Rede:
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Metadaten
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    Vokabeln: 11
    1. Herr: 1
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    3. Kroll-Schlüter,: 1
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    11. Nickels?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/71 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 71. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Mai 1984 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Frau Huber und des Abg. Buckpesch 4995 A Wahl des Abg. Baum als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 4995 A Erweiterung der Tagesordnung 4995 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zum gescheiterten Strafbefreiungsvorhaben — Drucksache 10/1449 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN zum gescheiterten Strafbefreiungsvorhaben — Drucksache 10/1494 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Steuerstrafrechtliche Zweifelsfragen im Zusammenhang mit Parteispenden — Drucksache 10/1496 — Dr. Vogel SPD 4996 A Dr. Dregger CDU/CSU 4999 C Schily GRÜNE 5005 C Genscher FDP 5007 D Dr. Emmerlich SPD 5012 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 5015A Dr. Apel SPD 5019 D Baum FDP 5022 C Hoss GRÜNE 5024 D Dr. Waigel CDU/CSU 5026 B Dr. Glotz SPD 5030 D Dr. Kohl, Bundeskanzler 5033 C Dr. Schmude SPD 5038 A Mischnick FDP 5042 D Handlos fraktionslos 5044 C Voigt (Sonthofen) fraktionslos 5045 B Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 5046 B Jahn (Marburg) SPD (zur GO) . . 5047C, 5048 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 5047 D Jahn (Marburg) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 5051 D Präsident Dr. Barzel 5014 D Namentliche Abstimmungen . 5048 B, 5050A, 5057 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" — Drucksache 10/1369 — Kroll-Schlüter CDU/CSU 5054 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5059A Eimer (Fürth) FDP 5061 D Frau Schoppe GRÜNE 5062D, 5072 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . . 5066 A Jaunich SPD 5071 B Vizepräsident Westphal . . 5063 B, 5063 C, 5065 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Mai 1984 Fortsetzung der ersten Beratung (Ausschußüberweisung) des von den Abgeordneten Werner, Dr. Althammer, Dr. Czaja, Dr. Jobst, Jäger (Wangen), Sauter (Epfendorf), Petersen, Dr. Friedmann, Dr. Kunz (Weiden), Sauer (Stuttgart), KrollSchlüter, Graf Huyn, Brunner, Jagoda, Dr. Todenhöfer, Milz, Dr. Schwörer, Keller, Biehle, Graf von Waldburg-Zeil, Jung (Lörrach), Hornung, Tillmann, Rossmanith, Seehofer, Bühler (Bruchsal), Ruf, Höpfinger, Schneider (Idar-Oberstein), Dr. Kronenberg, Schlottmann, Weiß, Lemmrich, Dr. Unland, Dr. Möller, Hedrich, Müller (Wesseling), Gerlach (Obernau), Dr. Müller, Magin, Dr. Marx, Dr. Bötsch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung krankenversicherungsrechtlicher Vorschriften über sonstige Hilfen (Sonstige Hilfen — Änderungsgesetz) — Drucksache 10/941 — 5072 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/311 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1230 — 5073 A Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsplatzschutzgesetzes — Drucksache 10/489 —Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 10/1358 — Berger CDU/CSU 5073 C Heistermann SPD 5074 A Dr. Feldmann FDP 5074 C Frau Schoppe GRÜNE 5075 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Bau und die Unterhaltung einer Grenzbrücke über die Sauer zwischen den Gemeinden Langsur und Mertert — Drucksache 10/1081 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/1302 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1490 — 5076 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Juli 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 10/1163 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1343 — 5076 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. April 1983 zur Änderung des Vertrags vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutschösterreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben — Drucksache 10/1067 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1363 — 5076 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Bereinigung des Verwaltungsverfahrensrechts — Drucksache 10/1232 — 5077A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes — Drucksache 10/1362 — 5077 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingbrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes — Drucksache 10/1361 — 5077 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anderung des Zweiten Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1375 — 5077 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes — Drucksachen 10/1314, 10/1370 — . . . 5077 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Mai 1984 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes — Drucksache 10/1483 — 5077 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 17. Oktober 1980 über die Gewährung ärztlicher Betreuung an Personen bei vorübergehendem Aufenthalt — Drucksache 10/1484 — 5077 C Beratung der Sammelübersicht 31 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1397 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 32 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1418 — 5077 D Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1983 — Einzelplan 20 —— Drucksache 10/1355 — 5077 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates vom 5. April 1983 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über typenmäßig durch die Verwendung von hinten angebrachten Überrollbügeln, Überrollrahmen oder Schutzkabinen gekennzeichnete Umsturzschutzvorrichtungen für land- oder forstwirtschaftliche Schmalspurzugmaschinen auf Rädern — Drucksachen 10/92 Nr. 75, 10/1301 — . 5078A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Zugang zum Beruf des Unternehmers im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Binnenschiffsgüterverkehr und über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstiger Befähigungsnachweise für diesen Beruf — Drucksachen 10/873 Nr. 34, 10/1325 — . 5078 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur fünften Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 355/79 zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates mit Regeln für die Bezeichnung der Spezialweine — Drucksachen 10/546 Nr. 9, 10/1258 — . 