Rede:
ID1001334000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Vogt: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 691 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 Genscher, Bundesminister AA . 691 B, 780 B Bahr SPD 698 B, 787 D Rühe CDU/CSU 706 B Bastian GRÜNE 712A Ronneburger FDP 715D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 719D Kolbow SPD 748 C Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 752 D Dr. Scheer SPD 764 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 767 C Frau Kelly GRÜNE 768A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 771 B Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 781 C Dr. Dregger CDU/CSU 783 C Mischnick FDP 785A Schily GRÜNE 787 B Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortiger Stopp der Türkeihilfe — Drucksache 10/107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Türkei — Drucksache 10/149 — Reents GRÜNE 789 D Dr. Althammer CDU/CSU 792 B Voigt (Frankfurt) SPD 795 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 799A Schneider (Berlin) GRÜNE 801 B Möllemann, Staatsminister AA 802 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 804 D Frau Luuk SPD 806 D Schwarz CDU/CSU 808 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 32 GO) 810 D Fragestunde — Drucksachen 10/137 vom 10. Juni 1983 und 10/148 vom 14. Juni 1983 — Bereitstellung finanzieller Mittel aus dem EG-Haushalt für die Opfer der beiden Hochwasserkatastrophen DringlAnfr 1 14.06.83 Drs 10/148 Frau Renger SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 729 B, C, D, 730A ZusFr Frau Renger SPD 729C, D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 729 D ZusFr Dr. Jens SPD 729 D Beendigung der Vernichtung junger Baumkulturen in Forstbaumschulen und Forstpflanzenbetrieben DringlAnfr 2, 3 14.06.83 Drs 10/148 Becker (Nienberge) SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 730B, 731 B, C, D, 732 A, B, C, D, 733 A, B, C, D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . 731 B, C, D ZusFr Frau Blunck SPD 731D, 733C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 732A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 732 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 732C ZusFr Frau Dr. Bard SPD . . . . 732D, 733A ZusFr Jungmann SPD 733 B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 733 D Verminderung des bürokratischen Auf- wands bei der Förderung von Berlinreisen MdlAnfr 1 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734 A, B, C, D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 734 B,C ZusFr Kuhlwein SPD 734 C Leistungen des Bundes und privater Unternehmen an die DDR im Jahre 1983 MdlAnfr 2 10.06.83 Drs 10/137 Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734D, 735B ZusFr Austermann CDU/CSU 735 B Vermeidung juristischer Verklausulierungen in Verordnungen im Interesse der Verständlichkeit auch für Nichtjuristen MdlAnfr 106, 107 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 735 C, D, 736A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 735 D Aufbau des BGS/See zur Kontrolle der Ölverschmutzung durch die Schiffahrt in der Nordsee MdlAnfr 3, 4 10.06.83 Drs 10/137 Jungmann SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 736 B, C, 737 A, B, C, D, 738A ZusFr Jungmann SPD 736D, 737A, C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 737 B ZusFr Frau Blunck SPD 737 C,D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 737 D Erweiterung des Personalbestands im Bundesinnenministerium, insbesondere nach 1986 MdlAnfr 5, 6 10.06.83 Drs 10/137 Kolbow SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 738 A, B, C ZusFr Kolbow SPD 738 B ZusFr Jungmann SPD 738 C Erhöhung des Schwefeldioxidvorkommens in der Luft durch hohe Radarbelastung und Konzentration von Mikrowellen MdlAnfr 7, 8 10.06.83 Drs 10/137 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 738D, 739 A, B, C, D, 740A ZusFr Menzel SPD 738D, 739A ZusFr Eigen CDU/CSU 739 A ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 739B ZusFr Dr. Linde SPD 739C ZusFr Berschkeit SPD 739C ZusFr Krey CDU/CSU 739 D Einführung des KOS-Verfahrens (Kondensations-, Oxydations-, Sorptions-Verfahren) zur Rauchgasentschwefelung MdlAnfr 9, 10 10.06.83 Drs 10/137 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 740 B, C, D, 741 A, B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 740 B, C, D, 741A ZusFr Frau Blunck SPD 741A Verbraucheraufklärung über die Umweltgefährdung quecksilberhaltiger Batterien MdlAnfr 13 10.06.83 Drs 10/137 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 741 B,D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 741 D Umweltgefährdung durch die Verbrennung der nach Basel verbrachten Dioxinrückstände MdlAnfr 14, 15 10.06.83 Drs 10/137 Offergeld SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . 742 A, B, C, D, 743A, B ZusFr Offergeld SPD 742 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 742 B ZusFr Frau Blunck SPD 742 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 743A ZusFr Dr. Linde SPD 743 B Anwendung des Verursacherprinzips bei den dem Bund entstandenen Kosten durch die Suche nach den Giftfässern von Seveso MdlAnfr 16, 17 10.06.83 Drs 10/137 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 743 B, C, D, 744A, B ZusFr Kuhlwein SPD 743C, 744 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 743D ZusFr Frau Blunck SPD 744 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 III Informationswert der Listen über Ordensverleihungen an ehemalige Kriegsteilnehmer vor 1945 MdlAnfr 19 10.06.83 Drs 10/137 Pauli SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 744 B, C, D ZusFr Pauli SPD 744C, D Rechtsextremistische Aktivitäten des Generalmajors a. D. Otto-Ernst Remer MdlAnfr 20 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 744 D Verhältnis der „Skinheads" zu neonazistischen Gruppen MdlAnfr 21 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 745 B,C ZusFr Krey CDU/CSU 745C Ziel des von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und dem Marxistischen Studentenbund Spartakus veranstalteten Festivals der Jugend MdlAnfr 22 10.06.83 Drs 10/137 Krey CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . . . 745D, 746A ZusFr Krey CDU/CSU 746 A Entlastung der mittelständischen Unternehmen von Bürokratie durch ein neues Statistikbereinigungsgesetz MdlAnfr 23, 24 10.06.83 Drs 10/137 Jung (Lörrach) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . 746 B, C, D, 747A ZusFr Jung (Lörrach) CDU/CSU . . 746 B, C, D ZusFr Frau Weyel SPD 746 C Überarbeitung der städtebaulichen und architektonischen Konzeption für die Museen des preußischen Kulturbesitzes MdlAnfr 25 10.06.83 Drs 10/137 Wartenberg (Berlin) SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 747 A, B, C ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . . . . 747 B,C Aussetzung der Sektsteuer zur Belebung des Absatzes von deutschem Wein MdlAnfr 26 10.06.83 Drs 10/137 Schartz (Trier) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 747D, 748 A,B ZusFr Schartz (Trier) CDU/CSU . . . 748A ZusFr Frau Weyel SPD 748 B Nächste Sitzung 811 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 812*A Anlage 2 Verringerung der Immissionen durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 11, 12 10.06.83 Drs 10/137 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* B Anlage 3 Fortschritte des Behinderten-Leistungssports seit 1980; Teilnahme deutscher Behindertensportler an den Olympischen Spielen der Behinderten 1984 MdlAnfr 18 10.06.83 Drs 10/137 Frau Steinhauer SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 691 13. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1983 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 6. Dr. von Bülow 17. 6. Dr. Engelsberger 17. 6. Ertl 16. 6. Glotz 17. 6. Hauck 17. 6. Jansen 17. 6. Lowack 17. 6. Saurin 17. 6. Spilker 17. 6. Spranger 16. 6. Tietjen 17. 6. Dr. Unland * 16. 6. Weiskirch (Olpe) 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 10/137 Fragen 11 und 12): In welchem Umfang und in welchem Zeitraum werden durch die vom Bundeskabinett am 23. April 1983 verabschiedete Großfeuerungsanlagen-Verordnung Verbesserungen der Immissionssituation bewirkt? Hält die Bundesregierung die durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung zu erwartenden Verbesserungen für ausreichend, und welche Verbesserungsvorschläge für die Beratungen der Großfeuerungsanlagen-Verordnung hat sie im Bundesrat gegebenenfalls eingebracht? Zu Frage 11: Mit der Großfeuerungsanlagen-Verordnung wird der Ausstoß von Luftschadstoffen aus Großfeuerungsanlagen, wie Staub, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid sowie Fluor- und Chlorverbindungen durch Emissionsgrenzwerte beschränkt. Bei Schwefeldioxid rechnet man damit, daß sich die jährliche Emissionsmenge, die 1978 bei ca. 3,5 Millionen Tonnen lag, um ungefähr 1,2 Millionen Tonnen verringert. In welchem Umfang sich diese Emissionsminderung in einer Verbesserung der Immissionssituation äußern wird, läßt sich nicht vorhersagen. Auf jeden Fall wird es großräumig zu einer Verbesserung der