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ID1006900200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/69 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 69. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 Inhalt: Eintritt der Abg. Frau Dr. Lepsius in den Deutschen Bundestag 4835 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Hauck 4835A Erweiterung der Tagesordnung 4835 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 4835 B Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Demokratischen Republik Somalia und der begleitenden Delegation 4848 A Begrüßung des Präsidenten der Liberalen Internationalen, Senator Dr. Malagodi . 4848 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Geldleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung im Jahre 1984 — Drucksache 10/827 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1379 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1390 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz -- KOV) — Drucksache 10/1149 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1366 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1391 — Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4836 A Heyenn SPD 4837 D Seehofer CDU/CSU 4840 D Frau Potthast GRÜNE 4843 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 4845 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1062 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1063 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz) — Drucksache 10/1064 — Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 4848 D Fink, Senator des Landes Berlin . . . 4850 C Delorme SPD 4852 A Frau Augustin CDU/CSU 4853 D Frau Schoppe GRÜNE 4854 D Eimer (Fürth) FDP 4856 B Beratung des Berichts des Petitionsausschusses Bitten und Beschwerden an den Deutschen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahre 1983 - Drucksache 10/1193 — Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 4857 D Vahlberg SPD 4860 A Neuhausen FDP 4861 D Frau Nickels GRÜNE 4863 B Schlottmann CDU/CSU 4864 D Wartenberg (Berlin) SPD 4866 C Haungs CDU/CSU 4868 D Hiller (Lübeck) SPD 4870 C Dr. Göhner CDU/CSU 4871 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Bernrath, Schäfer (Offenburg), Dr. Wernitz, Dr. Schmude, Dr. Penner, Roth, Rapp (Göppingen), Stiegler, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Begrenzung der Nebentätigkeit von Angehörigen des öffentlichen Dienstes (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 10/1034 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Nebentätigkeitsbegrenzungsgesetz) — Drucksache 10/1319 — Bernrath SPD 4889 B Doss CDU/CSU 4890 D Fischer (Frankfurt) GRÜNE 4892 A Dr. Hirsch FDP 4892 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Kampf gegen staatlich sanktionierten Mord — Drucksache 10/978 — Duve SPD 4894 A Frau Geiger CDU/CSU 4896 B Horacek GRÜNE 4898 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 4900 B Möllemann, Staatsminister AA 4901 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes — Drucksache 10/1389 — Stockhausen CDU/CSU 4904 B Müller (Schweinfurt) SPD 4906 A Paintner FDP 4908 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4909 D Kiechle, Bundesminister BML 4912 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Genf am 23. Oktober 1978 unterzeichneten Fassung des Internationalen Übereinkommens zum Schutz von Pflanzenzüchtungen — Drucksache 10/817 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1252 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) — Drucksache 10/1262 — Rode (Wietzen) CDU/CSU 4915 B Kißlinger SPD 4917 A Bredehorn FDP 4918 D Dr. Jannsen GRÜNE 4921 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Seefischereigesetzes — Drucksache 10/1021 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 III Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1335 — Eigen CDU/CSU 4923 A Frau Blunck SPD 4924 D Bredehorn FDP 4925 D Sauermilch GRÜNE 4926 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" hier: Rahmenplan 1984 bis 1987 — Drucksachen 10/626, 10/1250 — Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 4928 D Immer (Altenkirchen) SPD 4930 D Paintner FDP 4933 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4935 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Übersiedlung von Deutschen aus der DDR und Ost-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/1321 — Reddemann CDU/CSU 4938 A Frau Terborg SPD 4939 D Ronneburger FDP 4941 A Schneider (Berlin) GRÜNE 4942 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Werner, Dr. Althammer, Dr. Czaja, Dr. Jobst, Jäger (Wangen), Sauter (Epfendorf), Petersen, Dr. Friedmann, Dr. Kunz (Weiden), Sauer (Stuttgart), Kroll-Schlüter, Graf Huyn, Brunner, Jagoda, Dr. Todenhöfer, Milz, Dr. Schwörer, Keller, Biehle, Graf von Waldburg-Zeil, Jung (Lörrach), Hornung, Tillmann, Rossmanith, Seehofer, Bühler (Bruchsal), Ruf, Höpfinger, Schneider (Idar-Oberstein), Dr. Kronenberg, Schlottmann, Weiß, Lemmrich, Dr. Unland, Dr. Möller, Hedrich, Müller (Wesseling), Gerlach (Obernau), Dr. Müller, Magin, Dr. Marx, Dr. Bötsch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung krankenversicherungsrechtlicher Vorschriften über sonstige Hilfen (Sonstige Hilfen — Änderungsgesetz) — Drucksache 10/941 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 4944 B Kirschner SPD 4946 D Werner CDU/CSU 4950 A Frau Dr. Bard GRÜNE 4953 C Dr. Althammer CDU/CSU 4955 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4957 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 4960 A Frau Dr. Czempiel SPD 4962 A Dr. Czaja CDU/CSU 4965 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 4967 C Frau Hürland CDU/CSU (zur GO) . . 4969 D Fragestunde — Drucksache 10/1367 vom 27. April 1984 — Einkommensminderung der milchproduzierenden Betriebe durch Quotierung der Milchmenge und andere Agrarmaßnahmen MdlAnfr 1 27.04.84 Drs 10/1367 Bredehorn FDP Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 4873A ZusFr Bredehorn FDP 4873 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . . 4874 A ZusFr Eigen CDU/CSU 4874 B ZusFr Kolbow SPD 4874 C ZusFr Kirschner SPD 4874 D ZusFr Löffler SPD 4875 B Alternativen bei der Bekämpfung des Borkenkäfers MdlAnfr 2 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 4875 C ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 4875 D ZusFr Eigen CDU/CSU 4876 C ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . . 4876 C Nicht verwendete Mittel aus der Ausgleichsabgabe gem. Schwerbehindertengesetz für 1983 MdlAnfr 3 27.04.84 Drs 10/1367 Grünbeck FDP Antw PStSekr Vogt BMA 4877 A ZusFr Grünbeck FDP 4877 B ZusFr Kirschner SPD 4877 D ZusFr Frau Blunck SPD 4878 A Äußerungen des Bundesministers Dr. Blüm vor dem Europäischen Gewerkschaftsbund in Straßburg über Wochenarbeitszeitverkürzung MdlAnfr 4 27.04.84 Drs 10/1367 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4878 A ZusFr Kirschner SPD 4878 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 ZusFr Kolbow SPD 4879 A ZusFr Lambinus SPD 4879 A ZusFr Gansel SPD 4879 B ZusFr Grünbeck FDP 4879 C ZusFr Dr. Scheer SPD 4879 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 4880 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 4880 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4880 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 4880 C ZusFr Reimann SPD 4881A Aufrechterhaltung der Bundesbahn-Betriebswerke im Zonenrandgebiet bei der Neuorganisation des betriebsmaschinentechnischen Dienstes MdlAnfr 7 27.04.84 Drs 10/1367 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 4881C ZusFr Stiegler SPD 4881 C ZusFr Löffler SPD 4882 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 4882 B ZusFr Krizsan GRÜNE 4882 C ZusFr Brück SPD 4882 C ZusFr Dr. Scheer SPD 4882 D ZusFr Bachmaier SPD 4882 D Vereinbarkeit des geplanten Ausbaus des Fernmeldenetzes mit der beschränkten Übernahme von bei der Bundespost Ausgebildeten in die technische Laufbahn MdlAnfr 9 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 4883 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4883 B ZusFr Stiegler SPD 4883 C Verlängerung der Ausbilder-Eignungs-Verordnung über 1984 hinaus MdlAnfr 14, 15 27.04.84 Drs 10/1367 Schemken CDU/CSU Antw PStSekr Pfeifer BMBW 4884A ZusFr Schemken CDU/CSU 4884 B Verantwortlichkeit der Bundesrepublik Deutschland für ganz Deutschland MdlAnfr 33 27.04.84 Drs 10/1367 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 4884 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4885A ZusFr Stiegler SPD 4885 B ZusFr Lambinus SPD 4885 C Entlassung der Aussiedler aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße aus der polnischen Staatsangehörigkeit MdlAnfr 34 27.04.84 Drs 10/1367 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 4885 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4886 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4886 C Bezahlung deutscher Bediensteter der unteren Besoldungsstufen in den Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 31, 32 27.04.84 Drs 10/1367 Löffler SPD Antw StMin Möllemann AA 4887 A ZusFr Löffler SPD 4887 B ZusFr Krizsan GRÜNE 4887 C Nettozahlungen der Bundesrepublik Deutschland an die EG bei Anhebung des Mehrwertsteueranteils MdlAnfr 19 27.04.84 Drs 10/1367 Kirschner SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 4887 D ZusFr Kirschner SPD 4888 A ZusFr Löffler SPD 4888 B ZusFr Oostergetelo SPD 4888 C ZusFr Stiegler SPD 4888 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4888 D Nächste Sitzung 4970 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4971*A Anlage 2 Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch das Insektenbekämpfungsmittel Lindan MdlAnfr 5 27.04.84 Drs 10/1367 Frau Dr. Hickel GRÜNE SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 4971* B Anlage 3 Vermeidung von Parallelforschung durch Verbesserung des Technologietransfers zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft; Hinweis bei Existenzgründungen auf Kooperationsmöglichkeiten MdlAnfr 12, 13 27.04.84 Drs 10/1367 von Schmude CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 4971* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 V Anlage 4 Regelung der Rechte und der Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts MdlAnfr 16 27.04.84 Drs 10/1367 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Erhard BMJ . . . . 4972* B Anlage 5 Entfernung der Zoll-Douane-Schilder vor der Europa-Wahl MdlAnfr 20 27.04.84 Drs 10/1367 Antretter SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 4972* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 4835 69. Sitzung Bonn, den 3. Mai 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 68. Sitzung: Auf Seite 4814 B ist der Name „Frau Dr. Lepsius" und auf Seite 4815 C ist der Name „Dr. Voigt (Northeim)" zu streichen. 67. Sitzung, Seite 4641 C, Zeile 9: Zwischen den Worten „sind mehr" ist das Wort „nicht" einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 4. 5. Bahr 3. 5. Boroffka 4. 5. Büchner (Speyer) * 4. 5. Burgmann 4. 5. Buschfort 4. 5. Carstensen (Nordstrand) 4. 5. Catenhusen 4. 5. Dr. Enders 4. 5. Gallus 4. 5. Hartmann 4. 5. Frau Huber 4. 5. Klose 4. 5. Frau Krone-Appuhn 4. 5. Lemmrich * 3. 5. Dr. Mikat 4. 5. Dr. Müller * 4. 5. Müller (Remscheid) 4. 5. Offergeld 4. 5. Pauli 4. 5. Polkehn 4. 5. Porzner 4. 5. Sander 4. 5. Sauer (Salzgitter) ** 4. 5. Schröder (Hannover) 4. 5. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 4. 5. Dr. Stark (Nürtingen) 4. 5. Frau Steinhauer 4. 5. Voigt (Frankfurt) 3. 5. Voigt (Sonthofen) 4. 5. Graf von Waldburg-Zeil 4. 5. Wissmann 4. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel (GRÜNE) (Drucksache 10/1367 Frage 5): Welche Kenntnisse besitzt die Bundesregierung über die Umwelt- und Gesundheitsgefahren, die durch das Insektenbekämpfungsmittel Lindan verursacht werden, insbesondere über seine Fähigkeit, sich bioakkumulativ anzureichern (Beispiel Muttermilch)? Lindan ist nach den Kriterien des Pflanzenschutzgesetzes geprüft und zugelassen. Es gibt umfangreiche Untersuchungen, die die Beurteilung der gesundheitlichen und umweltbezogenen Aspekte gestatten. Schädliche Auswirkungen sind bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung weder bekanntgeworden noch nach dem gegenwärtigen Wissensstand zu erwarten. Anlagen zum Stenographischen Bericht Wie etliche Untersuchungsergebnisse zeigen, erfolgt in Böden unter hiesigen Bedingungen im ersten Jahr nach der Anwendung von Lindan ein starker Abbau und später eine weitere Verminderung dieses Stoffes. Nach einigen Jahren werden nur noch geringe Rückstände an Lindan nachgewiesen. Das Abbauverhalten ist abhängig von den Bodeneigenschaften. Eine Grundwassergefährdung durch Lindan ist kaum zu befürchten, da die Versickerung im Boden gering ist. Im Wasser erfolgt in der Regel kein Abbau, sondern eine Verflüchtigung. Die Kenntnisse über die gesundheitliche Bewertung von Lindan sind in zahlreichen Publikationen zusammengetragen. Ausführliche neuere Zusammenfassungen und Bewertungen finden sich in dem Forschungsbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Hexachlorcyclohexan als Schadstoff in Lebensmitteln", Verlag Chemie 1983 und in der Mitteilung IX der Kommission zur Prüfung von Rückständen in Lebensmitteln (Hexachlorcyclohexan-Kontamination, Ursachen, Situation und Bewertung). In diesen Berichten wird u. a. auf die rasche Ausscheidung gerade von Lindan ausdrücklich hingewiesen. Da keine Neigung zu einer ausgeprägten Akkumulation besteht, ist die Brauchbarkeit und Vertretbarkeit von Lindan als Insektenbekämpfungsmittel gewährleistet. Auch auf internationaler Ebene besteht Übereinstimmung in dieser Bewertung. Hinsichtlich der Rückstände von Lindan in Muttermilch wird auf die Antwort auf die Kleine Anfrage über „Schadstoffe in der Muttermilch" der Fraktionen der SPD und FDP vom 15. Juli 1982 (BT-Drucks. 9/1860) hingewiesen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 10/1367 Fragen 12 und 13): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, den Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft zu intensivieren, um Kosten durch parallel laufende Forschungsvorhaben zu vermeiden und das sogenannte spin-off der Forschungseinrichtungen besser zu nutzen? Wird die Bundesregierung bei Existenzgründungen auf Kooperationsmöglichkeiten mit Forschungseinrichtungen hinweisen, etwa im Rahmen von Förderungs- und Beratungsprogrammen, um vor allem im Aufbau befindlichen Unternehmen kostenintensive Eigenentwicklungen zu ersparen? Zu Frage 12: Staatlich finanzierte Forschungseinrichtungen legen ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten (FuE) bezogen auf die unterschiedlichen Inventions- und Innovationsphasen ins Vorfeld industrieller Tätigkeit. Demgegenüber ist die FuE-Tätigkeit der Wirtschaft in aller Regel produkt- und marktorientiert mit einem relativ geringen Anteil 4972* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 69. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Mai 1984 an Grundlagenforschung. Die Bundesregierung wirkt gegenüber den von ihr geförderten Forschungseinrichtungen darauf hin, daß auch in Zukunft diese Rollen- und Aufgabenteilung gewahrt bleibt. Dadurch wird bereits vom Grundsatz her sichergestellt, daß Doppelarbeit auf ein Minimum reduziert wird. Das schließt nicht aus, daß im Einzelfall sinnvolle Parallelentwicklungen im Wettbewerb durchgeführt werden müssen, z. B. um mehrere Wege zum gleichen Ziel zu erproben. Die wirtschaftliche Nutzung der in den Forschungseinrichtungen entstandenen, verwertbaren FuE-Ergebnisse (nicht nur des sogenannten „spinoff") soll durch aktive Technologie-Transfer-Maßnahmen dieser Einrichtungen sichergestellt werden. Über die verschiedenen Ausgestaltungen der Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft hat sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU und FDP geäußert (BT-Drucksache 10/710; Antwort zu Frage 10 und 11). Bezogen speziell auf die Zusammenarbeit der Großforschungseinrichtungen mit der Wirtschaft hat die Bundesregierung ihr Konzept im Bericht zur zukünftigen Entwicklung der Großforschungseinrichtungen dargelegt (BT-Drucksache 10/1377; siehe dort unter Abschnitt 3.2 von Teil A). Zu Frage 13: Die Bundesregierung hat keine Informationen über die Vielzahl der ständig in der Bundesrepublik Deutschland neuentstehenden Unternehmen, ihre speziellen Zielsetzungen und eventuellen Kooperationsbedürfnisse. Sie kann die Unternehmen nicht in der vorgeschlagenen Weise informieren, nicht zuletzt auch deshalb, weil das heute bestehende Netzwerk von Technologieberatungsstellen — seien es private Einrichtungen oder von Industrie- und Handelskammern, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen getragene Stellen — allen interessierten Unternehmensgründern ein gutes Informationsangebot über geeignete Kooperationsmöglichkeiten offeriert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Erhard auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/1367 Frage 16): Was spricht nach Auffassung der Bundesregierung für, was spricht gegen eine Regelung der Rechte und Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts? Rechte und Zusammensetzung der sogenannten Dreier-Ausschüsse des Bundesverfassungsgerichts sind seit 1963 unverändert festgelegt und zwar im Gesetz über das Bundesverfassungsgericht und in der Geschäftsordnung des Bundesverfassungsgerichts. Die Dreier-Ausschüsse finden ihre verfassungsrechtliche Legitimation in Artikel 94 Abs. 2 GG, der 1969 im Zusammenhang mit der Verankerung der Verfassungsbeschwerde im Grundgesetz eingefügt wurde. Die Ausschüsse haben die Aufgabe, die Verfassungsbeschwerde vorzuprüfen. Sie können die Annahme der Verfassungsbeschwerde durch einstimmigen Beschluß ablehnen, wenn sie formwidrig, unzulässig, verspätet oder offensichtlich unbegründet ist. Damit wird die Filterfunktion der Dreier-Ausschüsse deutlich. Sie sollen diejenigen Verfassungsbeschwerden aussondern, die z. B. die förmlichen Voraussetzungen nicht erfüllen, keine verfassungsrechtlichen Fragen aufwerfen oder nur solche, über die die Senate bereits negativ entschieden haben. Die Dreier-Ausschüsse tragen damit auf der anderen Seite dazu bei, daß die Konzentration der Senate auf die aussichtsreichen und verfassungsrechtlich relevanten Verfassungsbeschwerden gewährleistet bleibt und die Bearbeitung der „senatsreifen" Verfahren in angemessener Zeit und zugleich mit gebotener Sorgfalt ermöglicht wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Antretter (SPD) (Drucksache 10/1367 Frage 20): Treffen Gerüchte zu, daß die Zoll-Douane-Schilder entgegen den Ankündigungen des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Häfele im Deutschen Bundestag vor einigen Monaten noch vor der Europa-Wahl von der Bundesregierung ersatzlos abgemacht werden, und wenn ja, wann? Die Gerüchte, daß die „Zoll/Douane"-Schilder noch vor der Europa-Wahl ersatzlos entfernt werden, treffen nicht zu. Die „Zoll/Douane"-Schilder sind Verkehrszeichen nach der Straßenverkehrs-Ordnung, die die Kraftfahrer darauf hinweisen, daß sie sich darauf einzustellen haben, wegen der Grenzkontrollen anzuhalten. Das Hinweiszeichen ist unverzichtbar. Es werden jedoch Überlegungen angestellt, ob es sinnvoll ist, für das Hinweiszeichen eine andere Aufschrift zu wählen. Fraglich ist dabei, ob diese Maßnahme eine Werbewirksamkeit für Europa haben kann, da die EG-Bürger in erster Linie an Kontrollerleichterungen an den Binnengrenzen der Gemeinschaft, weniger aber an der Aufschrift von Verkehrszeichen interessiert sind. Außerdem wäre eine Änderung der Aufschrift nur sinnvoll, wenn die benachbarten EG-Länder dem deutschen Beispiel folgen würden. Die Meinungsbildung ist noch nicht abgeschlossen. Da die Änderung der Aufschrift eine Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung erforderlich machen würde, die der Zustimmung des Bundesrates bedürfte, ist sie vor der Europa-Wahl nicht mehr möglich.
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    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Verabschiedung des Rentenanpassungsgesetzes ist eine gute Nachricht für 14,6 Millionen Rentner. Die Bundesregierung ist ihrer Ankündigung treu geblieben, die Renten pünktlich zu erhöhen. Wir halten, was wir versprochen haben, aber wir versprechen auch nicht mehr, als wir halten können.
    Verläßlichkeit ist die Grundlage einer soliden Politik. Auf Verläßlichkeit sind besonders die Rentner angewiesen; Rente muß kalkulierbar bleiben. Für die Rente kann nicht gestreikt werden. Deshalb ist der Gesetzgeber gegenüber den Rentnern in ganz besonderen Treuepflichten. Der Gesetzgeber muß so etwas wie der Treuhänder der Rentner sein.
    Zum 1. Juli 1984 werden die Renten um 3,4 % angehoben. Da die Rentner aber mit weiteren 2 % an den Kosten der Krankenversicherung beteiligt werden, verbleibt ihnen eine effektive Rentenerhöhung von 1,3 %. Von diesem Wert war auch die Bundesregierung ausgegangen, als wir den Gesetzentwurf im Dezember eingebracht haben. Zwischenzeitlich sah es einmal so aus, als müßte der Prozentsatz nach unten korrigiert werden. Gott sei Dank hat sich mittlerweile herausgestellt — das ist auch die letzte Ermittlung des Statistischen Bundesamts —, daß 3,4 % die konkrete Bemessungsgrundlage sind.
    Zum erstenmal wird 1984 die Rente aktualisiert. Das heißt: Maßstab der Rentenerhöhung ist nicht mehr — wie in der Vergangenheit — eine durchschnittliche Lohnentwicklung, die im Zeitpunkt der Rentenanpassung bereits zwei bis vier Jahre zurückliegt; zukünftig ist die Lohnentwicklung des Vorjahres maßgeblich. Damit werden Rentner und Lohnempfänger näher zusammengeführt. Die Aktualisierung der Rentenanpassung macht also auch den Solidaritätsgedanken deutlicher.

