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    Plenarprotokoll 10/61 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 61. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4281 A Absetzung der Punkte 16 und 24 von der Tagesordnung 4283D, 4401A Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Frankreich und seiner Begleitung 4281 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand — Drucksachen 10/880, 10/985 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1197 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Zuschüsse zum tariflichen Vorruhestandsgeld (Vorruhestandsgeldgesetz) — Drucksache 10/122 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 10/1198 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Rechts der Arbeitsförderung und der gesetzlichen Rentenversicherung an die Einführung von Vorruhestandsleistungen — Drucksachen 10/893, 10/965 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1176 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1199 — Heyenn SPD 4282B, 4290 D Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 4283 B, 4294 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4283 D Stratmann GRÜNE 4288 A von der Wiesche SPD 4297 C Kolb CDU/CSU 4299 D Peter (Kassel) SPD 4304 A Hinsken CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 4306 D Namentliche Abstimmungen . . . 4308A, 4310C Zweite Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Buschfort, Egert, Glombig, Lutz, Dreßler, Heyenn, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes — Drucksache 10/121 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1177 — Lutz SPD 4312 B Hartmann CDU/CSU 4314C Hoss GRÜNE 4317 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4319 B Schreiner SPD 4320 C Vizepräsident Frau Renger 4322 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4322 D Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/980, 10/981 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung der offenen Deklaration (Änderung der Futtermittelverordnung) — Drucksache 10/1053 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Ergänzungsbedürftigkeit rahmenrechtlicher Vorschriften des Bundesjagdgesetzes zum Schutz der Waldfunktionen vor Schäden durch Schalenwild — Drucksache 10/1054 — Dr. Schmidt (Gellersen) SPD 4341A Susset CDU/CSU 4344 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4348 D Paintner FDP 4352 B Müller (Schweinfurt) SPD 4355 C Brunner CDU/CSU 4360 D Bredehorn FDP 4363 B Frau Dr. Bard GRÜNE 4366 B Handlos fraktionslos 4367 C Frau Weyel SPD 4368 D Eigen CDU/CSU 4371C Ertl FDP 4374 B Schartz (Trier) CDU/CSU 4376 B Oostergetelo SPD 4378 C Michels CDU/CSU 4382 A Kiechle, Bundesminister BML 4384 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz-KOV) — Drucksache 10/1149 — Louven CDU/CSU 4388 D Frau Steinhauer SPD 4389 D Eimer (Fürth) FDP 4391 C Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten am RheinMain- Donau- Kanal — Drucksache 10/1110 — Drabiniok GRÜNE 4392 C Dr. Jobst CDU/CSU 4394 B Bamberg SPD 4396 A Hoffie FDP 4398 A Beratung des Vierten Berichts des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksache 10/882 — 4400A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 27. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Einkünfte aus dem Betrieb internationaler Luftverkehrsdienste — Drucksache 10/834 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1058 — 4400 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. April 1983 zur Änderung des Vertrags vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutsch-österreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben — Drucksache 10/1067 — 4400C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1125 — 4400 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Bau und die Unterhaltung einer Grenzbrücke über die Sauer zwischen den Gemeinden Langsur und Mertert — Drucksache 10/1081 — 4400 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT" — Drucksachen 10/1082, 10/1147 — . . . 4400 D Beratung der Übersicht 6 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1123 — 4401A Beratung der Sammelübersicht 27 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1124 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1127 — 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Fünfundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/813, 10/1046 — . . . 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Neunundachtzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Drucksachen 10/853, 10/1047 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/84 — Zollkontingent 1984 für Bananen) — Drucksachen 10/820, 10/1048 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Sechste Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 69/169/ EWG zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Befreiung von den Umsatzsteuern und Sonderverbrauchsteuern bei der Einfuhr im grenzüberschreitenden Reiseverkehr — Drucksachen 10/873 Nr. 23, 10/1043 — 4401 D Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Zivil-militärisches Flugsicherungskonzept in Sobernheim — Drucksache 10/1185 — 4401 D Fragestunde — Drucksache 10/1171 vom 23. März 1984 — Überprüfung der Arbeits- und Geschäftsabläufe im Bundeskanzleramt durch den Bundesrechnungshof MdlAnfr 1, 2 23.03.84 Drs 10/1171 Schröder (Hannover) SPD Antw StSekr Dr. Schreckenberger BK . 4325D, 4326 A, B, C, D, 4327A, B ZusFr Schröder (Hannover) SPD . . 4326 B, C, D, 4327A, 4325 D Verbesserung der Haftbedingungen und des Rechtsschutzes für den wegen Schmuggels in der Türkei verhafteten Deutschen Rudolf Rautenberg MdlAnfr 41, 42 23.03.84 Drs 10/1171 Sauermilch GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . 4327 B, D, 4328 A, B, C ZusFr Sauermilch GRÜNE . . 4327 C, D, 4328A, B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4328 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4328 C Menschenrechtsverletzungen der südafrikanischen Regierung seit 1978 durch illegale Internierung von mindestens 100 Frauen und Kindern in Namibia MdlAnfr 43 23.03.84 Drs 10/1171 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA . . 4328D, 4329A, B ZusFr Toetemeyer SPD 4329A,B Verstärkte Bemühungen um eine Wiedervereinigung Deutschlands im Rahmen der EPZ; Referate für Völkerrecht in den einzelnen Ministerien MdlAnfr 44, 45 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 4329B, 4330 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 4329D, 4330 A, B, C Zahl der aus politischen Gründen in der Tschechoslowakei inhaftierten Deutschen MdlAnfr 46 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . 4330D, 4331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Zusagen der Bundesregierung für eine deutsche Fernsehstunde in Jordanien MdlAnfr 47 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 4331 A, B,C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331B, C Ablehnung der Europäischen Tierschutzkonvention durch die Parlamentarische Versammlung; Einflußnahme der Bundesregierung auf das Ministerkomitee des Europarates in dieser Frage MdlAnfr 74, 75 23.03.84 Drs 10/1171 Antretter SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 4331 D, 4332 A, B, C ZusFr Antretter SPD 4331D, 4332B, C Beurteilung des Carborain-Verfahrens zur Stärkung der Widerstandskraft von Pflanzen und Bäumen MdlAnfr 77 23.03.84 Drs 10/1171 Lattmann CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 4332C, D ZusFr Lattmann CDU/CSU 4332 D Kritik an der Förderung des Behindertensports MdlAnfr 78 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4333 A, B, C ZusFr Amling SPD 4333 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4333 C ZusFr Frau Steinhauer SPD 4333 C Auswirkungen der Einschränkung von Freifahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Behindertensport MdlAnfr 79 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . 4333D, 4334A, B ZusFr Amling SPD 4333 D ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334A ZusFr Lutz SPD 4334 B Einschränkung der Berufsförderungsmaßnahmen angesichts der finanziellen Situation der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 80 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . 4334 C, D, 4335A,B ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334C, D ZusFr Toetemeyer SPD 4335A ZusFr Keller CDU/CSU 4335A Einbeziehung flankierender Maßnahmen zur Unterstützung des Arbeitsmarktes in ein Arbeitsförderungsprogramm zur Verbesserung der Beschäftigung MdlAnfr 81 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4335 B, D, 4336 A, B, C, D, 4337 A,B,C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . . 4335D, 4336 A ZusFr Lutz SPD 4336 B ZusFr Kirschner SPD 4336 C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4336 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 4336 D ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 4337 A ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 4337 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4337 C Inanspruchnahme der Rückkehrhilfe für ausländische Arbeitnehmer MdlAnfr 84 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4337 D ZusFr Kirschner SPD 4337 D Initiativen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Behinderten auf Grund von Anregungen Behinderter im Zusammenhang mit den Haushaltsbegleitgesetzen MdlAnfr 85 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . . 4338 A, B, C, D, 4339 A, B, C, 4340 A, B, C ZusFr Kirschner SPD 4338 B ZusFr Lutz SPD 4338 C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4338 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4339 A ZusFr Egert SPD 4339 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 4339 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4339 C ZusFr Keller CDU/CSU 4339 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 4340 A ZusFr Hettling SPD 4340 B ZusFr Kastning SPD 4340 B Nächste Sitzung 4402 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4403*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 V Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4403* B Anlage 3 Geringster Anstieg des Wohnungsbaus seit 1949 entgegen den Ankündigungen des Bundesbauministers MdlAnfr 3 23.03.84 Drs 10/1171 Stockleben SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4403* D Anlage 4 Verwendung von Granit bei Baumaßnahmen des Bundesverteidigungsministeriums MdlAnfr 8 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Rose CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* B Anlage 5 Beauftragung von Wäschereien am Standort mit der Pflege der Wäsche von Wehrpflichtigen MdlAnfr 13, 14 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Krone-Appuhn CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* C Anlage 6 Benachteiligung von Soldaten auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den GRÜNEN; Überprüfung von Soldaten durch den MAD über die in der ZDv 2/30 genannten Gründe hinaus MdlAnfr 15, 16 23.03.84 Drs 10/1171 Schily GRÜNE SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4405*A Anlage 7 Streichung der Subvention für Sauerkirschen MdlAnfr 72, 73 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 4405* C Anlage 8 Unzureichende Bemessung der Mittel der Bundesanstalt für Arbeit zur individuellen Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung gem. § 44 Abs. 2 a AFG; Auswirkungen auf die Meisterfortbildung und das Ausbildungsangebot MdlAnfr 82, 83 23.03.84 Drs 10/1171 Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 4405* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4281 61. Sitzung Bonn, den 29. März 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 30. 3. Brosi 30. 3. Dr. von Bülow 29. 3. Buschbom 30. 3. Curdt 30. 3. Drabiniok 29. 3. Engelsberger 30. 3. Frau Fischer 30. 3. Gilges 29. 3. Dr. Götz 30. 3. Krizsan 29. 3. Lambinus 30. 3. Liedtke 29. 3. Frau Dr. Martiny-Glotz 29. 3. Dr. Müller* 30. 3. Müller (Düsseldorf) 29. 3. Niegel 30. 3. Offergeld 30. 3. Porzner 30. 3. Schmidt (Hamburg) 30. 3. Schmidt (München) 29. 3. Schmidt (Wattenscheid) 30. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 30. 3. Vahlberg 30. 3. Dr. Warnke 30. 3. Weiskirch (Olpe) 30. 3. Wischnewski 30. 3. Würtz** 30. 3. Dr. Zimmermann 30. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 16. März 1984 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz zum Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1980 Gesetz zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen von 1983 und zur Verlängerung des Internationalen Kaffee-Übereinkommens von 1976 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über das Seelotswesen Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über das Ergebnis der Verhandlungen mit den staatlichen sowjetischen Stellen über die Erfassung und Pflege Anlagen zum Stenographischen Bericht deutscher Kriegsgräber in der Sowjetunion (Drucksache 10/1019) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Unterrichtung durch den Bundesrat Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1981 (Jahresrechnung 1981) (Drucksache 10/1069) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu der Rolle und den Aufgaben der internationalen Finanzinstitutionen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Lage auf den Finanzmärkten (Drucksache 10/ 1068) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Schaffung eines europäischen Kapitalmarkts (Drucksache 10/1073) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur finanziellen Integration in der Gemeinschaft (Drucksache 10/1074 [neu]) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung Kap. 60 04 Tit. 698 01 - Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz - (Drucksache 10/1083) zuständig: Haushaltsausschuß Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mit Schreiben vom 19. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Möglichkeiten für eine Gemeinschaftsbeihilfe zur Finanzierung einer festen Ärmelkanalverbindung (Drucksache 10/207) Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Binnenwasserstraßen in Europa (Drucksache 10/358 Nr. 87) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mit Schreiben vom 22. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften - Status Grönlands - (Drucksache 10/92 Nr. 22) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mit Schreiben vom 26. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlagen abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über gemeinschaftliche Umweltaktionen (GUA) (Drucksache 10/358 Nr. 26) Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Bekämpfung der Luftverunreinigung durch Industrieanlagen (Drucksache 10/92 Nr.71) Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Stockleben (SPD) (Drucksache 10/ 1171 Frage 3): 4404* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Treffen Meldungen des „Spiegel" vom 19. März 1984 zu (S. 132), wonach entgegen den Ankündigungen von Bundesbauminister Dr. Schneider im vergangenen Jahr am wenigsten Wohnungen seit 1949 gebaut worden sind? Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wohnungsbaufertigstellungen sind im Jahre 1983 340 594 Wohnungen fertiggestellt worden. Seit 1949 mit damals 221 960 Fertigstellungen ist dies die niedrigste Fertigstellungsziffer. Dieses Ergebnis des Jahres 1983 beruht auf den ungünstigen Investitionsbedingungen der Jahre 1981 und 1982. In diesen Jahren lag die Fertigstellungsziffer mit 347 002 bzw. 365 462 nur geringfügig über dem Ergebnis des Jahres 1983. Das Ergebnis im Jahre 1983 wäre noch ungünstiger ausgefallen, wenn nicht Ende 1982 sofort die laufenden Konjunkturmaßnahmen eingeleitet worden wären. Es besteht deshalb auch — entgegen der Fragestellung — kein Widerspruch zu den Äußerungen von Bundesminister Dr. Schneider. Denn niemand konnte angesichts des allgemein bekannten Zeitbedarfs für die Bauabschnitte Planung, Genehmigung und Fertigstellung von Bauvorhaben erwarten, daß sich die Zusatzeffekte des Sofortprogramms vom Herbst 1982 bereits 1983 in den Fertigstellungen niederschlagen würden. Nach Verabschiedung des wohnungspolitischen Sofortprogramms und damit nach einer wesentlichen Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau hat Bundesminister Dr. Schneider die Erwartungen geäußert, daß die ergriffenen Maßnahmen zum Bau von zusätzlichen 70 000 bis 100 000 Wohnungen führen werden. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß sich diese Erwartung erfüllen wird. Bereits der hohe Bauübergang zum Jahresbeginn 1984 von 590 000 Wohnungen, die noch nicht fertiggestellt sind bzw. mit deren Bau noch nicht begonnen wurde, zeigt, daß sich die starke Zunahme der Baugenehmigungen im Jahre 1983 — knapp 420 000 gegenüber rd. 335 000 im Jahre 1984 entsprechend niederschlagen wird. Insgesamt bekräftigen die aktuellen Daten die Erwartung, daß 1984 mit einem weiteren Anstieg der realen Wohnungsbauinvestitionen zu rechnen ist und auch die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen spürbar ansteigen wird. Ich halte eine Zahl von 400 000 Fertigstellungen in 1984 für durchaus realistisch. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Dr. Rose (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Frage 8): Beabsichtigt das Bundesverteidigungsministerium eine Aufhebung des Gebots, Baumaßnahmen ausschließlich mit Beton und keinesfalls mit Granitstein durchzuführen? Planung und Durchführung von Baumaßnahmen der Bundeswehr liegen in Verantwortung der Finanzbauverwaltungen der Länder; ihnen stehen dafür vom Bundesminister der Verteidigung herausgegebene „Baufachliche Richtlinien" für Planung und Ausführung zur Verfügung. Diese Richtlinien besagen nicht, daß bei den Bauvorhaben der Bundeswehr ausschließlich Beton und keinesfalls Granitsteine für Bordsteine und Straßen zu verwenden sind. Beim Straßenbau ist grundsätzlich als Zuschlagstoff Natursteinmaterial, also auch Granit zulässig. So wird z. B. gebrochenes Naturgestein als Zuschlagstoff beim Straßenoberbau und/oder als ungebundene Schottertragschicht verwandt. Pflasterdecken aus Natursteinen scheiden im allgemeinen nicht nur wegen der höheren Kosten, sondern auch wegen der Schäden durch Drehbewegungen von Kettenfahrzeugen aus. Bei Bordsteinen sind aus wirtschaftlichen Gründen für den Regelfall Betonbordsteine vorgesehen, da Granitbordsteine bei gleicher Nutzungsdauer etwa doppelt so teuer wie Betonbordsteine sind. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen der Abgeordneten Frau Krone-Appuhn (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Fragen 13 und 14): Trifft es zu, daß es eine Anordnung für die Standortverwaltungen gibt, aus der hervorgeht, daß für die Erledigung der Wäsche der Wehrpflichtigen der billigste Anbieter zu nehmen ist und aus diesem Grunde häufig vom Standort weit entfernte Wäschereien ausgewählt werden, was zu zeitlichen Verzögerungen führt? Wäre es im Interesse einer truppenfreundlichen und wirklich gründlich durchgeführten Pflege der Wäsche der Soldaten nicht sinnvoller, anerkannte gute Wäschereien am Dienstort zu beauftragen, um den Müttern der Soldaten das regelmäßig wiederkehrende Waschen und Bügeln der gesamten Dienstbekleidung zu ersparen? Es ist richtig, daß ortsansässige Firmen mit der Reinigung der Wäsche beauftragt werden sollen, wenn das Angebot von weiter entfernten Betrieben zwar billiger ist, aber Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit nicht den gestellten Anforderungen entsprechen. Es ist aber nicht zulässig, ortsansässigen Firmen mit höheren Preisen nur wegen der kürzeren Entfernung den Zuschlag zu geben. Sie haben sicher wie ich das Bild von Hunderten von Wehrpflichtigen mit ihren weißen Wäschesäkken auf den Bahnhöfen am Wochenende vor Augen. Vielen Wehrpflichtigen ist das pünktliche Einhalten des Abgabetermins und das Ausfüllen des Wäschezettels einfach zu lästig. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, daß auch mein Sohn am Wochenende von Sonthofen bis nach SchleswigHolstein seine Wäsche mit nach Hause bringt. Zur Entlastung ihrer Mütter werden die Soldaten auf die Möglichkeit der kostenlosen Reinigung ihrer Bekleidung schon vor Aufnahme des Wehrdienstes, bei Dienstantritt und fortlaufend durch Bekanntgabe der Wäscheabgabezeiten bei der Truppe hingewiesen. Die Ausstattung übrigens mit dem Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4405* größten Teil der Wäsche ist zahlenmäßig so reichlich bemessen, daß bei einwöchigem Wäscherhythmus dennoch genügend verfügbar ist. Gleichwohl haben sie ihre Gewohnheit kaum geändert, ihre Wäsche mit nach Hause zu nehmen und wie schon vor dem Wehrdienst üblich, ihrer Mutter anzuvertrauen. Daneben dürfte auch das — wenn auch unbegründete — Gefühl eine Rolle spielen, die Mutter mache es ordentlicher und sorgfältiger nach dem Motto „Mutter ist die Beste". Aus vielen Gesprächen mit Müttern, so auch bei der Tagung mit Müttern von Wehrpflichtigen, haben wir die Erfahrung gewonnen, daß die Mütter trotz der zusätzlichen Belastung doch gern diese Gewohnheit ihrer Söhne unterstützen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Schily (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 15 und 16): Entspricht es der Praxis innerhalb der Bundeswehr, daß Soldaten allein auf Grund der Zugehörigkeit zur Partei DIE GRÜNEN Benachteiligungen ausgesetzt sind (Entzug von Sicherheitsstufen, Beförderungsstopp und dergleichen), obwohl ihnen von ihren Vorgesetzten korrektes Verhalten bescheinigt wird und ihnen keine Verstöße gegen Bestimmungen des Soldatengesetzes zum Vorwurf gemacht werden, gegebenenfalls auf welcher rechtlichen Grundlage finden solche Maßnahmen statt? Ist der Bundesregierung bekannt, ob der Militärische Abschirmdienst (MAD) zusätzlich zu den in den geltenden Vorschriften (ZDv 2/30) genannten Gründen eine Überprüfung des Sicherheitsstatus von Soldaten vornimmt, und auf wessen Weisungen werden solche Zusatzüberprüfungen durchgeführt? Zu Frage 15: Nein. Dies entspricht nicht der Gesetzesvorlage und deshalb auch nicht der geübten Praxis. Zu Frage 16: Außer zu den in der ZDv 2/30 genannten Gründen nimmt der Militärische Abschirmdienst nur in einem besonders geregelten Fall eine Sicherheitsüberprüfung vor. So haben die Dienststellenleiter in der Bundeswehr die Möglichkeit, für Soldaten im Grundwehrdienst, denen eine besonders verantwortungsvolle Tätigkeit übertragen werden soll, für deren Wahrnehmung jedoch nach den Bestimmungen der ZDv 2/30 VS-NfD eine Sicherheitsüberprüfung nicht vorgesehen ist, eine Sicherheitsanfrage an das Amt für Sicherheit der Bundeswehr (ASBw) zu richten. Dieses Verfahren wurde auf Grund einer Vereinbarung zwischen den damaligen Bundesministern Baum und Dr. Apel durch BMVg mit Erlaß vom 2. Oktober 1980 in Kraft gesetzt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 72 und 73): Trifft es zu, daß die Subvention bestimmter Sorten von Sauerkirschen (z. B. Schattenmorellen) durch die EG (bisher 0,80 DM pro Kilogramm) gestrichen werden soll, und ab wann wird dies der Fall sein? Ist sich die Bundesregierung der enormen Schwierigkeiten bewußt, die kleinen und mittleren Sauerkirschenanbauern durch die plötzliche Auflassung der Subvention entstehen, nachdem sie sowohl durch die Landwirtschaftsberatung als auch durch die relativ guten Markterlöse dazu angehalten wurden, in den letzten Jahren vermehrt Sauerkirschenkulturen anzulegen? Zu Frage 72: Die EG-Kommission hatte ursprünglich dem Rat eine Streichung der Produktionsbeihilfe für Kirschen in Sirup vorgeschlagen. Der Agrarministerrat hat sich dagegen auf seiner Sitzung am 16./17. März 1984 in Brüssel für eine Beibehaltung der Beihilfe ausgesprochen. Allerdings soll — als Ergebnis eines Kompromisses — die Beihilfe um 60 % gesenkt werden. Zu Frage 73: Die Bundesregierung ist sich der Schwierigkeiten bewußt, die sich auf Grund der Marktbedingungen aus einer sofortigen Streichung ergeben hätten. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 10/1171 Fragen 82 und 83): Trifft es zu, daß die von der Bundesanstalt für Arbeit für Maßnahmen nach § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz (AFG) (individuelle Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung) zur Verfügung gestellten Mittel gemessen an den gestellten Anträgen bei weitem nicht ausreichen? Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen dieser Situation auf die Bereitschaft zur Meisterfortbildung, und welche Auswirkungen dürften sich daraus für das Angebot an Ausbildungsplätzen ergeben? Die nach 'der Änderung des § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz in diesem Jahr aufgetretenen Übergangsschwierigkeiten sind auf einen unerwartet starken Anstieg der Darlehensempfänger in der zweiten Jahreshälfte 1983 zurückzuführen. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung hat auf diese Entwicklung reagiert und im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen die vom Verwaltungsrat der Bundesanstalt am 1. März 1983 beschlossenen Mehrausgaben in Höhe von 87 Millionen DM genehmigt. Durch die Genehmigung der Mehrausgaben wird die schwierige Übergangssituation in Kürze bereinigt sein. Negative Auswirkungen auf die Bildungsbereitschaft sind daher nicht zu erwarten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Bamberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn es eine Eigenart von Politikern wäre, ein schlechtes Gewissen zu haben, dann müßten Sie, Herr Dr. Jobst, in zweierlei Hinsicht ein schlechtes Gewissen haben: erstens als ehemaliger Bundesbahndirektor, als Eisenbahner, der weiß, was da auf die Bahn zukommt. Er ist j a auch nicht unumstritten gewesen. Auch Dollinger, der ihn bejaht, hat den mindestens 200 Millionen nie widersprochen. Zum zweiten: Wenn ich richtig informiert bin — ich bin ja noch nicht so lange da —, hat Volker Hauff niemals die Frage der Einstellung des Kanals als haushaltspolitisch motivierte Frage gesehen, sondern er hat die 950 Millionen DM der Bayerischen Staatsregierung sogar angeboten,

