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    Plenarprotokoll 10/61 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 61. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4281 A Absetzung der Punkte 16 und 24 von der Tagesordnung 4283D, 4401A Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Frankreich und seiner Begleitung 4281 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand — Drucksachen 10/880, 10/985 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1197 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Zuschüsse zum tariflichen Vorruhestandsgeld (Vorruhestandsgeldgesetz) — Drucksache 10/122 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1175 — Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 10/1198 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Rechts der Arbeitsförderung und der gesetzlichen Rentenversicherung an die Einführung von Vorruhestandsleistungen — Drucksachen 10/893, 10/965 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1176 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1199 — Heyenn SPD 4282B, 4290 D Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 4283 B, 4294 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4283 D Stratmann GRÜNE 4288 A von der Wiesche SPD 4297 C Kolb CDU/CSU 4299 D Peter (Kassel) SPD 4304 A Hinsken CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 4306 D Namentliche Abstimmungen . . . 4308A, 4310C Zweite Beratung des von den Abgeordneten Frau Fuchs (Köln), Buschfort, Egert, Glombig, Lutz, Dreßler, Heyenn, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Weinhofer, von der Wiesche und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes — Drucksache 10/121 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1177 — Lutz SPD 4312 B Hartmann CDU/CSU 4314C Hoss GRÜNE 4317 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4319 B Schreiner SPD 4320 C Vizepräsident Frau Renger 4322 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4322 D Beratung des Agrarberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksachen 10/980, 10/981 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Einführung der offenen Deklaration (Änderung der Futtermittelverordnung) — Drucksache 10/1053 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Bard und der Fraktion DIE GRÜNEN Ergänzungsbedürftigkeit rahmenrechtlicher Vorschriften des Bundesjagdgesetzes zum Schutz der Waldfunktionen vor Schäden durch Schalenwild — Drucksache 10/1054 — Dr. Schmidt (Gellersen) SPD 4341A Susset CDU/CSU 4344 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 4348 D Paintner FDP 4352 B Müller (Schweinfurt) SPD 4355 C Brunner CDU/CSU 4360 D Bredehorn FDP 4363 B Frau Dr. Bard GRÜNE 4366 B Handlos fraktionslos 4367 C Frau Weyel SPD 4368 D Eigen CDU/CSU 4371C Ertl FDP 4374 B Schartz (Trier) CDU/CSU 4376 B Oostergetelo SPD 4378 C Michels CDU/CSU 4382 A Kiechle, Bundesminister BML 4384 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die dreizehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Dreizehntes Anpassungsgesetz-KOV) — Drucksache 10/1149 — Louven CDU/CSU 4388 D Frau Steinhauer SPD 4389 D Eimer (Fürth) FDP 4391 C Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten am RheinMain- Donau- Kanal — Drucksache 10/1110 — Drabiniok GRÜNE 4392 C Dr. Jobst CDU/CSU 4394 B Bamberg SPD 4396 A Hoffie FDP 4398 A Beratung des Vierten Berichts des Auswärtigen Amtes über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksache 10/882 — 4400A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 27. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Einkünfte aus dem Betrieb internationaler Luftverkehrsdienste — Drucksache 10/834 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/1058 — 4400 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. April 1983 zur Änderung des Vertrags vom 31. Mai 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über zoll- und paßrechtliche Fragen, die sich an der deutsch-österreichischen Grenze bei Staustufen und Grenzbrücken ergeben — Drucksache 10/1067 — 4400C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Titels III der Gewerbeordnung und anderer gewerberechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/1125 — 4400 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Bau und die Unterhaltung einer Grenzbrücke über die Sauer zwischen den Gemeinden Langsur und Mertert — Drucksache 10/1081 — 4400 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Juli 1982 zur Gründung der Europäischen Fernmeldesatellitenorganisation „EUTELSAT" — Drucksachen 10/1082, 10/1147 — . . . 4400 D Beratung der Übersicht 6 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/1123 — 4401A Beratung der Sammelübersicht 27 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1124 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1127 — 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Fünfundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/813, 10/1046 — . . . 4401 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Neunundachtzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Drucksachen 10/853, 10/1047 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/84 — Zollkontingent 1984 für Bananen) — Drucksachen 10/820, 10/1048 — . . . 4401 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Sechste Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 69/169/ EWG zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Befreiung von den Umsatzsteuern und Sonderverbrauchsteuern bei der Einfuhr im grenzüberschreitenden Reiseverkehr — Drucksachen 10/873 Nr. 23, 10/1043 — 4401 D Beratung des Antrags des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Zivil-militärisches Flugsicherungskonzept in Sobernheim — Drucksache 10/1185 — 4401 D Fragestunde — Drucksache 10/1171 vom 23. März 1984 — Überprüfung der Arbeits- und Geschäftsabläufe im Bundeskanzleramt durch den Bundesrechnungshof MdlAnfr 1, 2 23.03.84 Drs 10/1171 Schröder (Hannover) SPD Antw StSekr Dr. Schreckenberger BK . 4325D, 4326 A, B, C, D, 4327A, B ZusFr Schröder (Hannover) SPD . . 4326 B, C, D, 4327A, 4325 D Verbesserung der Haftbedingungen und des Rechtsschutzes für den wegen Schmuggels in der Türkei verhafteten Deutschen Rudolf Rautenberg MdlAnfr 41, 42 23.03.84 Drs 10/1171 Sauermilch GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . 4327 B, D, 4328 A, B, C ZusFr Sauermilch GRÜNE . . 4327 C, D, 4328A, B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4328 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4328 C Menschenrechtsverletzungen der südafrikanischen Regierung seit 1978 durch illegale Internierung von mindestens 100 Frauen und Kindern in Namibia MdlAnfr 43 23.03.84 Drs 10/1171 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA . . 4328D, 4329A, B ZusFr Toetemeyer SPD 4329A,B Verstärkte Bemühungen um eine Wiedervereinigung Deutschlands im Rahmen der EPZ; Referate für Völkerrecht in den einzelnen Ministerien MdlAnfr 44, 45 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 4329B, 4330 A, B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 4329D, 4330 A, B, C Zahl der aus politischen Gründen in der Tschechoslowakei inhaftierten Deutschen MdlAnfr 46 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . 4330D, 4331A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Zusagen der Bundesregierung für eine deutsche Fernsehstunde in Jordanien MdlAnfr 47 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 4331 A, B,C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4331B, C Ablehnung der Europäischen Tierschutzkonvention durch die Parlamentarische Versammlung; Einflußnahme der Bundesregierung auf das Ministerkomitee des Europarates in dieser Frage MdlAnfr 74, 75 23.03.84 Drs 10/1171 Antretter SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 4331 D, 4332 A, B, C ZusFr Antretter SPD 4331D, 4332B, C Beurteilung des Carborain-Verfahrens zur Stärkung der Widerstandskraft von Pflanzen und Bäumen MdlAnfr 77 23.03.84 Drs 10/1171 Lattmann CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 4332C, D ZusFr Lattmann CDU/CSU 4332 D Kritik an der Förderung des Behindertensports MdlAnfr 78 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4333 A, B, C ZusFr Amling SPD 4333 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4333 C ZusFr Frau Steinhauer SPD 4333 C Auswirkungen der Einschränkung von Freifahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Behindertensport MdlAnfr 79 23.03.84 Drs 10/1171 Amling SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . 4333D, 4334A, B ZusFr Amling SPD 4333 D ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334A ZusFr Lutz SPD 4334 B Einschränkung der Berufsförderungsmaßnahmen angesichts der finanziellen Situation der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 80 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . 4334 C, D, 4335A,B ZusFr Frau Steinhauer SPD 4334C, D ZusFr Toetemeyer SPD 4335A ZusFr Keller CDU/CSU 4335A Einbeziehung flankierender Maßnahmen zur Unterstützung des Arbeitsmarktes in ein Arbeitsförderungsprogramm zur Verbesserung der Beschäftigung MdlAnfr 81 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4335 B, D, 4336 A, B, C, D, 4337 A,B,C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . . 4335D, 4336 A ZusFr Lutz SPD 4336 B ZusFr Kirschner SPD 4336 C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4336 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 4336 D ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 4337 A ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 4337 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4337 C Inanspruchnahme der Rückkehrhilfe für ausländische Arbeitnehmer MdlAnfr 84 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4337 D ZusFr Kirschner SPD 4337 D Initiativen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Behinderten auf Grund von Anregungen Behinderter im Zusammenhang mit den Haushaltsbegleitgesetzen MdlAnfr 85 23.03.84 Drs 10/1171 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . . 4338 A, B, C, D, 4339 A, B, C, 4340 A, B, C ZusFr Kirschner SPD 4338 B ZusFr Lutz SPD 4338 C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4338 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4339 A ZusFr Egert SPD 4339 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 4339 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4339 C ZusFr Keller CDU/CSU 4339 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 4340 A ZusFr Hettling SPD 4340 B ZusFr Kastning SPD 4340 B Nächste Sitzung 4402 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4403*A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 V Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4403* B Anlage 3 Geringster Anstieg des Wohnungsbaus seit 1949 entgegen den Ankündigungen des Bundesbauministers MdlAnfr 3 23.03.84 Drs 10/1171 Stockleben SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4403* D Anlage 4 Verwendung von Granit bei Baumaßnahmen des Bundesverteidigungsministeriums MdlAnfr 8 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Rose CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* B Anlage 5 Beauftragung von Wäschereien am Standort mit der Pflege der Wäsche von Wehrpflichtigen MdlAnfr 13, 14 23.03.84 Drs 10/1171 Frau Krone-Appuhn CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4404* C Anlage 6 Benachteiligung von Soldaten auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den GRÜNEN; Überprüfung von Soldaten durch den MAD über die in der ZDv 2/30 genannten Gründe hinaus MdlAnfr 15, 16 23.03.84 Drs 10/1171 Schily GRÜNE SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 4405*A Anlage 7 Streichung der Subvention für Sauerkirschen MdlAnfr 72, 73 23.03.84 Drs 10/1171 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . . 4405* C Anlage 8 Unzureichende Bemessung der Mittel der Bundesanstalt für Arbeit zur individuellen Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung gem. § 44 Abs. 2 a AFG; Auswirkungen auf die Meisterfortbildung und das Ausbildungsangebot MdlAnfr 82, 83 23.03.84 Drs 10/1171 Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 4405* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4281 61. Sitzung Bonn, den 29. März 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 30. 3. Brosi 30. 3. Dr. von Bülow 29. 3. Buschbom 30. 3. Curdt 30. 3. Drabiniok 29. 3. Engelsberger 30. 3. Frau Fischer 30. 3. Gilges 29. 3. Dr. Götz 30. 3. Krizsan 29. 3. Lambinus 30. 3. Liedtke 29. 3. Frau Dr. Martiny-Glotz 29. 3. Dr. Müller* 30. 3. Müller (Düsseldorf) 29. 3. Niegel 30. 3. Offergeld 30. 3. Porzner 30. 3. Schmidt (Hamburg) 30. 3. Schmidt (München) 29. 3. Schmidt (Wattenscheid) 30. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 30. 3. Vahlberg 30. 3. Dr. Warnke 30. 3. Weiskirch (Olpe) 30. 3. Wischnewski 30. 3. Würtz** 30. 3. Dr. Zimmermann 30. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 16. März 1984 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz zum Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1980 Gesetz zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen von 1983 und zur Verlängerung des Internationalen Kaffee-Übereinkommens von 1976 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über das Seelotswesen Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über das Ergebnis der Verhandlungen mit den staatlichen sowjetischen Stellen über die Erfassung und Pflege Anlagen zum Stenographischen Bericht deutscher Kriegsgräber in der Sowjetunion (Drucksache 10/1019) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Unterrichtung durch den Bundesrat Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1981 (Jahresrechnung 1981) (Drucksache 10/1069) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu der Rolle und den Aufgaben der internationalen Finanzinstitutionen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Lage auf den Finanzmärkten (Drucksache 10/ 1068) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Schaffung eines europäischen Kapitalmarkts (Drucksache 10/1073) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur finanziellen Integration in der Gemeinschaft (Drucksache 10/1074 [neu]) zuständig: Finanzausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung Kap. 60 04 Tit. 698 01 - Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz - (Drucksache 10/1083) zuständig: Haushaltsausschuß Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mit Schreiben vom 19. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Möglichkeiten für eine Gemeinschaftsbeihilfe zur Finanzierung einer festen Ärmelkanalverbindung (Drucksache 10/207) Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Binnenwasserstraßen in Europa (Drucksache 10/358 Nr. 87) Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mit Schreiben vom 22. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften - Status Grönlands - (Drucksache 10/92 Nr. 22) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mit Schreiben vom 26. März 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlagen abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über gemeinschaftliche Umweltaktionen (GUA) (Drucksache 10/358 Nr. 26) Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Bekämpfung der Luftverunreinigung durch Industrieanlagen (Drucksache 10/92 Nr.71) Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Stockleben (SPD) (Drucksache 10/ 1171 Frage 3): 4404* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 Treffen Meldungen des „Spiegel" vom 19. März 1984 zu (S. 132), wonach entgegen den Ankündigungen von Bundesbauminister Dr. Schneider im vergangenen Jahr am wenigsten Wohnungen seit 1949 gebaut worden sind? Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wohnungsbaufertigstellungen sind im Jahre 1983 340 594 Wohnungen fertiggestellt worden. Seit 1949 mit damals 221 960 Fertigstellungen ist dies die niedrigste Fertigstellungsziffer. Dieses Ergebnis des Jahres 1983 beruht auf den ungünstigen Investitionsbedingungen der Jahre 1981 und 1982. In diesen Jahren lag die Fertigstellungsziffer mit 347 002 bzw. 365 462 nur geringfügig über dem Ergebnis des Jahres 1983. Das Ergebnis im Jahre 1983 wäre noch ungünstiger ausgefallen, wenn nicht Ende 1982 sofort die laufenden Konjunkturmaßnahmen eingeleitet worden wären. Es besteht deshalb auch — entgegen der Fragestellung — kein Widerspruch zu den Äußerungen von Bundesminister Dr. Schneider. Denn niemand konnte angesichts des allgemein bekannten Zeitbedarfs für die Bauabschnitte Planung, Genehmigung und Fertigstellung von Bauvorhaben erwarten, daß sich die Zusatzeffekte des Sofortprogramms vom Herbst 1982 bereits 1983 in den Fertigstellungen niederschlagen würden. Nach Verabschiedung des wohnungspolitischen Sofortprogramms und damit nach einer wesentlichen Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau hat Bundesminister Dr. Schneider die Erwartungen geäußert, daß die ergriffenen Maßnahmen zum Bau von zusätzlichen 70 000 bis 100 000 Wohnungen führen werden. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß sich diese Erwartung erfüllen wird. Bereits der hohe Bauübergang zum Jahresbeginn 1984 von 590 000 Wohnungen, die noch nicht fertiggestellt sind bzw. mit deren Bau noch nicht begonnen wurde, zeigt, daß sich die starke Zunahme der Baugenehmigungen im Jahre 1983 — knapp 420 000 gegenüber rd. 335 000 im Jahre 1984 entsprechend niederschlagen wird. Insgesamt bekräftigen die aktuellen Daten die Erwartung, daß 1984 mit einem weiteren Anstieg der realen Wohnungsbauinvestitionen zu rechnen ist und auch die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen spürbar ansteigen wird. Ich halte eine Zahl von 400 000 Fertigstellungen in 1984 für durchaus realistisch. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Dr. Rose (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Frage 8): Beabsichtigt das Bundesverteidigungsministerium eine Aufhebung des Gebots, Baumaßnahmen ausschließlich mit Beton und keinesfalls mit Granitstein durchzuführen? Planung und Durchführung von Baumaßnahmen der Bundeswehr liegen in Verantwortung der Finanzbauverwaltungen der Länder; ihnen stehen dafür vom Bundesminister der Verteidigung herausgegebene „Baufachliche Richtlinien" für Planung und Ausführung zur Verfügung. Diese Richtlinien besagen nicht, daß bei den Bauvorhaben der Bundeswehr ausschließlich Beton und keinesfalls Granitsteine für Bordsteine und Straßen zu verwenden sind. Beim Straßenbau ist grundsätzlich als Zuschlagstoff Natursteinmaterial, also auch Granit zulässig. So wird z. B. gebrochenes Naturgestein als Zuschlagstoff beim Straßenoberbau und/oder als ungebundene Schottertragschicht verwandt. Pflasterdecken aus Natursteinen scheiden im allgemeinen nicht nur wegen der höheren Kosten, sondern auch wegen der Schäden durch Drehbewegungen von Kettenfahrzeugen aus. Bei Bordsteinen sind aus wirtschaftlichen Gründen für den Regelfall Betonbordsteine vorgesehen, da Granitbordsteine bei gleicher Nutzungsdauer etwa doppelt so teuer wie Betonbordsteine sind. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen der Abgeordneten Frau Krone-Appuhn (CDU/CSU) (Drucksache 10/1171 Fragen 13 und 14): Trifft es zu, daß es eine Anordnung für die Standortverwaltungen gibt, aus der hervorgeht, daß für die Erledigung der Wäsche der Wehrpflichtigen der billigste Anbieter zu nehmen ist und aus diesem Grunde häufig vom Standort weit entfernte Wäschereien ausgewählt werden, was zu zeitlichen Verzögerungen führt? Wäre es im Interesse einer truppenfreundlichen und wirklich gründlich durchgeführten Pflege der Wäsche der Soldaten nicht sinnvoller, anerkannte gute Wäschereien am Dienstort zu beauftragen, um den Müttern der Soldaten das regelmäßig wiederkehrende Waschen und Bügeln der gesamten Dienstbekleidung zu ersparen? Es ist richtig, daß ortsansässige Firmen mit der Reinigung der Wäsche beauftragt werden sollen, wenn das Angebot von weiter entfernten Betrieben zwar billiger ist, aber Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit nicht den gestellten Anforderungen entsprechen. Es ist aber nicht zulässig, ortsansässigen Firmen mit höheren Preisen nur wegen der kürzeren Entfernung den Zuschlag zu geben. Sie haben sicher wie ich das Bild von Hunderten von Wehrpflichtigen mit ihren weißen Wäschesäkken auf den Bahnhöfen am Wochenende vor Augen. Vielen Wehrpflichtigen ist das pünktliche Einhalten des Abgabetermins und das Ausfüllen des Wäschezettels einfach zu lästig. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, daß auch mein Sohn am Wochenende von Sonthofen bis nach SchleswigHolstein seine Wäsche mit nach Hause bringt. Zur Entlastung ihrer Mütter werden die Soldaten auf die Möglichkeit der kostenlosen Reinigung ihrer Bekleidung schon vor Aufnahme des Wehrdienstes, bei Dienstantritt und fortlaufend durch Bekanntgabe der Wäscheabgabezeiten bei der Truppe hingewiesen. Die Ausstattung übrigens mit dem Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 61. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. März 1984 4405* größten Teil der Wäsche ist zahlenmäßig so reichlich bemessen, daß bei einwöchigem Wäscherhythmus dennoch genügend verfügbar ist. Gleichwohl haben sie ihre Gewohnheit kaum geändert, ihre Wäsche mit nach Hause zu nehmen und wie schon vor dem Wehrdienst üblich, ihrer Mutter anzuvertrauen. Daneben dürfte auch das — wenn auch unbegründete — Gefühl eine Rolle spielen, die Mutter mache es ordentlicher und sorgfältiger nach dem Motto „Mutter ist die Beste". Aus vielen Gesprächen mit Müttern, so auch bei der Tagung mit Müttern von Wehrpflichtigen, haben wir die Erfahrung gewonnen, daß die Mütter trotz der zusätzlichen Belastung doch gern diese Gewohnheit ihrer Söhne unterstützen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Schily (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 15 und 16): Entspricht es der Praxis innerhalb der Bundeswehr, daß Soldaten allein auf Grund der Zugehörigkeit zur Partei DIE GRÜNEN Benachteiligungen ausgesetzt sind (Entzug von Sicherheitsstufen, Beförderungsstopp und dergleichen), obwohl ihnen von ihren Vorgesetzten korrektes Verhalten bescheinigt wird und ihnen keine Verstöße gegen Bestimmungen des Soldatengesetzes zum Vorwurf gemacht werden, gegebenenfalls auf welcher rechtlichen Grundlage finden solche Maßnahmen statt? Ist der Bundesregierung bekannt, ob der Militärische Abschirmdienst (MAD) zusätzlich zu den in den geltenden Vorschriften (ZDv 2/30) genannten Gründen eine Überprüfung des Sicherheitsstatus von Soldaten vornimmt, und auf wessen Weisungen werden solche Zusatzüberprüfungen durchgeführt? Zu Frage 15: Nein. Dies entspricht nicht der Gesetzesvorlage und deshalb auch nicht der geübten Praxis. Zu Frage 16: Außer zu den in der ZDv 2/30 genannten Gründen nimmt der Militärische Abschirmdienst nur in einem besonders geregelten Fall eine Sicherheitsüberprüfung vor. So haben die Dienststellenleiter in der Bundeswehr die Möglichkeit, für Soldaten im Grundwehrdienst, denen eine besonders verantwortungsvolle Tätigkeit übertragen werden soll, für deren Wahrnehmung jedoch nach den Bestimmungen der ZDv 2/30 VS-NfD eine Sicherheitsüberprüfung nicht vorgesehen ist, eine Sicherheitsanfrage an das Amt für Sicherheit der Bundeswehr (ASBw) zu richten. Dieses Verfahren wurde auf Grund einer Vereinbarung zwischen den damaligen Bundesministern Baum und Dr. Apel durch BMVg mit Erlaß vom 2. Oktober 1980 in Kraft gesetzt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) (GRÜNE) (Drucksache 10/1171 Fragen 72 und 73): Trifft es zu, daß die Subvention bestimmter Sorten von Sauerkirschen (z. B. Schattenmorellen) durch die EG (bisher 0,80 DM pro Kilogramm) gestrichen werden soll, und ab wann wird dies der Fall sein? Ist sich die Bundesregierung der enormen Schwierigkeiten bewußt, die kleinen und mittleren Sauerkirschenanbauern durch die plötzliche Auflassung der Subvention entstehen, nachdem sie sowohl durch die Landwirtschaftsberatung als auch durch die relativ guten Markterlöse dazu angehalten wurden, in den letzten Jahren vermehrt Sauerkirschenkulturen anzulegen? Zu Frage 72: Die EG-Kommission hatte ursprünglich dem Rat eine Streichung der Produktionsbeihilfe für Kirschen in Sirup vorgeschlagen. Der Agrarministerrat hat sich dagegen auf seiner Sitzung am 16./17. März 1984 in Brüssel für eine Beibehaltung der Beihilfe ausgesprochen. Allerdings soll — als Ergebnis eines Kompromisses — die Beihilfe um 60 % gesenkt werden. Zu Frage 73: Die Bundesregierung ist sich der Schwierigkeiten bewußt, die sich auf Grund der Marktbedingungen aus einer sofortigen Streichung ergeben hätten. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 10/1171 Fragen 82 und 83): Trifft es zu, daß die von der Bundesanstalt für Arbeit für Maßnahmen nach § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz (AFG) (individuelle Förderung der beruflichen Fortbildung und Umschulung) zur Verfügung gestellten Mittel gemessen an den gestellten Anträgen bei weitem nicht ausreichen? Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen dieser Situation auf die Bereitschaft zur Meisterfortbildung, und welche Auswirkungen dürften sich daraus für das Angebot an Ausbildungsplätzen ergeben? Die nach 'der Änderung des § 44 Abs. 2 a Arbeitsförderungsgesetz in diesem Jahr aufgetretenen Übergangsschwierigkeiten sind auf einen unerwartet starken Anstieg der Darlehensempfänger in der zweiten Jahreshälfte 1983 zurückzuführen. Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung hat auf diese Entwicklung reagiert und im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen die vom Verwaltungsrat der Bundesanstalt am 1. März 1983 beschlossenen Mehrausgaben in Höhe von 87 Millionen DM genehmigt. Durch die Genehmigung der Mehrausgaben wird die schwierige Übergangssituation in Kürze bereinigt sein. Negative Auswirkungen auf die Bildungsbereitschaft sind daher nicht zu erwarten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Josef Ertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident, danke schön für das Kompliment! — Meine Damen und Herren, darf ich vorweg eine Bemerkung zu dem Antrag der GRÜNEN machen. Ich fand die Ausführungen von Herrn Handlos außerordentlich bemerkenswert,
    und es tut mir leid, daß mein Kollege Rumpf wegen der in diesem Hause üblichen Zeitbegrenzung nicht in der Lage ist, dazu zu sprechen. Ich bedaure überhaupt — lassen Sie mich als einen Älteren das sagen —, wie hier mit der Zeit umgegangen wird, weil auch ich mit Müh und Not nur 10 Minuten zum Reden habe. Ich werde versuchen, damit auszukommen.
    Im Zusammenhang mit der Agrardebatte will ich ein anderes Thema aufgreifen. Ich habe nochmals im Protokoll gelesen, daß wir nicht zulassen, daß die Landwirte als Prügelknaben für die Verfehlungen früherer Jahre herhalten müssen. Ich muß sagen, da fühle ich mich betroffen. Ich fühle mich ganz freiwillig betroffen, denn ich trage voll die Verantwortung auch für Fehler, die ich gemacht habe, und ich hoffe, daß jeder meiner Nachfolger das am Ende seiner Zeit auch einmal so sagen kann.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Damit komme ich gleich zu einer grundsätzlichen Frage. Schon in der Schule lernt man: Irren ist menschlich. Ein Politiker, der keine Fehler macht, ist ein Narr

