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ID1001302000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 691 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 Genscher, Bundesminister AA . 691 B, 780 B Bahr SPD 698 B, 787 D Rühe CDU/CSU 706 B Bastian GRÜNE 712A Ronneburger FDP 715D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 719D Kolbow SPD 748 C Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 752 D Dr. Scheer SPD 764 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 767 C Frau Kelly GRÜNE 768A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 771 B Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 781 C Dr. Dregger CDU/CSU 783 C Mischnick FDP 785A Schily GRÜNE 787 B Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortiger Stopp der Türkeihilfe — Drucksache 10/107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Türkei — Drucksache 10/149 — Reents GRÜNE 789 D Dr. Althammer CDU/CSU 792 B Voigt (Frankfurt) SPD 795 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 799A Schneider (Berlin) GRÜNE 801 B Möllemann, Staatsminister AA 802 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 804 D Frau Luuk SPD 806 D Schwarz CDU/CSU 808 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 32 GO) 810 D Fragestunde — Drucksachen 10/137 vom 10. Juni 1983 und 10/148 vom 14. Juni 1983 — Bereitstellung finanzieller Mittel aus dem EG-Haushalt für die Opfer der beiden Hochwasserkatastrophen DringlAnfr 1 14.06.83 Drs 10/148 Frau Renger SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 729 B, C, D, 730A ZusFr Frau Renger SPD 729C, D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 729 D ZusFr Dr. Jens SPD 729 D Beendigung der Vernichtung junger Baumkulturen in Forstbaumschulen und Forstpflanzenbetrieben DringlAnfr 2, 3 14.06.83 Drs 10/148 Becker (Nienberge) SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 730B, 731 B, C, D, 732 A, B, C, D, 733 A, B, C, D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . 731 B, C, D ZusFr Frau Blunck SPD 731D, 733C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 732A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 732 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 732C ZusFr Frau Dr. Bard SPD . . . . 732D, 733A ZusFr Jungmann SPD 733 B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 733 D Verminderung des bürokratischen Auf- wands bei der Förderung von Berlinreisen MdlAnfr 1 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734 A, B, C, D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 734 B,C ZusFr Kuhlwein SPD 734 C Leistungen des Bundes und privater Unternehmen an die DDR im Jahre 1983 MdlAnfr 2 10.06.83 Drs 10/137 Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734D, 735B ZusFr Austermann CDU/CSU 735 B Vermeidung juristischer Verklausulierungen in Verordnungen im Interesse der Verständlichkeit auch für Nichtjuristen MdlAnfr 106, 107 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 735 C, D, 736A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 735 D Aufbau des BGS/See zur Kontrolle der Ölverschmutzung durch die Schiffahrt in der Nordsee MdlAnfr 3, 4 10.06.83 Drs 10/137 Jungmann SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 736 B, C, 737 A, B, C, D, 738A ZusFr Jungmann SPD 736D, 737A, C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 737 B ZusFr Frau Blunck SPD 737 C,D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 737 D Erweiterung des Personalbestands im Bundesinnenministerium, insbesondere nach 1986 MdlAnfr 5, 6 10.06.83 Drs 10/137 Kolbow SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 738 A, B, C ZusFr Kolbow SPD 738 B ZusFr Jungmann SPD 738 C Erhöhung des Schwefeldioxidvorkommens in der Luft durch hohe Radarbelastung und Konzentration von Mikrowellen MdlAnfr 7, 8 10.06.83 Drs 10/137 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 738D, 739 A, B, C, D, 740A ZusFr Menzel SPD 738D, 739A ZusFr Eigen CDU/CSU 739 A ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 739B ZusFr Dr. Linde SPD 739C ZusFr Berschkeit SPD 739C ZusFr Krey CDU/CSU 739 D Einführung des KOS-Verfahrens (Kondensations-, Oxydations-, Sorptions-Verfahren) zur Rauchgasentschwefelung MdlAnfr 9, 10 10.06.83 Drs 10/137 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 740 B, C, D, 741 A, B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 740 B, C, D, 741A ZusFr Frau Blunck SPD 741A Verbraucheraufklärung über die Umweltgefährdung quecksilberhaltiger Batterien MdlAnfr 13 10.06.83 Drs 10/137 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 741 B,D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 741 D Umweltgefährdung durch die Verbrennung der nach Basel verbrachten Dioxinrückstände MdlAnfr 14, 15 10.06.83 Drs 10/137 Offergeld SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . 742 A, B, C, D, 743A, B ZusFr Offergeld SPD 742 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 742 B ZusFr Frau Blunck SPD 742 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 743A ZusFr Dr. Linde SPD 743 B Anwendung des Verursacherprinzips bei den dem Bund entstandenen Kosten durch die Suche nach den Giftfässern von Seveso MdlAnfr 16, 17 10.06.83 Drs 10/137 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 743 B, C, D, 744A, B ZusFr Kuhlwein SPD 743C, 744 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 743D ZusFr Frau Blunck SPD 744 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 III Informationswert der Listen über Ordensverleihungen an ehemalige Kriegsteilnehmer vor 1945 MdlAnfr 19 10.06.83 Drs 10/137 Pauli SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 744 B, C, D ZusFr Pauli SPD 744C, D Rechtsextremistische Aktivitäten des Generalmajors a. D. Otto-Ernst Remer MdlAnfr 20 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 744 D Verhältnis der „Skinheads" zu neonazistischen Gruppen MdlAnfr 21 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 745 B,C ZusFr Krey CDU/CSU 745C Ziel des von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und dem Marxistischen Studentenbund Spartakus veranstalteten Festivals der Jugend MdlAnfr 22 10.06.83 Drs 10/137 Krey CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . . . 745D, 746A ZusFr Krey CDU/CSU 746 A Entlastung der mittelständischen Unternehmen von Bürokratie durch ein neues Statistikbereinigungsgesetz MdlAnfr 23, 24 10.06.83 Drs 10/137 Jung (Lörrach) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . 746 B, C, D, 747A ZusFr Jung (Lörrach) CDU/CSU . . 746 B, C, D ZusFr Frau Weyel SPD 746 C Überarbeitung der städtebaulichen und architektonischen Konzeption für die Museen des preußischen Kulturbesitzes MdlAnfr 25 10.06.83 Drs 10/137 Wartenberg (Berlin) SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 747 A, B, C ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . . . . 747 B,C Aussetzung der Sektsteuer zur Belebung des Absatzes von deutschem Wein MdlAnfr 26 10.06.83 Drs 10/137 Schartz (Trier) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 747D, 748 A,B ZusFr Schartz (Trier) CDU/CSU . . . 748A ZusFr Frau Weyel SPD 748 B Nächste Sitzung 811 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 812*A Anlage 2 Verringerung der Immissionen durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 11, 12 10.06.83 Drs 10/137 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* B Anlage 3 Fortschritte des Behinderten-Leistungssports seit 1980; Teilnahme deutscher Behindertensportler an den Olympischen Spielen der Behinderten 1984 MdlAnfr 18 10.06.83 Drs 10/137 Frau Steinhauer SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 691 13. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 6. Dr. von Bülow 17. 6. Dr. Engelsberger 17. 6. Ertl 16. 6. Glotz 17. 6. Hauck 17. 6. Jansen 17. 6. Lowack 17. 6. Saurin 17. 6. Spilker 17. 6. Spranger 16. 6. Tietjen 17. 6. Dr. Unland * 16. 6. Weiskirch (Olpe) 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 10/137 Fragen 11 und 12): In welchem Umfang und in welchem Zeitraum werden durch die vom Bundeskabinett am 23. April 1983 verabschiedete Großfeuerungsanlagen-Verordnung Verbesserungen der Immissionssituation bewirkt? Hält die Bundesregierung die durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung zu erwartenden Verbesserungen für ausreichend, und welche Verbesserungsvorschläge für die Beratungen der Großfeuerungsanlagen-Verordnung hat sie im Bundesrat gegebenenfalls eingebracht? Zu Frage 11: Mit der Großfeuerungsanlagen-Verordnung wird der Ausstoß von Luftschadstoffen aus Großfeuerungsanlagen, wie Staub, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid sowie Fluor- und Chlorverbindungen durch Emissionsgrenzwerte beschränkt. Bei