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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/13 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 13. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 691 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 Genscher, Bundesminister AA . 691 B, 780 B Bahr SPD 698 B, 787 D Rühe CDU/CSU 706 B Bastian GRÜNE 712A Ronneburger FDP 715D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 719D Kolbow SPD 748 C Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 752 D Dr. Scheer SPD 764 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 767 C Frau Kelly GRÜNE 768A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 771 B Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 781 C Dr. Dregger CDU/CSU 783 C Mischnick FDP 785A Schily GRÜNE 787 B Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortiger Stopp der Türkeihilfe — Drucksache 10/107 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Türkei — Drucksache 10/149 — Reents GRÜNE 789 D Dr. Althammer CDU/CSU 792 B Voigt (Frankfurt) SPD 795 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 799A Schneider (Berlin) GRÜNE 801 B Möllemann, Staatsminister AA 802 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 804 D Frau Luuk SPD 806 D Schwarz CDU/CSU 808 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 32 GO) 810 D Fragestunde — Drucksachen 10/137 vom 10. Juni 1983 und 10/148 vom 14. Juni 1983 — Bereitstellung finanzieller Mittel aus dem EG-Haushalt für die Opfer der beiden Hochwasserkatastrophen DringlAnfr 1 14.06.83 Drs 10/148 Frau Renger SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 729 B, C, D, 730A ZusFr Frau Renger SPD 729C, D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 729 D ZusFr Dr. Jens SPD 729 D Beendigung der Vernichtung junger Baumkulturen in Forstbaumschulen und Forstpflanzenbetrieben DringlAnfr 2, 3 14.06.83 Drs 10/148 Becker (Nienberge) SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 730B, 731 B, C, D, 732 A, B, C, D, 733 A, B, C, D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 ZusFr Becker (Nienberge) SPD . . . 731 B, C, D ZusFr Frau Blunck SPD 731D, 733C ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 732A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 732 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 732C ZusFr Frau Dr. Bard SPD . . . . 732D, 733A ZusFr Jungmann SPD 733 B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 733 D Verminderung des bürokratischen Auf- wands bei der Förderung von Berlinreisen MdlAnfr 1 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734 A, B, C, D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 734 B,C ZusFr Kuhlwein SPD 734 C Leistungen des Bundes und privater Unternehmen an die DDR im Jahre 1983 MdlAnfr 2 10.06.83 Drs 10/137 Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . 734D, 735B ZusFr Austermann CDU/CSU 735 B Vermeidung juristischer Verklausulierungen in Verordnungen im Interesse der Verständlichkeit auch für Nichtjuristen MdlAnfr 106, 107 10.06.83 Drs 10/137 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 735 C, D, 736A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 735 D Aufbau des BGS/See zur Kontrolle der Ölverschmutzung durch die Schiffahrt in der Nordsee MdlAnfr 3, 4 10.06.83 Drs 10/137 Jungmann SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 736 B, C, 737 A, B, C, D, 738A ZusFr Jungmann SPD 736D, 737A, C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 737 B ZusFr Frau Blunck SPD 737 C,D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 737 D Erweiterung des Personalbestands im Bundesinnenministerium, insbesondere nach 1986 MdlAnfr 5, 6 10.06.83 Drs 10/137 Kolbow SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 738 A, B, C ZusFr Kolbow SPD 738 B ZusFr Jungmann SPD 738 C Erhöhung des Schwefeldioxidvorkommens in der Luft durch hohe Radarbelastung und Konzentration von Mikrowellen MdlAnfr 7, 8 10.06.83 Drs 10/137 Menzel SPD Antw PStSekr Dr. Spranger BMI 738D, 739 A, B, C, D, 740A ZusFr Menzel SPD 738D, 739A ZusFr Eigen CDU/CSU 739 A ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 739B ZusFr Dr. Linde SPD 739C ZusFr Berschkeit SPD 739C ZusFr Krey CDU/CSU 739 D Einführung des KOS-Verfahrens (Kondensations-, Oxydations-, Sorptions-Verfahren) zur Rauchgasentschwefelung MdlAnfr 9, 10 10.06.83 Drs 10/137 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Dr. Spranger BMI . . 