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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/74 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 74. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Ernst Schellenberg 5319 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5425 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksache 10/1305 — in Verbindung mit Beratung des Ersten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Personenkontrolle im innergemeinschaftlichen Grenzverkehr und zur Einführung des Europa-Passes — Drucksache 10/1126 — in Verbindung mit Beratung des Zweiten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Herstellung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1221 — in Verbindung mit Beratung des Dritten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1261 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1423 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates über die Entsprechung der beruflichen Befähigungsnachweise zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 10/546 Nr. 23, 10/1422 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Notwendigkeit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1357 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Dr. Dregger CDU/CSU 5350 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5353 C Dr. Rumpf FDP 5355 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5359 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 5361 D Dr. Steger SPD 5365 C Dr. Stercken CDU/CSU 5367 A Antretter SPD 5368 D Dr. Schwörer CDU/CSU 5371 B Brück SPD 5373 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1546 — Dr. Olderog CDU/CSU 5376 A Wartenberg (Berlin) SPD 5377 B Dr. Hirsch FDP 5379A Schneider (Berlin) GRÜNE 5380 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 5382 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes — Drucksache 10/319 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1447 — Klein (Dieburg) SPD 5383 C Beckmann FDP 5384 D Frau Nickels GRÜNE 5386 A Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5387 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1108 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Osthofen), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover) Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/213 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Dr. Jannsen, Frau Reetz, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1184 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — Bohl CDU/CSU 5388 A Fischer (Osthofen) SPD 5390 A Kleinert (Hannover) FDP 5392 B Dr. Jannsen GRÜNE 5394 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5396 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Frau Fischer, Dr. Hüsch, Lamers, Austermann, Repnik, Schreiber, Feilcke, Hedrich, Höffkes, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pohlmeier, Dr. Kunz (Weiden), Ruf, Biehle, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), Dr. Hoffacker, Dr. Lammert, Schulze (Berlin), Link (Frankfurt), Dr. Stavenhagen, Schemken, Dr. Götz, Dr. Rose, Sauter (Ichenhausen), Clemens, Schwarz, Graf Huyn, Jagoda, Pfeffermann, Lenzer, Seehofer, Spilker, Frau Dr. Hellwig, Dr. Möller, Maaß, Dr. Lippold, Dr. Stercken, Roth (Gießen), Dr. Becker (Frankfurt), Magin, Tillmann, Sauer (Stuttgart), Haungs, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Jung (Lörrach), Dr. Faltlhauser, Dr. Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Dr. Feldmann, Bredehorn, Frau Seiler-Albring, Schäfer (Mainz), Ronneburger, Dr. Haussmann, Grünbeck, Beckmann, Wurbs, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Intensivierung der Handwerksförderung in der Dritten Welt — Drucksache 10/1214 — Schreiber CDU/CSU 5398 D Bindig SPD 5400 B Dr. Rumpf FDP 5402 A Schwenninger GRÜNE 5403 B Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 5405A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage in Afghanistan — Drucksachen 10/1277, 10/1499 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 5406 D Neumann (Bramsche) SPD 5409 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 5411 A Reents GRÜNE 5412 B Dr. Mertes, Staatsminister AA 5415A Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet — Drucksache 10/1352 — Reschke SPD 5418 D Milz CDU/CSU 5420 B Kohn FDP 5421 D Drabiniok GRÜNE 5423 B Fragestunde — Drucksachen 10/1538 vom 1. Juni 1984 und 10/1553 vom 6. Juni 1984 — Aufenthaltsort und Befinden Andrej Sacharows und seiner Ehefrau sowie Bemühungen der Bundesregierung, Leben und Gesundheit beider zu retten und für sie die Ausreiseerlaubnis zu erwirken DringlAnfr 06.06.84 Drs 10/1553 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5319 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5320 A ZusFr Würtz SPD 5320 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5320 B ZusFr Repnik CDU/CSU 5320 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5320 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5321A ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5321A ZusFr Horacek GRÜNE 5321 B ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5321 B Kriegsdienstverweigerung nach Ablehnung von Tauglichkeitseinsprüchen MdlAnfr 34 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5321 C ZusFr von Schmude CDU/CSU 5321 C ZusFr Waltemathe SPD 