Rede:
ID1007417700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Frau: 1
    7. Huber.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/74 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 74. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, Professor Dr. Ernst Schellenberg 5319 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5425 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksache 10/1305 — in Verbindung mit Beratung des Ersten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Personenkontrolle im innergemeinschaftlichen Grenzverkehr und zur Einführung des Europa-Passes — Drucksache 10/1126 — in Verbindung mit Beratung des Zweiten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Herstellung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1221 — in Verbindung mit Beratung des Dritten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1261 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/1423 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates über die Entsprechung der beruflichen Befähigungsnachweise zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 10/546 Nr. 23, 10/1422 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Notwendigkeit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes — Drucksache 10/1357 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Dr. Dregger CDU/CSU 5350 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5353 C Dr. Rumpf FDP 5355 D Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5359 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 5361 D Dr. Steger SPD 5365 C Dr. Stercken CDU/CSU 5367 A Antretter SPD 5368 D Dr. Schwörer CDU/CSU 5371 B Brück SPD 5373 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1546 — Dr. Olderog CDU/CSU 5376 A Wartenberg (Berlin) SPD 5377 B Dr. Hirsch FDP 5379A Schneider (Berlin) GRÜNE 5380 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 5382 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundeszentralregistergesetzes — Drucksache 10/319 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1447 — Klein (Dieburg) SPD 5383 C Beckmann FDP 5384 D Frau Nickels GRÜNE 5386 A Erhard, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5387 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1108 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Osthofen), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover) Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/213 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Dr. Jannsen, Frau Reetz, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 10/1184 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/1541 — Bohl CDU/CSU 5388 A Fischer (Osthofen) SPD 5390 A Kleinert (Hannover) FDP 5392 B Dr. Jannsen GRÜNE 5394 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5396 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Frau Fischer, Dr. Hüsch, Lamers, Austermann, Repnik, Schreiber, Feilcke, Hedrich, Höffkes, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pohlmeier, Dr. Kunz (Weiden), Ruf, Biehle, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), Dr. Hoffacker, Dr. Lammert, Schulze (Berlin), Link (Frankfurt), Dr. Stavenhagen, Schemken, Dr. Götz, Dr. Rose, Sauter (Ichenhausen), Clemens, Schwarz, Graf Huyn, Jagoda, Pfeffermann, Lenzer, Seehofer, Spilker, Frau Dr. Hellwig, Dr. Möller, Maaß, Dr. Lippold, Dr. Stercken, Roth (Gießen), Dr. Becker (Frankfurt), Magin, Tillmann, Sauer (Stuttgart), Haungs, Dr. Bugl, Dr.-Ing. Kansy, Jung (Lörrach), Dr. Faltlhauser, Dr. Meyer zu Bentrup und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Dr. Feldmann, Bredehorn, Frau Seiler-Albring, Schäfer (Mainz), Ronneburger, Dr. Haussmann, Grünbeck, Beckmann, Wurbs, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Intensivierung der Handwerksförderung in der Dritten Welt — Drucksache 10/1214 — Schreiber CDU/CSU 5398 D Bindig SPD 5400 B Dr. Rumpf FDP 5402 A Schwenninger GRÜNE 5403 B Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 5405A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage in Afghanistan — Drucksachen 10/1277, 10/1499 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 5406 D Neumann (Bramsche) SPD 5409 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 5411 A Reents GRÜNE 5412 B Dr. Mertes, Staatsminister AA 5415A Beratung des Antrags der Abgeordneten Reschke, Daubertshäuser, Dreßler, Dr. Holtz, Frau Huber, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Reuschenbach, Dr. Steger, Urbaniak, Kretkowski, Meininghaus, Toetemeyer, Schröer (Mülheim), von der Wiesche, Wieczorek (Duisburg), Westphal, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD S-Bahn-Verbindungen im mittleren Ruhrgebiet — Drucksache 10/1352 — Reschke SPD 5418 D Milz CDU/CSU 5420 B Kohn FDP 5421 D Drabiniok GRÜNE 5423 B Fragestunde — Drucksachen 10/1538 vom 1. Juni 1984 und 10/1553 vom 6. Juni 1984 — Aufenthaltsort und Befinden Andrej Sacharows und seiner Ehefrau sowie Bemühungen der Bundesregierung, Leben und Gesundheit beider zu retten und für sie die Ausreiseerlaubnis zu erwirken DringlAnfr 06.06.84 Drs 10/1553 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5319 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5320 A ZusFr Würtz SPD 5320 B ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5320 B ZusFr Repnik CDU/CSU 5320 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5320 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5321A ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5321A ZusFr Horacek GRÜNE 5321 B ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5321 B Kriegsdienstverweigerung nach Ablehnung von Tauglichkeitseinsprüchen MdlAnfr 34 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5321 C ZusFr von Schmude CDU/CSU 5321 C ZusFr Waltemathe SPD 5322 A Transport der Drucksachen des Stuttgarter CDU-Parteitages in bundeseigenen Fahrzeugen, insbesondere in Flugzeugen MdlAnfr 37, 38 01.06.84 Drs 10/1538 