    (Beifall bei der SPD)

    um vernünftige Infrastrukturmaßnahmen einleiten zu können. Vielleicht ist meine Information nicht richtig. Sie wissen ganz genau, daß andere Motive dafür maßgebend waren. Ich glaube, es gehört zur politischen Redlichkeit, das zuzugeben.

    (Beifall bei der SPD)

    Zur Anwesenheit: Ich finde es ein bißchen gespenstisch, wenn auch von den Antragstellern nur ein paar hier sind. Ich glaube aber, das liegt an etwas anderem. Jedes politische Thema, auch wenn es noch so bedeutend scheint, verliert irgendwann mit der Häufigkeit der Wiederholungen, wenn keine neuen Argumente mehr genannt werden können, weil es sie offensichtlich nicht gibt, an Aufmerksamkeitswert. Ich glaube nicht, daß es neuerdings neue Fakten für oder gegen den Kanal gibt, die nicht — manche sagen: bis zum Überdruß — bereits ausdiskutiert worden wären.
    Die Standpunkte sind ja fast unverändert geblieben. In der SPD allerdings nicht. In der SPD hat sich in Bayern etwas bewegt.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Herr Dr. Jobst, das können doch nur die als negativ empfinden, die sich keine Gedanken machen.
    Jede Partei, die sich über so schwerwiegende Fragen Gedanken macht, muß doch unterschiedliche Meinungen haben. Das gehört doch dazu. Vogel hat doch im Wahlkampf in Bayern klipp und klar dazu Stellung genommen.

    (Dr. Jobst [CDU/CSU]: Außerhalb Bayerns!)

    — Er war j a nicht nur außerhalb Bayerns.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Die Plakate, die ihr bundesweit geklebt habt, habt ihr in Bayern nicht geklebt! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ich würde ja gerne in ein Privatissimum eintreten. Ich habe aber nur zehn Minuten.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Neun zuviel!)

    Und dies ist meine erste Rede. Das würde ein bißchen schwierig. Die politische Verantwortung hat sich geändert.
    Ich möchte aber auch folgendes klarstellen. Mit jedem Tag, an dem der Weiterbau fortschreitet, wird eine Einstellung des Baues — es ist ja das Wort von der qualifizierten Beendigung gefallen — einfach unrealistischer, weil dann irgendwann einmal die Überschneidung kommt, daß ein Abreißen der Bauten teurer und nicht unbedingt umweltfreundlicher wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Soweit sind wir bereits!)

    Was vor ein paar Jahren bei dieser Güterabwägung noch durchaus möglich und vertretbar gewesen wäre, muß doch, wenn man geradlinig bleibt, zwangsweise dem um die Sache ringenden Kanalgegner ebenso — der Zeitpunkt scheint erreicht — als Schildbürgerstreich vorkommen wie dem kritikfähigen Befürworter, der weiterbaut, der doch auch erkennt, welcher volkswirtschaftliche Unsinn hier begangen worden ist. Ich stelle ganz klipp und klar fest: Das Schiff wird wohl abgefahren sein, der Preis dafür ist hoch: ökologische Eingriffe, ein ökonomisch fast unvertretbarer Aufwand. Wir können es nicht ändern.
    Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nicht die bekannten Argumente, die ausdiskutiert sind, widerzukäuen. Ich möchte die erneute Diskussion um den Kanal vielleicht als ein typisches Beispiel dafür herausstellen dürfen, wie sehr oft Reden und Handeln bei politisch verantwortlichen Menschen — da beziehe ich alle mit ein — auseinanderklaffen. Welche Anstrengungen machen Politiker, machen Regierungen — auch diese Bundesregierung, bei der es meiner Meinung nach am unbegründetsten überhaupt ist —, Zuversicht auszustrahlen! Man suggeriert ununterbrochen — da fällt mir immer der niederbayerische Kabarettist, Zimmerschild ein —: Wir machen alles, wir können alles, wir drucken alles. Wie klein und bescheiden ist dagegen das, was übrigbleibt!
    Man hat — nach meinem Dafürhalten — nicht einmal Bereitschaft erkennen können, die Verträge
    — den von 1921, vielleicht sogar den von 1966 — rückgängig zu machen. Es ist immer nur damit argumentiert worden: Wir haben einen Vertrag, den man nicht rückgängig machen kann. Basta! Oder



