Rede:
ID1006901000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 45
    1. der: 3
    2. Geschäftsordnung: 3
    3. Meine: 2
    4. Damen: 2
    5. und: 2
    6. Herren,: 2
    7. ich: 2
    8. das: 2
    9. Wort: 2
    10. die: 2
    11. hat: 2
    12. nach: 2
    13. bevor: 1
    14. weitergebe,: 1
    15. möchte: 1
    16. darauf: 1
    17. hinweisen,: 1
    18. daß: 1
    19. Bemerkung: 1
    20. „mit: 1
    21. Genehmigung: 1
    22. des: 1
    23. Präsidenten": 1
    24. nicht: 1
    25. entspricht.: 1
    26. Der: 1
    27. Präsident: 1
    28. unserer: 1
    29. nichts: 1
    30. zu: 1
    31. genehmigen.: 1
    32. Er: 1
    33. könnte: 1
    34. vielmehr: 1
    35. umgekehrt: 1
    36. auf: 1
    37. Pflicht: 1
    38. zur: 1
    39. freien: 1
    40. Rede: 1
    41. §: 1
    42. 33: 1
    43. hinweisen.\n: 1
    44. Abgeordnete: 1
    45. Cronenberg.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/69 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 69. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 Inhalt: Eintritt der Abg. Frau Dr. Lepsius in den Deutschen Bundestag 4835 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Hauck 4835A Erweiterung der Tagesordnung 4835 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 4835 B Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Demokratischen Republik Somalia und der begleitenden Delegation 4848 A Begrüßung des Präsidenten der Liberalen Internationalen, Senator Dr. Malagodi . 4848 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1984 — Drucksache 10/827 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1379 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1390 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz -- KOV) — Drucksache 10/1149 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1366 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1391 — Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4836 A Heyenn SPD 4837 D Seehofer CDU/CSU 4840 D Frau Potthast GRÜNE 4843 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 4845 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1062 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1063 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz) — Drucksache 10/1064 — Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 4848 D Fink, Senator des Landes Berlin . . . 4850 C Delorme SPD 4852 A Frau Augustin CDU/CSU 4853 D Frau Schoppe GRÜNE 4854 D Eimer (Fürth) FDP 4856 B Beratung des Berichts des Petitionsausschusses Bitten und Beschwerden an den Deutschen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahre 1983 - Drucksache 10/1193 — Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 4857 D Vahlberg SPD 4860 A Neuhausen FDP 4861 D Frau Nickels GRÜNE 4863 B Schlottmann CDU/CSU 4864 D Wartenberg (Berlin) SPD 4866 C Haungs CDU/CSU 4868 D Hiller (Lübeck) SPD 4870 C Dr. Göhner CDU/CSU 4871 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Bernrath, Schäfer (Offenburg), Dr. Wernitz, Dr. Schmude, Dr. Penner, Roth, Rapp (Göppingen), Stiegler, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Begrenzung der Nebentätigkeit von Angehörigen des öffentlichen Dienstes (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 10/1034 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 10/1319 — Bernrath SPD 4889 B Doss CDU/CSU 4890 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 4892 A Dr. Hirsch FDP 4892 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Kampf gegen staatlich sanktionierten Mord — Drucksache 10/978 — Duve SPD 4894 A Frau Geiger CDU/CSU 4896 B Horacek GRÜNE 4898 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 4900 B Möllemann, Staatsminister AA 4901 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes — Drucksache 10/1389 — Stockhausen CDU/CSU 4904 B Müller (Schweinfurt) SPD 4906 A Paintner FDP 4908 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4909 D Kiechle, Bundesminister BML 4912 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Genf am 23. Oktober 1978 unterzeichneten Fassung des Internationalen Übereinkommens zum Schutz von Pflanzenzüchtungen — Drucksache 10/817 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1252 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) — Drucksache 10/1262 — Rode (Wietzen) CDU/CSU 4915 B Kißlinger SPD 4917 A Bredehorn FDP 4918 D Dr. Jannsen GRÜNE 4921 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Seefischereigesetzes — Drucksache 10/1021 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 III Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1335 — Eigen CDU/CSU 4923 A Frau Blunck SPD 4924 D Bredehorn FDP 4925 D Sauermilch GRÜNE 4926 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" hier: Rahmenplan 1984 bis 1987 — Drucksachen 10/626, 10/1250 — Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 4928 D Immer (Altenkirchen) SPD 4930 D Paintner FDP 4933 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4935 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Übersiedlung von Deutschen aus der DDR und Ost-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/1321 — Reddemann CDU/CSU 4938 A Frau Terborg SPD 4939 D Ronneburger FDP 4941 A Schneider (Berlin) GRÜNE 4942 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Werner, Dr. Althammer, Dr. Czaja, Dr. Jobst, Jäger (Wangen), Sauter (Epfendorf), Petersen, Dr. Friedmann, Dr. Kunz (Weiden), Sauer (Stuttgart), Kroll-Schlüter, Graf Huyn, Brunner, Jagoda, Dr. Todenhöfer, Milz, Dr. Schwörer, Keller, Biehle, Graf von Waldburg-Zeil, Jung (Lörrach), Hornung, Tillmann, Rossmanith, Seehofer, Bühler (Bruchsal), Ruf, Höpfinger, Schneider (Idar-Oberstein), Dr. Kronenberg, Schlottmann, Weiß, Lemmrich, Dr. Unland, Dr. Möller, Hedrich, Müller (Wesseling), Gerlach (Obernau), Dr. Müller, Magin, Dr. Marx, Dr. Bötsch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung krankenversicherungsrechtlicher Vorschriften über sonstige Hilfen (Sonstige Hilfen — Änderungsgesetz) — Drucksache 10/941 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 4944 B Kirschner SPD 4946 D Werner CDU/CSU 4950 A Frau Dr. Bard GRÜNE 4953 C Dr. Althammer CDU/CSU 4955 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4957 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 4960 A Frau Dr. Czempiel SPD 4962 A Dr. Czaja CDU/CSU 4965 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 4967 C Frau Hürland CDU/CSU (zur GO) . . 4969 D Fragestunde — Drucksache 10/1367 vom 27. April 1984 — Einkommensminderung der milchproduzierenden Betriebe durch Quotierung der Milchmenge und andere Agrarmaßnahmen MdlAnfr 1 27.04.84 Drs 10/1367 Bredehorn FDP Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 4873A ZusFr Bredehorn FDP 4873 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . . 4874 A ZusFr Eigen CDU/CSU 4874 B ZusFr Kolbow SPD 4874 C ZusFr Kirschner SPD 4874 D ZusFr Löffler SPD 4875 B Alternativen bei der Bekämpfung des Borkenkäfers MdlAnfr 2 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 4875 C ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 4875 D ZusFr Eigen CDU/CSU 4876 C ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . . 4876 C Nicht verwendete Mittel aus der Ausgleichsabgabe gem. Schwerbehindertengesetz für 1983 MdlAnfr 3 27.04.84 Drs 10/1367 Grünbeck FDP Antw PStSekr Vogt BMA 4877 A ZusFr Grünbeck FDP 4877 B ZusFr Kirschner SPD 4877 D ZusFr Frau Blunck SPD 4878 A Äußerungen des Bundesministers Dr. Blüm vor dem Europäischen Gewerkschaftsbund in Straßburg über Wochenarbeitszeitverkürzung MdlAnfr 4 27.04.84 Drs 10/1367 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4878 A ZusFr Kirschner SPD 4878 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 ZusFr Kolbow SPD 4879 A ZusFr Lambinus SPD 4879 A ZusFr Gansel SPD 4879 B ZusFr Grünbeck FDP 4879 C ZusFr Dr. Scheer SPD 4879 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 4880 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 4880 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4880 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 4880 C ZusFr Reimann SPD 4881A Aufrechterhaltung der Bundesbahn-Betriebswerke im Zonenrandgebiet bei der Neuorganisation des betriebsmaschinentechnischen Dienstes MdlAnfr 7 27.04.84 Drs 10/1367 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 4881C ZusFr Stiegler SPD 4881 C ZusFr Löffler SPD 4882 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 4882 B ZusFr Krizsan GRÜNE 4882 C ZusFr Brück SPD 4882 C ZusFr Dr. Scheer SPD 4882 D ZusFr Bachmaier SPD 4882 D Vereinbarkeit des geplanten Ausbaus des Fernmeldenetzes mit der beschränkten Übernahme von bei der Bundespost Ausgebildeten in die technische Laufbahn MdlAnfr 9 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 4883 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4883 B ZusFr Stiegler SPD 4883 C Verlängerung der Ausbilder-Eignungs-Verordnung über 1984 hinaus MdlAnfr 14, 15 27.04.84 Drs 10/1367 Schemken CDU/CSU Antw PStSekr Pfeifer BMBW 4884A ZusFr Schemken CDU/CSU 4884 B Verantwortlichkeit der Bundesrepublik Deutschland für ganz Deutschland MdlAnfr 33 27.04.84 Drs 10/1367 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 4884 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4885A ZusFr Stiegler SPD 4885 B ZusFr Lambinus SPD 4885 C Entlassung der Aussiedler aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße aus der polnischen Staatsangehörigkeit MdlAnfr 34 27.04.84 Drs 10/1367 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 4885 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4886 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4886 C Bezahlung deutscher Bediensteter der unteren Besoldungsstufen in den Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 31, 32 27.04.84 Drs 10/1367 Löffler SPD Antw StMin Möllemann AA 4887 A ZusFr Löffler SPD 4887 B ZusFr Krizsan GRÜNE 4887 C Nettozahlungen der Bundesrepublik Deutschland an die EG bei Anhebung des Mehrwertsteueranteils MdlAnfr 19 27.04.84 Drs 10/1367 Kirschner SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 4887 D ZusFr Kirschner SPD 4888 A ZusFr Löffler SPD 4888 B ZusFr Oostergetelo SPD 4888 C ZusFr Stiegler SPD 4888 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4888 D Nächste Sitzung 4970 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4971*A Anlage 2 Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch das Insektenbekämpfungsmittel Lindan MdlAnfr 5 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Dr. Hickel GRÜNE SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 4971* B Anlage 3 Vermeidung von Parallelforschung durch Verbesserung des Technologietransfers zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft; Hinweis bei Existenzgründungen auf Kooperationsmöglichkeiten MdlAnfr 12, 13 27.04.84 Drs 10/1367 von Schmude CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 4971* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 V Anlage 4 Regelung der Rechte und der Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts MdlAnfr 16 27.04.84 Drs 10/1367 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Erhard BMJ . . . . 