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ID1004423000

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/44 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 44. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 Inhalt: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1984 (Haushaltsgesetz 1984) — Drucksachen 10/280, 10/534 —Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen zur Entlastung der öffentlichen Haushalte und zur Stabilisierung der Finanzentwicklung in der Rentenversicherung sowie über die Verlängerung der Investitionshilfeabgabe (Haushaltsbegleitgesetz 1984) — Drucksachen 10/335, 10/347 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 10/690, 10/691 — Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen — Drucksachen 10/638, 10/659 — in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld — Drucksache 10/653 — in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksache 10/657 — in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksachen 10/647, 10/659 — dazu Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und zur Einschränkung von steuerlichen Vorteilen (Steuerentlastungsgesetz 1984) — Drucksachen 10/336, 10/345, 10/348 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/686, 10/716 —Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/687 — Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1983 bis 1987 — Drucksachen 10/281, 10/535, 10/723 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 10/639, 10/659 — dazu Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über eine Investitionszulage für Investitionen in der Eisen- und Stahlindustrie (Stahlinvestitionszulagen-Änderungsgesetz) — Drucksachen 10/338, 10/346, 10/350 —Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/677 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/696 — in Verbindung mit Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/640, 10/659 — in Verbindung mit Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/641, 10/659 — dazu Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer durch Kapitalbeteiligungen (Vermögensbeteiligungsgesetz) — Drucksachen 10/337, 10/349 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/724, 10/733 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/725 — Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der unmittelbaren Kostenbeteiligung der Versicherten an der Krankenhaus- und Kurbehandlung (Selbstbeteiligungs-Aufhebungsgesetz) — Drucksache 10/120 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/675 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/676 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sofortprogramm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit — Drucksachen 10/189, 10/704 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag des Abgeordneten Hoss und der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortmaßnahme: Erhöhung des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung — Drucksachen 10/205, 10/698 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über den Mutterschaftsurlaub — Drucksachen 10/358 Nr. 64, 10/706 — in Verbindung mit Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/645, 10/659 — in Verbindung mit Haushaltsgesetz 1984 — Drucksachen 10/658, 10/660 — Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . 3109B, 3205 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 3109C Wieczorek (Duisburg) SPD 3118A Carstens (Emstek) CDU/CSU 3123 D Stratmann GRÜNE 3128 B Dr. Weng FDP 3133 B Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 3136 D Frau Simonis SPD 3144 B Glos CDU/CSU 3150 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 3154 D Vizepräsident Stücklen 3156 C Frau Fuchs (Köln) SPD 3165A Dr. Friedmann CDU/CSU 3171 D Frau Potthast GRÜNE 3175A Frau Seiler-Albring FDP 3176B, 3248 B Roth SPD 3178C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 III Wissmann CDU/CSU 3183 D Hoss GRÜNE 3186 A Dr. Haussmann FDP 3189 D Sieler SPD 3191 D Präsident Dr. Barzel 3194A Jagoda CDU/CSU 3195A Vizepräsident Frau Renger 3195 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 3198 D Gobrecht SPD 3201 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 3208 B Dr. Faltlhauser CDU/CSU 3210 C Grünbeck FDP 3212 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 3213C Schulhoff CDU/CSU 3218 D Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 3220 D Frau Zutt SPD 3223 C Bredehorn FDP 3226 A Kiechle, Bundesminister BML 3227 D Hauck SPD 3230 B Dr. Hoffacker CDU/CSU 3232 C Eimer (Fürth) FDP 3236 B Jaunich SPD 3237 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 3239 C Kleinert (Marburg) GRÜNE 3244 A Roth (Gießen) CDU/CSU 3245 D Walther SPD 3249 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . 3250 B Vizepräsident Wurbs 3258 C Namentliche Abstimmungen . 3254 B,C, 3256 B,C Nächste Sitzung 3258 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3259* A Anlage 2 Erklärung des Abg. Heyenn (SPD) nach § 31 Abs.1 GO 3259* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 3107 44. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1983 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 9. 12. Cronenberg (Arnsberg) 9. 12. Fischer (Frankfurt) 9. 12. Gerstl (Passau) * 9. 12. Gilges 9. 12. Dr. Glotz 9. 12. Haase (Fürth) * 9. 12. Haehser 9. 12. Handlos 9. 12. Frau Dr. Hartenstein 9. 12. Immer (Altenkirchen) 9. 12. Dr. Kreile 8. 12. Lemmrich* 9. 12. Dr. h. c. Lorenz 9. 12. Dr. Müller* 9. 12. Offergeld 9. 12. Pauli 9. 12. Petersen 9. 12. Rapp (Göppingen) 9. 12. Reddemann* 9. 12. Schmidt (Hamburg) 9. 12. von Schmude 9. 12. Schreiner 9. 12. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 9. 12. Dr. Stark (Nürtingen) 9. 12. Stockleben 9. 12. Verheyen 9.12. Voigt (Frankfurt) 9. 12. Weiskirch (Olpe) 9. 12. Frau Dr. Wex 9. 12. Dr. Wittmann 9. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Heyenn (SPD) nach § 31 Abs.1 GO Zur Abstimmung über den Einzelplan 11 erkläre ich hiermit, daß ich aus den von Sprechern meiner Fraktion dargelegten Gründen nicht zustimmen kann. Ich begrüße jedoch, daß es auf Betreiben meiner Fraktion eine interfraktionelle Einigung darüber gegeben hat, wie sichergestellt werden kann, daß die drei im Hamburger Verkehrs-Verbund einbezogenen Linien der Eisenbahngesellschaft Altona, Kaltenkirchen, Neumünster (AKN) auch künftig von Behinderten unentgeltlich in Anspruch genommen werden können. Ich begrüße weiter, daß die Fraktionen von CDU/CSU und FDP verbindlich erklärt haben, eine gesetzliche Regelung vorzunehmen, wenn der jetzt gemeinsam vorgesehene Weg nicht zum Ziel führt. Die Fraktionen von CDU/CSU, FDP und SPD haben sich darauf geeinigt, im Rahmen der Aussprache zum Einzelplan 11 folgende Erklärung zu Protokoll zu geben: Die Fraktionen gehen übereinstimmend davon aus, daß die obersten Landesbehörden in Hamburg und Schleswig-Holstein die drei in den Hamburger Verkehrsverbund einbezogenen Linien der Eisenbahngesellschaft Altona, Kaltenkirchen, Neumünster (AKN) als S-Bahnen im Sinne des § 59 Abs. 1 Nr. 3 Schwerbehindertengesetz anerkennen. Durch diese Entscheidung der zuständigen Landesbehörden soll sichergestellt werden, daß Behinderte auch künftig diese Linien, die eine Reihe von S-Bahnmerkmalen aufweisen, unentgeltlich in Anspruch nehmen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erich Wolfram


