Rede von
Prof. Dr.
Helmut
Haussmann
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Vielen Dank. Es tut mir leid. Ich habe nur noch drei Minuten.
Das eigentliche Unsoziale an der Forderung nach der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist aus meiner Sicht, daß auf Grund der Kostenerhöhung, auf Grund des Rationalisierungsdruckes, die diese Forderung auslöst, genau die Arbeitnehmer zuerst ihre Arbeitsplätze verlieren, für die Sie sich aus anderen Gründen zu Recht einsetzen. Das sind die Frauen in der Textilindustrie, das sind die Jugendlichen ohne gute Ausbildung, das sind Ausländer und das sind ältere Angestellte. Dies — nicht der Meister, nicht der Ingenieur in den großen Firmen, bei Siemens — sind die wirklich gefährdeten Arbeitnehmergruppen und würden als erste ihren Arbeitsplatz verlieren.
Deshalb sagt die FDP in dieser zentralen Frage: Wir halten das für den falschen Weg. Wir werden politisch alles tun, damit die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, die zu mehr Schwarzarbeit, zu einem großen Verlust an exportabhängigen Arbeitsplätzen führen würde, nicht eingeführt wird.
Ich komme zum Schluß und fasse zusammen. Wir glauben nach wie vor — auf Grund der ersten Erfolge der neuen Regierung sind wir davon sogar überzeugt —, daß auf einer streng marktwirtschaftlichen Basis, bei einer leistungsorientierten Steuerreform, bei mehr Wettbewerb, durch Privatisierung, durch eine neue Sozialpolitik, bei Freisetzung unternehmerischer Aktivitäten, durch eine verbesserte Forschungsförderung der Weg frei ist für mehr wirtschaftliche Aktivitäten, für mehr Arbeitsplätze, damit auch für mehr wirtschaftliches Wachstum und damit letztlich für eine Perspektive für die jüngere Generation. Das muß unsere Aufgabe bleiben.