4972* B Anlage 5 Entfernung der Zoll-Douane-Schilder vor der Europa-Wahl MdlAnfr 20 27.04.84 Drs 10/1367 Antretter SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 4972* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 4835 69. Sitzung Bonn, den 3. Mai 1984 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 68. Sitzung: Auf Seite 4814 B ist der Name „Frau Dr. Lepsius" und auf Seite 4815 C ist der Name „Dr. Voigt (Northeim)" zu streichen. 67. Sitzung, Seite 4641 C, Zeile 9: Zwischen den Worten „sind mehr" ist das Wort „nicht" einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 4. 5. Bahr 3. 5. Boroffka 4. 5. Büchner (Speyer) * 4. 5. Burgmann 4. 5. Buschfort 4. 5. Carstensen (Nordstrand) 4. 5. Catenhusen 4. 5. Dr. Enders 4. 5. Gallus 4. 5. Hartmann 4. 5. Frau Huber 4. 5. Klose 4. 5. Frau Krone-Appuhn 4. 5. Lemmrich * 3. 5. Dr. Mikat 4. 5. Dr. Müller * 4. 5. Müller (Remscheid) 4. 5. Offergeld 4. 5. Pauli 4. 5. Polkehn 4. 5. Porzner 4. 5. Sander 4. 5. Sauer (Salzgitter) ** 4. 5. Schröder (Hannover) 4. 5. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 4. 5. Dr. Stark (Nürtingen) 4. 5. Frau Steinhauer 4. 5. Voigt (Frankfurt) 3. 5. Voigt (Sonthofen) 4. 5. Graf von Waldburg-Zeil 4. 5. Wissmann 4. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel (GRÜNE) (Drucksache 10/1367 Frage 5): Welche Kenntnisse besitzt die Bundesregierung über die Umwelt- und Gesundheitsgefahren, die durch das Insektenbekämpfungsmittel Lindan verursacht werden, insbesondere über seine Fähigkeit, sich bioakkumulativ anzureichern (Beispiel Muttermilch)? Lindan ist nach den Kriterien des Pflanzenschutzgesetzes geprüft und zugelassen. Es gibt umfangreiche Untersuchungen, die die Beurteilung der gesundheitlichen und umweltbezogenen Aspekte gestatten. Schädliche Auswirkungen sind bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung weder bekanntgeworden noch nach dem gegenwärtigen Wissensstand zu erwarten. Anlagen zum Stenographischen Bericht Wie etliche Untersuchungsergebnisse zeigen, erfolgt in Böden unter hiesigen Bedingungen im ersten Jahr nach der Anwendung von Lindan ein starker Abbau und später eine weitere Verminderung dieses Stoffes. Nach einigen Jahren werden nur noch geringe Rückstände an Lindan nachgewiesen. Das Abbauverhalten ist abhängig von den Bodeneigenschaften. Eine Grundwassergefährdung durch Lindan ist kaum zu befürchten, da die Versickerung im Boden gering ist. Im Wasser erfolgt in der Regel kein Abbau, sondern eine Verflüchtigung. Die Kenntnisse über die gesundheitliche Bewertung von Lindan sind in zahlreichen Publikationen zusammengetragen. Ausführliche neuere Zusammenfassungen und Bewertungen finden sich in dem Forschungsbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Hexachlorcyclohexan als Schadstoff in Lebensmitteln", Verlag Chemie 1983 und in der Mitteilung IX der Kommission zur Prüfung von Rückständen in Lebensmitteln (Hexachlorcyclohexan-Kontamination, Ursachen, Situation und Bewertung). In diesen Berichten wird u. a. auf die rasche Ausscheidung gerade von Lindan ausdrücklich hingewiesen. Da keine Neigung zu einer ausgeprägten Akkumulation besteht, ist die Brauchbarkeit und Vertretbarkeit von Lindan als Insektenbekämpfungsmittel gewährleistet. Auch auf internationaler Ebene besteht Übereinstimmung in dieser Bewertung. Hinsichtlich der Rückstände von Lindan in Muttermilch wird auf die Antwort auf die Kleine Anfrage über „Schadstoffe in der Muttermilch" der Fraktionen der SPD und FDP vom 15. Juli 1982 (BT-Drucks. 9/1860) hingewiesen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 10/1367 Fragen 12 und 13): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, den Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft zu intensivieren, um Kosten durch parallel laufende Forschungsvorhaben zu vermeiden und das sogenannte spin-off der Forschungseinrichtungen besser zu nutzen? Wird die Bundesregierung bei Existenzgründungen auf Kooperationsmöglichkeiten mit Forschungseinrichtungen hinweisen, etwa im Rahmen von Förderungs- und Beratungsprogrammen, um vor allem im Aufbau befindlichen Unternehmen kostenintensive Eigenentwicklungen zu ersparen? Zu Frage 12: Staatlich finanzierte Forschungseinrichtungen legen ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten (FuE) bezogen auf die unterschiedlichen Inventions- und Innovationsphasen ins Vorfeld industrieller Tätigkeit. Demgegenüber ist die FuE-Tätigkeit der Wirtschaft in aller Regel produkt- und marktorientiert mit einem relativ geringen Anteil 4972* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 an Grundlagenforschung. Die Bundesregierung wirkt gegenüber den von ihr geförderten Forschungseinrichtungen darauf hin, daß auch in Zukunft diese Rollen- und Aufgabenteilung gewahrt bleibt. Dadurch wird bereits vom Grundsatz her sichergestellt, daß Doppelarbeit auf ein Minimum reduziert wird. Das schließt nicht aus, daß im Einzelfall sinnvolle Parallelentwicklungen im Wettbewerb durchgeführt werden müssen, z. B. um mehrere Wege zum gleichen Ziel zu erproben. Die wirtschaftliche Nutzung der in den Forschungseinrichtungen entstandenen, verwertbaren FuE-Ergebnisse (nicht nur des sogenannten „spinoff") soll durch aktive Technologie-Transfer-Maßnahmen dieser Einrichtungen sichergestellt werden. Über die verschiedenen Ausgestaltungen der Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft hat sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU und FDP geäußert (BT-Drucksache 10/710; Antwort zu Frage 10 und 11). Bezogen speziell auf die Zusammenarbeit der Großforschungseinrichtungen mit der Wirtschaft hat die Bundesregierung ihr Konzept im Bericht zur zukünftigen Entwicklung der Großforschungseinrichtungen dargelegt (BT-Drucksache 10/1377; siehe dort unter Abschnitt 3.2 von Teil A). Zu Frage 13: Die Bundesregierung hat keine Informationen über die Vielzahl der ständig in der Bundesrepublik Deutschland neuentstehenden Unternehmen, ihre speziellen Zielsetzungen und eventuellen Kooperationsbedürfnisse. Sie kann die Unternehmen nicht in der vorgeschlagenen Weise informieren, nicht zuletzt auch deshalb, weil das heute bestehende Netzwerk von Technologieberatungsstellen — seien es private Einrichtungen oder von Industrie- und Handelskammern, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen getragene Stellen — allen interessierten Unternehmensgründern ein gutes Informationsangebot über geeignete Kooperationsmöglichkeiten offeriert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Erhard auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/1367 Frage 16): Was spricht nach Auffassung der Bundesregierung für, was spricht gegen eine Regelung der Rechte und Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts? Rechte und Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts sind seit 1963 unverändert festgelegt und zwar im Gesetz über das Bundesverfassungsgericht und in der Geschäftsordnung des Bundesverfassungsgerichts. Die Dreier-Ausschüsse finden ihre verfassungsrechtliche Legitimation in Artikel 94 Abs. 2 GG, der 1969 im Zusammenhang mit der Verankerung der Verfassungsbeschwerde im Grundgesetz eingefügt wurde. Die Ausschüsse haben die Aufgabe, die Verfassungsbeschwerde vorzuprüfen. Sie können die Annahme der Verfassungsbeschwerde durch einstimmigen Beschluß ablehnen, wenn sie formwidrig, unzulässig, verspätet oder offensichtlich unbegründet ist. Damit wird die Filterfunktion der Dreier-Ausschüsse deutlich. Sie sollen diejenigen Verfassungsbeschwerden aussondern, die z. B. die förmlichen Voraussetzungen nicht erfüllen, keine verfassungsrechtlichen Fragen aufwerfen oder nur solche, über die die Senate bereits negativ entschieden haben. Die Dreier-Ausschüsse tragen damit auf der anderen Seite dazu bei, daß die Konzentration der Senate auf die aussichtsreichen und verfassungsrechtlich relevanten Verfassungsbeschwerden gewährleistet bleibt und die Bearbeitung der „senatsreifen" Verfahren in angemessener Zeit und zugleich mit gebotener Sorgfalt ermöglicht wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Antretter (SPD) (Drucksache 10/1367 Frage 20): Treffen Gerüchte zu, daß die Zoll-Douane-Schilder entgegen den Ankündigungen des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Häfele im Deutschen Bundestag vor einigen Monaten noch vor der Europa-Wahl von der Bundesregierung ersatzlos abgemacht werden, und wenn ja, wann? Die Gerüchte, daß die „Zoll/Douane"-Schilder noch vor der Europa-Wahl ersatzlos entfernt werden, treffen nicht zu. Die „Zoll/Douane"-Schilder sind Verkehrszeichen nach der Straßenverkehrs-Ordnung, die die Kraftfahrer darauf hinweisen, daß sie sich darauf einzustellen haben, wegen der Grenzkontrollen anzuhalten. Das Hinweiszeichen ist unverzichtbar. Es werden jedoch Überlegungen angestellt, ob es sinnvoll ist, für das Hinweiszeichen eine andere Aufschrift zu wählen. Fraglich ist dabei, ob diese Maßnahme eine Werbewirksamkeit für Europa haben kann, da die EG-Bürger in erster Linie an Kontrollerleichterungen an den Binnengrenzen der Gemeinschaft, weniger aber an der Aufschrift von Verkehrszeichen interessiert sind. Außerdem wäre eine Änderung der Aufschrift nur sinnvoll, wenn die benachbarten EG-Länder dem deutschen Beispiel folgen würden. Die Meinungsbildung ist noch nicht abgeschlossen. Da die Änderung der Aufschrift eine Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung erforderlich machen würde, die der Zustimmung des Bundesrates bedürfte, ist sie vor der Europa-Wahl nicht mehr möglich.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Potthast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Guten Morgen, meine Damen und Herren!

