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ID1001330900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 691 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 Genscher, Bundesminister AA . 691 B, 780 B Bahr SPD 698 B, 787 D Rühe CDU/CSU 706 B Bastian GRÜNE 712A Ronneburger FDP 715D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 719D Kolbow SPD 748 C Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 752 D Dr. Scheer SPD 764 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 767 C Frau Kelly GRÜNE 768A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 771 B Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 781 C Dr. Dregger CDU/CSU 783 C Mischnick FDP 785A Schily GRÜNE 787 B Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortiger Stopp der Türkeihilfe — Drucksache 10/107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Türkei — Drucksache 10/149 — Reents GRÜNE 789 D Dr. Althammer CDU/CSU 792 B Voigt (Frankfurt) SPD 795 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 799A Schneider (Berlin) GRÜNE 801 B Möllemann, Staatsminister AA 802 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 804 D Frau Luuk SPD 806 D Schwarz CDU/CSU 808 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 32 GO) 810 D Fragestunde — Drucksachen 10/137 vom 10. Juni 1983 und 10/148 vom 14. Juni 1983 — Bereitstellung finanzieller Mittel aus dem EG-Haushalt für die Opfer der beiden Hochwasserkatastrophen DringlAnfr 1 14.06.83 Drs 10/148 Frau Renger SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 729 B, C, D, 730A ZusFr Frau Renger SPD 729C, D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 729 D ZusFr Dr. Jens SPD 729 D Beendigung der Vernichtung junger Baumkulturen in Forstbaumschulen und Forstpflanzenbetrieben DringlAnfr 2, 3 14.06.83 Drs 10/148 Becker (Nienberge) SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 730B, 731 B, C, D, 732 A, B, C, D, 733 A, B, C, D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . 731 B, C, D ZusFr Frau Blunck SPD 731D, 733C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 732A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 732 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 732C ZusFr Frau Dr. Bard SPD . . . . 732D, 733A ZusFr Jungmann SPD 733 B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 733 D Verminderung des bürokratischen Auf- wands bei der Förderung von Berlinreisen MdlAnfr 1 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734 A, B, C, D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 734 B,C ZusFr Kuhlwein SPD 734 C Leistungen des Bundes und privater Unternehmen an die DDR im Jahre 1983 MdlAnfr 2 10.06.83 Drs 10/137 Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734D, 735B ZusFr Austermann CDU/CSU 735 B Vermeidung juristischer Verklausulierungen in Verordnungen im Interesse der Verständlichkeit auch für Nichtjuristen MdlAnfr 106, 107 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 735 C, D, 736A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 735 D Aufbau des BGS/See zur Kontrolle der Ölverschmutzung durch die Schiffahrt in der Nordsee MdlAnfr 3, 4 10.06.83 Drs 10/137 Jungmann SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 736 B, C, 737 A, B, C, D, 738A ZusFr Jungmann SPD 736D, 737A, C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 737 B ZusFr Frau Blunck SPD 737 C,D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 737 D Erweiterung des Personalbestands im Bundesinnenministerium, insbesondere nach 1986 MdlAnfr 5, 6 10.06.83 Drs 10/137 Kolbow SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 738 A, B, C ZusFr Kolbow SPD 738 B ZusFr Jungmann SPD 738 C Erhöhung des Schwefeldioxidvorkommens in der Luft durch hohe Radarbelastung und Konzentration von Mikrowellen MdlAnfr 7, 8 10.06.83 Drs 10/137 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 738D, 739 A, B, C, D, 740A ZusFr Menzel SPD 738D, 739A ZusFr Eigen CDU/CSU 739 A ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 739B ZusFr Dr. Linde SPD 739C ZusFr Berschkeit SPD 739C ZusFr Krey CDU/CSU 739 D Einführung des KOS-Verfahrens (Kondensations-, Oxydations-, Sorptions-Verfahren) zur Rauchgasentschwefelung MdlAnfr 9, 10 10.06.83 Drs 10/137 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 740 B, C, D, 741 A, B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 740 B, C, D, 741A ZusFr Frau Blunck SPD 741A Verbraucheraufklärung über die Umweltgefährdung quecksilberhaltiger Batterien MdlAnfr 13 10.06.83 Drs 10/137 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 741 B,D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 741 D Umweltgefährdung durch die Verbrennung der nach Basel verbrachten Dioxinrückstände MdlAnfr 14, 15 10.06.83 Drs 10/137 Offergeld SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . 742 A, B, C, D, 743A, B ZusFr Offergeld SPD 742 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 742 B ZusFr Frau Blunck SPD 742 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 743A ZusFr Dr. Linde SPD 743 B Anwendung des Verursacherprinzips bei den dem Bund entstandenen Kosten durch die Suche nach den Giftfässern von Seveso MdlAnfr 16, 17 10.06.83 Drs 10/137 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 743 B, C, D, 744A, B ZusFr Kuhlwein SPD 743C, 744 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 743D ZusFr Frau Blunck SPD 744 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 III Informationswert der Listen über Ordensverleihungen an ehemalige Kriegsteilnehmer vor 1945 MdlAnfr 19 10.06.83 Drs 10/137 Pauli SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 744 B, C, D ZusFr Pauli SPD 744C, D Rechtsextremistische Aktivitäten des Generalmajors a. D. Otto-Ernst Remer MdlAnfr 20 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 744 D Verhältnis der „Skinheads" zu neonazistischen Gruppen MdlAnfr 21 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 745 B,C ZusFr Krey CDU/CSU 745C Ziel des von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und dem Marxistischen Studentenbund Spartakus veranstalteten Festivals der Jugend MdlAnfr 22 10.06.83 Drs 10/137 Krey CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . . . 745D, 746A ZusFr Krey CDU/CSU 746 A Entlastung der mittelständischen Unternehmen von Bürokratie durch ein neues Statistikbereinigungsgesetz MdlAnfr 23, 24 10.06.83 Drs 10/137 Jung (Lörrach) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . 746 B, C, D, 747A ZusFr Jung (Lörrach) CDU/CSU . . 746 B, C, D ZusFr Frau Weyel SPD 746 C Überarbeitung der städtebaulichen und architektonischen Konzeption für die Museen des preußischen Kulturbesitzes MdlAnfr 25 10.06.83 Drs 10/137 Wartenberg (Berlin) SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 747 A, B, C ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . . . . 747 B,C Aussetzung der Sektsteuer zur Belebung des Absatzes von deutschem Wein MdlAnfr 26 10.06.83 Drs 10/137 Schartz (Trier) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 747D, 748 A,B ZusFr Schartz (Trier) CDU/CSU . . . 748A ZusFr Frau Weyel SPD 748 B Nächste Sitzung 811 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 812*A Anlage 2 Verringerung der Immissionen durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 11, 12 10.06.83 Drs 10/137 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* B Anlage 3 Fortschritte des Behinderten-Leistungssports seit 1980; Teilnahme deutscher Behindertensportler an den Olympischen Spielen der Behinderten 1984 MdlAnfr 18 10.06.83 Drs 10/137 Frau Steinhauer SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 691 13. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 6. Dr. von Bülow 17. 6. Dr. Engelsberger 17. 6. Ertl 16. 6. Glotz 17. 6. Hauck 17. 6. Jansen 17. 6. Lowack 17. 6. Saurin 17. 6. Spilker 17. 6. Spranger 16. 6. Tietjen 17. 6. Dr. Unland * 16. 6. Weiskirch (Olpe) 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 10/137 Fragen 11 und 12): In welchem Umfang und in welchem Zeitraum werden durch die vom Bundeskabinett am 23. April 1983 verabschiedete Großfeuerungsanlagen-Verordnung Verbesserungen der Immissionssituation bewirkt? Hält die Bundesregierung die durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung zu erwartenden Verbesserungen für ausreichend, und welche Verbesserungsvorschläge für die Beratungen der Großfeuerungsanlagen-Verordnung hat sie im Bundesrat gegebenenfalls eingebracht? Zu Frage 11: Mit der Großfeuerungsanlagen-Verordnung wird der Ausstoß von Luftschadstoffen aus Großfeuerungsanlagen, wie Staub, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid sowie Fluor- und Chlorverbindungen durch Emissionsgrenzwerte beschränkt. Bei Schwefeldioxid rechnet man damit, daß sich die jährliche Emissionsmenge, die 1978 bei ca. 3,5 Millionen Tonnen lag, um ungefähr 1,2 Millionen