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ID1003325700

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Metadaten
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    Plenarprotokoll 10/33 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 33. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. November 1983 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten des griechischen Parlaments und einer Delegation 2150 D Erweiterung der Tagesordnung 2183 C Aktuelle Stunde Beurteilung der amerikanischen Intervention auf Grenada durch die Bundesregierung und Grenada-Besuch des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister des Innern Voigt (Frankfurt) SPD 2133 B Dr. Kohl, Bundeskanzler 2134 B Dr. Vogel SPD 2136 A Rühe CDU/CSU 2137A Ronneburger FDP 2138 B Reents GRÜNE 2139B Graf Huyn CDU/CSU 2140 B Verheugen SPD 2141 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2142 B Klose SPD 2143 B Dr. Hornhues CDU/CSU 2144A Herterich SPD 2144 D Klein (München) CDU/CSU 2145C Vizepräsident Stücklen 2146C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Paterna, Liedtke, Dr. Nöbel, Bernrath, Büchler (Hof), Walther, Kretkowski, Purps, Berschkeit, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD Breitbandverkabelung/Kooperationsmodelle — Drucksachen 10/114, 10/499 — Paterna SPD 2146 D Pfeffermann CDU/CSU 2151 B Hoffie FDP 2154 D Frau Reetz GRÜNE 2156 C Kretkowski SPD 2159 D Linsmeier CDU/CSU 2162 D Dr.-Ing. Laermann FDP 2165 B Weirich CDU/CSU 2167 C Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 2170 C Bernrath SPD 2177 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Steger, Paterna, Roth, Dr. Schmude, Frau Fuchs (Köln), Dr. Glotz, Dr. Mitzscherling, Dr. Nöbel, Dr. Sperling, Dr. Wernitz, Bindig, Brosi, Catenhusen, Fischer (Homburg), Gobrecht, Grunenberg, Horn, Dr. Jens, Dr. Kübler, Dr. Klejdzinski, Kuhlwein, Lutz, Frau Dr. Martiny-Glotz, Nagel, Schäfer (Offenburg), Dr. Scheer, Schluckebier, Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vogelsang, Vosen, Waltemathe, Weinhofer, Wieczorek (Duisburg), Dr. de With und der Fraktion der SPD Anwendung der Mikroelektronik — Drucksache 10/545 — Dr. Steger SPD 2180C Maaß CDU/CSU 2201 D Dr.-Ing. Laermann FDP 2204 A Frau Dr. Bard GRÜNE 2207 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 2209 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. November 1983 Vahlberg SPD 2213A Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . 2215A Jung (Düsseldorf) SPD 2217C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Rückkehrbereitschaft von Ausländern — Drucksache 10/351 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/564 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/563 — Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 2219 B Dreßler SPD 2221 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 2226 C Frau Potthast GRÜNE 2229 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 2231 B von der Wiesche SPD 2235 A Seehofer CDU/CSU 2236 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 3626/82 des Rates zur Anwendung des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft — Drucksache 10/381 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/485 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/468 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Einfuhr von Meeresschildkröten und -produkten — Drucksachen 10/31, 10/495 — Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . . 2239B, 2245 B Herkenrath CDU/CSU 2239 D Frau Blunck SPD 2241 D Bredehorn FDP 2244 A Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 2247 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung von Bildungsbeihilfen für arbeitslose Jugendliche aus Bundesmitteln — Drucksache 10/490 — Feilcke CDU/CSU 2251 C Schreiner SPD 2253 A Eimer (Fürth) FDP 2255 D Dr. Jannsen GRÜNE 2256 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anzeige und Beanstandung von Landpachtverträgen (Landpachtverkehrsgesetz) — Drucksache 10/508 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des landwirtschaftlichen Pachtrechts — Drucksache 10/509 — 2257 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Internationalen Privatrechts — Drucksache 10/504 — 2258A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 19. Juni 1980 über das auf vertragliche Schuldverhältnisse anzuwendende Recht -- Drucksache 10/503 — 2258 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 