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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/61 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 61. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4281 A Absetzung der Punkte 16 und 24 von der Tagesordnung 4283D, 4401A Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Frankreich und seiner Begleitung 4281 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand — Drucksachen 10/880, 10/985 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1197 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Zuschüsse zum tariflichen Vorruhestandsgeld (Vorruhestandsgeldgesetz) — Drucksache 10/122 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 10/1198 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Rechts der Arbeitsförderung und der gesetzlichen Rentenversicherung an die Einführung von Vorruhestandsleistungen — Drucksachen 10/893, 10/965 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1176 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1199 — Heyenn SPD 4282B, 4290 D Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 4283 B, 4294 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4283 D Stratmann GRÜNE 4288 A von der Wiesche SPD 4297 C Kolb CDU/CSU 4299 D Peter (Kassel) SPD 4304 A Hinsken CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 4306 D Namentliche Abstimmungen . . . 4308A, 4310C Zweite Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Buschfort, Egert, Glombig, Lutz, Dreßler, Heyenn, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes — Drucksache 10/121 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1177 — Lutz SPD 4312 B Hartmann CDU/CSU 4314C Hoss GRÜNE 4317 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4319 B Schreiner SPD 4320 C Vizepräsident Frau Renger 4322 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4322 D Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/980, 10/981 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung der offenen Deklaration (Änderung der Futtermittelverordnung) — Drucksache 10/1053 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Ergänzungsbedürftigkeit rahmenrechtlicher Vorschriften des Bundesjagdgesetzes zum Schutz der Waldfunktionen vor Schäden durch Schalenwild — Drucksache 10/1054 — Dr. Schmidt (Gellersen) SPD 4341A Susset CDU/CSU 4344 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4348 D Paintner FDP 4352 B Müller (Schweinfurt) SPD 4355 C Brunner CDU/CSU 4360 D Bredehorn FDP 4363 B Frau Dr. Bard GRÜNE 4366 B Handlos fraktionslos 4367 C Frau Weyel SPD 4368 D Eigen CDU/CSU 4371C Ertl FDP 4374 B Schartz (Trier) CDU/CSU 4376 B Oostergetelo SPD 4378 C Michels CDU/CSU 4382 A Kiechle, Bundesminister BML 4384 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz-KOV) — Drucksache 10/1149 — Louven CDU/CSU 4388 D Frau Steinhauer SPD 4389 D Eimer (Fürth) FDP 4391 C Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten am RheinMain- Donau- Kanal — Drucksache 10/1110 — Drabiniok GRÜNE 4392 C Dr. Jobst CDU/CSU 4394 B Bamberg SPD 4396 A Hoffie FDP 4398 A Beratung des Vierten Berichts des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksache 10/882 — 4400A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 27. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Einkünfte aus dem Betrieb internationaler Luftverkehrsdienste — Drucksache 10/834 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1058 — 4400 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. April 1983 zur Änderung des Vertrags vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutsch-österreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben — Drucksache 10/1067 — 4400C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1125 — 4400 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Bau und die Unterhaltung einer Grenzbrücke über die Sauer zwischen den Gemeinden Langsur und Mertert — Drucksache 10/1081 — 4400 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT" — Drucksachen 10/1082, 10/1147 — . . . 4400 D Beratung der Übersicht 6 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1123 — 4401A Beratung der Sammelübersicht 27 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1124 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1127 — 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Fünfundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/813, 10/1046 — . . . 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Neunundachtzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Drucksachen 10/853, 10/1047 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/84 — Zollkontingent 1984 für Bananen) — Drucksachen 10/820, 10/1048 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Sechste Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 69/169/ EWG zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Befreiung von den Umsatzsteuern und Sonderverbrauchsteuern bei der Einfuhr im grenzüberschreitenden Reiseverkehr — Drucksachen 10/873 Nr. 23, 10/1043 — 4401 D Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Zivil-militärisches Flugsicherungskonzept in Sobernheim — Drucksache 10/1185 — 4401 D Fragestunde — Drucksache 10/1171 vom 23. März 1984 — Überprüfung der Arbeits- und Geschäftsabläufe im Bundeskanzleramt durch den Bundesrechnungshof MdlAnfr 1, 2 23.03.84 Drs 10/1171 Schröder (Hannover) SPD Antw StSekr Dr. Schreckenberger BK . 4325D, 4326 A, B, C, D, 4327A, B ZusFr Schröder (Hannover) SPD . . 4326 B, C, D, 4327A, 4325 D Verbesserung der Haftbedingungen und des Rechtsschutzes für den wegen Schmuggels in der Türkei verhafteten Deutschen Rudolf Rautenberg MdlAnfr 41, 42 23.03.84 Drs 10/1171 Sauermilch GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . 4327 B, D, 4328 A, B, C ZusFr Sauermilch GRÜNE . . 4327 C, D, 4328A, B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4328 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4328 C Menschenrechtsverletzungen der südafrikanischen Regierung seit 1978 durch illegale Internierung von mindestens 100 Frauen und Kindern in Namibia MdlAnfr 43 23.03.84 Drs 10/1171 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA . . 4328D, 4329A, B ZusFr Toetemeyer SPD 4329A,B Verstärkte Bemühungen um eine Wiedervereinigung Deutschlands im Rahmen der EPZ; Referate für Völkerrecht in den einzelnen Ministerien MdlAnfr 44, 45 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 4329B, 4330 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 4329D, 4330 A, B, C Zahl der aus politischen Gründen in der Tschechoslowakei inhaftierten Deutschen MdlAnfr 46 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . 4330D, 4331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Zusagen der Bundesregierung für eine deutsche Fernsehstunde in Jordanien MdlAnfr 47 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 4331 A, B,C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331B, C Ablehnung der Europäischen Tierschutzkonvention durch die Parlamentarische Versammlung; Einflußnahme der Bundesregierung auf das Ministerkomitee des Europarates in dieser Frage MdlAnfr 74, 75 23.03.84 Drs 10/1171 Antretter SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 4331 D, 4332 A, B, C ZusFr Antretter SPD 4331D, 4332B, C Beurteilung des Carborain-Verfahrens zur Stärkung der Widerstandskraft von Pflanzen und Bäumen MdlAnfr 77 23.03.84 Drs 10/1171 Lattmann CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 4332C, D ZusFr Lattmann CDU/CSU 4332 D Kritik an der Förderung des Behindertensports MdlAnfr 78 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4333 A, B, C ZusFr Amling SPD 4333 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4333 C ZusFr Frau Steinhauer SPD 4333 C Auswirkungen der Einschränkung von Freifahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Behindertensport MdlAnfr 79 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . 4333D, 4334A, B ZusFr Amling SPD 4333 D ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334A ZusFr Lutz SPD 4334 B Einschränkung der Berufsförderungsmaßnahmen angesichts der finanziellen Situation der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 80 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . 4334 C, D, 4335A,B ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334C, D ZusFr Toetemeyer SPD 4335A ZusFr Keller CDU/CSU 4335A Einbeziehung flankierender Maßnahmen zur Unterstützung des Arbeitsmarktes in ein Arbeitsförderungsprogramm zur Verbesserung der Beschäftigung MdlAnfr 81 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4335 B, D, 4336 A, B, C, D, 4337 A,B,C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . . 4335D, 4336 A ZusFr Lutz SPD 4336 B ZusFr Kirschner SPD 4336 C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4336 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 4336 D ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 4337 A ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 4337 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4337 C Inanspruchnahme der Rückkehrhilfe für ausländische Arbeitnehmer MdlAnfr 84 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4337 D ZusFr Kirschner SPD 4337 D Initiativen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Behinderten auf Grund von Anregungen Behinderter im Zusammenhang mit den Haushaltsbegleitgesetzen MdlAnfr 85 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . . 4338 A, B, C, D, 4339 A, B, C, 4340 A, B, C ZusFr Kirschner SPD 4338 B ZusFr Lutz SPD 4338 C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4338 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4339 A ZusFr Egert SPD 4339 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 4339 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4339 C ZusFr Keller CDU/CSU 4339 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 4340 A ZusFr Hettling SPD 4340 B ZusFr Kastning SPD 4340 B Nächste Sitzung 4402 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4403*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 V Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4403* B Anlage 3 Geringster Anstieg des Wohnungsbaus seit 1949 entgegen den Ankündigungen des Bundesbauministers MdlAnfr 3 23.03.84 Drs 10/1171 Stockleben SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4403* D Anlage 4 Verwendung von Granit bei Baumaßnahmen des Bundesverteidigungsministeriums MdlAnfr 8 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Rose CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* B Anlage 5 Beauftragung von Wäschereien am Standort mit der Pflege der Wäsche von Wehrpflichtigen MdlAnfr 13, 14 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Krone-Appuhn CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* C Anlage 6 Benachteiligung von Soldaten auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den GRÜNEN; Überprüfung von Soldaten durch den MAD über die in der ZDv 2/30 genannten Gründe hinaus MdlAnfr 15, 16 23.03.84 Drs 10/1171 Schily GRÜNE SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4405*A Anlage 7 Streichung der Subvention für Sauerkirschen MdlAnfr 72, 73 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 4405* C Anlage 8 Unzureichende Bemessung der Mittel der Bundesanstalt für Arbeit zur individuellen Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung gem. § 44 Abs. 2 a AFG; Auswirkungen auf die Meisterfortbildung und das Ausbildungsangebot MdlAnfr 82, 83 23.03.84 Drs 10/1171 Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 4405* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4281 61. Sitzung Bonn, den 29. März 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 30. 3. Brosi 30. 3. Dr. von Bülow 29. 3. Buschbom 30. 3. Curdt 30. 3. Drabiniok 29. 3. Engelsberger 30. 3. Frau Fischer 30. 3. Gilges 29. 3. Dr. Götz 30. 3. Krizsan 29. 3. Lambinus 30. 3. Liedtke 29. 3. Frau Dr. Martiny-Glotz 29. 3. Dr. Müller* 30. 3. Müller (Düsseldorf) 29. 3. Niegel 30. 3. Offergeld 30. 3. Porzner 30. 3. Schmidt (Hamburg) 30. 3. Schmidt (München) 29. 3. Schmidt (Wattenscheid) 30. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 30. 3. Vahlberg 30. 3. Dr. Warnke 30. 3. Weiskirch (Olpe) 30. 3. Wischnewski 30. 3. Würtz** 30. 3. Dr. Zimmermann 30. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 16. März 1984 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz zum Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1980 Gesetz zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen von 1983 und zur Verlängerung des Internationalen Kaffee-Übereinkommens von 1976 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über das Seelotswesen Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über das Ergebnis der Verhandlungen mit den staatlichen sowjetischen Stellen über die Erfassung und Pflege Anlagen zum Stenographischen Bericht deutscher Kriegsgräber in der Sowjetunion (Drucksache 10/1019) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Unterrichtung durch den Bundesrat Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1981 (Jahresrechnung 1981) (Drucksache 10/1069) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu der Rolle und den Aufgaben der internationalen Finanzinstitutionen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Lage auf den Finanzmärkten (Drucksache 10/ 1068) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Schaffung eines europäischen Kapitalmarkts (Drucksache 10/1073) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur finanziellen Integration in der Gemeinschaft (Drucksache 10/1074 [neu]) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung Kap. 60 04 Tit. 698 01 - Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz - (Drucksache 10/1083) zuständig: Haushaltsausschuß Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mit Schreiben vom 19. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Möglichkeiten für eine Gemeinschaftsbeihilfe zur Finanzierung einer festen Ärmelkanalverbindung (Drucksache 10/207) Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Binnenwasserstraßen in Europa (Drucksache 10/358 Nr. 87) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mit Schreiben vom 22. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften - Status Grönlands - (Drucksache 10/92 Nr. 22) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mit Schreiben vom 26. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlagen abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über gemeinschaftliche Umweltaktionen (GUA) (Drucksache 10/358 Nr. 26) Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Bekämpfung der Luftverunreinigung durch Industrieanlagen (Drucksache 10/92 Nr.71) Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Stockleben (SPD) (Drucksache 10/ 1171 Frage 3): 4404* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Treffen Meldungen des „Spiegel" vom 19. März 1984 zu (S. 132), wonach entgegen den Ankündigungen von Bundesbauminister Dr. Schneider im vergangenen Jahr am wenigsten Wohnungen seit 1949 gebaut worden sind? Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wohnungsbaufertigstellungen sind im Jahre 1983 340 594 Wohnungen fertiggestellt worden. Seit 1949 mit damals 221 960 Fertigstellungen ist dies die niedrigste Fertigstellungsziffer. Dieses Ergebnis des Jahres 1983 beruht auf den ungünstigen Investitionsbedingungen der Jahre 1981 und 1982. In diesen Jahren lag die Fertigstellungsziffer mit 347 002 bzw. 365 462 nur geringfügig über dem Ergebnis des Jahres 1983. Das Ergebnis im Jahre 1983 wäre noch ungünstiger ausgefallen, wenn nicht Ende 1982 sofort die laufenden Konjunkturmaßnahmen eingeleitet worden wären. Es besteht deshalb auch — entgegen der Fragestellung — kein Widerspruch zu den Äußerungen von Bundesminister Dr. Schneider. Denn niemand konnte angesichts des allgemein bekannten Zeitbedarfs für die Bauabschnitte Planung, Genehmigung und Fertigstellung von Bauvorhaben erwarten, daß sich die Zusatzeffekte des Sofortprogramms vom Herbst 1982 bereits 1983 in den Fertigstellungen niederschlagen würden. Nach Verabschiedung des wohnungspolitischen Sofortprogramms und damit nach einer wesentlichen Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau hat Bundesminister Dr. Schneider die Erwartungen geäußert, daß die ergriffenen Maßnahmen zum Bau von zusätzlichen 70 000 bis 100 000 Wohnungen führen werden. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß sich diese Erwartung erfüllen wird. Bereits der hohe Bauübergang zum Jahresbeginn 1984 von 590 000 Wohnungen, die noch nicht fertiggestellt sind bzw. mit deren Bau noch nicht begonnen wurde, zeigt, daß sich die starke Zunahme der Baugenehmigungen im Jahre 1983 — knapp 420 000 gegenüber rd. 335 000 im Jahre 1984 entsprechend niederschlagen wird. Insgesamt bekräftigen die aktuellen Daten die Erwartung, daß 1984 mit einem weiteren Anstieg der realen Wohnungsbauinvestitionen zu rechnen ist und auch die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen spürbar ansteigen wird. Ich halte eine Zahl von 400 000 Fertigstellungen in 1984 für durchaus realistisch. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Dr. Rose (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Frage 8): Beabsichtigt das Bundesverteidigungsministerium eine Aufhebung des Gebots, Baumaßnahmen ausschließlich mit Beton und keinesfalls mit Granitstein durchzuführen? Planung und Durchführung von Baumaßnahmen der Bundeswehr liegen in Verantwortung der Finanzbauverwaltungen der Länder; ihnen stehen dafür vom Bundesminister der Verteidigung herausgegebene „Baufachliche Richtlinien" für Planung und Ausführung zur Verfügung. Diese Richtlinien besagen nicht, daß bei den Bauvorhaben der Bundeswehr ausschließlich Beton und keinesfalls Granitsteine für Bordsteine und Straßen zu verwenden sind. Beim Straßenbau ist grundsätzlich als Zuschlagstoff Natursteinmaterial, also auch Granit zulässig. So wird z. B. gebrochenes Naturgestein als Zuschlagstoff beim Straßenoberbau und/oder als ungebundene Schottertragschicht verwandt. Pflasterdecken aus Natursteinen scheiden im allgemeinen nicht nur wegen der höheren Kosten, sondern auch wegen der Schäden durch Drehbewegungen von Kettenfahrzeugen aus. Bei Bordsteinen sind aus wirtschaftlichen Gründen für den Regelfall Betonbordsteine vorgesehen, da Granitbordsteine bei gleicher Nutzungsdauer etwa doppelt so teuer wie Betonbordsteine sind. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen der Abgeordneten Frau Krone-Appuhn (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Fragen 13 und 14): Trifft es zu, daß es eine Anordnung für die Standortverwaltungen gibt, aus der hervorgeht, daß für die Erledigung der Wäsche der Wehrpflichtigen der billigste Anbieter zu nehmen ist und aus diesem Grunde häufig vom Standort weit entfernte Wäschereien ausgewählt werden, was zu zeitlichen Verzögerungen führt? Wäre es im Interesse einer truppenfreundlichen und wirklich gründlich durchgeführten Pflege der Wäsche der Soldaten nicht sinnvoller, anerkannte gute Wäschereien am Dienstort zu beauftragen, um den Müttern der Soldaten das regelmäßig wiederkehrende Waschen und Bügeln der gesamten Dienstbekleidung zu ersparen? Es ist richtig, daß ortsansässige Firmen mit der Reinigung der Wäsche beauftragt werden sollen, wenn das Angebot von weiter entfernten Betrieben zwar billiger ist, aber Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit nicht den gestellten Anforderungen entsprechen. Es ist aber nicht zulässig, ortsansässigen Firmen mit höheren Preisen nur wegen der kürzeren Entfernung den Zuschlag zu geben. Sie haben sicher wie ich das Bild von Hunderten von Wehrpflichtigen mit ihren weißen Wäschesäkken auf den Bahnhöfen am Wochenende vor Augen. Vielen Wehrpflichtigen ist das pünktliche Einhalten des Abgabetermins und das Ausfüllen des Wäschezettels einfach zu lästig. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, daß auch mein Sohn am Wochenende von Sonthofen bis nach SchleswigHolstein seine Wäsche mit nach Hause bringt. Zur Entlastung ihrer Mütter werden die Soldaten auf die Möglichkeit der kostenlosen Reinigung ihrer Bekleidung schon vor Aufnahme des Wehrdienstes, bei Dienstantritt und fortlaufend durch Bekanntgabe der Wäscheabgabezeiten bei der Truppe hingewiesen. Die Ausstattung übrigens mit dem Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4405* größten Teil der Wäsche ist zahlenmäßig so reichlich bemessen, daß bei einwöchigem Wäscherhythmus dennoch genügend verfügbar ist. Gleichwohl haben sie ihre Gewohnheit kaum geändert, ihre Wäsche mit nach Hause zu nehmen und wie schon vor dem Wehrdienst üblich, ihrer Mutter anzuvertrauen. Daneben dürfte auch das — wenn auch unbegründete — Gefühl eine Rolle spielen, die Mutter mache es ordentlicher und sorgfältiger nach dem Motto „Mutter ist die Beste". Aus vielen Gesprächen mit Müttern, so auch bei der Tagung mit Müttern von Wehrpflichtigen, haben wir die Erfahrung gewonnen, daß die Mütter trotz der zusätzlichen Belastung doch gern diese Gewohnheit ihrer Söhne unterstützen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Schily (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 15 und 16): Entspricht es der Praxis innerhalb der Bundeswehr, daß Soldaten allein auf Grund der Zugehörigkeit zur Partei DIE GRÜNEN Benachteiligungen ausgesetzt sind (Entzug von Sicherheitsstufen, Beförderungsstopp und dergleichen), obwohl ihnen von ihren Vorgesetzten korrektes Verhalten bescheinigt wird und ihnen keine Verstöße gegen Bestimmungen des Soldatengesetzes zum Vorwurf gemacht werden, gegebenenfalls auf welcher rechtlichen Grundlage finden solche Maßnahmen statt? Ist der Bundesregierung bekannt, ob der Militärische Abschirmdienst (MAD) zusätzlich zu den in den geltenden Vorschriften (ZDv 2/30) genannten Gründen eine Überprüfung des Sicherheitsstatus von Soldaten vornimmt, und auf wessen Weisungen werden solche Zusatzüberprüfungen durchgeführt? Zu Frage 15: Nein. Dies entspricht nicht der Gesetzesvorlage und deshalb auch nicht der geübten Praxis. Zu Frage 16: Außer zu den in der ZDv 2/30 genannten Gründen nimmt der Militärische Abschirmdienst nur in einem besonders geregelten Fall eine Sicherheitsüberprüfung vor. So haben die Dienststellenleiter in der Bundeswehr die Möglichkeit, für Soldaten im Grundwehrdienst, denen eine besonders verantwortungsvolle Tätigkeit übertragen werden soll, für deren Wahrnehmung jedoch nach den Bestimmungen der ZDv 2/30 VS-NfD eine Sicherheitsüberprüfung nicht vorgesehen ist, eine Sicherheitsanfrage an das Amt für Sicherheit der Bundeswehr (ASBw) zu richten. Dieses Verfahren wurde auf Grund einer Vereinbarung zwischen den damaligen Bundesministern Baum und Dr. Apel durch BMVg mit Erlaß vom 2. Oktober 1980 in Kraft gesetzt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 72 und 73): Trifft es zu, daß die Subvention bestimmter Sorten von Sauerkirschen (z. B. Schattenmorellen) durch die EG (bisher 0,80 DM pro Kilogramm) gestrichen werden soll, und ab wann wird dies der Fall sein? Ist sich die Bundesregierung der enormen Schwierigkeiten bewußt, die kleinen und mittleren Sauerkirschenanbauern durch die plötzliche Auflassung der Subvention entstehen, nachdem sie sowohl durch die Landwirtschaftsberatung als auch durch die relativ guten Markterlöse dazu angehalten wurden, in den letzten Jahren vermehrt Sauerkirschenkulturen anzulegen? Zu Frage 72: Die EG-Kommission hatte ursprünglich dem Rat eine Streichung der Produktionsbeihilfe für Kirschen in Sirup vorgeschlagen. Der Agrarministerrat hat sich dagegen auf seiner Sitzung am 16./17. März 1984 in Brüssel für eine Beibehaltung der Beihilfe ausgesprochen. Allerdings soll — als Ergebnis eines Kompromisses — die Beihilfe um 60 % gesenkt werden. Zu Frage 73: Die Bundesregierung ist sich der Schwierigkeiten bewußt, die sich auf Grund der Marktbedingungen aus einer sofortigen Streichung ergeben hätten. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 10/1171 Fragen 82 und 83): Trifft es zu, daß die von der Bundesanstalt für Arbeit für Maßnahmen nach § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz (AFG) (individuelle Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung) zur Verfügung gestellten Mittel gemessen an den gestellten Anträgen bei weitem nicht ausreichen? Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen dieser Situation auf die Bereitschaft zur Meisterfortbildung, und welche Auswirkungen dürften sich daraus für das Angebot an Ausbildungsplätzen ergeben? Die nach 'der Änderung des § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz in diesem Jahr aufgetretenen Übergangsschwierigkeiten sind auf einen unerwartet starken Anstieg der Darlehensempfänger in der zweiten Jahreshälfte 1983 zurückzuführen. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung hat auf diese Entwicklung reagiert und im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen die vom Verwaltungsrat der Bundesanstalt am 1. März 1983 beschlossenen Mehrausgaben in Höhe von 87 Millionen DM genehmigt. Durch die Genehmigung der Mehrausgaben wird die schwierige Übergangssituation in Kürze bereinigt sein. Negative Auswirkungen auf die Bildungsbereitschaft sind daher nicht zu erwarten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Meinolf Michels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bauern, die hier auf der Tribüne sind, und die, die uns über Rundfunk usw. folgen, die wollen nicht, daß wir uns streiten, sondern die wollen auf ihre Fragen Antwort haben.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Herr Minister, Sie waren vor drei Wochen bei mir im Wahlbezirk und haben vor 1 800 Bauern gesprochen. Bis heute sind die Bauern meines Wahlbezirks begeistert davon, mit welcher Deutlichkeit und Ehrlichkeit Sie Ihnen die Gegebenheiten der Agrarpolitik europäischer Art vorgetragen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Blunck [SPD]: Hoffentlich wissen die das auch selber, daß sie begeistert sind!)

