Rede:
ID1005822600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 36
    1. die: 2
    2. —: 2
    3. nicht: 2
    4. das: 2
    5. Meine: 1
    6. Damen: 1
    7. und: 1
    8. Herren,: 1
    9. Vertreter: 1
    10. der: 1
    11. Bundesregierung: 1
    12. deren: 1
    13. Zeiten: 1
    14. einzurechnen: 1
    15. sind,: 1
    16. um: 1
    17. Mißverständnis: 1
    18. aufzuklären: 1
    19. haben: 1
    20. nach: 1
    21. amtlichen: 1
    22. Feststellungen: 1
    23. 20: 1
    24. Minuten: 1
    25. gesprochen.: 1
    26. Infolgedessen: 1
    27. ist: 1
    28. Aktuelle: 1
    29. Stunde: 1
    30. vorbei.Ich: 1
    31. erteile: 1
    32. Wort: 1
    33. dem: 1
    34. Herrn: 1
    35. Abgeordneten: 1
    36. Roth.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/58 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 58. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 4126 D Begrüßung von Opfern des Unglücks auf dem Truppenübungsplatz Münsingen . . 4126 D Fragestunde — Drucksache 10/1100 vom 9. März 1984 — Verhaftung und Ausweisung der deutschen Staatsangehörigen Christiane Ensslin und Malte Vorbeck durch die italienische Polizei MdlAnfr 1 09.03.84 Drs 10/1100 Krizsan GRÜNE Antw StSekr Dr. Kinkel BMJ 4109 B, D ZusFr Krizsan GRÜNE 4109 C, D Verbesserung des Menschenrechtsschutzes in der UN-Anti-Folter-Konvention vom 7.3. 1984 MdlAnfr 2 09.03.84 Drs 10/1100 Bindig SPD Antw StSekr Dr. Kinkel BMJ 4110 A, D ZusFr Bindig SPD 4110 C, D Belastungen in der Zusammenarbeit zwischen dem französischen und dem deutschen Verkehrsminister; Erfolg der jüngsten Gespräche MdlAnfr 3, 4 09.03.84 Drs 10/1100 Roth SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . 4111 A, B, C, D, 4112 A ZusFr Roth SPD 4111 A, B, C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 4111D ZusFr Dr. Sperling SPD 4112A Täglicher „Horoskopdienst" der Bundespost per Telefon ab April 1984 MdlAnfr 5, 6 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. de With SPD Antw PStSekr Rawe BMP 4112 B, C, D, 4113 A, B, C, D, 4114A ZusFr Dr. de With SPD . . . . 4112 C, D, 4113A ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 4113B ZusFr Krizsan GRÜNE 4113 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 4113D ZusFr Dr. Sperling SPD 4114A Zeitpunkt des Einsatzes direktstrahlender Satelliten MdlAnfr 7, 8 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Nöbel SPD Antw PStSekr Rawe BMP . 4114 A, B, C, D, 4115A ZusFr Dr. Nöbel SPD 4114C ZusFr Paterna SPD 4114D Übertragung von Fernsehprogrammen über Fernmeldesatelliten und direktstrahlende Rundfunksatelliten MdlAnfr 9, 10 09.03.84 Drs 10/1100 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 4115 A, B, C, D, 4116A, B ZusFr Paterna SPD 4115 C, D, 4116A ZusFr Dr. de With SPD 4116A ZusFr Dr. Nöbel SPD 4116B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 58. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 Umlage der dem Vermieter entstandenen Kosten für ein Fernheizwerk auf die Mieter MdlAnfr 11, 12 09.03.84 Drs 10/1100 Zierer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 4116C, 4117A ZusFr Zierer CDU/CSU 4116C, 4117A Einführung einer Wohngeldstufe für Millionen-Städte MdlAnfr 13 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4117 B, C, D, 4118 A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 4117 B, C ZusFr Conradi SPD 4117 D ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 4118A ZusFr Stiegler SPD 4118A Nachsubventionierung von Sozialwohnungen zur Vermeidung von Mietpreissteigerungen auf Grund des Wegfalls degressiver Zuschüsse MdlAnfr 14 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 4118 B, C, D, 4119 A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 4118 C, D ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU . 4118D ZusFr Dr. Sperling SPD 4119A ZusFr Stiegler SPD 4119 B Bedeutung des Schulbauinstituts der Länder für Berlin MdlAnfr 15 09.03.84 Drs 10/1100 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW . 4119 C, D, 4120 A, B ZusFr Kuhlwein SPD 4119 C, D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 4120 A ZusFr Kastning SPD 4120 B Aussage des Bundeskanzlers zum „Kahlschlag beim Schüler- und Studenten-BAföG" MdlAnfr 16 09.03.84 Drs 10/1100 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Pfeifer BMBW . . . . 4120 C, D, 4121 A, B, C, D, 4122 A, B, C, D ZusFr Kuhlwein SPD 4120D, 4121 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 4121A ZusFr Peter (Kassel) SPD 4121 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 4121 C ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 4121 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 4122 A ZusFr Stiegler SPD 4122 B ZusFr Neuhausen FDP 4122 B ZusFr Reimann SPD 4122 C ZusFr Paterna SPD 4122 C Überwachung des Btx-Verkehrs analog dem Telefonverkehr MdlAnfr 24 09.03.84 Drs 10/1100 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Spranger BMI . 4122D, 4123 A, B, C ZusFr Dr. Hirsch FDP 4123A ZusFr Paterna SPD 4123 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 4123C Neueinstellungen bei Behörden und Betrieben des Bundes anstelle von Überstundenleistungen MdlAnfr 25, 26 09.03.84 Drs 10/1100 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Spranger BMI 4123C, 4124 A, B, C, D, 4125 A, B, C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . 4123D, 4124A, 4125A ZusFr Urbaniak SPD 4124A, 4125C ZusFr Dr. Sperling SPD 4124 B ZusFr Stiegler SPD 4124B, 4125 B ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4124C ZusFr Paterna SPD 4124C Überprüfung der Besteller von Schriften des BMI und des BMVg durch das Bundesamt für Verfassungsschutz MdlAnfr 27 09.03.84 Drs 10/1100 Conradi SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 4125 C, D, 4126 A, B, C ZusFr Conradi SPD 4125 D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4125D ZusFr Dr. Hirsch FDP 4126A ZusFr Dr. Sperling SPD 4126 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 4126 B ZusFr Frau Nickels GRÜNE 4126 C ZusFr Krizsan GRÜNE 4126 C Aktuelle Stunde betr. Verletzung der Neutralitätspflicht der Bundesregierung in der laufenden Tarifauseinandersetzung um Arbeitszeitverkürzung Roth SPD 4127A, 4141 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 4127D, 4139 B Burgmann GRÜNE 4129 B Dr. George CDU/CSU 4130 B Reimann SPD 4131A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 58. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 III Dr. Dregger CDU/CSU 4131 D Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 4132 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 4133 C Dreßler SPD 4134 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 4135 B Frau Fuchs (Köln) SPD 4137 B Kolb CDU/CSU 4138 C Hoss GRÜNE 4140A Müller (Wesseling) CDU/CSU 4140 D Präsident Dr. Barzel 4132 A Nächste Sitzung 4142 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4143* A Anlage 2 Einheitliche Verwendung der männlichen und weiblichen Berufsbezeichnung bei Ausbildungsberufen MdlAnfr 17 09.03.84 Drs 10/1100 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . . 4143* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 58. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. März 1984 4109 58. Sitzung Bonn, den 14. März 1984 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 15. 3. Antretter** 15. 3. Bahr 14. 3. Baum 15. 3. Dr. Blank 15. 3. Brosi 15. 1. Dr. Dollinger 14. 3. Ehrbar 14. 3. Dr. Enders** 15. 3. Engelsberger 15. 3. Erhard (Bad Schwalbach) 14. 3. Frau Fischer 15. 3. Gansel*** 15. 3. Haase (Fürth) 15. 3. Dr. Hackel** 15. 3. Hartmann 15. 3. Höpfinger 14. 3. Kittelmann** 15. 3. Dr. Köhler (Wolfsburg) 15. 3. Dr.-Ing. Laermann 15. 3. Dr. h. c. Lorenz 15. 3. Matthöfer 15. 3. Metz 14. 3. Dr. Müller** 15. 3. Müller (Wadern) 15. 3. Offergeld 15. 3. Pfuhl 15. 3. Frau Reetz 15. 3. Dr. Rumpf** 15. 3. Schmidt (Hamburg) 14. 3. Schröder (Lüneburg) 15. 3. Graf Stauffenberg 15. 3. Dr. Steger 15. 3. Dr. Vogel 14. 3. Voigt (Frankfurt) 14. 3. Voigt (Sonthofen) 15. 3. Weiskirch (Olpe) 15. 3. Weiß 15. 3. Westphal 14. 3. Frau Dr. Wex 15. 3. Wischnewski 14. 3. Frau Dr. Wisniewski 15. 3. Wurbs 15. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz (SPD) (Drucksache 10/1100 Frage 17): Wie weit sind die Bemühungen der Bundesregierung gediehen, mit allen an der Berufsbildung Beteiligten den Vorschlag zu erörtern, künftig in der Regel die männliche und die weibliche Berufsbezeichnung nebeneinander zu verwenden, und welche Zeitvorstellungen hat die Bundesregierung entwickelt, bis wann die einheitliche männliche und weibliche Bezeichnung der Ausbildungsberufe realisiert wird? Im Juni 1979 ist auf Anregung des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft vereinbart worden, in allen künftigen Ausbildungsordnungen nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung neben der männlichen auch die weibliche Berufsbezeichnung in den Verordnungstext aufzunehmen; ausgenommen sind Berufe, bei denen rechtlich normierte Beschäftigungsverbote einer Beschäftigung von Frauen entgegenstehen. Dieses Vorgehen erfolgt in Abstimmung mit den an der Berufsausbildung Beteiligten. Als erste Ausbildungsordnung mit männlicher und weiblicher Berufsbezeichnung wurde die Verordnung über die Berufsausbildung zum Koch/zur Köchin am 11. Juni 1979 erlassen. Im Zuge der Neuordnung der Ausbildungsberufe werden fortlaufend alle Verordnungen mit männlichen und weiblichen Berufsbezeichnungen versehen. Auch für bereits bestehende anerkannte Ausbildungsberufe gemäß § 25 Berufsbildungsgesetz bzw. § 25 Handwerksordnung sowie für fortgeltende Ausbildungsberufe nach § 108 Berufsbildungsgesetz sollen männliche und weibliche Berufsbezeichnungen verwendet werden. Die Einführung der männlichen und weiblichen Berufsbezeichnung für diese Berufe erfolgt durch Aufnahme beider Bezeichnungen in das vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegebene Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe. Das Verzeichnis ist erstmals 1980 mit männlichen und weiblichen Berufsbezeichnungen erschienen. Zugleich hat die Bundesregierung alle an der Berufsausbildung Beteiligten aufgefordert, in der Praxis männliche und weibliche Berufsbezeichnungen nebeneinander zu verwenden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alfons Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren. Ich halte es für eine schlimme Sache, und ich bin als Gewerkschafter tief betroffen über einige Formulierungen, die hier heute nachmittag aus dem Munde einiger Oppositionsredner zu hören waren. Herr Kollege