29. März 1982 über die Errichtung einer Europäischen Stiftung — Drucksache 10/488 — 2258 C Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze — Drucksache 10/491 — 2258 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Verkehr mit Pflanzenbehandlungsmitteln mit dem Wirkstoff 2,4,5-T (2,4,5-T-Gesetz) — Drucksache 10/529 — 2258 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. November 1983 III Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsplatzschutzgesetzes — Drucksache 10/489 — 2258 D Beratung der Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/484 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 13 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/528 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 14 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/542 — Frau Männle CDU/CSU 2259 A Frau Fuchs (Verl) SPD 2260 A Neuhausen FDP 2261A Frau Nickels GRÜNE 2262 D Hedrich CDU/CSU 2264 A Beratung der Übersicht 2 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/481 — 2265A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des bundeseigenen Geländes an der Schleißheimer Straße in München an die Landeshauptstadt München — Drucksachen 10/422, 10/540 — . . . . 2265 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 9/83 — Erhöhung des Zollkontingents 1983 für Bananen) — Drucksachen 10/315, 10/541 — . . . . 2265 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/553 — 2265 D Fragestunde — Drucksache 10/568 vom 4. November 1983 — Unterstützung einer aus dem Umfeld der Moon-Sekte gesteuerten Veranstaltung der „World Media Conference" durch das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung MdlAnfr 9 04.11.83 Drs 10/568 Dr. Göhner CDU/CSU Antw StSekr Boenisch BPA . . . 2183D, 2184A ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU . . . 2183D, 2184A Erarbeitung des von Bundeskanzler Dr. Kohl geforderten Konzepts der „geistigmoralischen Führung"; Beteiligung von Bundesminister Dr. Geißler MdlAnfr 10, 11 04.11.83 Drs 10/568 Dr. Sperling SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 2184 B, C, D, 2185A ZusFr Dr. Sperling SPD . . . . 2184 C, D, 2185A Höhe der 1982 gemäß § 136 des DDR-Strafgesetzbuchs von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit Ermittlungsverfahren gestellten Kautionen MdlAnfr 27, 28 04.11.83 Drs 10/568 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 2185 A, B, C ZusFr von Schmude CDU/CSU 2185 B Beheizung der Kfz-Hallen der Bundeswehr MdlAnfr 34, 35 04.11.83 Drs 10/568 Sauter (Epfendorf) CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg 2185D, 2186 A, B, C ZusFr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 2185D, 2186A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 2186 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 2186 C Widersprüche zwischen den Aussagen des Planungsstabes der Bundesregierung vom September 1982 und dem Weißbuch 1983 über den Einsatz chemischer Kampfstoffe MdlAnfr 36 04.11.83 Drs 10/568 Sielaff SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 2186C, 2187 B, C, D, 2188 B, C, D, 2189A,B ZusFr Sielaff SPD 2187A,C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 2187 D ZusFr Krizsan GRÜNE 2188 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 2188 C ZusFr Frau Reetz GRÜNE 2188 C ZusFr Dr. Kübler SPD 2188 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. November 1983 ZusFr Schwenninger GRÜNE 2189A ZusFr Gilges SPD 2189A ZusFr Reents GRÜNE 2189 B Krankheitsbedingte Arbeitsausfälle und Frühpensionierungen bei der Bundesbahn im Vergleich zur Wirtschaft MdlAnfr 44, 45 04.11.83 Drs 10/568 Eylmann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 2189 C, D, 2190 B ZusFr Eylmann CDU/CSU 2190 B Zeitpunkt der Einführung fälschungssicherer Kraftfahrzeugkennzeichen MdlAnfr 42 04.11.83 Drs 10/568 Conradi SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 2190C, D ZusFr Conradi SPD 2190 D Vergabe von Waggonbauanschlußaufträgen durch die Bundesbahn an die Berliner Waggon-Union zur Sicherung von Arbeitsplätzen MdlAnfr 48, 49 04.11.83 Drs 10/568 Dr. Mitzscherling SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . 2191 A, B, C, D, 2192A ZusFr Dr. Mitzscherling SPD . . . 2191B, 2192A ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . . 2191C Vereinbarkeit des im Weißbuch 1983 für den Verteidigungsfall geforderten Einsatzes chemischen Kampfstoffes mit dem Genfer Giftgas-Protokoll MdlAnfr 54 04.11.83 Drs 10/568 Sielaff SPD Antw StMin Möllemann AA 2192 B, C, D, 2193A, B ZusFr Sielaff SPD 2192C, D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 2192 D ZusFr Krizsan GRÜNE 2193A ZusFr Dr. Kübler SPD 2193 B Vorschlag der UNO zur Errichtung einer von chemischen Kampfstoffen freien Zone in Mitteleuropa MdlAnfr 55 04.11.83 Drs 10/568 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Möllemann AA 2193 C, D, 2194 A, B, C, D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 2193D, 2194A ZusFr Sielaff SPD 2194A ZusFr Gilges SPD 2194 B ZusFr Dr. Kübler SPD 2194 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 2194C ZusFr Reents GRÜNE 2194C Verlängerung der Äußerungsfrist der Bundesregierung zu einer Organklage von Bundestagsabgeordneten betreffend die Lagerung von chemischen Waffen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 56 04.11.83 Drs 10/568 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Möllemann AA 2194 D, 2195 A, B, C, D, 2196A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 2195A, B ZusFr Sielaff SPD 2195 B ZusFr Dr. Kübler SPD 2195C ZusFr Gansel SPD 2195C ZusFr Lambinus SPD 2195D Entscheidung der Bundesregierung über die Modernisierung der amerikanischen CWaffen in der Bundesrepublik Deutschland und ihre Vereinbarkeit mit dem Beitritt zum Genfer Giftgas-Protokoll MdlAnfr 57, 58 04.11.83 Drs 10/568 Dr. Kübler SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 2196 A, B, C, D, 2197 A,B,C,D ZusFr Dr. Kübler SPD 2196B, 2197A, B ZusFr Sielaff SPD 2196B, 2197 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 2196C, 2197 B ZusFr Gansel SPD 2196 C ZusFr Reents GRÜNE 2196 D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 2197 C ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 2197 D Vorführung der Fernsehserie „Der Kommissar" im deutschen Kulturinstitut in Bukarest in englischer Sprache MdlAnfr 60 04.11.83 Drs 10/568 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 2198A, B ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 2198 B Berücksichtigung deutschlandpolitischer Ziele bei der Abrüstungskonferenz im Januar 1984 in Stockholm MdlAnfr 61 04.11.83 Drs 10/568 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . 2198 C, D, 2199A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 2198 D Beitrag der Sicherheitspolitik der NATO gemäß Ziffer 12 des Harmel-Berichts zur Überwindung der Teilung Deutschlands MdlAnfr 62 04.11.83 Drs 10/568 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 2199 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 2199B, C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. November 1983 V Unterbindung von Zeitungsanzeigen zur Anwerbung von Käufern für Konsul- und andere diplomatische Titel MdlAnfr 63, 64 04.11.83 Drs 10/568 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Möllemann AA . . 2199D, 2200 A, B, C, 2201A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2200 A, B, C, D Zusammenhang zwischen der vom Bundeskanzler in Saudi-Arabien vereinbarten Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich mit möglichen Rüstungsexporten, Ausrüstungs- und Ausbildungshilfen an den Sudan und Ägypten MdlAnfr 65, 66 04.11.83 Drs 10/568 Gansel SPD Antw StMin Möllemann AA 2201 B, C ZusFr Gansel SPD 2201 B, C Nächste Sitzung 2265 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2267* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. November 1983 2133 33. Sitzung Bonn, den 10. November 1983 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Borchert 10. 11. Dr. Enders * 11. 11. Gallus 11. 11. Dr. Götz 11. 11. Haehser 11. 11. Handlos 11. 11. Frau Huber 11. 11. Ibrügger 11. 11. Immer (Altenkirchen) 11. 11. Jäger (Wangen) * 11. 11. Kastning 11. 11. Kiechle 11. 11. Dr. Lenz (Bergstraße) 11. 11. Liedtke 11. 11. Dr. h. c. Lorenz 11. 11. Frau Dr. Martiny-Glotz 11. 11. Matthöfer 11. 11. Dr. Müller * 11. 11. Offergeld 11. 11. Regenspurger 11. 11. Frau Roitzsch (Quickborn) 11. 11. Schmidt (Hamburg) 11. 11. Schulte (Unna) * 11. 11. Stockleben 11. 11. Dr. Stoltenberg 11. 11. Vogel (Ennepetal) 10. 11. Vogt (Düren) 11. 11. Frau Dr. Wex 11. 11. Wischnewski 11. 11. Dr. Wittmann 11. 11. Zander 11. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Kollegin Matthäus, ich darf Sie da etwas um Geduld bitten, ohne jetzt auf Ihre Frage direkt einzugehen.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Das kommt also noch? Sehr gut!)