    (Zurufe von der CDU/CSU: Guten Morgen! — Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Guten Morgen, liebe Freundin!)

    Guten Morgen, liebe Bürger und Bürgerinnen! „Eine sichere Rente haben ältere Menschen verdient." — Herr Blüm, das waren Ihre Worte. Welche Gültigkeit hat diese Aussage eigentlich für die Frauen? — „Respekt vor der Lebensleistung der älteren Generation", Herr Blüm, das waren Ihre Worte. Ist dieser Respekt eigentlich auch für die älteren Frauen gültig?
    Die Diskussion um eine Neuordnung der Alterssicherung, die nach dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 1976 im Jahre 1984 stattfinden sollte, wird derzeit nur noch in Expertenzirkeln geführt oder aber hier kurz in lapidaren Nebensätzen erwähnt. Aus der öffentlichen politischen Diskussion ist sie verschwunden. Nirgendwo mehr geht es um den Ausbau einer eigenständigen Alterssicherung der Frau. Die Diskussion dreht sich fast ausschließlich um die Reform der Hinterbliebenenversorgung.
    Um es auf den Punkt zu bringen: Die Interessen der erwerbstätigen Frauen, die auf Grund ihrer hier oftmals erwähnten benachteiligten Position im Erwerbsleben gewöhnlich viel niedrigere Renten als Männer beziehen, werden durch diese Reformverengung vernachlässigt. Für die Interessen der nicht erwerbstätigen Frauen wird letztlich nur ideologische Schaumschlägerei betrieben; denn beispielsweise die von Herrn Blüm vorgeschlagene Nichtanrechnung von Eigenrenten, sofern sie unter 900 DM bleiben,