    Die Bauern wissen genau, was hier los ist: daß die Märkte vollgelaufen sind. Die Bauern wissen auch, daß etwas geschehen muß, um sie wieder entsprechend in Ordnung zu bringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn ich mir die Beiträge von Frau Dr. Vollmer anhöre, dann muß ich feststellen, daß Sie, Frau Dr. Vollmer — sie ist im Moment nicht da —, hier den Eindruck vermitteln, als könnte man durch eine andere Handhabung der gesamten Regulierung des Preises der Landwirtschaft insgesamt eine Steigerung der Produktion und des Ertrags vermitteln. Wer die Zahlen nicht genau kennt, fällt natürlich sehr schnell vielleicht auch hier dieser Versuchung anheim. Wir haben 536 000 Betriebe, die eine Fläche unter 20 ha haben. Wir haben 207 000 Betriebe in der Bundesrepublik, die eine Fläche von 20 ha und mehr bewirtschaften. Die Durchschnittsgröße liegt in der Bundesrepublik bei 16 ha. Nur 6 % der Kühe — hier müssen Sie irgendwo das Geld herholen, welches Sie haben wollen, um unten die Milchmenge weiter steigen lassen zu können und die Preise zu steigern — stehen in Ställen mit über 60 Kühen. 90 % der Milch wird in Betrieben mit weniger als 50 Kühen produziert, und davon sind in den vergangenen Jahren sehr viele mit staatlichen Mitteln, die auch Sie von der SPD und FDP zur Verfügung gestellt haben — das war gut so —, gefördert worden. Das wollen wir nicht beklagen, weil sie dann auch nach der Förderungsschwelle wirtschaftsfähig sein sollten, ein Einkommen haben sollten, welches über dem Durchschnittseinkommen im außerlandwirtschaftlichen Bereich liegt. Deshalb mußten diese Betriebe 50 Kühe und mehr halten. Diese Betriebe haben heute derart hohe Schulden, daß sie, nun in Milchpreis und -mengen gekappt, dann eventuell alles verlieren würden, was sie heute noch ihr Eigen nennen. Diese Betriebe haben sich auf die staatlichen Richtlinien verlassen, und die können wir heute nicht bestrafen, indem wir nun sagen: Das sind die großen, die zuviel produzieren. Das sind meist Betriebe mit sehr geringer Fläche.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    55 % der Kühe stehen in Ställen mit weniger als 20 Kühen. Wo wollen Sie also, wenn Sie jetzt eine gestaffelte Mitverantwortungsabgabe einrichten, dieses Geld wegnehmen? Bei den Betrieben mit 20 Kühen und darunter, die dieses Einkommen absolut gebrauchen, um z. B. ihr Familieneinkommen zu erzielen, oder sollen die 9 % Betriebe, die über dieser Menge von 50 Kühen liegen, nun allein diese Summe tragen? Das nimmt Ihnen bei genauer Betrachtung niemand ab, und aus dem Grunde muß das hier auch einmal entsprechend richtiggestellt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Blunck [SPD]: Das müssen Sie aber Ihrer Kollegin sagen! Die hat das gestern erzählt!)

