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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 Inhalt: Eintritt der Abg. Frau Erler in den Deut- schen Bundestag 8367 A Verzicht des Abg. von Schoeler auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . 8367 A Erweiterung der Tagesordnung 8367 B Zurücknahme eines Ordnungsrufes . . 8367 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Ewen, Dr. Linde, Antretter, Berschkeit, Börnsen, Dr. Diederich (Berlin), Fischer (Osthofen), Frau Dr. Hartenstein, Kolbow, Dr. Kübler, Frau Dr. Lepsius, Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Möhring, Müller (Schweinfurt), Neumann (Stelle), Schlatter, Schreiber (Solingen), Frau Steinhauer, Stiegler, Dr. Struck, Thüsing, Tietjen, Weinhofer, Dr. Feldmann, Dr. Haussmann, Funke, Frau Noth, Gattermann, Merker, Dr. Riemer, Bredehorn, Schmidt (Kempten), Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktionen der SPD und FDP Fremdenverkehr — Drucksachen 9/1781 (neu), 9/2082 - Müntefering SPD 8367 D Engelsberger CDU/CSU 8371 A Dr. Feldmann FDP 8373 C Heyenn SPD 8375 D Dr. Olderog CDU/CSU 8377 D Merker FDP 8380 D Stiegler SPD 8381 D Dr. Jobst CDU/CSU 8383 C Dr. Linde SPD 8385 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 8387 A Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 8388 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Glombig, Kirschner, Egert, Ibrügger, Jaunich, Dr. Linde, Schmidt (Kempten), Cronenberg, Eimer (Fürth), Hölscher, Frau Dr. Adam-Schwaetzer und der Fraktionen der SPD und FDP Behindertenpolitik nach dem Internationalen Jahr der Behinderten 1981 — Drucksachen 9/1155, 9/1635 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" — Drucksache 9/2038 - Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/2258 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 9/2234 — Kirschner SPD 8390 A Dolata CDU/CSU 8391 D Neuhausen FDP 8394 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8395 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 Glombig SPD 8398 C Gilges SPD 8400 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Rohde, Glombig, Lutz, Dreßler, Egert, Frau Fuchs, Ginnuttis, Heyenn, Kirschner, Frau Dr. Lepsius, Peter (Kassel), Rappe (Hildesheim), Schreiner, Frau Steinhauer, Stockleben, Urbaniak, Westphal, Weinhofer, von der Wiesche und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes — Drucksache 9/2196 — Lutz SPD 8401 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 8403 D Günther CDU/CSU 8424 C Dreßler SPD 8426 D Kolb CDU/CSU 8429 A Cronenberg FDP 8430 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8431 D Collet SPD 8433 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Fischer (Osthofen), Dr. Emmerlich, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Gnädinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Lambinus, Schmidt (München), Dr. Schöfberger, Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. Ueberschär, Dr. Schmude, Dr. de With, Dr. Linde, Börnsen und der Fraktion der SPD Nichtigkeit der Entscheidungen der als „Volksgerichtshof" und „Sondergerichte" bezeichneten Werkzeuge des nationalsozialistischen Unrechtsregimes — Drucksache 9/2244 — 8435 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes — Drucksache 9/1598 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 9/2221 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates über die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Abgabe von Fütterungsarzneimitteln in der Gemeinschaft — Drucksachen 9/1349 Nr. 1, 9/2209 - Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . . 8436 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Pfeifer, Daweke, Dr. Probst, Frau Dr. Wilms, Dr. George, Keller, Rossmanith, Frau Benedix-Engler, Frau Geiger, Nelle, Graf von Waldburg-Zeil, Frau Dr. Wisniewski, Austermann, Dr. Lammert, Lenzer, Frau Hürland, Gerstein, Dr. Laufs, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Waffenschmidt, Dr. Jobst, Dr. Pohlmeier, Dr. Schwörer, Schartz (Trier), Zierer, Kraus, Horstmeier, Müller (Wadern), Frau Dr. Hellwig, Kittelmann, Pohlmann, Dr. Möller, Ganz (St. Wendel), Kroll-Schlüter, Spilker, Sauter (Ichenhausen), Vogt, Müller (Wesseling), Dr. Bugl, Neuhaus, Frau Dr. Wex, Dr. Stavenhagen, Berger (Lahnstein), Dr. Olderog, Repnik, Rühe, Hinsken, Müller (Remscheid) und der Fraktion der CDU/CSU Ausbildungsplatzsituation — Drucksachen 9/1711, 9/1866 — in Verbindung mit Beratung der Berichts der Bundesregierung zum Stand der Beratungen sowie zum weiteren Verfahren der Bund-LänderKommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 9/2012 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung zu den in der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 1. Oktober 1981 gestellten grundsätzlichen Fragen zur Berufsausbildung — Drucksache 9/1934 Frau Benedix-Engler CDU/CSU . . . 