Rede:
ID1006928100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Frau: 1
    7. Dr.: 1
    8. Bard.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/69 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 69. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 Inhalt: Eintritt der Abg. Frau Dr. Lepsius in den Deutschen Bundestag 4835 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Hauck 4835A Erweiterung der Tagesordnung 4835 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 4835 B Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Demokratischen Republik Somalia und der begleitenden Delegation 4848 A Begrüßung des Präsidenten der Liberalen Internationalen, Senator Dr. Malagodi . 4848 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1984 — Drucksache 10/827 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1379 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1390 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz -- KOV) — Drucksache 10/1149 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1366 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1391 — Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4836 A Heyenn SPD 4837 D Seehofer CDU/CSU 4840 D Frau Potthast GRÜNE 4843 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 4845 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1062 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1063 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz) — Drucksache 10/1064 — Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 4848 D Fink, Senator des Landes Berlin . . . 4850 C Delorme SPD 4852 A Frau Augustin CDU/CSU 4853 D Frau Schoppe GRÜNE 4854 D Eimer (Fürth) FDP 4856 B Beratung des Berichts des Petitionsausschusses Bitten und Beschwerden an den Deutschen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahre 1983 - Drucksache 10/1193 — Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 4857 D Vahlberg SPD 4860 A Neuhausen FDP 4861 D Frau Nickels GRÜNE 4863 B Schlottmann CDU/CSU 4864 D Wartenberg (Berlin) SPD 4866 C Haungs CDU/CSU 4868 D Hiller (Lübeck) SPD 4870 C Dr. Göhner CDU/CSU 4871 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Bernrath, Schäfer (Offenburg), Dr. Wernitz, Dr. Schmude, Dr. Penner, Roth, Rapp (Göppingen), Stiegler, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Begrenzung der Nebentätigkeit von Angehörigen des öffentlichen Dienstes (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 10/1034 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 10/1319 — Bernrath SPD 4889 B Doss CDU/CSU 4890 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 4892 A Dr. Hirsch FDP 4892 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Kampf gegen staatlich sanktionierten Mord — Drucksache 10/978 — Duve SPD 4894 A Frau Geiger CDU/CSU 4896 B Horacek GRÜNE 4898 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 4900 B Möllemann, Staatsminister AA 4901 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes — Drucksache 10/1389 — Stockhausen CDU/CSU 4904 B Müller (Schweinfurt) SPD 4906 A Paintner FDP 4908 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4909 D Kiechle, Bundesminister BML 4912 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Genf am 23. Oktober 1978 unterzeichneten Fassung des Internationalen Übereinkommens zum Schutz von Pflanzenzüchtungen — Drucksache 10/817 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1252 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) — Drucksache 10/1262 — Rode (Wietzen) CDU/CSU 4915 B Kißlinger SPD 4917 A Bredehorn FDP 4918 D Dr. Jannsen GRÜNE 4921 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Seefischereigesetzes — Drucksache 10/1021 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 III Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1335 — Eigen CDU/CSU 4923 A Frau Blunck SPD 4924 D Bredehorn FDP 4925 D Sauermilch GRÜNE 4926 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" hier: Rahmenplan 1984 bis 1987 — Drucksachen 10/626, 10/1250 — Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 4928 D Immer (Altenkirchen) SPD 4930 D Paintner FDP 4933 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4935 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Übersiedlung von Deutschen aus der DDR und Ost-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/1321 — Reddemann CDU/CSU 4938 A Frau Terborg SPD 4939 D Ronneburger FDP 4941 A Schneider (Berlin) GRÜNE 4942 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Werner, Dr. Althammer, Dr. Czaja, Dr. Jobst, Jäger (Wangen), Sauter (Epfendorf), Petersen, Dr. Friedmann, Dr. Kunz (Weiden), Sauer (Stuttgart), Kroll-Schlüter, Graf Huyn, Brunner, Jagoda, Dr. Todenhöfer, Milz, Dr. Schwörer, Keller, Biehle, Graf von Waldburg-Zeil, Jung (Lörrach), Hornung, Tillmann, Rossmanith, Seehofer, Bühler (Bruchsal), Ruf, Höpfinger, Schneider (Idar-Oberstein), Dr. Kronenberg, Schlottmann, Weiß, Lemmrich, Dr. Unland, Dr. Möller, Hedrich, Müller (Wesseling), Gerlach (Obernau), Dr. Müller, Magin, Dr. Marx, Dr. Bötsch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung krankenversicherungsrechtlicher Vorschriften über sonstige Hilfen (Sonstige Hilfen — Änderungsgesetz) — Drucksache 10/941 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 4944 B Kirschner SPD 4946 D Werner CDU/CSU 4950 A Frau Dr. Bard GRÜNE 4953 C Dr. Althammer CDU/CSU 4955 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4957 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 4960 A Frau Dr. Czempiel SPD 4962 A Dr. Czaja CDU/CSU 4965 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 4967 C Frau Hürland CDU/CSU (zur GO) . . 