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ID1001329900

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    Plenarprotokoll 10/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 691 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 Genscher, Bundesminister AA . 691 B, 780 B Bahr SPD 698 B, 787 D Rühe CDU/CSU 706 B Bastian GRÜNE 712A Ronneburger FDP 715D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 719D Kolbow SPD 748 C Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 752 D Dr. Scheer SPD 764 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 767 C Frau Kelly GRÜNE 768A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 771 B Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 781 C Dr. Dregger CDU/CSU 783 C Mischnick FDP 785A Schily GRÜNE 787 B Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortiger Stopp der Türkeihilfe — Drucksache 10/107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Türkei — Drucksache 10/149 — Reents GRÜNE 789 D Dr. Althammer CDU/CSU 792 B Voigt (Frankfurt) SPD 795 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 799A Schneider (Berlin) GRÜNE 801 B Möllemann, Staatsminister AA 802 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 804 D Frau Luuk SPD 806 D Schwarz CDU/CSU 808 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 32 GO) 810 D Fragestunde — Drucksachen 10/137 vom 10. Juni 1983 und 10/148 vom 14. Juni 1983 — Bereitstellung finanzieller Mittel aus dem EG-Haushalt für die Opfer der beiden Hochwasserkatastrophen DringlAnfr 1 14.06.83 Drs 10/148 Frau Renger SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 729 B, C, D, 730A ZusFr Frau Renger SPD 729C, D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 729 D ZusFr Dr. Jens SPD 729 D Beendigung der Vernichtung junger Baumkulturen in Forstbaumschulen und Forstpflanzenbetrieben DringlAnfr 2, 3 14.06.83 Drs 10/148 Becker (Nienberge) SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 730B, 731 B, C, D, 732 A, B, C, D, 733 A, B, C, D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . 731 B, C, D ZusFr Frau Blunck SPD 731D, 733C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 732A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 732 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 732C ZusFr Frau Dr. Bard SPD . . . . 732D, 733A ZusFr Jungmann SPD 733 B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 733 D Verminderung des bürokratischen Auf- wands bei der Förderung von Berlinreisen MdlAnfr 1 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734 A, B, C, D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 734 B,C ZusFr Kuhlwein SPD 734 C Leistungen des Bundes und privater Unternehmen an die DDR im Jahre 1983 MdlAnfr 2 10.06.83 Drs 10/137 Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734D, 735B ZusFr Austermann CDU/CSU 735 B Vermeidung juristischer Verklausulierungen in Verordnungen im Interesse der Verständlichkeit auch für Nichtjuristen MdlAnfr 106, 107 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 735 C, D, 736A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 735 D Aufbau des BGS/See zur Kontrolle der Ölverschmutzung durch die Schiffahrt in der Nordsee MdlAnfr 3, 4 10.06.83 Drs 10/137 Jungmann SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 736 B, C, 737 A, B, C, D, 738A ZusFr Jungmann SPD 736D, 737A, C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 737 B ZusFr Frau Blunck SPD 737 C,D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 737 D Erweiterung des Personalbestands im Bundesinnenministerium, insbesondere nach 1986 MdlAnfr 5, 6 10.06.83 Drs 10/137 Kolbow SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 738 A, B, C ZusFr Kolbow SPD 738 B ZusFr Jungmann SPD 738 C Erhöhung des Schwefeldioxidvorkommens in der Luft durch hohe Radarbelastung und Konzentration von Mikrowellen MdlAnfr 7, 8 10.06.83 Drs 10/137 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 738D, 739 A, B, C, D, 740A ZusFr Menzel SPD 738D, 739A ZusFr Eigen CDU/CSU 739 A ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 739B ZusFr Dr. Linde SPD 739C ZusFr Berschkeit SPD 739C ZusFr Krey CDU/CSU 739 D Einführung des KOS-Verfahrens (Kondensations-, Oxydations-, Sorptions-Verfahren) zur Rauchgasentschwefelung MdlAnfr 9, 10 10.06.83 Drs 10/137 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 740 B, C, D, 741 A, B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 740 B, C, D, 741A ZusFr Frau Blunck SPD 741A Verbraucheraufklärung über die Umweltgefährdung quecksilberhaltiger Batterien MdlAnfr 13 10.06.83 Drs 10/137 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 741 B,D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 741 D Umweltgefährdung durch die Verbrennung der nach Basel verbrachten Dioxinrückstände MdlAnfr 14, 15 10.06.83 Drs 10/137 Offergeld SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . 742 A, B, C, D, 743A, B ZusFr Offergeld SPD 742 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 742 B ZusFr Frau Blunck SPD 742 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 743A ZusFr Dr. Linde SPD 743 B Anwendung des Verursacherprinzips bei den dem Bund entstandenen Kosten durch die Suche nach den Giftfässern von Seveso MdlAnfr 16, 17 10.06.83 Drs 10/137 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 743 B, C, D, 744A, B ZusFr Kuhlwein SPD 743C, 744 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 743D ZusFr Frau Blunck SPD 744 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 III Informationswert der Listen über Ordensverleihungen an ehemalige Kriegsteilnehmer vor 1945 MdlAnfr 19 10.06.83 Drs 10/137 Pauli SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 744 B, C, D ZusFr Pauli SPD 744C, D Rechtsextremistische Aktivitäten des Generalmajors a. D. Otto-Ernst Remer MdlAnfr 20 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 744 D Verhältnis der „Skinheads" zu neonazistischen Gruppen MdlAnfr 21 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 745 B,C ZusFr Krey CDU/CSU 745C Ziel des von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und dem Marxistischen Studentenbund Spartakus veranstalteten Festivals der Jugend MdlAnfr 22 10.06.83 Drs 10/137 Krey CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . . . 745D, 746A ZusFr Krey CDU/CSU 746 A Entlastung der mittelständischen Unternehmen von Bürokratie durch ein neues Statistikbereinigungsgesetz MdlAnfr 23, 24 10.06.83 Drs 10/137 Jung (Lörrach) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . 746 B, C, D, 747A ZusFr Jung (Lörrach) CDU/CSU . . 746 B, C, D ZusFr Frau Weyel SPD 746 C Überarbeitung der städtebaulichen und architektonischen Konzeption für die Museen des preußischen Kulturbesitzes MdlAnfr 25 10.06.83 Drs 10/137 Wartenberg (Berlin) SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 747 A, B, C ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . . . . 747 B,C Aussetzung der Sektsteuer zur Belebung des Absatzes von deutschem Wein MdlAnfr 26 10.06.83 Drs 10/137 Schartz (Trier) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 747D, 748 A,B ZusFr Schartz (Trier) CDU/CSU . . . 748A ZusFr Frau Weyel SPD 748 B Nächste Sitzung 811 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 812*A Anlage 2 Verringerung der Immissionen durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 11, 12 10.06.83 Drs 10/137 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* B Anlage 3 Fortschritte des Behinderten-Leistungssports seit 1980; Teilnahme deutscher Behindertensportler an den Olympischen Spielen der Behinderten 1984 MdlAnfr 18 10.06.83 Drs 10/137 Frau Steinhauer SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 691 13. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 6. Dr. von Bülow 17. 6. Dr. Engelsberger 17. 6. Ertl 16. 6. Glotz 17. 6. Hauck 17. 6. Jansen 17. 6. Lowack 17. 6. Saurin 17. 6. Spilker 17. 6. Spranger 16. 6. Tietjen 17. 6. Dr. Unland * 16. 6. Weiskirch (Olpe) 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 10/137 Fragen 11 und 12): In welchem Umfang und in welchem Zeitraum werden durch die vom Bundeskabinett am 23. April 1983 verabschiedete Großfeuerungsanlagen-Verordnung Verbesserungen der Immissionssituation bewirkt? Hält die Bundesregierung die durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung zu erwartenden Verbesserungen für ausreichend, und welche Verbesserungsvorschläge für die Beratungen der Großfeuerungsanlagen-Verordnung hat sie im Bundesrat gegebenenfalls eingebracht? Zu Frage 11: Mit der Großfeuerungsanlagen-Verordnung wird der Ausstoß von Luftschadstoffen aus Großfeuerungsanlagen, wie Staub, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid sowie Fluor- und Chlorverbindungen durch Emissionsgrenzwerte beschränkt. Bei Schwefeldioxid rechnet man damit, daß sich die jährliche Emissionsmenge, die 1978 bei ca. 3,5 Millionen Tonnen lag, um ungefähr 1,2 Millionen Tonnen verringert. In welchem Umfang sich diese Emissionsminderung in einer Verbesserung der Immissionssituation äußern wird, läßt sich nicht vorhersagen. Auf jeden Fall wird es