Rede:
ID1001630100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Herr: 1
    2. Abgeordneter,: 1
    3. gestatten: 1
    4. Sie: 1
    5. eine: 1
    6. Zwischenfrage?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/16 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 16. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 987 A Begrüßung des Außenministers der Arabischen Republik Ägypten, Kamal Hassan Mi 1071 B Bericht zur Lage der Nation in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Transitwege von und nach Berlin — Drucksache 10/117 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 987A, 1003 C Dr. Vogel SPD 994 A Brandt SPD 1008 A Dr. Dregger CDU/CSU 1010 B Mischnick FDP 1016 B Schily GRÜNE 1018 C Windelen, Bundesminister BMB . . . 1021 B Dr. Haack SPD 1055 C Lintner CDU/CSU 1061 D Ronneburger FDP 1064 D Hoss GRÜNE 1068 B Dr. Czaja CDU/CSU 1070 B Dr. Diederich (Berlin) SPD 1073 A Hoppe FDP 1075 A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entlassung des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/178 — Dr. Schmude SPD 1043A Dr. Schäuble CDU/CSU 1045 C Fischer (Frankfurt) GRÜNE 1048 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 1051 B Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 1051 C Namentliche Abstimmung 1053 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Bindig, Schluckebier, Dr. Apel, Brück, Dr. Hauchler, Dr. Holtz, Lahnstein, Frau Luuk, Offergeld, Porzner, Roth, Toetemeyer und der Fraktion der SPD VI. Konferenz der Vereinten Nationen über Handel und Entwicklung (UNCTAD VI) — Drucksache 10/118 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP VI. Konferenz der Vereinten Nationen über Handel und Entwicklung (UNCTAD VI) — Drucksache 10/125 — Bindig SPD 1076 B Höffkes CDU/CSU 1078 D Frau Gottwald GRÜNE 1080 C Dr. Rumpf FDP 1083 C Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 1085 C Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Er- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 kläreng der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9110. Juni 1983 — Drucksachen 10/152, 10/190 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entscheidung des Deutschen Bundestages zur Frage einer etwaigen Stationierung von nuklearen Mittelstreckenwaffen — Drucksache 10/191 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Verhandlungsergebnis in Genf — Drucksache 10/200 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zum Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zur Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 — Drucksachen 10/155, 10/196 — Voigt (Frankfurt) SPD 1089 C Dr. Todenhöfer CDU/CSU 1092 A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 1094 C Ronneburger FDP 1097 B Schily GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 1099 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ (Erklärung nach § 32 GO) 1099 C Vizepräsident Wurbs 1100 A Fragestunde — Drucksache 10/165 vom 16. Juni 1983 — Ersetzung der Zollschilder an den deutschen Grenzen durch Schilder, die auf die Landesgrenze oder die Steuerpflicht hinweisen MdlAnfr 66, 67 16.06.83 Drs 10/165 Becker (Nienberge) SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . . . 1024 B, C, D, 1025A ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . 1024 D, 1025A Höhe der für das 13. Monatsgehalt bereitgestellten Mittel der öffentlichen Haushalte im Jahr 1982; Einsparungen bei Begrenzung des 13. Monatsgehalts auf DM 2 000,—MdlAnfr 69, 70 16.06.83 Drs 10/165 Michels CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 1025 B Vorzeitige Kündigung von Verträgen zum Nachteil der Versicherten durch Lebensversicherungen MdlAnfr 71 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 1025C, 1026A, B ZusFr Dr. Enders SPD 1026 A ZusFr Schlatter SPD 1026 B Gründe für die Mehrwertsteuererhöhung und die Ergänzungsabgabe ab 1. Juli 1983 MdlAnfr 72 16.06.83 Drs 10/165 Collet SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . . . 1026B, D, 1027A, B ZusFr Collet SPD 1026C, D ZusFr Krizsan GRÜNE 1027 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1027 A ZusFr Schlatter SPD 1027 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 1027 B Novellierung aller ausgabewirksamen Leistungsgesetze der letzten 13 Jahre MdlAnfr 73 16.06.83 Drs 10/165 Collet SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 1027 C, D, 1028A ZusFr Collet SPD 1027 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1028A Aufträge an Presseunternehmen zur Erstellung von Berichten über die Politik der Bundesregierung MdlAnfr 1 16.06.83 Drs 10/165 Schily GRÜNE Antw PStSekr Lorenz BK 1028 B ZusFr Schily GRÜNE 1028 B Protest gegen einzelne Berichte der in der Bundesrepublik Deutschland erscheinenden türkischen Zeitungen MdlAnfr 2 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Lorenz BK . . 1028C, D, 1029A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 1028 D ZusFr Lambinus SPD 1029 A Aufgaben des Beauftragten für internationale Medienpolitik im Auswärtigen Amt MdlAnfr 37 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Laufs CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 1029 B, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 1029 D Entwicklung chemischer Sprengköpfe für Pershing-II-Raketen und Marschflugkörper; Nichtweitergabe des technischen Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 III Know-how durch die USA und Forschungsstopp für C- und Toxinwaffen MdlAnfr 39, 40 16.06.83 Drs 10/165 Sielaff SPD Antw StMin Möllemann AA . . 1030 A, B, C, D, 1031A, B,C,D ZusFr Sielaff SPD 1030A, 1031 B ZusFr Frau Blunck SPD 1030 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 1030 B ZusFr Waltemathe SPD 1030 C ZusFr Gansel SPD 1030 D ZusFr Lambinus SPD 1031A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1031 B,C Rechtsnatur des NATO-Doppelbeschlusses MdlAnfr 41 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 1031 D, 1032 A, B, C, D, 1033 A, B, C, 1034A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 1032A ZusFr Dr. Scheer SPD 1032 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1032 B ZusFr Gansel SPD 1032 C ZusFr Frau Beck-Oberdorf GRÜNE . . 1033 A ZusFr Waltemathe SPD 1033 B ZusFr Sielaff SPD 1033 C ZusFr Schily GRÜNE 1033C, D Haltung der Bundesregierung zu den Zielen der durch den US-Präsidenten Reagan proklamierten „Woche der in Unfreiheit lebenden Nationen" MdlAnfr 42 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 1034A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 1034 B Bedeutung der humanitären Arbeit des Deutschen Komitees Not-Ärzte e. V. in Notstandsgebieten MdlAnfr 43 16.06.83 Drs 10/165 Pauli SPD Antw StMin Möllemann AA . . 