4969 D Fragestunde — Drucksache 10/1367 vom 27. April 1984 — Einkommensminderung der milchproduzierenden Betriebe durch Quotierung der Milchmenge und andere Agrarmaßnahmen MdlAnfr 1 27.04.84 Drs 10/1367 Bredehorn FDP Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 4873A ZusFr Bredehorn FDP 4873 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . . 4874 A ZusFr Eigen CDU/CSU 4874 B ZusFr Kolbow SPD 4874 C ZusFr Kirschner SPD 4874 D ZusFr Löffler SPD 4875 B Alternativen bei der Bekämpfung des Borkenkäfers MdlAnfr 2 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 4875 C ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 4875 D ZusFr Eigen CDU/CSU 4876 C ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . . 4876 C Nicht verwendete Mittel aus der Ausgleichsabgabe gem. Schwerbehindertengesetz für 1983 MdlAnfr 3 27.04.84 Drs 10/1367 Grünbeck FDP Antw PStSekr Vogt BMA 4877 A ZusFr Grünbeck FDP 4877 B ZusFr Kirschner SPD 4877 D ZusFr Frau Blunck SPD 4878 A Äußerungen des Bundesministers Dr. Blüm vor dem Europäischen Gewerkschaftsbund in Straßburg über Wochenarbeitszeitverkürzung MdlAnfr 4 27.04.84 Drs 10/1367 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4878 A ZusFr Kirschner SPD 4878 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 ZusFr Kolbow SPD 4879 A ZusFr Lambinus SPD 4879 A ZusFr Gansel SPD 4879 B ZusFr Grünbeck FDP 4879 C ZusFr Dr. Scheer SPD 4879 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 4880 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 4880 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4880 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 4880 C ZusFr Reimann SPD 4881A Aufrechterhaltung der Bundesbahn-Betriebswerke im Zonenrandgebiet bei der Neuorganisation des betriebsmaschinentechnischen Dienstes MdlAnfr 7 27.04.84 Drs 10/1367 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 4881C ZusFr Stiegler SPD 4881 C ZusFr Löffler SPD 4882 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 4882 B ZusFr Krizsan GRÜNE 4882 C ZusFr Brück SPD 4882 C ZusFr Dr. Scheer SPD 4882 D ZusFr Bachmaier SPD 4882 D Vereinbarkeit des geplanten Ausbaus des Fernmeldenetzes mit der beschränkten Übernahme von bei der Bundespost Ausgebildeten in die technische Laufbahn MdlAnfr 9 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 4883 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4883 B ZusFr Stiegler SPD 4883 C Verlängerung der Ausbilder-Eignungs-Verordnung über 1984 hinaus MdlAnfr 14, 15 27.04.84 Drs 10/1367 Schemken CDU/CSU Antw PStSekr Pfeifer BMBW 4884A ZusFr Schemken CDU/CSU 4884 B Verantwortlichkeit der Bundesrepublik Deutschland für ganz Deutschland MdlAnfr 33 27.04.84 Drs 10/1367 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 4884 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4885A ZusFr Stiegler SPD 4885 B ZusFr Lambinus SPD 4885 C Entlassung der Aussiedler aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße aus der polnischen Staatsangehörigkeit MdlAnfr 34 27.04.84 Drs 10/1367 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 4885 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4886 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4886 C Bezahlung deutscher Bediensteter der unteren Besoldungsstufen in den Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 31, 32 27.04.84 Drs 10/1367 Löffler SPD Antw StMin Möllemann AA 4887 A ZusFr Löffler SPD 4887 B ZusFr Krizsan GRÜNE 4887 C Nettozahlungen der Bundesrepublik Deutschland an die EG bei Anhebung des Mehrwertsteueranteils MdlAnfr 19 27.04.84 Drs 10/1367 Kirschner SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 4887 D ZusFr Kirschner SPD 4888 A ZusFr Löffler SPD 4888 B ZusFr Oostergetelo SPD 4888 C ZusFr Stiegler SPD 4888 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4888 D Nächste Sitzung 4970 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4971*A Anlage 2 Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch das Insektenbekämpfungsmittel Lindan MdlAnfr 5 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Dr. Hickel GRÜNE SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 4971* B Anlage 3 Vermeidung von Parallelforschung durch Verbesserung des Technologietransfers zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft; Hinweis bei Existenzgründungen auf Kooperationsmöglichkeiten MdlAnfr 12, 13 27.04.84 Drs 10/1367 von Schmude CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 4971* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 V Anlage 4 Regelung der Rechte und der Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts MdlAnfr 16 27.04.84 Drs 10/1367 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Erhard BMJ . . . . 