    (Beifall des Abg. Dr.-Ing. Kansy [CDU/ CSU] — Lutz [SPD]: Schütterer Beifall!)

    Alt und jung, die Lohnempfänger und die Rentner sitzen in einem Boot. Der Abstand hat ja zu häufig zu Mißverständnissen geführt: Einmal war die Lohnerhöhung höher, und die Rentner fühlten sich benachteiligt; ein andermal war es umgekehrt. Wir bringen also durch diese Aktualisierung auch mehr Plausibilität in das Rentenversicherungssystem.
    Die Beteiligung der Rentner an der Krankenversicherung ist nicht die Erfindung dieser Bundesregierung. Sie wurde bereits im Jahr 1978 in das 21. Rentenanpassungsgesetz eingeführt. Aber ich will hier ausdrücklich betonen: Ich habe die Richtigkeit dieser Maßnahme nie bezweifelt. Ich verstecke mich hier nicht hinter meinen Vorgängern. Denn auch ich glaube, es wäre auf die Dauer nicht zumutbar, daß für die Krankheitskosten der Rentner ausschließlich die aktiven Arbeitnehmer aufkommen. Der vorgesehene Eigenbeitrag der Rentner ist sozial gerechtfertigt, zumal da er — auch darauf muß hingewiesen werden — nur einen Teil
    der tatsächlichen Krankheitskosten deckt. Um es in Zahlen auszudrücken: 3 % Krankenversicherungsbeitrag machen 3,9 Milliarden DM aus; 5 % Krankenversicherungsbeitrag 1985 machen 6,6 Milliarden DM aus. Die tatsächlichen Krankheitskosten der Rentner betrugen 1983 allein 36,5 Milliarden DM. Sie sehen, daß durch den Krankenversicherungsbeitrag der Rentner nur ein Teil der Kosten gedeckt wird, die die Krankenversicherung der Rentner verursacht. Insofern ist es ein zumutbarer Solidaritätsbeitrag, diesmal der Alten für die Jungen.
    Schließlich ist zu berücksichtigen, daß mit der schrittweisen Beteiligung der Rentner an ihren Krankenversichungsbeiträgen mit 1, dann 3, später 5 % das Ziel einer gleichgewichtigen Entwicklung der Renten und der verfügbaren Arbeitnehmereinkommen annähernd erreicht wird. Ich gehe davon aus, daß es unsere gemeinsame Überzeugung ist, daß die Renten so steigen sollen wie die verfügbaren Einkommen. Diese Parallelität zwischen dem Einkommen der Älteren durch Rente und dem Einkommen der Jungen durch Lohn entspricht unserer gemeinsamen Überzeugung.
    Im Durchschnitt des Jahres 1984 steigen die Renten um 2,9%. Das ist eine komplizierte Rechnung. Ich will mich nicht hinter komplizierten Rechnungen verstecken; das kann dann jeder nachprüfen. Wenn man den Jahresdurchschnitt ermitteln will, muß man im ersten Halbjahr 1984 noch die Rentenerhöhung aus 1983 berücksichtigen; die wirkte j a erst im zweiten Halbjahr 1983. Das waren nach Abzug des Krankenversicherungsbeitrags 4,6 %. Jetzt ist die Erhöhung 1,3 %. 4,6 % und 1,3 % müssen zusammengezählt und durch 2 geteilt werden, damit sich der Durchschnitt ergibt. Das sind 2,9 %. Ich will mich gar nicht in die Feinheiten der höheren Mathematik begeben. Das sind einfache Grundelemente der Durchschnittsrechnung. 2,9% — das zeigt, daß wir uns einigermaßen in Parallelität mit der Entwicklung der Nettoeinkommen der Arbeitnehmer bewegen.
    Die gleiche Durchschnittszahl gilt für die Renten der Kriegs- und Wehrdienstopfer, für Impfgeschädigte, für Opfer von Gewalttaten und andere gleichgestellte Personenkreise.
    Sie sehen: Trotz des dringenden Konsolidierungsbedarfs der öffentlichen Haushalte, trotz der Arbeitslosigkeit haben wir den Rentenanpassungstermin gehalten.
    Noch etwas. Nur in diesem Jahr und im Jahr 1977 war das Nettorentenniveau höher als 65%. Das sind die beiden Jahre mit Nachkriegsrekord. Auch darauf können wir gemeinsam stolz sein, ohne deshalb selbstzufrieden zu werden.
    Aus aktuellem Anlaß will ich auch an die Tarifpartner appellieren, bei ihren Tarifverhandlungen auch an die Rentner zu denken. Die Rentner sitzen nämlich mittelbar bei jeder Tarifrunde mit am Verhandlungstisch.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Sehr wahr!)




