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    Plenarprotokoll 10/61 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 61. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4281 A Absetzung der Punkte 16 und 24 von der Tagesordnung 4283D, 4401A Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Frankreich und seiner Begleitung 4281 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand — Drucksachen 10/880, 10/985 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1197 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Zuschüsse zum tariflichen Vorruhestandsgeld (Vorruhestandsgeldgesetz) — Drucksache 10/122 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 10/1198 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Rechts der Arbeitsförderung und der gesetzlichen Rentenversicherung an die Einführung von Vorruhestandsleistungen — Drucksachen 10/893, 10/965 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1176 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1199 — Heyenn SPD 4282B, 4290 D Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 4283 B, 4294 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4283 D Stratmann GRÜNE 4288 A von der Wiesche SPD 4297 C Kolb CDU/CSU 4299 D Peter (Kassel) SPD 4304 A Hinsken CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 4306 D Namentliche Abstimmungen . . . 4308A, 4310C Zweite Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Buschfort, Egert, Glombig, Lutz, Dreßler, Heyenn, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes — Drucksache 10/121 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1177 — Lutz SPD 4312 B Hartmann CDU/CSU 4314C Hoss GRÜNE 4317 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4319 B Schreiner SPD 4320 C Vizepräsident Frau Renger 4322 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4322 D Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/980, 10/981 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung der offenen Deklaration (Änderung der Futtermittelverordnung) — Drucksache 10/1053 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Ergänzungsbedürftigkeit rahmenrechtlicher Vorschriften des Bundesjagdgesetzes zum Schutz der Waldfunktionen vor Schäden durch Schalenwild — Drucksache 10/1054 — Dr. Schmidt (Gellersen) SPD 4341A Susset CDU/CSU 4344 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4348 D Paintner FDP 4352 B Müller (Schweinfurt) SPD 4355 C Brunner CDU/CSU 4360 D Bredehorn FDP 4363 B Frau Dr. Bard GRÜNE 4366 B Handlos fraktionslos 4367 C Frau Weyel SPD 4368 D Eigen CDU/CSU 4371C Ertl FDP 4374 B Schartz (Trier) CDU/CSU 4376 B Oostergetelo SPD 4378 C Michels CDU/CSU 4382 A Kiechle, Bundesminister BML 4384 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz-KOV) — Drucksache 10/1149 — Louven CDU/CSU 4388 D Frau Steinhauer SPD 4389 D Eimer (Fürth) FDP 4391 C Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten am RheinMain- Donau- Kanal — Drucksache 10/1110 — Drabiniok GRÜNE 4392 C Dr. Jobst CDU/CSU 4394 B Bamberg SPD 4396 A Hoffie FDP 4398 A Beratung des Vierten Berichts des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksache 10/882 — 4400A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 27. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Einkünfte aus dem Betrieb internationaler Luftverkehrsdienste — Drucksache 10/834 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1058 — 4400 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. April 1983 zur Änderung des Vertrags vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutsch-österreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben — Drucksache 10/1067 — 4400C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1125 — 4400 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Bau und die Unterhaltung einer Grenzbrücke über die Sauer zwischen den Gemeinden Langsur und Mertert — Drucksache 10/1081 — 4400 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT" — Drucksachen 10/1082, 10/1147 — . . . 4400 D Beratung der Übersicht 6 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1123 — 4401A Beratung der Sammelübersicht 27 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1124 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1127 — 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Fünfundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/813, 10/1046 — . . . 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Neunundachtzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Drucksachen 10/853, 10/1047 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/84 — Zollkontingent 1984 für Bananen) — Drucksachen 10/820, 10/1048 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Sechste Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 69/169/ EWG zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Befreiung von den Umsatzsteuern und Sonderverbrauchsteuern bei der Einfuhr im grenzüberschreitenden Reiseverkehr — Drucksachen 10/873 Nr. 23, 10/1043 — 4401 D Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Zivil-militärisches Flugsicherungskonzept in Sobernheim — Drucksache 10/1185 — 4401 D Fragestunde — Drucksache 10/1171 vom 23. März 1984 — Überprüfung der Arbeits- und Geschäftsabläufe im Bundeskanzleramt durch den Bundesrechnungshof MdlAnfr 1, 2 23.03.84 Drs 10/1171 Schröder (Hannover) SPD Antw StSekr Dr. Schreckenberger BK . 4325D, 4326 A, B, C, D, 4327A, B ZusFr Schröder (Hannover) SPD . . 4326 B, C, D, 4327A, 4325 D Verbesserung der Haftbedingungen und des Rechtsschutzes für den wegen Schmuggels in der Türkei verhafteten Deutschen Rudolf Rautenberg MdlAnfr 41, 42 23.03.84 Drs 10/1171 Sauermilch GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . 4327 B, D, 4328 A, B, C ZusFr Sauermilch GRÜNE . . 4327 C, D, 4328A, B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4328 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4328 C Menschenrechtsverletzungen der südafrikanischen Regierung seit 1978 durch illegale Internierung von mindestens 100 Frauen und Kindern in Namibia MdlAnfr 43 23.03.84 Drs 10/1171 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA . . 4328D, 4329A, B ZusFr Toetemeyer SPD 4329A,B Verstärkte Bemühungen um eine Wiedervereinigung Deutschlands im Rahmen der EPZ; Referate für Völkerrecht in den einzelnen Ministerien MdlAnfr 44, 45 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 4329B, 4330 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 4329D, 4330 A, B, C Zahl der aus politischen Gründen in der Tschechoslowakei inhaftierten Deutschen MdlAnfr 46 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . 4330D, 4331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Zusagen der Bundesregierung für eine deutsche Fernsehstunde in Jordanien MdlAnfr 47 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 4331 A, B,C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331B, C Ablehnung der Europäischen Tierschutzkonvention durch die Parlamentarische Versammlung; Einflußnahme der Bundesregierung auf das Ministerkomitee des Europarates in dieser Frage MdlAnfr 74, 75 23.03.84 Drs 10/1171 Antretter SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 4331 D, 4332 A, B, C ZusFr Antretter SPD 4331D, 4332B, C Beurteilung des Carborain-Verfahrens zur Stärkung der Widerstandskraft von Pflanzen und Bäumen MdlAnfr 77 23.03.84 Drs 10/1171 Lattmann CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 4332C, D ZusFr Lattmann CDU/CSU 4332 D Kritik an der Förderung des Behindertensports MdlAnfr 78 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4333 A, B, C ZusFr Amling SPD 4333 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4333 C ZusFr Frau Steinhauer SPD 4333 C Auswirkungen der Einschränkung von Freifahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Behindertensport MdlAnfr 79 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . 4333D, 4334A, B ZusFr Amling SPD 4333 D ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334A ZusFr Lutz SPD 4334 B Einschränkung der Berufsförderungsmaßnahmen angesichts der finanziellen Situation der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 80 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . 4334 C, D, 4335A,B ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334C, D ZusFr Toetemeyer SPD 4335A ZusFr Keller CDU/CSU 4335A Einbeziehung flankierender Maßnahmen zur Unterstützung des Arbeitsmarktes in ein Arbeitsförderungsprogramm zur Verbesserung der Beschäftigung MdlAnfr 81 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4335 B, D, 4336 A, B, C, D, 4337 A,B,C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . . 4335D, 4336 A ZusFr Lutz SPD 4336 B ZusFr Kirschner SPD 4336 C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4336 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 4336 D ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 4337 A ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 4337 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4337 C Inanspruchnahme der Rückkehrhilfe für ausländische Arbeitnehmer MdlAnfr 84 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4337 D ZusFr Kirschner SPD 4337 D Initiativen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Behinderten auf Grund von Anregungen Behinderter im Zusammenhang mit den Haushaltsbegleitgesetzen MdlAnfr 85 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . . 4338 A, B, C, D, 4339 A, B, C, 4340 A, B, C ZusFr Kirschner SPD 4338 B ZusFr Lutz SPD 4338 C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4338 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4339 A ZusFr Egert SPD 4339 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 4339 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4339 C ZusFr Keller CDU/CSU 4339 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 4340 A ZusFr Hettling SPD 4340 B ZusFr Kastning SPD 4340 B Nächste Sitzung 4402 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4403*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 V Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4403* B Anlage 3 Geringster Anstieg des Wohnungsbaus seit 1949 entgegen den Ankündigungen des Bundesbauministers MdlAnfr 3 23.03.84 Drs 10/1171 Stockleben SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4403* D Anlage 4 Verwendung von Granit bei Baumaßnahmen des Bundesverteidigungsministeriums MdlAnfr 8 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Rose CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* B Anlage 5 Beauftragung von Wäschereien am Standort mit der Pflege der Wäsche von Wehrpflichtigen MdlAnfr 13, 14 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Krone-Appuhn CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* C Anlage 6 Benachteiligung von Soldaten auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den GRÜNEN; Überprüfung von Soldaten durch den MAD über die in der ZDv 2/30 genannten Gründe hinaus MdlAnfr 15, 16 23.03.84 Drs 10/1171 Schily GRÜNE SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4405*A Anlage 7 Streichung der Subvention für Sauerkirschen MdlAnfr 72, 73 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 4405* C Anlage 8 Unzureichende Bemessung der Mittel der Bundesanstalt für Arbeit zur individuellen Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung gem. § 44 Abs. 2 a AFG; Auswirkungen auf die Meisterfortbildung und das Ausbildungsangebot MdlAnfr 82, 83 23.03.84 Drs 10/1171 Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 4405* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4281 61. Sitzung Bonn, den 29. März 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 30. 3. Brosi 30. 3. Dr. von Bülow 29. 3. Buschbom 30. 3. Curdt 30. 3. Drabiniok 29. 3. Engelsberger 30. 3. Frau Fischer 30. 3. Gilges 29. 3. Dr. Götz 30. 3. Krizsan 29. 3. Lambinus 30. 3. Liedtke 29. 3. Frau Dr. Martiny-Glotz 29. 3. Dr. Müller* 30. 3. Müller (Düsseldorf) 29. 3. Niegel 30. 3. Offergeld 30. 3. Porzner 30. 3. Schmidt (Hamburg) 30. 3. Schmidt (München) 29. 3. Schmidt (Wattenscheid) 30. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 30. 3. Vahlberg 30. 3. Dr. Warnke 30. 3. Weiskirch (Olpe) 30. 3. Wischnewski 30. 3. Würtz** 30. 3. Dr. Zimmermann 30. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 16. März 1984 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz zum Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1980 Gesetz zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen von 1983 und zur Verlängerung des Internationalen Kaffee-Übereinkommens von 1976 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über das Seelotswesen Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über das Ergebnis der Verhandlungen mit den staatlichen sowjetischen Stellen über die Erfassung und Pflege Anlagen zum Stenographischen Bericht deutscher Kriegsgräber in der Sowjetunion (Drucksache 10/1019) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Unterrichtung durch den Bundesrat Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1981 (Jahresrechnung 1981) (Drucksache 10/1069) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu der Rolle und den Aufgaben der internationalen Finanzinstitutionen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Lage auf den Finanzmärkten (Drucksache 10/ 1068) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Schaffung eines europäischen Kapitalmarkts (Drucksache 10/1073) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur finanziellen Integration in der Gemeinschaft (Drucksache 10/1074 [neu]) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung Kap. 60 04 Tit. 698 01 - Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz - (Drucksache 10/1083) zuständig: Haushaltsausschuß Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mit Schreiben vom 19. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Möglichkeiten für eine Gemeinschaftsbeihilfe zur Finanzierung einer festen Ärmelkanalverbindung (Drucksache 10/207) Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Binnenwasserstraßen in Europa (Drucksache 10/358 Nr. 87) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mit Schreiben vom 22. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften - Status Grönlands - (Drucksache 10/92 Nr. 22) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mit Schreiben vom 26. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlagen abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über gemeinschaftliche Umweltaktionen (GUA) (Drucksache 10/358 Nr. 26) Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Bekämpfung der Luftverunreinigung durch Industrieanlagen (Drucksache 10/92 Nr.71) Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Stockleben (SPD) (Drucksache 10/ 1171 Frage 3): 4404* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Treffen Meldungen des „Spiegel" vom 19. März 1984 zu (S. 132), wonach entgegen den Ankündigungen von Bundesbauminister Dr. Schneider im vergangenen Jahr am wenigsten Wohnungen seit 1949 gebaut worden sind? Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wohnungsbaufertigstellungen sind im Jahre 1983 340 594 Wohnungen fertiggestellt worden. Seit 1949 mit damals 221 960 Fertigstellungen ist dies die niedrigste Fertigstellungsziffer. Dieses Ergebnis des Jahres 1983 beruht auf den ungünstigen Investitionsbedingungen der Jahre 1981 und 1982. In diesen Jahren lag die Fertigstellungsziffer mit 347 002 bzw. 365 462 nur geringfügig über dem Ergebnis des Jahres 1983. Das Ergebnis im Jahre 1983 wäre noch ungünstiger ausgefallen, wenn nicht Ende 1982 sofort die laufenden Konjunkturmaßnahmen eingeleitet worden wären. Es besteht deshalb auch — entgegen der Fragestellung — kein Widerspruch zu den Äußerungen von Bundesminister Dr. Schneider. Denn niemand konnte angesichts des allgemein bekannten Zeitbedarfs für die Bauabschnitte Planung, Genehmigung und Fertigstellung von Bauvorhaben erwarten, daß sich die Zusatzeffekte des Sofortprogramms vom Herbst 1982 bereits 1983 in den Fertigstellungen niederschlagen würden. Nach Verabschiedung des wohnungspolitischen Sofortprogramms und damit nach einer wesentlichen Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau hat Bundesminister Dr. Schneider die Erwartungen geäußert, daß die ergriffenen Maßnahmen zum Bau von zusätzlichen 70 000 bis 100 000 Wohnungen führen werden. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß sich diese Erwartung erfüllen wird. Bereits der hohe Bauübergang zum Jahresbeginn 1984 von 590 000 Wohnungen, die noch nicht fertiggestellt sind bzw. mit deren Bau noch nicht begonnen wurde, zeigt, daß sich die starke Zunahme der Baugenehmigungen im Jahre 1983 — knapp 420 000 gegenüber rd. 335 000 im Jahre 1984 entsprechend niederschlagen wird. Insgesamt bekräftigen die aktuellen Daten die Erwartung, daß 1984 mit einem weiteren Anstieg der realen Wohnungsbauinvestitionen zu rechnen ist und auch die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen spürbar ansteigen wird. Ich halte eine Zahl von 400 000 Fertigstellungen in 1984 für durchaus realistisch. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Dr. Rose (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Frage 8): Beabsichtigt das Bundesverteidigungsministerium eine Aufhebung des Gebots, Baumaßnahmen ausschließlich mit Beton und keinesfalls mit Granitstein durchzuführen? Planung und Durchführung von Baumaßnahmen der Bundeswehr liegen in Verantwortung der Finanzbauverwaltungen der Länder; ihnen stehen dafür vom Bundesminister der Verteidigung herausgegebene „Baufachliche Richtlinien" für Planung und Ausführung zur Verfügung. Diese Richtlinien besagen nicht, daß bei den Bauvorhaben der Bundeswehr ausschließlich Beton und keinesfalls Granitsteine für Bordsteine und Straßen zu verwenden sind. Beim Straßenbau ist grundsätzlich als Zuschlagstoff Natursteinmaterial, also auch Granit zulässig. So wird z. B. gebrochenes Naturgestein als Zuschlagstoff beim Straßenoberbau und/oder als ungebundene Schottertragschicht verwandt. Pflasterdecken aus Natursteinen scheiden im allgemeinen nicht nur wegen der höheren Kosten, sondern auch wegen der Schäden durch Drehbewegungen von Kettenfahrzeugen aus. Bei Bordsteinen sind aus wirtschaftlichen Gründen für den Regelfall Betonbordsteine vorgesehen, da Granitbordsteine bei gleicher Nutzungsdauer etwa doppelt so teuer wie Betonbordsteine sind. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen der Abgeordneten Frau Krone-Appuhn (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Fragen 13 und 14): Trifft es zu, daß es eine Anordnung für die Standortverwaltungen gibt, aus der hervorgeht, daß für die Erledigung der Wäsche der Wehrpflichtigen der billigste Anbieter zu nehmen ist und aus diesem Grunde häufig vom Standort weit entfernte Wäschereien ausgewählt werden, was zu zeitlichen Verzögerungen führt? Wäre es im Interesse einer truppenfreundlichen und wirklich gründlich durchgeführten Pflege der Wäsche der Soldaten nicht sinnvoller, anerkannte gute Wäschereien am Dienstort zu beauftragen, um den Müttern der Soldaten das regelmäßig wiederkehrende Waschen und Bügeln der gesamten Dienstbekleidung zu ersparen? Es ist richtig, daß ortsansässige Firmen mit der Reinigung der Wäsche beauftragt werden sollen, wenn das Angebot von weiter entfernten Betrieben zwar billiger ist, aber Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit nicht den gestellten Anforderungen entsprechen. Es ist aber nicht zulässig, ortsansässigen Firmen mit höheren Preisen nur wegen der kürzeren Entfernung den Zuschlag zu geben. Sie haben sicher wie ich das Bild von Hunderten von Wehrpflichtigen mit ihren weißen Wäschesäkken auf den Bahnhöfen am Wochenende vor Augen. Vielen Wehrpflichtigen ist das pünktliche Einhalten des Abgabetermins und das Ausfüllen des Wäschezettels einfach zu lästig. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, daß auch mein Sohn am Wochenende von Sonthofen bis nach SchleswigHolstein seine Wäsche mit nach Hause bringt. Zur Entlastung ihrer Mütter werden die Soldaten auf die Möglichkeit der kostenlosen Reinigung ihrer Bekleidung schon vor Aufnahme des Wehrdienstes, bei Dienstantritt und fortlaufend durch Bekanntgabe der Wäscheabgabezeiten bei der Truppe hingewiesen. Die Ausstattung übrigens mit dem Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4405* größten Teil der Wäsche ist zahlenmäßig so reichlich bemessen, daß bei einwöchigem Wäscherhythmus dennoch genügend verfügbar ist. Gleichwohl haben sie ihre Gewohnheit kaum geändert, ihre Wäsche mit nach Hause zu nehmen und wie schon vor dem Wehrdienst üblich, ihrer Mutter anzuvertrauen. Daneben dürfte auch das — wenn auch unbegründete — Gefühl eine Rolle spielen, die Mutter mache es ordentlicher und sorgfältiger nach dem Motto „Mutter ist die Beste". Aus vielen Gesprächen mit Müttern, so auch bei der Tagung mit Müttern von Wehrpflichtigen, haben wir die Erfahrung gewonnen, daß die Mütter trotz der zusätzlichen Belastung doch gern diese Gewohnheit ihrer Söhne unterstützen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Schily (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 15 und 16): Entspricht es der Praxis innerhalb der Bundeswehr, daß Soldaten allein auf Grund der Zugehörigkeit zur Partei DIE GRÜNEN Benachteiligungen ausgesetzt sind (Entzug von Sicherheitsstufen, Beförderungsstopp und dergleichen), obwohl ihnen von ihren Vorgesetzten korrektes Verhalten bescheinigt wird und ihnen keine Verstöße gegen Bestimmungen des Soldatengesetzes zum Vorwurf gemacht werden, gegebenenfalls auf welcher rechtlichen Grundlage finden solche Maßnahmen statt? Ist der Bundesregierung bekannt, ob der Militärische Abschirmdienst (MAD) zusätzlich zu den in den geltenden Vorschriften (ZDv 2/30) genannten Gründen eine Überprüfung des Sicherheitsstatus von Soldaten vornimmt, und auf wessen Weisungen werden solche Zusatzüberprüfungen durchgeführt? Zu Frage 15: Nein. Dies entspricht nicht der Gesetzesvorlage und deshalb auch nicht der geübten Praxis. Zu Frage 16: Außer zu den in der ZDv 2/30 genannten Gründen nimmt der Militärische Abschirmdienst nur in einem besonders geregelten Fall eine Sicherheitsüberprüfung vor. So haben die Dienststellenleiter in der Bundeswehr die Möglichkeit, für Soldaten im Grundwehrdienst, denen eine besonders verantwortungsvolle Tätigkeit übertragen werden soll, für deren Wahrnehmung jedoch nach den Bestimmungen der ZDv 2/30 VS-NfD eine Sicherheitsüberprüfung nicht vorgesehen ist, eine Sicherheitsanfrage an das Amt für Sicherheit der Bundeswehr (ASBw) zu richten. Dieses Verfahren wurde auf Grund einer Vereinbarung zwischen den damaligen Bundesministern Baum und Dr. Apel durch BMVg mit Erlaß vom 2. Oktober 1980 in Kraft gesetzt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 72 und 73): Trifft es zu, daß die Subvention bestimmter Sorten von Sauerkirschen (z. B. Schattenmorellen) durch die EG (bisher 0,80 DM pro Kilogramm) gestrichen werden soll, und ab wann wird dies der Fall sein? Ist sich die Bundesregierung der enormen Schwierigkeiten bewußt, die kleinen und mittleren Sauerkirschenanbauern durch die plötzliche Auflassung der Subvention entstehen, nachdem sie sowohl durch die Landwirtschaftsberatung als auch durch die relativ guten Markterlöse dazu angehalten wurden, in den letzten Jahren vermehrt Sauerkirschenkulturen anzulegen? Zu Frage 72: Die EG-Kommission hatte ursprünglich dem Rat eine Streichung der Produktionsbeihilfe für Kirschen in Sirup vorgeschlagen. Der Agrarministerrat hat sich dagegen auf seiner Sitzung am 16./17. März 1984 in Brüssel für eine Beibehaltung der Beihilfe ausgesprochen. Allerdings soll — als Ergebnis eines Kompromisses — die Beihilfe um 60 % gesenkt werden. Zu Frage 73: Die Bundesregierung ist sich der Schwierigkeiten bewußt, die sich auf Grund der Marktbedingungen aus einer sofortigen Streichung ergeben hätten. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 10/1171 Fragen 82 und 83): Trifft es zu, daß die von der Bundesanstalt für Arbeit für Maßnahmen nach § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz (AFG) (individuelle Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung) zur Verfügung gestellten Mittel gemessen an den gestellten Anträgen bei weitem nicht ausreichen? Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen dieser Situation auf die Bereitschaft zur Meisterfortbildung, und welche Auswirkungen dürften sich daraus für das Angebot an Ausbildungsplätzen ergeben? Die nach 'der Änderung des § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz in diesem Jahr aufgetretenen Übergangsschwierigkeiten sind auf einen unerwartet starken Anstieg der Darlehensempfänger in der zweiten Jahreshälfte 1983 zurückzuführen. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung hat auf diese Entwicklung reagiert und im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen die vom Verwaltungsrat der Bundesanstalt am 1. März 1983 beschlossenen Mehrausgaben in Höhe von 87 Millionen DM genehmigt. Durch die Genehmigung der Mehrausgaben wird die schwierige Übergangssituation in Kürze bereinigt sein. Negative Auswirkungen auf die Bildungsbereitschaft sind daher nicht zu erwarten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dieter Drabiniok