Immissionssituation kommen. Zu Frage 12: Der Bundesrat hat eine Reihe von Änderungsvorschlägen beschlossen, die in Anbetracht der umweltpolitischen Situation von der Bundesregierung mitgetragen werden. Das Bundeskabinett hat deshalb auf seiner Sitzung am 14. Juni 1983 den Bun- Anlagen zum Stenographischen Bericht desratsvorschlägen zugestimmt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um folgende Änderungen: a) Die Vollentschwefelung der Abgase sowohl aus neuen als auch aus alten Feuerungsanlagen wird ab einer Feuerungswärmeleistung von 300 MW anstatt bisher 400 MW verlangt; b) Altanlagen mit Feuerungswärmeleistungen von 100 bis 300 MW müssen ab 1. April 1983 die gleiche Teilentschwefelung ihrer Abgase vorsehen, wie sie für Neuanlagen ab Inkrafttreten der Verordnung verlangt werden; c) Für Feuerungsanlagen mit Kraft-WärmeKopplung gibt es bezüglich der Schwefeldioxidemissionsbegrenzung keine Sonderregelung; d) Die Pflicht zur Abgasentschwefelung betrifft auch kleinere Feuerungsanlagen, sofern sie in einem engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang stehen und in der Summe der Feuerungswärmeleistung die Regelungsschwelle überschreiten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage der Abgeordneten Frau Steinhauer (SPD) (Drucksache 10/137 Frage 18): Welche Fortschritte konnten für den Behindertenleistungssport seit 1980 (z. B. gleichberechtigte Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe und verstärkte Beteiligung an den Lotteriemitteln für den Sport) erreicht werden, und in welcher Weise will die Bundesregierung die finanzielle und sportliche Vorbereitung und Teilnahme von Behindertensportlern aus der Bundesrepublik Deutschland an den Olympischen Winter- und Sommerspielen der Behinderten 1984 in Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen? Die finanzielle Förderung von Vorhaben der Behindertensportverbände richtet sich grundsätzlich nach den gleichen Kriterien, die auch für die Förderung der anderen Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes maßgebend sind. Dabei werden selbstverständlich die Besonderheiten der Sportausübung durch Behinderte angemessen berücksichtigt. Für die finanzielle Unterstützung der Behindertensportverbände standen zur Verfügung: 1980: 508 600,- DM, 1981: 617 500,- DM, 1982: 661 200,- DM. Für 1983 ist eine Erhöhung auf die bisherige Höchstsumme von 752 000,- DM vorgesehen. Mit diesen Mitteln ist es möglich, eine angemessene Trainings- und Lehrgangsarbeit der Verbände zu finanzieren. Gleichzeitig ermöglicht die Bundesregierung den Organisationen des Behindertensports trotz einer Ausweitung der internationalen Wettkampfprogramme, leistungsstarke deutsche Mannschaften zu entsenden. Hinsichtlich der sozialen Unterstützung von behinderten Leistungssportlern konnte inzwischen er- 814* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 reicht werden, daß seit 1982 vier Angehörige des Deutschen Behinderten-Sportverbands mit Förderleistungen in Form von Studienbeihilfen, Fahrkostenersatz und Materialbeihilfen unterstützt werden. Weitere drei Spitzensportler des DSB erhalten seit 1983 Verdienstausfallentschädigungen. Die Vorbereitung und Teilnahme von Sportlern des Deutschen Behinderten-Sportverbands an den Olympischen Spielen 1984 in Österreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sichergestellt. Die Bundesregierung finanziert im Rahmen der Jahresplanung der Behindertensportverbände die erforderliche Vorbereitung in Form von Lehrgängen und Wettkämpfen. Auch die Kosten der Entsendung zu den Olympischen Winterspielen mit 100 000 DM und zu den Sommerspielen in den Vereinigten Staaten mit rd. 300 000 DM werden voll abgedeckt. Insgesamt ist sichergestellt, daß der Leistungssport der Behinderten auch in Zukunft durch die Bundesregierung so gefördert wird, daß die Behindertensportverbände ihre umfangreichen Programme angemessen erfüllen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben heute morgen in der Rede des Herrn Kollegen Bahr zur Kenntnis nehmen können, daß sich die Sozialdemokratische Partei von der gemeinsamen Sicherheitspolitik und dem Doppelbeschluß der NATO verabschiedet hat; das ist die Wahrheit.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Sie, Herr Kollege Ehmke, haben die Aufgabe übernommen, nach der Methode „Haltet den Dieb!" davon abzulenken, daß Sie nicht mehr in der Lage sind, heute in Ihrer Partei die Politik durchzusetzen, die Sie früher mit uns gemeinsam vertreten haben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Glauben Sie das, was Sie da sagen?)