    (Zustimmung bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    oder ein ganz übler Demagoge.

    (Frau Blunck [SPD]: Das sollte man vielen ins Stammbuch schreiben!)

    Ich sage das, weil ich langsam ein bißchen Lebenserfahrung weitergeben darf. Darin sehe ich den Zweck meiner Anwesenheit in diesem Hohen Hause. Ich sage das in aller Freimütigkeit, Herr Kollege Kiechle, weil ich Sie dann zitieren werde. Sie wissen, ich bin Ihnen freundschaftlich verbunden. Ich habe Ihnen meinen ganzen Rat zur Verfügung gestellt. Es ist Ihre Sache, ob Sie ihn nutzen wollen oder nicht.

    (Heiterkeit und Zurufe)

    Sie wissen, ich bin ein fröhlicher Mensch. Aber in persönlichen Dingen bin ich manchmal auch sehr ernst. Vielleicht können nur fröhliche Menschen zuweilen auch ganz ernst sein. Bei Ihnen kam das gestern auch öfter vor. Ich verstehe durchaus die Situation. Ich war in ähnlichen Situationen, ich habe sie schon hinter mir. Es ist ganz schwierig, wenn man jahrelang in der Opposition war und dann Verantwortung trägt. Ich habe diesen Schicksalsweg hinter mir und bin darüber sehr froh. Ich verfolge das also aus der Distanz. Aber ich bin nun — um etwas fröhlicher zu werden — gleich entsprechend meiner Glaubensprägung bei der Gewissensforschung. Da sagte ich mir: ich habe doch immer die Kiechle-Reden gehört; der Mann hat doch so wuchtige Reden gehalten; er hat gesagt, die Garantieregelung müßte schon seit zehn Jahren gekommen sein. Ich lese alle Protokolle nach. Aber kein Wort davon steht drin. Das ist Ihnen nie eingefallen. Ich dachte, vielleicht habe ich einen Fehler, einen großen Fehler gemacht.
    Ich komme gleich zu einem Zitat, weil ich so etwas sehr ernst nehme und es das Schlimmste ist,



    Ertl
    wenn man bewußt etwas versäumt. Daß man dennoch nicht perfekt ist, das liegt in der Natur des Menschen. Gott sei Dank. Lassen Sie mich dazu sagen, ich sehe wahnsinnig gern einen unvollkommenen Menschen. Vollkommene Menschen gibt es nicht. Ich wünsche, daß die Menschheit so bleibt. Wenn die Menschheit nämlich vollkommen ist, lebt sie unfrei.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Da lese ich aus dem Jahre 1982: „Wir richten unseren Blick nicht engstirnig auf vielleicht gerade momentan vorhandene Lebensmittelüberschüsse und glauben nicht, dann sofort die ganze EG-Agrarpolitik reformieren zu müssen." So Ignaz Kiechle 1982. Ich gratuliere zu der Erkenntnis.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)

