Rede von
Horst
Peter
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die SPD-Fraktion wird sich dem Votum der Fraktion der GRÜNEN auf Berücksichtigung der Petition anschließen.
Der Sachverhalt ist denkbar einfach. Bei allen Fraktionen herrscht Einigkeit über den Regelungsbedarf. Die Frage ist allerdings, wo geregelt werden soll. Dabei hat auch das Land Hamburg — da muß ich Sie, Herr Hedrich, korrigieren — eindeutig den Regelungsbedarf bestätigt, allerdings auf die konkurrierende Gesetzgebung des Bundes nach Art. 72 des Grundgesetzes hingewiesen,
um im Interesse der Rechtseinheit und Rechtsgleichheit eine bundeseinheitliche Regelung zu erwirken.
Es besteht weiterhin Übereinstimmung, daß Teilzeitberufsschüler bei der gegenwärtigen Rechtslage mit Ausnahme des Landes Hessen praktisch nicht von ihrem Recht der Mitwirkung im Rahmen der Schülervertretung Gebrauch machen können. Darüber hinaus besteht Übereinstimmung, daß die Teilnahme an Schülervertretungssitzungen durch Freistellung durch den Arbeitgeber ermöglicht werden muß.
Die Uneinigkeit beginnt bei dem Wie. Im Interesse der Rechtsgleichheit befürwortet die SPD eine bundeseinheitliche Regelung. Hier muß der Bund von seinem pflichtgemäßen Ermessen im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung Gebrauch machen.
Deshalb betrachten wir die Empfehlung der CDU/ CSU als ein Sich-Davonstehlen aus der Interessenwahrnehmung für die Petenten.
Das Bemerkenswerte an dieser Petition ist deshalb die Bewertung des Verhaltens der Koalitionsfraktionen. Herr Hedrich hat ja gesagt: Die Bundesregierung änderte ihre Meinung und damit auch der Petitionsausschuß. Hier ist man offensichtlich bewußt auf eine andere politische Position, auf einen anderen Interessenstandpunkt eingegangen, weil sich die Mehrheitsverhältnisse und das Klima geändert haben.