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    Plenarprotokoll 10/74 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 74. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Ernst Schellenberg 5319 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5425 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksache 10/1305 — in Verbindung mit Beratung des Ersten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Personenkontrolle im innergemeinschaftlichen Grenzverkehr und zur Einführung des Europa-Passes — Drucksache 10/1126 — in Verbindung mit Beratung des Zweiten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Herstellung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1221 — in Verbindung mit Beratung des Dritten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1261 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1423 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates über die Entsprechung der beruflichen Befähigungsnachweise zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 10/546 Nr. 23, 10/1422 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Notwendigkeit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1357 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Dr. Dregger CDU/CSU 5350 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5353 C Dr. Rumpf FDP 5355 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5359 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 5361 D Dr. Steger SPD 5365 C Dr. Stercken CDU/CSU 5367 A Antretter SPD 5368 D Dr. Schwörer CDU/CSU 5371 B Brück SPD 5373 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1546 — Dr. Olderog CDU/CSU 5376 A Wartenberg (Berlin) SPD 5377 B Dr. Hirsch FDP 5379A Schneider (Berlin) GRÜNE 5380 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 5382 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes — Drucksache 10/319 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1447 — Klein (Dieburg) SPD 5383 C Beckmann FDP 5384 D Frau Nickels GRÜNE 5386 A Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5387 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1108 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Osthofen), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover) Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/213 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Dr. Jannsen, Frau Reetz, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1184 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — Bohl CDU/CSU 5388 A Fischer (Osthofen) SPD 5390 A Kleinert (Hannover) FDP 5392 B Dr. Jannsen GRÜNE 5394 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5396 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Frau Fischer, Dr. Hüsch, Lamers, Austermann, Repnik, Schreiber, Feilcke, Hedrich, Höffkes, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pohlmeier, Dr. Kunz (Weiden), Ruf, Biehle, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), Dr. Hoffacker, Dr. Lammert, Schulze (Berlin), Link (Frankfurt), Dr. Stavenhagen, Schemken, Dr. Götz, Dr. Rose, Sauter (Ichenhausen), Clemens, Schwarz, Graf Huyn, Jagoda, Pfeffermann, Lenzer, Seehofer, Spilker, Frau Dr. Hellwig, Dr. Möller, Maaß, Dr. Lippold, Dr. Stercken, Roth (Gießen), Dr. Becker (Frankfurt), Magin, Tillmann, Sauer (Stuttgart), Haungs, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Jung (Lörrach), Dr. Faltlhauser, Dr. Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Dr. Feldmann, Bredehorn, Frau Seiler-Albring, Schäfer (Mainz), Ronneburger, Dr. Haussmann, Grünbeck, Beckmann, Wurbs, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Intensivierung der Handwerksförderung in der Dritten Welt — Drucksache 10/1214 — Schreiber CDU/CSU 5398 D Bindig SPD 5400 B Dr. Rumpf FDP 5402 A Schwenninger GRÜNE 5403 B Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 5405A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage in Afghanistan — Drucksachen 10/1277, 10/1499 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 5406 D Neumann (Bramsche) SPD 5409 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 5411 A Reents GRÜNE 5412 B Dr. Mertes, Staatsminister AA 5415A Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet — Drucksache 10/1352 — Reschke SPD 5418 D Milz CDU/CSU 5420 B Kohn FDP 5421 D Drabiniok GRÜNE 5423 B Fragestunde — Drucksachen 10/1538 vom 1. Juni 1984 und 10/1553 vom 6. Juni 1984 — Aufenthaltsort und Befinden Andrej Sacharows und seiner Ehefrau sowie Bemühungen der Bundesregierung, Leben und Gesundheit beider zu retten und für sie die Ausreiseerlaubnis zu erwirken DringlAnfr 06.06.84 Drs 10/1553 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5319 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5320 A ZusFr Würtz SPD 5320 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5320 B ZusFr Repnik CDU/CSU 5320 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5320 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5321A ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5321A ZusFr Horacek GRÜNE 5321 B ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5321 B Kriegsdienstverweigerung nach Ablehnung von Tauglichkeitseinsprüchen MdlAnfr 34 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5321 C ZusFr von Schmude CDU/CSU 5321 C ZusFr Waltemathe SPD 5322 A Transport der Drucksachen des Stuttgarter CDU-Parteitages in bundeseigenen Fahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen MdlAnfr 37, 38 01.06.84 Drs 10/1538 Dreßler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 B ZusFr Dreßler SPD 5322 B Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beim