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ID1005629600

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    Plenarprotokoll 10/56 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 56. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1984 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen sowjetischen Staats- und Parteichef Juri Andropow 3927 A Wahl des Abg. Dr. Klejdzinski zum stellvertretenden Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates . . 3927 B Ausscheiden des Abg. Bastian aus der Fraktion DIE GRÜNEN 3927 B Erweiterung der Tagesordnung 3927 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Gremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksache 10/988 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Gremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksache 10/1024 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Gremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksache 10/1028 — Roth (Gießen) CDU/CSU 3927 D Walther SPD 3928 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 3930 D Dr. Weng FDP 3933 C Namentliche Abstimmung 3935 A Beratung des Jahresgutachtens 1983/84 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 10/669 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1984 der Bundesregierung — Drucksache 10/952 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Wissmann, Hauser (Krefeld), Kraus, Doss, Dr. Lippold, Dr. Lammert, Lattmann, Dr. Schwörer, Müller (Wadern), Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Unland, Niegel, Gerstein, Pfeffermann, Lenzer, Seesing, Günther, Krey, Dr. Bugl, Dr. Hoffacker, Eigen, Dr. Möller, Dr. Müller, Kroll-Schlüter, Tillmann, Weiß, Haungs, Hinsken, Frau Krone-Appuhn, Frau Geiger, Frau Will-Feld, Frau Verhülsdonk, Wilz, Bohl, Dr. Olderog, Sauter (Ichenhausen), Berger, Dr. Götz, Dr. Hornhues, Pohlmann, Magin, Dr. II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 56. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1984 Schroeder (Freiburg), Hedrich, Uldall, Jung (Lörrach), Dr. Stavenhagen, Dr. Friedmann, Dr. Laufs, Schwarz, Sauter (Stuttgart), Dr. Kunz (Weiden), Linsmeier und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Solms, Dr. Haussmann, Gattermann, Grünbeck, Hoffie, Wurbs, Dr. Weng, Dr.-Ing. Laermann, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP Förderung der Bildung von Risikokapital — Drucksache 10/918 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 3937B, 4020C, 4024 B Roth SPD 3947 C Dr. Dregger CDU/CSU 3955 C Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 3962 B, 4022 D Dr. Haussmann FDP 3983 D Burgmann GRÜNE 3986 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 3991 C Dr. Apel SPD 3997 A Handlos fraktionslos 4001 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 4004A Dr. Ehrenberg SPD 4005 D Dr. Solms FDP 4008 C Stratmann GRÜNE 4010A Wissmann CDU/CSU 4011 C Kraus CDU/CSU 4013 C Dr. Jens SPD 4015 B Gerstein CDU/CSU 4017 C Kittelmann CDU/CSU 4019A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 10/930 — Dr. Eyrich, Minister des Landes BadenWürttemberg 4025 A Kiehm SPD 4026 C Dr. Hirsch FDP 4027 B Hoss GRÜNE 4028 B Broll CDU/CSU 4029 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/964 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Rechts der Arbeitsförderung und der gesetzlichen Rentenversicherung an die Einführung von Vorruhestandsleistungen — Drucksache 10/965 — 4031 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen von 1983 und zur Verlängerung des Internationalen Kaffee-Übereinkommens von 1976 — Drucksache 10/462 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/935 — Schwenninger GRÜNE 4031 C Kittelmann CDU/CSU 4033 B Klose SPD 4033 C Dr. Rumpf FDP 4035 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1980 — Drucksache 10/265 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/999 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1036 — 4035 D Beratung der Sammelübersicht 23 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 29. März bis 31. Dezember 1983 eingegangenen Petitionen — Drucksache 10/975 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 24 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/989 — 4036 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1723/81 hinsichtlich der Möglichkeit, Beihilfen für die Verwendung von Butter zur Herstellung bestimmter Lebensmittel zu gewähren Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1411/71 hinsichtlich des Fettgehalts der Trinkmilch Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung allgemeiner Regeln für die Gewährung von Beihilfen für zu Futterzwecken bestimmte eingedickte Milch Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1269/79 hinsichtlich der Bedingungen für den Absatz von für den Direktverbrauch bestimmter Butter zu ermäßigten Preisen - Drucksachen 10/595 Nr. 8, 10/977 - Fragestunde - Drucksache 10/1017 vom 17. Februar 1984 - Kurt Ziesel, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschland-Stiftung e. V., als Begleiter Bundeskanzlers Kohl auf dessen Israel-Reise MdlAnfr 4, 5 17.02.84 Drs 10/1017 Frau Dr. Timm SPD Antw StSekr Boenisch BPA 3967 B, D, 3968 B, C, D, 3969 A, B, C, D, 3970 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Timm SPD . . . 