    Es steht fest, daß die doppelte Null-Lösung, die hier von den Sprechern der sozialdemokratischen
    Fraktion kritisiert worden ist, nicht eine amerikanische Erfindung ist, sondern daß sie von der Bundesregierung in das Bündnis eingeführt und — nach Überzeugungsarbeit der Bundesregierung — von den Amerikanern übernommen worden ist. Wenn Sie von deutschen Interessen reden, Herr Kollege Ehmke, dann sage ich Ihnen: Ich bin unverändert der Überzeugung, es würde deutschen Interessen am meisten entsprechen, wenn weder sowjetische Mittelstreckenraketen noch amerikanische Mittelstreckenraketen stationiert sind.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Dann tun Sie was dafür!)

    Sie stören sich heute an diesem Begriff, weil Sie in Wahrheit eine Position einnehmen, in der Sie sich mit der einseitigen Null-Lösung, dem Verzicht auf die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen, abfinden, weil Sie die damalige Politik bei sich nicht mehr durchsetzen können.
    Als wir den Doppelbeschluß im Bundeskabinett und in der Koalition erarbeitet haben, waren wir uns einig, daß französische und englische Systeme nicht berücksichtigt werden sollen — aus den Gründen, die ich heute dargelegt habe. Später haben Sie versucht, durch Einführung der englischen und französischen Systeme einen Berechnungsfaktor zu schaffen, der es Ihnen ermöglicht, im Falle des Scheiterns der Verhandlungen auf der westlichen Seite auf die Stationierung zu verzichten. Wir haben damals festgelegt, daß über die Stationierung für Ende 1983 unter der auflösenden Bedingung entschieden wird, daß für den Fall des Erreichens von Verhandlungsergebnissen von der Stationierung ganz oder teilweise abgesehen werden kann — aber nur unter dieser Voraussetzung! Die Stationierungsentscheidung ist damals gefallen. Sie haben ja selbst den Begriff „auflösende Bedingung" in eigenen Publikationen verwendet. So heißt es z. B. in einer Verlautbarung des SPD-Vorstandes vom 11. Februar 1981:
    Zum Doppelbeschluß der NATO hat der Parteitag in Berlin beschlossen, daß die Bundesregierung der Stationierung nur unter der auflösenden Bedingung zustimmt, daß auf deren Einführung verzichtet wird, wenn Rüstungskontrollverhandlungen zu Ergebnissen führen.
    Wenn es diese Ergebnisse nicht gibt — das heißt das in klaren deutschen Worten —, waren Sie unverändert mit der Stationierung einverstanden.
    Ich wiederhole es: Die Bundesregierung hat bei der Verabschiedung des Doppelbeschlusses erstens entschieden: Stationierung Ende 1983, es sei denn, es gibt vorher konkrete Verhandlungsergebnis se, die es möglich machen, den Nachrüstungsbedarf zu prüfen, so wie es im Doppelbeschluß steht.