    (Dr. George [CDU/CSU]: Jetzt machen wir hier heute doch erst mal Rentenversicherung! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Sagen Sie mal was zur Rentenerhöhung!)

    täuscht darüber hinweg, daß sehr viele Frauen, ja die weit überwiegende Mehrheit der Frauen — selbst diejenigen mit Ansprüchen auf eine Hinterbliebenenrente —, diese Grenze von 900 DM überhaupt erst gar nicht erreichen.

    (Dr. George [CDU/CSU]: Sie haben das falsche Papier dabei!)

    Die durchschnittliche Versichertenrente der Frauen, d. h. der Durchschnitt der Renten, die auf eigene Erwerbstätigkeit und eigene Beitragsleistungen zurückgehen, lag 1983 in der Arbeiterrentenversicherung bei knapp 424 DM monatlich. Dies entspricht etwa einem Drittel der durchschnittlichen Altersruhegelder der Männer. 60 % der Frauen bezogen gar eine noch niedrigere Rente. In der Angestelltenversicherung lag 1983 die durchschnittliche Versichertenrente für Frauen mit 768 DM bei der Hälfte der Rente, die Männer durchschnittlich beziehen.
    Frauen, gerade alte Frauen werden hier in der Bundesrepublik in die Armut getrieben. Wo bleibt eigentlich Ihr soziales Gewissen — von Respekt einmal ganz zu schweigen — gegenüber den Frauen, die unter allergrößten Entbehrungen nach dem Krieg aus Trümmern Häuser gebaut haben'?

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dieser Respekt sieht so aus, daß knapp zwei Drittel aller alleinstehenden Frauen mit Sozialhilfe gleichzeitig eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen. Das heißt: Diese Frauen sind auf Sozialhilfe angewiesen.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Das ist doch nichts Negatives! — Frau Schoppe Wer sich einmal damit beschäftigt hat, weiß, wie sehr die meisten den Gang zum Sozialamt scheuen. (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Machen Sie doch hier die Sozialhilfe nicht madig!)

    Die Gründe dafür, weshalb Frauen hier in der Bundesrepublik Sozialhilfe noch zu der Rente beziehen müssen, liegen in der allgemeinen Diskriminierung der Frau in der Gesellschaft begründet;

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    denn trotz besserer Schulabschlüsse werden Frauen mehrheitlich auf die am schlechtesten bezahlten Erwerbsarbeitsplätze gedrängt oder am besten ganz heraus aus dem Erwerbsarbeitsprozeß. Das heißt: hinein in die Ehe, um schön fleißig Kinder zu produzieren, die dann wieder die Rentenbezüge der Männer sicherstellen können. Frauen haben in der Regel die Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen schlechtestbezahlter Berufsarbeit oder unbezahlter Hausfrauenarbeit, sofern ihnen überhaupt eine Wahl bleibt.
    Wer annimmt, daß es den Frauen von heute im Alter einmal bessergehen könnte, hat sich arg getäuscht; denn auch heute noch treten gerade bei Frauen nicht zuletzt entsprechend dem christdemokratischen Ideologiekonzept der Drei-PhasenTheorie Lücken im Versicherungsverlauf auf, die



    Frau Potthast
    ein späteres Renteneinkommen noch niedriger halten, als es auf Grund unter- und unbezahlter Frauenarbeit ohnehin schon aussehen würde.