Schwefeldioxid rechnet man damit, daß sich die jährliche Emissionsmenge, die 1978 bei ca. 3,5 Millionen Tonnen lag, um ungefähr 1,2 Millionen Tonnen verringert. In welchem Umfang sich diese Emissionsminderung in einer Verbesserung der Immissionssituation äußern wird, läßt sich nicht vorhersagen. Auf jeden Fall wird es großräumig zu einer Verbesserung der Immissionssituation kommen. Zu Frage 12: Der Bundesrat hat eine Reihe von Änderungsvorschlägen beschlossen, die in Anbetracht der umweltpolitischen Situation von der Bundesregierung mitgetragen werden. Das Bundeskabinett hat deshalb auf seiner Sitzung am 14. Juni 1983 den Bun- Anlagen zum Stenographischen Bericht desratsvorschlägen zugestimmt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um folgende Änderungen: a) Die Vollentschwefelung der Abgase sowohl aus neuen als auch aus alten Feuerungsanlagen wird ab einer Feuerungswärmeleistung von 300 MW anstatt bisher 400 MW verlangt; b) Altanlagen mit Feuerungswärmeleistungen von 100 bis 300 MW müssen ab 1. April 1983 die gleiche Teilentschwefelung ihrer Abgase vorsehen, wie sie für Neuanlagen ab Inkrafttreten der Verordnung verlangt werden; c) Für Feuerungsanlagen mit Kraft-WärmeKopplung gibt es bezüglich der Schwefeldioxidemissionsbegrenzung keine Sonderregelung; d) Die Pflicht zur Abgasentschwefelung betrifft auch kleinere Feuerungsanlagen, sofern sie in einem engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang stehen und in der Summe der Feuerungswärmeleistung die Regelungsschwelle überschreiten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage der Abgeordneten Frau Steinhauer (SPD) (Drucksache 10/137 Frage 18): Welche Fortschritte konnten für den Behindertenleistungssport seit 1980 (z. B. gleichberechtigte Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe und verstärkte Beteiligung an den Lotteriemitteln für den Sport) erreicht werden, und in welcher Weise will die Bundesregierung die finanzielle und sportliche Vorbereitung und Teilnahme von Behindertensportlern aus der Bundesrepublik Deutschland an den Olympischen Winter- und Sommerspielen der Behinderten 1984 in Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen? Die finanzielle Förderung von Vorhaben der Behindertensportverbände richtet sich grundsätzlich nach den gleichen Kriterien, die auch für die Förderung der anderen Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes maßgebend sind. Dabei werden selbstverständlich die Besonderheiten der Sportausübung durch Behinderte angemessen berücksichtigt. Für die finanzielle Unterstützung der Behindertensportverbände standen zur Verfügung: 1980: 508 600,- DM, 1981: 617 500,- DM, 1982: 661 200,- DM. Für 1983 ist eine Erhöhung auf die bisherige Höchstsumme von 752 000,- DM vorgesehen. Mit diesen Mitteln ist es möglich, eine angemessene Trainings- und Lehrgangsarbeit der Verbände zu finanzieren. Gleichzeitig ermöglicht die Bundesregierung den Organisationen des Behindertensports trotz einer Ausweitung der internationalen Wettkampfprogramme, leistungsstarke deutsche Mannschaften zu entsenden. Hinsichtlich der sozialen Unterstützung von behinderten Leistungssportlern konnte inzwischen er- 814* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 reicht werden, daß seit 1982 vier Angehörige des Deutschen Behinderten-Sportverbands mit Förderleistungen in Form von Studienbeihilfen, Fahrkostenersatz und Materialbeihilfen unterstützt werden. Weitere drei Spitzensportler des DSB erhalten seit 1983 Verdienstausfallentschädigungen. Die Vorbereitung und Teilnahme von Sportlern des Deutschen Behinderten-Sportverbands an den Olympischen Spielen 1984 in Österreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sichergestellt. Die Bundesregierung finanziert im Rahmen der Jahresplanung der Behindertensportverbände die erforderliche Vorbereitung in Form von Lehrgängen und Wettkämpfen. Auch die Kosten der Entsendung zu den Olympischen Winterspielen mit 100 000 DM und zu den Sommerspielen in den Vereinigten Staaten mit rd. 300 000 DM werden voll abgedeckt. Insgesamt ist sichergestellt, daß der Leistungssport der Behinderten auch in Zukunft durch die Bundesregierung so gefördert wird, daß die Behindertensportverbände ihre umfangreichen Programme angemessen erfüllen können.
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    Rede von Gert Bastian


