Rede von
Ursula
Seiler-Albring
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das kann ich, Herr Zander, aus Kollegialität gegenüber meinen Kollegen, die hier noch reden wollen, leider nicht.
Wir können uns aber gern noch darüber unterhalten. Daß ich keine Angst vor Ihren Fragen habe, wissen Sie.
Ich halte nichts davon, meine Damen und Herren, jetzt schon, wie zum Beispiel der DGB, mit Horrorzahlen über die Ausbildungsplatzsituation 1984 Eltern und Jugendliche zu verunsichern; ich halte das für unverantwortlich.
Wir haben erlebt, daß durch den Verzicht auf die Erhöhung der Ausbildungsvergütung im Chemiebereich 16 % mehr Ausbildungsplätze geschaffen worden sind
und auch zahlreiche Unternehmen, die bisher nicht ausgebildet hatten, nun dazu übergehen. Auch die öffentliche Hand muß im nächsten Jahr mit gutem Beispiel vorangehen und über die Ausbildungsanstrengungen in diesem Jahr — und die waren nicht gering — ebenfalls hinausgehen.
Das, was wir nicht wollen, meine Damen und Herren von der Opposition, sind zusätzliche — neben den schon bestehenden Programmen — kostenträchtige Sonderprogramme: keine zusätzliche Umlage, keine Subventionierung von Ausbildungsplätzen. Sie müssen doch zugeben, daß das eine Bestrafung derjenigen wäre, die bereits in der Vergangenheit bis heute über ihren Bedarf hinaus ausgebildet haben.
Darüber hinaus würde das zu Attentismus führen, den wir doch alle zusammen nicht verantworten können.
Wir fordern den Bundesarbeitsminister auf, in allernächster Zukunft noch weitere ausbildungs- bzw. beschäftigungshemmende Vorschriften abzubauen. Darin sehen wir eine weitere Möglichkeit, bei den Unternehmen zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen.
In der Geschichte dieses Parlaments hat es für Haushälter sicher angenehmere Zeiten gegeben. Es war mit Sicherheit viel befriedigender, sich zu überlegen, wem man wieviel wann geben könnte. Diese Zeiten sind vorbei. Wir werden in der Koalition den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen, und wir sind sicher, daß uns ein Ziel winkt, mit dem Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, wenn Sie dann ehrlich sind, ebenfalls hochzufrieden sein werden.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.