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Freundinnen und Freunde! Es ist schon bemerkenswert und bedauerlich zugleich, daß bei der Debatte zu diesem Thema nur so wenige Abgeordnete anwesend sind.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Wo seid ihr denn? — Kein Debattenbedarf! — Dr. Jobst [CDU/CSU]: Drei Grüne sind da!)

    — Bei uns auch, aber prozentual sind wir immer noch besser als Sie besetzt. Sicherlich ist es nicht nur das zu dieser Stunde übliche Desinteresse, sondern wohl auch das schlechte Gewissen, das jeder Kanalbefürworter haben muß.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    In einer Kleinen Anfrage habe ich im November letzten Jahres von der Bundesregierung wissen wollen, wie die durch den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals verursachten schwerwiegenden Eingriffe in die Natur überhaupt mit dem Bundesnaturschutzgesetz in Einklang zu bringen sind. Die Antwort des Verkehrsministers war ein Sammelsurium von vagen Absichtserklärungen und Ausflüchten. Wie die Behauptung, beim Kanalbau würden die Erfordernisse des Naturschutzes gewahrt werden, zu kommentieren ist, läßt sich heute der „Süddeutschen Zeitung" entnehmen — Zitat —:
    Es ist eine Verhöhnung des Naturschutzgedankens, wenn brutalste, nicht ausgleichbare Naturzerstörungen mit einigen Alibibiotopen kaschiert werden und dies als Vollzug des Bundesnaturschutzgesetzes deklariert wird.
    Dennoch zeigte die Antwort eindeutig: Für die erheblichen Eingriffe durch den Kanalbau kann weder ein Ausgleich, noch ein Ersatz geschaffen werden. Das Wort „erheblich" hat man übrigens, wie die Lücke im Antwortschreiben zeigt, im letzten Moment wegretuschiert. Doch lassen sich weder die gravierenden Eingriffe in die Natur und Landschaft