    Bamberg
    würde denn heute noch einmal ein solcher Vertrag abgeschlossen werden? Ich glaube doch nicht. Damals, in der Mentalität der Zeit und unter anderen Bedingungen, war das etwas anderes.
    Mir fällt in diesem Zusammenhang auch ein, wie dann gerade nach Wahlen — wer den Ministerpräsidenten Späth am Sonntag gehört hat — festgestellt wird: Jetzt muß man sich doch endlich Gedanken machen, warum die junge Generation immer mehr die Protestparteien wählt. Ich glaube, die Antwort ist doch ganz einfach: Auch der Kanal ist ein typisches Beispiel dafür, daß sie wegen dieses Geschwätzes Protestparteien wählen. Man kann nichts mit Reden, sondern nur mit Handeln etwas erreichen. Es hätte Möglichkeiten gegeben. Man war im Grunde genommen niemals dazu bereit.
    Ein weiteres, was mich, obwohl schon diskutiert, trotzdem bewegt: die Bahn. Es gibt doch für die Bahn nicht mehr so viele Existenzgrundlagen. Sie hat doch nicht einmal mehr ein Drittel des gesamten Güterverkehrsaufkommens in Deutschland. Mit diesem Kanal nimmt man der Bundesbahn wieder ein Stück Existenzgrundlage weg. 200 Millionen DM: das ist doch nicht wenig. Da nimmt man doch der Bahn etwas weg.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Die Zahl stimmt doch nicht! Die Bahn nennt sie ja selbst nicht mehr!)

    — Mir ist gerade erzählt worden, daß Sie sich jetzt zu einer Brigade für den Weiterbau des Kanals gemeldet hätten. Stimmt das, Herr Lemmrich? — Ich glaube nicht. Ich weiß nicht, ob es stimmt. Aber es ist mir gerade gesagt worden.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Lemmrich [CDU/CSU]: Was soll denn das, wenn Sie immer wieder falsche Zahlen zimmern?)

    Ich sage es noch einmal: Ich halte es — ich kann auch deutlicher werden; ich habe versucht, ganz moderat zu sein — für einen politischen Skandal, daß z. B. der bayerische Ministerpräsident und der bayerische Wirtschaftsminister jede Streckenstilllegung bedauern und verbal — mit Worten, die ich hier gar nicht wiederholen kann und möchte — immer wieder der Bahn die Unterstützung zusagt, aber selbst dafür Verantwortung tragen, daß solche unsinnigen Projekte immer wieder unterstützt werden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich sage es noch einmal: Der Zug ist abgefahren, aber das ist ein politischer Skandal.

    (Abg. Dr. Jobst [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich habe so wenig Zeit; ich habe nur noch zwei Minuten, Herr Dr. Jobst. —
    Dann wird gesagt, die Bürger hätten sich gegen die Bahn entschieden. Niemals wird die Frage gestellt: Warum haben sich denn die Bürger gegen die Bahn entschieden? — Das hat doch Gründe! Das Angebot ist schlechter geworden. Deswegen haben sich doch die Bürger gegen die Bahn entschieden,
    aus keinem anderen Grund. Ich sage dazu: Nein, die Politik, die Politiker, haben sich gegen die Bahn entschieden. Die Politik war es.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Während man immer bereit war, anderen Verkehrsträgern die notwendigen politischen Rahmenbedingungen einzuräumen, hat man sie der Bundesbahn nicht eingeräumt.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Habt ihr 13 Jahre regiert oder wir?)

    — Herr Lemmrich, immer wieder dasselbe: Das habt ihr falsch gemacht. — Ich fühle mich nicht betroffen. Ich habe das draußen gesagt; ich sage das, was ich früher draußen gesagt habe, hier auch. Ich gehöre zu denen, die sagen: Wir haben auch nicht alles richtig gemacht. — Nur eines: Ein Volker Hauff hat manches aufgehalten, was Sie jetzt noch kaputt machen. Das sage ich auch dazu. Daran gibt es für mich überhaupt keinen Zweifel.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich meine halt, man hat sich nie bemüht, hier etwas für die Bahn zu machen. Das halte ich einfach nicht für richtig. Dann sagen Sie doch: Wir wollen eine andere. Sie sagen ja ganz etwas anderes. Wir haben uns schon im Ausschuß darüber unterhalten.
    Ich komme zum Ende. Ich glaube, wer solche Entscheidungen mitträgt — das gilt für den Eisenbahner; ich bin auch Eisenbahner —, der ist mitverantwortlich, um das Wort von Dollinger zu gebrauchen, am Siechtum der Bahn. Das werde ich draußen überall sagen. Das ist völlig klar. Er ist mitschuldig daran. Das muß man erkennen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich komme zu dem Ergebnis — ich habe versucht, die Dinge darzustellen —: Der Zug ist abgefahren, das Donau-Schiff ist abgefahren. — Herr Bürgermeister Hinsken, es heißt ja: Bäcker bleib' bei deinen Brötchen!

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Was soll denn so was, Mensch? Was sollen solche dummen Redensarten?)

    Ich glaube, darüber sollten wir uns auch unterhalten.

    (Zuruf des Abg. Hinsken [CDU/CSU])

    — Ich habe nur noch eine Minute. — Es ist nicht die Frage, wo man wohnt, sondern wie man sich damit befaßt und vor allem, wie man es gedanklich auffassen kann, und wo man steht. Ich glaube, daß das wichtig ist. — Ich komme zu meinem letzten Satz.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Diese Arroganz!)

