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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/73 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 73. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsidenten Westphal 5187 A Verzicht des Abg. Hartmann auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . 5187 A Eintritt des Abg. Götzer in den Deutschen Bundestag 5187 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 5187B, 5251 B Begrüßung des Präsidenten des Finnischen Reichtstages und einer Delegation 5208 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum bevorstehenden Weltwirtschaftsgipfel vom 7. bis 9. Juni 1984 in London in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Gegen Aussperrung im Tarifkonflikt und Aushöhlung des Streikrechts — Drucksache 10/1523 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 5187 C Dr. Vogel SPD 5197 B Wissmann CDU/CSU 5203 D Stratmann GRÜNE 5208 B Dr. Haussmann FDP 5211 C Kiechle, Bundesminister BML 5213 D Dr. Mitzscherling SPD 5216 B Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5218 C Roth SPD 5223 B Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 5225 D Kittelmann CDU/CSU 5227 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 5228 C Dr. Hauchler SPD 5229 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 5231 B Lutz SPD 5232 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zu Südafrika — Drucksache 10/1508 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Besuch des südafrikanischen Ministerpräsidenten Botha in Bonn — Drucksache 10/1544 — in Verbindung mit Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage im Südlichen Afrika — Drucksache 10/1549 — Verheugen SPD 5251 B Dr. Hornhues CDU/CSU 5253 A Schwenninger GRÜNE 5255C, 5264A Schäfer (Mainz) FDP 5256 C Genscher, Bundesminister AA 5257 D Toetemeyer SPD 5261A Klein (München) CDU/CSU 5262 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Kreditwesen — Drucksache 10/1441 — Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 5265 B Rapp (Göppingen) SPD 5267 C Dr. Kreile CDU/CSU 5270 B Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 5272 A Dr. Solms FDP 5273 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Wissmann, Hauser (Krefeld), Kraus, Doss, Dr. Lippold, Dr. Lammert, Lattmann, Dr. Schwörer, Müller (Wadern), Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Unland, Niegel, Gerstein, Pfeffermann, Lenzer, Seesing, Günther, Krey, Dr. Bugl, Dr. Hoffacker, Eigen, Dr. Möller, Dr. Müller, Kroll-Schlüter, Tillmann, Weiß, Haungs, Hinsken, Frau Krone-Appuhn, Frau Geiger; Frau Will-Feld, Frau Verhülsdonk, Wilz, Bohl, Dr. Olderog, Sauter (Ichenhausen), Berger, Dr. Götz, Dr. Hornhues, Pohlmann, Magin, Dr. Schroeder (Freiburg), Hedrich, Uldall, Jung (Lörrach), Dr. Stavenhagen, Dr. Friedmann, Dr. Laufs, Schwarz, Sauter (Stuttgart), Dr. Kunz (Weiden), Linsmeier und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Solms, Dr. Haussmann, Gattermann, Grünbeck, Hoffie, Wurbs, Dr. Weng, Dr.-Ing. Laermann, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP Förderung der Bildung von Risikokapital — Drucksachen 10/918, 10/1315 — Lattmann CDU/CSU 5275 A Dr. Jens SPD 5277 C Dr. Solms FDP 5280 B Burgmann GRÜNE 5282 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Roth, Reuschenbach, Dr. Jens, Junghans, Hoffmann (Saarbrücken), Urbaniak, Stiegler, Schlukkebier, Wieczorek (Duisburg), Dr. von Bülow, Dr. Ehrenberg, Jung (Düsseldorf), Frau Dr. Martiny-Glotz, Dr. Mitzscherling, Rohde (Hannover), Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Wolfram (Recklinghausen), Zeitler, Meininghaus, Sieler, Stockleben, Grobekker, Waltemathe, Brück, Frau Steinhauer, Liedtke, von der Wiesche, Menzel, Purps, Reschke, Toetemeyer, Lohmann (Witten), Grunenberg, Dr. Klejdzinski und der Fraktion der SPD Sicherung der Arbeitsplätze in den Stahlstandorten — Drucksachen 10/578, 10/1157 — Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD 5285A Dr. Lammert CDU/CSU 5289 B Burgmann GRÜNE 5292 C Beckmann FDP 5293 B Dr. Sprung, Parl. Staatssekretär BMWi 5294 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1984 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1984) — Drucksache 10/911 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/1249 — Niegel CDU/CSU 5296 B Rapp (Göppingen) SPD 5297 D Beckmann FDP 5298 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 5299 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Gemeinnützigkeitsrechts — Drucksache 10/1368 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 5301 D Schlatter SPD 5302 D Dr. Solms FDP 5303 D Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 5304 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1982 — Einzelplan 20 — Drucksachen 10/93, 10/1392 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1983 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1981) — Drucksachen 10/574, 10/1500 — Frau Seiler-Albring FDP 5305 D Glos CDU/CSU 5307 A Kühbacher SPD 5307 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 III Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes — Drucksache 10/1394 — Niegel CDU/CSU 5307 C Pfuhl SPD 5309 A Dr. Rumpf FDP 5310 A Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 5311 C Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksache 10/1489 — 5313 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 9. Mai 1980 über den internationalen Eisenbahnverkehr (COTIF) — Drucksache 10/1493 — 5313 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. November 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Vereinigten Republik Tansania über den Fluglinienverkehr — Drucksache 10/1492 — 5313 D Beratung der Sammelübersicht 33 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1465 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 34 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1491 — 5314A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission an den Rat für den Bereich Zierpflanzenbau (Rosen und Nelken) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates mit zusätzlichen Maßnahmen im Rahmen der Verordnung (EWG) Nr. 234/68 für bestimmte Erzeugnisse des Blumenhandels — Drucksachen 10/1145 Nr. 6, 10/1403 — . 5314 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Verbesserung der Effizienz der Agrarstruktur Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 355/77 über eine gemeinsame Maßnahme zur Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungsbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1820/80 zur Förderung der landwirtschaftlichen Entwicklung in den benachteiligten Gebieten von Westirland — Drucksachen 10/546 Nr. 15, 10/1395 — . 5314 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die Geräuschemissionen von Schienenfahrzeugen — Drucksachen 10/873 Nr. 33, 10/1300 — . 5314 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung von Vorschriften für die Anwendung der Verordnung (EWG) Nr. 3331/82 über die Nahrungsmittelhilfepolitik und -verwaltung — Drucksachen 10/1051 Nr. 12, 10/1145, 10/1411— 5314C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission an den Rat über die Strukturen und Verfahren der gemeinsamen Politik auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technologie — Drucksachen 10/221, 10/1455 — . . . 5314 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Annahme eines mehrjährigen Forschungs- und Ausbildungsprogramms der Europäischen Atomgemeinschaft auf dem Gebiet des Strahlenschutzes (1985 bis 1989) — Drucksachen 10/414, 19/1456 — . . . 5314 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein Mehrjahres-Forschungs- und Entwicklungsprogramm der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft auf dem Gebiet der technologischen Grundlagenforschung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Annahme eines mehrjährigen Forschungs- und Entwicklungsprogramms für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft zur Anwendung neuer Technologien — Drucksachen 10/415, 10/1457 — . . . 5314 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Annahme eines Hilfsprogramms für den Aufbau einer eigenen wissenschaftlichen und technologischen Forschung in den Entwicklungsländern (1984 bis 1987) — Drucksachen 10/425, 10/1458 — . . . 5314 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung eines Forschungs- und Entwicklungsprogramms über nichtnukleare Energie (1983 bis 1987) — Drucksachen 10/427, 10/1459 — . . . 5314 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Annahme eines Forschungsprogramms über die Reaktorsicherheit — Drucksachen 10/434, 10/1460 — . . . 5316A Fragestunde — Drucksache 10/1538 vom 1. Juni 1984 — Auswirkung der Erhöhung der Vorsteuerpauschale und der EG-Agrarbeschlüsse auf die landwirtschaftlichen Einkommen; Höhe der nationalen Beihilfen und Subventionen für die Landwirtschaft im Jahre 1983 MdlAnfr 1, 2 01.06.84 Drs 10/1538 Kirschner SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 5232 D, 5233A, B, C, D, 5234A, B ZusFr Kirschner SPD . . . . 5233 A, B, D, 5234A ZusFr Eigen CDU/CSU 5233C, 5234A Übernahme der 1984 bei der Bundesbahn ausgebildeten Fernmeldetechniker MdlAnfr 3 01.06.84 Drs 10/1538 Fischer (Osthofen) SPD Antw PStSekr Rawe BMP . 5234 B, C, D, 5235A,B ZusFr Fischer (Osthofen) SPD . . . . 5234C, D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5235A ZusFr Reschke SPD 5235 B Reise von Bundespostminister Schwarz-Schilling mit Ehefrau nach China MdlAnfr 4 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP . . . 5235C, D, 5236A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 5235 D ZusFr Frau Steinhauer SPD 5236 A ZusFr Lutz SPD 5236 A BAföG-Anträge von Studienanfängern in Aachen und Freiburg MdlAnfr 7 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Odendahl SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW . . . . 5236C, D ZusFr Frau Odendahl SPD 5236 D Kosten für das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit herausgegebene Poster „Von Kindern in fernen Ländern"; Beteiligung der Arbeitsgruppe „Dritte Welt in der Grundschule" MdlAnfr 8, 9 01.06.84 Drs 10/1538 Schwenninger GRÜNE Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ . . 5237 A, B, C, D, 5238 A, B, C, D, 5239 A ZusFr Schwenninger GRÜNE . 5237 A, D, 5238A ZusFr Peter (Kassel) SPD . . . . 5237B, 5238 C ZusFr Frau Reetz GRÜNE . . . . 5237B, 5239A ZusFr Toetemeyer SPD 5238 B ZusFr Krizsan GRÜNE 5238 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 5238 C ZusFr Lutz SPD 5238 D Abbau der Mischfinanzierung im Krankenhausbereich; Neuordnung der Krankenhausfinanzierung MdlAnfr 12, 13 01.06.84 Drs 10/1538 Jaunich SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . . . 5239 B, C, D, 5240 A, B, C, D, 5241A, B ZusFr Jaunich SPD 5239D, 5240A, B ZusFr Egert SPD 5240 C ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU 5240 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 5241A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD . . . . 5241A, B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 V Neuordnung der Krankenhausfinanzierung; Verlagerung eines Teils der Investitionskosten auf die Krankenkassen MdlAnfr 14, 15 01.06.84 Drs 10/1538 Hauck SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . . . 5241 B, C, D, 5242 A, B, C ZusFr Hauck SPD 5241C, 5242A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 5241 D ZusFr Egert SPD 5242 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5242 C Empfehlungen der Beratergruppe zur Neuordnung der Krankenhausfinanzierung; Einbeziehung der Krankenhäuser in die angestrebte Kostendämpfung bei der gesetzlichen Krankenversicherung MdlAnfr 16, 17 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Fuchs (Köln) SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . . . . 5242C, D, 5243 C, D, 5244 A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 5243 C ZusFr Lutz SPD 5243 D ZusFr Jaunich SPD 5243 D Verwendung der zur Verfügung gestellten Bundesmittel für die Finanzierung kommunaler Krankenhäuser; Benachteiligung der freien und gemeinnützigen Krankenhausträger MdlAnfr 18, 19 01.06.84 Drs 10/1538 Lutz SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . 5244 A, B, C, D ZusFr Lutz SPD 5244 A, B, C, D Fortentwicklung länderübergreifender Aufgaben sowie Bedarfsumstellungen im Krankenhausbereich; Maßnahmen gegen die im Sozialbericht 1983 genannten Fehlbelegungen MdlAnfr 20, 21 01.06.84 Drs 10/1538 Egert SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . . . 5245A,B,C, 5246A, B ZusFr Egert SPD 5245 A, B, D, 5246 A ZusFr Jaunich SPD 5245 C ZusFr Lutz SPD 5246 A Investitionsstau im Krankenhausbereich auf Grund erheblicher Finanzierungslükken MdlAnfr 22, 23 01.06.84 Drs 10/1538 Gilges SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . . . 5246 B, C, D, 5247A, B, C, D, 5248 A ZusFr Gilges SPD 5246D, 5247 A ZusFr Lutz SPD 5247 B ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . 5247 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 5247A, 5248A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 5248 A Aufteilung der Mittel für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf die Landesarbeitsämter MdlAnfr 27 01.06.84 Drs 10/1538 Stiegler SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 5248 B,D, 5249A ZusFr Stiegler SPD 5248C, D ZusFr Frau Steinhauer SPD 5249 A Klagen von Berufssoldaten über ungenügendes Informationsmaterial des Dienstherrn bei Ausscheiden aus dem Dienst MdlAnfr 28 01.06.84 Drs 10/1538 Würtz SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5249A, B ZusFr Würtz SPD 5249 B Zahl der von der Versetzung von Soldaten betroffenen Familien im Jahre 1983 und im 1. Halbjahr 1984 MdlAnfr 29 01.06.84 Drs 10/1538 Würtz SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5249 C ZusFr Würtz SPD 5249 C Gefährdung von Zivilisten durch Panzerschüsse während eines Manövers des Panzerbataillons Landsberg/Lech MdlAnfr 31, 32 01.06.84 Drs 10/1538 Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5249D, 5250 A, B, C ZusFr Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD . . 5250 A ZusFr Krizsan GRÜNE 5250 B,C Anteil der Wehrpflichtigen, die auf Grund mangelnder Tauglichkeit weder Wehr-noch Ersatzdienst leisten, an der Gesamtzahl der Wehrpflichtigen MdlAnfr 33 01.06.84 Drs 10/1538 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . 5250D, 5251A ZusFr von Schmude CDU/CSU 5251 A Nächste Sitzung 5316 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 5317*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 5317* B VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 Anlage 3 Begrenzung der Freifahrtberechtigung für Rollstuhlfahrer im Eisenbahnpersonenverkehr und im ÖPNV MdlAnfr 10, 11 01.06.84 Drs 10/1538 Berschkeit SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 5318*A Anlage 4 Verhältnis der freiwilligen sozialen Leistungen von Unternehmen zu den gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen an Betriebsangehörige MdlAnfr 26 01.06.84 Drs 10/1538 Grünbeck FDP SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 5318* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 5187 73. Sitzung Bonn, den 6. Juni 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 72. Sitzung: Seite IV bei Anlage 5 und Seite V bei Anlage 6 ist statt „PStSekr Würzbach BMVg" zu lesen „PStSekr Dr. Sprung BMWi". Auf Seite 5170* bei Anlage 5 und auf Seite 5171* bei Anlage 6 ist statt „Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach" zu lesen „Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 8. 6. Frau Dr. Bard 8. 6. Bastian 6. 6. Brandt 8. 6. Collet 8. 6. Dr. Glotz 8. 6. Dr. Haack 8. 6. Dr. Hauff 7. 6. Kalisch 8. 6. Keller 8. 6. Frau Kelly 8. 6. Frau Krone-Appuhn 8. 6. Dr. Kunz (Weiden) 8. 6. Lemmrich* 8. 6. Marschewski 8. 6. Dr. Müller* 8. 6. Müntefering 7. 6. Polkehn 8. 6. Porzner 8. 6. Poß 6. 6. Schmidt (Hamburg) 8. 6. Schmidt (Wattenscheid) 7. 6. Dr. Schöfberger 8. 6. Dr. Sperling 6. 6. Spilker 6. 6. Graf Stauffenberg 8. 6. Voigt (Sonthofen) 8. 6. Vosen 6. 6. Weiskirch (Olpe) 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Koalitionsrecht der Angehörigen der Streitkräfte - Drucksache 10/1371 - zuständig: Verteidigungsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Horn von Afrika - Drucksache 10/1372 - zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den gemeinsamen europäischen Interessen, Risiken und Bedürfnissen im Bereich der Sicherheit - Drucksache 10/1373 - zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Verteidigungsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur politischen und wirtschaftlichen Lage in Simbabwe - Drucksache 10/1378 - zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Anlagen zum Stenographischen Bericht Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu einem energiepolitischen Solidaritätsprogramm zur Nutzung der europäischen Kohle - Drucksache 10/1405 - zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit - Drucksache 10/1406 - zuständig: Innenausschuß (federführend) Auswärtiger Ausschuß Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Überführung von rechtskräftig verurteilten Häftlingen - Drucksache 10/1424 - zuständig: Rechtsausschuß Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Schutz der Rechte des einzelnen angesichts der fortschreitenden technischen Entwicklung auf dem Gebiet der Datenverarbeitung - Drucksachen 9/1516, 10/358 Nr. 10 - Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1983 der Bundesregierung - Drucksache 9/2400 - Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1984 der Bundesregierung - Drucksache 10/952 - Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1982/83 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - Drucksache 9/2118 - Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1983/84 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - Drucksache 10/669 - Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundeskartellamts über seine Tätigkeit in den Jahren 1981/82 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet (§ 50 GWB) - Drucksache 10/243 - Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1983 bis 1986 - Drucksache 10/26 - Die Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung einer konzertierten Aktion der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft auf dem Gebiet des Einsatzes lignozellulosehaltiger und anderer pflanzlicher Reststoffe als Tierfutter und Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Ermächtigung der Kommission, ein Übereinkommen über die Durchführung einer konzertierten Aktion über den Einsatz lignozellulosehaltiger und anderer pflanzlicher Reststoffe als Tierfutter zwischen der Gemeinschaft und den Drittländern, die an der europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (COST) mitwirken, auszuhandeln - Drucksache 10/873 Nr. 27 - 5318* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 73. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Juni 1984 Der Präsident hat gemäß § 92 der Geschäftsordnung die nachstehende Vorlage überwiesen: Aufhebbare Zweiundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — — Drucksache 10/1446 — Überweisung an den Ausschuß für Wirtschaft mit der Bitte, den Bericht dem Plenum möglichst bis zum 13. September 1984 vorzulegen Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Berschkeit (SPD) (Drucksache 10/1538 Fragen 10 und 11): Ist der Bundesregierung bekannt, daß, nachdem zum Jahresbeginn die bisher unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter im Eisenbahnpersonenverkehr eingestellt wurde und ab 1. April 1984 der Kreis der freifahrtberechtigten Behinderten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ebenfalls in mehrfacher Hinsicht begrenzt wurde, an den Rollstuhl gebundene, z. B. Multiple-Sklerose-Behinderte, die sogar die Wertmarke für den ÖPNV ohne Eigenbeteiligung erhalten haben, keine Verkehrsmittel im ÖPNV mehr benutzen können? War es Absicht der Bundesregierung, bei der Änderung des Schwerbehindertenrechts die an den Rollstuhl gebundenen Schwerbehinderten, die ohnehin nur unter sehr widrigen Umständen eine Fahrt mit der Deutschen Bundesbahn machen können — in der Regel im Gepäckabteil — und mit ihrem Rollstuhl kein anderes öffentliches Verkehrsmittel benutzen können, auch noch die Fahrt im einzigen öffentlichen Verkehrsmittel (Gepäckabteil) bezahlen zu lassen? Durch das Haushaltsbegleitgesetz 1984 wurde das Recht der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter wieder stärker nach dem ursprünglichen Grundgedanken der Freifahrtsregelung ausgerichtet, nämlich die Nachteile auszugleichen, die Schwerbehinderten durch eine erhebliche Beeinträchtigung der Bewegungfähigkeit im Straßenverkehr entstehen. Dabei ist folgerichtig die unentgeltliche Beförderung im Eisenbahnverkehr generell für alle Behindertengruppen aufgehoben worden. Denn diese bis dahin (seit dem 1. Oktober 1979) bestehende Möglichkeit, bis zu 50 km im Umkreis um den Wohnort und in Verkehrsverbünden noch erheblich darüber hinaus die Eisenbahn unentgeltlich benutzen zu können, ging über den Gedanken eines behinderungsbedingten Nachteilsausgleichs, der für jede Vergünstigung für Behinderte maßgebend sein sollte, weit hinaus. Sie brachte die dem Schutz und der Hilfe Schwerbehinderter dienenden gesetzlichen Regelungen insgesamt in ein falsches Licht. Zur Überwindung solcher Entfernungen muß auch ein Nichtbehinderter öffentliche Verkehrsmittel gegen Entgelt in Anspruch nehmen. Von einem Nachteilsausgleich kann insoweit nicht die Rede sein. Das gilt auch für Schwerbehinderte, die auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen sind. Von der Frage der entgeltlichen oder unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter im Eisenbahnverkehr ist die Frage der behindertengerechten Ausgestaltung öffentlicher Verkehrsmittel, auch des Eisenbahnverkehrs zu unterscheiden. Hierzu verweise ich auf die vielfältigen Bemühungen der Deutschen Bundesbahn, die im Bericht der Bundesregierung über die Lage der Behinderten und die Entwicklung der Rehabilitation ausführlich dargestellt sind. Wie schon seit jeher im Fernverkehr müssen Rollstuhlfahrer zwar für ihre Person den tariflichen Fahrpreis entrichten, in jedem Fall werden aber die ständig notwendige Begleitperson des Rollstuhlfahrers sowie der Rollstuhl selbst und das Handgepäck unentgeltlich befördert. Schließlich weise ich darauf hin, daß die Rollstuhlfahrer unabhängig von ihrem Lebensalter die Möglichkeit haben, einen sogenannten „Seniorenpaß" zu erwerben und die damit verbundene Fahrpreisermäßigung der Deutschen Bundesbahn in Anspruch zu nehmen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Grünbeck (FDP) (Drucksache 10/ 1538 Frage 26): Steht der Bundesregierung Zahlenmaterial über den finanziellen Umfang freiwilliger sozialer Leistungen von Unternehmen an Betriebsangehörige zur Verfügung, und in welchem Verhältnis stehen diese freiwilligen sozialen Leistungen zu den gesetzlich vorgeschriebenen? Das Statistische Bundesamt ermittelt — zuletzt für das Jahr 1981 — im Rahmen der Personal- und Personalnebenkostenerhebung die gesetzlichen und nicht gesetzlich vorgeschriebenen Personalnebenkosten der Unternehmen. Danach betrugen 1981 die Personalnebenkosten je Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe (in Unternehmen mit 10 und mehr Arbeitnehmern) durchschnittlich 20 099 DM. Von dieser Summe entfielen knapp die Hälfte, nämlich 9 195 DM oder 45,8 Prozent auf gesetzliche Personalnebenkosten (insbesondere Sozialbeiträge) und gut die Hälfte, nämlich 10 902 DM oder 54,2 Prozent auf nicht gesetzlich vorgeschriebene Personalkosten der Arbeitgeber. Den größten Anteil bei den nicht gesetzlich vorgeschriebenen Personalnebenkosten haben Urlaubsvergütungen, Gratifikationen, 13. Monatsgehalt, Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung sowie zusätzliches Urlaubsgeld.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren! Meine Damen! Seit die SPD-Bundestagsfraktion am 9. November vergangenen Jahres ihren Antrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in den Stahlstandorten einbrachte, hat sich in der europäischen und deutschen Stahlindustrie grundsätzlich nur wenig geändert. Auch wenn Sie sich, meine Herren und Damen von der CDU/CSU und FDP, in gelindem Optimismus wiegen,