Dreßler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 B ZusFr Dreßler SPD 5322 B Bereitstellung von Ausbildungsplätzen beim Bundesministerium der Verteidigung; Gefährdung dieser Ausbildungsplätze durch Sparmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 01.06.84 Drs 10/1538 Hedrich CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5322 D ZusFr Hedrich CDU/CSU 5323A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5323 B Zahl der stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 MdlAnfr 45 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5323 D ZusFr Reents GRÜNE 5323 D Geheimhaltung weiterer Stationierungen von Pershing-Il-Raketen und Cruise Missiles in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 46 01.06.84 Drs 10/1538 Reents GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5324 B ZusFr Reents GRÜNE 5324 B Weiterbau der A4 vom Autobahnkreuz Olpe-Süd nach Hattenbach MdlAnfr 49, 50 01.06.84 Drs 10/1538 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 5324 D ZusFr Breuer CDU/CSU 5325 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 5325 B Reaktion der Bundesregierung auf die restriktive Haltung Südafrikas bei Einreisevisen für deutsche Bundesbürger MdlAnfr 52, 53 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw BMin Genscher AA 5326A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 5326 A ZusFr Bindig SPD 5326 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 Aufnahme von Gesprächen über die Gestaltung langfristiger Ost-West-Beziehungen MdlAnfr 56, 57 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Czaja CDU/CSU Antw BMin Genscher AA 5327 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5327 B Unterzeichnung, Entgegennahme und Verbreitung einer Petition der „Schlesischen Jugend" durch Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Staatsminister Friedrich Vogel MdlAnfr 58, 59 01.06.84 Drs 10/1538 Voigt (Frankfurt) SPD Vereinbarkeit von Formulierungen in der vom Bundeskanzleramt verbreiteten Petition der „Schlesischen Jugend" mit Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages MdlAnfr 60, 61 01.06.84 Drs 10/1538 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Weiterführung der Politik des Ausgleichs und der Fortentwicklung der Beziehungen zur Volksrepublik Polen entsprechend dem deutsch-polnischen Vertrag vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 62 01.06.84 Drs 10/1538 Becker (Nienberge) SPD Bekräftigung des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 63 01.06.84 Drs 10/1538 Schmitt (Wiesbaden) SPD Gültigkeit der Bestimmungen des Artikels I des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 64 01.06.84 Drs 10/1538 Sielaff SPD Uneingeschränkte Gültigkeit des Artikels I Abs. 2 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 MdlAnfr 65 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Weyel SPD Heraushebung des Art. I Abs. 3 des deutsch-polnischen Vertrages vom 7. Dezember 1970 in der deutschen Politik MdlAnfr 66 01.06.84 Drs 10/1538 Waltemathe SPD Antw BMin Genscher AA 5328 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 5329 C ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5331A ZusFr Lowack CDU/CSU 5331 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 5331 D ZusFr Waltemathe SPD 5332 C ZusFr Frau Huber SPD 5333 C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 5333C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 5334 B ZusFr Frau Weyel SPD 5334 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5334 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 5335A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5335C ZusFr Sielaff SPD 5335 D ZusFr Horacek GRÜNE 5336 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5336 D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5337 A Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 5337 B Aktuelle Stunde betr. deutsch-polnische Beziehungen Dr. Ehmke (Bonn) SPD 5337 D Rühe CDU/CSU 5338 C Horacek GRÜNE 5340 A Ronneburger FDP 5340 D Frau Huber SPD 5341 C Dr. Czaja CDU/CSU 5343 A Genscher, Bundesminister AA 5344 B Schmitt (Wiesbaden) SPD 5345 C Freiherr Heeremann von Zuydtwyck CDU/ CSU 5346 C Frau Weyel SPD 5347 B Mischnick FDP 5348 A Klein (München) CDU/CSU 5348 C Voigt (Frankfurt) SPD 5349 C Nächste Sitzung 5425 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5426*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 74. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Juni 1984 5319 74. Sitzung Bonn, den 7. Juni 1984 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung Auf Seite 5360 C ist in der Rede des Abgeordneten Vogt (Kaiserslautern) nach der 11. Zeile hinter dem Wort werden —, einzufügen: „zu einer Abrüstungsagentur ausgebaut wird. Das sind konkrete". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Brandt 8. 6. Broll 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Klose 7. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 7. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Schröer (Mülheim) 7. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Vogt (Düren) 7. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uwe Ronneburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich hoffe, daß sich all diejenigen, die an dieser gegenwärtigen Auseinandersetzung beteiligt sind, der Sensibilität des Themas, mit dem wir uns heute befassen, bewußt sind. Aber ich habe daran Zweifel. Ich denke dabei an das Wort, das der Herr Bundesaußenminister vorhin in einer Antwort auf eine Frage ausgesprochen hat: Mehr wäre weniger. Ich glaube, daß das, was der Bundesaußenminister zu den Fragen hier heute ausgeführt hat, so eindeutig und klar war, daß es eigentlich nicht einer Aktuellen Stunde bedurft hätte, um hier mehr auszusprechen, als bisher gesagt worden ist.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Überlassen Sie das doch bitte uns, Herr Kollege! — Horacek [GRÜNE]: Das stimmt nicht!)