3967D, 3968A,B ZusFr Lutz SPD 3968 C ZusFr Urbaniak SPD 3968 D ZusFr Krizsan GRÜNE 3968D, 3970 C ZusFr Stiegler SPD 3969A, 3970 B ZusFr Dr. Sperling SPD 3969B, C ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 3969B, 3970 B ZusFr Dr. Scheer SPD 3969 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . 3969D, 3970A ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 3970 B Umfang der Arbeitnehmerüberlassung MdlAnfr 20, 21 17.02.84 Drs 10/1017 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA . 3970D, 3971 A, B, C, D, 3972 A, B, C, D, 3973 A, B, C, D, 3974B, C ZusFr Kirschner SPD 3971 B, C, 3972 B ZusFr Frau Zutt SPD 3972 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 3972C, D ZusFr Stiegler SPD 3972D, 3973C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 3973A ZusFr Urbaniak SPD 3973B, C ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . 3973D, 3974 A ZusFr Reimann SPD 3974 B,C Ausdehnung der bisher auf drei Monate begrenzten Höchstdauer bei der Arbeitnehmerüberlassung MdlAnfr 22, 23 17.02.84 Drs 10/1017 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . 3974D, 3975 BC, D, 3976 A, B, C, D, 3977 A, B, C ZusFr Peter (Kassel) SPD . . . 3975 B, C, 3976A ZusFr Kirschner SPD 3975C, D ZusFr Lutz SPD 3976A, B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 3976B, C ZusFr Dreßler SPD 3976 D ZusFr Dr. Penner SPD 3977 B ZusFr Urbaniak SPD 3977B, C Schaffung von Dauerarbeitsplätzen durch Einschränkung der Arbeitnehmerüberlassung und durch stärkere Bekämpfung der illegalen Beschäftigung MdlAnfr 24, 25 17.02.84 Drs 10/1017 von der Wiesche SPD Antw PStSekr Vogt BMA . 3977D, 3978 A, B, C, D, 3979 A, B, C, D, 3980 A, B, C, D, 3981A, B ZusFr von der Wiesche SPD . 3978 A, B, 3980B, C ZusFr Peter (Kassel) SPD . . . 3978B, 3981A ZusFr Lutz SPD 3978C, 3981 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 3978 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 3978 D ZusFr Kirschner SPD 3979B, 3980 D ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 3979 C ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 3979 D ZusFr Keller CDU/CSU 3980 D Äußerung des Bundesarbeitsministers über die Feststellbarkeit gesundheitlicher Teilarbeitsfähigkeit; Berücksichtigung betrieblicher Umstände bei der Feststellung einer Teilarbeitsfähigkeit durch den Arzt MdlAnfr 34, 35 17.02.84 Drs 10/1017 Urbaniak SPD Antw PStSekr Vogt BMA . 3981 C, D, 3982 A, C, D ZusFr Urbaniak SPD 3981C, 3982C, D ZusFr Lutz SPD 3981D, 3982A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 56. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1984 Gesetzliche Absicherung sozialversicherungsrechtlich ungeschützter Beschäftigungsverhältnisse MdlAnfr 36, 37 17.02.84 Drs 10/1017 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD Antw PStSekr Vogt BMA . . . 3982D, 3983 A,C ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . 3982 D, 3983 C Nächste Sitzung 4036 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4037* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 56. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1984 3927 56. Sitzung Bonn, den 23. Februar 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 56. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1984 4037* Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 24.2. Dr. Ahrens * 23.2. Bernrath 23. 2. Frau Blunck 24.2. Böhm (Melsungen) 24.2. Brosi 24. 2. Dr. Enders 24.2. Ertl 24.2. Hartmann 24. 2. Heyenn 24. 2. Jäger (Wangen) * 24.2. Dr. h. c. Lorenz 24. 2. Menzel 23.2. Möllemann 24.2. Neumann (Bramsche) * 24. 2. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 24.2. Spilker 23.2. Dr. Stark (Nürtingen) 24.2. Dr. Todenhöfer 24.2. Frau Dr. Wex 24.2. Weiskirch (Olpe) 24.2. Wischnewski 24.2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Uwe Jens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich wundere mich immer wieder, wie vor allem Politiker der Regierungskoalition hier oben ans Pult schlüpfen,