    Die Garantiemengenregelung, Herr Müller, ist mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluß. Glauben Sie ja nicht, daß der Minister gern der Garantiemengenregelung zugestimmt hat! Meinen Sie nicht, es wäre für ihn viel leichter, heute wie vor 10 Jahren hierherzukommen, als der Markt noch aufnahmefähig war und als man hier noch höhere Preise und ungehinderte Produktion vertreten konnte?

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Aber das ist nicht der Fall, und weil das nicht der Fall ist, muß er, der Realität folgen, nun versuchen, eine Regelung zu finden, mit der die meisten Bauern dann hoffentlich einigermaßen überleben können. Er würde gern etwas anderes tun. Aber wenn das noch nicht reicht, dann empfehle ich doch, daß man sich einmal die Rede durchliest, die der Oppositionsführer, Dr. Vogel, gestern gehalten hat. Er hat davon gesprochen, daß dieses Geld hier der Landwirtschaft zugeschoben wird und die Verbraucher dann dafür als Konsequenz noch höhere Preise für die Nahrungsmittel bezahlen müssen.

    (Roth [SPD]: Das ist falsch!)




    Michels
    — Lesen Sie das bitte nach! — Ich meine, daß man so und so keinen klaren Weg gehen kann.
    Frau Weyel, Sie haben soeben beklagt, daß zuwenig für die Landfrauen getan wird. Wir haben das allgemeine Agrarkreditprogramm verabschiedet. In Nordrhein-Westfalen gibt es eine reine SPD-Regierung. Diese hat es bis vor 14 Tagen abgelehnt, das allgemeine Agrarkreditprogramm auf die Wohnhausförderung in der Landwirtschaft anzuwenden,

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Ja, gibt es das? So sind die Genossen!)

    und zwar mit der Begründung, daß man die Landwirte nicht anders behandeln könne als den übrigen Teil der Bevölkerung. Erst nachdem alle Gruppen aktiv geworden waren, hat man sich entschlossen, dies zu ändern.

    (Eigen [CDU/CSU]: Nicht mal Schulmilch wollten diese Brüder geben!)

    Sie haben weiter beklagt, daß es auf dem Lande an sozialen Einrichtungen fehle. Das ist in der Tat hier und da der Fall. Aber dazu müssen Sie auch wissen, daß die Landwirtschaft allein aus eigenem Beitragsaufkommen die Betriebshilfsdienste aufgebaut hat und unterhält, daß diese Betriebshilfsdienste, diese Familienhilfsdienste fast überall auf dem Land aktiv sind und daß sie überall — außer Bremen und Nordrhein-Westfalen — von den Ländern gefördert werden.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    In Nordrhein-Westfalen werden die Betriebshilfsdienste, die das, was Frau Weyel als notwendig dargestellt hat, von sich aus leisten, mit keinem Pfennig gefördert.

    (Dr. Kunz [Weiden] [CDU/CSU]: Da schweigt Herr Oostergetelo! — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Das ist ja toll, was SPD-Landwirtschaftsminister alles nicht tun! — Gegenrufe von der SPD)

    Herr Minister, wir haben nun wiederholt gehört, daß die Vorsteuerpauschale als Ausgleich für den Abbau des Währungsausgleichs angehoben werden soll. Sie haben auch schon erwähnt, daß diese Mittel nur diejenigen bekommen sollen, die als Landwirte, als Erzeuger tätig sind. Ich darf Sie herzlich darum bitten, auf dieser Linie zu bleiben. Diese 3 % Vorsteuerpauschale dürfen nur den Erzeugern und nicht für die Erzeugnisse gewährt werden. In diesem Fall bleiben die gewerblichen Tierhalter draußen vor. Dann werden wir für die Stützung des Familienbetriebes mehr tun, als wir durch kluge Reden hier eventuell erreichen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Jeder sechste Arbeitsplatz insgesamt hängt von der Landwirtschaft ab. Im ländlichen Raum, meine Damen und Herren, sind 25 % der Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich von der Landwirtschaft abhängig. 25 %!