740 B, C, D, 741 A, B ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 740 B, C, D, 741A ZusFr Frau Blunck SPD 741A Verbraucheraufklärung über die Umweltgefährdung quecksilberhaltiger Batterien MdlAnfr 13 10.06.83 Drs 10/137 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 741 B,D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 741 D Umweltgefährdung durch die Verbrennung der nach Basel verbrachten Dioxinrückstände MdlAnfr 14, 15 10.06.83 Drs 10/137 Offergeld SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . 742 A, B, C, D, 743A, B ZusFr Offergeld SPD 742 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE 742 B ZusFr Frau Blunck SPD 742 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 743A ZusFr Dr. Linde SPD 743 B Anwendung des Verursacherprinzips bei den dem Bund entstandenen Kosten durch die Suche nach den Giftfässern von Seveso MdlAnfr 16, 17 10.06.83 Drs 10/137 Kuhlwein SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 743 B, C, D, 744A, B ZusFr Kuhlwein SPD 743C, 744 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 743D ZusFr Frau Blunck SPD 744 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 III Informationswert der Listen über Ordensverleihungen an ehemalige Kriegsteilnehmer vor 1945 MdlAnfr 19 10.06.83 Drs 10/137 Pauli SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 744 B, C, D ZusFr Pauli SPD 744C, D Rechtsextremistische Aktivitäten des Generalmajors a. D. Otto-Ernst Remer MdlAnfr 20 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 744 D Verhältnis der „Skinheads" zu neonazistischen Gruppen MdlAnfr 21 10.06.83 Drs 10/137 Schmidbauer CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI 745 B,C ZusFr Krey CDU/CSU 745C Ziel des von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und dem Marxistischen Studentenbund Spartakus veranstalteten Festivals der Jugend MdlAnfr 22 10.06.83 Drs 10/137 Krey CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . . . 745D, 746A ZusFr Krey CDU/CSU 746 A Entlastung der mittelständischen Unternehmen von Bürokratie durch ein neues Statistikbereinigungsgesetz MdlAnfr 23, 24 10.06.83 Drs 10/137 Jung (Lörrach) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . 746 B, C, D, 747A ZusFr Jung (Lörrach) CDU/CSU . . 746 B, C, D ZusFr Frau Weyel SPD 746 C Überarbeitung der städtebaulichen und architektonischen Konzeption für die Museen des preußischen Kulturbesitzes MdlAnfr 25 10.06.83 Drs 10/137 Wartenberg (Berlin) SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . . 747 A, B, C ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . . . . 747 B,C Aussetzung der Sektsteuer zur Belebung des Absatzes von deutschem Wein MdlAnfr 26 10.06.83 Drs 10/137 Schartz (Trier) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . 747D, 748 A,B ZusFr Schartz (Trier) CDU/CSU . . . 748A ZusFr Frau Weyel SPD 748 B Nächste Sitzung 811 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 812*A Anlage 2 Verringerung der Immissionen durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 11, 12 10.06.83 Drs 10/137 Milz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* B Anlage 3 Fortschritte des Behinderten-Leistungssports seit 1980; Teilnahme deutscher Behindertensportler an den Olympischen Spielen der Behinderten 1984 MdlAnfr 18 10.06.83 Drs 10/137 Frau Steinhauer SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 812* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 691 13. Sitzung Bonn, den 15. Juni 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 6. Dr. von Bülow 17. 6. Dr. Engelsberger 17. 6. Ertl 16. 6. Glotz 17. 6. Hauck 17. 6. Jansen 17. 6. Lowack 17. 6. Saurin 17. 6. Spilker 17. 6. Spranger 16. 6. Tietjen 17. 6. Dr. Unland * 16. 6. Weiskirch (Olpe) 17. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 10/137 Fragen 11 und 12): In welchem Umfang und in welchem Zeitraum werden durch die vom Bundeskabinett am 23. April 1983 verabschiedete Großfeuerungsanlagen-Verordnung Verbesserungen der Immissionssituation bewirkt? Hält die Bundesregierung die durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung zu erwartenden Verbesserungen für ausreichend, und welche Verbesserungsvorschläge für die Beratungen der Großfeuerungsanlagen-Verordnung hat sie im Bundesrat gegebenenfalls eingebracht? Zu Frage 11: Mit der Großfeuerungsanlagen-Verordnung wird der Ausstoß von Luftschadstoffen aus Großfeuerungsanlagen, wie Staub, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid sowie Fluor- und Chlorverbindungen durch