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Wir schlüpfen nicht, wir schreiten!)

    ihre Rolle spielen und dann jeden Versuch um Objektivität vermissen lassen.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Es ist doch völlig absurd, der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen etwa eine Mitschuld an der Stahlkrise, eine Mitschuld an der Kohlekrise in die Schuhe zu schieben.

    (Dr. Schäuble [CDU/CSU]: Das war doch unter der früheren Bundesregierung!)

    Wenn jemand an diesen Krisen Schuld hat, dann ist
    es doch zweifellos die Bundesregierung. Die ist
    doch dafür verantwortlich, diese Probleme in Angriff zu nehmen und sie einer Lösung näherzubringen.

    (Dr. Schäuble [CDU/CSU]: Bei Ihnen sind darüber 13 Jahre vergangen! — Wissmann [CDU/CSU]: Da wurde der Strukturwandel verschlafen!)

    Wenn ein Land wirklich miserabel dasteht, Herr Kollege Wissmann, mit der höchsten Arbeitslosigkeit seit Jahren, dann ist es in der Tat Niedersachsen, und dort ist ein CDU-Ministerpräsident, Herr Albrecht, vorhanden.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Das stimmt j a gar nicht! Bremen ist viel schlimmer!)

    — Als Flächenstaat ist das sehr wohl richtig!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir sind heute beim Jahreswirtschaftsbericht, und wie dieser ausweist, können wir 1984 mit einem Anstieg des Bruttosozialprodukts um rund 2,5 % rechnen. Ich vermute sogar, daß dieser Zuwachs eher bei 3 % als bei 2,5 % liegen wird. Kein Boom, aber in „Bümchen". Damit haben wir zweieinhalb Jahre nach dem Tief von 1981/82 ganz exakt wieder einen konjunkturellen Kulminationspunkt erreicht. Entscheidend ist die Frage, meine Damen und Herren von der Regierungskoalition, ob es Ihnen gelingt, wieder einen hohen Beschäftigungsstand zu erreichen. Erforderlich und möglich wäre es, die Arbeitslosenzahl in drei Jahren auf unter eine Million zu drükken. Aber mit der regierungsamtlichen Politik, wie sie im Jahreswirtschaftsbericht zum Ausdruck gebracht wurde, ist dieses Ziel mit Sicherheit nicht zu erreichen.

    (Sehr wahr! bei der SPD — Zuruf von der CDU/CSU: Bei Ihnen wären es schon 3 Millionen!)

    Ich möchte zum Abschluß der Debatte mit einigen wenigen Worten die wesentlichen Eckpunkte der sozialdemokratischen Wirtschaftskonzeption skizzieren.

    (Hauser [Krefeld] [CDU/CSU]: Was ist das denn?)