    Müller (Wesseling)

    Roth, hier zu sagen, die Bundesregierung sei eine Kampfgruppe der Arbeitgeber,

    (Demonstrativer Beifall bei der SPD)

    halte ich für eine Unverschämtheit, die ich deutlich zurückweisen möchte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Das ist doch Ihre Politik! Haben Sie das noch nicht verstanden?)

    Verehrter Kollege Dreßler, wenn Sie sagen, das Eintreten der Bundesregierung für die Vorruhestandsregelung sei ein mit den Arbeitgebern abgekartetes Spiel, dann halte ich das für billigste Polemik. Ich will das einmal ganz deutlich sagen. Ich habe für diese Art der Argumentation überhaupt kein Verständnis. Ich meine, wir hätten angesichts der zweieinhalb Millionen Arbeitslosen anderes zu tun, als uns in solcher billiger Polemik gegenseitig zu beschimpfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich kenne in meiner Fraktion niemanden — damit will ich einen weiteren Vorwurf aufgreifen —, der an der Tarifautonomie rütteln will.

    (Zurufe von der SPD)

    Der Staat sitzt nicht am Verhandlungstisch, und er wird dort auch gar nicht gebraucht. Die Tarifpartner sollen auch in Zukunft über ihre Abschlüsse frei entscheiden können. Tarifautonomie bedeutet aber doch kein Sprechverbot für alle anderen. In einer offenen Gesellschaft muß man doch über alles reden können. Wer Sprechverbote haben will, der ist doch auf der Suche nach einer anderen Gesellschaft, die wir, die Christlichen Demokraten, nicht wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)

    In einer Demokratie steht die Diskussion vor der Bevormundung. Von dieser Diskussion, meine ich, dürfte keiner ausgeschlossen werden, auch nicht die Mitglieder der Bundesregierung. Ich habe wirklich kein Verständnis dafür, daß Sie sich hier hinstellen und der Bundesregierung den Mund verbieten wollen. In der Vergangenheit haben doch auch Minister der früheren SPD-Regierungen immer wieder kritisch zu Tarifvorschlägen Stellung genommen. Ich kann nicht erkennen, daß Tarifverhandlungen durch solche Stellungnahmen behindert wurden.
    Meine Damen und Herren, den Versuch der SPD, jetzt der Bundesregierung eine Verletzung der Neutralitätspflicht vorzuwerfen, kann ich nur als einen Akt politischer Brunnenvergiftung bezeichnen.

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Wir werden es nicht zulassen, daß Sie unsere Regierung in eine falsche Ecke stellen. Beschuldigungen und mimosenhafte Empfindlichkeiten ersetzen noch keine Sachpolitik. Das gilt auch für einige Gewerkschaften, die die Bundesregierung seit dem Regierungswechsel in rüdester Weise kritisieren und zu diffamieren versuchen. Ich will das einmal
    deutlich sagen: Die Arbeitnehmer wollen keinen Pakt und keine Verbrüderung zwischen SPD und einigen Teilen des DGB zur Wiedererlangung Ihrer Macht in Bonn.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Aber auch nicht mit den Arbeitgebern!)

    Das Gut der Einheit muß für uns in den Gewerkschaften ganz hoch stehen.
    Die Bundesregierung trägt in einem hohen Maße die Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und vor allem auch für einen wirkungsvollen Abbau der Arbeitslosigkeit.

    (Zurufe von der SPD)

    Ihr steht nach dem Stabilitätsgesetz von 1967 auch das Recht zu, Orientierungsdaten zu nennen und zu sagen, wie diese Ziele am ehesten zu erreichen sind.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Haben Sie nicht gehört, was Genscher gesagt hat?)

    Die Warnungen der Bundesregierung vor einer generellen Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist eine solche Orientierungsmarke. Ich hielte es geradezu für unverantwortlich, wenn es die Bundesregierung unterlassen würde, ihre Ansichten über die arbeitszeitverkürzenden Maßnahmen der Öffentlichkeit vorzutragen. Das ist kein politischer Grabenkrieg gegen die Gewerkschaften, sondern das ist das Gebot der Vernunft und der Klugheit. Ich werde dieses Recht der Bundesregierung, ihre Meinung zu diesen Fragen sagen zu können, jederzeit verteidigen.
    Lassen Sie mich zum Abschluß sagen: Ich halte die Ansetzung dieser Aktuellen Stunde für den völlig untauglichen Versuch, die Verabschiedung der Vorruhestandsregelung zu verzögern oder gar zu verhindern. Wir lassen uns diese tragfähigen Bausteine eines Beschäftigungspaktes

    (Zurufe von der SPD)

    zwischen Regierung und den verantwortlichen Kräften in den Gewerkschaften und im Unternehmenslager nicht zerstören, sondern wir werden diese Rahmenregelung auch im Gesetzesverfahren durchsetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Rainer Barzel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, die Vertreter der Bundesregierung — deren Zeiten nicht einzurechnen sind, um das Mißverständnis aufzuklären — haben nach amtlichen Feststellungen 20 Minuten gesprochen. Infolgedessen ist die Aktuelle Stunde nicht vorbei.
Ich erteile das Wort dem Herrn Abgeordneten Roth.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es sind Fragen an uns aufgeworfen worden, und darauf muß man etwas antworten. Als gerade gesagt wurde, wir wollten die Vorruhestandsregelung boykottieren oder unterlaufen, habe ich mich erinnert, wer als erster hier im Bundestag



    Roth
    eine Regelung zur 58-Jahre-Übergangsrente eingebracht hat: Das war die SPD-Fraktion.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie haben 14 Monate seit diesem Zeitpunkt mit Gerede zwischen den Gruppierungen innerhalb der Union und zwischen den Koalitionsparteien verpulvert.