5322 A Transport der Drucksachen des Stuttgarter CDU-Parteitages in bundeseigenen Fahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen MdlAnfr 37, 38 01.06.84 Drs 10/1538 Dreßler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 B ZusFr Dreßler SPD 5322 B Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beim Bundesministerium der Verteidigung; Gefährdung dieser Ausbildungsplätze durch Sparmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 01.06.84 Drs 10/1538 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 5323A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5323 B Zahl der stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 MdlAnfr 45 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5323 D ZusFr Reents GRÜNE 5323 D Geheimhaltung weiterer Stationierungen von Pershing-Il-Raketen und Cruise Missiles in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 46 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5324 B ZusFr Reents GRÜNE 5324 B Weiterbau der A4 vom Autobahnkreuz Olpe-Süd nach Hattenbach MdlAnfr 49, 50 01.06.84 Drs 10/1538 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 5324 D ZusFr Breuer CDU/CSU 5325 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5325 B Reaktion der Bundesregierung auf die restriktive Haltung Südafrikas bei Einreisevisen für deutsche Bundesbürger MdlAnfr 52, 53 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw BMin Genscher AA 5326A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5326 A ZusFr Bindig SPD 5326 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Aufnahme von Gesprächen über die Gestaltung langfristiger Ost-West-Beziehungen MdlAnfr 56, 57 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Czaja CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5327 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5327 B Unterzeichnung, Entgegennahme und Verbreitung einer Petition der „Schlesischen Jugend" durch Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Staatsminister Friedrich Vogel MdlAnfr 58, 59 01.06.84 Drs 10/1538 Voigt (Frankfurt) SPD Vereinbarkeit von Formulierungen in der vom Bundeskanzleramt verbreiteten Petition der „Schlesischen Jugend" mit Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages MdlAnfr 60, 61 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Weiterführung der Politik des Ausgleichs und der Fortentwicklung der Beziehungen zur Volksrepublik Polen entsprechend dem deutsch-polnischen Vertrag vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 62 01.06.84 Drs 10/1538 Becker (Nienberge) SPD Bekräftigung des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 63 01.06.84 Drs 10/1538 Schmitt (Wiesbaden) SPD Gültigkeit der Bestimmungen des Artikels I des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 64 01.06.84 Drs 10/1538 Sielaff SPD Uneingeschränkte Gültigkeit des Artikels I Abs. 2 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 65 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Weyel SPD Heraushebung des Art. I Abs. 3 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 in der deutschen Politik MdlAnfr 66 01.06.84 Drs 10/1538 Waltemathe SPD Antw BMin Genscher AA 5328 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5329 C ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5331A ZusFr Lowack CDU/CSU 5331 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 5331 D ZusFr Waltemathe SPD 5332 C ZusFr Frau Huber SPD 5333 C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5333C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 5334 B ZusFr Frau Weyel SPD 5334 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5334 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 5335A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5335C ZusFr Sielaff SPD 5335 D ZusFr Horacek GRÜNE 5336 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5336 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5337 A Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 5337 B Aktuelle Stunde betr. deutsch-polnische Beziehungen Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5337 D Rühe CDU/CSU 5338 C Horacek GRÜNE 5340 A Ronneburger FDP 5340 D Frau Huber SPD 5341 C Dr. Czaja CDU/CSU 5343 A Genscher, Bundesminister AA 5344 B Schmitt (Wiesbaden) SPD 5345 C Freiherr Heeremann von Zuydtwyck CDU/ CSU 5346 C Frau Weyel SPD 5347 B Mischnick FDP 5348 A Klein (München) CDU/CSU 5348 C Voigt (Frankfurt) SPD 5349 C Nächste Sitzung 5425 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5426*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 5319 74. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Auf Seite 5360 C ist in der Rede des Abgeordneten Vogt (Kaiserslautern) nach der 11. Zeile hinter dem Wort werden —, einzufügen: „zu einer Abrüstungsagentur ausgebaut wird. Das sind konkrete". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Brandt 8. 6. Broll 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Klose 7. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 7. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Schröer (Mülheim) 7. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Vogt (Düren) 7. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Schwörer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich bitte um Entschuldigung, Herr Präsident. Ich werde es nie mehr wagen.