Tonnen verringert. In welchem Umfang sich diese Emissionsminderung in einer Verbesserung der Immissionssituation äußern wird, läßt sich nicht vorhersagen. Auf jeden Fall wird es großräumig zu einer Verbesserung der Immissionssituation kommen. Zu Frage 12: Der Bundesrat hat eine Reihe von Änderungsvorschlägen beschlossen, die in Anbetracht der umweltpolitischen Situation von der Bundesregierung mitgetragen werden. Das Bundeskabinett hat deshalb auf seiner Sitzung am 14. Juni 1983 den Bun- Anlagen zum Stenographischen Bericht desratsvorschlägen zugestimmt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um folgende Änderungen: a) Die Vollentschwefelung der Abgase sowohl aus neuen als auch aus alten Feuerungsanlagen wird ab einer Feuerungswärmeleistung von 300 MW anstatt bisher 400 MW verlangt; b) Altanlagen mit Feuerungswärmeleistungen von 100 bis 300 MW müssen ab 1. April 1983 die gleiche Teilentschwefelung ihrer Abgase vorsehen, wie sie für Neuanlagen ab Inkrafttreten der Verordnung verlangt werden; c) Für Feuerungsanlagen mit Kraft-WärmeKopplung gibt es bezüglich der Schwefeldioxidemissionsbegrenzung keine Sonderregelung; d) Die Pflicht zur Abgasentschwefelung betrifft auch kleinere Feuerungsanlagen, sofern sie in einem engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang stehen und in der Summe der Feuerungswärmeleistung die Regelungsschwelle überschreiten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage der Abgeordneten Frau Steinhauer (SPD) (Drucksache 10/137 Frage 18): Welche Fortschritte konnten für den Behindertenleistungssport seit 1980 (z. B. gleichberechtigte Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe und verstärkte Beteiligung an den Lotteriemitteln für den Sport) erreicht werden, und in welcher Weise will die Bundesregierung die finanzielle und sportliche Vorbereitung und Teilnahme von Behindertensportlern aus der Bundesrepublik Deutschland an den Olympischen Winter- und Sommerspielen der Behinderten 1984 in Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen? Die finanzielle Förderung von Vorhaben der Behindertensportverbände richtet sich grundsätzlich nach den gleichen Kriterien, die auch für die Förderung der anderen Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes maßgebend sind. Dabei werden selbstverständlich die Besonderheiten der Sportausübung durch Behinderte angemessen berücksichtigt. Für die finanzielle Unterstützung der Behindertensportverbände standen zur Verfügung: 1980: 508 600,- DM, 1981: 617 500,- DM, 1982: 661 200,- DM. Für 1983 ist eine Erhöhung auf die bisherige Höchstsumme von 752 000,- DM vorgesehen. Mit diesen Mitteln ist es möglich, eine angemessene Trainings- und Lehrgangsarbeit der Verbände zu finanzieren. Gleichzeitig ermöglicht die Bundesregierung den Organisationen des Behindertensports trotz einer Ausweitung der internationalen Wettkampfprogramme, leistungsstarke deutsche Mannschaften zu entsenden. Hinsichtlich der sozialen Unterstützung von behinderten Leistungssportlern konnte inzwischen er- 814* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 reicht werden, daß seit 1982 vier Angehörige des Deutschen Behinderten-Sportverbands mit Förderleistungen in Form von Studienbeihilfen, Fahrkostenersatz und Materialbeihilfen unterstützt werden. Weitere drei Spitzensportler des DSB erhalten seit 1983 Verdienstausfallentschädigungen. Die Vorbereitung und Teilnahme von Sportlern des Deutschen Behinderten-Sportverbands an den Olympischen Spielen 1984 in Österreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sichergestellt. Die Bundesregierung finanziert im Rahmen der Jahresplanung der Behindertensportverbände die erforderliche Vorbereitung in Form von Lehrgängen und Wettkämpfen. Auch die Kosten der Entsendung zu den Olympischen Winterspielen mit 100 000 DM und zu den Sommerspielen in den Vereinigten Staaten mit rd. 300 000 DM werden voll abgedeckt. Insgesamt ist sichergestellt, daß der Leistungssport der Behinderten auch in Zukunft durch die Bundesregierung so gefördert wird, daß die Behindertensportverbände ihre umfangreichen Programme angemessen erfüllen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Scheer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das unterstreicht das, was ich gesagt habe.
    Herr Minister Wörner, ich will jetzt an einigen Punkten kurz aufzeigen, wo wir vermuten, und zwar teilweise ziemlich erhärtet vermuten, daß