4972* B Anlage 5 Entfernung der Zoll-Douane-Schilder vor der Europa-Wahl MdlAnfr 20 27.04.84 Drs 10/1367 Antretter SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 4972* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 4835 69. Sitzung Bonn, den 3. Mai 1984 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 68. Sitzung: Auf Seite 4814 B ist der Name „Frau Dr. Lepsius" und auf Seite 4815 C ist der Name „Dr. Voigt (Northeim)" zu streichen. 67. Sitzung, Seite 4641 C, Zeile 9: Zwischen den Worten „sind mehr" ist das Wort „nicht" einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 4. 5. Bahr 3. 5. Boroffka 4. 5. Büchner (Speyer) * 4. 5. Burgmann 4. 5. Buschfort 4. 5. Carstensen (Nordstrand) 4. 5. Catenhusen 4. 5. Dr. Enders 4. 5. Gallus 4. 5. Hartmann 4. 5. Frau Huber 4. 5. Klose 4. 5. Frau Krone-Appuhn 4. 5. Lemmrich * 3. 5. Dr. Mikat 4. 5. Dr. Müller * 4. 5. Müller (Remscheid) 4. 5. Offergeld 4. 5. Pauli 4. 5. Polkehn 4. 5. Porzner 4. 5. Sander 4. 5. Sauer (Salzgitter) ** 4. 5. Schröder (Hannover) 4. 5. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 4. 5. Dr. Stark (Nürtingen) 4. 5. Frau Steinhauer 4. 5. Voigt (Frankfurt) 3. 5. Voigt (Sonthofen) 4. 5. Graf von Waldburg-Zeil 4. 5. Wissmann 4. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel (GRÜNE) (Drucksache 10/1367 Frage 5): Welche Kenntnisse besitzt die Bundesregierung über die Umwelt- und Gesundheitsgefahren, die durch das Insektenbekämpfungsmittel Lindan verursacht werden, insbesondere über seine Fähigkeit, sich bioakkumulativ anzureichern (Beispiel Muttermilch)? Lindan ist nach den Kriterien des Pflanzenschutzgesetzes geprüft und zugelassen. Es gibt umfangreiche Untersuchungen, die die Beurteilung der gesundheitlichen und umweltbezogenen Aspekte gestatten. Schädliche Auswirkungen sind bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung weder bekanntgeworden noch nach dem gegenwärtigen Wissensstand zu erwarten. Anlagen zum Stenographischen Bericht Wie etliche Untersuchungsergebnisse zeigen, erfolgt in Böden unter hiesigen Bedingungen im ersten Jahr nach der Anwendung von Lindan ein starker Abbau und später eine weitere Verminderung dieses Stoffes. Nach einigen Jahren werden nur noch geringe Rückstände an Lindan nachgewiesen. Das Abbauverhalten ist abhängig von den Bodeneigenschaften. Eine Grundwassergefährdung durch Lindan ist kaum zu befürchten, da die Versickerung im Boden gering ist. Im Wasser erfolgt in der Regel kein Abbau, sondern eine Verflüchtigung. Die Kenntnisse über die gesundheitliche Bewertung von Lindan sind in zahlreichen Publikationen zusammengetragen. Ausführliche neuere Zusammenfassungen und Bewertungen finden sich in dem Forschungsbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Hexachlorcyclohexan als Schadstoff in Lebensmitteln", Verlag Chemie 1983 und in der Mitteilung IX der Kommission zur Prüfung von Rückständen in Lebensmitteln (Hexachlorcyclohexan-Kontamination, Ursachen, Situation und Bewertung). In diesen Berichten wird u. a. auf die rasche Ausscheidung gerade von Lindan ausdrücklich hingewiesen. Da keine Neigung zu einer ausgeprägten Akkumulation besteht, ist die Brauchbarkeit und Vertretbarkeit von Lindan als Insektenbekämpfungsmittel gewährleistet. Auch auf internationaler Ebene besteht Übereinstimmung in dieser Bewertung. Hinsichtlich der Rückstände von Lindan in Muttermilch wird auf die Antwort auf die Kleine Anfrage über „Schadstoffe in der Muttermilch" der Fraktionen der SPD und FDP vom 15. Juli 1982 (BT-Drucks. 9/1860) hingewiesen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 10/1367 Fragen 12 und 13): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, den Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft zu intensivieren, um Kosten durch parallel laufende Forschungsvorhaben zu vermeiden und das sogenannte spin-off der Forschungseinrichtungen besser zu nutzen? Wird die Bundesregierung bei Existenzgründungen auf Kooperationsmöglichkeiten mit Forschungseinrichtungen hinweisen, etwa im Rahmen von Förderungs- und Beratungsprogrammen, um vor allem im Aufbau befindlichen Unternehmen kostenintensive Eigenentwicklungen zu ersparen? Zu Frage 12: Staatlich finanzierte Forschungseinrichtungen legen ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten (FuE) bezogen auf die unterschiedlichen Inventions- und Innovationsphasen ins Vorfeld industrieller Tätigkeit. Demgegenüber ist die FuE-Tätigkeit der Wirtschaft in aller Regel produkt- und marktorientiert mit einem relativ geringen Anteil 4972* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 an Grundlagenforschung. Die Bundesregierung wirkt gegenüber den von ihr geförderten