    Drabiniok
    noch die Tatsache wegretuschieren, daß es für eine derartige Naturzerstörung keinen Ersatz gibt.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dieser Ersatz ist allerdings nach § 8 des Bundesnaturschutzgesetzes vorgeschrieben. Somit stellt der Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals einen eklatanten Verstoß gegen geltende Gesetze dar. Auch mußte die Bundesregierung zugeben, daß bisher zu keinem Zeitpunkt eine Umweltverträglichkeitsprüfung stattgefunden hat. Allein aus diesen Gründen müßte sich jeder Demokrat gegen einen Weiterbau zur Wehr setzen. Dennoch will ich in meiner Rede die wesentlichen Argumente, die gegen dieses Projekt sprechen, zusammenfassen, weil wohl nur einige meiner Kollegen unseren ausführlichen Antragstext gelesen haben dürften.
    Lassen Sie mich mit den ökologischen Gründen beginnen. Der Rhein-Main-Donau-Kanal bedroht eine der großartigsten letzten weitgehend naturbelassenen Flußlandschaften in Mitteleuropa, das Altmühltal. Aber auch Sulzbachtal und Ottmaringer Tal, beide von wunderbarer Schönheit und hohem ökologischen Wert, könnten zum größten Teil noch gerettet werden. Überall dort, wo die Kanalbauer noch nicht zugeschlagen haben, schlängeln sich glasklare Flüsse durch sattgrüne Wiesen zwischen bizarren Jurafelsen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Dann waren Sie noch nicht da!)