    Dr. Scheer
    Grundlinien, wie sie 1979 vorgelegen haben und für uns maßgeblich waren und sind, nicht mehr erkennbar sind. Die Fragen, die man dabei zu stellen hat, müssen Sie sich gefallen lassen. Wenn ich bei diesen Grundlinie vor allem auch auf die amerikanische Regierungspolitik verweise, dann hat das nichts mit einseitiger Betrachtungsweise zu tun; denn unsere Interessen bei den Genfer Verhandlungen werden ja von amerikanischer Seite aus vertreten. Um so wichtiger ist es, daß wir hier natürlich aufpassen, ob wir richtig vertreten werden. Das muß ja unser Anliegen sein. Deswegen ist der Verweis darauf, daß man häufig von der amerikanischen Position redet und nicht gleichzeitg von der sowjetischen, eigentlich billig und eher Ausdruck einer wohl ungewollten Äquidistanz bei denjenigen, die uns so etwas vorwerfen.
    Ich will folgenden Punkt hervorheben. Ist es noch der Beschluß, wenn inzwischen zunehmend die Positionen durchkommen, daß erst stationiert werden solle und dann möglicherweise erst der richtige Verhandlungsdruck bestehe? Das hat z. B. Generalsekretär Luns von der NATO in der letzten Woche selbst noch gesagt. Herr Kollege Todenhöfer hat vor einiger Zeit ausgeführt:
    Mit unseren Bündnispartnern sind wir darüber einig, daß die Sowjetunion möglicherweise erst dann zu wesentlichen Konzessionen bereit ist, wenn der Westen, wie vorgesehen, mit der Dislozierung beginnt und sie nötigenfalls planmäßig zu Ende führt.
    Das ist nicht mehr der Doppelbeschluß. Und Sie müssen sich die Frage gefallen lassen, ob dieses nicht doch eine neue Linie ist und von der alten abweicht.
    Ein zweiter Punkt. Herr Minister Wörner, SALT II war eine Grundlage. Es gab bei SALT II eine gemeinsame Erklärung. Diese gemeinsame Erklärung über die Prinzipien und grundlegenden Richtlinien für Anschlußverhandlungen über die strategischen Rüstungen enthielt auch die Vereinbarung über Verhandlungen über die Lösung der Fragen, die im Protokoll zum Vertrag enthalten sind. Das waren die Fragen der künftigen Cruise Missiles, deren Einführungsverbot gemäß Protokoll des SALT-II-Vertrages Ende 1981 auslief.
    Diese Verhandlung gemäß der gemeinsamen Erklärung hat nie stattgefunden. Statt dessen ist Ende 1981 die Entscheidung der neuen Regierung in den Vereinigten Staaten bekanntgeworden, mehrere tausend nuklear geladener Cruise Missiles auf Flugzeugen und Schiffen einzuführen. Das sind Mittelstreckenraketen. Sie sind im Moment nicht Bestandteil der Mittelstreckenraketenverhandlungen, obwohl diese Mittelstreckenraketenverhandlungen mit einem globalen Ansatz geführt werden.
    Das SALT-II-Rahmenwerk ist offensichtlich doch nicht eingehalten. Auf jeden Fall haben wir es hier mit einer veränderten militärischen Lage in dem Bereich zu tun, mit dem wir uns hier auseinandersetzen.
    Ein dritter Punkt: die britischen und französischen Systeme. Es geht nicht in erster Linie darum, wieviel britische und französische Systeme es gegenwärtig gibt. Es geht zwar darum, daß wir natürlich nicht daran vorbei können, daß Großbritannien und Frankreich zu Europa gehören, daß es sich um Mittelstreckenraketen handelt, daß beide Länder zur NATO gehören, wenn auch in unterschiedlicher Form, daß beide sagen, ihr Potential sei Teil der Abschreckung des Westens überhaupt. Es geht darum, daß sowohl Großbritannien als auch Frankreich in den 80er und 90er Jahren einen Aufwuchs ihrer Systeme planen, der bis zu einer Versiebenfachung und Verachtfachung ihres jetzigen Nuklearpotentials führt.
    Dann kann man dieses Potential nicht mehr vergessen, wie Bundeskanzler Helmut Kohl und auch andere aus den Reihen der CDU/CSU immer wieder sagen. Das ist nicht mehr möglich. Wenn es um europäische nukleare Rüstungskontrolle geht, dann muß man das doch wohl berücksichtigen. In welcher Form auch immer — es muß berücksichtigt werden.
    Die Hauptargumente lassen sich bei den Briten und Franzosen im Kern darauf zurückführen, daß sie bei den Verhandlungen nicht beteiligt seien. Warum werden dann aber nicht Wege gesucht und formuliert, die diese unmittelbare Einbeziehung möglich machen, da es doch um eines der wichtigsten Ziele für unseren ganzen Kontinent geht?
    Es hieß im Zusammenhang mit solchen Vorschlägen — etwa bei dem Wernke-Vorschlag —, eine Nichtstationierung der amerikanischen Raketen bei gleichzeitiger Berücksichtigung britischer und französischer Potentiale bedeute eine Abkoppelung von den Vereinigten Staaten. Auch dieses Argument wirft Fragen auf. Es gibt bisher keine Mittelstreckenraketen der Amerikaner in Westeuropa. Waren wir nach dieser These also bisher abgekoppelt? Diese These wird doch wohl keiner aufstellen.
    Geht es also nicht sehr viel mehr denjenigen, die diese These vertreten, darum, auf jeden Fall eine Nachrüstung zu vollziehen, auf jeden Fall in bestimmten Größenordnungen? Ist hier nicht möglicherweise doch ein neues Konzept, das noch nicht offen ausgesprochen ist, unterwegs, das Mittelstreckenwaffen im Rahmen eines neuen NATO- Konzepts, gemixt mit konventionell bestückten Mittelstreckenwaffen, gewissermaßen als neues, wie es so fachmännisch heißt, Interdiktionskonzept einführen will?
    Welche Wirkungen hätte dieses? Würde es die nukleare Schwelle tatsächlich heben? Besteht nicht die Gefahr durch die Vermischung von nuklearen und konventionellen Waffen, daß diese Schwelle gesenkt wird? Besteht nicht die Gefahr, daß dann die nukleare Rüstungskontrolle unmöglich gemacht wird? Wenn solche Konzepte heute unterwegs sind — daran besteht wohl kein Zweifel, wenn man die Verlautbarungen genau liest —, stellen sich für uns neue Notwendigkeiten, darauf politisch zu antworten.
    Ein fünfter Punkt. Es gibt sowjetische Vorschläge. Dazu ist sicherlich noch einiges nachzufragen.