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Die im Minus sind!)

    Ich weiß, Herr Minister, daß Sie hier direkt wenig
    helfen können. Aber indem wir uns gemeinsam
    darum bemühen, möglichst viele selbständige bäuerliche Existenzen zu erhalten, erhalten wir gleichzeitig auch die Infrastruktur im ländlichen Raum, und davon haben alle Menschen einen entsprechenden Vorteil. Über die Belange des ländlichen Raumes ist viel gesprochen worden, und darüber wird sicherlich noch viel gesprochen werden. Heute ist es aber kaum möglich, irgendwelche Arbeitsplätze in den ländlichen Raum hineinzubekommen. Um so mehr müssen wir uns darum kümmern, die vorhandenen zu erhalten.
    Ich habe im Bereich des Anbaus von Obst und Gemüse feststellen können, daß wir in den letzten zehn Jahren z. B. bei der Herstellung von Gemüsekonserven

    (Zuruf des Abg. Fischer [Frankfurt] [GRÜNE])

    — Herr Fischer, hören Sie zu; davon verstehen Sie nichts —

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    in der eigenen Produktion auf 15 % zurückgefallen sind. Wir sind bald restlos auf Importe aus anderen Ländern angewiesen. Wenn ich dann lese, Herr Minister, daß z. B. die Förderung für die Kirschen, die in Sirup gelagert werden, um 60 % gekürzt werden soll, dann möchte ich Sie herzlich bitten, sich dafür einzusetzen, daß das unterbleibt, damit nicht noch weitere Betriebe aus diesem wichtigen Bereich auf der Strecke bleiben.
    Meine Damen und Herren, zugegeben: Die Agrarpolitik, über die wir heute hier diskutiert haben, ist außerordentlich kompliziert. Die wenigsten von uns kennen diesen Mechanismus. Aus dem Grunde ist es richtig, daß wir die Bundesregierung in unserem Entschließungsantrag auffordern, dafür Sorge zu tragen, daß mehr für die Information der Bevölkerung getan wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Sehr wichtig!)

    Wenn die Bevölkerung wüßte, daß man nicht 100 % des Bedarfs produzieren kann, wenn man sicherstellen will, daß zu jeder Zeit jedermann an jeder Stelle jede gewünschte Menge an Nahrungsmitteln in hoher Qualität soll erwerben können, dann muß man mehr als 100 % produzieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es geht mir zum Schluß um die Jugend auf dem Lande. Unsere jungen Bauern sind auch heute in großer Zahl hier gewesen oder sie sind es noch. Sie verfolgen diese Debatte.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das wage ich allerdings zu bezweifeln!)

    Sie fragen sich: Welche Chance haben wir in Zukunft? Aus diesem Grunde, Herr Minister, müssen wir dafür sorgen, daß Großbetriebe, wie z. B. in der Geflügelhaltung — 38 Betriebe halten 25 % der Legehennen —, bald der Vergangenheit angehören.

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Dann wäre der Kollege Borchert aber arbeitslos!)




    Michels
    Diese Produktion gehört in bäuerliche Betriebe. Wir müssen darauf achten, daß wir bei der übrigen Produktion nicht gleiche Schwierigkeiten bekommen.
    Waren es in der Vergangenheit bis zu 4 % der Betriebe,

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Da haben Sie jederzeit furchtbar geschimpft!)

    die pro Jahr aus der Landwirtschaft ausschieden, so darf das in Zukunft in diesem Tempo nicht weitergehen.

    (Zuruf von der SPD: Das wird schneller!)

    Selten oder noch nie haben so viele junge Leute nach ihrer praktischen Ausbildung die landwirtschaftlichen Fachschulen und Universitäten besucht. Unsere jungen Landwirte haben ein hervorragendes Wissen. Sie wollen in die Landwirtschaft hinein. Sie setzen in unsere Entscheidungen hohe Erwartungen. Agrarfabriken bieten unserer Jugend keine Zukunft. Tun wir also alles, um möglichst viele Existenzen im ländlichen Raum zu erhalten. Unsere Jugend wird uns dies mit Sicherheit danken. Sie wird unsere Landschaft erhalten und gestalten, vielleicht noch schöner, als sie heute fern jeder Ideologie ist. Sie wird uns und viele unserer Mitmenschen, die Hunger haben, ernähren. So ist eine richtige Agrarpolitik von heute auch gleichzeitig die beste Vorsorgepolitik für eine Jugend, die morgen auch eine Chance haben will.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ignaz Kiechle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte mich bei allen Kollegen, die das Wort ergriffen haben, bedanken. Ich bin bei weitem nicht mit allem, was gesagt wurde, einverstanden. Die Kollegen sind es auch nicht mit mir. Aber jeder trägt durch seinen Beitrag dazu bei, daß wir durch Nachdenken,

    (Frau Potthast [GRÜNE]: Wenn Sie es mal täten!)