    Jetzt komme ich, weil ich bei der Bewältigung bin, zu der Erkenntnis vor 20 Jahren. Ich will die kurze Zeit noch dazu benutzen, zwei wesentliche Punkte anzuschneiden. Ich zitiere, wenn Sie gestatten, Herr Präsident, aus dem Bundestagsprotokoll vom 10. Dezember 1964:
    Der Ausbau eines gemeinsamen Agrarmarktes hat dabei größere Fortschritte gemacht als die Harmonisierung im Bereich der Wirtschafts-, der Sozial- und Finanzpolitik. Daher muß hier die Frage gestellt werden, ob es überhaupt möglich ist, den Agrarmarkt isoliert von den übrigen Bereichen der Volkswirtschaft zu harmonisieren, oder ob nicht eine Gesamtharmonisierung mit dem Ziel einer politischen Vereinigung herbeigeführt werden muß. Die kommenden Verhandlungen in Brüssel werden beweisen, inwieweit die deutschen Zugeständnisse für die Harmonisierung des europäischen Agrarmarktes
    — sprich: Getreidepreissenkung; das habe ich jetzt hinzugefügt, das steht nicht im Zitat drin —
    sich tatsächlich auch auf die politische Einigung Europas fördernd auswirken werden.
    Ich darf stolz sagen: Josef Ertl 10. Dezember 1964.
    Genau da ist die Ursache der Fehlentwicklung. Im Grunde genommen ist die gemeinsame Agrarpolitik für die Konstruktion der Europäischen Gemeinschaft eine ökonomische Fehlkonstruktion.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich bekenne freimütig, als ich gesehen habe, daß ich an diesem politischen Widerstand nicht vorüberkomme, weil das nämlich die existentielle Frage der Gemeinschaft ist — es gibt keine Zollunion ohne diese Agrarpolitik —, habe ich begonnen, mich mit den Kompromissen — jetzt sage ich es ganz bayerisch —, mit der Wurschtelei abzufinden. Allerdings habe ich nach 13 Jahren gesagt, jetzt reicht es mir. Wer ernsthaft eine agrarpolitische Reform will, muß die Ursache bekämpfen. Er muß sagen: entweder Wirtschafts- und Währungsunion — und dann muß er heute sagen: die ist in zehn Jahren nicht möglich; dann kann dieses System der Agrarpolitik nicht bestehen — oder aber wir haben morgen Zölle
    an der Grenze, und der deutsche Export nach Frankreich geht um 20 bis 30 % zurück.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Nun kommt — wegen der Kürze der Zeit — nur noch die Quintessenz. Wenn dem so ist — jeder soll sich einmal die Handelsbilanz anschauen; ich sage, mit dieser Agrarmarktordnung werden wir noch jahrzehntelang leben müssen —, dann darf ich nicht die Landwirtschaft allein zum Verantwortlichen für Fehlentwicklungen machen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Das darf ich nicht machen. Und dann kann ich mit Quoten nichts lösen.

    (Beifall bei der SPD)

    Denn das steht im Widerspruch zu den grundsätzlichen nationalen Zielsetzungen. Ich sage das hier noch einmal in aller Deutlichkeit: Holland hat 270 % bis 300 % Butterproduktion gegenüber Eigenkonsum, Irland dasselbe, Dänemark auch.

    (Hornung [CDU/CSU]: Wann ist das passiert?)

    — Das ist schon seit 20 Jahren passiert, verehrter Freund. Sie werden das nicht beheben können. Denn sonst würde der Beitritt für Holland uninteressant; wenn die Franzosen nicht mit unserer finanziellen Hilfe ihre Weinüberschüsse beseitigen können, wäre ihr Beitritt — als unser wichtigster Handelspartner — ökonomisch uninteressant.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: So ist das!)

    Das muß man einmal sagen. Hier muß man vernünftige Lösungen finden. Ich habe auch überhaupt nichts gegen die Quotenlösung, Herr Kollege Kiechle, damit Sie mich nicht falsch verstehen. Sie können sie machen. Aber dann müssen Sie eine nationale Verursacherhaftung herbeiführen. Sie können nicht bei denen mit zwölf Kühen die Schraube fester anziehen als bei denen, die 300 % ihres Eigenbedarfs produzieren.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie lebhafter Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich sage Ihnen aus großer Verantwortung, Herr Kollege Kiechle: Sie schaffen den Nährboden für einen neuen Nationalismus, der von den Bauern über die Mittelstände ausgeht, gegen Europa.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der SPD)

    Gegen Europa!
    Lassen Sie mich ein Letztes sagen. Wer diese Fehlursache und die Zusammenhänge des Agrarmarktes kennt und den Grenzausgleich in dieser Weise abbaut, der muß sagen, was passiert, wenn eine neue Franc-Abwertung zwischen 5 % und 10 % erfolgt. Wie oft kann man deutschen Landwirten dann Null-Runden zumuten? Diese Frage stellt sich vor allem.

    (Beifall bei der SPD)




    Ertl
    Das will ich hier einmal gesagt haben, damit Sie sehen, wie schwierig es war, zu wurschteln. Ich habe mit 2 %, 3 % Grenzausgleichsabbau zugegebenermaßen gewurschtelt. Das mag ein Fehler gewesen sein. Nur so aber war das System überhaupt bis heute zu retten. Allerdings hat sich jetzt das Gewicht sehr einseitig zuungunsten der deutschen Landwirtschaft verlagert. — Ich hätte mir manchmal gewünscht, einen so freundlichen Eigen erlebt zu haben.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)

    Das wäre für mich wirklich eine nette Erinnerung. Aber meine Leidensfähigkeit ist ja sehr groß geworden.
    Jetzt zitiere ich das rheinische Bauernblatt bzw. die Presseinformation der Rheinischen Landwirtschaftskammer — ich habe sie hier —: Zu den bestehenden 22 % ein Plus von 12 % an Einkommensverlusten.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Ich höre hier und heute: voller Ausgleich. Wir sprechen uns bei Philippi wieder.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP, der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Schartz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günther Schartz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Ertl, Sie haben hier sehr grundsätzliche Ausführungen gemacht. Ich will Ihnen bei allem persönlichen Respekt sagen: Ich konnte mich einer gewissen Peinlichkeit nicht erwehren, nicht zuletzt auch deswegen, weil der Kollege Kiechle Ihnen gestern auf sehr massive Angriffe hin beigestanden hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine sehr geehrten Damen und meine Herren, ich möchte diese Debatte über die Lage der deutschen Landwirtschaft nicht dazu benutzen — wie es hier offensichtlich das Schema verlangt —, als Sprecher der Regierung über die Leistungen der Opposition herzufallen, wie offensichtlich die Opposition dann über die Leistungen der Regierung herzufallen hat.
    Ich sage in aller Ernsthaftigkeit auch als Bauer: Wir haben in der Agrarpolitik eine neue Situation zu konstatieren. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß wir die auch in Zukunft steigenden Kosten nicht mehr durch steigende Produktion beantworten können. Wenn die Bauern nicht mehr die Möglichkeit haben, steigende Kosten durch steigende Produktion aufzufangen, so habe ich den festen Eindruck — Dortmund hat das gezeigt, auch in meinem eigenen Verband spüre ich es —: Wir, die Politiker, wir, die Regierung, die Politiker aller Parteien haben jetzt die Aufgabe, auf der Basis dieser neuen Situation neue agrarpolitische Konzepte, neue
    agrarpolitische Zielsetzungen auszuarbeiten, die die Bauern auch für sich anerkennen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Wie lange dauert das denn?)