    — Danke für Ihr Verständnis.

    (Dr. Steger [SPD]: Das ändert aber nichts daran, daß Sie unseren Antrag ein bißchen einseitig interpretiert haben! — Gerstein [CDU/CSU]: Er ist einseitig!)

    — Herr Kollege Steger, als ich Sie heute morgen hörte, habe ich mich gefragt: Zu welchem Antrag redet er überhaupt? Jetzt sagen Sie mir, ich solle zu einem Antrag reden, den Sie hier nicht vertreten haben. Das finde ich ja nun komisch!

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie können doch nicht mit Fug und Recht behaupten, daß sich der Bundeswirtschaftsminister gegen die Humanisierung wendet. Das können Sie doch wohl ernsthaft nicht behaupten. Sie können auch nicht behaupten, daß die Politik von Herrn Lambsdorff in bezug auf die Zukunftstechnologie diese dem Schicksal der Stahlindustrie ausliefere. Das können Sie doch nicht ernsthaft behaupten. Deshalb kann ich gar nicht ernsthaft auf diese Dinge eingehen, die Sie da vorgebracht haben. Ich habe Sie bisher für einen ernsthaften Menschen gehalten.
    Ich darf fortfahren. Wir befinden uns in einer wichtigen evolutionären Phase. Die Geschwindigkeit der Entwicklung, die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Mikroelektronik, der Datenverarbeitung und den Kommunikationstechnologien sind für viele Bürger schwer durchschaubar. Auf der einen Seite ist es faszinierend. Das sehen wir z. B. an der starken Nachfrage nach Heim- und Personalcomputern. Wie ich höre, soll das der Renner der Saison werden. Die ganzen Dinge sind bei uns doch schon durch die Hintertür eingedrungen. Mehr und mehr Menschen befassen sich damit, wachsen damit auf. Von den Videorecordern will ich hier gar nicht sprechen.

    (Zuruf der Abg. Frau Matthäus-Maier [SPD])

    Andererseits fühlen sich verständlicherweise viele Menschen verunsichert, weil sie nicht wissen: Wie wirkt sich das auf meinen Arbeitsplatz aus? Wie muß ich umlernen? Was kommt auf mich zu? Welche sonstigen Gefährdungen kommen auf mich zu?
    Zweifellos werden Veränderungen vor sich gehen. Traditionelle Berufe werden verschwinden, wie in der Vergangenheit immer schon viele Berufsbilder verschwunden sind. Es werden zum Teil andere, höhere Qualifikationsanforderungen am Arbeitsplatz gestellt werden.
    Deshalb halte ich es politisch gesehen für eine wichtige Aufgabe, daß wir uns Gedanken darüber machen, was wir eigentlich für diejenigen tun und tun können, die diese höheren Qualifikationsanforderungen nicht erfüllen können, was wir tun können, um ihnen auch noch befriedigende Arbeits- und Lebensinhalte zu sichern.
    Es hätte eigentlich schon längst Konsequenzen in der Ausbildung auf allen Ebenen geben müssen: in den Schulen, in der Berufsausbildung, in den Fachhochschulen und auch in den Universitäten. Ich möchte hier anmerken, daß ich den Eindruck habe, daß sich zur Zeit die Situation zu bessern beginnt. Ich nehme mit Befriedigung zur Kenntnis, daß in den Lehrplänen der Schulen in Nordrhein-Westfalen die Informatik auftaucht, daß Terminals aufgestellt und Computer eingerichtet wurden. Die jungen Menschen wachsen mit dieser Technik heran.
    Wir haben heute einen Mangel an Fachkräften in der Entwicklung und der Anwendung der Mikroelektronik zu verzeichnen, der vom VDI-Technologiezentrum auf über 500 000 Personen geschätzt wird. Es wäre in dieser Situation geradezu unverantwortlich, wenn für das Studienfach Informatik wegen des hinter der Nachfrage zurückgebliebenen Ausbaus der Kapazitäten der Numerus clausus eingeführt würde.

    (Vorsitz: Vizepräsident Frau Renger)

    Auch hier ist dringend politisches Handeln geboten.
    Nun wird die Frage aufgeworfen — Frau Kollegin Matthäus-Maier hat mich freundlicherweise daran erinnert, und heute morgen tauchte die Frage ebenfalls schon auf —, ob denn diese Entwicklung in den Informationstechniken — ob denn die Mikroprozessortechnik und das alles gehört in den größeren Zusammenhang gestellt — hin zu unüberschaubaren komplexen Informationssystemen, zur informierten Gesellschaft überhaupt vertretbar sei und ob es nach dem Prinzip „Nicht alles, was technisch machbar ist, sollte oder muß gemacht werden" nicht