    Entgegen den Aussagen der Rhein-Main-Donau-Aktiengesellschaft könnten durch einen sofortigen Baustopp 80% dieser Landschaftsidylle erhalten werden.
    Ebenso wertvoll ist das vom Ausbau bedrohte Donautal zwischen Regensburg und Passau. Auch hier handelt es sich um einen artenreichen vielfältigen Naturraum, um ein Biotop, das viele seltene Tier-und Pflanzenarten beherbergt. Insgesamt haben wir es mit dem größten Wiesenvogelbrutgebiet Deutschlands, einem Überwinterungsort für Watund Schwimmvögel von internationaler Bedeutung und dem größten mitteleuropäischen Blaukehlchenvorkommen zu tun.
    All dem soll der Garaus gemacht werden, genauso wie den 114 von 116 kostbaren Altwassern an der Donau. Mehr noch, von den in der Bundesrepublik so seltenen Auwiesen und Auwäldern sollen über 500 ha für immer zerstört werden. Doch das spielt für die Politiker kaum eine Rolle, ebensowenig für die Brieftaschen der Aufsichtsratmitglieder und für die Aktionäre der Baugesellschaften. Was zählt es schon für sie, daß hier über 100 vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben und bald ausgerottet werden! Nicht nur die Natur- und Umweltschutzverbände fragen sich, wofür hier in gigantischem Ausmaß ein unersetzbares Stück Natur sterben soll. In einer Zeit des katastrophalen Waldsterbens soll der Ausverkauf intakter Landschaft noch weiter beschleunigt werden.
    Dabei wird der wirtschaftliche Nutzen des Projekts schon seit Jahren in Frage gestellt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Von wem?)