5078 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über eine gemeinschaftliche Aktion zum verstärkten Schutz des Waldes in der Gemeinschaft gegen Brände und saure Niederschläge — Drucksachen 10/376 Nr. 66, 10/1260 — . 5078 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der zustimmungsbedürftigen Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 3/84 — Zollpräferenzen 1984 gegenüber Entwicklungsländern — EGKS) — Drucksachen 10/1156, 10/1303 — . . 5078 D Nächste Sitzung 5078 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5081*A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Lammert, Clemens, Eylmann, Dr. Göhner, Dr. Olderog, Dr. Blank, Dr. Blens, Borchert, Lattmann, Rode (Wietzen), Schreiber, Seesing, Carstensen (Nordstrand) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD zum gescheiterten Strafbefreiungsvorhaben (Drucksache 10/1449) . . 5081* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 5081* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Mai 1984 4995 71. Sitzung Bonn, den 24. Mai 1984 Beginn: 14.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Mai 1984 5079 Berichtigungen 69. Sitzung, Seite 4949 B, 13. Zeile von unten: Statt „Siegmund" ist „Professor Simon" zu lesen. Auf der Seite 4953 B ist in der dritten Zeile statt „Erfolgsberichten" zu lesen: „Erfolgsaussichten". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 25. 5. Frau Dr. Bard 25. 5. Bastian 25. 5. Collet 25. 5. Engelsberger 25. 5. Hartmann 25. 5. Hauck 25. 5. Kalisch 25. 5. Frau Kelly 25. 5. Kiehm 25. 5. Kittelmann* 25. 5. Frau Dr. Krone-Appuhn 25. 5. Dr. Graf Lambsdorff 25. 5. Lenzer 25. 5. Dr. Müller* 25. 5. Offergeld 25. 5. Polkehn 25. 5. Porzner 25. 5. Schmidt (Hamburg) 25. 5. Schmidt (Wattenscheid) 25. 5. Vogt (Kaiserslautern) * 25. 5. Weiskirch (Olpe) 25. 5. Frau Dr. Wilms 25. 5. Wurbs 25. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Lammert, Clemens, Eylmann, Dr. Göhner, Dr. Olderog, Dr. Blank, Dr. Blens, Borchert, Lattmann, Rode (Wietzen), Schreiber, Seesing, Carstensen (Nordstrand) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD zum gescheiterten Strafbefreiungsvorhaben (Drucksache 10/ 1449) Wir teilen das Anliegen, das den Bemühungen um eine Regelung steuerstrafrechtlicher Zweifelsfragen bei der Parteienfinanzierung in der Vergangenheit zugrunde liegt. Der vorgeschlagenen Lösung in Form eines Straffreiheitsgesetzes für mögliche Verstöße gegen Steuergesetze im Zusammenhang mit Zuwendungen an die politischen Parteien können wir jedoch aufgrund gewichtiger rechtspolitischer Bedenken nicht zustimmen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Selbstgerechtigkeit und Scheinheiligkeit, mit der die SPD ihre Ablehnung einer solchen Regelung in dem zur Abstimmung anstehenden Entschließungsantrag formuliert, schließt in der Form und in der Sache unsere Zustimmung aus. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Präsident des Bundesrates hat mit Schreiben vom 18. Mai 1984 mitgeteilt, daß der Bundesrat in seiner Sitzung am 18. Mai 1984 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt hat: Achtes Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (8. BAföGÄndG) Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung von Bildungsbeihilfen für arbeitslose Jugendliche aus Bundesmitteln Gesetz zu dem Übereinkommen vom 23. Juni 1979 zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten Gesetz zu dem Übereinkommen vom 19. September 1979 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume Gesetz zu dem Abkommen vom 27. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Einkünfte aus dem Betrieb internationaler Luftverkehrsdienste Gesetz zu dem Abkommen vom 6. Mai 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bangladesch über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen Gesetz zu dem Vertrag vom 27. November 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Somalia über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mit Schreiben vom 15. Mai 1984 den von ihnen eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über die Einstellung bestimmter Steuerstrafverfahren - Drucksache 10/1421 - zurückgezogen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mit Schreiben vom 16. Mai 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Unterrichtung durch die Bundesregierung betreffend Internationale Bewertung des Kernbrennstoffkreislaufs (INFCE) - Drucksache 10/358 Nr. 97 - Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 18. Mai 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 337/79 über die gemeinsame Marktorganisation für Wein - Drucksache 10/873 Nr. 31 -
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    Rede von Hermann Kroll-Schlüter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt." Diese bindende Aufforderung des Grundgesetzes verpflichtet uns alle auch zum solidarischen Handeln mit dem ungeborenen Leben. Dies darf auch in der öffentlichen Diskussion über das ebenso empfindsame wie oft mißverständliche Thema der Abtreibung nicht zu einem Punkt unter vielen, zu einem Randthema werden. Es ist falsch, das elementare Recht auf Leben fast wie selbstverständlich neben ein vermeintliches Recht auf Abtreibung zu setzen.
    In der Wochenzeitung „Christ und Welt/Rheinischer Merkur" war vor einigen Wochen folgendes zu lesen — ich darf zitieren —:
    Die ganz überwiegende Mehrheit ist sich der Tatsache bewußt, daß Schwangerschaftsabbruch Tötung menschlichen Lebens ist. Sie versucht auch nicht, diese Handlung oberflächlich als nichts Besonderes abzutun.
    Wenn trotzdem ... die große Mehrheit für die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs — und sei es auf dem Wege der Indikationenregelung — plädiert, dann heißt das nichts anderes, als daß dieser Mehrheit menschliches Leben gegenüber anderen Werten zweitrangig erscheint, zumindest, wenn es sich um ungeborenes menschliches Leben handelt.
    Wenn ein Prozeß des Umdenkens stärker um sich greifen soll, dann müßte er wohl an diesem sehr grundsätzlichen Punkt ansetzen, daß menschliches Leben nicht instrumental gesehen, nicht für andere Rechtsgüter zur Disposition gestellt werden darf.
    Meine Damen und Herren, ein verbesserter Schutz des ungeborenen Lebens setzt voraus, daß seine Würde und Unantastbarkeit im Bewußtsein der Bürger dieses Landes fest verankert sind. Dafür müssen deutliche Signale und konkrete Taten gesetzt werden. Wir wollen mit dieser Bundesstiftung dazu beitragen, dieses Bewußtsein zu stärken.
    Wieczorek (Duisburg)