Bundesministerium der Verteidigung; Gefährdung dieser Ausbildungsplätze durch Sparmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 01.06.84 Drs 10/1538 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 5323A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5323 B Zahl der stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 MdlAnfr 45 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5323 D ZusFr Reents GRÜNE 5323 D Geheimhaltung weiterer Stationierungen von Pershing-Il-Raketen und Cruise Missiles in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 46 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5324 B ZusFr Reents GRÜNE 5324 B Weiterbau der A4 vom Autobahnkreuz Olpe-Süd nach Hattenbach MdlAnfr 49, 50 01.06.84 Drs 10/1538 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 5324 D ZusFr Breuer CDU/CSU 5325 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5325 B Reaktion der Bundesregierung auf die restriktive Haltung Südafrikas bei Einreisevisen für deutsche Bundesbürger MdlAnfr 52, 53 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw BMin Genscher AA 5326A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5326 A ZusFr Bindig SPD 5326 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Aufnahme von Gesprächen über die Gestaltung langfristiger Ost-West-Beziehungen MdlAnfr 56, 57 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Czaja CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5327 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5327 B Unterzeichnung, Entgegennahme und Verbreitung einer Petition der „Schlesischen Jugend" durch Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Staatsminister Friedrich Vogel MdlAnfr 58, 59 01.06.84 Drs 10/1538 Voigt (Frankfurt) SPD Vereinbarkeit von Formulierungen in der vom Bundeskanzleramt verbreiteten Petition der „Schlesischen Jugend" mit Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages MdlAnfr 60, 61 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Weiterführung der Politik des Ausgleichs und der Fortentwicklung der Beziehungen zur Volksrepublik Polen entsprechend dem deutsch-polnischen Vertrag vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 62 01.06.84 Drs 10/1538 Becker (Nienberge) SPD Bekräftigung des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 63 01.06.84 Drs 10/1538 Schmitt (Wiesbaden) SPD Gültigkeit der Bestimmungen des Artikels I des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 64 01.06.84 Drs 10/1538 Sielaff SPD Uneingeschränkte Gültigkeit des Artikels I Abs. 2 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 65 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Weyel SPD Heraushebung des Art. I Abs. 3 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 in der deutschen Politik MdlAnfr 66 01.06.84 Drs 10/1538 Waltemathe SPD Antw BMin Genscher AA 5328 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5329 C ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5331A ZusFr Lowack CDU/CSU 5331 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 5331 D ZusFr Waltemathe SPD 5332 C ZusFr Frau Huber SPD 5333 C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5333C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 5334 B ZusFr Frau Weyel SPD 5334 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5334 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 5335A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5335C ZusFr Sielaff SPD 5335 D ZusFr Horacek GRÜNE 5336 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5336 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5337 A Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 5337 B Aktuelle Stunde betr. deutsch-polnische Beziehungen Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5337 D Rühe CDU/CSU 5338 C Horacek GRÜNE 5340 A Ronneburger FDP 5340 D Frau Huber SPD 5341 C Dr. Czaja CDU/CSU 5343 A Genscher, Bundesminister AA 5344 B Schmitt (Wiesbaden) SPD 5345 C Freiherr Heeremann von Zuydtwyck CDU/ CSU 5346 C Frau Weyel SPD 5347 B Mischnick FDP 5348 A Klein (München) CDU/CSU 5348 C Voigt (Frankfurt) SPD 5349 C Nächste Sitzung 5425 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5426*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 5319 74. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Auf Seite 5360 C ist in der Rede des Abgeordneten Vogt (Kaiserslautern) nach der 11. Zeile hinter dem Wort werden —, einzufügen: „zu einer Abrüstungsagentur ausgebaut wird. Das sind konkrete". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Brandt 8. 6. Broll 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Klose 7. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 7. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Schröer (Mülheim) 7. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Vogt (Düren) 7. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Feststellung des Bundeskanzlers in der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 gilt: Geschlossene Verträge gelten, wir wollen sie nutzen zum Ausbau unserer Beziehungen. Das bedeutet auch, daß wir keinen der geschlossenen Verträge, auch nicht den deutsch-polnischen Vertrag, in Frage stellen, weder dem Worte noch dem Sinne nach. Beide Vertragspartner haben damals erklärt, daß sie gegeneinander keinerlei Gebietsansprüche erheben und auch in Zukunft nicht erheben werden.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, an diesen Aussagen ist nichts zu deuteln.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Wo bleibt der Beifall der CDU? — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Herr Czaja, klatschen Sie auch?)