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie haben das Geld verpulvert! Das war viel schlimmer!)

    Sie werden im Ausschuß, wohin das jetzt geht, sehen, daß die SPD mithelfen wird, daß aus diesem Gesetzentwurf ein wirksamer Gesetzentwurf wird. Das ist die Wahrheit.

    (Beifall bei der SPD)

    Das kann nicht mit 65% des früheren Einkommens geschehen. Es ist j a unglaublich, so etwas von Ihnen, Herr Müller (Wesseling), gerade als Vorsitzender der KAB als wirksame Vorruhestandsregelung dargeboten zu bekommen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie wissen doch selbst, daß Ihre Organisation zusammen mit den Sozialausschüssen in dieser Frage ganz anderer Auffassung als die Bundesregierung ist.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Schäuble [CDU/ CSU]: Sie haben das Gesetz nie gelesen!)

    Dann zur Wochenarbeitszeitverkürzung generell: Wir haben gemeinsam vor wenigen Tagen den Geburtstag des Nestors der katholischen Soziallehre, vielleicht der Soziallehre überhaupt in der Bundesrepublik Deutschland — das ist inzwischen von den Konfessionen her übergreifend —, von Oskar von Nell-Breuning, gefeiert. Sie wissen doch genausogut wie ich, daß er der Auffassung ist, daß ohne Wochenarbeitszeitverkürzung in den nächsten Jahren das Maß an Rationalisierung, das vor uns steht, nicht aufzufangen ist. Das ist doch die Lage.

    (Beifall bei der SPD)

    Nun komme ich zu den Angriffen des Herrn Bundeswirtschaftsministers. Die Bundesregierung hat mit der Behauptung in diesen Tarifkampf eingegriffen, nur die Position der Arbeitgeber sei tragfähig — und zwar von Anfang an —, denn was sollen die Begriffe „dumm", „absurd" und „töricht" anderes bedeuten, als überhaupt nein zu sagen?

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Natürlich!)

    Wenn Sie am vorletzten Montag, vor etwa zehn Tagen, das Interview von Herrn Steinkühler

    (Zuruf von der CDU/CSU: 35,5!)

    über die Frage der Verhandlungsposition gelesen
    haben, dann wissen Sie, daß die IG Metall — Herr
    Steinkühler redet ja für die IG Metall mit — deutlich gemacht hat, daß sie verhandlungsfähig ist, daß
    das, was im Raum steht, eine Ausgangsposition ist.

    (Zuruf von der FDP: 35,5!)

    Am Wochenende nach diesem Interview von Steinkühler haben Sie es für richtig gehalten, Steinkühler und die Gewerkschaftsbewegung besonders übel anzugreifen, statt das aufzunehmen. Das ist der Punkt!

    (Beifall bei der SPD)

    Dann lenken Sie hier ab und fangen mit der MA Streit über Verstaatlichung an. Wissen Sie, wer Arbed/Saarstahl de facto verstaatlicht hat, so daß er zu jeder Detailentscheidung ja sagen muß oder nein sagen muß, sollte so nicht reden. Ich habe diese Woche mit einem Mitbestimmungsvertreter von Arbed gesprochen, der mir gesagt hat: Wir haben im Aufsichtsrat gar nichts mehr zu sagen, das entscheidet alles Lambsdorff. — Wer in der Stahlindustrie so entscheidet, der soll uns nicht mit Verstaatlichung kommen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich komme zum Schluß. Meine Damen und Herren, uns geht es hier nicht um einen Schlichter, Herr Hoss, uns geht es hier um eine Bundesregierung, die zum sozialen Frieden beiträgt — keine Schlichtungsfunktion; das ist ein großer Unterschied —, die nicht anheizt und die nicht das soziale Klima verschärft. Das ist der Punkt. Ich sage hier noch einmal: Diese Bundesregierung verschärft mit ihrem Kurs das soziale Klima und ist mitverantwortlich für Streik und Aussperrung, falls es dazu kommt.

    (Beifall bei der SPD)