    Bereits 1966 kommt der Bayerische Oberste Rechnungshof in einem Gutachten zu dem Schluß: „Ein wirtschaftliches Bedürfnis für den Weiterbau der Schiffahrtsstraße über Nürnberg hinaus ist nicht feststellbar. Die Eigenwirtschaftlichkeit ist nicht gewährleistet." Damals sollte der unsinnige Kanal 2 Milliarden DM kosten, und man rechnete mit 13 Millionen Tonnen Transportleistung. Heute sind die Baukosten auf über 5 Milliarden DM in die Höhe geschnellt, während das voraussehbare Frachtaufkommen laut Gutachten auf lediglich 2,7 Millionen Jahrestonnen gesunken ist. Deshalb muß mit einem Kosten-Nutzen-Faktor von lediglich 0,5 gerechnet werden, d. h. jeder investierten Mark steht lediglich ein Nutzen von 50 Pfennig gegenüber. Hinzu kommen jährliche Folgekosten von sage und schreibe 800 Millionen DM.
    Dies, meine Damen und Herren, ist kein Schlag, sondern ein Tritt in das Gesicht des Steuerzahlers. In einer Zeit, in der die Regierung tiefe Einschnitte in das soziale Netz vornimmt, muß eine derartige Steuerverschwendung für ein solches Zerstörungsbauwerk als ein Verbrechen an allen sozial Schwachen angesehen werden.
    Ich muß an dieser Stelle auf eine weitere wirtschaftliche Gefahr hinweisen, die von dieser Wasserstraße ausgeht. Der Grund, weshalb Österreich so vehement auf die Fertigstellung drängt, ist die dann mögliche Senkung der Transportkosten für seine Stahlindustrie. Damit subventionieren wir die ausländische Stahlwirtschaft und tragen zur Verschärfung der eigenen Stahlkrise bei.
    Aber auch aus verkehrspolitischer Sicht ist der Kanal ein Flop. Für die Binnenschiffahrt bringt er nur eine zusätzliche Konkurrenz. Nach Fertigstellung werden nämlich die Ostblockflotten diese Schiffahrtsstraße zu staatlich subventionierten Dumpingpreisen befahren.
    Doch ein wesentlich schlimmeres Schicksal droht der Deutschen Bundesbahn. Die Bahn wäre gezwungen, auf ihren Parallelstrecken zum Kanal nach seiner Fertigstellung die Tarife drastisch zu senken, um der dort zu 93% subventionierten Binnenschiffahrt Paroli bieten zu können. Fazit: jährliche Einnahmeverluste von 260 Millionen für die Bahn. Der steuerzahlende Bundesbürger müßte ein zweites Mal tief in die Tasche greifen, um diesen Schwachsinnskanal zu bezahlen. Auf der einen Seite werden Tausende Kilometer von Bahnstrekken stillgelegt, nicht zuletzt in Bayern, um nur wenige Millionen einzusparen, und gleichzeitig wird für Milliardensummen ein überflüssiger Kanal gebaut, der wiederum das Defizit der Bahn erhöht,

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    meiner Meinung nach eine verkehrspolitische Schizophrenie par excellence.
    Bleiben noch die außerverkehrlichen Ziele, auf die ich aus zeitlichen Gründen nicht näher eingehen will, zumal auch diese Argumente längst widerlegt sind. Aber das Zusatzargument des bayerischen Innenministers Gerold Tandler möchte ich dabei doch spaßeshalber erwähnen. Auf der 18. Europäischen Transportkonferenz im März 1982 in



    Drabiniok
    München versuchte Tandler, das Argumentationsdefizit der Kanalbefürworter aufzufüllen, indem er behauptete, der Kanal sei ja auch zur schnelleren Heranführung von Reserven im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung von strategischer Bedeutung.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Bundesmarine! — Zuruf von den GRÜNEN: U-Boote im Kanal!)

    Vielleicht glaubt der bayerische Innenminister an einen Zeitlupenkrieg; immerhin braucht ein Schiff von Mainz bis Nürnberg nur gut sechs Tage.
    Meine Damen und Herren, so skandalös die Entscheidung der Wende-Regierung war, auf Drängen der bayerischen Rhein-Main-Donau-Landesregierungs-AG den Kanal vollenden zu wollen,

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Was sollen denn solche Redensarten? Das kann man ja nicht mehr ernst nehmen!)

    so unglaublich ist das Verhalten der FDP in dieser Frage. Die vierte politische Kraft in unserem Lande hatte sich in der letzten Legislaturperiode für eine qualifizierte Beendigung der Bauarbeiten ausgesprochen. Noch im letzten Wahlkampf hatte die FDP mehrmals ihre ablehnende Haltung dem Wähler deutlich zu machen versucht. Doch nach dem Wendemanöver im Herbst 1982 folgte die Wählertäuschung im Frühjahr 1983, denn nach der Wahl, genau am 22. Juni 1983, hob der Haushaltsausschuß die Finanzierungssperre mit Stimmen der FDP wieder auf.
    Diese Partei, die die katastrophalen Auswirkungen erkannt hatte und das Projekt selbst als Unsinn bezeichnete, hat unter Ausschluß der Öffentlicheit klammheimlich diesem Unsinn zugestimmt. Dazu kann ich nur sagen: eine Niederlage der Vernunft, aber ein Sieg der Machthurerei!