    Dr.-Ing. Laermann
    richtiger sei, solche Innovationen zu verhindern, und ob denn nicht die Gefahr bestehe, daß solche gewaltigen allumfassenden Kommunikationssysteme zu einer Entmachtung der gesellschaftlichen und politischen Prozesse führen könnten, und ob nicht die Vision des Big Brother aus Orwells „1984" Realität zu werden drohe. Ich bin zuversichtlich, daß wir politische und auch technische und administrative Lösungen finden, die diese denkbaren Gefahren abwenden. Ich bin deshalb zuversichtlich, weil wir die Gefahren erkannt haben und von da aufgerufen sind, uns zu bemühen, sobald nachteilige Wirkungen erkennbar sind und sich abzeichnen, die notwendigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
    Dazu gehört das Problem des Datenschutzes. Das wird mit solchen vernetzten Systemen nicht einfacher, wenn man noch die internationale Satellitenkommunikation hinzunimmt. Computerkriminalität ist abzuwehren. Da ist es doch der Mühe wert, einmal darüber nachzudenken, ob nicht etwa, sowie es den Fahrtenschreiber in jedem Lkw gibt, jede größere Datenbank und jeder Computer mit einem plombierten Fahrtenschreiber versehen werden sollten,

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Sehr gut! Revolutionäre Idee!)

    der es ermöglicht, zu kontrollieren, welche größeren Datenmengen wann wohin bewegt worden sind.
    Ich habe, wie gesagt, Zuversicht, daß wir den Gefahren, die sich da abzuzeichnen beginnen, begegnen können, und ich bin auch zuversichtlich, daß im Gegensatz zu der gegenwärtigen Situation eine jetzt heranwachsende Generation, obwohl vielfach in den Schulen der Versuch zur Verbreitung von Technologiefeindlichkeit unternommen wird, wie selbstverständlich mit diesen neuen Entwicklungen heranwächst und sie ohne Furcht zu handhaben und zu beherrschen wissen wird: als nützliches Instrument zur Verbesserung der Lebensbedingungen.
    Ich konnte und wollte nur einige Schwerpunkte ansprechen, und ich konnte sie nur anreißen. Ich wollte deutlich machen, mit welchen politischen Fragen wir uns hier zu beschäftigen haben. Ich bin nicht der Auffassung, daß es das Parlament interessiert, ob wir 128 kbit oder welche Speicherdichte auch immer auf einem Chip haben. Das ist nicht unser Problem. Wir haben andere, schwerpunktmäßig politische Probleme, mit denen wir uns hier auseinanderzusetzen haben.
    Deswegen sage ich: In bezug auf viele, ja — Herr Kollege Steger, Sie werden überrascht sein — auf die meisten Punkte Ihres Antrags habe ich gar keine Akzeptanzprobleme, mich damit auseinanderzusetzen.

    (Dr. Steger [SPD]: Sie sind ja auch akzeptabel, Herr Laermann!)

    Ich halte es auch für nützlich, daß wir darüber zu einer sachorientierten nüchternen Beratung in den Ausschüssen kommen. Wir sollten dies — das ist meine Bitte hier — zügig tun.
    Bei allen Überlegungen und Bedenken, die vernünftigerweise und notwendigerweise angestellt bzw. vorgebracht werden, darf nicht übersehen werden, daß auch bei noch so viel Zurückhaltung, ja selbst bei Abwehr und eventueller Unterdrückung von Entwicklung und Innovation auf dem Gebiet der Mikroprozessoren und damit verbundenen Techniken keine Möglichkeit besteht, die evolutionäre Entwicklung, von manchen als zweite industrielle Revolution bezeichnet, der Elektronik und daraus folgender neuer Informationstechniken weltweit aufzuhalten. Wir sollten unsere politische Aufgabe darin sehen, ihre Entwicklung zu fördern und unter gleichzeitiger Behandlung der Probleme, die zu einer Verunsicherung führen könnten, die Verunsicherung von den Bürgern unseres Landes wegzunehmen. Ich glaube, daß dies die wichtigste politische Aufgabe ist und daß wir dann auch im Hinblick auf unsere wirtschaftliche Entwicklung, nämlich intensivere Befassung mit der Einführung solcher neuer Technologien im Strukturwandelprozeß —

    (Zuruf des Abg. Fischer [Frankfurt] [GRÜNE])