    Dennoch sage ich Ihnen, meine Damen und Herren: Für einen Vertreter der FDP-Fraktion ist es leicht, sich zu der angesprochenen Frage zu äußern, denn ich stehe hier auf einem festen Grund der Kontinuität und des Durchhaltens einer konsequenten Haltung, die wir seit langem beziehen. Ich brauche hier nichts zu ändern!

    (Zustimmung bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Deswegen bitte ich Sie, wenn wir schon über dieses so sensible Thema sprechen, sich mit mir noch einmal an einen jener Ausgangspunkte zu erinnern, die u. a. zum Warschauer Vertrag geführt haben. Das war die Denkschrift der Kammer für öffentli-



    Ronneburger
    che Verantwortung der evangelischen Kirche. Ich zitiere hier nur ganz wenige Sätze.
    An dieser Stelle — so heißt es —
    wird auch deutlich, daß der negative Begriff Verzicht eine ganz und gar unzulängliche Bezeichnung für den deutschen Beitrag zu einer Friedensregelung ist, die eine neue Partnerschaft zwischen Völkern begründen soll. Wenn die künftige Regelung der Gebietsfragen das Verhältnis zwischen den beteiligten Völkern stabilisieren soll, dann muß sie das Ergebnis eines wirklichen Dialogs und Ausdrucks des Willens zur Versöhnung sein.
    Um dies und um nichts anderes, meine Damen und Herren, geht es in der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Polen und Deutschland.
    Wenn wir von diesem gemeinsamen Ausgangspunkt ausgehen und wenn wir noch einmal nachverfolgen, wie es dann zum Warschauer Vertrag gekommen ist, dann möchte ich Ihnen in der SPD- Fraktion gerade angesichts dieser Aktuellen Stunde noch einmal sagen, was Willy Brandt, der damalige Bundeskanzler, in seiner Erklärung am 20. November 1970 gesagt hat:
    Der Vertrag bedeutet selbstverständlich nicht, — so hat er ausgeführt —
    daß Unrecht nachträglich legitimiert wird.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Er bedeutet also auch keine Rechtfertigung der Vertreibung. Worum es geht, ist der ernste Versuch, ein Vierteljahrhundert nach dem Krieg der Kette des Unrechts politisch ein Ende zu setzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich füge hinzu: Wenn das richtig ist — ,,... der Kette des Unrechts ein Ende zu setzen" —, dann bedeutet dies selbstverständlich auch eine Abkehr von allem zukünftigen oder heute geschehenden Unrecht. Damit ist eine Petition, die die Einklagung von Menschenrechten und ihre Durchsetzung zum Ziel hat, an sich noch keine Verletzung von Geist und Buchstaben dieses Vertrages.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Der Bundesaußenminister hat deutlich genug ausgeführt, daß diese Grundsätze für die Koalitionsfraktionen und die Regierungspolitik insgesamt gelten. Der Fehler in der Veröffentlichung — der Bundesaußenminister hat es gesagt — ist korrigiert worden. Wir wissen, wie genau unsere Nachbarn unsere Politik und unsere Aussagen verfolgen. Deswegen, meine ich, wäre die Korrektur dieses fehlerhaften Ausdrucks eigentlich genug gewesen, um Klarheit zu schaffen. Aber ich bin der Meinung, die Opposition sollte sich fragen lassen, ob sie ihrer Verantwortung als Opposition dieses Hauses und gegenüber der von ihr selbst damals betriebenen Regierungspolitik gerecht wird, wenn sie eine Aktuelle Stunde als Vehikel benutzt, um Zweifel in die
    Politik der Bundesregierung gegenüber der Volksrepublik Polen zu säen