1034 D, 1035A,B ZusFr Pauli SPD 1035A, B Anweisung an die deutschen Auslandsvertretungen zur Hissung der Flagge am Tag der deutschen Einheit MdlAnfr 44 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 1035 B, C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 1035 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 1035 D ZusFr Lambinus SPD 1035 D Verweigerung der Genehmigung für Beamte des Auswärtigen Amts zur Aussage vor dem VG Berlin über eine mögliche deutsch-türkische Zusammenarbeit bei türkischen Asylanträgen MdlAnfr 45, 46 16.06.83 Drs 10/165 Toetemeyer SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 1036A, B, C, D ZusFr Toetemeyer SPD 1036 B, C, D Deutsche Unterstützung beim Bau von Spezialgefängnissen in der Türkei MdlAnfr 47 16.06.83 Drs 10/165 Reents GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 1037A, B ZusFr Reents GRÜNE 1037 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 1037 B Erhalt des Aluminiumwerkes in Ludwigshafen MdlAnfr 75, 76 16.06.83 Drs 10/165 Reimann SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 1037C, 1038 A, B, C ZusFr Reimann SPD 1038A, B ZusFr Dr. Jens SPD 1038 C Genehmigungen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz seit dem 1. Oktober 1982; Änderung der restriktiven Waffenexportpolitik MdlAnfr 77, 78 16.06.83 Drs 10/165 Gansel SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 1038D, 1039 A, B, C, D, 1040 A ZusFr Gansel SPD 1038D, 1039 A, C, D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 1039B, 1040A ZusFr Dr. Hirsch FDP 1040 A Verstärkter Rüstungsexport, insbesondere von Leopard-II-Panzern, nach Saudi-Arabien MdlAnfr 79, 80 16.06.83 Drs 10/165 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 1040 B,C,D, 1041A, B, C,D, 1042 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 1040B, C,D, 1041 B ZusFr Gansel SPD 1040C, 1041 D ZusFr Frau Zutt SPD 1041 A ZusFr Schwenninger GRÜNE 1041 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 1041 C ZusFr Schily GRÜNE 1041 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 1041 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 Genehmigte und nichtgenehmigte in Teil I Abschnitt C der Ausfuhrliste aufgeführte Waren-Nummern für die Ausfuhr nach Südafrika MdlAnfr 81 16.06.83 Drs 10/165 Frau Nickels GRÜNE Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 1042A, B, C, D ZusFr Frau Nickels GRÜNE 1042 B ZusFr Schwenninger GRÜNE . . . . 1042 C, D ZusFr Gansel SPD 1042 C Nächste Sitzung 1100A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 1101*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 1101* B Anlage 3 Leistungen des Bundes und privater Unternehmen an die DDR im Jahre 1983 ErgSchAntw PStSekr Dr. Hennig BMB auf ZusFr Austermann CDU/CSU . . . . 1101* B Anlage 4 Beschäftigungseffekt bei der Durchführung verkehrsberuhigender Maßnahmen im Vergleich zum Bau von Fernstraßen bei gleicher Ausgabenhöhe MdlAnfr 4 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Sperling SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . 1101* C Anlage 5 Durchführung hausinterner deutscher Sprachkurse bei den Vereinten Nationen durch das Auswärtige Amt MdlAnfr 35, 36 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Soell SPD SchrAntw StMin Möllemann AA . . . . 1101*D Anlage 6 Zusagen zur weiteren Einschränkung des Osthandels bei der letzten NATO-Ministerrats-Tagung MdlAnfr 38 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Steger SPD SchrAntw StMin Möllemann AA . . . . 1102* B Anlage 7 Vorlage eines Gesetzentwurfs betreffend die Zerlegungsregelung des Feuerschutzsteuergesetzes MdlAnfr 68 16.06.83 Drs 10/165 Bohl CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Häfele BMF . . . 1102* D Anlage 8 Zugeständnisse im Rahmen des COCOM gegenüber den USA MdlAnfr 74 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Steger SPD SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . . 1103*A Anlage 9 Bereitstellung öffentlicher Mittel für die Firma Glashüttenwerk Phönix in Konstein, Kreis Eichstätt MdlAnfr 92 16.06.83 Drs 10/165 Weinhofer SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1103* C Anlage 10 Zahlung von 10 v. H. des Krankengeldes der AOK-Mitglieder als Beitrag zur Renten- und Arbeitslosenversicherung MdlAnfr 93 16.06.83 Drs 10/165 Frau Dr. Hickel GRÜNE SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1103* D Anlage 11 Termingerechte Vorlage des Sozialbudgets MdlAnfr 94 16.06.83 Drs 10/165 Lutz SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1104* B Anlage 12 Entwicklung der Schwarzarbeit und ihre Bekämpfung MdlAnfr 95, 96 16.06.83 Drs 10/165 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1104* B Anlage 13 Aufwendungen der gesetzlichen Krankenversicherung für Schwangerschaftsabbrü- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 V che bei sozialer Indikation; Folgekosten bei Wegfall der sozialen Indikation MdlAnfr 97, 98 16.06.83 Drs 10/165 Frau Zutt SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1104* D Anlage 14 Zahl der von der künftigen Bemessung des Arbeitslosengeldes nach der Höhe der Ausbildungsvergütung betroffenen Personen; Relation zwischen Arbeitslosengeld und Sozialhilfe MdlAnfr 99, 100 16.06.83 Drs 10/165 Hoss GRÜNE SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1105*A Anlage 15 Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe mit Anspruch auf Sozialhilfe; Sinken des Einkommens der Rentner, Ärzte und Zahnärzte auf Grund- der Haushaltsbegleitgesetze und weiterer Maßnahmen bis 1986 MdlAnfr 101, 102 16.06.83 Drs 10/165 Kirschner SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1105* C Anlage 16 Forderung des Städtetagspräsidenten Rommel an den Bund, bei Dauerarbeitslosigkeit verstärkt für den Lebensunterhalt der Betroffenen zu sorgen MdlAnfr 103 16.06.83 Drs 10/165 Dr. Hauchler SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1106*A Anlage 17 Abzug der belgischen Einheiten aus der NATO-Luftverteidigung; Bedenken gegen die Funktionsfähigkeit und die Kostenstruktur des amerikanischen Luftverteidigungssystems „Patriot" MdlAnfr 104, 105 16.06.83 Drs 10/165 Wimmer (Neuss) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 1106* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 987 16. Sitzung Bonn, den 23. Juni 1983 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Engelsberger 24. 6. Haar 24. 6. Haehser 24. 6. Hauck 24. 6. Hedrich 24. 6. Heimann 24. 6. Ibrügger 24. 6. Jansen 24. 6. Lowack 24. 6. Frau Männle 24. 6. Frau Matthäus-Maier 24. 6. Offergeld 24. 6. Polkehn 24. 6. Frau Potthast 24. 6. Saurin 24. 6. Schäfer (Mainz) 24. 6. Tietjen 24. 6. Dr. Warnke 24. 6. Weiskirch (Olpe) 24. 6. Würtz 24. 6. Dr. Zimmermann 23. 6. Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung die nachstehende Vorlage überwiesen: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. bis 29. April 1983 in Straßburg (Drucksache 10/105) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mit Schreiben vom 22. Juni 1983 mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 05 02 Tit. 686 12 - Humanitäre Hilfe im Ausland - (Drucksache 9/2427) Anlage 3 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/137 Frage 2, 13. Sitzung, Seite 724 D f): In der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 15. Juni 1983 sagte ich Ihnen eine ergänzende Information zum Swing zu. Ich hatte den Swing in meiner Aufzählung der Zahlungen an die DDR nicht erwähnt, weil es dabei nicht um Zahlungen, sondern um Vorteile durch Zinsersparnis geht. Zu den Vorteilen der DDR im innerdeutschen Handel hat der Bundesminister für Wirtschaft in der gleichen Fragestunde Stellung genommen. Ich kann mich insoweit auf seine Antwort, die mit meinem Haus abgestimmt war, beziehen. Der Bundesminister für Wirtschaft hat die genaue Höhe der Zinsersparnis offengelassen, weil es schwierig ist, den entsprechenden Zinssatz zu finden. Wenn man ganz schematisch einen Zinssatz von 10 % zugrunde legt, würde die Zinsersparnis bei einer durchschnittlichen Swingausnützung