    Dr. Scheer
    Aber 1978 gab es 642 Sprengköpfe, die gegen Westeuropa gerichtet waren. Der Vorschlag des sowjetischen Generalsekretärs Andropow sieht vor, bietet an, daß bis auf 450 Sprengköpfe zurückgegangen werden soll. Das wäre eine Größenordnung, die unter der Zahl von 1978 liegt. Warum wird auf solche Angebote nicht konkret eingegangen? Das läge doch wohl im Sinne des Beschlusses von 1979. Warum wird überhaupt verhandelt, wenn auf solche Angebote nicht eingegangen wird? Oder will man überhaupt ein entsprechendes Ergebnis? Auch diese Fragen müssen Sie sich gefallen lassen.
    Damit komme ich zum Schluß zum Verhandlungsansatz. Herr Wörner, Sie heben — sicherlich zu Recht — hervor, daß die Verhandlungsansätze, die auch von der neuen Regierung nach dem 1. Oktober übernommen worden sind, älteren Datums sind. Trotzdem muß man hierzu wohl einige Worte verlieren. Wir haben früheren Verhandlungsansätzen zugestimmt, weil wir froh waren, daß mit den Verhandlungen überhaupt erst einmal begonnen worden ist; denn das stand lange in Frage. Dabei haben sich von Anfang an folgende zwei Probleme ergeben, und auch darüber müssen wir heute diskutieren. Das eine Problem sind die gesonderten Mittelstreckenraketen-Verhandlungen, und das zweite Problem ist die Ausgangsposition der Null-Lösung auf beiden Seiten.
    Auch unmittelbar danach haben wir bereits gesagt, daß sich diese Positionen selbstverständlich verändern müssen, weil sie in dieser Form unrealistisch sind und zu keinem Ergebnis führen können. Deswegen ist es falsch, sich mühsam an solche Eröffnungspositionen zu klammern, möglicherweise als Ausrede dafür, daß man sich jetzt nicht mehr weiter bewegt. Das Problem ist doch unverkennbar, daß es sich bei den Mittelstreckenraketen um ein isoliertes Problem handelt, das die Verhandlungen auf Ergebnisse hin erschwert. Es ist ein doppeltes isoliertes Problem, da zum einen nur über Mittelstreckenraketen gesprochen wird, zum anderen nur über landgestützte Mittelstreckenraketen gesprochen werden soll und gesprochen wird und trotzdem ein globaler Verhandlungsansatz vorhanden ist. Dieses wirft Probleme auf, die selbst bei strengem Verhandlungs- und Erfolgswillen gegeben wären.
    Deswegen kommen wir zu dem Ergebnis, daß START-Verhandlungen und Mittelstreckenraketen-Verhandlungen in eine Verbindung gebracht werden müssen, um aus diesen künstlichen Verhandlungsausschnitten, die für sich schon ein Hindernis darstellen, herauszukommen. Das alles meinen wir mit den strengsten und allerstärksten Anstrengungen, die gemacht werden müssen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Es tut uns sehr leid, daß wir diese allergrößten Anstrengungen gegenwärtig vermissen müssen und statt dessen eine Veränderung der von uns einmal eingeleiteten Politik auf teilweise sehr grundlegende Art feststellen müssen. Dieses wäre nicht mehr unsere Politik und zwingt uns zu neuen Antworten.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Todenhöfer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Todenhöfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir stehen im Herbst in der Tat vor einer Bewährungsprobe unserer Demokratie. Wir entscheiden nicht nur über Waffen, wir entscheiden auch darüber, ob das demokratische Europa noch den Willen zur Selbstbehauptung hat, ob es sein Gesellschaftssystem noch für verteidigungswürdig hält oder ob sich Europa innerlich bereits der sowjetischen Überlegenheit des Ostens gebeugt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Duve [SPD]: Wer wird diese Entscheidung treffen? — Horn [SPD]: Terrible simplificateur!)