    (Zuruf von der SPD)

    Zweitens. Sie sagen: Sie wollen keine Ergebnisse. Das zeigt, daß Sie in Wahrheit schon gar nicht mehr sachlich diskutieren können, sondern daß Sie der eigenen Regierung unterstellen, sie wolle nicht ein Ergebnis in einer unser Volk bedrückenden Frage. Das ist die Gesinnung, Herr Kollege, die ganz sicher



    Bundesminister Genscher
    nicht dazu beitragen wird, daß eine Friedensdiskussion in diesem Land aus der Gesinnung des inneren Friedens heraus geführt werden kann.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Hier ist oft über Friedensfähigkeit gesprochen worden. Zum Frieden ist nicht fähig, wer den anderen Demokraten den Willen zum Frieden bestreitet. Das will ich Ihnen sagen.

    (Erneuter Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Deshalb ist es nicht die Bundesregierung, die von der Position der früheren Regierungen abgeht,

    (Zuruf von der SPD)

    sondern es sind diejenigen, die heute nicht mehr die Kraft haben, gegen die Widerstände in der eigenen Partei die damalige Position zu vertreten. Es wäre viel ehrlicher, wenn Sie hier darlegen könnten, daß für Sie die Umstände sich geändert haben. So etwas kann es in der Politik geben. Darüber kann man sich sachlich auseinandersetzen. Aber denunzieren Sie nicht diejenigen, die konsequent eine hier diskutierte, beschlossene, im Bündnis vereinbarte Politik fortführen, als diejenigen, die angeblich von dieser Politik abweichen!

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sprechen Sie nicht davon, daß diejenigen, die zu dieser Politik stehen, nicht die eigenen, die deutschen Interessen wahrnehmen! Ich kann es nicht verstehen. Ich kann es nicht verstehen aus der Interessenlage dieses Landes heraus, daß jemand Kritik daran üben kann, daß eine Bundesregierung alles daran setzt, zu erreichen, daß die Sowjetunion ihre Mittelstreckenraketen gänzlich abbaut, damit die Bedrohung verschwindet, damit wir hier keine amerikanischen Raketen brauchen. Das ist die Frage.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Ich weiß nicht, was wer in den Vereinigten Staaten gesagt hat. Nur, wenn jemand die Vermutung geäußert hat, erst nach der Stationierung werde die Sowjetunion zu konkreten Verhandlungen bereit sein, dann hat er doch nicht gesagt, er will danach nicht verhandeln. Es ist nicht meine Position. Ich bin der Meinung, wir werden vorher Chancen haben, zu konkreten Verhandlungsergebnissen zu kommen. Aber unterstellen Sie nicht hier, daß andere, die mit uns gemeinsam diese Politik vertreten, in Wahrheit stationieren, aber nicht verhandeln wollten.
    Und unterstellen Sie der Bundesregierung nicht, daß sie vor dem vorgesehenen Termin stationieren wolle! Herr Kollege Wörner hat Herrn Dr. Vogel geschrieben: Im Sinne dieses Beschlusses erfolgt eine etwaige Stationierung nicht vor dem 15. November 1983. — Bis dahin werden wir noch oft Gelegenheit haben, im Deutschen Bundestag zu diskutieren. Täuschen Sie sich nicht: weder die Bundesregierung noch die sie tragenden Parteien werden jedem einzelnen von Ihnen es ersparen, Farbe bekennen zu müssen, ob sie noch zu unserer Politik stehen oder nicht.