    Im Konjunkturbericht der „Süddeutschen Zeitung", die uns Sozialdemokraten nun wirklich nicht nahesteht,

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    wurde in der vorigen Woche zur regierungsamtlichen Wirtschaftspolitik folgendes gesagt: „Wo ist ein Sanierungskonzept für Stahl? Wo bleibt eine schlüssige Strategie zum Abbau der Arbeitslosigkeit, die sich nicht in Abwehrreaktionen erschöpft? Wo eine Industrie- und Forschungspolitik, die Akzente für neue Techniken setzt?" Aus dem Jahreswirtschaftsbericht erhalten wir zu diesen Fragen bedauerlicherweise, Herr Minister, keine Antwort.
    Zunächst zur Stahlpolitik dieser Bundesregierung. Zwar wird im Bericht an verschiedenen Stellen viel vom Abbau von Subventionen und steuerlichen Vergünstigungen gesprochen, „um den Kräften des Marktes wieder Raum zu geben", wie es so schön heißt. Tatsache ist, daß in diesem Jahr die



    Dr. Jens
    Subventionen in der Summe erneut gestiegen sind. Das liegt vor allem am Stahl; das ist auch richtig. In Brüssel wollte sich der Kanzler, so hat er lautstark proklamiert, „mit seiner ganzen Autorität und Kraft gegen den Subventionsunsinn einsetzen", doch bis heute leider ohne Erfolg. Für die deutsche Stahlindustrie hat der Kanzler gar im Alleingang das Angebot der Bundesregierung für einen Zusammenschluß von Thyssen und Krupp von 300 auf 500 Millionen erhöht. Welcher kleine Unternehmer glaubt angesichts dieser Fakten noch den schönen Worten von Marktkräften und Subventionsabbau?

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: Kindergeldabbau!)

    Was die Regierung völlig übersieht, ist die Tatsache, daß es in der Bundesrepublik Märkte gibt — das wollte ich vorhin mit meiner Zwischenfrage schon einmal deutlich machen —, die nicht funktionsfähig sind. Funktionsunfähige Märkte dürfen aber nicht sich selbst überlassen werden. Dies ist auch die Auffassung der Monopolkommission, die nun wirklich marktwirtschaftlich strukturiert ist. Um z. B. den Stahlmarkt wieder funktionsfähig zu machen, müßten leistungsfähige Unternehmenseinheiten geschaffen werden, und zwar mit staatlicher Hilfe und mit staatlicher Einflußnahme. Hier ist die Regierung gefordert. Die SPD wird auch in Zukunft nicht locker lassen, die Bundesregierung an ihre gesamtwirtschaftliche Verantwortung für die Weiterentwicklung der Stahlindustrie zu erinnern, wo immer sie dies nur kann.
    Aber die marktwirtschaftliche Konzeption droht leider in den Händen dieser Regierung zu einer Ideologie zu werden; einer Ideologie, die jedwedem Verzicht auf staatliche Wirtschaftspolitik unterstellt. Aber das ist nicht die Position der Sozialdemokraten, das ist auch nicht die Position der Sozialen Marktwirtschaft.
    Ein Wort zur Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit ist im Laufe des Jahres 1983 nochmals um 425 000 auf insgesamt 2,26 Millionen gestiegen. Durch die Lücke zwischen der von den Arbeitskräften und der verfügbaren Kapazität der möglichen und tatsächlichen Produktion ist es 1983 — nach Untersuchungen des Institus für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung — zu einem Wachstumsverlust von rund 125 Milliarden DM gekommen. Die Arbeitslosigkeit allein hat — einschließlich Steuer- und Beitragsmindereinnahmen — unmittelbare Kosten in Höhe von 55 Milliarden DM ausgelöst.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Da merken Sie, was Sie hinterlassen haben!)

    Richtig ist zweifellos, daß mit dem zu erwartenden Wirtschaftswachstum das Problem der Arbeitslosigkeit nicht zu lösen ist; mit Arbeitszeitverkürzungen — das füge ich ehrlich hinzu — selbstverständlich auch nicht. Konjunkturpolitisch wäre deshalb erforderlich erstens keine übertriebene Konsolidierungspolitik. Herr Strauß hat völlig Recht, wenn er meint, es habe keinen Sinn, einem sterbenden Volk gesunde Finanzen zu hinterlassen. Es hat, meine Damen und Herren, auch keinen Sinn, einem
    Volk ohne Arbeit zu sagen, die öffentlichen Finanzen sind gesund.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: 35-Stunden-Woche!)