    — Verehrter Herr Kollege Immer, ich will auf diese Art Zwischenrufe nicht allzuoft eingehen. Ich glaube, es ist das große Verdienst von Herrn Minister Kiechle, daß er ein Problem angepackt hat, das in anderen Zeiten nicht angepackt worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn wir heute über Quotierungen und Einschnitte reden müssen, so ist das letzten Endes die Konsequenz aus der Tatsache, daß über viele Jahre die politische Kraft in der Europäischen Gemeinschaft nicht ausgereicht hat, die Probleme zu regeln. Wäre das vor etlichen Jahren möglich gewesen, so wären heute nicht so drastische Einschnitte notwendig.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Ihr macht ja dauernd Zugeständnisse, die wir nicht gemacht haben!)

    Meine sehr geehrten Damen, meine Herren, bei einer Begrenzung der Produktion auf eine Gesamtmenge ist nach meiner Auffassung bei einem neuen agrarpolitischen Konzept diese Gesamtmenge auf möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe zu konzentrieren und zu verteilen. Ich nehme hier ein Wort auf, das in dieser Debatte eben gesagt wurde. Ich weiß, daß es nicht überall Zustimmung finden wird. Ich persönlich glaube, daß wir, wenn wir möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe an der Veredlungsproduktion, die die Voraussetzung für die Existenz ist, teilhaben lassen wollen, nicht daran vorbeikommen, Bestandobergrenzen für die Veredlungsproduktion einzuführen.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Man mag dem entgegenhalten, das sei nicht mit dem Grundsatz einer liberalen Wirtschaftspolitik vereinbar. Das ist nur dann wahr, wenn man die Aufgabenstellung der Landwirtschaft allein in der Produktion von Nahrungsmitteln sieht und die anderen Aufgaben der Landwirtschaft — nämlich Erhaltung der Kulturlandschaft, Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Landschaft, Erhaltung der Besiedlungsfähigkeit des ländlichen Raums — außer acht läßt.
    Ich bin auch der Meinung, daß in der heutigen Zeit die Beschränkung der Tierzahlen ein probates Mittel wäre, die Umweltbelastung durch die Veredlungsproduktion, die sich j a auf einzelne Bereiche konzentriert, zu mildern. Bäuerliche Veredlungsproduktion mit ihren Viehbeständen belastet die Umwelt nicht.
    Wenn wir eine begrenzte agrarische Gesamtproduktion haben, verbleiben nach meinem Dafürhalten nur zwei Wege, um die Einkommen der Bauern zu sichern. Zum einen ist die Erhöhung der Produktpreise zu nennen. Der Ministerrat — dies zeichnet sich dort ab — wird diese Maßnahme nicht ergreifen. Den grundsätzlichen Anspruch der Land-



    Schartz (Trier)

    wirtschaft als eines Wirtschaftsbereiches, der in seinem Produktionsumfang dann begrenzt ist, die Wirtschaftlichkeit eben dieses Wirtschaftsbereiches über Preiserhöhungen zu sichern, will ich aber auch hier deutlich hervorheben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es bleibt ein zweiter Bereich: die Notwendigkeit und die Möglichkeit der Kostensenkung. Im Bereich der Produktion wird dies nur in engem Rahmen möglich sein. Ich will ein Problem ansprechen, das sich der deutschen Landwirtschaft mit besonderer Schärfe stellt. Der Agrarbericht weist aus, daß ein Viertel der deutschen landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe ein Standardbetriebseinkommen von unter 20 000 DM hat. Diese Betriebe wenden 26,5% ihres Reineinkommens für die soziale Sicherung auf. Ich meine, für diese 70 000 landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe — das betrifft jeden vierten dieser Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland — muß etwas getan werden, was die Entlastung von sozialen Beiträgen angeht.

    (Zurufe von der SPD)

    — Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme gleich zu dem, was Sie wollen. — Diese Betriebe wenden im Durchschnitt 4 322 DM für die soziale Sicherung auf. Für die Bestreitung der Lebenshaltungskosten und für die Durchführung von Investitionen bleibt ihnen nur der Betrag von rund 12 000 DM im Jahr. Das sind 1 000 DM im Monat. Wir alle wissen, daß von diesen 1 000 DM im Monat eine Zwei-Generationen- oder sogar eine Drei-Generationen-Familie in diesem landwirtschaftlichen Familienbetrieb unterhalten werden muß. Ich will meine Meinung ganz deutlich sagen. Ich halte das, was schon unter der Regierung von SPD und FDP Beschlußlage war, nämlich eine Umverteilung bei den Beiträgen zur Altershilfe, für nicht ausreichend. Ich halte auch das, was sich jetzt abzeichnet, eine Umverteilung, die nur die Betriebe mit weniger als der sechsfachen Mindesthöhe begünstigt, für nicht ausreichend. Ich werde dazu meine Zustimmung nicht geben.
    Ich will ausdrücklich die heutige Bundesregierung loben. Sie hat es fertiggebracht, die Sozialkostenmehrbelastung, die die alte Bundesregierung vorgenommen hatte und die sich darin ausgewirkt hätte, daß ab 1986 für die Unfallversicherung kein Pfennig Bundeszuschuß mehr gegeben worden wäre, zu verhindern und die Beträge wieder aufzustocken.

    (Oostergetelo [SPD]: Lenken Sie nicht ab!)