    vielleicht auch durch gelegentliches Überprüfen der einen oder anderen Entwicklung noch dazulernen können. Ich bemühe mich dazuzulernen. Ich gehöre nicht zu denen, die glauben, sie seien unfehlbar oder würden sich nie irren. Ganz im Gegenteil! Dafür bin ich jetzt lange genug Mitglied des Parlaments gewesen, um zu wissen, daß Entwicklungen auch manche gute Idee überholen. Deswegen mein Dank.
    Es sind eine Reihe von Fragen gestellt worden. Im Rahmen einer kurzen Entgegnung ist es nicht möglich, auf alle einzugehen. Da es ja auch Entschließungsanträge gibt, die im Parlament weiterberaten werden, gibt es sicherlich auch die eine oder andere Gelegenheit, darüber noch weiter zu diskutieren.
    Ich möchte ein paar Fragen herausgreifen. Ich weiß nicht, ob der Herr Kollege Müller noch da ist. — Ja, danke schön. Er hat gefragt: Wo ist die Tierschutznovelle? — Sie wird noch vor der Sommerpause vom Kabinett verabschiedet werden. Sie sollte am 4. April dort sein. Der Herr Bundeskanzler und ich sind aber übereingekommen, sie noch einmal dahin gehend zu überprüfen, inwieweit in Abwägung der vielen Interessen und in Verantwortung vor der Gesundheit des Menschen Tierversuche in medizinischer oder sonstiger Hinsicht noch mehr eingeschränkt werden können. Wir lassen uns lieber da ein paar Monate mehr Zeit, als daß wir so im Eilverfahren oder, wenn Sie so wollen, nicht mit genügend Überlegung bei dieser Sache vorgehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie werden dann darüber diskutieren können, ob diese Novelle gut ist.
    Es ist nach dem Bodenschutzkonzept gefragt worden. Ich habe gestern in meiner Einbringungsrede dazu schon Stellung genommen. Überhaupt hatte ich — Sie mögen es mir nicht nachtragen, wenn ich das sage — den Eindruck, daß es vielleicht für den einen oder anderen kein Schaden gewesen wäre, die Einbringungsrede noch einmal durchzulesen, bevor er seine eigene Rede macht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber das ist jedermanns eigene Sache. Dies nur als Hinweis. Am Bodenschutzkonzept wird sehr umfassend gearbeitet. Auch hier gilt es, vieles abzuwägen. Wir haben unsere Umweltschutzabteilung, die gleichzeitig Forstabteilung ist, verstärkt. Wir haben versucht, beste Leute bei uns an diese Aufgabe zu setzen. Wir werden in Zusammenarbeit mit allen übrigen beteiligten Ressorts sicherlich noch in diesem Jahr eine Diskussionsgrundlage für dieses Bodenschutzkonzept schaffen.
    Der Herr Kollege Müller hat ebenfalls eine Rechnung zur Mehrwertsteuerpauschale aufgemacht und hat da schlicht und einfach gesagt, ein Ausgleich von 3 % Mehrwertsteuer sei zuwenig. Ich setze mich gern mit ihm im Ausschuß einmal auseinander. Ich habe hier nicht genügend Zeit, um das in allen Details zu tun. Aber ich möchte dazu doch folgendes sagen. Was ist denn jetzt — die Mehrwertsteuerpauschale soll ja als Entschädigung für den Grenzausgleich gegeben werden — der Grenzausgleich? Nach einer Regelung, die einem Vertrag entspricht — den nicht ich unterzeichnet habe, aber wir stehen j a immer in der rechtlichen Kontinuität —, sieht es wie folgt aus, Herr Kollege Müller. Unterstellt, es gäbe in den nächsten paar Jahren keine Währungsangleichungen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft, dann müßte nach den derzeit geltenden Regelungen dieser Grenzausgleich für nichts auch abgebaut werden, und zwar immer im Tausch gegen Preiserhöhungen in Brüssel. Das bitte ich Sie bei Ihren Rechnungen zu bedenken, bevor polemisiert wird. Dann sieht nämlich die Rechnung möglicherweise etwas anders aus.
    Sie haben etwas spöttisch gefragt: Wie soll man denn Ab-Hof-Verkauf im Bereich der Garantiemenge kontrollieren? Ein solches Beispiel eignet



    Bundesminister Kiechle
    sich für eine ironische Frage, zugegebenermaßen. Es wird hier mit Sicherheit bei uns keine überzogenen Kontrollregelungen geben. Ich weise aber auf folgendes hin; deswegen wurde dies so formuliert. Im Gegensatz dazu, daß etwa, wie früher auch schon einmal geschehen, der eine Abschlachtprämien und der andere Kälberprämien und ein Dritter Kuhprämien bekommt, ist dies eine EG-einheitliche Regelung. Es gibt insbesondere in Frankreich eine beträchtliche Menge Milch, die dort dergestalt direkt verwertet wird, daß von den Bauern Landbutter hergestellt und auf Wochenmärkten verkauft wird. Diese Landwirte melden trotzdem die Milchmenge, die sie dazu verwendet haben, an den vorbestimmten Stellen an, um die Beihilfe für die Magermilchverwertung zu bekommen, weil sie über den Butterpreis allein nicht in der Lage sind, den Richtpreis für Milch zu erwirtschaften. Um die mitzuerfassen, damit da nicht ungeahnte Türen geöffnet werden, ist diese Regelung geschaffen worden.
    Es ist die generelle Frage gestellt worden, wo die Entscheidungsfreiheit der Bauern bei Garantiemengen bleibt. Ich frage dagegen, Herr Kollege Müller — und dies ist wohl auch die zentrale Frage —: Wo bleibt die Entscheidungsfreiheit unserer Bauern hinsichtlich ihrer Produktion, wenn der Staat oder die Gemeinschaft der europäischen Staaten sich nicht mehr in der Lage sieht, ständig neu hinzukommende Mengen an Produktion aufzukaufen und sie zu halben Preisen oder weniger zu verkaufen, und die Preise notwendigerweise sinken werden, weil die Marktordnungen nicht mehr funktionsfähig sind? Wo bleibt die Entscheidungsfreiheit dann, wenn diese Preise um 20% oder 25% nach unten gleiten?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Niemand hat da eine Entscheidungsfreiheit.

    Mir geht es darum — das ist der Hintergrund der ganzen Politik, die ich in diesem Jahr eingeleitet habe —, z. B. die Milchmarktordnung und ihren garantierten Mindestpreis langfristig zu erhalten. Dafür bin ich bereit, mich hinzustellen. Ich habe es von Anfang an getan, und ich habe es, wie ich meine, mit der richtigen Begründung getan. Ich habe auch niemanden im unklaren hinsichtlich dieser Begründung gelassen. Ich bin lieber bereit, hinsichtlich der Menge Konzessionen zu machen als hinsichtlich des Preises.
    Die Gegenkonzepte, die hier vorgetragen werden oder vorgetragen worden sind, sind einfach. Ich zitiere Sie, Herr Kollege Müller. Ich darf das ohne jede Polemik tun, denn hier unterscheiden wir uns sicher in unseren Grundauffassungen. Sie sagten am 12. Oktober 1983 hier in einer Aktuellen Stunde im Zusammenhang mit der garantierten Mindestmenge für Milch an diesem Pult folgendes — ich bin immer mit drei Jahre alten Reden zitiert worden, aber dieses Zitat ist nicht drei Jahre alt, sondern es ist sehr aktuell —:
    Wir
    — die SPD —
    sind für eine restriktive Preispolitik, die über
    längere Zeit durchgehalten werden muß ... Wir
    sind für eine Lockerung der Interventionsmechanismen, weil es keine unbegrenzte Preis- und Absatzgarantie mehr geben kann.