    (Zurufe von der SPD und von den GRÜNEN)

    Da werden Sie mehr Gelegenheit haben, hier zu diskutieren, als manchen von Ihnen lieb ist. Ehe Sie Verbündeten von uns unterstellen, daß sie nicht verhandeln wollten, sondern daß sie nur stationieren wollten, sage ich Ihnen: Tun Sie doch lieber alles dazu, daß die Verhandlungen zu einem Erfolg führen! Und das können Sie, indem Sie nicht Zweifel aufkommen lassen, daß auch Sie zur gemeinsamen Politik stehen.

    (Anhaltender Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Horn [SPD]: Keine Antwort! Keine Antwort! Wieder nicht geantwortet! Jetzt wissen wir, was los ist!)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Vogt (Kaiserslautern).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Vogt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (GRÜNE)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! „Wir haben uns im atomaren Felsen verstiegen und stehen jetzt am Abgrund."

    (Berger [CDU/CSU]: Wo?)

    — Im atomaren Felsen verstiegen. Wenn Sie Ihrem Kollegen Kurt Biedenkopf häufiger zuhören, kommen Sie auf genau dieselbe Formulierung; denn sie stammt von ihm. Sie zeigt, daß es auch in der CDU Funktionsträger gibt, die es riskieren, ihre Beunruhigung über die zunehmende atomare Vernichtungsgefahr der Öffentlichkeit mitzuteilen.

    (Schily [GRÜNE]: Aber dann abgewählt werden! — Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Der wird abgewählt!)

    „Aber wer den Abgrund schon vor sich sieht, darf der noch weiter auf den Abgrund zugehen?" So fragt ein anderer Christdemokrat, den ich sogar für einen Christenmenschen halte.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Zu selbstgerecht!)

    Er sagt das sicher aus der Freiheit eines Christenmenschen heraus. Er fährt fort: „Wer den Abgrund vor sich sieht, kann nur eines tun: anhalten und umkehren. Als ersten Schritt sagt er: Keine Nachrüstung in diesem Herbst. Und wenn der andere trotzdem weiter auf den Abgrund zugeht und die SS 20 nicht verschrottet? Was dann? So werde ich von meinen konservativen Freunden gefragt." Das berichtete Franz Alt in seiner Osteransprache dieses Jahres in Köln.
    „Meine Antwort", so sagt der Autor, der die politische Vernunft der Bergpredigt wiederentdeckt hat — ich habe einmal versucht, sein Buch dem Kollegen Dregger mit freundlichen Empfehlungen hier zu überreichen —, „lautet: Trotzdem anhalten. Das ist noch keine einseitige Abrüstung, aber wenigstens ein einseitiges Anhalten."
    Diesen rationalen Schritt müssen wir in einer Situation wagen, in der Ost und West zusammen



    Vogt (Kaiserslautern)

    1,6millionenmal Hiroshima fabrizieren können. Alles andere wäre Wahnsinn.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    — Sie sehen: Jetzt haben die GRÜNEN ihrem Parteifreund zugestimmt, Franz Alt.

    (Zuruf des Abg. Cronenberg [Arnsberg] [FDP])