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: Haben Sie schon mal was von Tarifhoheit gehört?)

    Dahinter steckt immer noch das Leitbild der Hausfrauenehe, das mittlerweile durch das soeben erwähnte schicke Drei-Phasen-Modell — Beruf, Kinder, wieder Beruf — etwas modifiziert wurde und dessen fehlender Realitätsbezug verdeckt, daß die Frauen angesichts der Massenarbeitslosigkeit nicht mehr in den Beruf zurückkommen und/oder höchst minderqualifizierte Tätigkeiten zugewiesen bekommen.
    Die Rentenreformdiskussion Ende der 70er Jahre endete dann auch mit dem Vorschlag der Teilhaberente, d. h. einer Reform der Hinterbliebenenversorgung, bei der nicht im Todesfall des Ehepartners, sondern erst bei eigener Erreichung der Altersgrenze die Teilhaberente als quasi eigenständige Rente gezahlt werden soll. Diesem Modell hatten sich damals alle etablierten Parteien und die Gewerkschaften angeschlossen. Wir halten auch diesen Minimalkompromiß des herrschenden Männersozialkartells, der kostenneutral sein sollte, für völlig ungenügend,

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Jetzt haben Sie Ihre Seite vom letzten Donnerstag aufgelegt!)

    weil er kein Schritt in Richtung auf eine wirklich eigenständige Sicherung der Frau ist.
    Was ist heute? Heute diskutiert niemand mehr, nicht einmal über die Teilhaberente. Ihr sozialdemokratischen Genossen da drüben auf der Oppositionsbank, als ihr an der Regierung ward, da habt ihr keine einzige Regierungsvorlage zur Rentenreform produziert. Aber ist das ein Wunder? Denn ohne eure eigenen Karrierebegleiterinnen könntet ihr nicht hier sitzen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Lachen bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Jetzt bleibt es nach den Bundesregierungsplänen bei der abgeleiteten Sicherung der Frau oder, präziser formuliert, bei der bekannten gesetzlichen Rentenverunsicherung. Denn so erleben die Frauen das unwürdige Spiel um ihre wenigen Groschen.
    In diesem Jahr, 1984, in dem wir über eine Rentenreform zugunsten der Frauen reden sollten, reden wir hier im Deutschen Bundestag über eine geradezu lächerliche Rentenanpassung von 0,65 für das Jahr 1984.
    Ich möchte mich hier über die technischen Einzelheiten des Rentenanpassungsgesetzes nicht auslassen. Denn hier im Plenarsaal wie auch im federführenden Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung glaubt „mann" immer noch, mit Gerede um technische Einzelheiten menschliche Schicksale zudekken zu können. Deshalb möchte ich mich dabei auf folgende Punkte beschränken.
    Erstens. Ohne hier irgendwen der Lüge bezichtigen zu wollen, müssen wir wohl von real 0,65 %
    Erhöhung sprechen und sie gegen die 1,3 % der Regierung halten. Denn ehrlicherweise sollte wir das Jahr am 1. Januar beginnen lassen und nicht, wie die Regierung, am 1. Juli 1984.
    Zweitens. Viel wichtiger als diese Details ist mir jedoch, daß das Geschwätz von der prozentualen Erhöhung die Realität völlig vernebelt, ja, geradezu verfälscht. Denn wenn eine Frau mit der durchschnittlichen eigenständigen Arbeiterinnenrente von 424 DM eine Rentenerhöhung von 0,65 % erhält, dann erhält sie gerade 2,75 DM monatlich mehr, auf das Jahr 1984 verteilt — wahrlich großzügig, wenn wir uns daran erinnern, wie hier in Selbstbedienungsmanier die Diätenerhöhung pro Abgeordneten im Monat mehr ausmacht als das durchschnittliche Renteneinkommen der Frauen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Kolb [CDU/ CSU]: Nein jetzt hauen Sie aber die Zahlen durcheinander! — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das ist wirklich ein Skandal!)

    — Es ist mehr als ein Skandal.
    Wenn wir gerade von Zahlenjongliererei in diesem Zusammenhang sprechen, so möchte ich noch auf eine zweite zu sprechen kommen, die uns GRÜNEN ebenfalls sehr am Herzen liegt: den Rentnerinnen- und Rentnerbetrug durch die Manipulation des Bundeszuschusses an die gesetzliche Rentenversicherung. Anknüpfen möchte ich an eine Behauptung, wie sie beispielsweise von dem Kollegen Cronenberg in der ersten Rentenanpassungsdebatte vom 26. Januar 1984 in den Raum geworfen wurde. Er sprach — ich zitiere, um den Unsinn deutlicher werden zu lassen; selbstverständlich mit Erlaubnis des Präsidenten —:

    (Kolb [CDU/CSU]: Das ist nicht notwendig!)

    Die Zuschüsse des Bundes an die Rentenversicherungsträger sind, gemessen am Haushalt des Bundes, immer konstant zwischen 9 und 11 % gewesen.
    Damit möchte Herr Cronenberg dem Vorwurf der GRÜNEN und im übrigen sämtlicher Rentenversicherungsträger begegnen, daß der Bundeszuschuß völlig grundlos von 1957 an von 31,9 % auf ca. 16 % gestrichen worden ist. Die Argumentation von Kollegen Cronenberg ist so typisch wie an der Sache vorbei. Denn entscheidend für die Beurteilung des Bundes an den Rentenausgaben kann nicht sein, wie groß der Bundeshaushalt ist, sondern die Beurteilung muß sich nach den Rentenausgaben richten.
    Ganz kurz etwas zur Geschichte des Bundeszuschusses. Seit der Bismarckschen Sozialgesetzgebung ist der Zuschuß des Staates — heute „Bundeszuschuß" genannt — Teil der Finanzierung der Alterssicherung. Der ursprüngliche Reichszuschuß bezweckte vor allem den Ausgleich von Lasten, die der Rentenversicherung aus sozialpolitischen Gründen übertragen wurden. Der Bundeszuschuß, der also im Prinzip aus dem Reichszuschuß entstand, ist ein Ergebnis der Rentenreform von 1956/57. § 1389 RVO und § 116 AVG regeln, daß der Bundes-