    (Zuruf von der SPD: Big Brother is watching you!)

    Ich bitte darum, daß man die drei Entschließungen den zuständigen Fachausschüssen überweist. Herr Kollege Antretter, ich glaube, daß wir dann sicher auch die nötige Anerkennung seitens des Plenums erfahren.
    Ich möchte den Kollegen, die es nicht wissen, sagen, daß wir die Arbeit in der Europa-Kommis-



    Dr. Schwörer
    sion neben unserer sonstigen Ausschußarbeit leisten.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Ehrenamtlich! — Zuruf von der CDU/CSU: Das muß geändert werden! — Heiterkeit)

    — Das sowieso. Deshalb können wir erwarten, daß die Arbeit entsprechende Anerkennung erfährt.

    (Zuruf des Abg. Hauser [Krefeld] [CDU/ CSU])

    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat sofort nach ihrem Amtsantritt den europäischen Binnenmarkt, über den ich jetzt sprechen möchte, zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Die Blockaden am Brenner und am Montblanc haben uns allen den Ernst der Lage gezeigt. Dort wurde sichtbar, daß mehr als 25 Jahre nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft die Kontrollen zwischen den Mitgliedstaaten nicht ab-, sondern sogar noch zugenommen haben. Wen wundert es, daß sich die Bürger getäuscht vorkommen, wenn sie diese tägliche Praxis sehen und persönlich erleben? Es war höchste Zeit für neue Initiativen in Europa. Ich bin vor allem Bundeskanzler Helmut Kohl dankbar dafür, daß er mit soviel persönlichem Engagement die Probleme des europäischen Binnenmarkts aufgegriffen hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben zum erstenmal eine Initiative zur Gründung eines europäischen Binnemarktrats erlebt. Nun weiß ich, daß Räte nicht unbedingt schon eine Wirkung haben. Dennoch, dieses Gremium hat fast jeden Monat getagt. Es ist dabei auch etwas herausgekommen. Ich möchte die technischen Einzelheiten nicht vor Ihnen ausbreiten, aber es ist sicher, daß die fünf Sitzungen des Binnenmarktrats unter deutscher Präsidentschaft echte Erfolge auf dem Weg zu Europa gebracht haben. Es waren zwar kleine Integrationsschritte, aber es ging wieder voran.
    Zu nennen ist vor allem das berühmte einheitliche Warenpapier für die Grenzen innerhalb der Gemeinschaft oder z. B. die Klempnerverordnung, der Wegfall von Steuern bei der vorübergehenden Einfuhr von Arbeitsmaterialien von einem EG-Staat in den anderen. Hier wurden Dinge geregelt, die seit Jahren, vielleicht sogar schon seit Beginn der EG, auf dem Programm standen. Jetzt sind diese Probleme endlich gelöst worden.

    (Berger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    — Herr Kollege Antretter, Sie nicken mir zu; ich danke Ihnen dafür. Das ist ein Zeichen dafür, daß Sie diese Arbeit anerkennen.
    Oder erinnern wir uns an die Grundsatzvereinbarung, die Minister Dollinger mit den Verkehrsministern der Benelux-Länder, also Belgien, Holland und Luxemburg, getroffen hat. Oder denken wir an die Grundsatzentscheidung zum Wegfall der Personenkontrollen, die zwischen Präsident Mitterrand und unserem Bundeskanzler getroffen worden ist.
    Wir wissen, daß das alles bis jetzt nur Grundsatzerklärungen sind, die noch ausgefüllt werden müssen. Aber eines ist sicher: daß damit klargestellt worden ist, daß wir das Ziel anstreben, daß die Grenzen innerhalb der EG in Zukunft genauso wenig spürbar sind wie die Grenzen zwischen den Bundesländern innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir glauben — das drückt auch der Antrag zum Personalausweis aus, Frau Kollegin Hellwig —, daß die nötigen Kontrollen innerhalb der Länder der Europäischen Gemeinschaft durchgeführt werden können. Da braucht man nicht einen solchen kostspieligen und die Menschen in jeder Weise belastenden Aufenthalt an den Grenzen.
    Nun, meine lieben Kollegen, wir brauchen — das geht aus der Entschließung der Europa-Kommission hervor — einen verbindlichen Fahrplan für den Abbau aller Grenzhindernisse. Das fängt damit an, daß man innerhalb der EG ein einheitliches Zollrecht anstrebt. Zweitens muß die Umsatzsteuer, die Mehrwertsteuer, auf die Binnenfinanzämter verlagert werden, sie darf nicht weiter an den Grenzen erhoben werden. In den nächsten Tagen, am 13. Juni, findet darüber ja eine Beratung im Bundeskabinett statt, von der wir hoffen, meine Herren von der Bundesregierung, daß diesem Petitum endlich zugestimmt wird.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Ich weiß, daß es hauptsächlich die Bundesländer sind, die hier Bedenken haben, aber man sollte sich endlich einig werden.
    Drittens zu dem großen Problem der Normen: Man ist zum Glück davon abgekommen, weiterhin nationale Normen zu setzen. Man führt nun ausschließlich europäische Normen ein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist gut!)

