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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/74 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 74. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Ernst Schellenberg 5319 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5425 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksache 10/1305 — in Verbindung mit Beratung des Ersten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Personenkontrolle im innergemeinschaftlichen Grenzverkehr und zur Einführung des Europa-Passes — Drucksache 10/1126 — in Verbindung mit Beratung des Zweiten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Herstellung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1221 — in Verbindung mit Beratung des Dritten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1261 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1423 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates über die Entsprechung der beruflichen Befähigungsnachweise zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 10/546 Nr. 23, 10/1422 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Notwendigkeit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1357 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Dr. Dregger CDU/CSU 5350 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5353 C Dr. Rumpf FDP 5355 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5359 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 5361 D Dr. Steger SPD 5365 C Dr. Stercken CDU/CSU 5367 A Antretter SPD 5368 D Dr. Schwörer CDU/CSU 5371 B Brück SPD 5373 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1546 — Dr. Olderog CDU/CSU 5376 A Wartenberg (Berlin) SPD 5377 B Dr. Hirsch FDP 5379A Schneider (Berlin) GRÜNE 5380 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 5382 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes — Drucksache 10/319 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1447 — Klein (Dieburg) SPD 5383 C Beckmann FDP 5384 D Frau Nickels GRÜNE 5386 A Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5387 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1108 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Osthofen), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover) Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/213 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Dr. Jannsen, Frau Reetz, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1184 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — Bohl CDU/CSU 5388 A Fischer (Osthofen) SPD 5390 A Kleinert (Hannover) FDP 5392 B Dr. Jannsen GRÜNE 5394 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5396 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Frau Fischer, Dr. Hüsch, Lamers, Austermann, Repnik, Schreiber, Feilcke, Hedrich, Höffkes, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pohlmeier, Dr. Kunz (Weiden), Ruf, Biehle, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), Dr. Hoffacker, Dr. Lammert, Schulze (Berlin), Link (Frankfurt), Dr. Stavenhagen, Schemken, Dr. Götz, Dr. Rose, Sauter (Ichenhausen), Clemens, Schwarz, Graf Huyn, Jagoda, Pfeffermann, Lenzer, Seehofer, Spilker, Frau Dr. Hellwig, Dr. Möller, Maaß, Dr. Lippold, Dr. Stercken, Roth (Gießen), Dr. Becker (Frankfurt), Magin, Tillmann, Sauer (Stuttgart), Haungs, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Jung (Lörrach), Dr. Faltlhauser, Dr. Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Dr. Feldmann, Bredehorn, Frau Seiler-Albring, Schäfer (Mainz), Ronneburger, Dr. Haussmann, Grünbeck, Beckmann, Wurbs, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Intensivierung der Handwerksförderung in der Dritten Welt — Drucksache 10/1214 — Schreiber CDU/CSU 5398 D Bindig SPD 5400 B Dr. Rumpf FDP 5402 A Schwenninger GRÜNE 5403 B Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 5405A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage in Afghanistan — Drucksachen 10/1277, 10/1499 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 5406 D Neumann (Bramsche) SPD 5409 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 5411 A Reents GRÜNE 5412 B Dr. Mertes, Staatsminister AA 5415A Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet — Drucksache 10/1352 — Reschke SPD 5418 D Milz CDU/CSU 5420 B Kohn FDP 5421 D Drabiniok GRÜNE 5423 B Fragestunde — Drucksachen 10/1538 vom 1. Juni 1984 und 10/1553 vom 6. Juni 1984 — Aufenthaltsort und Befinden Andrej Sacharows und seiner Ehefrau sowie Bemühungen der Bundesregierung, Leben und Gesundheit beider zu retten und für sie die Ausreiseerlaubnis zu erwirken DringlAnfr 06.06.84 Drs 10/1553 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5319 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5320 A ZusFr Würtz SPD 5320 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5320 B ZusFr Repnik CDU/CSU 5320 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5320 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5321A ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5321A ZusFr Horacek GRÜNE 5321 B ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5321 B Kriegsdienstverweigerung nach Ablehnung von Tauglichkeitseinsprüchen MdlAnfr 34 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5321 C ZusFr von Schmude CDU/CSU 5321 C ZusFr Waltemathe SPD 5322 A Transport der Drucksachen des Stuttgarter CDU-Parteitages in bundeseigenen Fahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen MdlAnfr 37, 38 01.06.84 Drs 10/1538 