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Ausführungen des Bundesaußenministers erinnern leider an ein bekanntes Buch mit dem Titel „Im Westen nichts Neues".

    (Zuruf von der FDP: Das ist auch nicht sehr originell!)

    Das gilt in zweierlei Hinsicht: erstens, weil wiederum nur auf die wirklich nicht mehr originellen Bekenntnisse zur NATO und zur deutsch-amerikanischen Freundschaft, auf die Beschwörung der angeblichen konventionellen Überlegenheit der Sowjetunion und ihrer permanenten Aggressivität und natürlich auch auf die angeblich zur Nachrüstung der NATO zwingende angebliche Vorrüstung der Sowjetunion zurückgegriffen wurde, anstatt endlich einmal etwas konstruktives Neues anzubieten.
    Zweitens bietet sich die Parallele zu diesem Buchtitel an, weil auch die Trostlosigkeit des von Remarque beschriebenen Kriegsalltags große Ähnlichkeit mit der Trostlosigkeit einer Außen- und Sicherheitspolitik aufweist, die längst zur Unsicherheitspolitik mißraten ist

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    und darum einschneidende Korrekturen erfordert, soll der Weg bergab, auf dem wir uns leider befinden, nicht tatsächlich in den Abgrund führen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Trostlos sind Ihre Sprüche!)

    — Geschenkt.
    Nur in einem Punkt ist dem Außenminister vorbehaltlos zuzustimmen: Frankreich gehört tatsächlich zur NATO. Das brauchte allerdings nicht erst die Pariser Konferenz zu bestätigen. Wenn auch der Herr Außenminister jetzt davon überzeugt ist, gibt es ja sicher keinen Grund mehr, das französische Militärpotential auf der Seite der NATO unberücksichtigt zu lassen, wie das bisher in Genf leider immer noch geschieht.
    In allen anderen Ausführungen fordert der Bundesaußenminister allerdings unseren schärfsten Widerspruch heraus. Geradezu makaber ist es jedoch, wenn er unter Hinweis auf Genf von Abrüstungsverhandlungen spricht, da doch längst offenkundig ist, daß die amerikanische Verhandlungsposition nicht dazu bestimmt ist, eine Abrüstung durch den beiderseitigen Abbau jetzt existierender eurostrategischer Mittelstreckenwaffen zu erreichen, sondern sehr viel mehr den Zweck verfolgt — das gilt leider auch für die sogenannte Zwischenlösung vom März dieses Jahres —, die Verhandlungen in Genf zum Mißerfolg zu bringen, um die eigenen Rüstungsprogramme ungehindert in Angriff nehmen zu können.

    (Eigen [CDU/CSU]: Unverschämtheit!)

    Die gleiche Unaufrichtigkeit liegt leider dem gesamten Prozeß der sogenannten Nachrüstung zugrunde.

    (Zuruf des Abg. Kolb [CDU/CSU])

    Das beginnt schon mit der Behauptung, mit der Aufstellung von SS-20-Raketen, die die seit 20 Jahren auf der anderen Seite vorhandenen SS-4- und SS-5-Systeme seit dem Ende der 70er Jahre abzulösen begonnen haben, sei eine neue Qualität nuklearer Bedrohung nach Europa gekommen, die die westeuropäischen Länder einer zunehmenden Erpreßbarkeit aussetzte. Die Tatsachen belegen das Gegenteil. Ich wundere mich eigentlich, daß Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, die Fakten, die erhältlich sind — Sie brauchen nur die Weißbücher der Bundesregierung aus der damaligen Zeit nachzulesen — so wenig zur Kenntnis nehmen, daß Sie heute immer noch von dieser Erpreßbarkeit ausgehen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Niemand hat bisher ausgeführt, wie diese Erpreßbarkeit eigentlich aussehen soll und wie sie von dem Erpressenden, ohne mit dem Selbstmord bezahlt zu werden, in die Wege geleitet werden soll.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Allein daran ist schon meßbar, daß es diese Erpreßbarkeit gar nicht gibt. Erpressung ist nur dann möglich und erfolgreich, wenn der, der sie unternimmt, eine Chance hat, mit dem Leben davonzukommen und Erfolg zu haben. Wie soll das denn sein, wie soll die Sowjetunion mit der Androhung des Einsatzes ihrer SS-20-Raketen erpressen können, wenn sie sich einem westlichen Vergeltungspotential gegenübersieht, das die Chance davonzukommen überhaupt nicht erkennen läßt?
    Die zweite Schwäche der Argumentation in der sogenannten Nachrüstungsfrage liegt darin, daß die Unterscheidung zwischen strategischen Nuklearpotentialen und eurostrategischen Nuklearpotentialen extrem künstlich ist und an den Realitäten vorbeiführt. Auch der SALT-II-Vertrag, der in den Vereinigten Staaten noch nicht einmal ratifiziert worden ist, hat an der Künstlichkeit dieser Unterscheidung nichts geändert und ändert auch nichts daran, daß jede strategische Waffe, gleich, ob auf dem Land stationiert oder auf U-Booten untergebracht, jeden Punkt in den europäischen Ländern, im Osten wie im Westen, erreichen kann und natürlich auch eine Bedrohung darstellt, so daß es auf die zusätzliche Bedrohung durch eurostrategische Systeme in der Form, wie Sie das darstellen, als ob damit eine ganz