8437A Schätz SPD 8439 B Neuhausen FDP 8441 D Rossmanith CDU/CSU 8443 C Vogelsang SPD 8445 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 8447 C Frau Weyel SPD 8451 D Austermann CDU/CSU 8453 D Frau von Braun-Stützer FDP 8455 C Kuhlwein SPD 8457 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundeskleingartengesetzes — Drucksache 9/1900 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/2232 - Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 III Magin CDU/CSU 8458 D Schreiber (Solingen) SPD 8461 A Frau Noth FDP 8463 B Zierer CDU/CSU 8464 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMBau . 8466A Müller (Schweinfurt) SPD 8467 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Pfeifer, Daweke, Lenzer, Dr. Probst, Frau Dr. Wisniewski, Frau Benedix-Engler, Frau Geiger, Nelle, Rossmanith, Austermann, Graf von Waldburg-Zeil, Frau Dr. Wilms, Boroffka, Dr. Bugl, Engelsberger, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Lagershausen, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Rühe, Susset, Dr. Kunz (Weiden), Niegel, Weiß, Frau Roitzsch, Bühler (Bruchsal), Dr. Jobst, Lowack, Frau Verhülsdonk, Lattmann, Dr. Hennig, Dr.-Ing. Kansy, Clemens, Dallmeyer und der Fraktion der CDU/CSU Förderung der Drittmittelforschung im Rahmen der Grundlagenforschung — Drucksache 9/1936 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie (18. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Gerstein, Dr. George, Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Riesenhuber, Dr. Stavenhagen, Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Freiherr Spies von Büllesheim und der Fraktion der CDU/ CSU Neutrale Überprüfung des Programms „Humanisierung des Arbeitslebens" — Drucksachen 9/833, 9/2099 - Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 8469 B Auch SPD 8470 C Dr.-Ing. Laermann FDP 8473 C Dr. Probst, Parl. Staatssekretär BMFT 8475 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes — Drucksache 9/1493 - Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - — Drucksache 9/2222 — Rapp (Göppingen) SPD 8476 C Spilker CDU/CSU 8477 D Dr. Feldmann FDP 8479 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 8480 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Seemannsgesetzes — Drucksache 9/1829 - Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/2229 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/2228 - Stutzer CDU/CSU 8481 C Peter (Kassel) SPD 8482 C Dr. Zumpfort FDP 8484 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 8485 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Lorenz, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Graf Huyn, Werner, Schulze (Berlin), Lamers, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dallmeyer, Lowack, Frau Geier, Dr. Hennig, Berger (Lahnstein), Sauer (Salzgitter), Dr. Kunz (Weiden), Dr. Hüsch, Dr. Todenhöfer, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Marx, Dr. Hornhues, Dr. Hupka, Rühe, Repnik, Dr. Mertes (Gerolstein), Lintner, Gerster (Mainz), Dr. Abelein, Straßmeir, Clemens, Dr. Arnold, Würzbach und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Reiseverkehr aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 9/926, 9/1725 — Werner CDU/CSU 8486 D Frau Terborg SPD 8487 D Frau Fromm FDP 8490 A Dr. Hennig, Parl. Staatssekretär BMB . . 8491 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. November 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Somalia über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/2192 — 8492 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Zusatzprotokollen vom 1. April 1982 zum Kooperationsabkommen vom 2. April 1980 zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien sowie zum Abkommen vom 2. April 1980 zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 Stahl und der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl einerseits und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien andererseits im Anschluß an den Beitritt der Republik Griechenland zu den Europäischen Gemeinschaften — Drucksache 9/2212 — 8493 A Beratung der Sammelübersicht 49 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/2136 — 8493 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Köhler (Wolfsburg), Pieroth, Frau Fischer, Herkenrath, Höffkes, Dr. Hornhues, Dr. Hüsch, Dr. Kunz (Weiden), Lamers, Dr. Pinger, Dr. Pohlmeier, Repnik, Schmöle, Schröder (Lüneburg) und der Fraktion der CDU/CSU Verstärkung der personellen Hilfe im Konzept der Entwicklungspolitik der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 9/423, 9/2220 — . . . . 8493 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3164/76 über das Gemeinschaftskontingent für den Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten und der Verordnung (EWG) Nr. 2964/79 — Drucksachen 9/2009 Nr. 7, 9/2210 — . 