spender und Organisationen ist ein Beweis für die starke Anteilnahme unserer Bürger an den Leiden der afghanischen Bevölkerung. Ich werde Sorge dafür tragen, daß dieser Entschließungsantrag allen Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland übermittelt wird,

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)

    und zwar mit der Weisung, vom Inhalt dieses gemeinsamen Entschließungsantrages in den eigenen Gesprächen an den Orten der Vertretungen aktiv Gebrauch zu machen.
    Der Antrag ist für die Bundesregierung auch ein Aufruf, alle Möglichkeiten für eine wirksame humanitäre Hilfe zugunsten der in immer stärkerem Maße durch die Kämpfe betroffenen Menschen in Afghanistan auszuschöpfen. Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren bereits in vielfältiger Weise die Opfer des Konflikts in Afghanistan unterstützt. Wir sind uns alle darin einig, daß wir weiterhin den notleidenden Menschen, und zwar rasch und effektiv, helfen müssen. Das sollte gegenüber grundsätzlichen Auseinandersetzungen, Herr Kollege Reents, im Augenblick das Wichtigste sein. Die Bundesregierung wird Anstrengungen in diesem Sinne ausweiten und verstärken.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen zu diesem Tagesordnungspunkt nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung. Wer der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses auf Drucksache 10/1499 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Bei einer Reihe von Gegenstimmen und wenigen Enthaltungen aus der Fraktion der GRÜNEN mit den Stimmen der Mehrheit des Hauses angenommen.
Ich rufe den Punkt 36 der Tagesordnung auf:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD
S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet
— Drucksache 10/1352 —
Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Ausschuß für Verkehr (federführend) Haushaltsausschuß
Im Ältestenrat ist für die Aussprache ein Beitrag — ich betone — bis zu zehn Minuten für jede Fraktion vereinbart worden. — Ich sehe keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.
Wird das Wort zur Begründung gewünscht? — Das ist nicht der Fall.
Dann eröffne ich die Aussprache. Das Wort hat der Abgeordnete Reschke.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Reschke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Antrag der SPD- Bundestagsfraktion auf Drucksache 10/1352 hat zum Ziel, die verkehrspolitischen Bemühungen der Gemeinden zum Ausbau des Schnellbahnsystems im Revier, bestehend aus S-Bahn und U-Bahn, weiter voranzubringen.
    Die Gemeinden haben sich dazu in mehreren Sitzungen ihrer Stadträte geäußert; die Stadt Velbert z. B. schon 1980, Herr Schemken, in ihrem Wirtschaftsausschuß, der Rat der Stadt Essen erst vor wenigen Wochen. Zum Beispiel schreiben die Städte Essen, Bottrop und auch Marl dazu: Die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs ist eine entscheidende Voraussetzung für die Verbesserung des Lebenswertes und der Wirtschaftskraft des Ruhrgebiets, des Bergischen Raums und deren Ballungsrandzonen. Entsprechend dieser Entschließung der Räte der genannten Städte sollten wir versuchen, das, was in den vergangenen Jahren aus den Kassen von Bund und Ländern in die Ballungsrandzonen des Ruhrgebietes geflossen ist, fortzuführen.
    Gemeinsam haben Bund und Länder bis Ende 1983 1,22 Milliarden DM für den S-Bahn-Ausbau im Ruhrgebiet und in den Ballungsrandzonen investiert. Der Bestand an S-Bahn-Ausbauverträgen beinhaltet noch ein Bauvolumen von rund 800 Millionen DM. Diese 800 Millionen DM werden zum größten Teil bis Ende 1986 — man spricht von dem S-Bahn-Finanzierungsberg — investiert, d. h. ver-