Forschungseinrichtungen darauf hin, daß auch in Zukunft diese Rollen- und Aufgabenteilung gewahrt bleibt. Dadurch wird bereits vom Grundsatz her sichergestellt, daß Doppelarbeit auf ein Minimum reduziert wird. Das schließt nicht aus, daß im Einzelfall sinnvolle Parallelentwicklungen im Wettbewerb durchgeführt werden müssen, z. B. um mehrere Wege zum gleichen Ziel zu erproben. Die wirtschaftliche Nutzung der in den Forschungseinrichtungen entstandenen, verwertbaren FuE-Ergebnisse (nicht nur des sogenannten „spinoff") soll durch aktive Technologie-Transfer-Maßnahmen dieser Einrichtungen sichergestellt werden. Über die verschiedenen Ausgestaltungen der Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft hat sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU und FDP geäußert (BT-Drucksache 10/710; Antwort zu Frage 10 und 11). Bezogen speziell auf die Zusammenarbeit der Großforschungseinrichtungen mit der Wirtschaft hat die Bundesregierung ihr Konzept im Bericht zur zukünftigen Entwicklung der Großforschungseinrichtungen dargelegt (BT-Drucksache 10/1377; siehe dort unter Abschnitt 3.2 von Teil A). Zu Frage 13: Die Bundesregierung hat keine Informationen über die Vielzahl der ständig in der Bundesrepublik Deutschland neuentstehenden Unternehmen, ihre speziellen Zielsetzungen und eventuellen Kooperationsbedürfnisse. Sie kann die Unternehmen nicht in der vorgeschlagenen Weise informieren, nicht zuletzt auch deshalb, weil das heute bestehende Netzwerk von Technologieberatungsstellen — seien es private Einrichtungen oder von Industrie- und Handelskammern, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen getragene Stellen — allen interessierten Unternehmensgründern ein gutes Informationsangebot über geeignete Kooperationsmöglichkeiten offeriert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Erhard auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/1367 Frage 16): Was spricht nach Auffassung der Bundesregierung für, was spricht gegen eine Regelung der Rechte und Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts? Rechte und Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts sind seit 1963 unverändert festgelegt und zwar im Gesetz über das Bundesverfassungsgericht und in der Geschäftsordnung des Bundesverfassungsgerichts. Die Dreier-Ausschüsse finden ihre verfassungsrechtliche Legitimation in Artikel 94 Abs. 2 GG, der 1969 im Zusammenhang mit der Verankerung der Verfassungsbeschwerde im Grundgesetz eingefügt wurde. Die Ausschüsse haben die Aufgabe, die Verfassungsbeschwerde vorzuprüfen. Sie können die Annahme der Verfassungsbeschwerde durch einstimmigen Beschluß ablehnen, wenn sie formwidrig, unzulässig, verspätet oder offensichtlich unbegründet ist. Damit wird die Filterfunktion der Dreier-Ausschüsse deutlich. Sie sollen diejenigen Verfassungsbeschwerden aussondern, die z. B. die förmlichen Voraussetzungen nicht erfüllen, keine verfassungsrechtlichen Fragen aufwerfen oder nur solche, über die die Senate bereits negativ entschieden haben. Die Dreier-Ausschüsse tragen damit auf der anderen Seite dazu bei, daß die Konzentration der Senate auf die aussichtsreichen und verfassungsrechtlich relevanten Verfassungsbeschwerden gewährleistet bleibt und die Bearbeitung der „senatsreifen" Verfahren in angemessener Zeit und zugleich mit gebotener Sorgfalt ermöglicht wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Antretter (SPD) (Drucksache 10/1367 Frage 20): Treffen Gerüchte zu, daß die Zoll-Douane-Schilder entgegen den Ankündigungen des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Häfele im Deutschen Bundestag vor einigen Monaten noch vor der Europa-Wahl von der Bundesregierung ersatzlos abgemacht werden, und wenn ja, wann? Die Gerüchte, daß die „Zoll/Douane"-Schilder noch vor der Europa-Wahl ersatzlos entfernt werden, treffen nicht zu. Die „Zoll/Douane"-Schilder sind Verkehrszeichen nach der Straßenverkehrs-Ordnung, die die Kraftfahrer darauf hinweisen, daß sie sich darauf einzustellen haben, wegen der Grenzkontrollen anzuhalten. Das Hinweiszeichen ist unverzichtbar. Es werden jedoch Überlegungen angestellt, ob es sinnvoll ist, für das Hinweiszeichen eine andere Aufschrift zu wählen. Fraglich ist dabei, ob diese Maßnahme eine Werbewirksamkeit für Europa haben kann, da die EG-Bürger in erster Linie an Kontrollerleichterungen an den Binnengrenzen der Gemeinschaft, weniger aber an der Aufschrift von Verkehrszeichen interessiert sind. Außerdem wäre eine Änderung der Aufschrift nur sinnvoll, wenn die benachbarten EG-Länder dem deutschen Beispiel folgen würden. Die Meinungsbildung ist noch nicht abgeschlossen. Da die Änderung der Aufschrift eine Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung erforderlich machen würde, die der Zustimmung des Bundesrates bedürfte, ist sie vor der Europa-Wahl nicht mehr möglich.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Die Dunkelziffer beträgt mindestens die gleiche bis zweifache Zahl der gemeldeten Abbrüche, meine Damen und Herren.