8493 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates über die Preisbildung im Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/2036 Nr. 16, 9/2211 — . 8493C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über ein begrenztes Vorgehen auf dem Gebiet der Verkehrsinfrastruktur — Drucksachen 9/1950 Nr. 55, 9/2214 — . 8493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Erleichterung der Fomalitäten und Kontrollen im Güterverkehr zwischen den Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/1686 Nr. 15, 9/2225 — . 8493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Anwendung der Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 2891/ 77 des Rates vom 19. Dezember 1977 zur Durchführung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften Vorschlag für eine Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 2891/77 zur Durchführung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften — Drucksachen 9/1964 Nr. 16, 9/2208 — . 8493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, im Rahmen des Neuen Gemeinschaftsinstruments Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 9/2102 Nr. 9, 9/2224 — . 8494A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Politik der industriellen Innovation - Leitlinien für eine Gemeinschaftsstrategie — Drucksachen 9/1156, 9/2177 — . . . . 8494 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Zweiundfünfzigsten Verordnung der Bundesregierung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 9/1938, 9/2181 — . . . . 8494C Fragestunde — Drucksache 9/2226 vom 3. Dezember 1982 — Zinssenkungen des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank 1982 MdlAnfr 67, 68 03.12.82 Drs 09/2226 Müntefering SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 V Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 8407 B,C,D, 8408 A, B, C ZusFr Müntefering SPD . . . . 8407C, 8408B,C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . 8407 C ZusFr Dr. Jens SPD 8407 D ZusFr Schlatter SPD 8408 A Gesamtwirtschaftliche Vorgaben für die Steuerschätzungen vom Juni und Oktober 1982 MdlAnfr 103, 104 03.12.82 Drs 09/2226 Purps SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF . 8408 C, D, 8409A,B ZusFr Purps SPD 8409A, B ZusFr Schlatter SPD 8409 B Nebentätigkeiten, insbesondere Lehrverpflichtungen, des Chefs des Bundeskanzleramtes und eines Abteilungsleiters MdlAnfr 1, 2 03.12.82 Drs 09/2226 Schäfer (Offenburg) SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 8409 C, D, 8410A,B ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD 8409C, 8410A,B Anwendung des Art. 66 GG auf alle Mitglieder der Bundesregierung MdlAnfr 3 03.12.82 Drs 09/2226 Scheer SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK . . . 8410 B,C,D, 8411 A, C, D, 8412 A, B, C, D, 8413A,B ZusFr Dr. Scheer SPD 8410 C ZusFr Roth SPD 8410 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 8411A ZusFr Horn SPD 8411A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 8411 B ZusFr Jungmann SPD 8411C ZusFr Dr. Penner SPD 8411 D ZusFr Collet SPD 8411 D ZusFr Herberholz SPD 8412A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 8412 B ZusFr Kleinert FDP 8412C ZusFr Gansel SPD 8412 D ZusFr Dr. Soell SPD 8413A ZusFr Schlatter SPD 8413A ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . 8413 B Interessenkonflikt des Regierungsprechers Diether Stolze durch die Mitgliedschaft im ZDF-Fernsehrat und die persönliche Haftung gegenüber der Nerka-Media GmbH MdlAnfr 4, 5 03.12.82 Drs 09/2226 Paterna SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK . . . . 8413C,D, 8414 A, B, C, D ZusFr Paterna SPD 8413C,D, 8414 A, B ZusFr Dr. Hirsch FDP 8414 B ZusFr Haase (Fürth) SPD 8414C ZusFr Dr. Scheer SPD 8414 D Stil der Antwort des Bundeskanzleramts auf den Brief einer Nürnberger Schülerin an den Bundeskanzler MdlAnfr 6, 7 03.12.82 Drs 09/2226 Wolfram (Recklinghausen) SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 8414D, 8415A, B, C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 8415A ZusFr Broll CDU/CSU 8415B ZusFr Catenhusen SPD 8415B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 8415C Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministers im Ermittlungsverfahren gegen Friedrich MdlAnfr 84 03.12.82 Drs 09/2226 Gansel SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 8415D, 8416 B,C,D, 8417 A ZusFr Gansel SPD 8416A,B ZusFr Schlatter SPD 8416C ZusFr Jungmann SPD 8416D ZusFr Kleinert FDP 8416 D ZusFr Catenhusen SPD 8417A Auswirkungen des Einsatzes der „Cap Anamur" auf die Zahl der vietnamesischen Flüchtlinge MdlAnfr 8 03.12.82 Drs 09/2226 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Möllemann AA 8417 B,C ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 8417C ZusFr Oostergetelo SPD 8417 C Aufnahme vietnamesischer Flüchtlinge durch die Staaten der EG MdlAnfr 11 03.12.82 Drs 09/2226 Thüsing SPD Antw StMin Möllemann AA . 