Dreßler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 B ZusFr Dreßler SPD 5322 B Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beim Bundesministerium der Verteidigung; Gefährdung dieser Ausbildungsplätze durch Sparmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 01.06.84 Drs 10/1538 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 5323A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5323 B Zahl der stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 MdlAnfr 45 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5323 D ZusFr Reents GRÜNE 5323 D Geheimhaltung weiterer Stationierungen von Pershing-Il-Raketen und Cruise Missiles in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 46 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5324 B ZusFr Reents GRÜNE 5324 B Weiterbau der A4 vom Autobahnkreuz Olpe-Süd nach Hattenbach MdlAnfr 49, 50 01.06.84 Drs 10/1538 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 5324 D ZusFr Breuer CDU/CSU 5325 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5325 B Reaktion der Bundesregierung auf die restriktive Haltung Südafrikas bei Einreisevisen für deutsche Bundesbürger MdlAnfr 52, 53 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw BMin Genscher AA 5326A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5326 A ZusFr Bindig SPD 5326 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Aufnahme von Gesprächen über die Gestaltung langfristiger Ost-West-Beziehungen MdlAnfr 56, 57 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Czaja CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5327 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5327 B Unterzeichnung, Entgegennahme und Verbreitung einer Petition der „Schlesischen Jugend" durch Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Staatsminister Friedrich Vogel MdlAnfr 58, 59 01.06.84 Drs 10/1538 Voigt (Frankfurt) SPD Vereinbarkeit von Formulierungen in der vom Bundeskanzleramt verbreiteten Petition der „Schlesischen Jugend" mit Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages MdlAnfr 60, 61 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Weiterführung der Politik des Ausgleichs und der Fortentwicklung der Beziehungen zur Volksrepublik Polen entsprechend dem deutsch-polnischen Vertrag vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 62 01.06.84 Drs 10/1538 Becker (Nienberge) SPD Bekräftigung des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 63 01.06.84 Drs 10/1538 Schmitt (Wiesbaden) SPD Gültigkeit der Bestimmungen des Artikels I des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 64 01.06.84 Drs 10/1538 Sielaff SPD Uneingeschränkte Gültigkeit des Artikels I Abs. 2 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 65 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Weyel SPD Heraushebung des Art. I Abs. 3 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 in der deutschen Politik MdlAnfr 66 01.06.84 Drs 10/1538 Waltemathe SPD Antw BMin Genscher AA 5328 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5329 C ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5331A ZusFr Lowack CDU/CSU 5331 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 5331 D ZusFr Waltemathe SPD 5332 C ZusFr Frau Huber SPD 5333 C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5333C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 5334 B ZusFr Frau Weyel SPD 5334 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5334 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 5335A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5335C ZusFr Sielaff SPD 5335 D ZusFr Horacek GRÜNE 5336 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5336 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5337 A Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 5337 B Aktuelle Stunde betr. deutsch-polnische Beziehungen Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5337 D Rühe CDU/CSU 5338 C Horacek GRÜNE 5340 A Ronneburger FDP 5340 D Frau Huber SPD 5341 C Dr. Czaja CDU/CSU 5343 A Genscher, Bundesminister AA 5344 B Schmitt (Wiesbaden) SPD 5345 C Freiherr Heeremann von Zuydtwyck CDU/ CSU 5346 C Frau Weyel SPD 5347 B Mischnick FDP 5348 A Klein (München) CDU/CSU 5348 C Voigt (Frankfurt) SPD 5349 C Nächste Sitzung 5425 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5426*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 5319 74. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Auf Seite 5360 C ist in der Rede des Abgeordneten Vogt (Kaiserslautern) nach der 11. Zeile hinter dem Wort werden —, einzufügen: „zu einer Abrüstungsagentur ausgebaut wird. Das sind konkrete". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Brandt 8. 6. Broll 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Klose 7. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 7. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Schröer (Mülheim) 7. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Vogt (Düren) 7. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Robert Antretter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die EWG-Verträge haben schon 1957 die völlige Freizügigkeit für Personen an den Grenzen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft gefordert. Das heißt, alle Personenkontrollen müssen verschwinden. Die Wirklichkeit des Jahres 1984 ist jedoch: Während Hunderttausende an den Grenzen im Stau stehen und gefilzt werden, überqueren Dioxingiftfässer mehrmals die Grenzen, ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Da gibt es keine Grenzkontrollen!)