    Abrüstungspolitik hat für die CDU/CSU einen sehr hohen Stellenwert. Angesichts der großen Zukunftsprobleme der Menschheit, angesichts der Probleme in der Dritten Welt, angesichts der Umweltprobleme, angesichts der Arbeitslosenfrage ist die ständige Steigerung der Rüstungsausgaben in der ganzen Welt ein unerträgliches Ärgernis.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unsere Abrüstungspolitik versucht mitzuhelfen, ein Gleichgewicht der verteidigungspolitischen Optionen auf möglichst niedrigem Niveau herzustellen. Keine Seite — weder der Osten noch der Westen — soll die Möglichkeit haben, sich auf Grund ihrer militärischen Potentiale Vorteile zu verschaffen. Unsere Abrüstungspolitik ist Gleichgewichtspolitik. Wir wollen Gleichgewicht, wir wollen kein Übergewicht. Wir wollen ein Maximum an Sicherheit bei einem Minimum an Rüstung.

    (Duve [SPD]: In der Wirklichkeit ist es genau umgekehrt!)

    Zu unserer Politik der aktiven Friedenssicherung gehört, daß wir auf alle Waffen verzichten, die wir zur Abschreckung und zur Verteidigung nicht brauchen. Es gibt Waffen, die von keiner Seite benötigt werden. Das gilt beispielsweise für chemische Waffen. Wir brauchen neben der nuklearen Abschrekkung keine chemische Abschreckung.