    Bastian
    neue Situation geschaffen worden wäre, überhaupt nicht ankommt.
    Wie künstlich diese Unterscheidung zwischen strategischen und eurostrategischen Waffen ist, zeigt schon die Tatsache, daß aus dem strategischen U-Boot-Potential der Vereinigten Staaten eine erkleckliche Zahl von Poseidon-Raketen abgezweigt und dem NATO-Oberkommando in Europa für die Zielplanung und für den eventuellen Einsatz auf dem europäischen Kriegsschauplatz zur Verfügung gestellt worden sind, wovon Sie leider meist auch nichts hören lassen, obwohl natürlich auch damit das westliche Drohpotential „in und für Europa" in einer Weise verstärkt worden ist, daß jede Vorstellung, es müsse der sowjetischen SS 20 erst durch Nachrüstung etwas entgegengesetzt werden, von vornherein zur Utopie gestempelt wird.
    Aber auch ein Vergleich der Waffensysteme, um die es sich hier handelt, zeigt, daß die Gleichsetzung, SS 20 dort erfordert Pershing II und Marschflugkörper bei uns, unzulässig und so nicht haltbar ist. Sie sprechen immer von einer neuen Qualität der Bedrohung, die durch die SS 20 gekommen wäre, aber tatsächlich kann die Sowjetunion mit noch so vielen SS-20-Raketen — das gilt auch, wenn sie so töricht wäre, den Bestand zu vervierfachen — nichts anderes als das tun, was sie mit SS-4- und SS-5-Raketen schon seit zwei Jahrzehnten hätte machen können, nämlich Westeuropa in ein nukleares Trümmerfeld zu verwandeln, sollte sie diese Raketen abfeuern.
    Da müssen Sie doch fragen: Warum ist es zu diesem Abfeuern nicht gekommen? Wenn Sie schon den guten Willen auf der anderen Seite ohnehin nicht unterstellen wollen, wenn Sie davon ausgehen, daß nur Abschreckung das Abfeuern von Raketen auf der anderen Seite verhindert und in der Vergangenheit verhindert hat, können Sie nicht an der Tatsache vorbeigehen, daß im Westen in all dieser Zeit natürlich Vergeltungspotentiale bereitgestanden haben, die jede Chance genommen haben, den Westen mit SS-4-, SS-5- und später SS-20-Raketen angreifen zu können, ohne damit den eigenen Untergang heraufzubeschwören.
    Diese Potentiale stehen im Westen — das ist richtig und eigentlich das einzig Richtige an Ihrer Argumentation — nicht in den kleinen und übervölkerten westeuropäischen NATO-Ländern, aber nicht, weil die NATO technisch nicht in der Lage gewesen wäre, solche Waffensysteme zu konstruieren und in Stellung zu bringen, sondern doch aus dem einzigen Grund, den der frühere Bundeskanzler in einem seiner Bücher einmal auf die treffende Formel gebracht hat: Waffen, die die Sowjetunion erreichen können, gehören nicht in Länder mit kleiner Fläche und großer Bevölkerungszahl, weil sie unweigerlich das Feuer der anderen Seite auf sich ziehen und damit ein untragbares Risiko für die Menschen in diesen Ländern bilden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das war doch der einzige Grund, weshalb die NATO auf die Aufstellung landgestützter Systeme im Westen verzichtet hat, doch nicht, weil sie auf ein Gleichgewicht hat verzichten wollen. Sie hat dieses Gleichgewicht geschaffen durch seegestützte Nuklearwaffen, abgezweigt aus dem strategischen Potential der Vereinigten Staaten, und seegestützte Nuklearwaffen der Briten und Franzosen, die ja seit langem zur Verfügung stehen und die natürlich für den Osten eine gleich große und gleich schlimme Bedrohung darstellen, wie landgestützte sowjetische Raketen sie für den Westen selbstverständlich auch bedeuten.