    Ich meine, es gilt in diesem Bereich ein Problem zu lösen. Wir sollten uns dabei aber nicht das Blickfeld durçh unsere bisherigen Gedankengänge verengen. Ich erlaube mir deshalb, hier den Gedanken einzuwerfen, ob es nicht richtig wäre, per Gesetz einen landwirtschaftlichen Sozialfonds zu gründen, aus dem man dann die einkommenschwachen Betriebe unterstützen könnte.
    Ich begrüße ausdrücklich das, was die Koalition in ihrem Entschließungsantrag gefordert hat: die Herabsetzung der Altersgrenze für den Bezug von
    Altersgeld. In einer Zeit, in der unser Land wegen der 35-Stunden-Woche an den Rand einer Auseinandersetzung gebracht wird

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Bei vollem Lohnausgleich!)

    und in der die Bauern, wie der Bericht aussagt, 63,7 Stunden in der Woche arbeiten müssen, in einer Zeit, in der der Europäische Gewerkschaftsbund für das Jahr 2000 die wahnwitzige Vorstellung verkündet, 25 Stunden in der Woche zu arbeiten, und auch auf dem Hintergrund der Beschlüsse, die wir heute morgen gefaßt haben, ist es notwendig, die Altersgrenze für die Bauern herabzusetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich einiges über meinen ureigenen Bereich, den des Weines, sagen. Ich sehe hier ähnliche Probleme kommen, wie wir sie zur Zeit bei der Milch zu lösen haben. Die Europäische Gemeinschaft produziert schon heute mehr Wein als verbraucht wird. Frankreich produziert 168 % des dortigen Bedarfs. Für Italien sind die Zahlen ähnlich. Und wir werden erleben, daß beim Beitritt des größten Weinbau treibenden Landes der Erde, nämlich Spaniens — dann wird die Rebfläche der EG von heute 2,4 Millionen ha auf 4,5 Millionen ha ansteigen —, die Probleme im Bereich Wein wesentlich größer sein werden.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Denn man Prost!)

    Ich bitte die Bundesregierung im Zusammenhang mit den Verhandlungen über den Beitritt Spaniens und Portugals darauf zu achten, daß nicht vor Eintritt dieser Länder in die EG dort Anpflanzungen vorgenommen werden, die nachher die europäische Kasse und die europäischen Winzer belasten würden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich habe mit Freude vernommen, daß in den Gesprächen des Ministerrates seitens der Bundesregierung die Frage der Verwendung von eingedicktem italienischem Traubenmost für die Anreicherung deutscher Qualitätsweine mit Härte und entschiedener Ablehnung behandelt wurde.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD — Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Na, na!)

    Herr Minister Kiechle, dafür danke ich Ihnen sehr, und ich ermuntere Sie, Ihren Kollegen Heiner Geißler auf denselben Weg der Tugend zu bringen.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Sagen Sie das mal Ihren Parteifreunden in Rheinland-Pfalz!)

    — Herr Kollege, wir in der CDU können — und das trübt unsere Solidarität keineswegs — auch Kritik und Mahnungen an unsere eigenen Leute vorbringen. Ich glaube, das ist ein Vorteil gegenüber Ihnen,



    Schartz (Trier)

    den GRÜNEN, bei denen das nur optisch so ist. In Wirklichkeit ist das bei Ihnen nicht so.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Widerspruch bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, die Probleme der Weinwirtschaft werden größer werden. Die Probleme des deutschen Weines werden noch wachsen, weil die Konkurrenz der ausländischen Weine stark geworden ist. Wir bitten die Bundesregierung mit allem Nachdruck, dafür zu sorgen, daß die Kontrolle der eingeführten ausländischen Weine verstärkt wird. Vielleicht wäre hier die Einführung einer zentralen Importmeldestelle richtig. Ich begrüße, daß Österreich einen Teil seiner Prädikatsweine nur mehr in abgefülltem Zustand exportieren will.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Und ich klage die Weinpolitik der EG an. Sie äußert sich in über 1 100 Weinverordnungen. Sie äußert sich in der Unbeeinflußbarkeit und der Arroganz der europäischen Administration.
    Und ich sage als Präsident der Moselwinzer, Herr Minister Kiechle:

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Aha!)

    Wir haben Probleme existentieller Art in diesem ältesten deutschen Weinbaugebiet.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Mit allem Respekt und mit allem Nachdruck und mit aller Leidenschaft, zu der ich fähig bin, bitte ich Sie, Herr Minister, die schwierige Frage in Europa zu lösen, daß man den Moselwinzern die traditionellen Weinbereitungsmethoden beläßt, die letzten Endes die Voraussetzungen dafür sind, daß unsere Betriebe existieren können.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir brauchen die Anreicherung um 36°. Wir brauchen die Naßverbesserung. Wir brauchen eine wahrheitsgemäße Bezeichnung für in Deutschland hergestellten Sekt. Eines der niederschmetterndsten Erlebnisse, die ich in diesem Hohen Haus hatte, war, daß bei der einstimmigen Verabschiedung des Weingesetzes 1982, wenn meine Berichte stimmen, ein Beamter der EG-Kommission auf der Tribüne gesagt hat: Laß sie beschließen, was sie wollen: wir entscheiden, was angewendet werden darf. Wenn es heute eine Bewegung unter den deutschen Winzern gibt,

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Bewegung? Aha!)

    die auf den Boykott der Europawahl hinausläuft, dann nicht, weil die Winzer gegen Europa sind, sondern weil sie gegen die Eurokraten sind. Dieses Wort ist j a mittlerweile ein Schimpfwort geworden, und ich verwende es bewußt als Schimpfwort.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Na, na! Etwas ruhiger!)

    Ich will zum Schluß meiner Ausführungen — jeder ist ja in der Zeit leider begrenzt — ein persönliches Wort an den mutigen Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle richten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man mag sehr wohl mit vielen Gründen darüber streiten, ob diese oder jene Entscheidung in der EG richtig gewesen wäre. Eines ist sicher: Ohne den persönlichen und den politischen Mut unseres Ministers Ignaz Kiechle wäre die europäische Landwirtschaft und nicht zuletzt, sondern zuerst die deutsche Landwirtschaft in einen Strudel der Existenzvernichtung hineingeraten. Daß er versucht, durch politische Einflußnahme dies zu verhindern, dafür schulden wir ihm, glaube ich, alle Dank.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)