großräumig zu einer Verbesserung der Immissionssituation kommen. Zu Frage 12: Der Bundesrat hat eine Reihe von Änderungsvorschlägen beschlossen, die in Anbetracht der umweltpolitischen Situation von der Bundesregierung mitgetragen werden. Das Bundeskabinett hat deshalb auf seiner Sitzung am 14. Juni 1983 den Bun- Anlagen zum Stenographischen Bericht desratsvorschlägen zugestimmt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um folgende Änderungen: a) Die Vollentschwefelung der Abgase sowohl aus neuen als auch aus alten Feuerungsanlagen wird ab einer Feuerungswärmeleistung von 300 MW anstatt bisher 400 MW verlangt; b) Altanlagen mit Feuerungswärmeleistungen von 100 bis 300 MW müssen ab 1. April 1983 die gleiche Teilentschwefelung ihrer Abgase vorsehen, wie sie für Neuanlagen ab Inkrafttreten der Verordnung verlangt werden; c) Für Feuerungsanlagen mit Kraft-WärmeKopplung gibt es bezüglich der Schwefeldioxidemissionsbegrenzung keine Sonderregelung; d) Die Pflicht zur Abgasentschwefelung betrifft auch kleinere Feuerungsanlagen, sofern sie in einem engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang stehen und in der Summe der Feuerungswärmeleistung die Regelungsschwelle überschreiten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage der Abgeordneten Frau Steinhauer (SPD) (Drucksache 10/137 Frage 18): Welche Fortschritte konnten für den Behindertenleistungssport seit 1980 (z. B. gleichberechtigte Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe und verstärkte Beteiligung an den Lotteriemitteln für den Sport) erreicht werden, und in welcher Weise will die Bundesregierung die finanzielle und sportliche Vorbereitung und Teilnahme von Behindertensportlern aus der Bundesrepublik Deutschland an den Olympischen Winter- und Sommerspielen der Behinderten 1984 in Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen? Die finanzielle Förderung von Vorhaben der Behindertensportverbände richtet sich grundsätzlich nach den gleichen Kriterien, die auch für die Förderung der anderen Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes maßgebend sind. Dabei werden selbstverständlich die Besonderheiten der Sportausübung durch Behinderte angemessen berücksichtigt. Für die finanzielle Unterstützung der Behindertensportverbände standen zur Verfügung: 1980: 508 600,- DM, 1981: 617 500,- DM, 1982: 661 200,- DM. Für 1983 ist eine Erhöhung auf die bisherige Höchstsumme von 752 000,- DM vorgesehen. Mit diesen Mitteln ist es möglich, eine angemessene Trainings- und Lehrgangsarbeit der Verbände zu finanzieren. Gleichzeitig ermöglicht die Bundesregierung den Organisationen des Behindertensports trotz einer Ausweitung der internationalen Wettkampfprogramme, leistungsstarke deutsche Mannschaften zu entsenden. Hinsichtlich der sozialen Unterstützung von behinderten Leistungssportlern konnte inzwischen er- 814* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 reicht werden, daß seit 1982 vier Angehörige des Deutschen Behinderten-Sportverbands mit Förderleistungen in Form von Studienbeihilfen, Fahrkostenersatz und Materialbeihilfen unterstützt werden. Weitere drei Spitzensportler des DSB erhalten seit 1983 Verdienstausfallentschädigungen. Die Vorbereitung und Teilnahme von Sportlern des Deutschen Behinderten-Sportverbands an den Olympischen Spielen 1984 in Österreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sichergestellt. Die Bundesregierung finanziert im Rahmen der Jahresplanung der Behindertensportverbände die erforderliche Vorbereitung in Form von Lehrgängen und Wettkämpfen. Auch die Kosten der Entsendung zu den Olympischen Winterspielen mit 100 000 DM und zu den Sommerspielen in den Vereinigten Staaten mit rd. 300 000 DM werden voll abgedeckt. Insgesamt ist sichergestellt, daß der Leistungssport der Behinderten auch in Zukunft durch die Bundesregierung so gefördert wird, daß die Behindertensportverbände ihre umfangreichen Programme angemessen erfüllen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heiner Geißler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir kennen diese, ich will nicht sagen,
    Praktiken, aber auf jeden Fall die Praxis, jemanden nicht mehr zu Wort kommen zu lassen, aus einer ganzen Reihe von anderen Veranstaltungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte nur sagen: jemanden zum Schweigen zu bringen, jemanden zum Schweigen bringen zu wollen, z. B. durch Schreien, durch psychische Gewalt, das sind totalitäre Praktiken. Das ist meine Meinung.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Horn [SPD])