8417D, 8418 A, B, C ZusFr Thüsing SPD 8418A,B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 8418B ZusFr Oostergetelo SPD 8418C Festnahme des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ibrahim Fares durch israelische Behörden auf einer Urlaubsreise nach Beirut MdlAnfr 12 03.12.82 Drs 09/2226 Pauli SPD Antw StMin Möllemann AA . . 8418D, 8419A,B VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 ZusFr Pauli SPD 8419A ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 8419A ZusFr Herberholz SPD 8419 B Unterstützung der Genfer Verhandlungen über den NATO-Doppelbeschluß sowie Verbesserung des Informationsflusses nach außen MdlAnfr 13, 14 03.12.82 Drs 09/2226 Collet SPD Antw .StMin Möllemann AA 8419 C, D, 8420 A, B, C, D, 8421 A, B, C, D, 8422 A, B, C, D, 8423 A, B, C, D, 8424 A ZusFr Collet SPD 8419D, 8420A, 8422A, 8423 C ZusFr Jungmann SPD 8420B, 8423 A ZusFr Frau Erler SPD 8420 C ZusFr Dr. von Bülow SPD . . . . 8420D, 8422 C ZusFr Dr. Soell SPD 8420D, 8422 D ZusFr Broll CDU/CSU 8421A ZusFr Catenhusen SPD 8421 B ZusFr Schreiner SPD 8421 D ZusFr Oostergetelo SPD 8423 A ZusFr Bindig SPD 8423 B ZusFr Dr. Penner SPD 8423 D Verfolgung der Baha'i im Iran MdlAnfr 15 03.12.82 Drs 09/2226 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw StMin Möllemann AA . . . . 8424 A, B, C ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 8424 B,C Nächste Sitzung 8494 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8495* A Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordenten Wartenberg (Berlin) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Bundeskleingartengesetzes . 8495* B 136. Sitzung Bonn, den 9. Dezember 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Daweke 10. 12. Dr. Enders * 10. 12. Funk (Gutenzell) 9. 12. Dr. von Geldern 10. 12. Dr. Götz 9. 12. Junghans 10. 12. Dr. Klejdzinski 10. 12. Lampersbach 10. 12. Löffler 10. 12. Dr. Marx 10. 12. Dr. Meyer zu Bentrup 10. 12. Mischnick 10. 12. Dr. Mitzscherling 9. 12. Dr. Müller* 10. 12. Müller (Bayreuth) 10. 12. Frau Pack * 10. 12. Rösch * 10. 12. Frau Roitzsch 10. 12. Schlaga 10. 12. Schmöle 10. 12. Freiherr von Schorlemer 9. 12. Dr. Solms 10. 12. Weiskirch 10. 12. Wissmann 10. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Wartenberg (Berlin) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Bundeskleingartengesetzes: Auch namens der Berliner SPD-Bundestagsabgeordneten gebe ich folgende Erklärung zu Protokoll: Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Berliner SPD-Bundestagsabgeordneten begrüßen das neue Bundeskleingartengesetz und glauben, daß auf der Grundlage des Bundesverfassungsgerichtsurteils das Kleingartenrecht in vernünftiger Weise neu gestaltet worden ist. Wir stellen aber fest, daß dieses Bundeskleingartenrecht insbesondere für Berlin einige unübersehbare Schwächen enthält. Kleingärten haben in Berlin eine andere Bedeutung als im übrigen Bundesgebiet. Die Ausgleichs- und Erholungsfunktionen der Kleingärten sind in der eingemauerten Stadt Berlin weitaus höher zu bewerten. Ersatzland kann bei Kündigungen von Kleingärten kaum bereitgestellt werden. Deswegen sind wir aus Berliner Sicht mit den Entschädigungs- und Kündigungsregelungen, wie sie in dem Gesetz vorgesehen sind, nicht einverstanden. Wir glauben auch, daß eine angemessene Entschädigung gezahlt werden sollte, wenn der Pachtvertrag ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist aus besonderen Gründen gekündigt wird. Wegen der besonderen Schwierigkeit, Ersatzland bereitzustellen, hätten wir gewünscht, daß die Übergangsfrist, die nur bis zum 31. März 1987 reicht, bis zum 31. Dezember 1990 verlängert worden wäre. Wir begrüßen, daß in das Gesetz die Berliner Laubengröße von 24 Quadratmetern Eingang gefunden hat, nachdem ursprünglich eine geringere Laubengröße vorgesehen war. Insofern ist ein Berliner Forderungspunkt erfüllt worden. Die anderen Punkte sind nicht in das Gesetz eingearbeitet worden. Da das Berliner Abgeordnetenhaus in einem einstimmigen Beschluß die Forderungen des Berliner Landesverbandes der Gartenfreunde unterstützt hat, sehen wir uns als Berliner SPD-Abgeordnete nicht in der Lage, unter diesen Bedingungen der Verabschiedung des Gesetzes zuzustimmen. Wir hoffen, daß das Land Berlin über den Bundesrat noch Verbesserungen im Sinne der Berliner Gartenfreunde durchsetzen kann.
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    Rede von Rudolf Dreßler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte für die SPD-Fraktion die Behauptung des Bundeswirtschaftsministers von heute mittag