    Zweitens muß der viel zu hohe Zins dringend herabgesetzt werden. Die extreme Konsolidierungspolitik hat leider bisher noch keine sichtbare Zinssenkung erbracht.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Wie denn dann?)

    Die Behauptung der Deutschen Bundesbank, daß der Zins keinen Einfluß auf die Investitionstätigkeit habe, widerspricht doch allen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Gab es in Ihrer Zeit einen solchen Zinssatz?)

    Zu den strukturellen Maßnahmen.
    Erstens. Auch wir, Herr Kollege Wissmann, sind für die Verbesserung der Kapitalausstattung der Unternehmen, insbesondere für die Verbesserung der Risikokapitalfinanzierung.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Unterstützen Sie unseren Antrag?)

    Wir haben vor kurzem ein ausführliches Anhörverfahren zu dem Thema gemacht. Ich hätte Ihnen anraten mögen, so etwas vorher auch einmal zu machen, bevor Sie Ihren Antrag formulierten. Aber Sie waren eifrig bemüht, ein bißchen schneller als die Sozialdemokraten in die Presse zu kommen.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Wir haben monatelang angehört!)

    Aber das zahlt sich auf Dauer nicht aus, Herr Kollege Wissmann. Nach Ansicht der Sachverständigen nämlich, die alle von Risikokapital ein bißchen mehr verstehen, gibt es davon in der Bundesrepublik durchaus genug.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Nein!)

    Ich füge hinzu: Die Versicherungen und die Banken könnten auf diesem Felde aus meiner Sicht durchaus etwas mehr tun. Worauf es jedoch ankommt, ist, die steuerliche Fehlleitung der Kapitalströme in unproduktive Bereiche zu stoppen. Sie müssen durch Abschaffung konkurrierender Kapitalanlagen, wie z. B. des Bauherrenmodells oder der Abschreibungsgesellschaften, in den Unternehmenssektor umgeleitet werden. Das ist die entscheidende Frage. Ich hoffe sehr, daß auch Sie dafür plädieren, daß das Bauherrenmodell endlich beseitigt wird.
    Zweitens. Im strukturellen Bereich müssen Arbeitszeitverkürzungen stattfinden. Einen anderen Weg gibt es überhaupt nicht. Sie sind unumgänglich. Aber die Bundesregierung setzt in ihrer Prognose für 1984 voraus, daß es nicht zu Arbeitskämpfen kommt. Dabei hat sie aber bereits kräftig gegen Arbeitszeitverkürzungen in der Öffentlichkeit Front gemacht. Ihre harte Haltung zur Arbeitszeitverkürzung läßt leider befürchten, daß die Arbeitgeber bei den Tarifvertragsverhandlungen nicht kompromißbereit sind. Ich vermute, die Regierung hat ihre Chance verspielt, den sozialen Konsens in un-



    Dr. Jens
    serem Lande zu erhalten und zu einem Interessenausgleich in dieser wichtigen Frage zu kommen.
    Drittens. Unumgänglich ist eine zukunftsorientierte — ich füge hinzu: marktwirtschaftlich ausgerichtete — Industriestrukturpolitik. Karl Schiller hatte für die Sozialdemokraten den Satz geprägt:

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: „Genossen, laßt die Tassen im Schrank!")

    Die dreifache Kombination von Marktwirtschaft, monetärer und fiskalischer Globalsteuerung und Wohlfahrtspolitik hat sich als diejenige Lösung erwiesen, die sich auf der Höhe der Zeit befindet.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Er hat auch noch andere Dinge gesagt!)