    (Anhaltende Zurufe der Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin und anderer Abgeordneter der SPD)

    Herr Kollege Erhard hat für das Jahr 1981 bei 87 500 gemeldeten Abtreibungen an Hand glaubhafter Unterlagen 212 000 abgerechnete Abtreibungen ermittelt. Für 1982 errechnete der Präsident der Landesärztekammer Hessen bei 91 000 gemeldeten Abtreibungen bundesweit eine Gesamtzahl von 220 000 bis 250 000.

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Und wieviel Babies sterben in der Dritten Welt!)

    Für 1983 ist bei gemeldeten 86 529 Abtreibungen mit Gewißheit mit einer Gesamtzahl von 250 000 Abtreibungen zu rechnen.

    (Zurufe von den GRÜNEN — Gegenrufe von der CDU/CSU — Sielaff [SPD]: Sind Sie überhaupt in einer Krankenkasse?)

    Das heißt, manche Ärzte kommen ihrer Meldepflicht nicht nach und denken weniger an die Verbesserung des Schutzes des Lebens als unter Umständen an ihr Jahreseinkommen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Das ist doch eine ungeheure Unterstellung!)

    Groteskerweise wird mit dem Fingerzeig auf den Datenschutz die Überprüfung der Meldepraxis gezielt erschwert. Datenschutz scheint hier vor Menschenschutz zu gehen, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, Strafrechtsexperten
    — Berater und Ärzte — geben zu, daß mit der Notlagenindikation in hohem Maße Mißbrauch getrieben wird

    (Zuruf von der SPD: Das nennt man Pharisäertum!)

    und daß sie praktisch eine soziale Indikation ist.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das kann nur jemand sagen, der nicht weiß, was eine Notlage ist! Das fällt alles auf Sie zurück!)

    Die bestehende Handhabung der Gesetze — —

    (Zuruf von der SPD: Das sind doch alles falsche Propheten!)

    — Das glaube ich Ihnen gleich.
    Die bestehende Gesetzgebung bietet wirklich kaum eine Handhabe, eine zur Abtreibung fest entschlossene Frau daran zu hindern. Eine weitere negative Folge des Gesetzes ist, daß eine Schwangere kaum noch dem Druck des Freundes oder der Verwandten, die sie zu einer Abtreibung drängen, Widerstand leisten kann.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Haben Sie an den Ehemann gedacht!)

    Meine Damen und Herren, wir wissen, daß das Verfassungsgericht in Karlsruhe die Frage der Unzumutbarkeit sehr eng gefaßt hat. Es verlangte nämlich, daß grundsätzlich bezüglich der Schwere der Konfliktfälle der Indikationen die Kongruenz gegeben sein müsse. Ich glaube, niemand wird heute behaupten können, daß diese Kongruenz in der Masse der Indikationen gegeben ist.
    Ich verkenne nicht, meine Damen und Herren, daß die Probleme einer Schwangeren vielfältiger materieller wie psychischer Art sein können, doch zu 70% werden rein finanziell lösbare Motive für eine Abtreibung angegeben.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Das ist doch einfach nicht wahr!)

    — Das ist so! Wann, außer in Notwehr und schwerster gesundheitlicher, durch Therapie nicht vermeidbarer Gefährdung sind eigentlich die Gründe für eine Straffreistellung objektiv so schwerwiegend, daß der Staat ohne nachhaltige Störung der Rechtsordnung auf die gewaltsame Durchsetzung der Rechtsnorm Lebensrecht des Ungeborenen verzichten kann?

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Diese Art von Recht! — Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Sie können ja einmal helfen statt strafen!)

    Gewiß ist, daß in der überwältigenden Zahl aller Fälle mit einer Kombination von finanzieller und medizinischer Hilfe geholfen werden kann.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Tun Sie es doch einmal!)

    Dies muß möglich sein in einem Staat mit einem Bruttosozialprodukt von 1 660 Milliarden DM.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Anhaltende Zurufe der Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD] und der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    Die Abtreibungskosten spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung in der Realität keine Rolle.

    (Frau Blunck [SPD]: Sie haben überhaupt keine Ahnung!)

    — Bei der Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung!



    Werner
    Wenn schon Abtreibungen trotz aller Hilfen möglich sein sollen, dann müßten in allen sogenannten sozialen Notlagen die Schwangere oder ihre Familie oder der Freund die Kosten tragen. Wären beide dazu dann nicht bereit, meine Damen und Herren, dann müßte — da es sich j a wohl nicht um eine krankheitsbedingte Notlage handelt, sondern um eine soziale — das Sozialamt helfen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Das ist mehr als verbohrter Fanatismus!)

    Dort ihre Lage offenzulegen, bedeutet für die Schwangere und ihre Familie keine Zumutung. Eine Zumutung ist es vielmehr für viele Beitragszahler, heute Tötungen mitfinanzieren zu müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Lebhafte Zurufe von der SPD und den GRÜNEN — Dr. Marx [CDU/CSU]: Diese Zurufe sind eine Zumutung!)