    Bundesminister Dr. Blüm
    Würden die Tarifparteien den Verteilungsspielraum allein für eine verkürzte Arbeitszeit nutzen,

    (Kolb [CDU/CSU]: Dann gehen die Rentner leer aus!)

    koppelten sie die Rentner vom Ergebnis der wirtschaftlichen Gesundung ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Null-Runden können sinnvoll sein, wenn nichts zu verteilen da ist. Aber wenn wieder Wachstum da ist, dann, meine ich, haben alle Anspruch, an den Früchten dieses Wachstums beteiligt zu werden. Und wenn Wachstum nur in mehr Freizeit umgesetzt werden soll: Die Rentner brauchen nicht mehr Freizeit; die haben Freizeit. Deshalb muß bei der Verteilung dessen, was wieder zu Verteilung ansteht, auch an die Rentner gedacht werden. Deshalb darf der Verteilungskonflikt nicht so geführt werden, als ginge es nur um die Arbeitszeit.
    Mit dem Rentenanpassungsgesetz 1984 wird auch der Dynamisierungsverbund erweitert. Bisher waren nur die Altershilfe für Landwirte und die Kriegsopferversorgung in diesem Anpassungsverfahren. Jetzt beziehen wir auch die Unfallversicherung in diesen Anpassungsvorgang ein. Auch das, meine ich, erhöht wiederum die Schlüssigkeit des Systems. Es ist doch schlüssig, daß alle Renten im gleichen Maße steigen, daß die einen nicht davonlaufen, während die anderen zurückbleiben, sondern daß es hier eine parallele Entwicklung gibt. Diese Harmonisierung hat mit Gleichmacherei überhaupt nichts zu tun; denn die Eigenständigkeit der einzelnen Sicherungsinstitutionen bleibt weiterhin erhalten.
    Die Erhöhung der Renten ist solide finanziert. Die Liquiditätssituation der Rentenversicherung stellt sich in diesem Jahr günstiger dar, als wir sie im Rentenanpassungsbericht 1983 ursprünglich angenommen hatten.

    (Kolb [CDU/CSU]: Im Gegensatz zu früher!)

    — Ja, das ist, wie ich glaube, überhaupt ein Erkennungszeichen unserer Politik. Wir haben hier wie anderswo immer die unteren Möglichkeiten der erwarteten Entwicklung in unsere Rechnungen eingestellt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Und keine Ehrenberge!)

    — Mir ist es lieber, wir rechnen mit schlechteren Entwicklungen und haben dann bessere in den Kassen, als umgekehrt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zum Jahresende 1983 war die Schwankungsreserve um 1,1 Milliarden DM höher, als im Rentenanpassungsbericht geschätzt. Auch wenn wir einkalkulieren müssen, daß Mindereinnahmen bei den Beiträgen aus Sonderzahlungen, vom Krankengeld und eventuell höhere Aufwendungen bei Gesundheitsmaßnahmen oder Renten wegen Erwerbs- und Berufsunfähigkeit noch möglich sind, kann dennoch gesagt werden, daß unsere Rechnung solide fundiert ist.
    Ich will auf ein Risiko aufmerksam machen: das Risiko eines Arbeitskampfes. — Das ist nicht Einmischung in den Tarifkonflikt, sondern es ist die Verantwortung der Bundesregierung, auf mögliche Folgen für die Rentenversicherung hinzuweisen, damit jeder, der an die Wahlurne einer Urabstimmung geht, weiß, was von seiner Stimmentscheidung abhängt. Wenn 1 Million Arbeitnehmer einen Monat streiken oder ausgesperrt sind, verliert die Rentenversicherung über eine halbe Milliarde DM Einnahmen. 1 Million, das ist ein Viertel der Arbeitnehmer in der Metallindustrie.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Dann sollen die Arbeitgeber kompromißbereit sein!)