    — Entschuldigung, Herr Lemmrich; wenn ich Sie provoziert hätte, dann wäre das gewollt gewesen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    — Jawohl, dann wäre es gewollt gewesen. — Entschuldigung. — Ich glaube, das Schiff ist abgefahren. Ich sage es noch einmal: Für mich bleibt der Kanalbau genau das, was Volker Hauff gesagt hat:



    Bamberg
    das dümmste Bauwerk seit dem Turmbau von Babel.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Hoffie.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Jürgen Hoffie


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist ja nun inzwischen etwa sieben Jahre her,

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Oh, da ist er j a wieder, der Schoppengärtner! Ei, ei, ei!)

    als ich namens der FDP-Bundestagsfraktion versucht habe, mit nun wirklich einer ganzen Serie von Fragen

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Spezialist für Umweltvernichtung!)

    hier im Deutschen Bundestag den unveränderten Weiterbau des Rhein-Main-Donau-Kanals zu verhindern.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Spricht zum Kanal und hat den Kanal wieder voll!)

    — Herr Fischer, Sie können sich ja nachher hier noch zu Wort melden, wenn das irgendwie möglich ist. —

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Nein, es reicht mir vollkommen!)

    Das war zu einer Zeit — 1977 —, Herr Fischer, als es die GRÜNEN überhaupt noch nicht gab

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Leider!)

    und Sie sich mit dem Thema überhaupt noch keine einzige Minute beschäftigt haben.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Gott sei Dank gibt es sie jetzt!)

    Damals haben wir die Bundesregierung aufgefordert, durch entsprechende Verhandlungen mit dem Land Bayern nicht nur den Bau zu stoppen, sondern auch Milliardenbeträge zu sparen. Damals sind wir auch bei der SPD auf wenig Gegenliebe gestoßen. Wir haben von der Regierung Antworten bekommen, die so lauteten: Angesichts der klaren vertraglichen Bindungen sieht die Bundesregierung keine Möglichkeit ... usw. In einer nächsten Beantwortung hieß es: „Vertragstreue war der ausschlaggebende Gesichtspunkt". Alles, was damals erreicht werden konnte, waren Verhandlungen mit dem Land Bayern auf der Grundlage einer Kosten-Nutzen-Analyse. Das Ergebnis war, daß dann immerhin Einsparungen von rund 100 Millionen DM erzielt werden konnten und daß sich der damalige SPD-Verkehrsminister genötigt sah, auch auf Umweltschutzbelange einzugehen.

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    Er konnte dabei allerdings immerhin auf die Aufstellung eines Landschaftsplanes Altmühltal verweisen, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden des
    Bundes Naturschutz in Bayern erarbeitet worden war. Die Zustimmung des Bundes war also vorhanden.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das hätten Sie bei der Startbahn auch mal machen sollen, Herr Kollege!)

    — Ja. — Damals wurde argumentiert, der Kanal sei das größte Wasserbauvorhaben des letzten Jahrhunderts. Schon damals wurde gesagt, der Kanal entsorge die Donau von Hochwasser und versorge das wasserarme Westmittelfranken mit Trinkwasser. Und schon damals war klar, daß jeder vernünftige Mensch in Wahrheit diesen Kanal überhaupt nicht haben wollte und daß er sich im Rahmen des Verkehrswegeplans überhaupt nicht rechnet.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dann hat die FDP, Herr Kollege Drabiniok, weitere Anläufe unternommen, um das Bauwerk zu verhindern. 1982 scheiterten wir daran, daß der Altbundeskanzler Schmidt die Fertigstellung des Kanals dem österreichischen Bundeskanzler Kreisky als Wahlgeschenk zugesagt hatte.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Grauenhaft!)

    Dann sind wir zugegebenermaßen 1983 wieder gescheitert, als es nicht gelang, die Zusagen des nächsten, des amtierenden Bundeskanzlers Kohl gegenüber Herrn Strauß zu verhindern, auch im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zurückzudrehen.
    Heute, über sieben Jahre nach unseren ersten und alleinigen Bemühungen,

    (Zuruf der Abg. Frau Potthast [GRÜNE])

    kommen die Versuche der GRÜNEN, das Projekt jetzt noch zu stoppen, natürlich zu spät.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Das ist doch noch möglich!)

    Einsparungen sind entgegen Ihren abenteuerlichen Berechnungen nicht mehr zu erreichen. Im Gegenteil: Wegen der dann nötigen Rückbaumaßnahmen an den bereits fertiggestellten Anlagen, wegen der Rückübereignungen und Ersatzmaßnahmen — nicht nur wegen der Schadensersatzforderungen —

    (Drabiniok [GRÜNE]: Billiger!)

    z. B beim Bau der Fernwasserleitung muß sogar damit gerechnet werden, daß eine Beendigung des Projekts mehr Kosten als seine Fertigstellung verursacht.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Denken Sie doch an die Folgekosten!)

    60% der veranschlagten Mittel sind bereits verbaut, weitere Mittel sind festgelegt, abgesehen von den vertraglichen Bindungen, die natürlich weiter bestehen.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Denken Sie mal an die militärischen Konsequenzen!)




    Hoffie
    Und vor Ort, gerade im Altmühltal, ist man mit den bisherigen Bauergebnissen sogar recht zufrieden.