    (Zuruf von der SPD: Ist doch nicht wahr!)

    und Interpretationen des Vorganges zu liefern, die in Polen nicht Sicherheit und Vertrauen in die Verläßlichkeit der Bundesrepublik, sondern Mißtrauen wecken könnten.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Sagen Sie das doch bitte den Kollegen Zimmermann & Co.!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich fordere uns alle auf, von einer Politik des Zeitalters der Nationalstaaten abzugehen, in dem es das Ziel der Politik war, Grenzen zu verschieben. Wir sollten heute eine Politik betreiben, die Grenzen durchlässig macht, sie überwindet — im Interesse der Menschen auf beiden Seiten dieser Grenze.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Abgeordnete Frau Huber.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Antje Huber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Auch wir, Herr Ronneburger, haben nach den Erklärungen, die der Bundeskanzler zur Einhaltung früherer Verträge hier abgegeben hat, eigentlich nicht erwartet, daß wir einmal in einer Aktuellen Stunde über territoriale Überlegungen reden müßten, die im Zusammenhang mit den Ostverträgen stehen und die eigentlich seit einem Dutzend Jahren aus der Diskussion waren. Wenn sich aber Abgeordnete aus dem Regierungslager an Unterschriftslisten beteiligen, die dann, wie wir heute erfahren, mit Texten zusammengebracht werden, die insgesamt unerträglich sind, so daß man sich nachher wieder von Teilen absetzen muß,

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Das stimmt doch überhaupt nicht!)

    wenn wir von zweifelhaften Vorträgen hören,

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Sie reden unerträglich!)

    wenn Staatsminister Petitionen unbesonnen kommentieren lassen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie müssen mal bei der Wahrheit bleiben!)

    dann erinnern wir uns natürlich auch an das, was Herr Zimmermann im Januar vor den Vertriebenen gesagt hat.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Zitieren Sie doch einmal korrekt!)

    Das hat immerhin die polnische Regierung im Februar zu einer Demarche veranlaßt.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Das ist schlicht nicht wahr, was Sie sagen! — Wer hat Ihnen denn diese Rede aufgeschrieben?)

    — Sie versuchen jetzt, meine fünf Minuten Redezeit durch Zwischenrufe zu stören. Aber ich sage
    Ihnen: Wir können und wir werden hier nichts



    Frau Huber
    durchgehen lassen; wir werden nichts durchgehen lassen!

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    — Das Thema ist viel zu ernst, meine Damen und Herren.
    Mit den Verträgen, die endlich ein Vierteljahrhundert nach dem Krieg unter Führung der SPD einen Anfang gemacht haben, haben wir versucht, das Verhältnis zu unseren östlichen Nachbarn zu normalisieren. Das war nach der Aussöhnung mit Frankreich der bedeutendste Beitrag zum Frieden, der hier in Europa geleistet worden ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Und nun melden sich hier schon Gruppen. Die Aktion „Sühnezeichen" — gerade habe ich das in die Hand bekommen — warnt vor einer unbesonnenen Diskussion, aus der nur Böses wachsen kann.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Der Außenminister hat ja recht, wenn er zur Zurückhaltung mahnt. Aber, liebe Kollegen, in dieser Fragestunde war die Zurückhaltung, die er verlangt hat, auch nicht gerade sehr deutlich zu spüren. Das haben wir so empfunden.
    Im Polen-Vertrag haben wir uns unmißverständlich und ohne Vorbehalt zu den jetzigen Grenzen bekannt. Das haben wir nicht in leichtfertiger Freude darüber getan, daß unsere Ostgebiete verlorengegangen sind.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Sie kennen j a nicht einmal den Vertrag!)