    Die Wirklichkeit ist, daß es in den zehn Ländern der Europäischen Gemeinschaft weit mehr als 40 000 verschiedene Handelshemmnisse gibt und daß die europäischen Verbraucher und Steuerzahler für die bürokratische Unbeweglichkeit der Regierungen einzustehen haben. Allein 30 Milliarden DM gehen jährlich durch unnötige Verwaltung und Verzögerung des Warenverkehrs verloren.
    In der Tat, meine Damen und Herren, eine schwache Bilanz am Vorabend der zweiten Direktwahl des Europäischen Parlaments, aber nicht eine Bilanz, die das Parlament zu verantworten hätte,



    Antretter
    sondern die nationalistische Kleinkrämerei auf Gipfeln und im Ministerrat. Sie hat den 17. Juni zu einer echten Testwahl gemacht. Denn die Bürger haben hier einmal die seltene Gelegenheit, denen einen Denkzettel zu verpassen, die letztlich für die Dauerkrise der EG verantwortlich sind. Deshalb appellieren wir Sozialdemokraten an unsere Landsleute, nicht durch Wahlenthaltung jene zu stärken, denen es am liebsten ist, wenn das Europäische Parlament noch schwächer wird.

    (Berger [CDU/CSU]: Wen meinen Sie denn damit?)

    Die Wähler nützen ihre Chance nur dann, wenn sie mit hoher Beteiligung jene Straßburger Abgeordneten stärken, die dem leeren Getriebe von Bürokratien und nationalen Regierungen nicht länger zusehen wollen, sondern längst eigene Gemeinschaftsstrategien entwickelt haben, wie die Lösung der dringenden Probleme möglich wäre.

    (Berger [CDU/CSU]: Da hat er recht!)

    Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten wollen längst die Vereinigten Staaten von Europa als wirtschaftliche Einheit und politische Gemeinschaft.
    Nun, nach den skandalösen Ereignissen am Brenner und im Blick auf den 17. Juni spricht selbst der Ministerrat vom „Europa zum Anfassen", und es gehört geradezu zum guten politischen Ton, in visionären Sonntagsreden das „Europa ohne Grenzen" zu beschwören, ohne dem wirkliche Taten folgen zu lassen. Europa-Paß, offene Grenzen, Verzicht auf Kontrolle, dies wären und sind politische Schritte zu einer europäischen Union. Dies ist ein Europa zum Anfassen, und dazu möchte ich noch einiges sagen.
    Mit ihrer Empfehlung, die auf unseren Tischen liegt, hat die Europa-Kommission des Bundestages in, wie ich meine, realistischer Weise auf bloße Rhetorik reagiert und parlamentarische Initiativen ergriffen. Mit einstimmigem Beschluß haben wir gefordert, daß zum 1. Januar 1985 mit der Einführung des Europa-Passes die Grenzkontrollen für EG-Bürger, die den Paß besitzen, entfallen sollen. Wenn die anderen Staaten diese Erleicherung des Personenverkehrs aber nicht mitmachen wollen, so soll die Bundesregierung — so heißt es in der Entschließung der Europa-Kommission weiter — einseitig an den innergemeinschaftlichen deutschen Grenzen bei Inhabern des Europa-Passes auf jegliche Kontrolle verzichten.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Weiterhin, meine Damen und Herren, fordern wir die Bundesregierung auf, nach zweijähriger probeweiser Einführung dem Bundestag über die Auswirkungen dieser Neuregelung, etwa auf die Verbrechensbekämpfung, zu berichten. Dieser Schritt wird natürlich auch — ich wende mich da vor allem an die Regierungsbank — Auswirkungen auf die nationale Gesetzgebung haben. Denn der Termin 1. Januar 1985 bedeutet in jedem Fall den Verzicht auf maschinelle Lesbarkeit des Europa-Passes. Das wäre ein Sieg des Datenschutzes und zugleich ein Mißerfolg für alle jene, denen polizeiliche Sicherheit stets vor bürgerlichen Freiheitsrechten geht. Und wenn der Europa-Paß zum 1. Januar 1985 kommt, kann er nicht mehr für die Errichtung und Erschließung von Dateien verwendet werden. Er kann auch nicht dazu mißbraucht werden, von seinem Inhaber Bewegungsprofile, d. h. die ständige Feststellung, wohin er ein- und ausgereist ist, zu erstellen. Soviel Freiheit, so meinen wir in der Europa-Kommission, müßte ein demokratisches und liberales Parlament doch wohl riskieren.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Nun haben der französische Staatspräsident und der deutsche Bundeskanzler beschlossen, alle Grenzformalitäten im Personenreiseverkehr zwischen Frankreich und der Bundesrepublik abzuschaffen. Es liege nur noch an den Verwaltungen, die entsprechenden Durchführungsbestimmungen innerhalb kürzester Frist zu erlassen, erklärte der Bundeskanzler nach seiner Rückkehr aus Frankreich. Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten begrüßen diese Vereinbarung. Wenn sie aber ernst gemeint ist und nicht nur ein Schnellschuß vor der Europawahl,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ein ernster Schnellschuß!)