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Sehr!)

    und wünscht sich die Fertigstellung so schnell wie möglich. Wer vor Ort war, weiß das.
    Da hilft es jetzt überhaupt nichts mehr, wenn wir uns — übrigens in allen Parteien, auch in der FDP — weiter mit einigen bayerischen Parteifreunden auseinandersetzen, die — und das soll überhaupt nicht verschwiegen werden — den Weiterbau des Kanals wollen und die immer für den Kanal waren. Und da hilft es auch nichts, wenn sich die SPD im Bund heute anders verhält und anders entscheidet als 1977 oder 1982 oder daß Ihre Genossen in Bayern heute noch für den Kanal sind und Sie noch bis vor ganz kurzer Zeit, nämlich bis sich Herr Hauff das erste Mal meiner und unserer Meinung in der FDP anschloß, auch noch für den Kanalweiterbau waren.

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    Da hilft auch das verfälschte und polemische Berichterstattungsbild, das wir inzwischen aus vielen Fernsehsendungen gerade aus Bayern kennen, überhaupt nichts. Da werden Bilder aus dem Altmühltal mit malerischer Landschaft und Schilfbewuchs im Vordergrund gezeigt. Dahinter fließt Wasser; Wiesen und Häuser werden gezeigt. Und da wird dann manipulierend behauptet, dieses schöne Bild werde bald dem Bagger zum Opfer fallen, obwohl es in solchen Fernsehsendungen in Wahrheit Bilder waren, die genau längst den Kanal selber zeigen, der da als Umweltidylle hinter dem Schilfbewuchs vorbeifließt; das war das wahre Bild.
    Heute lohnt es sich nicht mehr, darüber zu reden, ob Kosten-Nutzen-Analysen neu überdacht werden müßten. Da kann man sinnvollerweise nur noch die Fertigstellung des Projekts so schnell wie möglich verlangen.
    Angesichts dieser Situation kann ich es mir sparen, auf Einzelheiten des Antrags der GRÜNEN einzugehen. Der Deutsche Bundestag ist als Gesetzgeber natürlich seinerseits zuallererst Recht und Gesetz verpflichtet. Ich sage Ihnen das, weil ich den Eindruck habe: Die GRÜNEN haben das bei der Formulierung ihres Antrags vergessen. Der Bundestag soll in Ihrem Antrag ja nicht etwa die Bundesregierung auffordern, erneut über das Projekt als solches nachzudenken und mit dem Land Bayern nun sinnvoll noch einmal zu verhandeln. Wir sind auch nicht aufgefordert, zu beschließen, Haushaltsmittel für den Kanal zu streichen, was übrigens ja nur zur Folge hätte, daß sich die RheinMain-Donau-Gesellschaft das nötige Baugeld dann zu Lasten des Bundes überteuert auf dem Kapitalmarkt besorgen könnte, wozu sie j a vertraglich berechtigt wäre.
    Was heute hier von uns in Wirklichkeit verlangt wird, bedeutet nichts anderes, als daß wir per Beschluß die Bundesregierung auffordern sollen, den Staatsvertrag des Deutschen Reiches mit Bayern
    von 1921 und den Duisburger Vertrag von 1966 zu brechen.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das ist ja fast eine bayerische Forderung, Herr Hoffie!)

    Nun war ich bisher immer der Meinung, auch in der Fraktion der GRÜNEN gebe es den einen oder anderen Juristen, Herr Fischer. Ich weiß nicht, ob gerade denen der Satz „Pasta sunt servanda" entfallen ist. Ich habe mir sagen lassen, daß Juristen das schon im ersten Semester lernen.
    Kein Wunder auch, daß die GRÜNEN bei der letzten bayerischen Landtagswahl ausgerechnet im Altmühltal keine Rolle gespielt haben und weit unter ihrem Landesdurchschnitt geblieben sind.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Sie sollten über Wahlergebnisse besser schweigen, Herr Hoffie! Der hinkende Mann aus Hessen und der Lahme aus Baden-Württemberg machen uns hier noch Vorhaltungen!)

    Für die FDP dagegen waren die Ergebnisse überall dort, wo man sich für den Kanal eingesetzt hatte, besser. Meine Damen und Herren, gerade vor Ort scheinen die Verträge mehr zu gelten als bei Ihnen. Dort hat man nicht festgestellt, daß z. B. die Artenvielfalt der Fischfauna bedroht ist, sondern daß in den neu angelegten stehenden Gewässern gerade der Karpfen, den es dort früher nicht gab, hervorragend gedeiht. Bitte, ich räume gerne ein, daß Sie es nicht gewußt haben, weil Sie sich irgendwo irgendwelche Gutachten schreiben lassen, sich aber nie wirklich mit den Verhältnissen vor Ort befaßt haben.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Im Gegensatz zu Ihnen! Sie waren der Karpfenstecher am Kanal! Die FDP-Bundestagsfraktion, meine Damen und Herren, ist von diesem Projekt auch weiterhin nicht begeistert, aber sie nimmt — im Gegensatz zu Ihnen von den GRÜNEN — Realitäten zur Kenntnis. An Vertragsbrüchen, meine Damen und Herren, oder an Aufforderungen dazu werden wir uns nicht beteiligen. Noch, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, haben wir einen Rechtsstaat und werden wir uns an dessen Regeln halten. Wenn Sie sich mit uns und anderen Kräften vor Jahren, als wir gegen dieses Projekt gekämpft haben, nämlich auf der Grundlage von Verhandlungen mit dem bayerischen Staat, (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Reden Sie doch keinen Stuß, Herr Hoffie! Sie haben Südhessen zubetoniert, und hier gerieren Sie sich als Umweltschützer!)


    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das müssen gerade Sie sagen!)

    rechtzeitig und gemeinsam eingesetzt hätten, dann hätten wir darüber heute in aller Ruhe anders reden können, Herr Drabiniok. So gehen Ihre Angriffe, die Angriffe der GRÜNEN, gegen die FDP ins Leere.