    Geschehen soll dies nicht durch Einrichtung irgendwelcher neuen Bürokratien, sondern durch die bestehenden europäischen Normenorganisationen, durch die CEN und die CENELEC, durch zwei bewährte Organisationen.
    Weiter denken wir daran, daß — das steht auch in unserer Entschließung zum Binnemarkt — ein EGweiter fairer Wettbewerb ermöglicht wird.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Dazu gehören der Abbau der Beschränkungen des Kapitalverkehrs und die Öffnung der Beschaffungsmärkte. Es darf nicht eine Farce sein, daß man Ausschreibungen europaweit vornimmt, sondern es muß nachher auch wirklich zum Auftrag kommen, gleichgültig, woher aus der Gemeinschaft der Anbieter stammt. Entschieden werden muß nach dem Preis und nach der Leistungsfähigkeit, die sich in dem Angebot ausdrückt.
    Ein wichtiger Punkt ist hierbei auch — wir haben darüber heute morgen im Wirtschaftsausschuß lange geredet — die Verhinderung von Beihilfen im nationalen Rahmen. Wir haben im Stahlsektor doch erlebt, wie sich daraus negative Folgen, ja, geradezu verheerende Folgen für alle Wirtschaften



    Dr. Schwörer
    der Gemeinschaft entwickelt haben. Das darf sich in anderen Bereichen nicht wiederholen.
    Vor allem denke ich hier an die Textilindustrie, die Sorgen hat und die sich darüber beschwert hat, daß in manchen Mitgliedsländern die Neigung zu nationalen Beihilfen wieder sehr stark geworden ist. Ich darf hier — entsprechend einem einstimmigen Beschluß des Wirtschaftsausschusses heute — sagen, daß wir der Meinung sind, daß die deutsche Textilindustrie ihre Umstrukturierung in hervorragender Weise aus eigener Kraft geschafft hat und daß sie ein Anrecht darauf hat, daß der Wettbewerb nicht dadurch verfälscht wird, daß jetzt in Mitgliedsländern, die das nicht so gemacht haben, nationale Beihilfen die eigenen Industrien begünstigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich glaube, daß ich noch ein Wort sagen muß, das sich an die Adresse derjenigen außerhalb der EG richtet, die Angst haben, wir in der EG könnten einen protektionistischen Kurs einschlagen. Meine Damen und Herren, wir sind uns auch darin einig, daß die Verbesserung des Binnenmarktes in Europa nicht dazu führen darf, daß sich nach außen, gegenüber Drittländern, neue Grenzen aufbauen. Es darf nicht sein, daß ein Protektionismus gegenüber Drittländern entwickelt wird. Wir lehnen jegliche Sonderbehandlung sensibler Produkte, wie sie zum Teil von EG-Mitgliedsländern verlangt wird, ab. Wir lehnen alle Herkunftszeugnisse und alle Möglichkeiten ab, die den Wettbewerb mit den Drittländern beeinträchtigen sollen.
    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, die EG hat sich trotz aller Mängel in den wirtschaftlichen Krisenjahren bewährt. Der Gemeinsame Markt hat gehalten. Wir Deutsche — das muß man am Vorabend der Europawahl auch einmal sagen — konnten unseren Export in die EG in einer enormen Größenordnung aufrechterhalten. Ich frage: Wo wären wir in diesen schwierigen Jahren geblieben, wenn nicht 50 % unserer Produktion in der EG hätten sicher abgesetzt werden können? Man muß doch auch einmal sagen, daß die EG in diesen Jahren eine große Stütze unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten war.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Ich bin aber trotzdem der Meinung, daß dieser Markt zum Wohl aller noch viel besser funktionieren könnte. Diese Richtung — dahin geht ja auch unser Antrag — wollen wir in der Europa-Kommission einschlagen. Dieser Markt kann noch viel höhere Wachstumsraten erreichen. Herr Kollege Ehmke, die von Ihnen beklagte Arbeitslosigkeit kann viel wirksamer bekämpft werden, wenn der große Markt mit 270 Millionen Verbrauchern endlich verwirklicht wird.
    Ich möchte zum Abschluß sagen, daß leider viele kleine und mittlere Unternehmen vor der Bürokratie, vor den Grenzformalitäten kapitulieren. Diesen kleinen und mittleren Firmen, die sich weniger leicht über die Grenzen hinweg bewegen können, sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre Produkte ebensogut wie zu Hause in ganz Europa ohne Formalitäten, besonders ohne Grenzschwierigkeiten anzubieten. Das würde ein großes, noch ungenutztes Wachstumsreservoir der Gemeinschaft erschließen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gerade im Interesse der Arbeitslosen — die ja alle wieder in Arbeit kommen sollen — sollten wir diese ungenutzten Wachstumsreserven der Gemeinschaft nutzen.
    Meine lieben Kollegen, das Ziel ist wieder klar: Die Gemeinschaft hat wieder mehr Schwung. Wir müssen diesen neugewonnenen Schwung nutzen, damit endlich alle Bürger Europas spüren, daß dieses Europa nicht nur für Sonntagsreden gut ist,