    Frau Potthast
    zuschuß nur noch für die Ausgaben gezahlt werden soll, die nicht Leistungen der Alterssicherung sind. Eine getrennte Rechnungsführung bei den Rentenversicherungsträgern hinsichtlich der Leistungen findet nicht statt, so daß das angestrebte Prinzip der Transparenz nicht verwirklicht werden kann.
    Ich möchte hier daran erinnern, daß unser Antrag vom 23. Juni 1983 „Sofortmaßnahme Erhöhung des Bundeszuschusses der Rentenversicherung", der u. a. vorsah, die Bundesregierung aufzufordern, eine Bestimmung der Fremdleistungen vorzunehmen, leider mehrheitlich abgelehnt wurde, wie das in der Regel bei unseren Anträgen der Fall ist.
    Die Bundestagsfraktion der GRÜNEN hat einen Modellvorschlag für ein sogenanntes alternatives Rentenmodell für alle entwickelt, das derzeit von einem renomierten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitut durchgerechnet wird. Es soll im Sommer 1984 als Diskussionsvorschlag und als grundlegende Alternative zum rentenpolitischen Flickwerk der Bundesregierung und zum abgestandenen Minimalreformismus der Sozialdemokratie an die Öffentlichkeit kommen. Die wichtigsten Elemente dieses Modells sind:
    Erstens. Eine Grundrente für jede Bürgerin und für jeden Bürger in Höhe von 1 200 DM nach heutigem Preisniveau.

    (Kolb [CDU/CSU]: Wissen Sie, was das kostet? 156 Milliarden DM!)

    — Herr Kolb, hören Sie einmal zu! — Diese Grundrente gehört steuerfinanziert, wobei wir zur nötigen Erhöhung der Steuereinnahmen ein ganzes Bündel von Vorschlägen machen werden, zu dem u. a. eine Wertschöpfungssteuer, eine Streichung des Ehegattensplitting usw. gehören werden. Die Grundrente ist finanzierbar — Herr Kolb, hören Sie zu —,

    (Kolb [CDU/CSU]: Ja, ich höre!)

    wie wir sehen werden, gewiß jedoch nicht ohne eine Umverteilung von oben nach unten. Wahrscheinlich werden auch Sie davon betroffen werden, Herr Kolb. Sie soll ein Grünes sozialpolitisches Grundziel konkret machen, Sozialpolitik heißt vor allem die Vermeidung von Armut.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Von Arbeit!)

    Zweitens. Eine solche Grundrente bedeutet bereits einen eigenständigen Rentenanspruch für Frauen und Männer. Darüber hinaus soll ein Zusatzsystem — ein öffentliches, kein privates, wohlgemerkt — für eine eigenständige Sicherung von Frauen und Männern Sorge tragen.
    Um es zusammenzufassen: Es geht uns nicht darum, mehr, mehr und mehr zu fordern, auch wenn dies angesichts der Millionen, die sich Großindustrie und Besserverdienende derzeit in die Taschen streichen, verständlich erscheint. Es geht uns als Ökologen um eine sinnvolle Neuorientierung der Gesellschaftspolitik, in der die Rentenpolitik nicht zuletzt auf Grund des zunehmenden Anteils alter Menschen eine große Rolle spielt. Hier gilt für uns als Prämisse, daß kein Mensch in Armut geraten darf und daß die Frauen eine eigenständige Sicherung benötigen. Erst dann gilt es über das zu reden, was über der Grundrente liegt, über die Pensionen und Betriebsrenten in Bereichen oberhalb von 5 000 DM; und darüber, wie diese zu sichern seien.
    Ich bin gespannt, was die Herren dazu zu sagen haben.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Dr. Rainer Barzel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, bevor ich das Wort weitergebe, möchte ich darauf hinweisen, daß die Bemerkung „mit Genehmigung des Präsidenten" nicht der Geschäftsordnung entspricht. Der Präsident hat nach unserer Geschäftsordnung nichts zu genehmigen. Er könnte vielmehr umgekehrt auf die Pflicht zur freien Rede nach § 33 der Geschäftsordnung hinweisen.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)

Meine Damen und Herren, das Wort hat der Abgeordnete Cronenberg.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dieter-Julius Cronenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Guten Morgen, Frau Potthast!

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie haben hinsichtlich unseres alten Streits, was die richtige Bezugsgröße ist — Bundeshaushalt oder Haushalt der Rentenversicherungsträger —, hier heute morgen einiges Richtige und einiges Neue gesagt. Dummerweise ist das Neue nicht richtig und das Richtige nicht neu.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von den GRÜNEN)

    Die Situation ist folgende: Meine These, Frau Potthast, daß sich die Zuschüsse des Bundeshaushalts an die Rentenversicherung um 10 % bewegen, ist durch Ihre heutigen Ausführungen bestätigt worden; das war in der Tat richtig.

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Wie ist das Verhältnis zu den Ausgaben?)

    Die Frage, welches die richtige Bezugsgröße ist, möchte ich — noch einmal wiederholend — beantworten, indem ich sage: Versicherungsfremde Leistungen — die Rentenversicherung ist ein Versicherungssystem — müssen aus dem Bundeshaushalt, also aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden. Mit Rücksicht auf die Entwicklung bei den Kriegsfolgeleistungen und andere Entwicklungen sinkt dieser Anteil kontinuierlich. Frau Potthast, wir stimmen darin überein, daß wir versicherungsfremde Leistungen, die aus dem Bundeshaushalt finanziert werden, transparent zu machen, auszuweisen haben. Nach meiner festen Überzeugung wird dann deutlich, daß sie in der Nähe dieses 10-%-Satzes liegen werden. Nachdem Sie nun aus der letzten Diskussion die Erkenntnis mit nach Hause genommen haben, daß die 10% richtig sind, bitte ich Sie, auch über die sich daraus ergebende logische Schlußfolgerung nachzudenken. Vielleicht kommen Sie dann auch zu der richtigen Erkenntnis, daß der Bundeshaushalt — und nicht die Ren-
    4846 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag. den 3. Mai 1984
    Cronenberg (Arnsberg)