    (Berger [CDU/CSU]: Das ist richtig!)

    Das Gleichgewicht bei den chemischen Waffen muß weltweit und überprüfbar Null zu Null lauten.
    Die CDU/CSU vertritt den NATO-Doppelbeschluß in seinen beiden Teilen. Horst Ehmke hat am 1. April 1981 hier im Deutschen Bundestag mit dankenswerter Klarheit festgestellt, daß dieser Beschluß nicht auf eine Forderung der Amerikaner, sondern auf eine Forderung der Europäer zurückgeht. Er heißt j a auch nicht ganz zu Unrecht „Helmut-Schmidt-Doppelbeschluß". Jeder Satz dieses Doppelbeschlusses ist mit den Sozialdemokraten abgesprochen worden. In über 18 Sitzungen der Besonderen Beratungsgruppe der NATO, der sogenannten special consultative group, ist die Verhandlungsposition des Westens Punkt für Punkt mit der SPD-geführten Bundesregierung abgestimmt worden. Wenn die SPD, wenn führende Sozialdemokraten jetzt in der Opposition den NATO-Doppelbeschluß — teilweise offen, teilweise verdeckt — be-



    Dr. Todenhöfer
    kämpfen, dann bekämpfen sie ihre eigene Abrüstungspolitik.

    (Zuruf des Abg. Horn [SPD])

    — Führende sozialdemokratische Politiker, wie z. B. Egon Bahr.

    (Horn [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Dann bekämpfen Sie die eigene Abrüstungspolitik der SPD.
    Die Regierung Kohl/Genscher hat ihre Rüstungskontrollpolitik fugenlos von der Regierung Schmidt/Genscher übernommen.

    (Duve [SPD]: Das ist die Kunst der Fugenlosigkeit!)

    Die SPD hat weder eine moralische noch eine politische Legitimation, dieser Abrüstungspolitik der Bundesregierung unter Helmut Kohl ihre Unterstützung zu versagen. Wir fordern daher die SPD auf, in der Abrüstungspolitik wieder zur Gemeinsamkeit der großen demokratischen Parteien unseres Landes zurückzukehren. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)