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn Sie von der Bergpredigt sprechen, dann müssen Sie das gesamte Christentum nehmen. Niemand ist gezwungen, im Sinne des Christentums zu glauben und das Evangelium ernst zu nehmen, wenn aber jemand die Bergpredigt ernst nimmt, dann muß er auch die andere christliche Wahrheit ernst nehmen und zur Kenntnis nehmen — das hat etwas mit dem Pazifismus zu tun —, daß es nämlich das real existierende Böse gibt, und zwar nicht nur im einzelnen Menschen und zwischen den einzelnen Menschen,

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    sondern, weil es sich um Menschen handelt, auch zwischen den Völkern und Staaten. Deswegen kann und muß es ein Ausdruck und eine Verpflichtung der Nächstenliebe sein, unrechte Gewalt von anderen Menschen abzuhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Im Hirtenwort der Bischöfe heißt es:


    (Schily [GRÜNE]: In welchem?)

    So ist aber das Wort „Leistet dem, der euch Böses tut, keinen Widerstand" kein neues radikales Gesetz, aus dem für das Handeln des einzelnen und des Staates unter allen Umständen ein Verzicht auf Anwendung von Gewalt abzuleiten wäre. Wo ein solcher Verzicht auf Kosten des Wohles anderer, zumal dritter geht, kann es sogar gegen die Absicht Jesu sein. In seinem Namen haben Christen um der Nächstenliebe willen zugunsten von Armen, Schutzbedürftigen und Entrechteten deren Unterdrückern wirksam entgegenzutreten.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin davon überzeugt, es gehört zu unserer Verpflichtung auf Grund der Forderung der Nächstenliebe, unrechte Gewalt von denen abzuwenden, für die wir verantwortlich sind, im Innern wie nach außen.

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    Ich sage, ich habe Respekt vor jedem, der von der Bergpredigt zum Pazifismus kommt. Wir müssen uns aber jenen widersetzen, die aus der Bergpredigt nur das herauslesen, was ihnen politisch in den Kram paßt. Denen muß man sich widersetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn, dann gilt schon das ganze Christentum. Ich
    halte es z. B. für unglaubwürdig, wenn Ostermarschierer Abrüstung fordern und gleichzeitig Geld



    Bundesminister Dr. Geißler
    für Waffen in El Salvador sammeln. Das halte ich für unglaubwürdig.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Franz Alt hat sich vor den Ostermarschierern zu Ostern im Zeichen des Friedens für den Schutz des ungeborenen Lebens eingesetzt;

    (Zuruf des Abg. Gansel [SPD])

    er ist dafür von Teilen der Ostermarschierer ausgepfiffen worden. Ich halte es für unglaubwürdig, gegen Gewaltanwendung zu demonstrieren und Gewalt gegen ungeborenes Leben hinzunehmen. Beides zusammen geht nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die halbe Bergpredigt ist keine Bergpredigt. Wer sich für Abrüstung und den Abbau von Gewalt in der Welt einsetzt, der darf eben auch nicht schweigen zu Mauer, Schießbefehl und Todesanlagen mitten in Deutschland. Beides gehört zusammen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir dürfen nicht schweigen — dies ist richtig — zur sozialen Ungerechtigkeit auf der ganzen Welt. Das geht auch nicht. Wer sich auf die Bergpredigt beruft, der muß sich genauso für die Bekämpfung des Hungers in der Welt einsetzen. Wir hier in der Bundesrepublik Deutschland können uns nicht mit der Tatsache zufriedengeben, daß die Bundesrepublik Deutschland mehr Entwicklungshilfe leistet als der gesamte Ostblock zusammen.
    Die Bergpredigt verlangt von uns allerdings,