    Ich versuche, Herr Kollege, hier einen Beitrag dazu zu leisten, daß vielleicht in dieser Aktuellen Stunde doch noch das erhalten bleibt, was uns von Anfang an gemeinsam bewegt hat, wie immer wir zum deutsch-polnischen Vertrag am Anfang standen, nämlich daß die Aussöhnung mit dem polnischen Volk eine der großen Friedensaufgaben der Deutschen für die europäische Zukunft ist.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Deshalb wiederhole ich, was ich in der Fragestunde
    gesagt habe: Das, was zwischen Deutschen und Polen nach dem Kriege geschehen ist, was durch diesen Vertrag im Bewußtsein der Völker geschaffen wurde, gehört zu den kostbarsten Ergebnissen deutscher Nachkriegspolitik.

    (Beifall bei der FDP, der SPD, den GRÜNEN und Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wir wollen sorgsam, wir wollen behutsam damit umgehen, wir wollen nichts tun, was Zweifel an der Ehrlichkeit unserer Absichten erheben kann.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Meine verehrten Kollegen, wir wollen auch nichts tun, was anderen Gelegenheit gibt, unter Berufung auf Erklärungen hier im Deutschen Bundestag Zweifel an der Aufrichtigkeit von Kollegen des Deutschen Bundestages zu hegen, die damals dem deutsch-polnischen Vertrag ihre Zustimmung nicht gegeben haben. Wir sollten auch nicht Mißtrauen säen; denn es eint uns doch alle: daß diese deutschpolnische Aussöhnung von niemandem in Frage gestellt werden darf.

    (Horacek [GRÜNE]: Dann darf man nicht so reden wie Herr Czaja!)

    Wir wissen, was es bedeutet hat, diesen Vertrag zu schließen, und wir wissen, was es bedeutet hat, dafür die politische und innere Zustimmung von Menschen zu bekommen, die als Ergebnis der Nachkriegsentwicklung ihre Heimat verloren haben.
    Lassen Sie mich auch hier wiederholen, was mich beim deutsch-polnischen Verhältnis bewegt. Wir Deutschen haben in der Vergangenheit so oft im Gegensatz zu unseren Nachbarn leben müssen und gelebt. Wir haben oft auch selber die Ursachen dafür gesetzt. Wir haben nach dem Zweiten Weltkrieg unsere nationalen Interessen in das europäische Schicksal eingebettet. Das ist unser Beitrag, und da ist nicht zwischen den Deutschen der Bundesrepublik und der DDR zu unterscheiden, und es nicht zwischen den Deutschen, die hier geboren sind, und denen zu unterscheiden, die als Vertriebene hierher gekommen sind. Deutsche Friedenspolitik ist die Friedenspolitik aller Bürger hier in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Deshalb möchte ich an die Adresse derjenigen, die heute gegen unser Land erneut den Vorwurf des Revanchismus erheben, sagen: Es war eine historische Friedensleistung, es ist eine historische Friedensleistung, daß die Vertriebenen trotz des Verlustes ihrer Heimat hier nicht nur als gute Demokraten, sondern als Anwälte der deutsch-polnischen Aussöhnung leben, und das sollte niemand in Zweifel stellen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Es ist die große Leistung der Politik der Aussöhnung, daß nach Jahrhunderten, in denen Deutsche und Polen fruchtbare Phasen ihrer Verbindungen und schreckliche Phasen hatten, ein Teufelskreis ein für allemal unterbrochen wurde, wo ein Unrecht mit dem anderen beantwortet und damit die Quelle