    tenversicherungshaushalte — die richtige Bezugsgröße ist, so daß wir dann diese Diskussion mit Lust, Laune und Freude fortsetzen können.
    Nicht nur ältere Bürger fragen sich, wie es mit unserem Alterssicherungssystem weitergeht. Nicht nur ältere Menschen meinen, dies sei eine Gretchenfrage, und zwar nicht nur für unsere älteren Menschen. Die Frage ist berechtigt. Denn unsere Gesellschaft weist einen wachsenden Anteil älterer Mitbürger aus. 40% unseres Sozialbudgets von 524 Milliarden DM, meine Damen und Herren, etwa ein Drittel unseres Bruttosozialproduktes, werden zur Zeit für die Alterssicherung aufgewandt. 30 Millionen Mitbürger sind in der Rentenversicherung pflichtversichert, und 13 Millionen Rentner beziehen Rente. Das heißt in concreto: An jedem Arbeitstag werden ca. 500 Millionen DM an Renten gezahlt.
    Dieser Umstand gibt Veranlassung, sehr sauber abzuwägen, wie ich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den drei Generationen herstellen kann. Debatten, die mit dem Schlagwort „Renten auf Pump" bewußt Angst machen oder in denen die Einheitsrente ohne Rücksicht auf Beitragsleistung gefordert wird, dienen weder den alten Menschen noch der Sicherheit der Renten. Ich möchte mit vollem Ernst an alle Seiten des Hauses sagen: Ich finde es betrüblich, erschreckend, daß es eine Kontinuität in der Argumentation der jeweiligen Opposition gibt. Immer dann, wenn man in der Opposition ist, versucht man, die alten Menschen durch Angstmachen zu verunsichern. Da sind die einen nicht besser als die anderen; das ist eine unglückselige Kontinuität, die Sie hier praktizieren. Das möchte ich hier einmal mit allem Bedauern feststellen.

    (Beifall bei der FDP — Abg. Lutz [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang für die Liberalen noch einmal grundsätzlich feststellen: Rentenansprüche haben Eigentumscharakter und sind verfassungsrechtlich gesichert. Beitragsleistung und Rente müssen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Sie sind für viele Bürger die wesentliche — häufig die einzige — Sicherung im Alter oder bei Invalidität. Wer versucht, die alten Bürger zu verunsichern, wer Panik schürt, versündigt sich an diesen alten Mitbürgern. Solchen Versuchen sollten wir alle ruhig, aber energisch entgegentreten.
    Eindeutige Zielbestimmung in der Rentenpolitik konsequentes Verhalten, Ehrlichkeit an Stelle von Wortblasen — das erwartet der Bürger mit Recht von denjenigen Politikern, die für unsere Renten verantwortlich sind. Das Schielen auf den Schlitz der Wahlurne hilft niemandem, vor allen Dingen nicht unseren älteren Mitbürgern. Machen wir uns nichts vor: Mit dem so technisch erscheinenden Gesetz über die Rentenanpassung werden die Lebensverhältnisse von Millionen von Menschen beeinflußt. Machen wir deutlich, auch den Rentnern deutlich, daß die Finanzierung der Renten entscheidend von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, von der Beschäftigtensituation in unserem Land ab-
    hängt. Es sind die Beiträge der aktiven Generation, mit denen die Renten bezahlt werden. Dahinter steckt die Leistung dieser unserer aktiv arbeitenden Mitbürger. Aber mittel- und langfristig wird die Rente nicht nur durch die Wirtschaftsentwicklung, sondern maßgeblich auch durch die Bevölkerungsentwicklung beeinflußt.
    Wie schon öfters von dieser Stelle aus festgestellt, haben in den vergangenen Jahrzehnten die beiden grollen Parteien im Wettlauf miteinander Leistung und Umfang in unserem Rentensicherungssystem ausgeweitet. Neue Verpflichtungen können aber nur durch höhere Beiträge bezahlt werden. Höhere Beiträge — das kann nicht oft genug wiederholt werden — bestimmen nun einmal den Preis für den Faktor Arbeit. Der Preis für den Faktor Arbeit bestimmt unsere Wettbewerbsfähigkeit und entscheidet darüber, in welchem Umfang in unserem Land Arbeit ist und somit auch Rentenversicherungsbeiträge hereinkommen. Deswegen muß es unser Bestreben sein, dafür Sorge zu tragen, daß der Faktor Arbeit auch nicht über Rentenversicherungsbeiträge teurer wird.

    (Beifall bei der FDP)

    Es ist nicht Lust am Sparen oder reines fiskalisches Denken, was die Notwendigkeit einer langfristigen Konsolidierung hervorgerufen hat, sondern es sind notwendige und vertretbare Eingriffe gewesen. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang feststellen: Diese notwendigen und vertretbaren Eingriffe sind in den Haushaltsstrukturgesetzen der alten Koalition begonnen worden — richtigerweise und dankenswerterweise — und in der neuen Koalition konsequent fortgesetzt worden.

    (Dr. Faltlhauser [CDU/CSU]: Aber anders, besser! — Dr. Kunz [Weiden] [CDU/CSU]: Wesentlich besser!)

    Insofern bin ich froh, daß hier im Sinn einer richtigen Politik eine wünschenswerte Kontinuität festzustellen ist.

    (Lutz [SPD]: Das ist nun wahrlich die Krone!)

    Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei den Sozialdemokraten ausdrücklich bedanken, daß sie durch Eugen Glombig in der vorigen Debatte hier ein unmißverständliches und klares Ja zur Aktualisierung gesagt haben. Das ist eine richtige, vernünftige und im Prinzip zu begrüßende Feststellung der Sozialdemokraten.