    dann ergeben sich auch ein paar Fragen an die Bundesregierung daraus, z. B. die Frage, ob Sie die Verwaltung bereits angewiesen haben, die Vorbereitungen für die Durchführungsbestimmungen zu treffen. Wir haben die Frage, ob der Bundesinnenminister das gleiche Ziel hat wie der Bundeskanzler oder ob nach wie vor gültig ist, worauf der Parlamentarische Staatssekretär Spranger in der Sitzung der Europakommission am 23. Februar beharrte, daß ein nicht automatisch lesbarer EuropaPaß — ich zitiere — „die nationalen Zielsetzungen untergraben" würde.
    Wir stellen weiter die Frage, ob Sie weiter bereit sind, all denen entgegenzutreten, die, als die Drukkerschwärze der Zeitungen, die über Ihre gemeinsame Pressekonferenz berichteten, noch gar nicht trocken war, bereits Zweifel an der Durchführbarkeit der Vereinbarung geäußert haben und dies hauptsächlich mit sicherheitspolitischen Gefahren begründeten, die angeblich entstehen würden. Ist die Bundesregierung denn bereit, uns darin zuzustimmen, frage ich weiter, daß die Aufgriffe an den Grenzen lediglich als bürokratischer Vorwand dienen? Denn wenn man den Personaleinsatz und den Gesamtaufwand an den tatsächlichen Resultaten mißt, so ist die Erfolgsquote, gemessen an den allgemeinen polizeilichen Tätigkeiten und der Arbeit spezieller Fahnder doch wohl eher als bescheiden anzusehen.
    Wir haben noch eine Frage an die Regierung und an die sie tragenden Fraktionen. Weshalb waren die Koalitionsfraktionen nicht bereit, mit uns heute hier im Parlament die Anträge anzunehmen, die die Europa-Kommission einstimmig mit den Parlamentariern des Deutschen Bundestages, den Christdemokraten und allen anderen und den europäischen



    Antretter
    Parlamentariern beschlossen hat? Einer dieser Anträge hat ziemlich genau das zum Ziel, was der Herr Bundeskanzler nach seinem Gespräch mit Staatspräsident Mitterrand angeblich so kurzfristig erreichen will. Die Fraktion des Bundeskanzlers ruft doch die Zweifel in die Glaubwürdigkeit der europäischen Ankündigung dann selbst hervor. Ich meine, es wäre eine gute Sache gewesen, wenn das Parlament mit breiter Mehrheit — wir wären dazu bereit gewesen — wenige Tage vor der Europawahl demonstriert hätte: Wir wollen die Beseitigung der Personenkontrollen, wir wollen die Beseitigung der Hindernisse auf dem Weg zum Gemeinsamen Markt, wir wollen die Politische Union Europas, und deshalb tun wir diese wichtigen Schritte miteinander und unverzüglich.

    (Beifall bei der SPD)

    In Ihrer Wahlanzeige heute sagen Sie: „Freie Fahrt zwischen Deutschland und Frankreich, das ist der Anfang für offene Grenzen in Europa."

    (Berger [CDU/CSU]: Das ist doch prima!)

    — Das ist prima, aber der allererste Schritt dazu wäre gewesen, daß Sie heute mit uns den Antrag, den die Europa-Kommission dazu vorgelegt hat, auch beschlossen hätten.

    (Berger [CDU/CSU]: Das ist auch nur Papier!)