    Bundesminister Genscher
    für neues Unrecht gelegt wurde. Das ist unsere Friedenspolitik, die wir gemeinsam tragen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Daran soll man uns messen, und wir wünschen, daran auch in Polen gemessen zu werden, damit dort nicht Mißtrauen gesät werden kann. Es ist wichtig, daß wir alle unsere Worte in dieser sehr empfindlichen Frage sehr wohl wägen.
    Leisten wir auch nicht denen Vorschub, die bei unseren Nachbarn erneut Mißtrauen gegen uns säen wollen.

    (Dr. Wulff [CDU/CSU]: Sehr wahr! — Zurufe von der SPD: Richtig!)

    Auf unserer Seite jedenfalls gibt es im deutsch-polnischen Verhältnis — und das nehmen wir für uns in Anspruch — keine Unterschiede in der Aufrichtigkeit des Willens zur Versöhnung. Es gibt aber auch keine unterschiedlichen politischen Auffassungen im polnischen Volk, unter den polnischen Menschen hinsichtlich der Notwendigkeit, in sicheren und unbestrittenen Grenzen leben zu können.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich möchte uns alle bitten, daß wir den Rest dieser Aktuellen Stunde dazu nutzen, den Blick nach vorne zu richten und zu sagen: Wir wollen auf der Grundlage der gültigen, unbestrittenen und unbestreitbaren Verträge

    (Zuruf von der SPD: Und unverzichtbaren Verträge!)

    für das deutsch-polnische Verhältnis weiterarbeiten. Wir, der Deutsche Bundestag, und wir, die Bundesregierung, werden alles tun, daß der Wille zur Zusammenarbeit mit dem polnischen Volk auch darin seinen Ausdruck findet, daß wir die Absicht, die Bemühungen der katholischen Kirche in Polen, die polnische Landwirtschaft durch eine Stiftung zu entwickeln, zu modernisieren

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das ist genau die Frage, wie nämlich die Landwirtschaft entwickelt werden soll!)

    und damit auch die Lebensverhältnisse der einzelnen Bürger in Polen zu verbessern, nachhaltig unterstützen.
    Tun wir alles, damit uns die Menschen in ganz Europa an unseren Worten, aber auch an unseren Taten messen können! Appellieren wir an andere, daß sie nicht ein Volk, das die Lehren aus seiner Geschichte gezogen hat, und daß sie nicht eine Gruppe in diesem Volk, die durch die Vertreibung selbst bitteres Unrecht erleiden mußte, in einen Zweifel ziehen, den sie nicht verdienen: weder die Deutschen insgesamt noch die Vertriebenen unter uns.
    Bleiben wir dabei: Unsere Politik der Wahrnehmung unserer nationalen Interessen wird nur dann Erfolg haben können, wenn wir sie immer und in jeder Frage als europäische Friedenspolitik verstehen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Schmitt (Wiesbaden).

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    Rede von Rudi Schmitt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Erklärung des Bundesaußenministers, die vorausgegangene Fragestunde und diese Aktuelle Stunde beweisen, wie notwendig und richtig es war, daß wir die Irritationen, die Zweifel, die durch Äußerungen aus den Kreisen der CDU/CSU entstanden sind, ausräumen,

    (Beifall bei der SPD und Abgeordneten der GRÜNEN)

    ausräumen, meine Damen und Herren, im Sinne dessen, was auch heute — und dafür danken wir dem Bundesaußenminister Genscher ausdrücklich — als das große Friedenswerk anerkannt wurde, mit dem Willy Brandt in die Geschichte der Bundesrepublik und Europas eingegangen ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Mit diesem Friedenswerk, meine Damen und Herren, wurde die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschen eingeleitet. Dabei gab der deutschpolnische Vertrag von 1970 nur den rechtlichen Rahmen für das, was die beiden Kirchen in ihren Erklärungen 1965 vorbereitet hatten — ich möchte hier auch ausdrücklich den Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe aus dem Jahre 1965 erwähnen —, und für das, was sich in den Jahren nach dem Vertragsabschluß vollzogen hat.
    Für uns Sozialdemokraten ist der Warschauer Vertrag nicht einfach ein völkerrechtliches Paragraphenwerk, sondern ein Auftrag, Aussöhnung und Ausgleich hier in Europa zwischen den Völkern durchzusetzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Das, meine Damen und Herren, was in den letzten Jahren geschaffen werden konnte, nämlich Gräben der Vergangenheit zuzuschütten und zu überbrükken, war nicht nur ein Ergebnis der Politik von Willy Brandt, der Politik der Sozialdemokraten — ich denke an Herbert Wehner, der mit seiner großen Rede hier die Öffentlichkeit aufrüttelte —,