    Reschke
    baut werden. Unsere Bemühung muß dahin gehen, gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen für 1985 und folgende den Fünfjahresplan fristgerecht fortzuschreiben, um nach Fertigstellung der verschiedensten S-Bahn-Bereiche und Auslaufen der Bauvolumina Anschlußaufträge in den verschiedensten Bereichen vorliegen zu haben.
    Beantragt ist hier der S-bahnmäßige Ausbau der Nahverkehrsstrecke N 9, zur Zeit im Takt befahren von Haltern über Bottrop nach Essen, Langenberg, Neviges bis hin nach Wuppertal-Vohwinkel. Seit geraumer Zeit weist diese Strecke, die ungefähr seit zweieinhalb, drei Jahren in den verschiedensten Abschnitten im Takt befahren wird, eine erhebliche Zunahme der Fahrgastzahlen auf. Die Größenordnung, meine ich, ist es wert, hier genannt zu werden. Bezogen auf das Jahr 1978 in Reisenden-Kilometern je nach Streckenabschnitt und Zählung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr sind Zunahmen zwischen 18 und 36 % zu verzeichnen, und das alles bei vorsintflutlichem Bundesbahngerät unterschiedlichster Art. Ich kann nur einfach einmal darauf hinweisen — die Praktiker aus der Region vor Ort kennen es —: Alte Diesellocks fahren größtenteils unter Stromleitungen. Elektrifizierung gibt es dort kaum. Bahnsteige sind nicht angepaßt.
    Bundesbahngerät, Bahnhöfe und Parkplätze, städtebauliche Verbesserungen und die Elektrifizierung der Reststrecke von Steele über Langenberg, Neviges bis nach Wuppertal stellen den Investitionsbedarf dar.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Da machen wir mal einen Betriebsausflug hin!)

    — Das können wir einmal machen. Wir fahren gemeinsam die Strecke ab. Ich lade Sie herzlich dazu ein.
    Es ist erstaunlich, daß die 80 Millionen DM für diese 32 km Kabel fehlen, wo doch zur Zeit fast die ganze Bundesrepublik für Milliarden verkabelt wird.
    Für die zukünftige S 9 ist schon eine erhebliche Vorweginvestition getätigt worden. Erst in diesem Jahr noch ist gemeinsam mit Zustimmung des Bundes der Ausbau des S-Bahn-Haltepunkts EssenHolthausen bewilligt worden.
    Zu den bestehenden Strecken S 1 und S 6, die in Betrieb sind, gehört die Planung einer Nahverkehrsstrecke Essen-Kettwig-Heiligenhaus-VelbertNeviges, also eine Querverbindung zwischen der zukünftigen S 9 und der S-Bahn Düsseldorf.
    Wir schließen uns mit dieser Forderung als SPD- Bundestagsfraktion ausdrücklich dem Votum des Wirtschaftsausschusses der Stadt Velbert an, der 1980 — ich zeige Ihnen gleich das Protokoll, Herr Schemken — ausdrücklich im Zuge des Wegfalls der A 31 diese öffentliche personennahverkehrsmäßige Anbindung gefordert hat.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Die südliche Ballungsrandzone mit weit über 10 000 Einwohnern im Bereich des Reviers erhält dadurch einen attraktiven Nahverkehrsanschluß.

    (Dr. Vogel [SPD]: Richtig!)