Emissionsgrenzwerte beschränkt. Bei Schwefeldioxid rechnet man damit, daß sich die jährliche Emissionsmenge, die 1978 bei ca. 3,5 Millionen Tonnen lag, um ungefähr 1,2 Millionen Tonnen verringert. In welchem Umfang sich diese Emissionsminderung in einer Verbesserung der Immissionssituation äußern wird, läßt sich nicht vorhersagen. Auf jeden Fall wird es großräumig zu einer Verbesserung der Immissionssituation kommen. Zu Frage 12: Der Bundesrat hat eine Reihe von Änderungsvorschlägen beschlossen, die in Anbetracht der umweltpolitischen Situation von der Bundesregierung mitgetragen werden. Das Bundeskabinett hat deshalb auf seiner Sitzung am 14. Juni 1983 den Bun- Anlagen zum Stenographischen Bericht desratsvorschlägen zugestimmt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um folgende Änderungen: a) Die Vollentschwefelung der Abgase sowohl aus neuen als auch aus alten Feuerungsanlagen wird ab einer Feuerungswärmeleistung von 300 MW anstatt bisher 400 MW verlangt; b) Altanlagen mit Feuerungswärmeleistungen von 100 bis 300 MW müssen ab 1. April 1983 die gleiche Teilentschwefelung ihrer Abgase vorsehen, wie sie für Neuanlagen ab Inkrafttreten der Verordnung verlangt werden; c) Für Feuerungsanlagen mit Kraft-WärmeKopplung gibt es bezüglich der Schwefeldioxidemissionsbegrenzung keine Sonderregelung; d) Die Pflicht zur Abgasentschwefelung betrifft auch kleinere Feuerungsanlagen, sofern sie in einem engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang stehen und in der Summe der Feuerungswärmeleistung die Regelungsschwelle überschreiten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage der Abgeordneten Frau Steinhauer (SPD) (Drucksache 10/137 Frage 18): Welche Fortschritte konnten für den Behindertenleistungssport seit 1980 (z. B. gleichberechtigte Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe und verstärkte Beteiligung an den Lotteriemitteln für den Sport) erreicht werden, und in welcher Weise will die Bundesregierung die finanzielle und sportliche Vorbereitung und Teilnahme von Behindertensportlern aus der Bundesrepublik Deutschland an den Olympischen Winter- und Sommerspielen der Behinderten 1984 in Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen? Die finanzielle Förderung von Vorhaben der Behindertensportverbände richtet sich grundsätzlich nach den gleichen Kriterien, die auch für die Förderung der anderen Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes maßgebend sind. Dabei werden selbstverständlich die Besonderheiten der Sportausübung durch Behinderte angemessen berücksichtigt. Für die finanzielle Unterstützung der Behindertensportverbände standen zur Verfügung: 1980: 508 600,- DM, 1981: 617 500,- DM, 1982: 661 200,- DM. Für 1983 ist eine Erhöhung auf die bisherige Höchstsumme von 752 000,- DM vorgesehen. Mit diesen Mitteln ist es möglich, eine angemessene Trainings- und Lehrgangsarbeit der Verbände zu finanzieren. Gleichzeitig ermöglicht die Bundesregierung den Organisationen des Behindertensports trotz einer Ausweitung der internationalen Wettkampfprogramme, leistungsstarke deutsche Mannschaften zu entsenden. Hinsichtlich der sozialen Unterstützung von behinderten Leistungssportlern konnte inzwischen er- 814* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 13. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Juni 1983 reicht werden, daß seit 1982 vier Angehörige des Deutschen Behinderten-Sportverbands mit Förderleistungen in Form von Studienbeihilfen, Fahrkostenersatz und Materialbeihilfen unterstützt werden. Weitere drei Spitzensportler des DSB erhalten seit 1983 Verdienstausfallentschädigungen. Die Vorbereitung und Teilnahme von Sportlern des Deutschen Behinderten-Sportverbands an den Olympischen Spielen 1984 in Österreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika ist sichergestellt. Die Bundesregierung finanziert im Rahmen der Jahresplanung der Behindertensportverbände die erforderliche Vorbereitung in Form von Lehrgängen und Wettkämpfen. Auch die Kosten der Entsendung zu den Olympischen Winterspielen mit 100 000 DM und zu den Sommerspielen in den Vereinigten Staaten mit rd. 300 000 DM werden voll abgedeckt. Insgesamt ist sichergestellt, daß der Leistungssport der Behinderten auch in Zukunft durch die Bundesregierung so gefördert wird, daß die Behindertensportverbände ihre umfangreichen Programme angemessen erfüllen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Barzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Bitte schön.


Rede von Eckhard Stratmann
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)
Herr Bahr, teilen Sie die Auffassung, daß auch diejenigen eine ungeheure Verantwortung auf sich genommen haben, die sich 1979 auf die Spekulation gestützt haben, daß die USA ernsthaft verhandeln wollten?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Egon Bahr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Aber selbstverständlich haben wir damit eine Verantwortung übernommen. Das habe ich gerade auch gesagt. Ich laufe auch nicht davor weg.

    (Beifall bei der SPD)

    Ein ratifizierungsbedürftiges Abkommen, das später als zum 1. März kommenden Jahres abgeschlossen ist, hat wenig Chancen, im Wahljahr noch angenommen zu werden.
    Meine Damen und Herren, wir reden heute nicht über eine Teillösung oder über eine Zwischenlösung. Das wird im September geschehen, falls dann klar sein sollte, daß es kein Abkommen gibt, das die Gesamtfrage löst. Wir kritisieren die Bundesregierung, daß sie viel zu früh angefangen hat, von einer Zwischenlösung zu reden, als ob sie ein paar Raketen haben wollte oder als ob das interessant wäre.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Unverschämt! — Rühe [CDU/CSU]: Sie haben doch von der Null-Lösung angefangen!)

    Wir sprechen heute also auch nicht von den verschiedenen Möglichkeiten einer Teillösung, auch nicht über die, die die beiden Verhandlungsführer bei ihrem berühmt gewordenen Waldspaziergang konzipiert haben und über die die Bundesregierung vorher nicht informiert war. Ich finde das übrigens in Ordnung und habe das Paul Nitze, der persönliches Vertrauen verdient, auch gesagt. Was ich aber nicht in Ordnung finde, ist, daß die amerikanische Regierung diesen Kompromiß abgelehnt hat, ohne sich über die Ablehnung mit ihren Verbündeten zu beraten.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich wünsche beiden Herren in Genf viele Waldspaziergänge. Die sind gesund. Wenn dabei aber etwas herauskommen sollte, haben wir ein Recht auf Konsultation, und zwar bevor es angenommen wird oder bevor es abgelehnt wird.

    (Beifall bei der SPD)

    Der Deutsche Bundestag hat heute keine Entscheidung in der Sache zu treffen. Es geht nicht um das Ja oder Nein zur Nachrüstung. Es gibt kein Verhandlungsergebnis, dem wir zustimmen oder das wir ablehnen können. Es gibt einige Kollegen in meiner Fraktion, die ihr Nein zu einer möglichen Nachrüstung grundsätzlich sehen, aber nicht erst heute, sondern schon seit Jahren, und die das auch nicht verborgen haben. Über alles das wird später zu entscheiden sein.
    Niemand weiß, was zwischen heute und jenem Tag — voraussichtlich im November dieses Jahres — passiert, an dem der Deutsche Bundestag sein Votum geben wird. Wir wissen nicht, ob man dann von einem totalen Scheitern sprechen muß, was wir nicht hoffen. Wir wissen nicht, ob sich die amerikanische Seite, ob sich die sowjetische Seite in dieser Zeit bewegt haben wird, was wir hoffen. Wir wissen nicht, ob es ein Teilergebnis gibt, dem man zustimmen könnte, oder eine Zwischenlösung, die nur ein anderes Wort für den Beginn der Stationierung wäre, die unsere Zustimmung aus heutiger Sicht nicht finden könnte.