    (Beifall bei der SPD)

    sondern ist auch die Folge davon, daß diese Politik, meine Damen und Herren, von den Menschen in unserem Lande getragen wird. Denken wir an die Paket-Aktionen in den schlimmen Zeiten der polnischen Krise!

    (Beifall bei der SPD)

    Dies war ein eindeutiges Ja zu diesen deutsch-polnischen Verträgen, zu diesem Friedenswerk.
    Meine Damen und Herren, wir haben die Sorge — und ich muß sagen, der fehlende Beifall gegenüber dem, was der Bundesaußenminister hier vortrug, hat das doch unterstrichen —,

    (Beifall bei der SPD — Zuruf des Abg. Dr. Dregger [CDU/CSU])




    Schmitt (Wiesbaden)

    daß aus Ihren Reihen, Herr Dr. Dregger, von, wie ich einmal sagen möchte, einigen Eisheiligen des Kalten Krieges Mißtrauen, Besorgnis und Unruhe gesät werden.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sie wecken durch Ihre Reden hier, die unbesonnen sind, in Polen Mißtrauen!)

    Wir haben auch heute wieder festzustellen, daß ein eklatanter Widerspruch zu dem besteht, was erfreulicherweise, dankenswerterweise der Bundesaußenminister für die Bundesregierung heute erklärt hat. Wir Sozialdemokraten sind in der deutsch-polnischen Politik für den Konsens. Wir sind für die Aussöhnung und für die Gemeinsamkeit der Parteien in dieser wichtigen europäischen Frage.

    (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU]: Nach dem Theater?)

    Deshalb müssen wir widersprechen und warnen, wenn Herr Sauer hier erklärt, daß die Hilfsaktion der westeuropäischen Bischöfe eine Stützaktion für die polnische Regierung sei, die letzten Endes abzulehnen sei. Solche Presseerklärungen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen.

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Zitieren Sie bitte wörtlich! Lügenhafte Lippen sind dem Herrn ein Greuel!)

    Wir müssen feststellen, meine Damen und Herren, daß mit der permanenten Wiederholung der Forderung nach Minderheitsrechten durch Herrn Czaja und andere letzten Endes nicht denen geholfen wird, denen wir gemeinsam helfen wollen, sondern daß damit neue Probleme geschaffen werden. Nehmen wir doch zur Kenntnis, meine Damen und Herren, daß Minderheiten — und es handelt sich hier um deutschstämmige polnische Staatsbürger —,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Deutsche!)

    denen wir helfen wollen, am besten geholfen wird, wenn wir die zwischenstaatlichen Beziehungen ausbauen und verbessern.

    (Dr. Hupka [CDU/CSU]: Die Deutschen wurden gewaltsam polonisiert!)

    Meine Damen und Herren, diese Aktuelle Stunde hat darum einen solchen Wert, weil wir es erreicht haben, daß sich die Bundesregierung durch den Bundesaußenminister klar zu diesen Verträgen bekannt hat.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir erwarten, daß man nicht nur Paragraphen zitiert, sondern daß diese Verträge auch 1985 und danach ausgefüllt werden und wir in Polen die Unsicherheit beseitigen, daß diese Wende in der Bundesrepublik auch eine Wende in der guten Entwicklung der deutschpolnischen Beziehungen bedeuten könnte. Wir brauchen nicht neue Konflikte, sondern ein klares Bekenntnis zur deutsch-polnischen Aussöhnung.

    (Beifall bei der SPD — Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Und Wahrhaftigkeit!)