    — Ja, doch, Herr Kollege Fischer. Man muß sich nur ernsthaft damit beschäftigen und nicht auf der Grundlage von Emotionen an der Oberfläche bleiben. Da muß man schon etwas in die Tiefe gehen und sich die Mühe machen, die Dinge einmal ernsthaft auszuloten.
    Ich hoffe, daß die Bereitschaft dazu bei allen Mitgliedern dieses Hauses vorhanden ist. Dann werden wir zukünftige strukturelle, wirtschaftliche Probleme lösen, wir werden die sozialen und gesellschaftlichen Probleme lösen, die Bedenken ausräumen können, und wir werden damit natürlich insgesamt, auch im Hinblick auf Ihre Ziele, denke ich, Umweltschonung und Ressourcenschonung, ein ganzes Stück weiterkommen.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Dr. Bard.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sabine Bard


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Antrag der SPD befaßt sich nur mit Problemen einer Technologie, die bereits schon lange Einzug in unsere Gesellschaft gehalten hat. Weichenstellungen für die Zukunft, Aufwerfen der Probleme, eine Diskussion, bevor diese Technik entwickelt ist, haben nicht stattgefunden.
    Schon die Unterrichtung der alten Bundesregierung von 1982 stellt ziemlich lapidar fest — ich zitiere —:
    Die wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Beherrschung der Mikroelektronik und der Informationstechniken in der Bundesrepublik ist die Schlüsselfrage für die Zukunft unseres Landes.
    Es wird weiter festgestellt, daß verzögerte Anpassung Schwierigkeiten nicht löst, sondern allenfalls



    Frau Dr. Bard
    vertagt und zu Krisen verschärft. Als Begleitmaßnahme tauchen dann noch die sozialen Probleme und Risiken auf.
    In der Bewertung dieser Technologie haben nun die Parteien der großen Wende eine eiserne Kontinuität bewiesen.

    (Hört! Hört! bei den GRÜNEN)

    Ich wollte jetzt eigentlich fortfahren und dieses Wortspiel beenden: während die SPD kleine Schritte zur politischen Wende macht. Nach der Rede von Herrn Steger heute mittag kann man das beim besten Willen nicht sagen.
    Herr Maaß, Sie bauen hier Pappkameraden auf. Die Einschätzung der Mikroelektronik durch die CDU, die FDP und auch die SPD ist gleich. Sie unterscheidet sich nur in dem Punkt, wie wir mit den Folgen umgehen. Da ist der Unterschied.

    (Beifall bei den GRÜNEN) Faktisch besteht hier eine große Koalition.


    (Catenhusen [SPD]: Sie wollen nur Ihr Feindbild aufrechterhalten! — Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Ihr habt wohl Abgrenzungsschwierigkeiten!)

    — Ich werde das gleich noch einmal erläutern; denn Sie gehen an das zentrale Problem überhaupt nicht heran.
    Die Mikroelektronik ist nicht mit der Einführung früherer Technologien, wie der Dampfmaschine, vergleichbar. Es kommt auch nicht darauf an, nur die Strukturprobleme, die entstehen, heute quasi abzumildern. Die Mikroelektronik revolutioniert nicht ein, zwei, drei oder mehrere Produktionszweige, sie revolutioniert alle Produktionszweige. Darüber hinaus greift sie in die Dienstleistungen ein, der ganze Bereich der Verwaltung, der Büros wird betroffen, und sie greift in die privaten zwischenmenschlichen Beziehungen ein. Kurz, sie betrifft die gesamte gesellschaftliche Struktur.

    (Dr. Steger [SPD]: Das steht alles in unserem Antrag!)