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    daß wir uns in der Erkenntnis der Existenz des Unrechts und des Bösen selber freihalten vom Denken an Vergeltung, daß wir Konflikte friedlich lösen und die Zusammenarbeit auch mit dem Gegner anstreben und zu Verhandlungen und zu Verträgen immer bereit sind. Und dies hat auch zur Folge — das ist ein klarer Satz, den der Bundesverteidigungsminister heute morgen gesagt hat —: Die Bundesregierung, wir Christliche Demokraten, wollen keine militärische Überlegenheit, sondern wir wollen Gleichgewicht. Wir wollen stark sein, aber wir wollen keine militärische Überlegenheit.
    Noch zum Doppelbeschluß der NATO, weil immer wieder die Behauptung aufgestellt worden ist, wir, die Bundesregierung, würden sagen: „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen". Es wird gefragt: Ja, warum wollt ihr dann im Herbst neue Raketen aufstellen? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? — Der NATO-Doppelbeschluß war von Anfang an nichts anderes als ein Fahrplan zur Abrüstung. Und wenn die Verhandlungen in Genf so ausgehen, wie wir es von Anfang an beabsichtigt haben, wie es der Westen von Anfang an gewollt hat, dann wird es am Ende dieser Verhandlungen nicht mehr Waffen in Europa geben, sondern weniger Raketen in Europa.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deswegen stimmt beides zusammen: unser Einsatz und unser Eintreten für den NATO-Doppelbeschluß und gleichzeitig für die Forderung: „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen".
    Ich habe über das Kernproblem unserer moralischen Auseinandersetzung gesprochen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Das haben Sie nicht!)

    — Sie haben mich j a nicht einmal bei diesem Punkt ausreden lassen. Es ist doch fast nicht möglich gewesen, eine schwierige, eine zentrale Frage, eine Frage, mit der sich Millionen von Menschen beschäftigen, und zwar auf Grund moralischer Überlegungen, die Frage nämlich, was wir in dieser Grenzsituation tun, zu welcher Entscheidung wir kommen können, hier in Ruhe zu erörtern. Aber ich habe meine und unsere Position hier dargelegt.
    Ich behaupte auf der Basis dessen, was ich gesagt habe, und mit dieser Erkenntnis, daß in dieser moralischen Grenzsituation ein Christ aus voller Überzeugung und im Geist der Bergpredigt j a sagen kann zu unserer Verteidigungspolitik, konkret auch zum NATO-Doppelbeschluß.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von den GRÜNEN: Nein!)

    — Daß Sie „nein" sagen, beweist wiederum, daß Sie nicht bereit sind, in einer friedlichen Diskussion, in einer friedlichen Auseinandersetzung den Weg zu beschreiten,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    der darin besteht, daß wir miteinander ringen, auf welche Weise wir dieses Ziel des Friedens am besten sichern können.

    (Schneider [Berlin] [GRÜNE]: Nehmen Sie mal die Bibel zu dieser Frage!)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich als abschließende Bemerkung noch etwas zu den konkreten Folgerungen sagen, die wir in der öffentlichen Diskussion, zum Teil auch hier im Parlament zu erörtern haben werden. Es ist vom Widerstandsrecht und von der demokratischen Legitimation die Rede.
    Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
    Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Behaupten Sie!)

    — Ich zitiere hier das Grundgesetz. Das Grundgesetz sagt weiter — und das müssen Sie zur Kenntnis nehmen —:
    Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung,
    — also dem Deutschen Bundestag — der vollziehenden Gewalt,
    — also der deutschen Bundesregierung — und der Rechtsprechung
    — also zum Beispiel dem Bundesverfassungsgericht —ausgeübt.



    Bundesminister Dr. Geißler
    Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
    Und jetzt fährt das Grundgesetz fort:
    Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, ...

    (Schily [GRÜNE]: Art. 26 des Grundgesetzes, Herr Dr. Geißler!)