    Nun haben sie ihn an die Ausschüsse überwiesen. Wir hoffen nur, daß die Ausschüsse schnell arbeiten und daß dieses Parlament bald Gelegenheit hat, bald Gelegenheit nimmt, die vernünftigen Anträge, Vorschläge und Empfehlungen der Europa-Kommission zu beschließen.
    Daß es sich bei der Forderung nach Abschaffung der Personenkontrolle an den Binnengrenzen keineswegs um eine politische Utopie handelt, läßt sich, glaube ich, an ein paar Beispielen recht gut beweisen, meine Damen und Herren. Auf den 6 000 Kilometern — ich will mir die anderen ersparen, die meine Vorredner, Herr Kollege Stercken und andere, schon angesprochen haben — beispielsweise zwischen New York und Los Angeles gibt es nicht einen Schlagbaum und nicht eine Paßkontrolle. Innerhalb der Nordischen Union besteht seit 1958 für Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden eine Paßunion, die nach der Einreise weitere Paßkontrollen in Skandinavien überflüssig macht.
    Wir kennen die Einwendungen der Bürokraten, die das Zusammenwachsen Europas bis auf den heutigen Tag blockieren. Die Gründerväter haben jedoch in den Verträgen beschlossen, die Integration zu fördern. Wir meinen, es ist höchste Zeit, daß wir uns alle miteinander über diese nationalstaatlichen Einwendungen hinwegsetzen. Worauf wollen wir eigentlich noch warten? Darauf, daß die Menschen der europäischen Misere endgültig überdrüssig werden, daß die Europamüdigkeit weiter um sich greift? Schon vor mehr als 30 Jahren haben junge Menschen im zerstörten Nachkriegseuropa die Grenzpfähle niedergerissen. Herr Rumpf hat das heute schon angesprochen. Das war ein Signal der Hoffnung. Dieser Bundestag sollte ihm endlich Folge leisten.
    Deshalb müssen wir die letzten zehn Tage vor der zweiten Direktwahl des Europäischen Parlaments verstärkt miteinander nutzen, um unsere Mitbürger davon zu überzeugen, daß es die falsche Antwort ist, aus Verdrossenheit über das Versagen der Bürokraten und der nationalen Regierungen nicht zur Wahl zu gehen. Gerade wir Deutschen im geteilten Land haben Grund, uns zu den Vereinigten Staaten von Europa zu bekennen und daran mitzuarbeiten, daß aus einer Wirtschaftsgemeinschaft eine wirkliche europäische Friedensgemeinschaft wird.
    Im Gegensatz zu Frau Thatcher, die vorgestern in einem Interview mit der Londoner Tageszeitung „Daily Express" sagte, es sei absolut lächerlich, über die Vereinigung der europäischen Staaten nach dem Vorbild der USA zu reden, kämpfen wir für eine starke Gemeinschaft, weil nur eine solidarische Europäische Gemeinschaft den Menschen auf unserem Kontinent eine friedliche und gute Zukunft sichern kann.
    Ich glaube, wir müssen unseren Mitbürgern noch mehr verdeutlichen, daß eine in Europa und damit in der Welt isolierte Bundesrepublik politisch und ökonomisch nicht lebensfähig wäre, daß wir die politische Absicherung durch unsere Partner in der Gemeinschaft brauchen und daß wir den großen Gemeinsamen Markt von 270 Millionen Europäern für unseren Export und damit zur Sicherung unserer Arbeitsplätze benötigen. Oder mit einem Wort: Eine starke und solidarische Europäische Gemeinschaft liegt auch im deutschen Interesse.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Gestatten Sie mir nun noch einen Nachsatz, bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, daß ich Ihren Beifall finde. Aber ich möchte doch noch auf das eingehen, was in der ersten Runde dieser Debatte eine Rolle gespielt hat. Da herrschte Empfindlichkeit über das, was Professor Ehmke sagte. Es gab Unverständnis darüber, daß Horst Ehmke etwas kritisierte, was nun wirklich nicht akzeptabel ist, was nämlich Herr Bangemann sagte. Ich möchte versuchen, Ihnen in den letzten zwei Minuten diesen Unterschied noch zu verdeutlichen.
    Natürlich werden wir überall dort Widerstand leisten, wo das soziale Netz demontiert wird.

    (Berger [CDU/CSU]: Wo geschieht das denn?)