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Wir haben diesen Antrag nicht zuletzt deshalb in das Parlament eingebracht, damit alle Parteien und jeder Politiker demnächst bei der namentlichen Abstimmung Farbe bekennen muß. All die in der letzten Zeit so oft gehörten grünen Sprüche von Baum bis Zimmermann nützen der Umwelt und unseren natürlichen Lebensgrundlagen überhaupt nichts. Nur eine konsequente Umweltpolitik kann uns noch vor der drohenden Katastrophe retten. Wer aber diesem ökologischen Skandalprojekt zustimmt, wer für die Zerstörung des Altmühltals und der Donau eintritt, betreibt nicht nur Frevel an der Natur, sondern kann auch in keiner zukünftigen Umweltdiskussion mehr ernstgenommen werden.
    Danke.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Seiters [CDU/ CSU]: Auf Wiedersehen!)

    — Auf Wiedersehen!


Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Jobst.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dionys Jobst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben bei diesem Thema nicht, wie der Herr Vorredner gemeint hat, ein schlechtes Gewissen. Eigentlich müßten doch die GRÜNEN, die die Antragsteller dieses Antrages sind, stark vertreten sein, und nicht mit diesem kleinen Häuflein.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wer heute einen Baustopp beim Main-Donau-Kanal fordert, leugnet feststehende Tatsachen, verweigert dem revierfernen strukturschwachen Ostbayern die notwendige Verkehrsanbindung und nimmt die Vernichtung von Tausenden von Arbeitsplätzen auf den dortigen Baustellen in Kauf. Es wäre eine Verschleuderung von öffentlichen Geldern, wenn der Kanal in seinem letzten kurzen Teilstück nicht zu Ende gebaut würde.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Es ist in jedem Falle eine Vergeudung!)

    Deshalb, meine sehr verehrten Damen und Herren, werden Sie nicht überrascht sein, wenn wir den Antrag der GRÜNEN, den ich für nicht vernünftig halte, ablehnen werden.
    Dieser Kanal ist keine Prestigeangelegenheit Bayerns. Hier geht es um die Einlösung von rechtlichen Verpflichtungen, um wirtschafts- und verkehrspolitische Erfordernisse.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Die Entscheidung über den Bau des Kanals wurde 1966 nach eingehener Prüfung getroffen. Die SPD-Bundesregierung hatte bis 1980 keinerlei Zweifel an der Notwendigkeit der Fertigstellung des Kanals. Erst als dem Bund das Geld ausgegangen war, als keine Investitionsmittel mehr vorhanden waren, wollte der damalige Bundesverkehrsminister Hauff eine qualifizierte Einstellung.
    Nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, wie ist die Situation? Nach den vom Bund und von Bayern am 29. Januar 1982 gemeinsam festgestellten Daten haben wir heute beim Main-Donau-Kanal zwischen Nürnberg und Kehlheim einen realen Fertigstellungsgrad von 60 % erreicht. Dazu kommt, daß die Gemeinden ihre ganzen Planungen und Baumaßnahmen mit dem Kanalbau abgestimmt haben.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Das Jahrhundertwerk!)

    Von 9 Schleusen sind 7 fertig oder im Bau; von 99 km Strecke sind 47 km fertig oder im Bau. Von 67 Kreuzungsbauwerken sind 46 fertig oder im Bau.

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Das sind 46 zuviel!)

    Bei einer Einstellung des Weiterbaus hätten die Gemeinden und Anlieger einen Anspruch darauf, daß der alte Zustand wiederhergestellt wird. Das Ifo-Institut in München hat in seiner Studie vom September 1982 festgestellt, daß die Restkosten für die Fertigstellung des Baus 1,28 Milliarden DM betragen; die qualifizierte Beendigung würde aber 1,12 Milliarden DM kosten.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Aber ohne Folgekosten!)

    Dazu kommt noch ein unkalkulierbares Risiko. Die
    qualifizierte Beendigung wäre also teurer als die



    Dr. Jobst
    Fertigstellung. Die Beendigung des Kanalbaus widerspräche aller Vernunft; sie wäre der größte Witz in der Geschichte des Wasserstraßenbaus. Dies nicht mit uns!

    (Drabiniok [GRÜNE]: 800 Millionen Folgekosten pro Jahr! — Lemmrich [CDU/CSU]: Ihre Zahlen stimmen doch nicht, Herr Drabiniok!)