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Vormittags polemisiert er hier und nachmittags ist er nicht da!)

    und auch die Ihre, Herr Kollege Günther, die Sie hier soeben gemacht haben, es handle sich hierbei um eine Wahlkampfstrategie, entschieden zurückweisen.

    (Kolb [CDU/CSU]: Schaufensterantrag! — Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Ich hatte gedacht, Sie seien mindestens in den letzten zwei Jahren dabeigewesen. Gerade der Bundeswirtschaftsminister weiß genau, daß in der alten Bundesregierung die Absicht bestand und auch verwirklicht worden wäre, auf der Grundlage unserer Vorarbeiten im Dezember den Entwurf eines Arbeitsschutzgesetzes vorzulegen, in dem auch der Arbeitszeitschutz enthalten war. Wenn sich der

    Dreßler
    Bundeswirtschaftsminister vor dieser Vorlage gedrückt hat,

    (Kolb [CDU/CSU]: Das war der Arbeitsminister!)

    dann ist es nur konsequent, wenn die Sozialdemokraten — ob Regierung oder Opposition — dieses ihr Vorhaben einbringen. Das haben wir hier gemacht. Um nichts anderes geht es. Das müssen Sie schon zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der SPD)

    Herr Kollege Günther, es ist natürlich bemerkenswert, wenn Sie als ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft hier über die Interna der Stahlindustrie vortragen. Ganz überzeugend ist das nicht, wenn ich Ihnen das einmal sagen darf. Wenn Sie nämlich mit den Stahlbetriebsräten im Ruhrgebiet über die Arbeitszeitordnung redeten, hätten Sie sich nicht hier hingestellt und das erzählt, was wir soeben von Ihnen zur Kenntnis nehmen mußten.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Welche Betriebe kennen Sie?)