    Wiefel
    von der Wiesche
    Wimmer (Neuötting) Wischnewski
    Dr. de With
    Wolfram

    (Recklinghausen)

    Würtz Zander Zeitler Frau Zutt
    FDP
    Frau Dr. Adam-
    Schwaetzer
    Baum Bredehorn
    Cronenberg (Arnsberg) Eimer (Fürth)
    Engelhard
    Ertl
    Dr. Feldmann
    Gallus Gattermann
    Genscher
    Grüner
    Dr. Hirsch
    Hoffie Hoppe Kleinert (Hannover)

    Kohn
    Dr.-Ing. Laermann Mischnick
    Möllemann
    Neuhausen
    Paintner
    Ronneburger
    Dr. Rumpf
    Schäfer (Mainz)

    Frau Seiler-Albring
    Dr. Solms
    Dr. Weng
    Wolfgramm (Göttingen) Wurbs
    fraktionslos
    Handlos
    Voigt (Sonthofen)




    Kroll-Schlüter
    Das Recht auf Leben bzw. die Schutzbedürftigkeit des ungeborenen Lebens sind die höchsten Rechtsgüter in unserem Staat, in dieser Gesellschaft. Daran muß sich die öffentliche Diskussion orientieren, hierauf müssen wir uns stärker konzentrieren.
    Wer die Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens bejaht, muß hierbei notwendigerweise auch das ungeborene Leben mit einschließen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es darf doch nicht so sein oder so scheinen, als gäbe es einen prinzipiellen Unterschied zwischen Leben vor und Leben nach der Geburt. Ebensowenig kann es ein Gebot der Nächstenliebe sein, nur geborenes Leben zu lieben, zu pflegen und zu schützen, während man das ungeborene Leben zur Disposition stellt.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Deswegen muß alles getan werden, damit dem ungeborenen Leben nicht durch die harte, furchtbare Realität der Notlagensituation der Schutz entzogen wird, den wir so selbstverständlich dem geborenen Leben zugute kommen lassen. Wir gehen nicht blind an der sozialen Notlagenindikation vorbei. Wir wollen nicht verurteilen.

    (Duve [SPD]: Tun Sie aber dauernd!)