von 582 Millionen VE im Jahre 1982 bei knapp 60 Millionen DM liegen. In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, daß sich die DDR am 18. Juni 1982 gleichzeitig mit der Swingfestsetzung bis 1985 zu einem Einschuß von 60 Millionen DM jährlich in den sog. Sperrkontentransfer verpflichtet hat, mit dessen Hilfe MarkSperrkonten von Berechtigten im Rentenalter aus der DDR transferiert werden können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 10/ 165 Frage 4): Wie hoch ist der Beschäftigungseffekt von 100 Millionen DM öffentlicher Mittel, die für die Durchführung verkehrsberuhigender Maßnahmen ausgegeben werden, im Vergleich zum Beschäftigungseffekt der gleichen Summe, wenn sie für den Bau von Fernstraßen ausgegeben wird? Mit den Beschäftigungseffekten öffentlicher Mittel für Straßenbauinvestitionen hat sich 1982 Prof. Dr. Herbert Baum im Auftrage der Deutschen Straßenliga befaßt. Des weiteren liegen Untersuchungen der Industrie-Anlagen-Betriebsgesellschaft, Ottobrunn, vor. Danach führen 100 Millionen DM öffentliche Straßenbaumittel zur Durchführung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen zur Beschäftigung von rund 2 600 Personen. Eingesetzt im Fernstraßenbau führen diese Mittel zur Beschäftigung von rund 1 650 Personen. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Soell (SPD) (Drucksache 10/165 Fragen 35 und 36): Trifft es zu, daß durch relativ geringe finanzielle Mittel von seiten des Auswärtigen Amts hausinterne Sprachkurse in Deutsch bei den Vereinten Nationen ermöglicht werden könnten und so durch die Förderung des bei den Bediensteten vorhandenen Interesses ein wichtiger Beitrag zur Verbreitung der deutschen Sprache sogar nach dem ökonomischen Handlungsprinzip erzielt würde? 1102* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 Wenn ja, warum wurde dann eine inoffizielle Anfrage bezüglich der dafür benötigten finanziellen Unterstützung negativ beschieden (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. April 1983 „Auswärtiges Amt vernachlässigt deutsche Sprache" von Dr. Ruprecht Paqué)? Zu Frage 35: Es trifft zu, daß durch relativ geringe finanzielle Mittel von seiten des Auswärtigen Amtes hausinterne Deutschkurse beim Generalsekretariat der Vereinten Nationen ermöglicht würden. Zu Frage 36: Die von Ihnen erwähnte inoffizielle Anfrage nach finanzieller Unterstützung von Deutschkursen stammt aus dem Jahre 1977, sie wurde 1979 wiederholt und mit dem Hinweis beantwortet, daß Sprachunterricht Verwaltungsaufgabe des VN-Generalsekretariats sei. Das Auswärtige Amt hatte damals päd. Betreuung der Deutschkurse durch das Goethe House New York angeboten und Lehrmaterial bereitgestellt. Im Sinne der Regierungserklärung des Herrn Bundeskanzler meinen wir, daß Deutschkurse bei den VN darüber hinaus finanziell gefördert werden sollten. Das Auswärtige Amt wird sich dafür einsetzen, daß möglichst bald Sprachkurse bei den VN mit deutscher Unterstützung eingerichtet werden. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Frage des Abgeordneten Dr. Steger (SPD) (Drucksache 10/165 Frage 38): Welche Zusagen zur weiteren Einschränkung des Osthandels hat die Bundesregierung bei der letzten NATO-Rats-Ministertagung gemacht, und inwieweit stellt dies eine Abweichung von der bisherigen Politik dar? Das Kommuniqué der NATO-Ministerrats-Tagung vom 9./10. Juni 1983 in Paris knüpft in Ziffer 1 an das in der Bonner NATO-Gipfel-Erklärung vom 10. Juni 1982 enthaltene Angebot an, durch Zusammenarbeit und Dialog ein konstruktives Ost/WestVerhältnis mit dem Ziel echter Entspannung zu entwickeln. Zugleich wird auf die im Dezember 1982 in Auftrag gegebenen und inzwischen in IEA, OECD und NATO-Wirtschaftsausschuß fertiggestellten Studien zu verschiedenen Schlüsselaspekten der WestOst-Wirtschaftsbeziehungen Bezug genommen, an denen sich die Bundesregierung aktiv und konstruktiv beteiligt hat. Entsprechend der Aufgabenstellung und Zielsetzung des Atlantischen Bündnisses ging es den NATO-Außenministern nicht um eine Einschränkung des Osthandels, sondern um die Herstellung eines Einvernehmens der westlichen Industrieländer, einschließlich Japans, über gemeinsame Orientierungen in den WOW, und zwar auf Grund der o. a. Studien. Einigkeit besteht insbesondere in folgenden Punkten: — Ein Handelskrieg mit der Sowjetunion kommt nicht in Frage; — Handel zu kommerziell vernünftigen Bedingungen, der sich auf der Grundlage ausgewogener Vorteile vollzieht, trägt zu konstruktiven OstWest-Beziehungen bei; — die West-Ost-Wirtschaftsbeziehungen müssen in vollem Einklang mit den westlichen Sicherheitsinteressen stehen. Das heißt insbesondere: — sie haben das Entstehen unvertretbarer Abhängigkeiten von der SU, insbesondere im Energiebereich, zu vermeiden; — sie dürfen keinen Beitrag zur Stärkung sowjetischer militärischer Fähigkeiten leisten. Die Außenminister haben in ihrem Kommuniqué ausführlicher als dies in Williamsburg geschehen ist, alle wesentlichen Punkte des Einvernehmens aufgeführt. Sie haben die Übereinstimmung der Bündnispartner festgestellt, auch zukünftig ihre laufende Prüfung der Sicherheitsaspekte der WOW zur Unterstützung ihrer Politik in diesem Bereich fortzusetzen. Die erarbeiteten gemeinsamen Orientierungen entsprechen der von der Bundesregierung vertretenen Überzeugung, daß bei der Gestaltung unserer Wirtschaftsbeziehungen zur SU und den Staaten Osteuropas die politischen und Sicherheitsinteressen des Bündnisses konsequent zu berücksichtigen sind. Dazu gehört insbesondere die Verhinderung eines Transfers militärisch relevanter Güter und Technologien sowie die Vermeidung unvertretbarer Abhängigkeiten. Im übrigen sollten sich diese Beziehungen gemäß den Prinzipien der wirtschaftlichen Vernunft und den Kräften des Marktes entwickeln. Die Bundesregierung verspricht sich von dem erzielten Einvernehmen und der laufenden Prüfung der Sicherheitsaspekte der WOW eine stärkere Sensibilisierung aller Bündnispartner. Die davon ausgehende Harmonisierung des Verhaltens liegt im allgemeinen Interesse. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Häfele auf die Frage der Abgeordneten Bohl (CDU/CSU) (Drucksache 10/165 Frage 68): Welche konkreten Vorstellungen hat die Bundesregierung über die Zerlegungsregelung des Feuerschutzsteuergesetzes, die ab 1. Januar 1984 die zur Zeit noch geltende Regelung ersetzen soll, und wann wird die Bundesregierung den entsprechenden Gesetzentwurf einbringen, der schon für Herbst 1982 angekündigt war? Nach § 11 Abs. 2 und 3 des Feuerschutzsteuergesetzes vom 21. Dezember 1979 wird die Steuer bei Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 1103* Versicherern, deren Wirkungskreis sich über das Gebiet mehrerer Länder erstreckt, zerlegt. Diese Regelungen sind bis zum 31. Dezember 1983 befristet, so daß für die Feuerschutzsteuer-Zerlegung ab 1. Januar 1984 eine gesetzliche Neuregelung erforderlich ist. Die Bundesregierung ist seit Oktober 1981 bemüht, möglichst mit allen Ländern Einvernehmen über den Inhalt der Neuregelung zu erzielen. Dies ist bisher wegen der unterschiedlichen Auswirkungen jeder Neuregelung auf die Haushalte der einzelnen Länder nicht gelungen. Die Bundesregierung wird nunmehr einen Gesetzentwurf vorlegen, der voraussichtlich nicht von allen Ländern mitgetragen werden wird. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll für die Zerlegung der Feuerschutzsteuer ab 1. Januar 1984 ein neuer Schlüssel gelten, der auf der Grundlage statistischer Daten ermittelt wird und zum Teil vom bisherigen Zerlegungsschlüssel abweicht. Die Versicherungswirtschaft hat sich bereit erklärt, die hierzu erforderlichen Berechnungen kurzfristig zur Verfügung zu stellen. Der Gesetzentwurf wird aller Voraussicht nach im August 1983 eingebracht werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Dr. Steger (SPD) (Drucksache 10/165 Frage 74): Welche Zugeständnisse hat die Bundesregierung bisher beim Verfahren und den Listen im Rahmen des COCOM gegenüber amerikanischen Forderungen machen müssen? Es ist das gemeinsame Anliegen der COCOMPartner, zur Wahrung westlicher Sicherheitsinteressen gegenüber dem Ostblock den Export solcher Waren und Technologien in diese Länder zu beschränken, die einen bedeutenden Beitrag zum militärischen Potential dieses Machtbereichs leisten würden und somit der Sicherheit der Mitgliedstaaten des COCOM entgegenwirken könnten. Beschlüsse innerhalb dieser gemeinsamen Politik bedürfen der Einstimmigkeit. Diesem KonsensusPrinzip sind sowohl die Verfahrensregeln des COCOM als auch die Anpassung der COCOM-Listen an die technologische Entwicklung unterworfen. Eine stärkere Harmonisierung des Genehmigungsverfahrens und verbesserte Kontrollen werden seit längerem erörtert. Über die Notwendigkeit verbesserter Kontrollen sind sich alle Partner einig, wobei die Verhinderung von Umgehungsausfuhren ein besonderes Anliegen ist. Eine gleichmäßige Anwendung der COCOM-Regeln ist aber auch für das gemeinsame Sicherheitsinteresse bei gleichzeitiger Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen von großer Bedeutung. Bei den seit Oktober 1982 laufenden Revisionsverhandlungen werden etwa 140 Listen-Positionen überprüft. Dabei werden überholte Positionen gestrichen, neue Waren werden hinzugefügt, sofern sie als strategisch relevant einzustufen sind. Es handelt sich um technisch komplizierte und größtenteils langwierige Beratungen. Bislang konnte etwa bei einem Drittel der Vorschläge Einigung erzielt werden. Es ist vorgesehen, diese Listen-Positionen bereits vor Abschluß der Gesamt-Revision in Kraft zu setzen. Von der im September 1983 beginnenden zweiten Runde der Revisionsverhandlungen, die wegen der Schwierigkeit, genaue Abgrenzungskriterien zu finden, bis in das Jahr 1984 dauern werden, werden auch für die z. Z. noch offenen Positionen einstimmige Ergebnisse erwartet. Die Bundesregierung wird sich wie bisher dafür einsetzen, alles im Interesse unserer Sicherheit Notwendige zu tun, ohne dabei den zivilen Handel mit den Oststaaten unvertretbar zu beeinträchtigen. Ich bitte um Ihr Verständnis, daß Einzelheiten zum Stand der Verhandlungen mit Rücksicht auf die im COCOM vereinbarte Vertraulichkeit nicht mitgeteilt werden können. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Weinhofer (SPD) (Drucksache 10/165 Frage 92): In welcher Höhe wurden in den Jahren 1981 und 1982 öffentliche Mittel (Zuschußzahlungen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Kurzarbeitergeld, Eingliederungshilfen, Darlehen) an die Firma Glashüttenwerk Phönix in Konstein, Landkreis Eichstätt, gezahlt? Soweit sich Ihre Frage auf Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit an die Firma Glashüttenwerke Phönix in Konstein bezieht, ist mir eine Beantwortung aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht möglich. Eine Offenbarung von personenbezogenen Daten oder Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen ist nur unter den in dem § 67 des Zehnten Buches Sozialgesetzbuch genannten Voraussetzungen zulässig. Danach dürfen solche Daten nur offenbart werden, soweit der Betroffene im Einzelfall eingewilligt hat oder soweit eine gesetzliche Offenbarungsbefugnis nach den §§ 67 bis 77 des genannten Gesetzes vorliegt. Im vorliegenden Fall ist ein die Offenbarung rechtfertigender Grund jedoch nicht ersichtlich. Über andere öffentliche Hilfen an die Firma Glashüttenwerke Phönix ist mir nichts bekannt. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Hickel (DIE GRÜNEN) (Drucksache 10/165 Frage 93): Wie kann die Bundesregierung ihre Bemühungen um die Kostendämpfung im Gesundheitswesen vereinbaren mit der Absicht, die AOK-Mitglieder zukünftig über 10 v. H. ihres Krankengelds als Beitrag zur Renten- und Arbeitslosenversi- 1104* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 cherung zahlen zu lassen, wodurch viele von ihnen nicht mehr imstande sein werden, sich das Nötigste zu beschaffen, das man braucht, um wieder gesund zu werden? Entsprechend der Ankündigung in der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 werden von der Bundesregierung zur Zeit Regelungen vorbereitet, wonach für das Krankengeld ab 1984 Beiträge zur Rentenversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit gezahlt werden sollen; zur Rentenversicherung erfolgt eine Beitragszahlung teilweise schon heute. Die Beiträge für das Krankengeld sollen grundsätzlich je zur Hälfte von den Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung und von den Krankengeldempfängern getragen werden; das Krankengeld wird sich dadurch im wirtschaftlichen Ergebnis um 22,55 % mindern, und zwar um 9,25% für den vom Krankengeldbezieher selbst zu tragenden Beitrag zur Rentenversicherung und um 2,3 % für seinen Beitrag zur Bundesanstalt für Arbeit. Vor dem Hintergrund, daß das Krankengeld im Regelfall 100% des letzten Nettoarbeitsverdienstes beträgt, erscheint diese Neuregelung sozialpolitisch vertretbar. Sofern das Krankengeld geringer bemessen ist, insbesondere wenn es in Höhe der Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit gezahlt wird, sollen die Beiträge vom Träger der Krankenversicherung allein getragen werden. Die Bundesregierung teilt nicht Ihre Befürchtung, daß die vorgesehene Minderung des Krankengeldes die in Ihrer Frage angedeuteten Auswirkungen auf den Genesungsprozeß der Betroffenen haben könnte; die Bemühungen der Bundesregierung um Kostendämpfung im Gesundheitswesen werden durch die vorliegende Regelung nicht tangiert. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Lutz (SPD) (Drucksache 10/165 Frage 94): Stimmen Informationen, daß die Bundesregierung beabsichtigt, das Sozialbudget nicht termingerecht vorzulegen, und welche Gründe hat sie gegebenenfalls zu diesem Schritt bewogen? Ihre Frage beantworte ich mit Nein. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/165 Fragen 95 und 96): Wie beurteilt die Bundesregierung die Entwicklung der Schwarzarbeit? Mit welchen Maßnahmen gedenkt sie dieser Entwicklung zu begegnen? Eine Schätzung des Umfangs der Schwarzarbeit mit auch nur annähernd gesichertem Aussagewert ist nicht möglich, da sich die Schwarzarbeit ihrem Wesen entsprechend einer statistischen Erfassung entzieht. Deshalb kann auch eine zuverlässige Aussage über Entwicklungstendenzen auf diesem Gebiet nicht gemacht werden. Die Bundesregierung verkennt allerdings nicht, daß durch Schwarzarbeit erhebliche Schäden in gesellschafts-, arbeitsmarktpolitischer und finanzieller Hinsicht entstehen. Das Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit ist zuletzt mit Wirkung vom 1. Januar 1982 geändert worden. Dabei ist der Tatbestand der Schwarzarbeit konkreter formuliert und der Bußgeldrahmen erheblich erhöht worden. Gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen dieser Rechtsänderungen liegen bisher nicht vor. Aus dem ständigen Ansteigen der Gesamtsumme der wegen Schwarzarbeit verhängten Bußgelder kann jedoch geschlossen werden, daß die getroffenen Maßnahmen zu greifen beginnen. Über die mit der Bekämpfung der illegalen Beschäftigung einschließlich der Schwarzarbeit gewonnen Erfahrungen wird die Bundesregierung entsprechend der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 12. November 1981 zum 30. Juni 1984 berichten. Auf der Grundlage diese Berichtes wird auch die Frage zu erörtern sein, ob weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit erforderlich sind. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen der Abgeordneten Frau Zutt (SPD) (Drucksache 10/165 Fragen 97 und 98): Wie hoch sind die Aufwendungen der gesetzlichen Krankenversicherungen für Schwangerschaftsabbrüche bei sozialer Indikation, und in welchem Verhältnis stehen diese Aufwendungen zu den von den gesetzlichen Krankenversicherungen erbrachten Gesamtaufwendungen? Liegen der Bundesregierung Schätzungen vor, welche Folgekosten den gesetzlichen Krankenversicherungen entstehen würden, falls die volle Kostenübernahme gem. § 200 f RVO bei Schwangerschaftsabbrüchen infolge sozialer Indikation nicht mehr gewährleistet wäre und daher mit einem Anstieg illegaler Schwangerschaftsabbrüche gerechnet werden müßte? In der Statistik der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Ausgaben für nicht rechtswidrige Schwangerschaftsabbrüche nicht gesondert erfaßt. Diese Statistik enthält auch keine Aufschlüsselung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung bei den jeweiligen Indikationen. Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahre 1981 für den gesamten Bereich der durch das Strafrechtsreform-Ergänzungsgesetz vom 28. August 1975 eingeführten Leistungen „sonstige Hilfen" rund 252 Millionen DM aufgewandt. Das sind rund 0,27 v. H. der gesamten Leistungsausgaben. In dem genannten Betrag sind die Kosten für ärztliche Beratung über Fragen der Empfängnisregelung einschließlich der ärztlichen Untersuchung und der Verordnung von empfängnisregelnden Mitteln, Ko- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 1105* sten für die ärztliche Beratung über Erhaltung und Abbruch der Schwangerschaft, für die ärztliche Untersuchung und Begutachtung zur Feststellung der Voraussetzungen für eine nicht rechtswidrige Sterilisation oder für einen nicht rechtswidrigen Schwangerschaftsabbruch, Kosten für die ärztliche Behandlung, für die Versorgung mit Arznei-, Verband- und Heilmitteln, für Krankenhauspflege sowie für Krankengeld bei einer nicht rechtswidrigen Sterilisation und bei einem nicht rechtswidrigen Abbruch der Schwangerschaft enthalten. Der Bundesregierung liegen keine Schätzungen über mögliche Folgekosten der gesetzlichen Krankenversicherung vor, die bei einer geänderten Kostenübernahme bei Schwangerschaftsabbruch aus sozialer Indikation entstehen würden. Nach Auffassung der Bundesregierung lassen sich hierzu keine gesicherten Erkenntnisse gewinnen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Hoss (GRÜNE) (Drucksache 10/165 Fragen 99 und 100): Wie viele Personen würden voraussichtlich von der geplanten Regelung betroffen, daß in Zukunft das Arbeitslosengeld nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung nicht mehr nach dem künftig erzielbaren Arbeitseinkommen, sondern nur noch nach der bisherigen Ausbildungsvergütung Bernessen wird? Wird das voraussichtliche durchschnittliche Arbeitslosengeld der von dieser Regelung betroffenen Personen unter- oder oberhalb der Sozialhilfesätze liegen? Ich darf zunächst auf zwei Unrichtigkeiten hinweisen, die in Ihrer Frage enthalten sind: Nach geltendem Recht wird das Arbeitslosengeld für arbeitslose Auszubildende, die ihre Prüfung bestanden haben, nach 75 v. H. des künftig erzielbaren tariflichen Arbeitsentgelts bemessen. Nach den Überlegungen der Bundesregierung soll künftig von 50 v. H. des künftig erzielbaren Arbeitsentgelts ausgegangen werden. Ist die Ausbildungsvergütung höher als die danach maßgebende Bemessungsgrundlage, soll das Arbeitslosengeld wie bisher nach der Ausbildungsvergütung bemessen werden. Wie viele Arbeitslose von der geplanten Neuregelung betroffen sein werden, ist nicht genau bekannt, weil die entsprechende Leistungsempfängerzahl nicht gesondert erhoben wird. Aufgrund der Strukturanalyse der Bundesanstalt für Arbeit schätzen wir, daß es sich jahresdurchschnittlich um etwa 50 000 Betroffene handeln wird. Die durchschnittliche Höhe des Arbeitslosengeldes für diese Gruppe kann wegen der unterschiedlichen tariflichen Arbeitsentgelte ebenfalls nicht genauer bestimmt werden. Ob im Einzelfall ein zusätzlicher Anspruch auf Sozialhilfe besteht, hängt insbesondere von der Bedürftigkeit des einzelnen ab. Für mich ist entscheidend, daß die von Ihnen angesprochenen Arbeitslosen auch nach der geplanten Neuregelung im Vergleich zu ihrem bisher erzielten Nettoeinkommen (Ausbildungsvergütung) nur geringe Einbußen hinnehmen müssen. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Kirschner (SPD) (Drucksache 10/165 Fragen 101 und 102): verfügt die Bundesregierung über Angaben darüber, wie hoch die Zahl der Arbeitslosengeld- bzw. Arbeitslosenhilfeempfänger ist, die Sozialhilfe erhalten, und wenn ja, wie lauten die entsprechenden Zahlen? Um wieviel wird das Einkommensniveau der Rentner, Ärzte und Zahnärzte auf Grund der haushaltsbegleitenden Gesetze und der weiteren von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen bis einschließlich 1986 fallen gegenüber der Situation zum 31. Dezember 1982? Zu Frage 101: Der Bundesregierung liegen keine genauen Angaben über die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe vor, die gleichzeitig ergänzende Leistungen der Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Die große Mehrzahl ist aber offensichtlich nicht auf Sozialhilfeleistungen angewiesen. Das zeigen die folgenden Zahlen aus dem Jahr 1981: Insgesamt 2,2 Millionen bewilligten Neuanträgen auf Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe standen nach der Sozialhilfestatistik außerhalb von Einrichtungen 93 000 hilfebeziehende Haushalte gegenüber, für die der Verlust des Arbeitsplatzes die Hauptursache für die Gewährung von Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz war. Dabei ist in der Statistik nicht danach unterschieden, ob in diesen Haushalten ein Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe bestand oder nicht. Zu Frage 102: Das Nettorenteniveau, d. h. das Verhältnis einer Rente mit 40 Versicherungsjahren zu dem Nettoverdienst eines vergleichbaren Arbeitnehmers, beträgt derzeit 64,7 v. H. Die von der Bundesregierung eingeführten und geplanten Globalmaßnahmen im Rentenrecht orientieren sich an dem Grundsatz der gleichgewichtigen Entwicklung von Renten und verfügbaren Arbeitnehmereinkommen; das Nettorenteniveau wird sich nach derzeitigem Erkenntnisstand in den kommenden Jahren bis 1987 auf rund 64 v. H. einpendeln. Die Vergütungen für die ärztlichen und zahnärztlichen Leistungen werden von den Selbstverwaltungen der Krankenkassen, Kassenärzte und Kassenzahnärzte auf der Grundlage der mit dem Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz vom 1. Juli 1977 geschaffenen Regelungen und jährlichen Empfehlungen der konzertierten Aktion im Gesundheitswesen vereinbart. Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, im Rahmen des Haushaltsbegleitge- 1106* Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983 setzes 1984 in diese, der Selbstverwaltung übertragenen Aufgaben einzugreifen. Eine Einschätzung der Entwicklung bis zum Jahre 1986 ist derzeit nicht möglich. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hauchler (SPD) (Drucksache 10/ 165 Frage 103): Wie stellt sich die Bundesregierung zu der Forderung des Städtetagspräsidenten Rommel auf der 22. ordentlichen Hauptversammlung des Deutschen Städtetags, daß der Bund bei Dauerarbeitslosigkeit „in größerem Umfang die Sorge um den Lebensunterhalt der Betroffenen" übernehmen müsse? Die Bundesregierung wird die Forderungen des Deutschen Städtetages, die auf der 22. Hauptversammlung in Frankfurt vorgetragen worden sind, eingehend prüfen. Für eine Anhebung der Leistungen des Bundes zur Sicherung des Lebensunterhalts bei Dauerarbeitslosigkeit sehe ich allerdings bei der gegenwärtigen finanziellen Situation des Bundes keinen Spielraum. Der Bund finanziert bereits jetzt allein die Aufwendungen für die Arbeitslosenhilfe, die zeitlich unbegrenzt geleistet wird. Er muß 1983 für die Arbeitslosenhilfe und den Bundeszuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit insgesamt über 11 Milliarden DM aufwenden. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Wimmer (Neuss) (CDU/CSU) (Drucksache 10/165 Fragen 104 und 105): Treffen Meldungen zu, nach denen das Königreich Belgien bereits 1982 der NATO gegenüber angekündigt haben soll, seine Einheiten aus dem gemeinsamen Luftverteidigungsgürtel, der aus Niki- und Hawk-Einheiten auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland besteht, abzuziehen, und was haben Bundesregierung und NATO unternommen, dennoch die Integrität und Funktionsfähigkeit der NATOLuftverteidigung aufrechtzuerhalten? Ist die Bundesregierung darüber unterrichtet, daß in den zuständigen Ausschüssen des amerikanischen Kongresses erhebliche Bedenken gegen die Funktionsfähigkeit und die Kostenstruktur des amerikanischen Luftverteidigungssystems „Patriot" geltend gemacht wurden, und wie beurteilt sie die Kostenentwicklung und Übereinstimmung des derzeitigen Entwicklungsstands von Patriot mit der ursprünglichen Planung für das System? Zu Frage 104: Es trifft zu, daß Belgien bereits 1982 der NATO gegenüber den Rückzug seiner Flugabwehr-Raketenbatterien aus der Integrierten NATO-Luftverteidigung angekündigt hat. Wegen der möglichen operativen, strategischen und militärisch-politischen Auswirkungen dieser Maßnahme auf den Zusammenhalt des Bündnisses in einem Kernbereich bisher gemeinsamer Verteidigungsleistungen haben sich die Minister des Äußeren und der Verteidigung im Auftrag des Herrn Bundeskanzlers an ihre Kollegen in den USA, in Großbritannien, den Niederlanden, in Belgien und an den NATO-Generalsekretär gewandt und dazu aufgerufen, diese negative Entwicklung gemeinsam zu verhindern. Unsere Sorge über die durch die belgischen Rückzugspläne entstandene Gefährdung der Luftverteidigung wird allseitig geteilt. Dem Fortbestand der Integrierten NATO-Luftverteidigung auf der Basis eines gemeinsam gebildeten starken FlugabwehrRaketengürtels als Teil der Vorneverteidigung der NATO wird hohe Priorität zugemessen. Es ist jedoch noch nicht absehbar, ob die breite politische Übereinstimmung in dieser Frage dazu führen wird, daß Belgien seine aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gefaßten Rückzugsabsichten aus der Luftverteidigung fallenlassen oder zumindest verändern wird. Der für die Luftverteidigung in Europa zuständige Oberste Alliierte Befehlshaber (SACEUR) hat angesichts der Sachlage eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Folgen eines belgischen Kräfteabzugs untersuchen und Lösungsmöglichkeiten für die Aufrechterhaltung einer wirkungsvollen Luftverteidigung im Bereich Mitteleuropa bis Ende dieses Jahres erarbeiten wird. Bis dahin soll in Übereinstimmung mit Belgien der Status quo erhalten bleiben. Zu Frage 105: Der Bundesregierung ist nicht bekannt, daß zuständige amerikanische Kongreß-Ausschüsse erhebliche Bedenken gegen die Funktionsfähigkeit und Kostenstruktur des Waffensystems Patriot geltend gemacht haben. Dem BMVg liegen hingegen Informationen vor, nach denen sich das US-Beschaffungsprogramm für das Waffensystem Patriot im vorgegebenen Planungsrahmen vollzieht. Die entscheidenden Systemerprobungen und Testphasen wurden erfolgreich abgeschlossen. Die US-Army beabsichtigt, ihr erstes Patriot-Bataillon planmäßig im Frühjahr 1984 in der Bundesrepublik Deutschland zu stationieren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eduard Lintner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Haack, wir hören sehr wohl die vielen Appelle zur Gemeinsamkeit in der Deutschlandpolitik, aber es gibt auch Töne, die diese Gemeinsamkeit deutlich stören. Auch bei Ihrer Rede waren einige Passagen, die wir so nicht akzeptieren können.
    Wenn Sie immer über die Zeit sprechen, die vergangen ist, und dann an das Jahr 1969 anknüpfen, dann kann ich dem schon deshalb nicht zustimmen, weil Sie dann nämlich ganz entscheidende Korrekturen der Deutschlandpolitik der alten Regierung
    1062 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1983
    Lintner
    übersehen und einfach vom Tisch wischen, die die Unionsparteien herbeigeführt haben. Ich erinnere Sie nur an die Urteile des Bundesverfassungsgerichts.
    Die notwendigen Korrekturen, die wir meinen, wenn wir von anderen Akzenten sprechen, sind heute in der Regierungserklärung vielfach genannt worden. Ich brauche sie nicht zu wiederholen. Sie wollen durch ständiges Wiederholen den Eindruck erwecken, daß Kontinität quasi Selbstverständlichkeit sei.
    Ich muß Ihnen auch sagen, daß der Streit um die Begriffe, auf die Sie hier anspielen, längst erledigt ist. Darüber besteht auch innerhalb der Koalition Einigkeit. Es gibt keinen Anlaß, dazu noch einmal Stellung zu nehmen.

    (Löffler [SPD]: Das gilt auch für Herrn Strauß?)

    Ich muß zu einem, was sie hier eingeführt haben, noch etwas sagen. Sie sprechen z. B. über die OderNeiße-Grenze in einer Art und Weise, bei der Sie erst einmal klären müssen, ob das die Meinung in Ihrer gesamten Fraktion ist. Sie wischen quasi mit einer Handbewegung die Bestimmungen des Deutschlandvertrages, des Grundgesetzes beiseite und erklären das alles für politisch so gewollt. So deutlich ist das bisher von Ihrer Seite noch nicht zum Ausdruck gekommen. Wir nehmen das zur Kenntnis.
    Meine Damen und Herren, der Herr Bundeskanzler hat heute morgen einen Bericht abgegeben, der endlich wieder die korrekte Bezeichnung hat, nämlich „Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland". Wir haben diese Korrektur als längst notwendig dankbar zur Kenntnis genommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, über den Zusammenhang von Sprache und Politik sind dicke Bücher geschrieben worden. Hier ist er sozusagen mit den Händen zu greifen, denn wer nicht mehr ausspricht oder auszusprechen wagt, daß unser Land geteilt ist, setzt sich dem Verdacht aus, diese Tatsache auch aus dem Bewußtsein unserer Bürger verdrängen zu wollen. Ich bin jedenfalls dankbar, daß wieder gesagt wird, wie die Lage im geteilten Deutschland ist.