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    sondern daß es für sie persönlich bei der Bewältigung der eigenen Probleme einen wichtigen Beitrag leisten kann.
    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD — Berger [CDU/ CSU]: Das war ein guter Beitrag! Vor allen Dingen mit Optimismus!)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Brück.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alwin Brück


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn wir heute über die parlamentarische Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union reden, dann stehen wir Sozialdemokraten voller Stolz in der Tradition unserer Partei. Horst Ehmke hat darauf hingewiesen, daß die Sozialdemokraten bereits 1925 in ihrem Heidelberger Programm die Vereinigten Staaten von Europa gefordert haben.
    Wenn man heute diesen Programmteil wieder nachliest, dann könnte man meinen, man läse in einem Wahlprogramm der Parteien für die Wahlen am 17. Juni. Damals standen solche Forderungen nur im Programm der deutschen Sozialdemokratie. Horst Ehmke sagte ja schon: Wer das damals forderte, der ist als ein vaterlandsloser Geselle bezeichnet worden.

    (Dr. Holtz [SPD]: So ändern sich die Zeiten!)

    Aber wir Sozialdemokraten wußten schon immer, daß auch jenseits der deutschen Grenzen Menschen wie wir leben, mit den gleichen Sorgen, mit den gleichen Nöten, und daß nichts törichter ist als Nationalismus.
    Weil das so ist, begrüßt die sozialdemokratische Bundestagsfraktion ausdrücklich den Entwurf eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union. Wir sehen darin eine wichtige Initiative des Europäischen Parlamentes, auch dann, wenn wir nicht mit allem einverstanden sind, was in diesen Entwurf hineingeschrieben worden ist.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß jemand hier im Deutschen Bundestag alles so, wie es jetzt