    Wir wollen daher, daß über diese Potentiale und ihre Reduzierung verhandelt wird und daß nicht auf verschiedenen Ebenen verhandelt wird: auf der Ebene jetzt existierender Waffen des Ostens und künftiger Waffen des Westens. Das paßt ja nicht zusammen. Das müssen Sie doch einsehen. Das ist doch, als wenn Sie in einer Kamera die Linsensysteme nicht richtig eingestellt haben und sich zwei Bilder nicht decken. Genau so argumentieren Sie in der ganzen sogenannten Nachrüstungsfrage.
    Der einzig richtige Ansatz wäre, die jetzt vorhandenen Mittelstreckenwaffen des Westens und des Ostens — beide haben zu viel aufgeboten und zu viel angeschafft, das ist völlig klar —, die beide für Europa eine unakzeptable Bedrohung darstellen, durch Verhandlungen zum Verschwinden zu bringen. Aber die Verhandlungen, die das erreichen sollen, müssen das auch zum Ziel haben und können nicht durch die unseriöse Forderung nach einer Null-Lösung nur vom Osten den Abbau existierender Systeme verlangen und im Westen nur den Verzicht auf künftige Rüstungen anbieten. Daß das nicht aufgehen kann, liegt doch auf der Hand. Ich glaube, es erfordert wirklich nicht viel Phantasie, das einzusehen und sich vorzustellen.
    Um noch einmal auf die Waffen selbst zurückzukommen: Die SS 20 bietet nicht die Möglichkeit, nuklearen Krieg führbar zu machen, wie oft das auch behauptet wird. Sie ist nicht genügend treffgenau. Sie befördert deswegen Gefechtsköpfe im Größenbereich von 150 bis 200 Kilotonnen, weil sie mit großer Zerstörungskraft den Mangel an Treffgenauigkeit ausgleichen muß. Genauso ist das bei den U-Boot-gestützten Raketen des Westens der Fall. Die SS 20 bietet nicht die Möglichkeit, durch extreme Treffgenauigkeit die nukleare Wirkung mit kleinen Gefechtsköpfen auf wichtige militärische und politische Ziele zu konzentrieren, wie das zur Führung eines nuklearen Krieges nötig wäre.
    Insofern kann mit der SS 20 nichts anderes gemacht werden, als große Zerstörungen anzudrohen und herbeizuführen. Das kann mit allen anderen im Westen wie im Osten bisher vorhandenen Waffensystemen in gleicher Weise geschehen. Die SS 20 ist daher eine von vielen überflüssigen nuklearen Raketensystemen, wie es sie im Osten und im Westen in allzu großer Zahl bereits gibt. Sie hat an der Option für Nuklearkrieg nichts geändert. Sie bietet auch nicht die Möglichkeit, die Westeuropäer irgendeiner neuartigen nuklearen Drohung oder Erpressung auszusetzen.
    Ganz anders wäre die Situation im Westen, wenn Pershing-II-Raketen und Marschflugkörper tatsächlich zur Aufstellung gelangen sollten. Sie brau-



    Bastian
    chen sich doch nur die Daten dieser Waffen anzusehen, die ja von den Vereinigten Staaten veröffentlicht werden. Da muß Ihnen das doch klar werden. Aber ich sehe schon an Ihren Mienen, daß Sie gar nicht bereit, vielleicht auch nicht fähig sind, das zur Kenntnis zu nehmen. Dann ist es ja sinnlos, Ihnen diese Unterschiede überhaupt noch vorzuhalten. Sie haben ja Ihr Programm schon fertig. Sie wollen diese Stationierung, weil Sie davon ausgehen, damit sicherer leben zu können. Sie werden genau das Gegenteil erreichen. Sie werden zusätzliche Unsicherheit für Europa schaffen und Europa nur näher an den Rand des nuklearen Krieges hinführen, ob Sie das jetzt erkennen oder nicht.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Möllemann?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gert Bastian


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Nein. Ich habe im Gegensatz zu den anderen Rednern leider so wenig Redezeit, daß ich die schon ausnützen möchte. Ich stehe aber Herrn Möllemann nachher gern zur Verfügung.
    Pershing-Il-Systeme und Marschflugkörper sind erstmals wirklich treffgenaue Waffen. Ihre Trefferleistung ist zehnmal höher als die der SS-20-Raketen des Ostens.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Schlimm, nicht?)

    — Ja, das ist schlimm; denn diese verbesserte Trefferleistung dient nicht der Humanisierung des Krieges, wie Sie das vielleicht glauben. Sie dient dazu, Nuklearkrieg möglich zu machen, der nicht mit dem Risiko der Eskalation belastet ist.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Ich finde jeden Krieg inhuman!)

    — Da haben Sie völlig recht. Auch ich finde jeden Krieg, ich finde auch jede konventionelle Waffe inhuman.

    (Zuruf des Abg. Ruf [CDU/CSU])

    — Nein, ich rede jetzt nur von der nuklearen Rüstung, weil wir hier die größte Kriegsgefahr auf uns zukommen sehen. Das heißt nicht, daß wir konventionelle Waffen für harmlos halten, wie das hier vorhin angeklungen ist, oder daß es nicht selbstverständlich auch darum geht, eine Reduzierung der konventionellen Rüstung zu erreichen. Aber im Augenblick haben wir das Problem, daß Genf mit den INF-Verhandlungen, die ja angeblich dazu bestimmt sind, die Mittelstreckenwaffen zu reduzieren, wegen des Ansatzes, der für diese Verhandlungen gewählt worden ist, offensichtlich vor dem Scheitern steht. Wir haben das Problem, daß wir uns dann, wenn diese Verhandlungen scheitern, einer Rüstungseskalation im nuklearen Bereich gegenübersehen, die Sie mit zu vertreten und zu verantworten haben. Darüber sind Sie sich hoffentlich im klaren; ich fürchte aber, Sie sind es nicht.

    (Seiters [CDU/CSU]: Herr General!)

    — Das hat mit General wirklich nichts zu tun.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Nein, das hat es auch nicht!)

    Wenn Sie schon den Titel ansprechen, sollten Sie vielleicht bedenken: jeder Beruf hat seine bestimmten Eigentümlichkeiten.

    (Seiters [CDU/CSU]: Sie haben sich doch dafür entschieden!)

    Die des Soldaten liegen vielleicht in einer knappen und barsch klingenden Sprache; das will ich gar nicht zurückweisen. Beim Opernsänger und beim Pfarrer sind es wieder andere Eigentümlichkeiten.

    (Heiterkeit und Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Beim Politiker liegen sie darin, daß leider, wie ich es schon viel zu oft erlebt habe, stundenlang nichts gesagt wird.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Klein [München] [CDU/CSU]: Dann haben Sie den neuen Beruf aber rasch gelernt!)

    Auf diese Überlegenheit des Politikers bin ich wirklich nicht neidisch. Aber die vom Beruf geprägten Eigenschaften erstrecken sich ja nicht nur auf solche Äußerlichkeiten. Wenn Sie darauf abheben, dann müssen Sie eben auch in Rechnung stellen, daß sich in 40 Berufsjahren zwangsläufig ein Maß an Fachkompetenz ergibt, das andere in dieser Form vielleicht nicht für sich in Anspruch nehmen können.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Deswegen möchte ich noch einmal sagen: Die Pershing II und die Marschflugkörper bieten erstmals die Möglichkeit, ihre nukleare Wirkung auf kleine, wichtige Punktziele zu konzentrieren, und darin liegt ja die Gefahr. Denn die Absicht ist natürlich nicht, den Krieg harmloser oder weniger verlustreich zu machen. Die Absicht ist doch die, der anderen Seite mit der sogenannten Enthauptungsstrategie nicht mehr große Zerstörungen anzudrohen oder zuzufügen,

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Reden Sie einmal über die Zahlen!)

    sondern die Nervenknoten in der militärischen und politischen Führungsstruktur zu lähmen, und dazu reichen 108 Pershing-Systeme aus.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Wieviel?)