    Meine Damen und Herren, warum legen wir den Entwurf jetzt vor, wo doch Bundesregierung und Parteien das — wann auch immer zu erwartende — Urteil in Sachen Sozialgericht Dortmund abwarten wollen? Wir glauben, daß sich das Bewußtsein in unserem Volke ändern muß! Von alleine wird es sich aber auch in diesem Bereich nicht ändern. Andern — um den Wert des Lebens wieder in den Mittelpunkt zu stellen — müssen die Politiker dieses Bewußtsein. Wir, die Antragsteller, wollen die Diskussion um die politische Gestaltung der Zukunft auch im Bereich des Schwangerschaftsabbruchs voranbringen! Wir können als Christen und Abgeordnete unser Gewissen nicht mit Ausflüchten, taktischen Überlegungen oder Erfolgsberichten beruhigen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Sie sollen helfen! — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Sie denken etwas zu spät an Ihr Gewissen! Da gab es auch ganz andere Gelegenheiten!)

    Alle Hilfen, meine Damen und Herren, werden wirkungslos bleiben, wenn sich dieses Parlament nicht energisch für das Menschenrecht auf Leben auch für den Ungeborenen einsetzt.
    Notwendig sind Rechtsbesinnung und Durchsetzung des Rechts ebenso wie die Schaffung zusätzlicher Hilfen.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Aber nur Gesetze und kein Evangelium!)

    Beides müssen wir angehen und schaffen! Deswegen dieser Entwurf.
    Der indische Philosoph Tagore sagte ermutigend: „Jedes Kind, das geboren wird, bringt von Gott die Nachricht mit, daß er an der Welt noch nicht verzweifelt."

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das könnte man aber bei Ihren Reden!)

    Mögen wir alle in Zukunft — ich sage das auch ganz bewußt im Hinblick auf Ihre Zwischenrufe — in jedem Kind wieder Gottes Ebenbild sehen!
    Nunmehr danke ich Ihnen zum Schluß, daß Sie wenigstens nicht alles durch Ihre penetranten Zwischenrufe gestört haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: So eine Heuchelei! — Weitere Zurufe von der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Abgeordnete Frau Dr. Bard.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sabine Bard


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Nachdem sehr viel über Gewissen von Menschen geredet worden ist, in deren Situation Sie, meine Herren Antragsteller nie kommen werden, möchte ich jetzt — —

    (Sielaff [SPD]: Darum können die auch so reden!)

    — Genau, deswegen können sie so reden.
    Ich bedanke mich sehr, daß Sie sich über unser Gewissen den Kopf zerbrechen, wie dem beizukommen und zu helfen ist. Ich habe darüber andere Vorstellungen.

    (Hornung [CDU/CSU]: So egoistisch sind wir gar nicht, daß wir nicht die gemeinsamen Probleme sehen!)

    Ich wünschte mir, bei Ihnen würde Ihr Gewissen woanders anfangen.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Im übrigen braucht niemand so zu tun, als ob 1 irgend jemand — auch Sie nicht, meine Herren! — gezwungen würde, sein Kind abzutreiben. Tragen Sie es aus!

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Mein Gott, hat die heute ein Niveau! Das ist ja zum Davonlaufen!)

    Worum geht es eigentlich in diesem Entwurf vordergründig? Da wird von der Schutzpflicht des Staates gegenüber ungeborenem Leben geredet, dem Zwang der Mitglieder der Solidargemeinschaft, gegen ihr Gewissen Schwangerschaftsabbrüche zu finanzieren usw.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Jetzt geht der Herr Marx weg! Das ist ihm peinlich!)

    Geld — eine Entlastung von 100 Millionen DM wird versprochen — und Gewissen, das sind die Hauptschlagworte. Das sieht moralisch, das sieht sparsam aus und ist nichts, nichts als verlogene Scheinmoral.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Aufgenommen wurden die sonstigen Hilfen in die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen gleichzeitig mit der Reform des § 218, und zwar gemäß den Auflagen des Bundesverfassungsgerichts. Die Reform des § 218 mit Anerkennung der sozialen Indikation und Finanzierung von Schwangerschaftsabbrüchen durch die Krankenkassen gehören also zusammen. Erkennt man eine soziale und wirtschaftliche Not einer Frau an, dann kann man auch nicht von der Frau erwarten, daß sie ohne



    Frau Dr. Bard
    finanzielle Hilfe aus dieser Notlage herauskommen soll. Wie soll sie das können?

    (Hornung [CDU/CSU]: Wenn das ein Staat nicht mehr kann!)

    Jetzt reden wir einmal vom Geld, weil das ein bißchen vorgeschoben wird. Um wieviel geht es eigentlich? Laut Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen dieses Strafrechtsänderungsgesetzes entfallen zwei Drittel der Kosten auf Familienplanung, ein Drittel auf Schwangerschaftsabbrüche. Das sind etwa 50 Millionen DM pro Jahr. Da kommt man auf einen Betrag von 25 Pfennig pro Monat und Mitglied. Gespart wird dieses Geld auch nicht.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das ist aber sehr billig, das Gewissen der Herren!)