    Brück
    formuliert ist, für richtig hält. Deshalb muß ich auch die Vorwürfe zurückweisen, die gegen einige sozialdemokratische Mitglieder des Europäischen Parlaments gerichtet waren, weil sie sich bei der Abstimmung über den Vertragsentwurf der Stimme enthalten haben. Sie haben sich der Stimme nicht enthalten, weil sie gegen eine Europäische Union, gegen die Vereinigten Staaten von Europa wären, sondern ihnen geht der Entwurf noch nicht weit genug.
    Vielleicht hilft die Diskussion des Vertragsentwurfs im Deutschen Bundestag dabei, daß die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland dann, wenn sie an Europa denken, nicht nur an die Butterberge, die Milchpulverberge, die Weinseen und die enormen Kosten, die dies alles verursacht, denken, sondern vielleicht an das, was wir in Europa gestalten könnten, wenn wir mit einer Stimme sprächen.
    Mittlerweise kennen viele Menschen durch ihre Urlaubsreisen Europa in seiner Vielfalt, in der Vielfalt seiner Kulturen und Landschaften. Viele haben ganz Europa lieben gelernt, nicht nur die eigene Heimat. Wer einmal in den Vereinigten Staaten von Amerika gereist ist, kann sich doch nur wünschen, daß man innerhalb Europas auch so reisen kann wie innerhalb der USA. Wenn man wie ich in einem Land an der deutsch-französischen Grenze geboren worden ist, dort aufgewachsen ist, einen Krieg miterlebt hat, den Streit um dieses Land zwischen Deutschland und Frankreich nicht nur miterlebt hat, sondern aktiv dabei war, der weiß, wie schön es ist, daß heute die deutsch-französische Grenze keine Grenze mehr ist, die Menschen trennt, auch dann, wenn man sich ab und zu darüber ärgert, bei den Grenzkontrollen noch in Schlangen stehen zu müssen.
    Und wie beglückend ist es, zu wissen, daß ein Krieg zwischen den Staaten in Westeuropa unvorstellbar geworden ist!
    Die Empfehlung der Europakommission zur parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union ist einstimmig erfolgt. Vielleicht können wir vieles auch gemeinsam tun.
    Nun hat Horst Ehmke schon auf die Polemik des Europaabgeordneten der FDP, Herrn Bangemann, hingewiesen.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Das war keine Polemik! Der scheint euch bange gemacht zu haben!)

    Ich muß nur feststellen, daß das gleiche auch der Bundesaußenminister getan hat. Ich halte es für wenig hilfreich, Herr Kollege Rumpf, wenn jetzt im Europawahlkampf im Stil der Union von 1976 eine Art „Freiheit statt Sozialismus"-Wahlkampf gemacht wird.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Europazirkus! — Antretter [SPD]: Lieber ein voller Zirkus als ein leerer Zug!)

    Gott sei Dank — und ich finde das gut — ist die
    stärkste Fraktion im Europäischen Parlament die
    Sozialistische Fraktion. Wir wünschen uns, daß sie bei den kommenden Wahlen noch stärker wird.

    (Beifall bei der SPD)

    Will denn der Bundesaußenminister nur ein Europa der FDP-Anhänger? Es wäre ein kleines, ein sehr kleines Europa. Ich glaube, der Kollege Bangemann wird sich über sozialistische Abgeordnete im Europäischen Parlament nicht aufregen müssen, nicht weil es dort keine sozialistischen Abgeordneten mehr geben würde, nein, weil es dort nicht mehr den Abgeordneten Bangemann und keinen seiner Freunde geben wird.
    Wen meint der Bundesaußenminister eigentlich mit seiner Polemik gegen ein sozialistisches Europa? Den französischen Staatspräsidenten François Mitterrand? Den italienischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi? Und will er Spanien und Portugal draußen vor der Tür stehen lassen, nur weil dort die Sozialisten Felipe Gonzalez und Mario Soares Regierungschefs sind?

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Nun hören Sie doch auf, solche Märchen zu erzählen!)

    War nicht die Rede des französischen sozialistischen Staatspräsidenten in Straßburg vor dem Europäischen Parlament eine Ermutigung für alle Europäer? Wir Sozialdemokraten unterstreichen, was er gesagt hat. Ich zitiere:
    Jedes unserer Völker, wie reich auch seine Vergangenheit gewesen sein mag, wie fest auch sein Lebenswille sein mag, hat allein nicht die Bedeutung, die der Gegenwart und der Zukunft der Menschen auf der Erde entspricht. Gemeinsam haben wir diese Bedeutung.
    Ich will gestehen, daß ich bewegt war, als ich gestern abend im Fernsehen François Mitterrand — an uns Deutsche gerichtet — bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Alliiertenlandung in der Normandie sagen hörte:
    Der Feind war damals nicht Deutschland, sondern die Macht, das System und die Ideologie, was dort Kontrolle übernommen hatte. Lassen Sie uns der Deutschen gedenken, die in dieser Schlacht fielen. Die Feinde von gestern haben sich versöhnt und allesamt ein Europa der Freiheit erbaut.
    So der französische Sozialist François Mitterrand.