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Der Optimismus ist gerechtfertigt!)

    bleibt der größte Teil unserer Forderungen dringend wie im Winter vergangenen Jahres.
    Einen Teil unserer Forderungen haben auch die Regierungsparteien mittragen können, und wir Sozialdemokraten freuen uns über jede politische Gemeinsamkeit, die den betroffenen Menschen und den Regionen, in denen sie leben, wenigstens auf Zeit hilft.

    (Beifall bei der SPD)

    Leider aber sind Sie unseren Forderungen nach einer erhöhten sozialen Flankierung durch Maßnahmen im Einzelplan 11 nicht gefolgt,

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    obwohl Sie — wie wir alle — wissen, daß es auf Dauer ohne vermehrte soziale Flankierung ohnehin nicht abgehen wird und es letztlich auch dem Bundesfinanzminister egal sein müßte, aus welchem Topf dieses Einzelplanes Mittel abgerufen werden —

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Es wird ja auch schon einiges getan!)

    nicht aber den Menschen, für die z. B. Anpassungsschichten im Kohlebergbau und vermehrte innerbetriebliche Umschulung und Fortbildung sinnvoller und menschlicher sind,

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Ähnliches gibt es auch in der Stahlindustrie!)

    als sie zum Stempeln zu schicken.

    (Beifall bei der SPD)

    Grundsätzlich nicht einig sind wir mit Ihnen hinsichtlich Ihrer Einschätzung der Situation. Sie schreiben als Antwort auf unseren Antrag:
    Nach mehreren Jahren einer sich dramatisch zuspitzenden Krise der Stahlindustrie ist inzwischen eine spürbare Verbesserung bei den Rahmenbedingungen und bei der Auftragslage eingetreten.
    Woher Sie die Fakten für eine so optimistische Beurteilung nehmen, muß schleierhaft bleiben.

    (Dr. Lammert [CDU/CSU]: Aus der Beobachtung der Wirklichkeit!)

    Tatsache ist: Die Stahlindustrie in der Bundesrepublik Deutschland hat sich — von einem extrem niedrigen Niveau aus — auf einem Stand eingependelt, der von den Erlösen her für die Unternehmen als knapp ausreichend angesehen werden kann.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Das stimmt!)

    Die Zeichen einer konjunkturellen Besserstellung, die zum Ende des Winters sichtbar waren, sind in den jüngsten Zahlen jedoch nicht mehr wiederzufinden. Die Zahlen aus Nürnberg von gestern zeigen eine totale Verfestigung der Massenarbeitslosigkeit. Und das, was Sie der Eisen- und Stahlindustrie durch Ihre Aufschwungprognosen an Morgenröte ausgemalt haben, ist durch harte Fakten widerlegt.

    (Sehr richtig! bei der SPD — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Nein, nein!)

    Eine deutliche Verbesserung der Stahlnachfrage insgesamt wird es nicht geben, und die ohnehin schon im März gegenüber dem Vorjahr zurückgegangenen Auftragseingänge — ausgenommen den Bereich Edelstahl — werden in diesem Jahr weiter unter Druck stehen.
    Derzeit beziehen die Unternehmen die freigegebenen Mittel der Kommission, nachdem der geforderte Kapazitätsabbau nachgewiesen worden ist. Es wird ihnen dadurch und durch die Konzentration der Produktion auf leistungsfähigere Anlagen zwar möglich sein, wirtschaftlicher und mit höherer Auslastung zu arbeiten, aber die Kehrseite ist der massenhafte Abbau von Arbeitsplätzen an Rhein und Ruhr, im Saarland, in der Oberpfalz, in Bremen und Niedersachsen bis Ende 1985.

    (Zuruf von der SPD: So ist es! — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Das ist auch nichts Neues! — Zuruf von der SPD: Das ist schlimm genug!)

    — Das ist zwar nichts Neues, aber Sie wissen auch, daß die Wirtschaftsvereinigung Eisen und Stahl geschätzt hat, daß als Folge dieses Kapazitätsabbaus bis Ende 1985 ca. 33 000 Arbeitsplätze verlorengehen. Jeder hier im Raum weiß, daß insbesondere nach den harten Forderungen, die der Bundeswirtschaftsminister an ARBED-Saarstahl gerichtet hat, nach dem Stand der Beschlüsse der Aufsichtsräte und Vorstände von Peine-Salzgitter die Zahl weit



    Frau Dr. Skarpelis-Sperk
    höher als die 33 000 prognostizierten verlorenen Arbeitsplätze sein wird.

    (Zuruf von der SPD: Totengräber! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Auch wenn die Stahlindustrie mit einer leichten Besserung der Auftragslage aus den Kellern der Jahre 1982 und 1983 aufgestiegen ist, kann man die mittelfristigen Aussichten nur als wenig erfreulich betrachten. Der Prozeß der Absatzschrumpfung, der ja schon im letzten Jahrzehnt beachtlich war, wird sich unvermindert fortsetzen. Denn die Massenarbeitslosigkeit verfestigt sich, und die strukturellen Ursachen der anhaltenden Stahlkrise würden selbst dann, wenn die weltweite Konjunkturflaute dauerhaft überwunden wäre, noch lange nicht wegfallen.
    Es bleiben als Probleme erhalten — das wissen Sie auch — bzw. nehmen sogar weiter zu: die Stagnationserscheinungen und Strukturkrisen in wichtigen Abnehmerbereichen — und das ist nicht nur der Schiffbau, wie auch Sie wissen; die Substitutionskonkurrenz auf Kosten des Werkstoffes Stahl durch andere Werkstoffe; die Verringerung des „spezifischen" Stahlverbrauchs und natürlich die Konkurrenz der industriellen Schwellenländer.
    Die deutsche Eisen- und Stahlindustrie ist zusätzlich auch durch eine andere Situation getroffen, nämlich durch den Subventionswettlauf zwischen den „alten" Industrieländern, und der ist weiterhin ungebrochen. Zusätzlich leidet die deutsche Eisen- und Stahlindustrie an den schweren Fehlentscheidungen ihrer Vorstände, die sowohl die Welt-Stahlnachfrage weit überschätzten als auch die Konkurrenzfähigkeit der Schwellenländer weit unterschätzten.

    (Beifall bei der SPD)

    Und sie befand und befindet sich noch immer in einem mörderischen Wettbewerb mit stark subventionierter europäischer und überseeischer Konkurrenz, deren Druck durch die Notmaßnahmen der EG bis 1985 zwar stark abgebremst, aber nicht beseitigt ist.
    Zu diesen — Ihnen bekannten — welt- und europaweit wirksamen strukturellen Problemen kommen noch Probleme hinzu, die auch den kurzfristigen Horizont bis Ende 1984 und 1985 weiter verdüstern. Noch vor Jahresfrist ging die EG-Kommission von einer Stahlproduktion von zirka 120 Millionen Jahrestonnen aus. Vor kurzem hat sie ihre Prognose auf 115 Millionen Jahrestonnen reduziert. Das ist meines Erachtens ein deutlicher Warnschuß aus Brüssel vor den Bug all jener, die die Stahlprobleme bis 1985 als wesentlich gemeistert sehen und meinen, es sei damit getan, die Stahlbeschlüsse des europäischen Ministerrats in die Tat umzusetzen — auch das ist nötig —, einige beschwörende Reden an die Adresse der Unternehmer zu richten, brav die Kapazitäten abzubauen, die Werke zu modernisieren, ein wenig zu kooperieren, und darüber hin-
    aus von den europäischen Partnern zu „erwarten", ab 1985 keine weiteren Subventionen zu zahlen,

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Jetzt bin ich auf Ihre Lösungen gespannt!)

    wie Sie das in Ihrem Antrag tun.
    Wir haben dieses Konzept des bloßen Abwrakkens und Verkleinerns der Stahlindustrie auf Kosten der Allgemeinheit nie für ausreichend und für die betroffenen Stahlarbeiter und deren Heimatregionen nie für erträglich gehalten.

    (Beifall bei der SPD)

    Ein Konzept, das darauf hinausläuft, daß allein in Nordrhein-Westfalen über 20 000 Arbeitsplätze, im Saarland etwa 5 000, in Bremen noch 700, in Niedersachsen über 5 000 ersatzlos wegfallen, ist für Sozialdemokraten als Lösung nicht akzeptabel.

    (Beifall bei der SPD — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Wie ist die Alternative? Wo ist die Lösung?)

    Wir stehlen uns dabei als Opposition nicht aus der Verantwortung und fordern nicht, weil wir nun für den Staatssäckel in Bonn nicht mehr unmittelbar verantwortlich sind, Milliarden Erhaltungssubventionen. Ich glaube, Sie kennen das auch aus der Diskussion im Ausschuß; so einfach haben wir es uns nicht gemacht.
    Wir fordern aber eine Situation, bei der die Menschen in den angezählten Stahlstandorten nicht nur irgendwie in die nächste, wiederum kostspielige Runde gerettet werden. Es geht uns Sozialdemokraten darum, mit den Hilfen, die wir fordern, den Menschen und ihren Heimatregionen eine industrielle Zukunftschance zu geben.

    (Beifall bei der SPD)

    Dabei geht es nicht nur um eine soziale Abfederung des notwendigen und unvermeidlichen Strukturwandels — das muß selbstverständlich auch sein —, sondern es geht uns in erster Linie darum, den Strukturwandel sich so langsam vollziehen zu lassen, daß die einzelnen Regionen auch eine realistische Chance haben, erstens ihre traditionellen Industrien umzustrukturieren und zu modernisieren und zweitens etwas Neues entstehen und aufwachsen zu lassen, was in die neue Struktur hineinpaßt, was sich mittelfristig selber trägt; und das bedeutet drittens langfristig gesicherte Arbeitsplätze.

    (Beifall bei der SPD — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Kein Widerspruch!)

    Bei dieser Frage der Sicherung der Arbeitsplätze in den Stahlstandorten machen Sie es sich mit Ihren Vorschlägen bzw. „Erwartungen" schlicht zu einfach und stehlen sich aus der politischen Verantwortung gegenüber den Stahlarbeitern und den Steuerzahlern.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das haben Sie leider 13 Jahre gemacht!)

    — Wir haben denselben Wirtschaftsminister, und Sie wissen, daß wir in der Frage nicht für „laisser faire, laisser passer" gewesen sind.



    Frau Dr. Skarpelis-Sperk
    Sie sehen mit an, wie die Stahlunternehmer fröhlich weiterpokern und hoffen, daß den jeweils Schwächsten die Hunde beißen werden.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Nein, nein, das ist nicht wahr!)

    Obwohl die Bundesregierung, gerade weil sie Milliarden in diesen Bereich gesteckt hat und steckt, genügend Einflußmöglichkeiten hätte, läßt sie die Zügel weiterhin schleifen und überläßt es den deutschen Stahlunternehmen weiterhin, hart gegeneinander zu konkurrieren. Dabei könnte sie am Beispiel der europäischen Partner sehen, daß das nicht sinnvoll ist.
    Diese Tu-nix-Strategie der Bundesregierung läßt sich, wie Herr Lambsdorff vor knapp einem Jahr selber zugegeben hat, ordnungspolitisch auch gar nicht begründen; denn einen Wettbewerb haben wir in der Stahlindustrie schon länger nicht mehr.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Wer ist daran denn schuld?)

    Gekommen ist von der Regierung nichts außer einer Zustimmung zum Moderatorenkonzept, das nicht anderes bedeutet hatte, als daß der eine der propagierten Zusammenschlüsse wettbewerbsfähig und florierend sein sollte, der zweite aber mittelfristig zum industriellen Tod oder zu einer Existenz als auf Dauer nicht haltbarem Kostgänger der öffentlichen Hand verurteilt war. Ihnen war die Sicherung der Risiken der deutschen Großbanken wichtiger als das Wohl und Wehe Zehntausender
    ) Menschen und ihrer Familien in den Stahlstandorten. Das ist die Realität.

    (Beifall bei der SPD — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Das ist ja wohl nicht wahr!)

    Nachdem Sie dieses Konzept wegen des Widerstandes auch vieler betroffener Länderregierungen nicht durchsetzen konnten, haben Sie sich wieder aus der Verantwortung gezogen, und so warten wir auch heute noch vergebens auf das beschäftigungs-, regional- und wettbewerbspolitisch ausgewogene, unternehmensübergreifende Gesamtkonzept. Statt dessen haben sich Unternehmen, zum Teil nicht, weil sie es wollten, Alleingangsstrategien entwikkelt, deren Ergebnis für ein oder zwei Regionen das industrie- und beschäftigungspolitische Aus mit der Aussicht bedeuten kann, mit mehr als 25% Arbeitslosigkeit zu Armenhäusern dieser Republik zu werden. Daß das nicht so sein müßte, weiß jeder, der sich mit den Problemen näher befaßt hat. Diese Alleingangsstrategien wären schlimm genug, wenn sie ohne des Steuerzahlers Geld auf Kosten der Stahlarbeitsplätze und der betroffenen Regionen abliefen. Aber daß Sie dieses Spielchen auf Kosten der Steuerzahler und auf dem Rücken von Zehntausenden zulassen und dazu noch die Musik bezahlen, ist gesamtwirtschaftlich, regionalpolitisch und sozial nicht zu vertreten.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: So ein dummes Zeug!)

    — Ich würde gerade an Ihrer Stelle aus dem Saarland und gerade bei der Situation von ARBED Saarstahl das Moderatorenkonzept ein bißchen anders beurteilen, als Sie jetzt dazwischenrufen.

    (Beifall bei der SPD — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Kein Konzept vorgetragen, Frau Kollegin!)

    Darüber hinaus ist durchaus noch offen, ob Ihr Gesundschrumpfungskonzept auch wirklich längerfristig trägt. Im Rahmen der EG mehren sich j edenfalls die Zeichen, daß sich das, was an Sanierungsmaßnahmen und Kapazitätsabbau bis Ende 1985 geplant und was auch die Grundlage all Ihrer Konzepte war, kaum rechtzeitig realisieren lassen wird.
    Es wird heute schon über die Verlängerung des Beihilfekodex über 1985 hinaus gesprochen, weil wichtige europäische Regierungen entweder selbst bisher kein Konzept vorgelegt haben, wie Italien, oder zwar eines gemacht haben, wie die Französische Republik und Großbritannien, aber bisher nicht daran gedacht haben, es einzureichen.
    Die Bundesregierung hat dagegen ihre Verpflichtungen zum Kapazitätsabbau mit aller Konsequenz und den damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten penibel eingehalten. Es wäre sinnvoll und notwendig, wenn die Bundesregierung — ich glaube, in dem Punkt könnten wir uns einig sein — in Brüssel tatkräftiger aufträte und darauf drängen würde, daß die Voraussetzungen für einen Abbau auch wirklich erfüllt werden.

    (Beifall bei der SPD — Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Das ist auch schon geschehen!)

    Wenn in diesem Jahr bei den anderen nichts Entscheidendes läuft, sind alle Forderungen, die wir und die Sie gestellt haben, nämlich nach 1985 den Subventionswettlauf zu beenden, schlicht und einfach Makulatur.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Das stimmt!)

    Aber Graf Lambsdorff zeigt seine Härte ja lieber im Inland und prügelt auf den Gewerkschaften und den deutschen Arbeitnehmern herum.

    (Urbaniak [SPD]: Unerhört!)

    Kämpferisch gibt er sich in erster Linie im deutschen Parlament, wenn er in der schlimmsten Klassenkampf-von-oben-Rede, die dieses Haus in der Aktuellen Stunde je zu hören bekam, gegen den Streik der Drucker und Metallarbeiter loswettert, während er gegenüber seinem Standesgenossen in Brüssel die Samthandschuhe anzieht.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Ein bloßes Konzept des Schrumpfens sichert zwar viele Arbeitsplätze — das ist wichtig —, vernichtet aber gleichzeitig viele Zehntausende in ohnehin gebeutelten Regionen. Dann ist es auch mit sozialem Abfedern allein nicht getan. Die Menschen an Rhein und Ruhr, im Saarland, in Bremen, in Niedersachsen, in der Oberpfalz, die Menschen, die abgebaut, die freigestellt werden, und die vielen jungen Menschen, die einen Arbeitsplatz suchen,



    Frau Dr. Skarpelis-Sperk
    brauchen keine vagen Hoffnungen, die mit den Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit von gestern ohnehin verflogen sein dürften.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie brauchen eine Zukunft für sich; sie brauchen eine industrielle Zukunft. Hier hapert es halt bei der Regierung und bei den Regierungsparteien, aber auch bei den Stahlunternehmen selbst. Die Stahlkonzerne haben in den letzten Jahren in erheblichem Ausmaß Arbeitskräfte entlassen und werden das auch in den nächsten Jahren tun — sie müssen es sogar tun —, ohne daß sie sich für die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen ausreichend verantwortlich gefühlt haben. Öffentliche Mittel für Investitionen und Umstrukturierungshilfen müssen deswegen an die Bedingung der Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen geknüpft werden.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ob das nun durch eigene Investitionen und/oder die Erlaubnis zur Nutzung der Infrastruktur für neue und sich ausweitende Unternehmen und/oder durch Zurverfügungstellen von Grund und Boden für gewerbliche Neuansiedlung erfolgt, kann und muß uns egal sein. Aber den Mitbestimmungsorganen der Stahlunternehmen — das wissen wir — fällt dabei auch eine wichtige Zukunftsaufgabe zu.
    Aber wir wissen auch, daß eine solche Bindung öffentlicher Mittel allein nicht genügen wird, um den existenzbedrohenden Umstellungsprozeß, der sich in den Stahlstandorten vollzieht, wirklich in den Griff zu bekommen. Hier erwarten wir von der Bundesregierung, daß sie aus ihrer gesamtstaatlichen Verantwortung heraus zusammen mit den Ländern ein umfassendes Strukturanpassungsprogramm für alle Regionen erarbeitet, die in besonderem Maße vom Strukturwandel betroffen sind.
    Daß der Bundeswirtschaftsminister ein solches Konzept prinzipiell ablehnt wie der Teufel das Weihwasser, ist bekannt. Nur hat er damit nicht verhindern können, daß jedes Bundesland auf eigene Faust Industrie- und auch Forschungspolitik betreibt. Diese Tatsache hat zu einem scharfen und kostspieligen Subventionswettlauf von Ländern und Kommunen in der Industrieansiedlung geführt, häufig nicht zugunsten jener Regionen, die der Strukturwandel besonders beutelt.

    (Zuruf von der SPD: Ein Wiederaufleben deutscher Kleinstaaterei!)

    — Das ist richtig. — In der Bundesrepublik läuft ein Strukturwandel ab, der das Land in arme Regionen mit hoher Massenarbeitslosigkeit und wohlhabende Regionen mit geringer Arbeitslosigkeit aufteilt.

    (Zuruf von der SPD: Das wollen die doch!)

    Ein bundesweites umfassendes Strukturanpassungsprogramm ist aber nicht nur notwendig, um die Vergeudung öffentlicher Mittel in diesem HaseIgel-Wettlauf der stärkeren und der schwächeren Regionen zu verhindern, sondern auch, um den Menschen und Unternehmen in den Regionen überzeugend zu signalisieren, daß die Regionen mit einem bedrohlichen Anstieg an Massenarbeitslosigkeit von der Bundesregierung nicht aufgegeben, daß sie nicht völlig abgeschrieben sind.

    (Beifall bei der SPD)

    Sektorale Hilfen und regionale Wirtschaftsförderung dürfen nicht unverbunden und unkoordiniert nebeneinander laufen, sondern müssen endlich zu einem sinnvoll abgestimmten Konzept miteinander integriert werden. Ich glaube, darüber könnte man sich auch zwischen den Fraktionen dieses Hauses einig werden.
    Aber diese Drei-Affen-Haltung gegenüber längerfristiger Vorausschauplanung und Koordination wird dazu führen, daß auch dort, wo neue Arbeitsplätze geschaffen werden, neue Probleme absehbar sind. Zum Beispiel wird absehbar, daß nahezu alle Unternehmen ähnliche Diversifizierungsideen haben und sich auf die Weiterverarbeitung von Blechen, insbesondere elektrolytisch verzinkten Blechen, spezialisieren wollen. Was will denn die Regierung hier unternehmen? Will sie zulassen, daß erst mit massiven öffentlichen Finanzhilfen Überkapazitäten geschaffen und dann in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wieder mit massiven öffentlichen Hilfen abgebaut werden?

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Die Regierung ist doch kein Blechspezialist!)

    — Sie sollte aber aus den Anmeldungen der Unternehmen in Brüssel wissen, was sich da andeutet. Sie sollte auch wissen, daß dieser Prozeß nicht nur in Deutschland läuft, sondern in Gesamteuropa. Sie sollte diese Kapitalvergeudung einfach einmal bremsen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Bei der Entwicklung dieses Programms sollten Sie auch die traditionellen Förderinstrumente grundsätzlich überdenken. Ihr auf Sachkapitalwachstum ausgerichtetes Ziel ist in Zeiten einer weltweiten Wirtschaftskrise weitgehend obsolet und führt überwiegend zu einer unsinnigen Konkurrenz zwischen den in die Krise geratenen traditionellen Industrierevieren und den traditionell strukturschwachen Regionen.
    Vielleicht sollten Sie in der Wirtschaftsförderung nicht in erster Linie an dem kleben, was in den Bilanzen schwarz auf weiß nachzurechnen ist, nämlich am Sachkapital. Denn die eigentliche strategische Größe für die Sicherung der Betriebe und für die Sicherung der betrieblichen und volkswirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit wird immer mehr — das zeigt auch die Strukturberichterstattung — die qualifizierte menschliche Arbeit, das Humankapital.

    (Zuruf von der SPD: Richtig!)

    Hier haben wir bei der unternehmensexternen Förderung beim Bund und bei den Ländern durchaus erste erfolgreiche Ansatzpunkte. Sie seien nicht wegdiskutiert. Bei der unternehmensinternen Förderung setzen Sie aber Ihre erste Priorität auf die Investitionsförderung und die Verbesserung der sachkapitalbezogenen Rahmenbedingungen. Sie vernachlässigen damit die Förderung von Know-



    Frau Dr. Skarpelis-Sperk
    how, die Mobilisierung der schöpferischen Fähigkeiten für die Innovation in den Unternehmen, die halt nicht von Robotern und Automaten, sondern nur von qualifizierten, motivierten Menschen kommen können.

    (Beifall bei der SPD)

    Gerade für Branchen und Unternehmen mit großen Anpassungsproblemen gewinnen diese Fähigkeiten, dieses Humankapital, besonders an Bedeutung. Warum? Im Verlauf des Prozesses der Entlassungen bzw. des Schrumpfens durch Nicht-Neueinstellungen überaltern die Belegschaften. Wird neues Personal nicht eingestellt, bleiben neue Impulse häufig aus. Für die Unternehmen bedeutet das häufig ein Schmoren im eigenen Saft und nicht die Entwicklung neuer Ideen, die neue Produkte und neue Ersatzarbeitsplätze schaffen könnten.
    Ich fasse zusammen. Für uns Sozialdemokraten gibt heute weder die Lage der Gesamtwirtschaft noch die Lage der Eisen- und Stahlindustrie zu Optimismus Anlaß. Wir begrüßen, daß sich die Regierungsparteien entschlossen haben, einen Teil der von uns vorgeschlagenen Maßnahmen zu übernehmen, müssen aber feststellen, daß die von Ihnen vertretenen Maßnahmen nicht ausreichen werden, die Zukunft der deutschen Eisen- und Stahlindustrie auch nach 1985 dauerhaft zu sichern. Sie reichen nicht aus, eine ausreichende soziale Flankierung der Kapazitätsanpassungen in der Stahlindustrie sicherzustellen und die gravierende und sich weiter verschärfende Massenarbeitslosigkeit in den Krisenregionen und insbesondere an den Stahlstandorten zu beseitigen oder auch nur nennenswert zu mindern.
    Wir Sozialdemokraten fordern, daß die Regierung endlich für die am härtesten betroffenen Regionen ein Strukturanpassungsprogramm entwickelt und dann die geeigneten Maßnahmen ohne ideologische Scheuklappen durchsetzt. Ordoliberale Ideologien, scharfe Ablehnung jeder Arbeitszeitverkürzung, lässiges industriepolitisches Nichtstun sichern weder die Zukunft der betroffenen Industrien und damit der Arbeitsplätze Zehntausender Menschen und ihrer Familien noch schaffen sie jenes gewaltige Maß an Arbeitsplätzen, das nötig ist, wenn wir diesem Land den sozialen Frieden erhalten und wenn wir verhindern wollen, daß ein Teil unseres Landes floriert und ein anderer Teil zur Industriebrache und zu Armenhäusern dieser Republik verkommt, in denen jeder vierte arbeitslos ist.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Lammert.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es gibt in der Tat erfreulichere Themen mit faszinierenderen Perspektiven als die Stahlproblematik. In dem Punkt, Frau Skarpelis, können wir mühelos sofort den ersten Konsens erzielen. Diese richtige Beobachtung ist ja aber nicht den Innovationen der neuen Bundesregierung zu verdanken, sondern das gehört zu den politischen
    Magazinbeständen, die wir vorgefunden und übernommen haben.
    Geändert hat sich allerdings eins: Die deprimierende Dauerberichterstattung über die Krisenlage der deutschen und der europäischen Stahlindustrie hat in Umfang und Lautstärke in den letzten Monaten deutlich abgenommen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Das ist gut so, und das hat auch gute Gründe; denn nach mehreren Jahren einer sich in der Tat dramatisch zuspitzenden Krise ist inzwischen eine spürbare Verbesserung — ich sage nicht: Lösung — bei den Rahmenbedingungen und bei der Auftragslage eingetreten. Deswegen, verehrte Kollegin Skarpelis-Sperk, überzeugt es niemanden und macht es auch keinen Sinn, wenn man angesichts dieser Situation mit leichtem Tremolo in der Stimme hilfsweise die Dramatik wenigstens in der Debatte wiederherzustellen versucht, die auf den Stahlmärkten glücklicherweise deutlich zurückgegangen ist.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Dies ist — das wird man doch einmal festhalten dürfen — die erste Stahldebatte seit einer Reihe von Jahren, die nicht unter dem Eindruck einer akuten Existenzbedrohung deutscher Stahlunternehmen und damit der industriellen Substanz ganzer Industrieregionen in der Bundesrepublik stattfindet.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn wir jetzt zum erstenmal so etwas wie dünnes Licht am Ende des berühmten Tunnels sehen, dann leuchtet mir wirklich nicht ein, welchen Sinn es machen soll, nun mit Leidenschaft auf die Kerzen zu schießen, statt vielleicht die eine oder andere Kerze zusätzlich mit anzuzünden.
    Seit dem Regierungswechsel, meine Damen und Herren, sind wesentliche der vom Bundestag — übrigens meistens von allen seinen Fraktionen —, der von den Stahlunternehmen wie von den Gewerkschaften geforderten Verbesserungen realisiert worden, um in der Bundesrepublik eine, wie wir das gemeinsam anstreben, beschäftigungs-, regional-und wettbewerbspolitisch ausgewogene Lösung der Stahlkrise und damit verbunden eine Neuordnung des gesamten europäischen Stahlmarkts herbeizuführen.
    Wenn eben kritisiert wurde, wir seien den Erhöhungsanträgen nicht gefolgt, die die SPD in ihrem Antrag zu einer Reihe von Einzelpunkten vorgelegt hat, dann wird man doch daran erinnern dürfen, daß wir im Interesse einer nachhaltigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie und der dort beschäftigten Unternehmen trotz einer miserablen, höchst schwierigen Haushaltslage erhebliche öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt haben, die, wenn man einmal die Relation zwischen Subventionshöhe und Beschäftigtenzahl errechnet, zu dem Ergebnis führen, daß für jeden Arbeitsplatz in der Stahlindustrie



    Dr. Lammert
    20 000 DM an Steuergeldern in Form von Subventionen zur Verfügung stehen.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Ist das vielleicht nichts?)

    Es gibt keine weiteren drei Branchen in der Bundesrepublik, bei denen wir im Grundsatz und in der Höhe zu ähnlichen Maßnahmen bereit und in der Lage wären.

    (Zuruf von der SPD: Landwirtschaft!)

    — Ich habe gesagt: Es gibt keine drei weiteren Branchen in der Bundesrepublik, bei denen wir im Grundsatz und in der Höhe zu ähnlichen Aufwendungen bereit und in der Lage wären. Deshalb ist es in der Sache falsch und politisch verhängnisvoll, den in der Tat um ihre Arbeitsplätze Kämpfenden auch noch mutwillig den Eindruck zu vermitteln, sie würden von der Politik, von der Regierung oder von diesem Parlament hängengelassen. Das genaue Gegenteil ist richtig.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich möchte deswegen an die Bemerkung erinnern dürfen, die der Kollege Reuschenbach in der letzten Stahldebatte des Deutschen Bundestags freundlicherweise unbedingt im Protokoll haben wollte,

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Wo ist er eigentlich?)

    den Hinweis nämlich, daß sich die Beträge für die Stahlindustrie, über die wir reden, seit dem Regierungswechsel verfünffacht bis versiebenfacht hätten.

    (Dr. Blüm [CDU/CSU]: So ist es!)

    Angesichts dieser Verbesserung der Ausgangslage hat er offensichtlich die enorme Mühsal einer wenigstens passiven Teilnahme an der heutigen Stahldebatte erst gar nicht mehr auf sich genommen.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Genauso ist es!)

    Durch das Stahlinvestitionszulagengesetz, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, werden Investitionen in der Stahlindustrie mit einem Anteil von 20 % gefördert. Mit einem Haushaltsaufwand von 1,2 Milliarden DM sollen auf diesem Wege Gesamtinvestitionen in der deutschen Stahlindustrie in einer Höhe von ca. 7 Milliarden DM ermöglicht werden. Wir haben darüber hinaus 1,8 Milliarden DM zur Förderung der Umstrukturierung der Stahlindustrie und damit zur Realisierung der von den einzelnen Unternehmen vorgelegten und inzwischen auch genehmigten Konzepte bereitgestellt.
    Dabei haben wir auch — im übrigen den Wünschen folgend, die die SPD in ihrem Antrag niedergeschrieben hatte — den Finanzierungsanteil des Bundes zugunsten der Länder auf zwei Drittel der Umstrukturierungsbeihilfen erhöht und damit eine wirksame Entlastung der besonders betroffenen Bundesländer ermöglicht,

    (Zuruf des Abg. Dr. Unland [CDU/CSU])

    die der letzte sozialdemokratische Bundeskanzler Helmut Schmidt noch ausdrücklich verweigert hatte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Man wird in diesem Zusammenhang, da vorhin schon so interessante Regionalvergleiche angestellt wurden, darauf verweisen dürfen, daß wir dem weiß Gott mit wirtschaftlichen Problemen reich gesegneten Saarland eine 50 %ige Beteiligung zugemutet haben.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Genauso ist es!)


    (Vorsitz: Vizepräsident Frau Renger)

    Es spricht weder für das politische Selbstbewußtsein noch für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes wie Nordrhein-Westfalen, daß es eine wirtschaftliche Beteiligung für sich selber nicht für zumutbar hält, die man dem Saarland selbstverständlich zumuten zu können glaubte.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Das ist eine grobe Ungerechtigkeit!)

    Durch die Beschlüsse des europäischen Ministerrats Ende vergangenen Jahres ist eine Verlängerung des Produktionsquotensystems bis 1985 und damit eine zeitgleiche Lösung mit dem Auslaufen des Subventionskodex inzwischen verbindlich vereinbart. Mit diesen Vereinbarungen sollte gleichzeitig der deutsche Marktanteil gesichert und der Außenschutz gegenüber Importen von Drittländern durch angemessene regionale Verteilung der Lieferungen aus solchen Drittländern und durch zeitliche Streckung und Vermeidung von Produktkonzentrationen verbessert werden.
    Es ist darauf verwiesen worden, auch von meiner Vorrednerin, daß sich die wirtschaftliche Lage der Stahlunternehmen inzwischen auch durch eine deutliche Nachfragesteigerung entspannt hat, ohne daß damit freilich — da stimmen wir völlig miteinander überein — eine durchgreifende und dauerhafte Verbesserung signalisiert wäre.
    Die Zuwachsraten, die wir bei der Stahlnachfrage im Augenblick feststellen, sind natürlich auf dem Hintergrund der dramatischen Einbrüche vergangener Jahre, vor allen Dingen des absoluten Produktionstiefststands im vergangenen Jahr, zu bewerten, so daß hier eine statistische Verzerrung auftritt, die die Auftragslage in der Tat günstiger erscheinen läßt, als sie tatsächlich ist. Ich füge der Vollständigkeit halber hinzu, daß auch die gegenwärtigen Wechselkursrelationen den Export von Stahlprodukten derzeit erleichtern und daß diese Exporterleichterungen durch den Dollarkurs nicht als dauerhafte Rahmenbedingungen der Stahlproduktion in der Bundesrepublik angesehen werden können.

    (Urbaniak [SPD]: Aus den USA kommt noch etwas anderes auf uns zu!)

    — Es kommt aus vielen Gegenden der Welt immer wieder eine ganze Reihe von Dingen auf uns zu. Ich bin gerade dabei, zu sortieren, an welcher Stelle wir verläßliche, dauerhafte, und an welcher Stelle wir



    Dr. Lammert
    eher labile Änderungen der Situation vor uns haben.
    Ich denke, daß man auf Grund dieser Fakten in die gegenwärtig verstärkte Nachfrage keine übertriebenen Erwartungen setzen darf. Die Lage auf dem Stahlmarkt ist entspannt. Aber es gibt keinen Grund zur Entwarnung.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Nach vielen Monaten hinhaltender, jedenfalls erfolgloser Verhandlungen zwischen den verschiedenen Stahlunternehmen findet nun wenigstens eine Zusammenarbeit in größerem Umfang statt, die auch zu konkreten Vereinbarungen und unternehmensübergreifenden Kooperationen geführt hat. Auf Grund nationaler und europäischer Vereinbarungen ist Klöckner inzwischen in die Quotendisziplin zurückgekehrt. Dies stabilisiert die Marktregelung und im übrigen auch die deutsche Verhandlungsposition innerhalb der Europäischen Gemeinschaft, die in den vergangenen Monaten und Jahren nicht zuletzt durch diesen Umstand enorm gehandikapt war.
    Diese positiven Entwicklungstendenzen ändern allerdings nichts daran, daß nach wie vor, allerdings je nach Unternehmen mit unterschiedlichem Gewicht, erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Entwicklung bestehen. Zu den Unsicherheiten gehört auch eine Reihe von europäischen Entwicklungen, die ich an dieser Stelle mit der besonderen Bitte erwähnen möchte, daß die Bundesregierung sich in den nächsten Monaten verstärkt um die sich hier abzeichnenden Entwicklungen kümmert.
    Zwischen den von mir vorhin genannten, im Ministerrat Ende 1983 beschlossenen Regelungen und ihrer Durchsetzung bestehen nämlich aus deutscher Sicht nach den ersten fünf Monaten dieses Jahres nicht unerhebliche Vollzugsdefizite zu Lasten der deutschen Stahlindustrie. Der der Bundesrepublik zugesagte deutsche Marktanteil ist bislang keineswegs überall gesichert. Gerade bei einer Reihe von einzelnen Produkten sind erhebliche Differenzen zwischen dem zugesagten und bestätigten Marktanteil und den gegenwärtig tatsächlich feststellbaren Größenordnungen zu ermitteln. Die Stahleinfuhren aus den übrigen EG-Ländern sind bisher nicht auf die traditionellen Handelsströme zurückgeführt. Mir ist noch gut eine Mitteilung der Bundesregierung in Erinnerung, daß zu den Vereinbarungen im letzten europäischen Ministerrat gehörte, daß Länder, die sich an diese traditionelle Handelsströme nicht halten, mit Sanktionen rechnen müssen, zu denen auch die Kürzung ihrer eigenen Quoten gehören könne. Es wäre vielleicht nützlich, wenn die Bundesregierung an diese Vereinbarung des letzten europäischen Ministerrats in diesem Zusammenhang ausdrücklich erinnern könnte.
    Auch die Umstrukturierung in anderen EG-Ländern verzögert sich nicht unbeträchtlich. Bis jetzt haben trotz der längst verstrichenen Fristen zwei wichtige Mitgliedsländer ihre Umstrukturierungspläne noch immer nicht vorgelegt. Wenn man sich
    die Ankündigung der französischen Umstrukturierungspläne unter Berücksichtigung des Zeitplans ansieht, muß man zu dem Ergebnis kommen, daß das Auslaufen des Subventionskodex Ende 1985 akut gefährdet ist. Hier besteht ganz ohne Frage ein massiver Handlungsbedarf. Deswegen benutze ich diese Gelegenheit sehr gern, die Bundesregierung nicht nur erneut auf dieses Problem hinzuweisen, das sie im übrigen j a schon durch förmliche Beschwerde bei der Europäischen Kommission in Angriff genommen und zu dem sie Konsultationsverfahren eingeleitet hat, sondern auch die Unterstützung und den besonderen Wunsch des Bundestags, jedenfalls der Koalitionsfraktionen, in bezug auf eine hartnäckige Verfolgung dieser Ziele zum Ausdruck zu bringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es gibt Probleme aber nicht nur auf der europäischen Flanke; es gibt auch innenpolitische Risiken der künftigen Entwicklung auf dem Stahlmarkt. Lasen Sie mich einen, Punkt ganz offen und ganz deutlich ansprechen. Ein möglicher Streik in der Stahlindustrie mit dem Ziel der Einführung einer 35Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich müßte von einer breiten Öffentlichkeit als Signal der Selbstaufgabe dieses bedrohten Industriezweigs verstanden werden.

    (Frau Dr. Skarpelis-Sperk [SPD]: Und wie hoch ist die tatsächliche Arbeitsleistung?)

    Da die Sprecherin der SPD gerade die Bemühungen ihrer Fraktion um konstruktive Beiträge ausdrücklich vorgetragen hat, wäre es besonders hilfreich, wenn an dieser Stelle ein flankierender Beitrag der Sozialdemokratischen Partei erfolgen könnte, um diese Art von Risikolage für die Gesundung oder Wiederherstellung der deutschen Stahlindustrie möglichst zu beseitigen.
    Ich möchte auch an ein zweites Problem der binnenwirtschaftlichen Risikolage erinnern, das ich auch bei früheren Debatten schon einmal angesprochen habe. Nach wie vor ungelöst ist das Problem einer Wettbewerbsverzerrung innerhalb unserer Volkswirtschaft, das sich dadurch ergibt, daß mit Hilfe von subventionsgestützten Umstrukturierungen die Stahlindustrie in die Weiterverarbeitung getrieben wird und dabei die Konkurrenz mit mittelständischen — in vielen Fällen rentabel arbeitenden — stahlverarbeitenden Unternehmen aufnimmt, die mit ihren erwirtschafteten Steuern die verzerrte Konkurrenzlage finanzieren, die ihnen jetzt zugemutet wird. Dies ist ein Problem, das wir sehr sorgfältig im Auge behalten müssen, wenngleich die Benennung dieses Problems sicherlich eine Idee einfacher ist als praktikable Abgrenzungsverfahren, um dieses Problem in Grenzen zu halten.
    Meine Damen und Herren, wir haben in dem Ihnen vorliegenden Antrag, in der Beschlußempfehlung des Wirtschaftsausschusses, deutlich gemacht, welche Erwartungen wir mit der künftigen Entwicklung der Stahlpolitik im Inland und vor allen Dingen im Bereich der Europäischen Gemeinschaft verbinden.



    Dr. Lammert
    Wir erwarten erstens eine zügige Umsetzung der Umstrukturierungspläne.
    Wir erwarten zweitens eine Wahrnehmung der Kooperationsmöglichkeiten über die bisherigen Ankündigungen hinaus. Uns hat bisher in der Tat noch niemand davon überzeugen können, daß wir unsere mehrfach bekräftigte Annahme, daß unternehmensübergreifende Lösungen zur Bewältigung der Stahlkrise unverzichtbar sind, korrigieren müßten.
    Wir erwarten drittens eine konsequente Anwendung der europäischen Vereinbarungen, die auch der Erkenntnis Rechnung tragen, daß Mittel, die für die Subventionierung von Krisenbranchen aufgewendet werden, für die Neuregelung der finanziellen Verpflichtungen der EG-Mitgliedsländer nicht zur Verfügung stehen können. Dies ist jedenfalls auch — das sollte auch in Zukunft so bleiben — die erklärte Position der Bundesrepublik und der Bundesregierung.
    Wir müssen viertens auf der Einhaltung, auf der Beibehaltung der Fristen bestehen, die nach 1985 keine weiteren Subventionen und Quotenregelungen zulassen. Die bisherigen massiven Beeinträchtigungen auf dem europäischen Stahlmarkt sind überhaupt nur bei einem klar fixierten Zeitpunkt vertretbar, zu dem die eigenen Leistungen der Unternehmen wieder über ihren Erfolg bestimmen.
    Wir erwarten fünftens eine Überarbeitung des EGKS-Vertrages, um sicherzustellen, daß nach Auslaufen des Subventionskodex nicht eine Umgehung des Subventionsverbotes nach dem bisherigen Vertragstext durch indirekte Beihilfen erfolgen kann. Dies wird eine der wichtigsten formellen Änderungen sein, die auf europäischer Ebene dringend umgesetzt werden müssen.
    Frau Skarpelis-Sperk hat darauf hingewiesen, wir könnten die Probleme auf dem Stahlmarkt nur lösen, wenn wir ideologische Scheuklappen ablegten. Ich stimme dem ausdrücklich zu, habe in diesem Zusammenhang aber vermißt, Frau Kollegin, daß Sie nicht über den sagenumwobenen, die Republik von den Stühlen reißenden Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen zur Lösung der Probleme der deutschen Stahlindustrie, nämlich dieselbe zu verstaatlichen, gesprochen haben. Der ausgerechnet von der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD wiederbelebte Vorschlag einer Verstaatlichung der Stahlindustrie ist zur Fortsetzung der nun erkennbaren Gesundungstendenzen etwa so sinnvoll wie eine Vollnarkose als Therapie zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit eines rekonvaleszierenden Patienten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, die SPD kriegt ihre ideologischen Bretter offensichtlich nicht vom Kopf. Auch aus diesem Grunde kann für die Stahlindustrie vorerst keine Entwarnung gegeben werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)