    Natürlich kritisieren wir, daß Sie weder in der Bundesrepublik noch in Europa eine Initiative zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit eingebracht haben.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Jetzt kommt der Pflichtteil!)

    Aber etwas anderes ist es, daß man den Grundkonsens da nicht zerstören darf, wo es eine breite Gemeinsamkeit gibt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer tut denn das?)




    Antretter
    Horst Ehmke hat kritisiert, daß manche immer noch nicht kapieren, was in diesem Europa alles Platz haben muß.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: 13 Jahre haben Sie Zeit gehabt!)

    In diesem Europa muß Platz haben, was Europa seit Jahrhunderten prägt und bewegt: die christliche Botschaft in ihren vielfältigen Ausformungen und Auswirkungen

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — ich weiß nicht, warum Sie dagegen sind, Herr Kollege —; die Kräfte der Aufklärung, die in der Französischen Revolution ihren politischen Durchbruch erlebten; die sozialistische Arbeiterbewegung, die sich auf ihre Weise auf das Erbe von 1789 und auch auf christliche Traditionen beruft. Europa muß Platz haben für Konservative, für Christdemokraten, für Liberale, für demokratische Sozialisten,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Aber die Mehrheit müssen die letzteren nicht haben!)

    und zwar für jede dieser Kräfte nur insofern und so lange, als sie allen anderen Raum zur Entfaltung läßt.

    (Berger [CDU/CSU]: Das hat Herr Ehmke genau nicht gemeint!)

    Jede dieser Kräfte wird und muß versuchen, zeitweilige Mehrheiten zu erringen.
    Sollte die letzte Phase des Wahlkampfs zum Europäischen Parlament jedoch von Parolen beherrscht werden, die den einen oder anderen gewissermaßen als illegitimes Kind Europas oder gar als Gefahr für ein freies, offenes Europa darzustellen versuchen, so wird Europa nach dieser Wahl sicher nicht stärker, sondern schwächer sein.
    Europa ist ein zartes Pflänzchen. Europa braucht keine Holzhacker, sondern Gärtner.

    (Richtig! bei der CDU/CSU)

    Sehen wir miteinander zu, daß wir den Holzhakkern die Axt wegnehmen und die Gärtner ermutigen!
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Schwörer.

(Zuruf der CDU/CSU: Jetzt kommt der Gärtner! — Kittelmann [CDU/CSU]: Jetzt fallen die Grenzpfähle!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Schwörer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich, daß ich jetzt nach dem lieben Kollegen und Landsmann Robert Antretter sprechen darf.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber nicht übertreiben!)

    Lieber Kollege Antretter, Herrn Ehmke hätten Sie nicht verteidigen sollen;

    (Richtig! bei der CDU/CSU)

    denn das ist sicher: Wenn er von der Demontage des sozialen Netzes spricht

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Davon habe ich nicht gesprochen!)

    — aber er hat gesagt, Sie hätten davon gesprochen —, muß ich Ihnen, lieber Herr Antretter, sagen: Sie wissen ganz genau, daß das nicht stattgefunden hat,

    (Widerspruch bei der SPD)

    sondern daß wir uns lediglich bemüht haben, das soziale Netz zu erhalten,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Ich habe gedacht, Sie seien intelligent!)

    weil nämlich auf Grund Ihrer Politik das soziale Netz leider zunehmend in Gefahr geraten ist.

    (Erneuter Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    Aber lassen wir das. Wir wollen wieder über Europa und über eine sachliche Europapolitik reden. Der Kollege Antretter hat davon gesprochen, daß die Arbeit der Europa-Kommission hier nicht gebührend anerkannt wird. Ich muß sagen: Da hat er recht. Wir hätten es gern gehabt, wenn die Entschließung, die wir einstimmig gefaßt haben, angenommen worden wäre. Offensichtlich gibt es hier im Hause Schwierigkeiten. Vielleicht haben das Präsidium oder der Ältestenrat noch gar nicht kapiert, daß es diese Einrichtung heute gibt

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Keine Majestätsbeleidigung bitte!)

    unter der Führung unserer sympathischen Kollegin Frau Hellwig.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe hier die Tagesordnung. Wir sind nicht einmal für die Überweisung vorgesehen.

    (Frau Dr. Hellwig [CDU/CSU]: Doch!) — Davon steht hier nichts.