    Und dann reden Sie in Ihrem Antrag von einer Ersparnis von 100 Millionen DM. Das Geld würde aber erstens nur gespart, wenn man die Eltern dieser zusätzlich geborenen Kinder davon abhalten würde, ärztliche Versorgung in Anspruch zu nehmen, bis sie selber in das Berufsleben eintreten. Auch Kinder aufzuziehen kostet nämlich entschieden mehr Geld, auch für die Krankenkassen.

    (Hornung [CDU/CSU]: Jetzt hört's doch auf! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Also können Sie überhaupt nicht von Einsparungen oder der Notwendigkeit von Einsparungen reden. Sagen Sie ehrlich, um was es Ihnen denn eigentlich geht.

    (Zustimmung bei der SPD und den GRÜNEN)

    Sinken würde die Zahl der Abtreibungen sowieso nicht. Was steigen würde, sind die illegalen Abtreibungen;

    (Frau Blunck [SPD]: Richtig!)

    was steigen würde, sind die Komplikationen, bis hin zu Todesfällen,

    (Frau Blunck [SPD]: Richtig!) durch unerfahrene Kurpfuscher usw.


    (Frau Blunck [SPD]: Von der Demütigung ganz zu schweigen!)

    Und diese Folgekosten lasten Sie ohne Gewissensbisse der Versichertengemeinschaft an.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Soweit der finanzielle Aspekt. Aber da war ja noch das Gewissen. Unumstritten war sie freilich nicht, die Reform des § 218, weder die Fristenlösung noch der Kompromiß Indikationslösung. Trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichts wird sie immer noch als nicht rechtmäßig angegriffen. Wir sagen dazu, egal, was das Bundesverfassungsgericht dazu sagt: Die persönlichen Gewissenskonflikte sind Gewissenskonflikte, die in den ganz konkreten menschlichen individuellen Problemen der Frau liegen; sie können nicht per Strafe in irgendeiner Weise aus der Welt geschafft werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Immer wird unterstellt, abtreibende Frauen handelten gewissenlos. Zeugt es nicht eher von Gewissenlosigkeit, eine Frau in einer Notlage zu zwingen, gegen ihr Gewissen ein Kind auszutragen oder aus finanzieller Not beim Kurpfuscher ihr Leben aufs Spiel zu setzen oder vielleicht durch die schwierige Geldbeschaffung die Abtreibung solange hinauszuzögern und das Risiko von Komplikationen zu vergrößern? Hier steht Gewissen gegen Gewissen.
    Krankenversicherungsbeiträge haben mit Gewissen überhaupt nichts zu tun.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Sie sind Beiträge, die zu zahlen fast jeder und jede verpflichtet ist, abhängig vom Einkommen, aber unabhängig davon, wie oft jemand zum Arzt geht oder zur Ärztin, wieviel Pillen oder wieviel Alkohol er schluckt, wie oft jemand eine Entziehungskur macht usw. Auf Grund unseres Systems der sogenannten Solidargemeinschaft zahlen alle die gesundheitlichen Folgen des Lebenswandels aller mit, egal, ob sie nun aus Gewissensgründen antialkoholisch, in jeder Beziehung gesund leben oder ob sie mit ihrer Lebensweise ihre Gesundheit ruinieren und die Kassen belasten.
    Interessant ist, wo sich Ihr Gewissen, meine Herren, regt, wofür Sie sich angeblich verantwortlich fühlen. Würde man Ihnen sagen, sie seien verantwortlich für die Wirtschaftspolitik allgemein oder für diese oder jene Bauruine, für diesen oder jenen abgestürzten Starfighter, für diesen oder jenen Verkehrstoten, weil Sie ja alles das mit Ihren Steuern finanziert haben, Sie würden das rundweg ablehnen.

    (Sielaff [SPD]: Damit meinen Sie aber nur die Unionsmänner!)

    — Gut. — Geht es aber um die monatlichen 25 Pfennig, die es Frauen ermöglichen, das ihnen gesetzlich zuerkannte Recht auf Abtreibung in Anspruch zu nehmen, fühlen Sie sich so verantwortlich, daß Sie meinen, ihnen dieses Recht noch nehmen zu können.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Ein weiteres Argument fällt noch häufig; auch heute ist es gefallen: Krankenkassen seien nur zur Verhinderung und Heilung von Krankheiten da. Aber Schwangerschaft ist keine Krankkeit und Schwangerschaftsabbruch natürlich auch nicht unbedingt eine Sache der Vorsorge. Ein sorgfältig durchgeführter Abbruch unter allen notwendigen medizinischen und sozialen Bedingungen verhindert allerdings, daß Frauen nach Abbrüchen durch Kurpfuscher Ärzte in Anspruch nehmen müssen und eventuell an den Folgen sterben.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Tausend Frauen pro Jahr sind schätzungsweise auf diese Art jämmerlich verblutet. Das, was Sie mit diesem Antrag vorhaben, führt zu nichts anderem als zur Rückkehr zu solchen Zuständen.