    (Zuruf des Abg. Lutz [SPD])

    Eine ebenso richtige Feststellung hat er getroffen, als er sagte, daß im Grund genommen der gleichmäßige Anstieg von Rentnereinkommen und Einkommen der Aktiven notwendig und richtig ist. Auch hierfür möchte ich mich bedanken. Denn das sind die Thesen, die ich von diesem Pult seit 1979 vertreten habe. Als ich zum erstenmal für meine Fraktion hier über diesen gleichmäßigen Anstieg sprechen durfte, habe ich von beiden großen Fraktionen nicht gerade begeisterte Zustimmung, sondern massive Kritik erfahren. Mit einer gewissen Genugtuung darf ich darum heute mich selber zitie-



    Cronenberg (Arnsberg)

    ren, ohne den Präsidenten zu fragen. Ich habe damals nämlich erklärt:
    Wir sind für die gleichberechtigte Teilnahme von Rentnern und Arbeitnehmern am allgemeinen Einkommenswachstum. Das ist sachgerecht, das ist vernünftig, und das ist ehrlich. Und was wir nicht wollen, ist, den Eindruck erwecken, als könnten Renten erheblich weiter wachsen, wenn die verfügbaren Einkommen der noch aktiv Beschäftigten stagnieren. Eine Politik, die so vorgehen würde, würde letztlich jede Leistungsbereitschaft, jeden Leistungswillen in Frage stellen.
    Wenn ich die öffentlichen Äußerungen der beiden Fraktionen heute sehe, müßten diese meine Ausführungen von 1979 eigentlich die allgemeine Zustimmung des Hauses finden. Dies darf ich mit einer gewissen Genugtuung feststellen.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Setzen wir diesen eingeschlagenen Weg beharrlich fort. Wenn die Erhöhung sich in etwa an den Nettosteigerungen der Einkommen der aktiv Tätigen orientiert, dann wird es möglich sein, ohne unzumutbare Beitragssatzerhöhungen bis zum Ende des Jahrhunderts die Rentenentwicklung fortzusetzen.
    Unter Berücksichtigung der finanziellen Situation der Rentenversicherung werden mit der Reform der Hinterbliebenenversorgung nicht alle Wunschträume realisiert werden können. Im Interesse notwendiger und möglichst großer Kostenneutralität werden wir uns auf das vom Bundesverfassungsgericht vorgegebene notwendige Maß beschränken müssen.
    Aber lassen Sie mich in dieser Diskussion noch einige grundsätzliche Bemerkungen machen, die unsere Auffassung wiedergeben. Ich kann mich nicht der Auffassung anschließen, daß Witwen- und Witwerrenten als reine Unterhaltsansprüche und nicht als Versicherungsleistungen zu verstehen sein sollen. Wie Sie wissen, legen wir Liberalen auf das Versicherungsprinzip in der Rentenversicherung außerordentlich großen Wert. Ich möchte deswegen in diesem Zusammenhang klarstellen, Herr Bundesarbeitsminister, daß die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung meiner Auffassung nach so kalkuliert worden sind, daß „das Risiko Ehe" und die Versorgung des überlebenden Ehegatten, des Ehepartners, in den Versicherungsprämien, also in den Beitragsleistungen, Berücksichtigung finden. Wenn Sie so wollen: Das ist einkalkuliert und deswegen auch Versicherungsleistung.
    Wir müssen bei der Neuregelung der Hinterbliebenenrente, bei allem Respekt vor der Kostenneutralität, sehr darauf achten, daß nicht eine Gruppe von Frauen einseitig zur Kasse gebeten wird. Die Diskussion der vergangenen Monate hat gezeigt, daß keines der bisher diskutierten Modelle den Anforderungen und Wünschen gerecht wird. In aller Offenheit möchte ich auch zugeben, daß das früher von allen Parteien, auch von uns, auch von mir, favorisierte Modell der Teilhaberente zahlreiche
    Probleme aufwirft, die ich mit dieser Deutlichkeit vorher nicht gesehen habe. Nicht alle Beteiligten sind sich offensichtlich der Tatsache bewußt gewesen, daß auch die Teilhaberente Probleme im Zusammenhang mit Anrechnungen enthält. Diese müssen wir bei den zukünftigen Diskussionen berücksichtigen.
    Unabhängig davon, wie und für welches Modell wir uns letztendlich entscheiden, halte ich es für die Akzeptanz der Neuregelung der Hinterbliebenenversorgung für dringendst erforderlich, daß die Kindererziehungszeiten berücksichtigt werden. Dies ist eine alte liberale Forderung. Dies sollte ebenso wie andere versicherungsfremde Leistungen nicht von der Solidargemeinschaft der Versicherten, sondern von der Allgemeinheit, der Solidargemeinschaft der Steuerzahler, bezahlt werden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Auch hier befinde ich mich in der Kontinuität meiner Argumentation.

    (Lutz [SPD]: Wann kommt es denn?)

    — Mein lieber Egon Lutz, wir beide haben sehr lange zusammengearbeitet; um nennenswerte Fortschritte zu erzielen, ist es erforderlich gewesen, Geduld aufzuwenden. Ich bitte den Kollegen Lutz für diese Koalition um die gleiche Geduld, die er in der Vergangenheit von den Kollegen der Opposition verlangt hat. Wir werden auch in dieser Sache in aller Ruhe und Sachlichkeit zu dem frühestmöglichen Zeitpunkt zu einem positiven Ergebnis kommen,

    (Kolb [CDU/CSU]: Wir schaffen das viel schneller! — Lutz [SPD]: Abgelehnt!)

    von dem ich hoffe, daß ihm sogar die sozialdemokratische Fraktion, indem sie ihren eigenen Vorstellungen treu bleibt, zum Schluß, wenn nicht begeistert, so doch — wie nennt der Kollege Heyenn dies? — mit der Faust in der Tasche zustimmen kann.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Zähneknirschend!)

    Ich muß leider auf den Rest meiner Ausführungen zu grundsätzlichen Fragen verzichten; denn sonst bekomme ich — wie mir die Uhr zeigt — von dem Herrn Präsidenten ein Warnzeichen.
    Ich darf deswegen zum Abschluß noch einmal deutlich machen: Für die Liberalen hat die Alterssicherung durch den Drei- Generationen-Vertrag eine ganz hohe Bedeutung. Der faire Ausgleich zwischen den drei Generationen, den in der Ausbildung Befindlichen, den aktiv Tätigen, die die Beiträge erwirtschaften, und den Rentnern, die ihre berechtigten Ansprüche gegenüber der Solidargemeinschaft geltend machen, verlangt bei wachsendem Alterskoeffizienten, bei einem größer werdenden Anteil von alten Menschen, ein vernünftiges Verhalten. Jede überproportionale Steigerung der Renten wäre im Interesse der Rentner unverantwortlich. Wer das Volumen der zu verteilenden Masse mit der Folge zu erhöhen versucht, daß es insgesamt weniger Arbeit und weniger zu verteilende Masse gibt, wird allen schaden, der zukünftigen Ge-



    Cronenberg (Arnsberg)

    neration, der Aktiven-Generation und den Rentnern. Dies kann und wird nicht Ziel liberaler Rentenpolitik sein.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)