    Die Weiterverfolgung des S-Bahn-Ausbaus der Linien S 2 und S 4, von Dortmund kommend, ist eine verkehrs- und strukturpolitische Konsequenz für das nördliche Ruhrgebiet auf Grund der bisherigen Investitionen. Wir meinen, es gibt guten Grund, den Ausbau der fehlenden Nord-Süd-S-Bahn-Verbindung anzupacken, weil die jetzige S 1 verkehrspolitisch vom Betrieb, vom Fahrgastaufkommen und vom Betriebsergebnis her ein Torso bleiben wird und bleiben muß, wenn die fast anderthalb bis zwei Millionen Menschen in Ruhrgebiet-Mitte, Ruhrgebiet-Nord, in der Ballungsrandzone Nord, in Ruhrgebiet-Süd, in der Ballungsrandzone Süd und im Raum Wuppertal nicht angeschlossen werden.
    Die Gesamtinvestitionen schätzen wir auf rund 800 Millionen DM. Herr Schemken, damit wir uns richtig verstehen — ich spreche Sie speziell als Velberter an —: Wir sehen darin Zuwachsinvestitionen für den Verkehrsinfrastrukturbereich, weil wir der Auffassung sind, daß dadurch keine sinnvolle notwendige Straßenplanung verhindert werden soll.
    Die Infrastrukturwirkung dieser Investitionen für das Ruhrgebiet im Bereich Städtebau, Freizeit, Umwelt und nicht zuletzt für die Strukturerneuerung ist von unschätzbarem Wert. Dem auslaufenden S-Bahn-Bauvolumen wird hier etwas entgegengesetzt, was arbeitsmarktentlastend und arbeitsplatzerhaltend für den Bereich Anlagen, Stahl, Hoch- und Tiefbau wirkt.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Arbeitslosenzahlen im Ruhrgebiet im Vergleich zu 1982 sollten Ihnen ein klein wenig zu denken geben. Ich nehme einmal das Gebiet des Kommunalverbands Ruhrgebiet. Am 30. April 1982 hatten wir dort eine Arbeitslosenquote von 9,6 %; 185 000 Menschen waren arbeitslos. Am 30. April 1984 waren über 270 000 Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 14,2 %. Setzen Sie voraus, daß in den nächsten zwei Jahren ein Vertragsvolumen von 400, 600 oder 800 Millionen DM wegfallen wird. Sie können sich vorstellen, wie es dann in den Bereichen Anlagenbau, Stahl, Industriebau, Gleisbau, Oberbau, Unterbau und was alles dazugehört aussehen wird.
    Ich will hier nicht zitieren, was der Deutsche Industrie- und Handelstag am 13. April 1984, einem Freitag — hoffentlich ist das in der Geschichte kein schwarzer Freitag —, geäußert hat. Er hat eine Erklärung zur Lage der Verkehrsfinanzen abgegeben. Er schreibt — wegen der Kürze der Zeit will ich nur kurz zitieren —, daß der vorn Bundesverkehrsminister verwaltete Investitionshaushalt „in den vergangenen Jahren lediglich zur Konsolidierung der Bundesfinanzen beigetragen hat".
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Nach Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion kann und darf es nicht Ziel einer Verkehrspolitik sein, daß man sie einer



    Reschke
    reinen Fiskalpolitik unterordnet. Sie hat struktur-
    und ordnungspolitische Bedeutung.

    (Beifall bei der SPD)

    Am 29. Februar 1984 — ich muß mich noch einmal darauf beziehen — berichtete die NRZ in Essen über eine Tagung der CDU im Ruhrgebiet. Dort hieß es:
    Die Bundesregierung will ihre Bemühungen, dem notleidenden Revier mit Finanzspritzen zu helfen, noch weiter verstärken. Dies erklärte der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Friedrich Vogel, vor dem Bürgerforum zum Auftakt des CDU-Kommunalwahlkampfes.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Revier haben wir nichts davon, wenn Sie uns jede Woche und jeden Tag dreimal erklären, Sie lieben uns. Sie müssen es einfach mal tun durch praktische Beweise.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Bötsch [CDU/ CSU]: Die Sitzungen dauern immer so lange!)

    Bei dieser Bundesregierung sieht die Praxis der Unterstützung des Landes und der Gemeindeverkehrspolitik für NRW in vielen Bereichen ja bitter aus. Verkehrsminister Volker Hauff hatte 1981 150 Millionen DM und 1982 199 Millionen DM zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt, und im Entwurf des Haushalts 1983 hatte er 159 Millionen DM zusätzliche Finanzmittel im Bereich der GVFG-Finanzierung bereitgestellt.

    (Zuruf von der SPD: Das waren noch Zeiten!)

    Der Wende fielen 1983 59 Millionen DM zum Opfer. Für 1984 hatte Bundesverkehrsminister Volker Hauff zugesagt, wiederum 150 Millionen DM bereitzustellen, um Einbußen beim Mineralölsteueraufkommen — um diesen Topf ging es — für den öffentlichen Personennahverkehr auszugleichen. Auch dies wurde nach der christlich-liberalen Wende nicht eingehalten.
    Herr Präsident, ich komme zum Schluß. Das Land NRW und die Gemeinden mußten größtenteils Vorfinanzierung beim U-Bahn- und Stadtbahnbau leisten, um nicht Baustellen stillegen zu müssen. Nicht angefangene Vorhaben wurden ganz besonders beim Stadtbahnbau nach hinten geschoben.
    Wer dem Ruhrgebiet helfen will, muß dies mit Haushaltszahlen tun und nicht mit Schlagzeilen in den Medien.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Stimmen Sie der Überweisung zu, und sagen Sie im Verkehrsausschuß ja zur Weiterführung des S-
    Bahn-Baus im Ruhrgebiet!

    (Beifall bei der SPD — Dr. Holtz [SPD]: Ein realistischer Antrag! Hoffentlich!)