    Das sagt Ihnen jemand, dessen Familie in Pommern wohnte und der in Pommern geboren ist. Der Verlust der Heimat hat wehgetan. Ich stehe überhaupt nicht an, das hier zu bekennen.
    Aber ich sage Ihnen ganz genauso, daß die neuen Grenzen das Ergebnis eines Krieges sind, den nicht die Polen verschuldet haben. Ich möchte nicht, daß wir durch solche Diskussionen einen neuen Streit aufreißen und eine Gefahr heraufbeschwören, in der schließlich mehr Menschen umkommen könnten, als in den Grenzen von 1937 gelebt haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Vielleicht würde ein solcher Krieg die Grenzfragen überflüssig machen, weil es nachher gar keine Leute mehr gäbe, die diese Grenzen brauchen könnten.

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Das ist ja schlimm! So etwas saß einmal in der Regierung!)

    — Ja, wir unterscheiden uns von Ihnen, indem wir eine klare Sprache sprechen. Das muß hier mal gesagt werden.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr. Hupka [CDU/CSU]: Anders als in Bonn!)

    Der Frieden hängt nicht immer nur von den anderen ab. Er hängt auch von einem selber ab.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Beifall des Abg. Klein [München] [CDU/ CSU])

    Und da muß man, wenn man Verträge schließt, verläßlich und berechenbar bleiben. Und relativierende Textauslegung

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sie machen heute keinen friedlichen Eindruck!)

    oder simple Forderungen und, ich sage Ihnen, auch Wünsche, die immer wieder aus Ressentiments hochkommen, würden nur eine neue Generaldiskussion anzünden, die das Erreichte gefährden würde, statt es zu stärken. Der Frieden ist in der Welt gerade jetzt nicht so sicher, daß wir dies alles brauchen können.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Der Frieden fängt zu Hause an! — Dr. Hupka [CDU/ CSU]: Die Republik leider auch nicht durch die GRÜNEN!)

    Sie erweisen den Vertriebenen nach auch meiner Meinung einen schlechten Dienst — wie Herr Ehmke schon gesagt hat —, wenn Sie sie glauben machen, die Ostverträge seien ohne weiteres und ohne Gewaltanwendung einfach so zu haben. Ich sage Ihnen: Das ist nicht der Fall. Wir bekennen uns zu dem Vertrag. Und bezüglich Gewalt waren wir uns ja alle einig in der Ablehnung.
    Im übrigen reden wir hier ja nicht bloß über die Bundesrepublik und Polen. Dies registrieren alle Nachbarn im Osten mit großer Aufmerksamkeit.
    Meine Familie wurde durch den Krieg zerrissen. Vielleicht bei Ihnen nicht jede. Aber mein Bruder, der in der DDR lebt, hört auch, was wir zu diesem Thema sagen. Und sosehr ich mir wünsche und so schön es wäre, daß er und seine Familie mich häufiger besuchen könnten, so schlimm wäre es, wenn uns durch eine neue kriegerische Auseinandersetzung noch mehr passieren würde, als uns vor 40 Jahren schon passiert ist. Wir haben ein Stück Verantwortung für den Frieden auf dieser Welt, auch wenn wir uns die historischen Stunde — —

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Wovon reden Sie denn eigentlich? Wer redet denn von Krieg?)

    — Ich rede davon, daß die Äußerungen, die hier gefallen sind — —

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Welche meinen Sie denn? Reden Sie doch mal konkret! Immer diese Unterstellungen!)

    — Ich unterstelle nicht dem ganzen Parlament und nicht der ganzen Regierung.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sie schimpfen zuviel! — Zuruf des Abg. Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU])

    Ich unterstelle nicht der ganzen Regierung und
    nicht dem ganzen Parlament solche Absichten.



    Frau Huber
    Aber ich warne vor all jenen Kollegen, die hier oder draußen vor Gruppen reden,

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Oder Kollegen Ihrer Fraktion in ostpreußischen Jagdhäusern!)

    kein Feuer anzuzünden, das wir alle nicht mehr austreten können.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zuruf des Abg. Sauer [Salzgitter] [CDU/ CSU])