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Bundeswirtschaftsminister, ich bedanke mich. Es war ein hoher Beamter, der mir das gesagt hat.

    (Lachen und Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich bedanke mich und nehme das zur Kenntnis. Wenn ich andere Informationen bekomme, komme ich darauf zurück. Sie kennen mich, daß ich eine Sache nicht auf sich beruhen lasse, nur weil ein Minister hier eine Antwort gegeben hat. Ich gehe
    aber davon aus, daß Sie mich und uns richtig informiert haben.

    (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU]: Nehmen Sie den Beamten mal an die Brust!)

    — Na ja, das wird man in Brüssel auch lesen. Ich habe aus Brüssel die Information, daß man die negative Haltung der Bundesregierung auch in dieser Frage nicht verstanden hat. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt.
    Meine Damen und Herren, ich darf abschließend feststellen, daß wir kein Vertrauen zu Ihrer Energiepolitik haben. Das Schlimme ist, Sie vernichten ein Problembewußtsein, Sie schläfern ein Problembewußtsein ein, das wir brauchen, um weiter Energie einzusparen, um den langfristigen Atem zu haben, um nicht kurzfristig auf einen Energieüberfluß mit falschen Mitteln und Methoden zu reagieren.
    Ich halte Ihnen noch einmal vor, daß Sie die Kernenergie ohne Wenn und Aber favorisieren und nicht mehr zum Kohlevorrang in der Verstromung stehen.