    (Beifall bei allen Fraktionen — Dr. Holtz [SPD]: Ein Zeichen der Größe!)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zu einem besonderen Abschnitt des Entwurfs des Vertrages kommen. In Art. 64 dieses Entwurfs heißt es, daß die Entwicklungspolitik in einem Übergangszeitraum von zehn Jahren schrittweise Gegenstand einer gemeinsamen Aktion der Union sein soll. Wir Sozialdemokraten begrüßen diese Formulierung. Die Entwicklungspolitik ist neben der Agrarpolitik der am meisten fortgeschrittene Teil der EG-Politik. Als Entwicklungspolitiker sage ich voller Stolz: Sie ist Gott sei Dank nicht so umstritten. Das heißt nicht, daß man nicht Kritik an der Entwicklungspolitik der Gemeinschaft üben kann, zumal sie schon



    Brück
    bei ihrer Geburt durch die Tatsache belastet war, daß es sich bei den Partnern in der Dritten Welt nur um Kolonien von Mitgliedstaaten der Gemeinschaft handelte. Dieser Makel blieb auch dann, als diese Kolonien unabhängig wurden. Aber die Abkommen von Jaunde und dann von Lomé haben sich trotzdem zum umfassendsten Vertragswerk zwischen Industrieländern und Ländern der Dritten Welt entwickelt, und vieles daran bleibt beispielhaft.
    In einer Veranstaltung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin wurde deshalb im Dezember des vergangenen Jahres zu Recht festgestellt: Die Europäische Gemeinschaft hat im Nord-Süd-Dialog entscheidendes Gewicht. Sie ist eine Adresse ersten Ranges für die Entwicklungsländer in deren Bemühen, sich den Einflußsphären der Großmächte zu entziehen. Das ändert sicher nichts daran, daß es nach wie vor eine Dominanzposition der Gemeinschaft gegenüber den Mitgliedstaaten des Abkommens von Lomé gibt.
    Wir Sozialdemokraten fordern, daß bei den jetzt wohl bald zu Ende gehenden Verhandlungen über Lomé III hier wesentliche Verbesserungen vorgenommen werden. Wir fordern aber die Bundesregierung auf, schon jetzt im Sinne des Art. 64 des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union tätig zu werden. Die Entwicklungspolitik sollte Gemeinschaftspolitik werden.
    Die sozialdemokratisch geführte Bundesregierung hat 1976 in Brüssel ein Memorandum überreicht, in dem ein Stufenplan vorgelegt worden ist, wonach es in der ersten Stufe zu einer besseren Koordinierung der Entwicklungspolitiken in der Gemeinschaft und ihrer Mitgliedstaaten, in der zweiten Stufe zu einer Harmonisierung dieser Politiken und in der dritten Stufe zu einem Übergang der Entwicklungspolitik auf die Gemeinschaft kommen sollte. Dies blieb damals ohne Erfolg. Von daher weiß ich, wie schwer ein solches Unterfangen ist. Aber gerade weil es jetzt diesen Vorschlag in dem Vertragsentwurf gibt, sollte die Bundesrepublik noch einmal einen ähnlichen Vorstoß machen.
    Wir müssen in der Gemeinschaft stärker als bisher darüber reden, den Zusammenhang zwischen allen Politiken der Gemeinschaft herzustellen. Es kann nicht angehen — um ein Beispiel zu neuen —, daß wir mit hohem Energieaufwand unter Glas Tomaten produzieren, die nach allem anderen schmecken, nur nicht nach Tomaten, und dafür den Import von in der Sonne gereiften wohlschmeckenden Tomaten aus Nordafrika behindern. Wir müssen abkommen von einer Handelspolitik, die sich vor allem dort liberal gibt, wo es keine Konkurrenz aus den Entwicklungsländern gibt.

    (Zuruf von der SPD: Sehr gut!)

    Um es einmal drastisch zu sagen: Wir haben zwar den Import von Computern aus Obervolta liberalisiert, aber nicht den von Gemüse.
    Deshalb noch einmal meine Aufforderung an die Bundesregierung: Wir sollten schon jetzt mit neuen deutschen Vorschlägen beginnen, um in der Entwicklungspolitik schon jetzt zu weiteren Fortschritten zu kommen. Das bedeutet dann auch ein Stück mehr europäische Einheit.
    Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD)