Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich zunächst einer angenehmen Pflicht entledigen. Ich möchte zunächst dem Haushaltsausschuß für die zügige, sachund zeitgerechte Beratung danken. Ich bedanke mich ganz besonders bei den Berichterstattern, denn daß für die Städtebauförderung 20 Millionen DM mehr zur Verfügung stehen, geht auf die Herren Berichterstatter zurück.
Daß es dabei da und dort vielleicht auch einen Irrtum gegeben hat, mag sein. Aber schon Erich Kästner meinte:
Irrtümer haben ihren Wert,
jedoch nur hie und da.
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.
Ich bedanke mich natürlich auch bei den Mitgliedern des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau für die sachkundige, kritische, freimütige Begleitung meiner Arbeit. Auch für alle Kritik bin ich zu haben, wenn die Kritik dem Maßstab der Sachlichkeit und Fairneß gerecht wird. Ich bin ein alter politischer Fuhrmann und weiß, daß man sich durch noch so große Bemühungen und sachliche Arbeit vor unsachlicher Kritik da und dort nicht schützen kann. Ich nehme das in Kauf. Ich kann das ertragen.
Ich habe zwar nicht erwartet, daß die Oppositionsfraktionen sagen: Was ist denn in einem Jahr alles geleistet worden!
— Das wäre ein bißchen zuviel verlangt. Das habe ich nicht erwartet. Aber man mußte schon viele schwarze Vorhänge vor die Fenster hängen, um so viel Düsternis zu verbreiten, wenn draußen die strahlende Sonne des Erfolgs leuchtet.
Also ich darf jetzt doch einmal sagen, was geschehen ist. Als die Silvesterglocken das neue Jahr einläuteten, gab es im Bauhauptgewerbe 1 033 000 Beschäftigte. Als man in München mit der Feier des Oktoberfestes zu Ende war. waren es immerhin
Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 2949
Bundesminister Dr. Schneider
die Zahlen haben seither nicht abgenommen —1 165 000. Das heißt, in diesem Jahr wurden durch die Maßnahmen der Bundesregierung 132 000 Personen mehr im Baubereich beschäftigt. Ist das kein Erfolg? 132 000 Beschäftigte mehr!
Ich war im Oktober vor einem Jahr zögernd in der Annahme. Ich habe geglaubt, es werden 80 000 bis 100 000 Beschäftigte mehr sein. Ich habe mich um 32 000 oder sogar um 50 000 nach unten verschätzt.
Die Herren reden von Kürzungen des Wohngelds. Wie ist es in der Wirklichkeit? Im Haushalt 1984 stehen 25 Millionen DM mehr für Wohngeld, 50 Millionen DM mehr für Wohnungsbauprämien, 163 Millionen DM mehr für das Sozialprogramm, 81 Millionen DM mehr für das Regionalprogramm, 98 Millionen DM mehr für das Eigentumsprogramm und 274 Millionen DM mehr für das Sonderprogramm zur Belebung des sozialen Wohnungsbaus und der Baunachfrage. Ist das nichts?