    (Boroffka [CDU/CSU]: Auch durch das „noch einmal" wird es nicht richtiger!)

    Herr Bundeswirtschaftsminister, Sie wissen, daß viele — auch aus Ihren Reihen — von Kohle reden und in Wirklichkeit Importkohle meinen.
    Lassen Sie mich noch ein Wort zum Mineralölmarkt sagen, der in Unordnung ist. Die Bundesregierung redet viel von Selbständigen und vom Mittelstand. In der Praxis läßt sie zu, daß die Multis die Kleineren und Mittleren einem rücksichtslosen Verdrängungswettbewerb ausliefern. Diese Bundesregierung hat auch kein Raffinieriekonzept. Sie sieht zu, wie planlos zurückgefahren wird und wie wir demnächst nicht nur vom Rohöl-, sondern auch von Produkten importabhängig werden.
    Meine Damen und Herren, in der heutigen Haushaltsdebatte kam es uns darauf an, noch einmal unsere energiepolitischen Auffassungen darzulegen. Diesem Ziel dienen unsere Anträge. Ich bitte Sie noch einmal, diesen Anträgen zuzustimmen. Sie würden auch Ihnen gut zu Gesicht stehen.
    Wir werden Ihre Energiepolitik dort unterstützen, wo wir sie — wie bei der Kokskohlenbeihilfe und in anderen Bereichen — für richtig halten. Wir werden sie bekämpfen, wenn sie in die falsche Richtung läuft.
    Für uns Sozialdemokraten ist Energie- und Umweltschutzpolitik ein Stück Daseins- und Zukunftsvorsorge. Zu unserer Energie- und Umweltschutzpolitik gibt es keine Alternative.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU: Donnerwetter! — Ist der von sich beeindruckt!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schulhoff.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Schulhoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Von der Energie muß ich jetzt
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 3219
    Schulhoff
    wieder zum Stahl zurückkommen, speziell zum Stahlinvestitionszulagen-Änderungsgesetz, das Ihnen vorliegt. Aber auch auf Sie, Herr Wolfram, werde ich noch eingehen, wenn ich mich mit dem Revier beschäftigen werde.
    Die Erhöhung der Stahlinvestitionszulage von 10 auf 20%, die es hier zu beschließen gilt, ist ein Teil der von der Bundesregierung beschlossenen Hilfen für die Stahlindustrie und muß deshalb auch im Zusammenhang mit den anderen Förderungsmaßnahmen betrachtet werden. Insgesamt werden — wir haben es hier schon mehrfach gehört — Mittel in Höhe von 3 Milliarden DM bereitgestellt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir alle wissen ja — das ist heute mehrfach betont worden —, daß es hier um eine erhebliche Erhöhung des Subventionsbedarfs geht. Trotzdem begrüßt die CDU/CSU-Fraktion ausdrücklich das hier vorliegende Stahlinvestitionszulagen-Änderungsgesetz, denn es wird mit dazu beitragen, den notwendigen Anpassungsprozeß der deutschen Stahlindustrie zu erleichtern.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Modernisierung sowie Steigerung der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit sind dabei ebenso notwendig und unvermeidbar wie der Abbau überhöhter Kapazitäten. Darüber müssen wir alle uns klar sein.
    Die erhöhte Investitionszulage trägt — wie auch die Strukturverbesserungshilfen — dazu bei, die Investitions- und Modernisierungsfähigkeit der Stahlindustrie zu verbessern. Es ist billige Polemik, die Strukturverbesserungshilfen als „Stillegungsprämien" oder einfach als „Abwrackungsprämien" zu betrachten, wie Herr Professor Jochimsen immer wieder zu betonen nicht müde wird, nur weil diese Hilfen in ihrer Bemessungsgrundlage an bestimmte betriebswirtschaftliche Belastungen anknüpfen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Weil sie selbst nichts tun!)