    Wir halten das auch für eine Mindestvoraussetzung dafür, daß der Dialog zwischen der DDR — und wir wollen diesen Dialog — ernsthaft und mit Blick auf wirkliche Ergebnisse geführt werden kann. Auch wenn die Machthaber in Ost-Berlin und Moskau dies nicht hören wollen: Deutschland ist als Nation weder untergegangen noch ist das deutsche Volk nach 1945 aufgelöst worden. Bereits in seiner ersten Regierungserklärung vom Oktober 1982 hat der Bundeskanzler deutlich gemacht: die deutsche Nation ist geblieben, und sie wird fortbestehen. So ist es, und das ist nach unserer Überzeugung der lebendige Wille bei den Deutschen in Ost und in West.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Abg. Löffler [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eduard Lintner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Kollege Löffler, ich habe eine Rede für 20 Minuten, aber nur noch 16 Minuten Zeit. Ich bitte um Verständnis, daß ich sie nicht zulassen kann.
    In den letzten Jahren haben wir im Deutschen Bundestag leider nur noch selten über Deutschland sprechen können. Das war falsch. Die fatalen Folgen sieht man heut schon daran, daß uns die jüngeren Generationen fragend anschauen, wenn wir von Deutschland sprechen. An dieser Stelle deshalb auch von meiner Seite namens der Fraktion einen Dank aus ganzem Herzen an den Herrn Bundespräsidenten, der vor einer Woche von diesem Pult aus in so überzeugender Weise für uns alle zu diesem Thema gesprochen hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Löffler [SPD]: Lesen Sie erst einmal die Rede durch!)

    Wir reden also wieder über Deutschland. Dieses Wort hören die Mächtigen in der DDR nur ungern. Aber hier werden sie unlogisch, sind sie doch selbst Gefangene ihrer eigenen Bezeichnungen. Denn es heißt ja nach wie vor „Sozialistische Einheitspartei Deutschlands" oder „Neues Deutschland". Deutschland existiert also fort, politisch, rechtlich und in den Herzen der Menschen.
    Wir wissen, daß dies Konsequenzen für unsere Politik hat, Konsequenzen, die nicht willkürlich aus opportunistischen Gründen zur Disposition gestellt werden können, wie dies z. B. Stimmen aus der SPD-Fraktion uns nahelegen wollen. Man kann nicht — Herr Kollege Haack, da komme ich auch auf etwas zu sprechen, was Sie hier so eben angeführt haben —, man kann nicht, wie Ihr Kollege Schmude dies getan hat, von der einen deutschen Staatsangehörigkeit zumindest zwischen den Zeilen abrücken, und zwar schon aus vielen rechtlichen Gründen. Man kann es aber auch deshalb nicht tun, weil jeder Zweifel in diesem sensiblen Bereich — da werden Sie mir vielleicht sogar zustimmen — zu Unsicherheit bei unseren Landsleuten in der DDR führt. Ich möchte deshalb ausdrücklich hier betonen: es wird keinerlei Abstriche an unserem Festhalten an der einen deutschen Staatsangehörigkeit geben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zur Wirklichkeit gehört auch, daß es heute zwei Staaten in Deutschland gibt. Das ändert aber nichts daran, daß die beiderseits der innerdeutschen Grenze lebenden Menschen an ihrer Zugehörigkeit zu einer deutschen Nation festhalten. Dies sollte auch von der Deutschlandpolitik gefördert werden, und zwar mehr als dies bisher geschehen ist.
    Deshalb von hier aus die dringende Bitte — vorhin klang es schon einmal an — an die Kultusmini-



    Lintner
    ster der Länder: drängen Sie darauf, daß in den Schulen wieder über die Teilung unseres Landes gesprochen wird. Sorgen Sie dafür, daß die Lehrer motiviert und in die Lage versetzt werden, ihren Schülern zu vermitteln, daß Dresden, Magdeburg, und Erfurt ebenso deutsche Städte sind wie München, Frankfurt und Hamburg.
    Ziel muß sein: für unsere Kinder und Jugendlichen muß die genaue Kenntnis über Mittel- und Ostdeutschland wieder ganz selbstverständlich werden.
    Selbstverständlich sollte es auch werden, daß man in die DDR reist. Es ist eine alarmierende Tatsache, wenn nur 4 % unserer Jugendlichen einmal in der DDR waren, aber 40 % bereits im europäischen Ausland. Ich begrüße es deshalb ganz ausdrücklich, daß die Bundesregierung durch Zuschüsse die Reisemöglichkeit in die DDR fördert.
    Genauso begrüßen wir es, daß der zwischen dem Bundesjugendring und der FDJ vereinbarte Jugendaustausch läuft und schon jetzt zirka 5 000 Jugendliche von unserer Seite in die DDR fahren konnten. Wir freuen uns darüber, daß rund tausend Jugendliche aus der DDR auf diesem Wege zu uns gekommen sind. Ich meine, das sind noch zu wenige; es wäre noch sehr ausbaufähig bis hin zu einer Art Jugendwerk.
    Es stört diese Bemühungen, wenn z. B. am vergangenen Wochenende fünf jungen Menschen aus der Bundesrepublik die Einreise nach Ost-Berlin ohne plausiblen Grund verwehrt wurde.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Ich frage mich allen Ernstes, was denn die DDR mit solchen und ähnlichen Maßnahmen bezwecken will. Sie zeigen doch eigentlich nur, wie widersprüchlich die Politik der DDR-Regierung ist und wie oft dort Worte und Taten der SED-Führung auseinanderklaffen. Die DDR sollte deshalb zunächst im eigenen Haus für Klarheit sorgen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wenn die DDR den Dialog mit uns tatsächlich will, dann muß sie aufhören, Zwischenfälle zu produzieren. Das gilt für alle Bereiche der Deutschlandpolitik. Im Moment sehen wir ein manchmal nur schwer zu deutendes, weil sehr widersprüchliches Bild der Deutschlandpolitik der SED. Einerseits hören wir nämlich die ständig wiederholten offiziellen und inoffiziellen Signale der Gesprächsbereitschaft, so erst jetzt wieder anläßlich der 6. Tagung des ZK der SED, andererseits registrieren wir aber auch Aktionen, die provokativ und unlogisch sind. Es befriedigt nicht, wenn die SED-Führung

    (Zuruf des Abg. Löffler [SPD])

    Kontinuität, Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit von uns reklamiert, Herr Kollege Löffler, selbst aber Verträge verletzt, die Einreise verweigert, zwangsweise ausbürgert, sich im Ernstfall also überhaupt nicht darum schert, wozu sie sich international häufig feierlich verpflichtet hat.
    Es befriedigt auch nicht, wenn dann die DDRFührung im nachhinein versucht, Verständnis für ihre Maßnahmen zu wecken, wenn sie z. B. die ein-
    seitige Erhöhung des Mindestumtausches mit Hinweisen auf ökonomische Zwänge versucht uns verständlich zu machen. Die DDR-Regierung verkennt dabei, daß jede Vertragsverletzung an sich ein eklatanter Störfaktor ist und die Stabilität in der Deutschlandpolitik gefährdet. Wer ständig die Worte „Verläßlichkeit" und „Stetigkeit" im Munde führt, muß zunächst einmal dafür sorgen, daß seine eigene Politik diesen Ansprüchen auch gerecht wird.