    Ich sage das zunächst ohne jede Bewertung. Jeder muß wissen, was er tut. Streik betrifft nicht nur die Streikenden, Streik betrifft nicht nur die Unternehmer, Streik ist nicht nur eine Kampfmaßnahme auf dem Arbeitsmarkt, er hat auch Folgen für die Rentenversicherung. Und das muß auch angesichts der Liquiditätslage hier zur Sprache gebracht werden, um auf die Verantwortung hinzuweisen, die beide Tarifpartner haben.

    (Frau Dr. Timm [SPD]: Endlich einmal!)

    — Ich rede nicht nur von Streik, ich rede auch von Aussperrung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich bedanke mich ausdrücklich für den Zwischenruf. Ich halte das gar nicht für eine Korrektur. Es dreht sich um Streik und Aussperrung.
    Ich bleibe bei der festen Absicht, in Sachen Rentenpolitik ein hohes Maß von Gemeinsamkeit zwischen Regierung und Opposition zu suchen. Rentenstreit schafft Unsicherheit, und Unsicherheit ist die Mutter von Angst. Und das haben unsere älteren Mitbürger wahrhaftig nicht verdient.

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: So ist es!)

    Unsere älteren Mitbürger haben sich durch Arbeit und Beitragszahlungen den Anspruch auf eine sichere Rente selber verdient. Und die Jüngeren stehen in der Pflicht, für die Älteren zu sorgen. Sie erwerben sich dadurch, daß sie dieser Pflicht nachkommen, auch das Recht, später, in ihrem Alter, von der dann nachwachsenden Generation genauso behandelt zu werden.
    Insofern ist unsere Rentenpolitik Ausdruck der Generationensolidarität und die heutige Gesetzgebung ein Akt konkreter Solidarität zwischen alt und jung. Sie ist auch der Ausdruck unseres Respektes vor der Lebensleistung der älteren Generation.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Rainer Barzel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Heyenn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günther Heyenn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr verehrter Herr Bundesarbeitsminister, es ist bezeichnend für Sie, daß Ihnen der Hinweis auf Aussperrung, daß Ihnen der Hinweis auf



    Heyenn
    die Verantwortung der Arbeitgeber erst auf einen Zwischenruf eingefallen ist.

    (Beifall bei der SPD — Lebhafter Widerspruch von der CDU/CSU — Kolb [CDU/ CSU]: Jetzt bauen Sie Türken auf!)

    Wer hier mit einer halben Milliarde an Ausfällen für die Rentenversicherung durch einen einmonatigen Streik rechnet, der sollte sich doch vielleicht auch einmal fragen, ob nicht auch eine halbe Milliarde Beitragsausfälle durch eine dilettantische gesetzliche Regelung bei der Einbeziehung der Einmalzahlungen zustande gekommen sind. Diese halbe Milliarde haben Sie, Herr Bundesarbeitsminister, zu verantworten.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Das waren die Arbeitnehmervertreter, die das gefordert haben!)

    Sie sagen, das sei eine gute Nachricht. Ich will Ihnen zugeben: Das hört sich zunächst gut an. Die Renten werden entsprechend der Bruttolohnsteigerung des letzten Jahres um 3,4 % erhöht. Aber dann kommt gleich die Ohrfeige: Der Rentnerkrankenversicherungsbeitrag steigt von 1 auf 3 %. Wer subtrahieren kann, weiß: Es bleiben 1,3 %, und die erst vom 1. Juli an. Das ewige Dazurechnen des ersten Halbjahres ist doch gleichzeitig das Verschweigen, daß man die Rentenanpassung um ein halbes Jahr hinausgeschoben hat und erst jetzt das zahlt, was für die Rentner eigentlich schon im vorigen Jahr fällig gewesen wäre.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Ihr habt doch die Kassen leer gemacht! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Warum denn wohl?)

    Bei einer Preissteigerungsrate 1984 — Herr Kolb, es wird nicht besser, wenn es lauter wird —, die wohl ganz erheblich über 2,5 % liegen wird, wird in erschreckender Weise deutlich, daß die Rentner eine reale Einkommenseinbuße erleiden. Das ist halt nicht der Gleichklang, Herr Bundesarbeitsminister.

    (Dr. George [CDU/CSU]: Bei 6 % Preissteigerung!)

    Das ist nicht das erste Mal. Denn im letzten Jahr betrug die Rentenanpassung bezogen auf das Jahr bei einer Preissteigerungsrate von ungefähr 3 % weit weniger, nämlich 2,3 %.
    Da gibt es noch etwas. Herr Blüm, Sie haben gesagt: Wir, diese Regierung, halten, was wir versprochen haben. Mit der Androhung, den Rentenkrankenversicherungsbeitrag jeweils nicht um 1, sondern 2 % anzuheben, hat der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung vom 13. Oktober 1982 — das ist gar nicht lange her — gesagt, daß dabei die Klein- und Kleinstrentner nicht in unzumutbarer Weise belastet werden.

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    Bei minus 2 % haben Sie Wort gehalten. Wo es aber
    um die kleinen und Kleinstrenten geht, ist nichts
    von der versprochenen Rücksichtnahme zu spüren.
    Bezüglich der Kleinrentner ist nicht Wort gehalten, sondern Wort gebrochen worden.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Kleinrentner sind dank Ihrer Politik in wachsender Zahl auf ergänzende Sozialhilfe angewiesen.
    Beide Anpassungsgesetze — für die Rentenversicherung und für die Kriegsopferversorgung — bringen eine völlig unzureichende Erhöhung. Wir Sozialdemokraten — ich sage das offen — hatten Schwierigkeiten, uns zu einem Ja durchzuringen. Unser Ja erfolgt zähneknirschend. Dabei erkläre ich für meine Fraktion ausdrücklich: Die Bundesregierung und die Koalition haben mit den Haushaltsbegleitgesetzen 1983 und 1984 kurzfristig nicht änderbare Fakten geschaffen. Unsere Zustimmung zum Anpassungsgesetz 1984 und zur Anpassung der Kriegsopferrenten bedeutet keinesfalls eine generelle Zustimmung zur Rentenpolitik dieser Regierung. Unsere grundsätzliche Kritik bleibt bestehen. Denn die Rentenpolitik dieser Regierung ist Stückwerk, unsozial und einseitig gegen die Rentner gerichtet.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Bundesregierung spielt mit gezinkten Karten, wenn sie im Gesetzentwurf davon redet, die Anpassung bedeute Mehraufwendungen von 5,3 Milliarden DM, aber nicht sagt, dal3 2 % von den 3,4 % durch den Krankenversicherungsbeitrag abgezogen werden und weniger als 21/2 Milliarden DM übrigbleiben. Um es konkret zu sagen: Wer 1 000 DM Rente bekommt, erhält ab 1. Juli 13 DM mehr. Wer 10 Millionen DM Betriebsvermögen hat, der spart ab 1. Januar 1984 mehr als 1 000 DM im Monat

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    und mit den richtigen Abschreibungen mehr als 2 000 DM im Monat. Almosen für die sozial Schwachen, kräftige Geschenke für die Begüterten: Für mich heißt dies Endzeitstimmung auch für den sozialen Rechtsstaat.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Er zahlt nur weniger! Zahlen muß er!)

    Zurück, Herr Kolb, zu den so häßlichen Zahlen. Im Jahresdurchschnitt wird die Rente eines Durchschnittsverdieners nach 40 Versicherungsjahren 1 268 DM betragen.

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: Seit wann ist das denn so?)

    Ohne diese Maßnahmen, die Sie zu verantworten haben, nach dem Rechtsstand, den wir Ihnen hinterlassen haben, würde sich diese Rente auf 1 324 DM belaufen. Das wären 4,4 % mehr, und das wäre, hochgerechnet auf 1986, ein Minus von gut 8 %.
    Zusätzlichen Schutz hatte Helmut Kohl den Empfängern kleiner Renten 1982 versprochen. Bei diesen Empfängern kleiner Renten bilden ältere Frauen eine große Gruppe. Viele geraten durch Sie an die Grenze der Armut. Die Benachteiligung für die Frauen durch niedrige Löhne, Frauenlohnabschläge, ein vielfach unterbrochenes Arbeitsleben, durch den Zwang, Erwerbstätigkeiten ohne Versicherungsschutz hinzunehmen, all dieses prägt den Lebensstandard und den sozialen Status vieler



    Heyenn
    Frauen noch im Rentenalter. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, soziale Kontakte, all das verkümmert. Diese Frauen werden isoliert und vereinsamen. Die Busfahrt in die Stadt wird zum finanziellen Problem. Da mag der Bundesarbeitsminister noch so lachen, diese ganz spezielle Frauenarmut macht Mitbürgerinnen, denen wir vieles zu verdanken haben, zu Außenseitern der Gesellschaft.

    (Beifall bei der SPD)

    Bei 700 DM Rente — und das haben Hunderttausende von älteren Frauen in dieser Republik — gibt es eine Erhöhung von 9,10 DM ab 1. Juli dieses Jahres.

    (Zuruf von der SPD)

    Wie war das mit dem Kanzlerversprechen zugunsten der kleinen Rentner? Was hat das mit Menschenwürde zu tun?
    Diese magere Anpassung kann die Bundesregierung auch nicht unter dem Stichwort „Erbschaft" abhandeln. Sie hat diese Probleme selbst geschaffen. Sie betreibt Haushaltskonsolidierung auf dem Rücken der sozial Schwachen und bedient gleichzeitig mit der Gießkanne diejenigen, die haben. Sie hat 1982 die Rentenversicherungsbeiträge der Arbeitslosen mehr als halbiert, hat den Rentenversicherungsträgern 5 Milliarden DM an Beiträgen weggenommen und damit den Bundeshaushalt entlastet. Die Rentenanpassung wurde um ein halbes Jahr verschoben. Der Rentnerkrankenversicherungsbeitrag wird stärker, als früher durch uns vorgesehen, angehoben. Die Aktualisierung — an sich günstig und eine vernünftige Sache — bedeutet aber, in diesem Jahr eingeführt, einen immensen Nachteil für die Rentner mit einer dauernden Senkung des Nettorentenniveaus.

    (Lutz [SPD]: So ist es! — Zuruf des Abg. Cronenberg [FDP])

    Das Krankengeld wurde gekürzt; der Kinderzuschuß wird durch diese Rentenpolitik der neuen Regierung teilweise um mehr als 100 DM verringert. Das ist ein brutales Vorgehen, wenn man weiß, wie hoch EU- und BU-Renten sind. Die Ansprüche von Versicherten auf Renten wegen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit werden gestrichen, wenn in den letzten fünf Jahren nicht mindestens drei Jahre gearbeitet wurde

    (Kolb [CDU/CSU]: Beiträge gezahlt wurden!)

    und wenn man nicht in der Lage ist, regelmäßig Beiträge zu zahlen. Ältere Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen, denen Sie die Rentenansprüche nehmen, kann ich nur empfehlen, noch bis zum 30. Juni, dem Stichtag, Antrag auf Rente wegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit zu stellen, denn Sie schließen ihnen vielfach für ein Jahrzehnt die Möglichkeit aus, überhaupt in Rente zu gehen.
    Diese Rechnung zahlt insgesamt der Rentner. Ist es nicht zynisch, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, heute den Rentnern zu nehmen und heute gleichzeitig zu diskutieren, wie man denn durch steuerliche Entlastungen den mittleren
    und höheren Einkommen mehr geben kann, alles an einem Tag?

    (Beifall bei der SPD)

    Die Opfer der Krise, die sozial Schwachen werden ihrem Schicksal überlassen, die Wohlhabenden teilen sich die Beute.
    Eine Änderung durch dieses Gesetz, von der CDU initiiert, betrifft die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung. Wir tragen sie mit. Die zweite materielle Änderung geht auf unsere Initiative zurück; wir haben den Vorschlag dann interfraktionell eingebracht. Sie soll bewirken, daß Kinderzuschüsse zur Rente nicht mehr dem Krankenversicherungsbeitrag unterliegen.
    Leider konnten wir uns mit unserem Antrag zur orthopädischen Versorgung im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes nicht durchsetzen. Es hat nur zu einer Entschließung gereicht, die wir mittragen, die aber nur einen schwachen Trost darstellt, denn wir alle wissen, daß es bei der orthopädischen Versorgung auch von Kriegsbeschädigten große Probleme gibt. Hier wäre in diesem Jahr ein Handlungsbedarf vorhanden gewesen.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, erstmals in der Geschichte der Rentenversicherung werden in diesem Jahr die Renten auf Pump finanziert. Ich will das gar nicht vertiefen. Wäre dieser Zustand in unserer Regierungszeit eingetreten, hätte die bürgerliche Presse das Bild einer grandiosen Pleite gezeichnet.