    (Eigen [CDU/CSU]: Das kann doch nicht wahr sein! — Dr. Kunz [Weiden] [CDU/ CSU]: Das ist ja unglaublich!)

    ... Wir sind für eine Erhöhung der Erzeugerabgabe, und zwar
    — fügten Sie hinzu; da will ich korrekt Ihnen gegenüber sein —
    unter Berücksichtigung der benachteiligten Gebiete, der kleinen Vollerwerbsbetriebe und auch der bodenabhängigen Produktion.
    Ich zitiere noch einmal: „restriktive Preispolitik über längere Zeit", „Lockerung der Interventionsmechanismen" und „Erhöhung der Erzeugerabgabe". Dies ist allerdings eine Konzeption, die ich nicht mittrage.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Darüber werden wir uns noch eine längere Zeit im Streit — im edlen Streit, möchte ich gern hinzufügen; so war es im Ausschuß auch — miteinander zu unterhalten haben.
    Ich möchte nicht auf verschiedene andere Bemerkungen eingehen. Das scheint mir weder angesichts des zeitlichen Rahmens noch manchmal auf Grund der Bemerkungen notwendig zu sein.
    Ich möchte noch etwas zu der ersten Rede sagen, die Herr Dr. Schmidt (Gellersen) — ich wage sogar hinzuzufügen: ein Mann, den ich ebenfalls sehr hoch schätze — für die SPD-Fraktion gehalten hat. Herr Kollege Schmidt (Gellersen), Sie haben das richtig angesprochen. Es sind zwei Dinge, die sich in diesem Jahr in der Agrarpolitik grundsätzlich geändert haben und ändern. Sie sind jetzt noch nicht endgültig rechtlich bestätigt, aber sie werden wohl so laufen.
    Das eine ist die Einführung des Garantiemengenprinzips in die europäische — nicht in die deutsche! — Agrarpolitik. Kein Mensch hätte es für möglich gehalten, daß dies je einmal funktionieren wird. Wir haben ja auch beschlossen, mit der Oberproduktion von Tomaten Schluß zu machen oder die Produktion zumindest auf dem jetzigen Stand einzufrieren. 4,6 Millionen t wird die Garantiemenge sein. Wir haben auch beschlossen, daß sich die Rosinen Griechenlands der Menge nach nicht unbeschränkt entwickeln dürfen; sie werden bei 80 000 t oder 85 000 t — ich weiß es nicht mehr ganz genau — aus der vollen Preisgarantie. herausgenommen. Nicht nur für Milch sind diese Dinge jetzt schon konkretisiert worden. Ich bitte Sie, auch zu bedenken: Man hat in der Politik nie die Wahl zwischen absoluten Wünschen, sondern immer nur die Wahl zwischen dem, was politisch machbar, und dem, was sachlich notwendig ist. Dazu muß ich hinzufügen: Mir geht es darum, dafür zu sorgen, daß ein Marktordnungsprinzip erhalten bleiben kann, das gewisse Garantien zugunsten aller Bauern ent-



    Bundesminister Kiechle
    hält, insbesondere aber auch zugunsten der mittleren und kleineren.

    (Frau Blunck [SPD]: Das ist doch einfach nicht richtig!)

    Dabei denke ich an den Beitritt weiterer Länder, an die vor uns liegenden Risiken bei Oliven, bei sonstigem Obst und Gemüse.
    Genau diejenigen, die sich heute hier hingestellt und der freien Produktion so sehr das Wort geredet haben, regen sich mit manchmal sehr, sehr merkwürdigen Formulierungen dann auf, wenn irgendwo ein paar tausend Tonnen an Obst und Gemüse nicht verkäuflich sind und z. B. aus Interventionsgründen verderben müssen; ich will es einmal so formulieren. Dann wird sofort von der bewußten Vernichtung geredet. Sie, Frau Blunck, gehören dazu, wenn Sie es wissen wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Blunck [SPD]: Richtig! Genau!)

    Deswegen bin ich durchaus der Meinung, daß auch hier Garantiemengen dafür sorgen müssen, daß diese Dinge nicht ins Uferlose wachsen. Deswegen dieses Prinzip.
    Herr Kollege Schmidt, man kann darüber streiten. Ich stelle mich auch allen Einwendungen. Ich weiß selbst, daß das nichts 100 %ig Richtiges ist. Ich möchte die Situation aber einmal an Hand eines Beispiels verdeutlichen. Unterstellen Sie einmal, ein Auto fährt mit 80 km/h auf gerader Straße — gemeint ist hier das Auto der Produktivität — auf einen Abgrund zu. Der Abgrund ist nichts anderes als die letztlich nicht mehr finanzierbare Preisgarantie. In diesem Auto sitzt nun eine ganze Reihe von Leuten. Ich unterstelle nicht, daß diese Leute, sofern sie sich der Gefahr bewußt sind, die durch diesen Abgrund droht, sich darüber unterhalten, wer auf dem besten Platz ist, daß also etwa der Ire sagt: Du, Holländer, sitzt vorn, und ich sitze hinten!, und der Deutsche sagt: Aber du bist noch ein bißchen besser bedient als ich. Wenn sie gut beraten sind, unterhalten sie sich vielmehr darüber, wie schnell sie bremsen können. Genau dies ist die Funktion der Garantiemenge.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Denn wenn das Ganze den Abgrund — und zwar den preislichen Abgrund — hinunterstürzt, sitzen sie alle in dem Auto, die Kleinen, die Vollerwerbler, die Nebenerwerbler, die Holländer, diejenigen aus dem Norden und dem Süden, diejenigen aus den benachteiligten Gebieten oder woher sie auch immer kommen.

    (Frau Blunck [SPD]: Sie spielen Feuerwehr für die Großen! Das kann doch nicht wahr sein!)

    Wenn sie dann mit ihrem Wagen unten im Abgrund liegen, können sie sich darüber unterhalten, wer auf dem besten Platz gesessen hat. Genau dies möchte ich verhindern. Das ist der eine Punkt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)