    Herr Jochimsen sollte sich lieber einmal intensiver mit den Problemen des Ruhrgebiets beschäftigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Da gibt es, meine sehr verehrten Damen und Herren, viel, sehr viel zu tun — und nicht erst seit heute, Herr Wolfram.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    1966 war es doch Ihre Partei, die antrat, von den Monostrukturen einmal wegzukommen und neue, zukunftsträchtige Industriezweige anzusiedeln. Was ist geschehen? Es ist überhaupt nichts geschehen!

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Wo leben Sie denn? Sie haben überhaupt keine Ahnung! — Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Geschlafen haben die! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Jetzt erst greift man den Gedanken wieder auf. — Ich komm' noch auf Sie zurück, warten Sie. — Sie haben meinen Kollegen Theo Blank soeben als Youngster angesprochen. Auch ich bin ein Youngster in diesem Hause hier.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Das merkt man!)

    Aber es war und ist doch, wenn ich mich richtig erinnere, Ihre Partei, die das Ruhrgebiet politisch beherrscht.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Die Menschen haben Vertrauen zu uns und unserer Politik!)

    Seit 30 Jahren regieren Sie in den Kommunen, in den meisten Kommunen des Reviers.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Erfolgreich! — Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Wie die Fürsten herrschen die da!)

    Seit 20 Jahren stellen Sie die Landesregierung, und bis vor einem Jahr haben Sie die Bundesregierung gestellt. Was ist denn in dieser Zeit passiert?

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Sehr viel!)

    Gerade Sie aus dem Ruhrgebiet haben gar kein Recht, hier darüber zu reden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Sie sind ein Patentdemokrat!)

    Welche Anpassungsprozesse, welche notwendigen Anpassungsprozesse

    (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU]: Der weiß nicht einmal, was das ist!)

    haben Sie durchgeführt? Sie haben gar nichts getan.
    Die derzeitige wirtschaftliche Situation des Ruhrgebiets ist das Paradebeispiel Ihrer wirtschaftspolitischen Inkompetenz.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Waigel [CDU/CSU]: Genau so ist es! — Hornung [CDU/CSU]: Richtig, inkompetent sind die! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Die Ausführungen des Herrn Wieczorek — ich glaube, er ist noch hier — haben heute morgen deutlich gezeigt, daß er nichts dazugelernt hat. Aber er kann beruhigt sein, damit steht er in seiner Fraktion nicht allein.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Wären Sie doch lieber in Düsseldorf geblieben!)

    Meine Damen und Herren der GRÜNEN, ich bin heute auch Ihren Vorstellungen über Wirtschaftspolitik sehr aufmerksam gefolgt.

    (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU]: Das ist nur Zeitvergeudung!)

    Ich dachte mir, man kann j a etwas dazulernen. Nur,
    wenn ich das, was Sie gesagt haben, bewerte und
    vergleiche, dann komme ich zu dem Ergebnis, daß
    3220 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983
    Schulhoff
    der Morgenthauplan für mich noch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die von der Bundesregierung vorgesehenen Maßnahmen können sich aber nur dann erfolgreich auswirken, meine Damen und Herren, wenn gewährleistet ist, daß die Unternehmen nun rasch und zügig das ihnen gebotene Förderungsinstrument nutzen, Die Erarbeitung und Durchführung der Konzepte liegt in ihrer unternehmerischen Verantwortung. Es gilt, eine Situation herbeizuführen, in der sich die deutschen Stahlerzeuger wieder selbst am Markt behaupten können; dieses Ziel ist meiner Ansicht nach erreichbar. Es geht aber nicht — das möchte ich den Unternehmen sagen —, daß Verluste immer sozialisiert und Gewinne privatisiert werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Denken Sie an die VEBA?)