    Er hat noch hinzugefügt: „Dynamische Marktwirtschaft und Sozialstaat bedingen einander gegenseitig." Heute wird der Sozialstaat leider an allen Ekken und Kanten demoliert und demontiert, weil die Regierung nichts tut, um zukunftsweisende Maßnahmen zu ergreifen.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Das glauben Sie ja selber nicht!)

    Dabei wäre das die Möglichkeit, um unsere Probleme in den Griff zu bekommen. Wir müssen versuchen, zukunftsweisende Schritte einzuleiten.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Was haben Sie denn gemacht? — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Die Kühe sind gemolken!)

    Das, was wir zusätzlich zum Schillerschen Dreigespann brauchen, ist eben eine zukunftsorientierte Industriepolitik. Leider sind Wirtschafts- und Forschungsministerium über das Vorgehen in dieser Frage zerstritten. Die These des Wirtschaftsministers, nur sogenannte marktferne Forschung und Entwicklung zu unterstützen, ist in unserer Zeit unhaltbar. Wir müssen dafür sorgen, daß das knappe Geld des Staates

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aha, doch knappes Geld!)

    möglichst in Produkte und Produktionsverfahren fließt, die auf dem Markt bald eine Chance haben. Jene Investitionen, die sich noch nicht privatwirtschaftlich rechnen, müssen wir mit öffentlichen Hilfen vorziehen, damit heute und nicht erst morgen investiert wird.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Investitionslenkung in finsterster Form!)

    Ich komme zum Schluß. Meine Damen und Herren, eine Marktwirtschaft, die es wirklich nicht fertig bringt, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Wird abgeschafft!)

    verdient das Beiwort „sozial" aus meiner Sicht nicht. Der Abbau sozialer Errungenschaften,

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Ist von Ihnen eingeleitet worden!)

    der Aufbau alter Hierarchien, einseitige Einkommensverteilung zugunsten der Reichen und Appelle
    à la Erhard — dies ist kein zukunftsorientierter Weg.

    (Beifall bei der SPD)

    Werte, die in den 50er und 60er Jahren die Menschen auf Grund ihrer damaligen Erfahrung in ihrem Handeln beflügelt haben, lassen sich heute nicht durch alte Politik für Menschen mit ganz anderen Erfahrungen wieder einführen. Auf längere Sicht gibt es niemals ein Zurück, wie es diese Regierung offenbar gern möchte; auf längere Sicht hat nur eine gesamtwirtschaftlich orientierte, pragmatische Politik eine Chance, die versucht, die Konfrontation durch Kooperation zu ersetzen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Dann sind Sie ja bei uns richtig!)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Gerstein.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ludwig Gerstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Jens, ich muß Ihnen ein Kompliment machen. Sie haben gewisse Fortschritte gemacht. In der letzten Debatte zum Jahreswirtschaftsbericht haben Sie noch behauptet, die Bundesregierung wolle die Arbeitslosigkeit. Sie haben heute etwas vernünftiger darüber gesprochen. Dafür haben Sie allerdings eine Reihe von Vorschlägen gemacht, die auf Investitionslenkung hinauslaufen und die wir nicht teilen können.
    Meine Damen und Herren, der Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen ist auch heute nachmittag wieder da; das freut mich. Allerdings hat er heute morgen eine Reihe von Bemerkungen gemacht, die ich, die wir nicht gut fanden. Vor allen Dingen erscheint es uns verwunderlich, aus dem Munde gerade eines nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Vorwürfe gegen die Bundesregierung im Hinblick auf technologische Verweigerung zu hören.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Ausgerechnet die!)