    (Lutz [SPD]: So ist es!)

    Heute sagt eben dieselbe Presse: Meine Güte, wer hat denn nicht schon einmal sein Konto überzogen?

    (Dr. George [CDU/CSU]: Bei dieser Erblast!)

    Aber auch mittelfristig, meine Damen und Herren, ist die Finanzlage der Rentenversicherung keinesfalls als stabil zu bezeichnen. Die Annahmen der Bundesregierung sind optimistisch bis zum Gehtnicht-Mehr und sind nur dann real, wenn das wirtschaftliche Wachstum bis 1988 Jahr um Jahr deutlich über dem Produktivitätszuwachs liegt.

    (Kolb [CDU/CSU]: Wer hat denn die Reserven verfrühstückt, Herr Kollege?)

    Daran aber hat selbst Graf Lambsdorff Zweifel, wenn er sich zufällig einmal in der Bundesrepublik aufhält.

    (Jagoda [CDU/CSU]: Das ist noch nicht einmal witzig!)

    Jede weitere Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Stimmen Sie nun zu oder nicht?)

    wird dank Ihrer Kürzung der Rentenversicherungsbeiträge der Arbeitslosen sofort auf die Rentenversicherung durchschlagen.
    Auf die langfristigen Strukturprobleme der Rentenversicherung haben Sie bisher keine Antwort



    Heyenn
    gegeben. Obwohl die Zeit drängt, fehlt ein Gesetzentwurf zur Reform 1984. Das hätten Sie, Herr Blüm, nicht nötig gehabt. Sie haben den konsensfähigen Grundgedanken der Teilhaberente ohne Not verlassen, haben sich auf den Weg eines obskuren Anrechnungsmodells begeben und geraten nun in den Strudel der Interessenvertreter. Was dabei mit der Herausnahme verschiedenster Einkommensbereiche aus der Anrechnung herauskommt, wird ein weiterer Beitrag nicht zur Harmonisierung, sondern zur Entharmonisierung unserer sozialen Sicherungssysteme sein.

    (Beifall bei der SPD)

    Auf die Fragen, wie denn in den 90er Jahren unser Rentenberg finanziert werden soll, wie die Lasten sozial gerecht auf Rentner, Beitragszahler und Staat verteilt werden sollen, wie die Generationensolidarität dauernd gesichert werden kann, sind Sie bisher jede Antwort schuldig geblieben. Das Gutachten der Sachverständigenkommission zur Begutachtung der Alterssicherungssysteme, das die Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten des heutigen Zustandes sehr eindringlich darstellt und das Vorschläge für konkrete Reformen macht, hat diese Bundesregierung fallengelassen wie eine heiße Kartoffel.
    Der Bundesarbeitsminister hat immer wieder davon gesprochen, Rentenpolitik über die Parteigrenzen hinaus machen zu wollen. Den Worten sind keinerlei konkrete Taten gefolgt.

    (Lutz [SPD]: So ist es!) Ich will zusammenfassen.


    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Stimmen Sie zu oder nicht? Nach Ihren Luftblasen!)

    — Wenn Sie meine Ausführungen als Luftblasen bezeichnen

    (Zuruf von der CDU/CSU: Mit Recht!)

    und wenn Sie sagen, wenn bei 700 DM Rente eine Erhöhung um 9,10 DM kritisiert wird, sind das Luftblasen, dann merke ich, daß Ihnen diese Kritik und diese für die Rentner häßlichen Zahlen sehr peinlich sind.

    (Beifall bei der SPD — Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Wer hat denn die Rücklage von acht Monaten auf einen heruntergewirtschaftet?)

    — Immer mit Ihrer Zustimmung, Herr Kollege!

    (Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Sie müßten rot werden! — Er ist doch rot!)

    Wenn Sie denn einmal zugehört hätten, wäre Ihnen auch deutlich geworden, daß ich unsere zähneknirschende Zustimmung angekündigt habe.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Aha!)

    Dennoch will ich Ihnen zusammenfassend folgendes sagen:
    Erstens. Diese Rentenanpassung ist blamabel. Wer unten nimmt, den Haushalt sanieren will und oben gibt, der kann natürlich zu keinem anderen Ergebnis kommen.
    Zweitens. Erstmals werden im Herbst die Renten auf Pump gezahlt.

    (Lutz [SPD]: So ist es!)

    Bei Sozialdemokraten haben die sozialen Sicherungssysteme immer Wasser unter dem Kiel behalten. Bei Norbert Blüm laufen sie auf Grund.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Das Wasser stand Ihnen bis zum Hals! — Jagoda [CDU/CSU]: Und was war mit dem 20. und dem 21. RAG?)

    Drittens. Dem Bundesarbeitsminister ist nichts eingefallen, um die — —

    (Jagoda [CDU/CSU]: Und was ist mit dem 21. RAG?)

    — Natürlich haben auch wir unsere Vergangenheit, Herr Kollege Jagoda. Aber es ist nie dahin gekommen, daß wir Renten auf Pump gezahlt haben. Das führen Sie ein. Das kommt in diesem Jahr.

    (Zustimmung bei der SPD — Kolb [CDU/ CSU]: Wie ist es denn mit Herrn Arendt gewesen? — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    Lassen Sie mich zum Ende kommen. Wir wollen, daß die Rentenversicherung wieder flottgemacht wird. Wir vermissen jeden Ansatz einer konkreten Rentenpolitik hierzu.
    Viertens. Herr Bundesarbeitsminister, es war eine sehr leise Rede, die Sie gehalten haben;

    (Zuruf von der SPD: Lustlos!)

    wahrscheinlich nach dem Motto: Was ich heute morgen hier sage, das macht doch nichts, das merkt doch keiner. Ich sage Ihnen: Was der Blüm tut, merkt jeder in seinem Portemonnaie.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU: Gott sei Dank!)