    „Der Klügere hält als erster an. Es gibt heute keine andere Möglichkeit mehr. Einer muß anfangen aufzuhören. Das Anhalten ist die Voraussetzung für die notwendige Umkehr in Richtung Abrüstung."
    Meine Damen und Herren, insbesondere liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU, Ihr Parteifreund Biedenkopf hätte genauso gut sagen können, daß die atomare Abschreckung politisch außer Kontrolle geraten ist. Denn wie soll man den Zustand anders werten, daß ein Verteidigungsminister hier von der Leidenschaft redet, mit der er für Abrüstung eintrete, und dann lediglich — ich zitiere wörtlich aus dem Protokoll — „den unterschiedslosen Einsatz von Atomwaffen auf die Bevölkerung und Bevölkerungszentren" und „den atomaren Angriffskrieg" für ein Verbrechen erklärt? Herr Wörner, wie sollen wir das hier verstehen, und was geht in Ihnen vor? Wäre der differenzierende Einsatz von punktgenauen Atomwaffen auf militärische und politische Befehlszentralen und Nervenstränge des gegnerischen Systems und ist die Verteidigung mit Atomwaffen etwa kein Verbrechen, Herr Verteidigungsminister? Mir kommt es dabei nicht auf den juristischen Begriff des Verbrechens an, denn welchen Sinn hätten dann, nach einem atomaren Schlagabtausch, noch Schuld, Sühne, Ankläger oder Richter? Mir kommt es auf das Bewußtsein an, aus dem heraus Sie eine Differenzierung vornehmen, in der für einen atomaren Verteidigungskrieg Platz bleibt.
    Ich möchte eine Vermutung wagen, Herr Wörner: Ich nehme an, Sie haben ein voratomares Bewußtsein. Die meisten Zeitgenossen haben ein voratomares Bewußtsein. Der Grenzübergang vom 6. August 1945 ist nicht verkraftet, vielleicht deswegen, weil er nicht verkraftbar ist.
    Aus der Sicht der US-Regierung war die Vernichtung von Hiroshima ein Demoralisierungsschlag zu Verteidigungszwecken, gerichtet gegen den militärischen Angreifer von Pearl Harbour, Japan. In Nagasaki war es etwas anders; da mußte man schon davon reden, daß dies — auch aus der Sicht der US-Regierung — ein Experiment am lebenden Objekt „Mensch" mit einer neuen atomaren Waffengattung war. Hiroshima also etwa kein Verbrechen?
    Jetzt wird es interessant, wenn wir fragen, was Sie, Herr Wörner, daraus gelernt haben. Sie haben es hier gesagt: Sie haben daraus gelernt, wie gefährdet doch atomwaffenfreie Zonen seien. In Ihrer Rede haben Sie Hiroshima in klassischer Weise zum Baustein einer Legitimation der atomaren Abschreckung gemacht. Ihre Annahme, nur der atomaren Abschreckung verdankten wir den Frieden in Europa, j a, die Drohung mit der Anwendung von Atomwaffen sei das einzige Mittel, Frieden zu erhalten, ist weder bewiesen noch beweisbar. Rudolf Augstein hat uns daran erinnert, daß auch die Zeit von 1872 bis 1914 für unsere Region relativ krieglos war. Wie erklären Sie sich diese rätselhaften 42 Jahre der voratomaren Epoche?
    Die These von der friedenserhaltenden Kraft des atomaren Gleichgewichts des Schreckens läßt zudem den Gedanken an die Möglichkeit einer Heilung vom Kriege erst gar nicht aufkommen. Sind aber nicht bereits zwei Regionen in Europa, die Schweiz und Schweden, nach mehr oder weniger kriegerischer Geschichte dieser Heilung teilhaftig geworden? Was spricht eigentlich dagegen, daß auch die übrigen Europäer nach zwei mörderischen, in Europa angezettelten Weltkriegen „an sich" dazu fähig sind, den Krieg auch ohne den an der Leine gehaltenen atomaren Schrecken und Gegenschrekken aus ihrer Region zu verbannen?
    Alarmierend ist, daß Sie, Herr Wörner, diese Hymne auf die friedenserhaltende Kraft atomarer Abschreckung ausgerechnet zu einem Zeitpunkt anstimmen, da die Waffenentwicklung dieses Prinzip außer Kraft setzt; befinden wir uns doch im Übergang von einer Nuklearstrategie zu einer anderen, von der Strategie der wechselseitig zugesicherten Zerstörung mit dem Ziel der Kriegsvermeidung durch Abschreckung zur atomaren Erstschlagsstrategie als einer möglichen Strategie. Dieser Übergang ist es, der die Erschütterung mit herbeigeführt hat, die Robert Jungk als „Menschenleben" — als vielleicht letzte Auflehnung der Gattung Mensch — beschreibt.
    Dieser Übergang wird von vielen Beobachtern als ein Moment einer äußerst bedrohlichen Instabilität und als der wesentliche Grund dafür bezeichnet, daß das Abschreckungsgleichgewicht politisch außer Kontrolle geraten ist. Die Pershing II und die Cruise Missiles sind die Vorreiter der Erstschlagsstrategie. Sie sind nutzlos zur Abschreckung, aber brauchbar zur Führung eines atomaren Krieges. In weiteren fünf Jahren werden sie durch seegestützte ballistische Raketen ergänzt, und in noch einmal 15 Jahren kommen die Anti-U-Boot-Raketen-, die AntiRaketen-Raketen- und die Satellitenkillersysteme dazu. Dann ist die Erstschlagsstrategie vollendet möglich und damit wahrscheinlich, dann könnten Strategien der Gewinnbarkeit eines atomaren Krieges die Oberhand gewinnen.
    Die größte Gefahr aber erwächst aktuell aus der Kombination von punktgenauen Mittelstreckenwaffen in Europa mit den strategischen Atomwaffen der Supermächte. Mit welch fahrlässiger Arroganz und Ignoranz politische Führungen auf diesen Zustand reagieren, ist einem Dokument der Westeuropäischen Union zu entnehmen. Ein italienischer Unterstaatssekretär behauptet dort, die 112 bei Comiso an der Südspitze Siziliens zur Stationierung kommenden Cruise Missiles seien gar kein lohnendes Ziel für einen Gegenschlag, da sie ständig auf Sizilien hin- und hergeschoben würden. Das ist auch so ein schlaumeierisches Bewußtsein aus der voratomaren Zeit. Dieser begnadete Herr Unter-