    War es denn nicht gerade das Land NordrheinWestfalen, in dem die Regierung Rau jahrelang dem technologischen Fortschritt Widerstand geleistet hat? Jetzt hat es natürlich die Folgen zu tragen. Ich zitiere in diesem Zusammenhang einen Pressekommentar von gestern aus dem „Kölner StadtAnzeiger" — „Bericht aus Düsseldorf" —, in dem es heißt — und das ist die richtige Darstellung —:
    Die technologische Entwicklung hat den Düsseldorfer Regierungschef Johannes Rau eingeholt ... Durch langes Zögern ist Rau in die Bredouille geraten. Jetzt tritt er die Flucht nach vorn an und versucht, sich an die Spitze einer Bewegung in der SPD zu stellen, die ja sagt zu einer Entwicklung, die ohnehin nicht aufzuhalten ist.
    Es wurde höchste Zeit. Insofern kann man diese Änderung begrüßen. An den Folgen der langen Verzögerung wird das Land Nordrhein-Westfalen aber noch lange zu tragen haben.



    Gerstein
    Meine Damen und Herren, ich möchte einige Anmerkungen zum Jahreswirtschaftsbericht 1984 in seinem energiepolitischen Teil machen. Die Bundesregierung hat bestätigt, daß sie an ihrer Energiepolitik festhalten wird. Die Schwerpunkte dieser Energiepolitik sind Energieeinsparung, rationelle Energieverwendung, Nutzung der heimischen Energiequellen, Verminderung der Ölabhängigkeit und Diversifizierung des Energieangebotes. Ich bin der Meinung, die bestehenden Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik entsprechen dieser Zielsetzung. Sie gewährleisten eine sichere, einigermaßen preiswerte und zunehmend umweltfreundliche Energieversorgung. Wir begrüßen diese Politik der Bundesregierung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Erfolge dieser Politik zeigen sich in beachtlichen Fortschritten bei der Energieeinsparung in den letzten Jahren. Sie wurde vor allem von den privaten Verbrauchern getragen, die eben auf hohe Energiepreise richtig reagiert haben. Auch international wird diese Politik anerkannt. Der Anteil des Mineralöls am gesamten Verbrauch von Primärenergie ist 1983 auf 43 % zurückgegangen. Die Rohölabhängigkeit der Bundesrepublik von der OPEC hat sich vor allem dank Nordseeöl von 96 auf 60 verringert. Das ist natürlich immer noch zuviel Abhängigkeit, insbesondere wenn wir an die Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und Irak in diesen Tagen denken.
    Mit der Kohlepolitik ist ein wichtiger Teilbereich der Energiepolitik angesprochen worden. Wir alle stimmen darin überein, daß hier besondere Rahmenbedingungen und staatliche Hilfen erforderlich sind. Darüber gibt es auch im allgemeinen eine große Übereinstimmung. Hier — Herr Jochimsen, das läßt sich doch nicht leugnen — wird tatsächlich auch Industriepolitik betrieben. In der Haushaltsdebatte im Dezember hat aber der Abgeordnete Wolfram, wie es so seine Art ist, hier eine etwas seltsame, weniger energiepolitische, ich würde meinen, eher energiepolemische Rede gehalten und fälschlicherweise behauptet, die Bundesregierung habe sich von der bisherigen Kohlepolitik abgewandt und eine Wende zuungunsten der Kohle vollzogen. Der Jahreswirtschaftsbericht — diesen muß man eben sorgfältig lesen — sagt demgegenüber:
    Die Bundesregierung wird an ihrer bisherigen Kohlepolitik festhalten.
    Weiter heißt es, „daß der 15-Jahresvertrag zur Verstromung der deutschen Kohle verwirklicht wird". Wir unterstreichen das.
    Vor allem die aktuellen Daten vom Energiemarkt beweisen aber auch: Die Bundesregierung betreibt eine Politik zugunsten der Sicherung des deutschen Steinkohlenbergbaus. Die pessimistischen Vorhersagen über Zechenstillegungen und Massenentlassungen im Bergbau haben sich eben nicht bewahrheitet. 1983 waren nach dem starken Einbruch Absatz und Förderung im Steinkohlenbergbau erstmals wieder fast ausgeglichen.