    — 108 Pershing-Raketen sollen hier herkommen. Die reichen aus, um die 108 wichtigsten Führungszentren zu lähmen.

    (Rühe [CDU/CSU]: Die sind außerhalb der Reichweite! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Im übrigen wissen Sie ja gar nicht, ob sich die Zahl nicht verdoppelt. — Die Führungszentren liegen nicht außerhalb der Reichweite. Sie gehen immer davon aus, die Vorstellung, die Pershing II werde zum Erstschlag verwendet, sei unsinnig, weil sie ja



    Bastian
    die Silos der strategischen Waffen nicht erreiche. Das ist richtig, das behauptet j a auch niemand.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Bravo, sehr gut!)

    — „Sehr gut", richtig; da sind wir uns ja völlig einig. Ich bin froh, das feststellen zu können. — Das hat von uns aber auch niemand behauptet. Diese Behauptung wird uns von Ihnen immer nur unterstellt, um uns das als unsinnige Argumentation anlasten zu können. Niemand von uns hat gesagt, die Erstschlagsfähigkeit, die wir mit diesen Waffen auf uns zukommen sehen, wird dazu ausgenutzt, um das strategische Potential physisch zu zerstören. Das ist ja gar nicht notwendig. Es genügt ja doch, die Nervenstränge zu durchtrennen, die zum Einsatz dieses Potentials hinführen. Dann erreichen sie denselben Zweck, aber sehr viel einfacher, sehr viel schneller und mit sehr viel weniger System. Genau das ist der Zweck dieser neuen, treffgenauen Waffen, ob Sie es jetzt erkennen oder nicht. Es gibt genügend amerikanische Stimmen und Quellen, die das ganz eindeutig belegen. Darauf möchte ich Ihre Aufmerksamkeit doch noch einmal lenken.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Aber wenn kein Erstschlag, besteht doch keine Gefahr des Einsatzes für die andere Seite!)

    — Nein, ich sage ja: Sie sind nicht zum Erstschlag auf die Silos geeignet, aber sie können nur zum Ersteinsatz verwendet werden, weil sie in unserem kleinen, übervölkerten Land verwundbar, extrem verwundbar sind; die technische Mobilität nützt da gar nichts. Sie sind in dieser überwachbaren Region Bundesrepublik verwundbar; daran gibt es keinen Zweifel. Jede Bewegung, die sie vollziehen, ist mit Hilfe von Aufklärungssystemen feststellbar. Deswegen sind sie auch ausschaltbar, deswegen müssen sie eingesetzt werden, bevor sie ausgeschaltet werden können. Es gilt das Motto: Feuere sie ab oder verlier sie! Auf englisch: Fire or loose them! Das ist ein ganz einleuchtender Grundsatz, der für alle Waffen mit extremer Verwundbarkeit und hoher Bedeutung für den, der sie besitzt, gilt,

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Dann müßten wir seit Jahren Krieg haben!)

    aber natürlich auch für den, der damit angegriffen wird. Deswegen werden diese Waffen zwangsläufig zum Erstschlag verwendet werden müssen, ob sich diejenigen, die sie hier dulden, das so vorstellen oder nicht; da gibt es gar keine andere Möglichkeit.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Besitzer ist gezwungen, diese Waffen einzusetzen, bevor sie ihm aus der Hand geschlagen werden,

    (Schily [GRÜNE]: Hört! Hört!)

    und weil die andere Seite das weiß, ist sie gezwungen, den Versuch zu machen, diese Waffen vorher aus der Hand zu schlagen. Damit eskaliert die Nervosität auf beiden Seiten im Falle einer Krise ins Unangemessene und natürlich auch die Bereitschaft, den Knopf noch früher zu drücken, als es von der Sache her vielleicht überhaupt geboten
    wäre. Damit allein wäre eine Eskalation in Gang gesetzt, die nicht verantwortbar ist und die für Europa auch nicht akzeptiert werden kann.