    — Wie können Sie dann behaupten, daß es sowieso klar ist, daß man die Mikroelektronik entwickeln muß und daß davon die Zukunft abhängt, ohne sich über die Folgen klar zu werden?
    Dazu kommt noch die Tatsache, daß der Anstoß zu dieser Entwicklung aus der Rüstung kommt und sich nicht aus Bedürfnissen der Menschen entwikkelt, sich die Arbeit zu erleichtern. Diese ganze Problematik haben wir nicht im Griff, und das Interesse der „vollen" Regierungsbank zeigt sehr genau, wie stark dieses Problem überhaupt begriffen worden ist.
    Statt dessen wird das Zauberwort „internationale Wettbewerbsfähigkeit" als Sachzwang benutzt, und die wird dann für die notwendige Computerisierung, Verdatung, Verkabelung unserer Gesellschaft verantwortlich gemacht. Die eventuellen sozialen Folgen sollen dann in einem Begleitsystem gelöst werden.
    Ein zentraler Punkt ist sicher die Frage der Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen. Selbst wenn wir keine konkreten Aussagen zu der Frage machen können, Herr Laermann, wie viele Arbeitsplätze es kosten wird, so ist es doch klar, daß eine kapitalintensive Technik, wie die Mikroelektronik sie darstellt, die in alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens eindringt und Arbeitsplätze wegrationalisiert, niemals die gleiche Zahl von Arbeitsplätzen schaffen wird, die sie auf der anderen Seite vernichtet. Das tut sie besonders deswegen, weil ein Ausweichen wie bei früheren, ähnlichen technischen Umwandlungen in die Dienstgewerbebereiche nicht möglich ist. Das betrifft wieder die Frauen besonders hart, die in diesen Bereichen — z. B. in Büros — tätig sind.
    Im übrigen halte ich es für einen reinen Kinderglauben, zu meinen, daß die Produktivitätserhöhung, auf die man so starrt, der einzige Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt sei. Langfristig ist nicht allein die Produktivitätssteigerung, sondern auch die Frage maßgebend, ob wir in der Lage sind, solche Technologien zu produzieren, die sozial und ökologisch vertretbar sind.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das zweite ist die Auswirkung der Mikroelektronik auf die Arbeitsbedingungen selbst. Der starke Einfluß militärischer Zielsetzung erhöht nicht nur die Kriegsgefahr durch die zunehmende Komplexität von Frühwarnsystemen, die anfällig für Pannen und infolge der kurzen Warnzeiten anfällig auch für Fehlentscheidungen werden. Der militärische Einfluß wirkt sich auch durch die einfache Übernahme in den zivilen Bereich aus. Hierarchische Strukturen werden in die zivile Verwaltung übernommen. Es entstehen Kontrollpotentiale wie bei den Frühwarnsystemen und Fahndungsmethoden wie beim automatischen Raketenleitsystem. Technologiebedingte Überwachungsmöglichkeiten menschlicher Arbeit werden bis in den kleinsten Winkel der Betriebe möglich. Damit steht ein neuer Schub der Steigerung der Arbeitsintensität an.
    Mikroelektronik kann sich in der Produktion und auch in der Verwaltung vor allem dort durchsetzen, wo die Arbeitsteilung bis in die Zerlegung kleinster Details fortgeschritten ist. Dem Menschen bleiben dann die Lücke im Produktionsprozeß, die der Computer noch nicht schließen kann, und die Kontrollfunktion.
    An diesem Punkt setzen einige Schlaumeier an, die meinen, dieser Spielraum stelle die Überschaubarkeit der Arbeitszusammenhänge wieder her, und das sei eine Höherqualifizierung. Herr Laermann, das ist ein Irrtum. Die Praxis zeigt, daß das für eine Minderzahl neuer Arbeitsplätze zutrifft; da haben Sie recht. Aber für die Mehrzahl der Arbeitsplätze, vor allem für die Bildschirmarbeitsplätze in den Büros, bedeutet diese arbeitsteilungsbedingte Entwicklung weiterhin eine monotone, einseitige Arbeit. Das bedeutet Dequalifizierung.

    (Dr.-Ing. Laermann [FDP]: Das muß doch nicht sein! — Gerstein [CDU/CSU]: Praxis, wie Sie sie sehen! Die Wirklichkeit ist ganz anders!)