    (Beifall bei der SPD)

    Heute sagen wir nur eines: Jede Chance, die die Verhandlungen in Genf noch haben, muß genutzt werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Und deshalb begrenzen wir uns bewußt auf den Appell an beide Seiten in Genf, um im Sinne des Doppelbeschlusses ein Abkommen zu erreichen, solange es noch Zeit ist.
    Vor dem Hintergrund der geschilderten Lage und ihrer Gefahren hat die SPD-Fraktion die vorliegende Entschließung eingebracht. Aus dem Wortlaut ist zu entnehmen, daß wir von den anderen Fraktionen nicht verlangen, daß sie unsere kritischen Gesichtspunkte zum bisherigen Gang der Verhandlungen oder sozialdemokratische Standpunkte teilen, wie ich sie dargelegt habe. Die Resolution verlangt nicht einmal, daß Sie unsere Sorgen ausdrücken oder übernehmen, auch wenn manche Kollegen sie ähnlich sehen. Diese Resolution verzichtet bewußt auf jede Unterstreichung eines Punktes, der zwischen uns umstritten sein könnte. Der Kern dieser Resolution schlägt den Appell des ganzen Deutschen Bundestages vor, die Chance in Genf zu nutzen; über die Dringlichkeit kann es keinen Streit geben.
    Die CDU/CSU-Fraktion hat ebenfalls einen Entwurf vorgelegt, der für uns in einigen Punkten akzeptabel, in anderen Punkten nicht akzeptabel ist. Aber der Minimalkonsens eines gemeinsamen Appells sollte doch wohl erreichbar sein.
    Wegen der Dringlichkeit schlagen wir vor, daß beide Resolutionen den Ausschüssen überwiesen werden, die morgen darüber beraten können, damit das Plenum in der kommenden Woche einen Appell an Genf beschließen kann.
    Wir schlagen außerdem vor, die „Freeze"-Resolution des amerikanischen Repräsentantenhauses zu unterstützen, d. h. einen verhandelten und kontrollierten Stopp, um Abrüstungsverhandlungen zu erleichtern. Wir schlagen das vor, obwohl man gegen manche Zusätze in dieser Resolution Bedenken haben könnte. Aber eine Zweidrittelmehrheit der gewählten Volksvertretung unseres wichtigsten Verbündeten zu unterstützen, kann keine schlechte Sache sein und sollte auch der Koalition nicht schwerfallen. Die Freundschaft zu den USA, von der der Bundesaußenminister soeben wieder gesprochen hat, die so wichtig ist, ist doch nicht auf die Freundschaft zwischen zwei Regierungen be-



    Bahr
    schränkt. Warum dann nicht die Freundschaft zwischen zwei Parlamenten?!

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP)

    Wenn die Koalition in der Sache, beim „Freeze", zu ihrem Motto erklärt: „erst abrüsten und dann einfrieren auf ein ausgewogenes, gleichgewichtiges, möglichst niedriges Niveau", so kann dies unsere Zustimmung nicht finden, und zwar nicht nur, weil es dem Mehrheitswillen des amerikanischen Repräsentantenhauses zuwiderläuft, sondern auch deshalb, weil wir wenig Sinn in einer Forderung erblicken können, die wir oft gemeinsam, aber in den letzten 30 Jahren jedenfalls erfolglos gestellt haben. Seit Mitte der 50er Jahre sind unter dem Motto „Erst abrüsten — und das weltweit" alle gigantischen Rüstungsprogramme gelaufen, unter denen die Welt leidet.