    (Wissmann [CDU/CSU]: So ist es!) Der Absatz im Kraftwerksbereich ist planmäßig um 3,2 Millionen t auf immerhin 39,6 Millionen t Steinkohle angestiegen. Auch der Export außerhalb der Europäischen Gemeinschaft ist um 1 Million t gestiegen. Zusammengefaßt: Die rasante Aufhaldung, die vor dem Regierungswechsel in zweieinhalb Jahren über 14 Millionen t betragen hat, wurde gestoppt. Ich meine, der Umschlag von Haldenaufbau auf Haldenabbau ist auch ein Stück erfreulicher Wende für die Kohlenreviere.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Um noch einige Zahlen hinzuzuliefern: Der Anteil der deutschen Steinkohle am Primärenergieverbrauch der Bundesrepublik ist 1983 gestiegen, während der Mineralölverbrauch in der gleichen Zeit gefallen ist.
    Die Bundesregierung hat im vollen Einverständnis mit allen Beteiligten — außer Herrn Wolfram natürlich —, mit den Ländern, den Unternehmen, den Gewerkschaften, die bedrohliche Lage des Steinkohlenbergbaus, die durch den Rückgang der Stahlerzeugung entstanden war, konsolidiert. Wir sollten allen Beteiligten, die hier sehr viel Verständnis gezeigt haben, insbesondere aber dem Wirtschaftsminister, sehr dankbar dafür sein, daß dies gelungen ist.
    Meine Damen und Herren, in diesem Zusammenhang noch ein Wort zu den kohlepolitischen Vorschlägen des Gutachtens des Sachverständigenrats, das wir j a auch hier behandeln. Die Bundesregierung hat im Jahreswirtschaftsbericht erfreulicherweise erklärt, daß sie sich diese Vorschläge des Rates nicht zu eigen macht. Eigentlich hätte ich es begrüßt, wenn auch die Opposition diese Einstellung der Bundesregierung, die gegenüber dem Sachverständigenrat ja gar nicht selbstverständlich und einfach ist, einmal unterstrichen und uns in der gemeinsamen Kohlepolitik für Saar und Ruhr geholfen hätte.
    Ich wiederhole noch einmal: Die Kohlepolitik der Bundesregierung weist der deutschen Kohle auch langfristig einen entscheidenden Beitrag an der deutschen Energieversorgung zu. Dabei wird es in völliger Übereinstimmung mit den Koalitionsfraktionen auch bleiben.
    Es gibt aber andere, neue Schwierigkeiten, die ich jetzt nur ganz kurz anschneiden kann. Ich meine damit die gestiegenen Anforderungen an den Umweltschutz. Auch Herr Jochimsen hat darauf schon hingewiesen; er hat allerdings nicht sehr deutlich gemacht, daß natürlich nicht nur das Land BadenWürttemberg, sondern auch das Land NordrheinWestfalen Verschärfungen der Umweltschutzbestimmungen fordert, die natürlich gewisse Schwierigkeiten für die Kohlekraftwerke und die weiteren Investitionsentscheidungen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit sich bringen werden. Aber ich darf hier noch einmal betonen: Es ist heute unbestritten, die Durchsetzung einer umweltfreundlicheren Kohleumwandlung ist die einzig mögliche Politik, die der Kohle ihren hohen Rang als



    Gerstein
    einer sicheren heimischen Energiequelle auch weiter gewährleistet.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Politik, Energiewirtschaft, Verbraucher und Wissenschaft sind in diesem Zusammenhang auf eine sehr sachliche, verantwortungsvolle Zusammenarbeit angewiesen.
    Lassen Sie mich zum Schluß zusammenfassen: Angesichts wieder erreichten Wirtschaftswachstums müssen wir weiterhin eine Energiepolitik betreiben, die Einsparung und rationelle Verwendung zum Ziel hat. Ein kostengünstiges Energieangebot muß gewährleistet sein. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft hängt nicht unwesentlich vorn Energiepreisniveau ab. Alle zur Verfügung stehenden Energieträger müssen zur Sicherung der Energieversorgung beitragen.
    Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die im Jahreswirtschaftsbericht von der Bundesregierung dargelegten Schwerpunkte der Energiepolitik.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)