    (Frau Blunck [SPD]: Das ist ihre Moral!)




    Frau Dr. Bard
    Sie sind dann verantwortlich für die tausend Menschen im Jahr, die dann wieder verbluten werden.

    (Dolata [CDU/CSU]: Und Sie für 200 000! — Zuruf von der SPD: Haben Sie nicht Gewissenskonflikte?)

    Ihnen geht es nicht um Krankheit und Kosten. Ihnen geht es darum, einen Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht der Frau zu starten. Sie benutzen die Krankenkassenfinanzierung als einen Vorwand, die Indikationslösung zu stürzen.

    (Dolata [CDU/CSU]: Das ist eine Unterstellung! — Widerspruch von der SPD und den GRÜNEN)

    Es gibt keine finanziellen Gründe, es gibt keine Ersparnisgründe, es gibt überhaupt keinen Grund, das anders zu sehen. Sie haben hier auch nichts anderes dargelegt. Immer noch wird Frauen hier auch nichts anderes dargelegt. Immer noch wird Frauen unterstellt, sie würden gedankenlos abtreiben und die Abtreibung als Mittel der Empfängnisverhütung benutzen, j a sie seien verantwortungslos — das wurde heute auch angedeutet —, Verlust des Rechtsbewußtseins, ja es mache ihnen vielleicht sogar Spaß.
    Aber hinter jedem scheinbar so einfachen und gedankenlosen Gang stehen eine konfliktbeladene Zeit des Abwartens, des Überlegens, der Beratung, des Wartens, der Anfeindungen, und ein gewaltsamer Eingriff, der leider häufig auch schmerzhaft ist, eine Zeit körperlicher Beschwerden nach dem Abbruch und der psychischen Aufarbeitung dieses Entschlusses. In die Situation kommen Sie nicht, um das beurteilen zu können. Die Entscheidung, ein Kind nicht zu bekommen, erfordert nicht weniger Verantwortung als die Entscheidung, ein Kind zu bekommen. Und diese Entscheidung kann niemand der einzelnen Frau abnehmen.

    (Beifall der Abg. Frau Blunck [SPD])

    Ihr die Entscheidung aber wirklich zu überlassen, hieße eigentlich die ersatzlose Streichung des § 218. Die Indikationslösung ist immer noch nur ein Kompromiß, weil sie die Frau immer noch dazu zwingt, ihre gewissenhafte Entscheidung gegenüber anderen zu rechtfertigen. Wenn ich mir anschaue, vor welchen scheinmoralischen Ansprüchen der Männer sie da zu bestehen hat, ist es gar nicht so leicht für die Frau, dies zu rechtfertigen, ja sie muß es fast verkaufen, damit sie überhaupt unter die Paragraphen fällt. Und auf diesem Weg wird sie heute noch behindert, statt daß ihr geholfen wird. Es ist schon jetzt so, daß die Angebote an Beratungsstellen die Möglichkeiten noch erschweren.
    Sie sagen, wir wollen die Indikationslösung ja gar nicht ankratzen, wir wollen sie nur nicht finanzieren, und wir wollen nicht mitverantwortlich sein. Aber was immer Sie beschließen: Sie sind mitverantwortlich. Sie sind mitverantwortlich als Zeuger, Sie sind aber auch mitverantwortlich als Vertreter dieses Systems, als Abgeordnete, die hier zu entscheiden haben.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Sehr richtig!)

    Statt sich jetzt Ihren Kopf zu zerbrechen über das Gewissen von uns Frauen, jeder einzelnen Frau, die sich in solche Konflikte begibt, sollten Sie sich, meine Herren, wirklich verantwortlich fühlen für den Schutz des Lebens, des geborenen und des ungeborenen, nämlich da, wo es anfängt wichtig zu werden, wo es dringend notwendig ist. Die Bedingungen dafür, daß mehr Kinder aufwachsen können, sind, in einer Gesellschaft zu leben, die nicht waffenstarrend ist, in der keine chemischen, biologischen und Atombomben lagern, ist soziale Sicherheit, ist die Möglichkeit der Kinder, in Frieden aufwachsen zu können, und ist es die konkrete Not der Mütter zu beseitigen, wo sie ihre Kinder eigentlich lassen sollen, wenn sie gezwungen sind zu arbeiten. Nicht zuletzt ist es auch die Frage, daß sie in einer gesunden Umwelt aufwachsen können.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wenn Sie Ihr Gewissen drückt und wenn Sie was für den Schutz des Lebens tun wollen, dann fangen Sie da an. Damit werden Sie allerdings die Zahl der Abtreibungen herunterdrücken können. Damit werden Sie es allerdings mehr Frauen ermöglichen, auch wieder ja zu ihren Kindern zu sagen. Das, was Sie tun, ist eigentlich nur Strafe. Was Sie versuchen, ist garantiert nur der Weg der Frauen, die in Not geraten, in die Illegalität.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)