    (Jungmann [SPD]: Leider!)

    Die Koalition will Rüstungsreduktion, Truppenreduktion, Vernichtung der chemischen Waffen; der Bundesaußenminister hat das gesagt. Das alles wollen wir auch. Ich kenne überhaupt niemanden in der Welt, der das nicht will. Allerdings: Bei der Frage, wie wir dahin kommen, fängt es doch erst an. Das Ziel einer friedlichen Welt ist keine Entschuldigung, Schritte dahin abzulehnen.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Forderung nach Abschaffung der chemischen Waffen darf doch nicht der Vorwand sein, die Abschaffung der chemischen Waffen in Europa abzulehnen.

    (Beifall bei der SPD)

    Zur Erläuterung des letzten Absatzes unserer Entschließung beginne ich mit dem Hinweis des amerikanischen Außenministers in Paris in der vergangenen Woche, daß vor der nächsten NATO-Sitzung am 8. Dezember keine weitere Entscheidungsnotwendigkeit für das Bündnis besteht. George Shultz hat erklärt: Die geplanten Stationierungen werden stattfinden, es sei denn, es gibt eine Vereinbarung. Im Falle einer Vereinbarung wird das Bündnis also noch einmal beraten müssen, nämlich entsprechend dem berühmtem letzten Satz des Doppelbeschlusses, der in Ziffer 7 des letzten NATO-Kommuniqués sinngemäß wiederholt worden ist.
    Für das Parlament kann es sich keinesfalls um eine Automatik handeln. Der Deutsche Bundestag muß auf seinem Recht bestehen, das Verhandlungsergebnis, das nach der vorgesehenen Verhandlungsrunde zwischen dem 15. September und dem 15. November dieses Jahres vorliegt — wie immer es aussieht —, zu prüfen und über die daraus zu ziehenden Konsequenzen zu entscheiden.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich weiß, daß dies in Parlamenten unserer Verbündeten ähnlich gesehen wird. Auch bei uns scheinen sich die Parteien insoweit einig zu sein, als der Deutsche Bundestag den Verhandlungsstand berät, beurteilt, bevor die Stationierung beginnt. Das muß
    dann aber auch praktisch möglich sein; das Parlament darf nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Es hat in letzter Zeit eine Reihe von Äußerungen gegeben, die darüber Unklarheit entstehen ließen. So hat z. B. der amerikanische Verteidigungsminister in einem Interview im amerikanischen Truppensender AFN am 4. Mai erklärt:
    Mit der Aufstellung wird im kommenden November begonnen.
    Der amerikanische Experte William Arkin vom Institute for Policy Studies in Washington hat auf der „Zweiten Europäischen Konferenz für atomare Abrüstung" angekündigt: Die Computer für die Pershing II sollen bereits ab Oktober nach Süddeutschland eingeflogen werden. Das Pentagon plane für Dezember dieses Jahres nicht den Beginn der Stationierung, sondern bereits die Fähigkeit zum Einsatz, IOC genannt — Initial Operational Capability —, also bereits die Gefechtsbereitschaft, der bekanntlich auch das Einfliegen der Raketen und der Sprengköpfe, ihr Zusammenbau und das Training der Bedienung vorausgehen muß, damit „Gefechtsklar" gemeldet werden kann.
    Der Bundesminister der Verteidigung hat sich im französischen Rundfunk am 13. Juni — also nicht so lange her — nicht klar ausgedrückt. Er sagte:
    Wenn aber Ende des Jahres stationiert werden soll, dann müssen technische Vorbereitungen getroffen werden;
    — insoweit kein Widerspruch —denn die Raketen müssen für Ende des Jahres
    da sein, und sie müssen einsatzbereit sein.
    Er fügt dann einen Satz später hinzu:
    Aber Sie können ganz sicher sein: keine dieser Raketen wird vor Ende des Jahres hier in Europa aufkreuzen.
    Was eigentlich gilt?