    Ein Recht zum Widerstand gibt es daher nicht gegen den Deutschen Bundestag, nicht gegen die deutsche Bundesregierung,

    (Zuruf von den GRÜNEN: Gegen den Geißler!)

    nicht gegen die freiheitlich-rechtsstaatliche Ordnung, sondern Widerstand gibt es nur zum Schutze dieser Ordnung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Die Bundesregierung ist in der Frage des Widerstandsrechts einer Meinung mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Widerstand gilt es gegen diejenigen zu leisten, die ihre Minderheitenmeinung durch eine Beugung der Verfassung der Mehrheit mit Gewalt aufzwingen wollen. Dagegen ist Widerstand zu leisten.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Weitere Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Ich füge als letztes hinzu: Die Bundesregierung verfügt auch über die unmittelbare politische Legitimation für ihre Entscheidungen im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses. Am 6. März wußte jeder Wähler, daß die Christlich Demokratische Union, die Christlich-Soziale Union und die Freie Demokratische Partei für die Verwirklichung des NATO- Doppelbeschlusses eintreten würden. Fraglich war dies allenfalls bei den Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten haben einen Wahlkampf um die Raketen geführt, und sie haben diesen Wahlkampf verloren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben für unsere Politik der umfassenden und kontrollierten Abrüstung im Rahmen des NATO- Doppelbeschlusses auch die Legitimation durch den Wähler. Wir brauchen keine neue Volksbefragung. Die Volksabstimmung war am 6. März 1983.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und Beifall der FDP — Zuruf von den GRÜNEN: Raketenchrist! — Weitere Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Scheer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Scheer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich hatte und habe noch vor, auf die Äußerungen des Bundesministers Wörner von heute vormittag einzugehen. Dennoch wird es besonders notwendig sein, ausführlich auf die Dinge einzugehen, die Herr Geißler soeben vorgetragen hat. Das wird mein Kollege Ehmke nachher noch tun. Trotzdem kann ich das nicht ohne weiteres ohne Übergang einfach auf sich beruhen lassen und will auch von mir aus zwei Sätze dazu sagen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist aber wenig!)

    Herr Geißler hat von „geistiger Führung" gesprochen und vor „geistiger Verwirrung" gewarnt. Ich sage das folgende nicht, um hier eine zusätzliche Polemik in die Debatte zu bringen. Ich selbst bin wahrscheinlich im strengen Sinne kein Pazifist; aber ich sage, daß es diesem Lande gutgetan hätte, wenn es in früheren Jahrzehnten mehr Pazifisten als Nazis und Militaristen in Deutschland gegeben hätte.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der FDP)

    Ich sagte dies soeben, um einen Beitrag zur geistigen Entwirrung zu leisten.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Geistige Verwirrung, Herr Geißler, besteht auch dann, wenn man auf der einen Seite nach außen hin so tut, als mache man sich Sorgen um den Gebrauch von Begriffen, auf der anderen Seite aber tatsächlich — und das nicht nur heute — eine gezielte

    (Horn [SPD]: So ist es!)

    geistige Spaltung des Volkes mit nahezu kriegswissenschaftlich ausgesuchten verunglimpfenden Begriffen betreibt.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Und geistige Verwirrung ist es wohl auch, wenn man Gesinnungsethik und Verantwortungsethik so gegenüberstellt. Herr Geißler, nach meiner Überzeugung gibt es keine Verantwortung ohne Gesinnung.

    (Erneuter Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wenn wir schon davon sprechen, daß Begriffe klar sein müssen, und wir heute über Abrüstung, über ihre Verhandlungen und ihre Chancen sprechen, dann ist es wohl wesentlich, daß wir auch hierbei sehr stark darauf aufpassen, gerade, wenn es um geistige Führung geht, daß nicht — insbesondere in der jüngeren Generation, aber auch darüber hinaus — der Verdacht weiterkeimt, daß von Abrüstung geredet werde, die tatsächliche Sachlage aber insgeheim auf Aufrüstung zielt. Das ist eines der Probleme, mit denen wir es heute zu tun haben, gerade, wenn es um die Glaubwürdigkeit von Begriffen geht. Wir müssen uns damit auseinandersetzen.
    Deswegen — damit komme ich auf Herrn Wörner und das, was heute vormittag auch von Bundesminister Genscher gesagt worden ist — ist es von großer Bedeutung, daß wir uns, wenn wir uns über Abrüstungsfragen unterhalten, nicht nur auf einseitige Schuldzuweisungen und auf einseitiges Fingerstrecken verlassen und damit im Grunde genom-