    Jeder muß seinen Beitrag leisten.
    Dazu ist auch erforderlich, der Konkurrenz hochsubventionierter Einfuhren aus EG-Mitgliedsländern und Billigeinfuhren aus Drittländern endlich ein Ende zu machen. Der prozentuale Anteil der deutschen Stahlerzeugung an der europäischen Gesamtproduktion darf nicht vermindert werden, Der europäische Subventionskodex, der das Auslaufen aller stahlspezifischen Subventionen Ende 1985
    ) vorsieht, ist meiner Ansicht nach ein Schritt auf dem richtigen Weg. Die Bundesregierung ist aber auch auf dem richtigen Weg, wenn sie in Brüssel unmißverständlich klarmacht, daß ohne die angemessene Berücksichtigung der deutschen Interessen auf dem Stahlsektor eine entgegenkommende Haltung in anderen Fragen, auch in Finanzierungsfragen, nicht in Aussicht gestellt werden kann.
    Der Bundestag, meine sehr verehrten Damen und Herren, hat seinen Beitrag geleistet, indem er die Beratung der Gesetzesnovelle in seinen Ausschüssen rasch durchgeführt hat. Diese Eile ist geboten, damit die Konzepte der einzelnen Unternehmen fristgerecht, Ende Januar, in Brüssel vorliegen und die erforderlichen Beihilfen genehmigt werden können. Nicht zuletzt aus dem Grunde wurden einzelne Änderungsvorschläge nicht ausdiskutiert und der Bundesminister der Finanzen um weitere Prüfung gebeten.
    Zum einen geht es um einen Änderungsvorschlag, nach dem die Gewährung der Zulage nicht durch das Finanzamt des Firmensitzes, sondern durch das Finanzamt der Betriebsstätte erfolgen soll, in der das Investitionsvorhaben durchgeführt wird. Wegen der möglichen Rückwirkung auf andere Investitionszulagen ist hier zunächst eine nähere Prüfung

    (Zuruf von der SPD)

    — Herr Kollege, Sie wissen das doch genau — erforderlich, zumal der Bundesrat einem entsprechenden Gesetzesvorschlag des Landes Nordrhein-Westfalen nicht zugestimmt hat. Wenn Sie heute
    wiederum einen Änderungsantrag vorlegen, dann können wir dem nicht zustimmen, um das Gesetz nicht zu gefährden. Denn die Termine sind Ihnen bekannt. Wer für die Stahlindustrie etwas tun will, muß jetzt und heute dem Gesetz zustimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zum anderen geht es um einen Änderungsvorschlag, der aus deutschlandpolitischen Gründen die Nichtanrechnung der Zonenrandförderung und der Berlinförderung auf die Förderungshöchstgrenze von 30 % des Stahlinvestitionszulagengesetzes vorsieht. Dies halten wir vom Ziel her für gerechtfertigt. Aber auch hier erscheint hinsichtlich des Zusammenwirkens von regionaler und sektoraler Förderung zunächst eine höhere Prüfung durch den Bundesminister der Finanzen vonnöten.
    Jedoch wurde der vom Bundesrat vorgeschlagenen Änderung der Antragsfristen zugestimmt. Das ist eine sehr wichtige Maßnahme gewesen. Auch dies ist ausdrücklich zu begrüßen. Denn hierdurch werden allein im Saarland Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden DM mit dem höheren Satz bezuschußt.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Das kommt gerade Ihrem Land, Herr Kollege Müller, zugute.
    Die unterstützenden Bemühungen der Bundesregierung um Haushaltskonsolidierung und Subventionsabbau sind von uns deutlich im Auge zu behalten. Wir wissen aber auch, daß die soeben von mir vorgeschlagene und vorgetragene Maßnahme sehr wichtig ist. Wenn die Bundesregierung sich nunmehr bereit erklärt hat, auf die Länder zuzugehen, und in der Finanzierungsfrage sogar bereit ist, von der vorgesehenen Lösung 50 : 50 bei den stahlspezifischen Maßnahmen abzugehen und sogar zwei Drittel zu übernehmen, ist das meiner Ansicht nach ein Beitrag bundesstaatlicher Solidarität im Interesse der notleidenden deutschen Stahlindustrie.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)