    Vogt (Kaiserslautern)

    Staatssekretär übersieht dabei, daß genau dieser Umstand ganz Sizilien zur Zielscheibe eines Präventivschlages mit gröberen Atomraketen machen könnte.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dieses Szenario läßt sich auf die ganze Bundesrepublik, auf ganz Mitteleuropa übertragen, und zwar bei noch erhöhter Gefahr, wenn die Pershing II stationiert werden. Hinzu kommen die Risiken eines Atomkrieges aus Versehen, eines Atomkriegs durch Fehleinschätzung, durch Computerpannen, durch Außer-Kontrolle-Geraten eines lokalen Konfliktes usw.
    Nun, wo Gefahr ist — so haben wir uns angewöhnt zu hoffen —, wächst auch das Rettende. Es mag aber auch die Umkehrung gelten. Ich weiß, daß Herr Wörner so denkt, und ich weiß auch, daß Herr Geißler so denkt. Er hat das heute gezeigt. Er ist durchaus in guter Gesellschaft. Ernst Bloch meint: „Wo das Rettende ist, wächst auch die Gefahr, und zwar durch das Rettende."
    Man kann sich darüber unterhalten, inwieweit Instabilität entsteht, wenn zwei Denkschulen, zwei Systeme aufeinandertreffen und die eine die andere ablösen will. Sie sind dieser Meinung. Ich meine, auch über diesen Punkt sollte man ernsthaft diskutieren.
    Aber zur sogenannten Nachrüstung sagen wir wie Franz Alt kompromißlos in Anwendung der politischen Vernunft der Bergpredigt: bis hierher und nicht weiter. Solange Atomwaffen in Europa stationiert werden, erscheint es unausweichlich, daß das Erfordernis, sie zu modernisieren, schließlich zu den atomaren Kriegführungswaffen und der damit verknüpften Strategie führt. Daraus ergibt sich folgerichtig die Forderung, die Atomwaffen vom europäischen Kontinent gänzlich zu verbannen, also: atomwaffenfreies Europa.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    An der dritten Forderung scheiden sich allerdings, wie wir hier gesehen haben, auch in der Opposition die Geister — übrigens bis hinein in die Friedensbewegung. Im Gegensatz zu Egon Bahr lehne ich die Seestationierung als Ausweg ab. Die Meere als Manövriermasse für die auf Rettung bedachten Festländer zu betrachten, die dort schon jetzt Raketen- und Atomversuche machen, ist ein Zeichen fehlenden Zusammenhangdenkens. Es ist sozialdemokratisches Kompromißdenken auf Kosten Dritter, und es ist auch noch unökologisch.

    (Beifall bei den GRÜNEN)