    Zwischenfälle, das Verstärken von Grenzbefestigungen, die Erhöhung des Mindestumtausches oder das Zurückweisen von Journalisten und Reisenden sind alles Beispiele dafür, daß die Politik der SED in einem erschreckenden Maße unberechenbar und unzuverlässig ist.

    (Beifall des Abg. Jäger [Wangen] [CDU/ CSU])

    Wie so oft in diesem Zusammenhang betont die DDR auch hier die Prinzipien der friedlichen Koexistenz. Es scheint mir sinnvoll zu sein, an dieser Stelle einmal unsere im Westen lebenden und manchmal politisch so gutgläubigen Bürger daran zu erinnern, was „friedliche Koexistenz" im sozialistischen Sprachgebrauch tatsächlich bedeutet. Der Begriff klingt so harmlos und friedlich, aber er hat es in sich. „Friedliche Koexistenz" wird im „Kleinen politischen Wörterbuch" aus Ost-Berlin wie folgt definiert:
    Auf dem Gebiet der Ideologie jedoch kann es keine Kompromisse, keine Vermischung von sozialistischer und bürgerlicher Ideologie geben. Daher schließt die Politik der friedlichen Koexistenz die ideologische Auseinandersetzung ein.
    Die Politik der friedlichen Koexistenz ist ökonomischer, politischer und ideologischer Klassenkampf.
    Ich möchte an dieser Stelle nicht — dazu reicht die Zeit auch gar nicht — in eine detaillierte Bewertung dieser grundsätzlichen Aussage eintreten. Mir geht es nur darum, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, daß für die Kommunisten in Ost-Berlin friedliche Koexistenz etwas sehr, sehr Unfriedliches bedeutet; man kann den praktischen Anschauungsunterricht dazu gar nicht übersehen: Militarisierung aller Lebensbereiche in der DDR, Erziehung zum Haß auf den Klassenfeind — von der Wiege bis zur Bahre — oder unter dem Stichwort „Sozialistischer Internationalismus": aktive Unterstützung der Bürgerkriege in Afrika, Hilfe bei der Unterdrückung von Völkern. Alles Aktivitäten der DDR-Regierung, die leider häufig aus der Sicht des Auslandes einfach als „deutsch" etikettiert werden — Themen im übrigen, über die die SED-Führung auch unter der Überschrift: „Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen" mit uns einmal sprechen sollte. Wir müssen dies klar und nüchtern sehen, meine Damen und Herren. Wir haben keinen Anlaß, die von der anderen Seite gesuchte ökonomische, politische und ideologische Auseinandersetzung zu scheuen. Wir dürfen aber auch nicht einfach so tun, als fände diese Auseinandersetzung gar nicht statt.



    Lintner
    „Berlin bleibt" — so hat der Bundeskanzler hier gesagt — „Gradmesser für die Ost-West-Beziehungen." Berlin ist daher keine Stadt wie jede andere. Die geteilte Stadt ist Symbol — Symbol für den Freiheitswillen des deutschen Volkes und Symbol für die Offenheit der deutschen Frage. Deshalb bleibt Berlin unsere gemeinsame nationale Aufgabe. Wir begrüßen die Initiativen des Bundeskanzlers, die deutsche Hauptstadt entscheidend zu stärken.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hierbei haben wir keine Illusionen. Wir wissen, daß es spektakuläre Erfolge nicht geben wird. Der wirtschaftliche Problemberg, den wir von der früheren Bundesregierung übernommen haben, hat Berlin besonders getroffen.
    Um so unverständlicher ist aber nun das Störfeuer, das sich im Moment für den Bereich des Berlin-Förderungsgesetzes abzeichnet.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Die SPD-Landesregierung von Bremen geht nach meiner Auffassung in ihrem Egoismus entschieden zu weit, wenn sie jetzt das erst vor kurzem geänderte Berlin-Förderungsgesetz schon wieder zu Lasten Berlins ändern will. Meine Damen und Herren, Berlin braucht Ruhe und Stetigkeit in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, wenn sich die Situation in der Stadt verbessern soll.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Langfristiges Ziel unserer Deutschlandpolitik ist und bleibt die Herstellung der staatlichen und der nationalen Einheit. In Übereinstimmung mit Verfassung und Völkerrecht beharren wir deshalb auf der Forderung nach friedlicher Wiederherstellung der Einheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung genauso wie auf dem Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland als Ganzem. Solange die deutsche Einheit in Freiheit nicht erreicht ist, muß die ganze deutsche Frage rechtlich und politisch offengehalten werden.
    Einer der ärgsten Feinde seriöser Deutschlandpolitik ist die Ungeduld. Dabei ist es aber nur zu verständlich, wenn die Menschen in Deutschland ungeduldig bei dem Gedanken werden, daß z. B. der junge Mann aus Dortmund das junge Mädchen aus Dresden überhaupt nicht oder nur unter Schwierigkeiten heiraten kann oder daß es der Familie verwehrt wird, zusammenzuziehen, oder sich junge Deutsche, die Vettern oder sogar Brüder sein könnten, als Soldaten gegenüberstehen.
    Wir müssen es aber immer wieder aussprechen: Ungeduld schadet unserer Deutschlandpolitik. Notwendig sind hier Ausdauer und Beharrlichkeit, notwendig ist der lange Atem. Von ihm war in der Vergangenheit zwar oft die Rede; aber in Wirklichkeit hat er gefehlt. Die Bundesregierung steht hier vor einer gewaltigen Aufgabe. In der Politik mit Ost-Berlin kann und darf es nicht um kurzfristige, bloß vermeintliche Erfolge gehen, sondern darum, mit langfristigen Perspektiven dem großen Ziel unserer Politik näherzukommen, nämlich Einigkeit in Recht und Freiheit herzustellen.
    Im übrigen, meine Damen und Herren, ist das Streben nach Einheit, ist die Sehnsucht nach Heimat weder eine flüchtige Erscheinung des Zeitgeistes noch typisch deutsch, wie es so gern hingestellt wird. Es ist vielmehr eine der ureigensten Eigenschaften des Menschen, daß er sich nach Gemeinsamkeit sehnt und letztlich als Angehöriger eines Volkes in einer Nation zusammenleben möchte. Es gibt viele Beispiele in der Geschichte — Polen ist oft genannt worden —, die zeigen, daß der Wunsch nach nationaler Einheit übermächtig ist und auch eine aufgezwungene Trennung ihn nicht zu beseitigen vermag.
    Es ist an der Zeit, hieran wieder öffentlich zu erinnern, und die Bundesregierung tut dies Gott sei Dank. Zugleich erkennen wir aber, wie groß der Berg von Problemen ist, vor dem die Regierung steht. Zu vieles ist in den letzten 13 Jahren nicht getan oder nicht gesagt worden. Die Bundesregierung kann sicher sein, daß die Fraktion der CDU/ CSU alle Maßnahmen und Schritte unterstützt, die dazu dienen, das Problembewußtsein unserer Bürger über die Lage der Nation im geteilten Deutschland zu schärfen.
    Meine Damen und Herren, wir finden uns mit der kommunistischen Diktatur im anderen Teil Deutschlands, mit der Unterdrückung der Freizügigkeit und der Meinungsfreiheit, mit Mauer und Stacheldraht niemals ab. Wir wissen, daß wir heute und in Zukunft an der Festigkeit unseres Willens gemessen werden, uns keinem Diktat in diesem Punkt zu beugen, das es unserem geteilten Volk verwehren will, in Freiheit zusammenzukommen, zusammen zu leben, zusammen seine Zukunft zu gestalten. Wer derselben Meinung ist, den bitte ich, unseren Entschließungsantrag zu unterstützen und letztlich ihm zuzustimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP — Zuruf von der SPD: Wollen Sie abstimmen?)