    — Wenn Sie nicht so leichtfertig dazwischenriefen, sondern etwas mehr Ernst dem Thema zugewandt hätten, hätten Sie vernehmen können: Niemals würde ich mir ein Urteil über diejenige erlauben, die abtreibt,

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Aber?)

    aber wir haben alles zu tun, um Notlagensituationen, um die Bedrängnis, um den Grund, was auch immer dazu geführt haben mag, soweit das staatliches Handeln überhaupt kann, zu verhindern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Das haben wir oft genug von dieser Stelle in der Diskussion gesagt.

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD])

    — Nein, Sie hätten überhaupt keine Argumente mehr gegen uns in der Hand, wenn Sie uns nicht dauernd so willkürlich mißverstünden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Da gibt es doch Zahlen!)

    Wir wollen helfen. Gerade die Stiftung „Mutter und Kind" wird sich der in Not geratenen Frauen und Familien annehmen und ihnen schnell, direkt, unbürokratisch helfen, zum Schutz des ungeborenen Lebens, aus Solidärität mit dem Leben, für Mutter und Kind.
    Und es geht doch auch um den Schutz der Frau und Mutter. Welche seelischen Konflikte und Probleme sie durch eine Abtreibung aufgezwungen bekommt, läßt sich mit Worten nicht beschreiben. Mit dem Schutz des ungeborenen Lebens verbindet sich demnach auch der Schutz der Frau und Mutter auf das engste. Und wer das ungeborene Leben vor der Abtreibung bewahrt, der bewahrt damit auch die Frau und Mutter vor einem unwiderruflichen Schritt, dessen seelische Konsequenzen erheblich sein können.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Und hier schließt sich der Kreis: Hier greifen der Schutz des ungeborenen und der Schutz des geborenen Lebens fruchtbar ineinander.
    Die hohe Zahl der Abtreibungen — wir wissen: es sind nicht nur 96 000, sondern über 200 000 — muß uns unruhig machen — ich setze auch voraus, daß das so ist —, vor allem, daß fast 80 % der Schwangerschaftsabbrüche, die gemeldet sind, mit einer schweren Notlage begründet werden.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Warum kürzen Sie dann das Mutterschaftsgeld?)

    Und das in diesem Staat! Da kann etwas nicht in Ordnung sein.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Ich möchte Ihnen sagen, liebe Freunde, meine Damen und Herren: Wenn uns die jungen Menschen von heute eines Tages sagen: „In den 70er Jahren, da lebtet ihr im Wohlstand, da habt ihr euch hoch verschuldet, da wurde in diesem Ausmaß abgetrieben, da habt ihr unsere Zukunft so belastet, da wart ihr kaum in der Lage, eine berufliche Perspektive für uns zu formulieren, und jetzt sollen wir 20jährigen die Lasten, die ihr uns damals in reichen Zeiten in einem Land mit dem höchsten Wohlstand aufgebürdet habt, abtragen", dann werden sie sich verweigern, und ich hätte keinen Anlaß, darüber zu rechten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nein, wir müssen in der Gegenwart zugunsten der Zukunft auf einiges verzichten. Wir müssen auch etwas zum Wohle des ungeborenen Lebens tun, und zwar auch durch Verzicht. Wir müssen auch finanziell helfen. Man soll das mit der finanziellen Hilfe nicht so abtun.
    Ich möchte ihnen etwas vortragen, was uns der Deutsche Caritasverband dieser Tage mitgeteilt hat. Er sagt, daß an der Spitze aller Gründe für den Abbruch der Schwangerschaft finanzielle Schwierigkeiten stehen, und zwar auch im Zusammenhang mit beruflichen Gründen, mit Arbeitslosigkeit. Daraus ergebe sich folgende Schlußfolgerung:
    Dabei ist es mit Zuhören nicht getan. Die Beraterin hat sich mit Wertvorstellungen, sehr oft mit solchen, die sie nicht vertreten kann, auseinanderzusetzen. Sie muß konkrete Hilfen anbieten.
    Wir wollen mit dieser Stiftung ja gerade, daß die Berater und Beraterinnen direkt und sofort in der schwierigen Situation konkrete Hilfe leisten können, nicht viel reden, nicht viel schwafeln, sondern in der schwierigen Situation direkt helfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf der Abg. Frau Nickels [GRÜNE])




    Kroll-Schlüter
    — Wenn ich Ihre Zwischenrufe aufnehmen darf: Ich kann nicht verstehen, wie Sie dies alles in einer Leichtfertigkeit abtun, fast mit einer Schnoddrigkeit. Ich hätte einen ganz anderen Wunsch — ich möchte das noch einmal betonen —: daß wir uns am Schluß der Beratungen in einem solchen Ziel, nämlich dieser Stiftung, einig werden. Das wäre ein großer Moment für dieses Parlament.


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter Kroll-Schlüter, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Frau Nickels?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Kroll-Schlüter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Gerne, bitte schön.