    Der Kanal bringt dringend notwendige strukturund verkehrspolitische Verbesserungen für Ostbayern. Diese Region braucht dringend Arbeitsplätze für ihre Menschen. Ostbayern mit seiner Randlage braucht gute und preiswerte Verkehrsanbindungen an die Wirtschaftszentren, um bei der Schaffung der notwendigen Arbeitsplätze Erfolg zu haben. Das flache Land, meine sehr verehrten Damen und Herren, darf nicht zum Blutspender für die Ballungsräume degradiert werden, wie es durch die SPD-Politik in den vergangenen Jahren geschehen ist und wie es die GRÜNEN jetzt offenbar fortsetzen möchten.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Welche positiven Elemente, welche Auswirkungen von neuen Verkehrswegen ausgehen, hat das Batelle-Institut erst jüngst am Beispiel der A 6 in Westmittelfranken nachgewiesen.
    Es wird immer das Frachtaufkommen — mein Vorredner hat es auch getan — als Kriterium herangezogen. Ich will auf die einzelnen Prognosen gar nicht eingehen, die 2,8 bis 8 Millionen Jahrestonnen voraussagen. Ich weise nur darauf hin, daß die Vereinigten Österreichischen Stahlwerke in Linz ein Frachtpotential von über 5 Millionen Jahrestonnen haben, das heute zum größten Teil auf dem OderWasserweg liegt und das sich sicherlich auf den Rhein-Main-Donau-Weg verlagern würde.
    Es ist nicht zu leugnen, daß die Bundesbahn gewisse Frachteinbußen erleiden wird;

    (Drabiniok [GRÜNE]: Hört! Hört!)

    aber damit läßt sich die Einstellung des Kanalbaus nicht begründen. Es gibt den alten Erfahrungssatz: Verkehr bringt Verkehr. Der wirtschaftliche Aufschwung in dieser Region wird dazu beitragen, daß die Schiene neue Transporte bekommt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt keinen Ersatz für den Kanal bei dem Ziel, die wirtschaftliche Situation Ostbayerns zu verbessern. Die Fertigstellung des Kanals ist deshalb auch aus volkswirtschaftlichen Gründen sinnvoll.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Oh Gott, oh Gott!)

    — Sie können so viele Zwischenrufe machen, wie Sie wollen!
    Für uns von der Union ist der Natur- und Umweltschutz kein leerer Begriff.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Das merkt man!)

    Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst, und Bayern kann sich auf diesem Gebiet ganz besonders sehen lassen. In der Zeit der von der SPD geführten Bundesregierung ist über Umweltschutz viel geredet worden. Die Bundesregierung Kohl hat gehandelt
    und hat gerade auf diesem Gebiet in kurzer Zeit in grundlegender Weise die Weichen gestellt. Zwischen Ökologie und Ökonomie gibt es ein gewisses Spannungsverhältnis; aber es gibt keinen unüberwindlichen Gegensatz. Die Welt, in der wir leben, ist eine solche von Menschen und Maschinen. Daraus können wir nicht aussteigen.
    Es ist keine Frage: Der Kanalbau bringt gewisse Eingriffe in die Natur mit sich.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Gewisse?)

    Auch die Baustellen auf den Autobahnen sind alles andere als schön. Es ist dafür Sorge getragen worden, daß alle Anstrengungen unternommen werden, um die Eingriffe in die Landschaft so gering wie möglich zu halten, sie möglichst auszugleichen.
    Für die Kanalbaustrecke ist entsprechend dem bayerischen Naturschutzgesetz bereits 1974 ein umfassender Landschaftsschutzplan erstellt worden, der damals in seiner Gesamtkonzeption vom Bund Naturschutz in Bayern positiv beurteilt worden ist.
    Die Bevölkerung dieser Region will den Kanal. Das kommt doch nicht von ungefähr! Die Menschen dort sind ganz besonders heimatgebunden. Gegen den Willen der dortigen Bevölkerung wäre eine solch große Maßnahme nicht durchsetzbar. Ich kann Ihnen nur den Rat geben — auch Ihnen von den GRÜNEN —, einmal in das Altmühltal zu fahren und sich nicht nur die Baustellen anzusehen,

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Es gibt ja da nichts anders mehr!)

    sondern auch die Strecken, die bereits fertig sind und die bereits eingewachsen sind. Das ökologische Horrorgemälde, das heute wieder an die Wand gemalt worden ist, wird dann schnell verblassen.
    Die GRÜNEN, die sich sonst so basisdemokratisch gebärden, sollten die Meinung der am Kanal wohnenden Bevölkerung genauso ernst nehmen wie die der Gegner, die in ihrer überwiegenden Mehrheit merkwürdigerweise weit weg davon wohnen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das nord- und westdeutsche Kanalsystem wird seit 1970 mit einem Milliardenaufwand erneut und für das Europaschiff ausgebaut. Darüber wird kein Wort verloren. Auch da gibt es Eingriffe in die Natur. Es wird beim Finanziellen übersehen, daß Bund und Bayern für den Kanalbau lediglich Vorfinanzierung leisten, daß die Darlehen für den Rhein-Main-Donau-Kanal ab dem Jahre 2000 zurückgezahlt werden. Es wird kein Frachtendumping auf dem Kanal geben. Der Kanal ist eine nationale Wasserstraße. Die Verkehrshoheit steht der Bundesrepublik Deutschland zu.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die SPD in Bayern ist genauso wie die Union für den Kanal.

    (Hört! Hört! bei der FDP)

    Nur hat sich der Kanzlerkandidat Vogel beim Bundestagswahlkampf 1983 in Bayern darüber ausgeschwiegen; außerhalb Bayern ist er gegen den Kanalbau eingetreten.



    Dr. Jobst
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte der Bundesregierung dafür danken, daß sie sich für die Fertigstellung des Kanalbaus entschieden hat. Der Kanal hat europäische Bedeutung. Die Schließung der Lücke zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer ist sinnvoll und notwendig. Es geht nicht darum, daß jemand „den Kanal vollkriegt", sondern es geht darum, daß eine wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme zu Ende geführt wird. Die Landschaft in dieser Region bleibt weiterhin schön und liebenswert.
    Deshalb werden wir uns weiter dafür einsetzen, daß die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, daß der Kanal bald fertiggestellt wird, damit sein verkehrs- und wirtschaftspolitischer Nutzen alsbald zum Tragen kommt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)