    Dr. Scheer
    men die tatsächlichen Dinge und Verantwortlichkeiten vernebeln. Ich will ein Beispiel dazu nennen. Es ist angemahnt worden, auch von der Bundesregierung — das halte ich für richtig — die Notwendigkeit eines umfassenden Teststoppabkommens. Schauen wir uns aber die jetzt 20jährigen Bemühungen an: Die Verantwortung dafür, daß es seit 1963 immer noch nicht zu einem Teststoppabkommen gekommen ist, liegt sicherlich nicht allein bei der östlichen Seite;

    (Beifall des Abg. Duve [SPD])

    denn es geht bei diesem Teststoppabkommen um Kontrollen. Das hat damals ein umfassendes Teststoppabkommen verhindert. Heute sind die Techniken so weit, daß man solche ausführlichen Kontrollen an Ort und Stelle nicht mehr braucht; trotzdem gibt es kein umfassendes Abkommen. Es gibt dieses Abkommen doch wohl auch deshalb nicht, weil man nach wie vor — auch auf westlicher Seite —, Zeit haben will, um bestimmte weitere, neue nukleare Waffensysteme auszuprobieren. Wenn das dann der Sachverhalt ist, dann reicht eben die Überschrift „Wir wollen ein umfassendes Teststoppabkommen" nicht aus, sondern dann keimt der Verdacht, daß möglicherweise das Gegenteil geplant ist.
    Wir haben heute früh Wert darauf gelegt — durch die Ausführungen vom Kollegen Bahr —, daß es bei den umfassenden Kriterien bleibt, die 1979 zum NATO-Doppelbeschluß geführt haben. Wir haben ihn als ein Instrument verstanden, die Entspannungspolitik in den 80er Jahren fortzusetzen zu einer Rüstungskontrollpolitik, an der es, zumindest auf Europa bezogen, in den 70er Jahren in der Tat noch mangelte. Wesentliche Punkte für uns waren dabei: eine europäische nukleare Rüstungskontrolle im Rahmen der globalen Stabilität; wohlgemerkt nicht ein gesondertes regionales Gleichgewicht. Ein zweites wichtiges Kriterium war die Grundlage des Harmel-Berichts: Fortsetzung der Entspannung mit Rüstungskontrollen. Die dritte Grundlage war das SALT-II-Abkommen, und zwar nicht nur der Text — ich komme gleich noch darauf zu sprechen —, sondern der gesamte SALT-II-Rahmen, wie er im Sommer 1979 verabschiedet und vereinbart worden war. Der vierte Punkt war der Verhandlungsvorbehalt.
    Herr Minister Wörner, wenn Sie schon an frühere Dinge erinnern, die noch von der sozialliberalen Koalition gemacht worden sind — das ist etwas müßig, weil wir inzwischen andere Entwicklungen haben und Politik auch ein Resultat von Entwicklungen und Erfahrungen ist, die man dabei gemacht hat —, dann kann man auch daran erinnern, wie etwa Strauß den NATO-Doppelbeschluß wegen seines Verhandlungsteils als Geburtsfehler bezeichnet hat oder wie Sie selbst, Herr Wörner, noch 1979 den Verhandlungsteil für problematisch gehalten haben. Ich will Ihnen das nicht noch im nachhinein vorhalten. Nur hätten Sie im folgenden den Doppelbeschluß in seinem gesamten Rahmen tatsächlich übernehmen oder sich entsprechend dafür einsetzen müssen. Die Frage ist aber, ob dies tatsächlich so der Fall ist.
    Ich sehe im Moment die Gefahr, daß bei der Art und Weise, wie wir über den Doppelbeschluß diskutieren, er isoliert betrachtet wird, als mache er Politik aus sich selbst heraus, und daß das Handeln, das politische Handeln, und die tatsächliche Zielsetzung der Handelnden, die ja das eigentlich Wesentliche sind, dabei zu sehr außen vor bleiben. Und darum geht es aber. Wie wurde in den letzten Jahren auf der Grundlage dieses Beschlusses gehandelt?