    Frau Dr. Bard
    — Das ist die Praxis. Ob es so sein muß, möchte auch ich bezweifeln. Ich kann mir vorstellen, daß man das mit einer Technologie genauso anders machen könnte.
    Was ich noch wichtig finde, ist, daß man sich eines klarmachen muß: Man kann auch nicht von Arbeitserleichterung sprechen. Es wird nicht einfach eine Art der Belastung gegen eine andere ausgetauscht. Es geht nicht darum, körperliche Anstrengung durch irgendeine andere Anstrengung zu ersetzen, die man in den Griff kriegen könnte. Wir müssen uns darüber klar sein, daß bei den bisherigen Arbeitsbedingungen der Körper auf Überlastung mit bestimmten Warnzeichen reagieren kann: Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten. Bezüglich der neuen Technologien verfügt der Körper über solche Fähigkeiten nicht. Schäden durch die Bildschirmarbeit treten oft sehr spät auf und sind dann sehr, sehr schwierig in den Griff zu bekommen.
    Die Untersuchungen der sozialen Verträglichkeit der neuen Technologien, der Versuch, die Auswirkungen zu mildern — unter Einbeziehung der Betroffenen —, wie er in dem SPD-Antrag gefordert wird, sind längst überfällig. Alle, die in diesem Hause von der gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Technologien sprechen, sollten eigentlich davon ausgehen, daß man sich um diese Bedingungen kümmern muß. Aber selbst dann ist das Ganze nur ein Nachklappen. Erst entwickeln wir nach Marktgesetzen und Wettbewerb, und dann mildern wir soziale Folgen.
    Ich möchte hier einen Aspekt in die Debatte bringen, der sich direkt mit dem Herzstück der neuen Technologie und vielleicht deren möglichen Folgen befaßt; es handelt sich um die Computerlogik selbst. Im Gegensatz zum menschlichen Gehirn arbeitet der Computer auf der Basis binärer Logik. Das heißt, alle Informationen werden im Dual-Code als eine Folge von Nullen und Einsen dargestellt. Das ist auch bei den höheren Programmiersprachen noch so, weil die computerinterne Übersetzung sogar die komplexesten Informationen in diese Wahr-und Falschelemente zerlegt. Was der Computer nicht kennt, ist das Abwägende dazwischen. Der Computer kennt keine Wertung, die der Mensch über seine Erfahrung und durch assoziatives Denken gewinnt; er kennt keine Emotionen. All dies gehört aber zum Erkennen unserer realen Außenwelt.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Computer kann also nur Erfahrungen verarbeiten und wiedergeben, die der Realität unvollständig entsprechen. Er schneidet Realität ab. Als Hilfsmittel mag der Computer daher gute Dienste leisten. Computergestützte Entscheidungen aber, wie sie angestrebt werden, enthalten genau die Gefahr, daß die Beurteilungskriterien durch diese Computerlogik verfälscht werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Besonders gefährlich wird das dann, wenn die Computerlogik selbst menschliches Denken zu beeinflussen beginnt und wir selbst anfangen, nach gleicher Logik zu denken.
    An einem ganz banalen Beispiel — es hinkt wie alle Beispiele ein bißchen — will ich versuchen, Ihnen diesen Gedanken zu erläutern: an der Digitaluhr. Jeder kennt sie. Kinder lernen ihre Vorstellungen von Zeit an Hand von Uhren zu entwickeln. Die Zeigeruhr, die noch die Reste der ursprünglichen Zeitorientierung an der Kreisbahn der Sonne wiedergibt, indem der Zeiger herumläuft, vermittelt ein räumlich kontinuierliches Zeitverständnis von Wiederkehr und doch nicht Wiederkehr, weil der große Zeiger zwar einmal herum ist, aber der kleine inzwischen weitergerückt ist. Das gibt insgesamt eine sehr kontinuierliche räumliche Vorstellung von Raum und Zeit, worin wir uns bewegen. So lernen es die Kinder.
    Für ein Kind, das mit einer Digitaluhr aufwächst, sieht es anders aus. Für ein solches Kind stellt sich Zeit dar als ein hektisches Springen von einem Punkt zum nächsten, wie eben die Digitalanzeige weiterläuft. Schon diese kleine Änderung kann die Vorstellungen unseres Kulturkreises von einem Leben in Raum und Zeit in einem wesentlichen Bereich verändern.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Wir sollten die Eieruhr wieder einführen!)

    Ich denke, es ergeben sich folgende Konsequenzen. Computer sind als Hilfsmittel brauchbar, solange der Mensch Subjekt bleibt und Entscheidungsprozesse von ihm getroffen werden. Computerlogik darf nicht unser Denken beherrschen. Als Hilfsmittel für den Menschen gedacht, muß in die technologische Entwicklung von vornherein eingehen, was wir eigentlich wollen: ein flexibles Hilfsmittel für unsere Arbeit, unseren Umgang mit den Rohstoffen, unsere behutsame Nutzung der Natur. Nicht aber die Erhöhung der Produktivität darf alleiniger Maßstab dieser Entwicklung sein.
    Erst mit diesen Zielvorgaben bereits im Ansatz einer Technikentwicklung werden wir eine qualitativ ganz andere Technologie bekommen: nicht erst die Folgen ändern, sondern in der Entwicklung selber müssen schon andere Maßstäbe gesetzt werden. In diese Richtung sollte auch staatliche Förderung zielen. In der jetzigen Forschungspolitik gibt es dazu keinerlei Ansatz.
    Herr Steger, ich wäre Ihnen dankbar, wenn auch Sie sich vielleicht der Forderung anschließen könnten, daß nicht der Mensch sich an die Technik anpaßt, sondern daß die Technik dem Menschen und der Natur angepaßt wird.

    (Beifall bei den GRÜNEN)