    Es ist im übrigen bezeichnend — das sollte gerade bei den Damen und Herren der Sozialausschüsse der Union Aufmerksamkeit erregen —,

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Gibt es die denn noch?)

    daß der federführende Minister für ein solches Arbeitszeitschutzgesetz sich hier vom Bundeswirtschaftsminister vertreten lassen muß. Ich hatte erwartet, daß der Bundesarbeitsminister hier die Stellungnahme der Bundesregierung vorträgt, statt es den Bundeswirtschaftsminister tun zu lassen.

    (Roth [SPD]: Das ist doch kein Arbeitsminister, das ist ein Lohnpausenminister!)

    Scheinbar führt der Bundeswirtschaftsminister dem Bundesarbeitsminister den Griffel.

    (Zink [CDU/CSU]: Wie war das denn bei euch?)

    — Wir haben nie bestritten, daß der Bundeswirtschaftsminister, Herr Kollege Zink, seit 1976 die Vereinbarungen mit uns behindert hat.

    (Roth [SPD]: So ist es!)

    Wir sind seit 1976 dabei, dafür zu sorgen, daß eine Novelle des 38er Gesetzes erfolgt.

    (Kolb [CDU/CSU]: Es waren halt zu schwache Arbeitsminister, Herr Kollege!)

    — Herr Kollege Kolb, vielleicht werden Sie etwas nachdenklicher, wenn ich Ihnen ein Zitat Ihres Kollegen Blüm in Erinnerung bringen darf. Er hat vor der 19. Bundestagung der CDA gesagt — ich zitiere —:
    Wenn unsere Vorschläge besser sind, werden sie sich durchsetzen, sogar bei der FDP.
    Jetzt bin ich gespannt, wann Herr Blüm damit beginnt, sich gegen die FDP durchzusetzen. Möglicherweise sind wir ja einer Meinung, daß er das nach dem 6. März nicht mehr braucht. Dann werden
    nur noch wir uns über eine Novelle der Arbeitszeitordnung verständigen müssen.
    Meine Damen und Herren, gestern hat die CDU/ CSU-Fraktion im „Deutschland-Union Dienst" folgenden bemerkenswerten Satz veröffentlicht:
    Um alle Möglichkeiten zu prüfen, Arbeitslosigkeit abzubauen, müssen die Überlegungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit in den anderen europäischen Ländern mit einbezogen werden.
    So Ihre Kollegin Frau Wex.
    Darf ich Sie einmal fragen, warum Sie die anderen Länder bejubeln, wenn Sie in der Bundesrepublik Deutschland die Chance haben, das gleiche zu tun? Aber augenscheinlich haben Sie nicht die Kraft dazu.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, am 16. April 1891, vor mehr als 90 Jahren, hat der Deutsche Reichstag in zwei vollen Sitzungstagen einen Antrag der sozialdemokratischen Fraktion zu debattieren gehabt, die tägliche Höchstarbeitszeit schrittweise auf acht Stunden zu begrenzen. Auf mehr als 40 Druckseiten können wir heute nachlesen, daß am Ende der Beratungen die Sozialdemokraten eine Abstimmungsniederlage erlitten. Aber der Kampf für den Achtstundentag wurde danach erst recht zu einer Hauptforderung gemacht. Der konservative Teil des Deutschen Reichstags hatte damals einen Abstimmungssieg errungen, aber die Entwicklung hat ihn später eingeholt, wie das so oft der Fall war.
    Heute, nach über 90 Jahren, setzen sich Sozialdemokraten wieder dafür ein, daß die rechtlichen Bestimmungen über die Arbeitszeit diesmal an die tarifvertragliche Wirklichkeit herangeführt werden.
    Wir sagen: Es ist unverantwortlich, daß auf gesetzlicher Basis 72 Stunden in der Woche, d. h. auch bis zu 32 Überstunden, geleistet werden können, wenn gleichzeitig über 2 Millionen Menschen ohne Arbeit sind.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir sagen weiterhin: Wenn 2,8 Millionen Arbeitnehmer Sonntagsarbeit leisten, muß die Sonntagsarbeitszeit in die Wochenarbeitszeit endlich gesetzlich einbezogen werden.
    Wir sagen: Wenn 7,5 Millionen Arbeitsplätze bzw. Beschäftigte ein mehrfaches Risiko an gesundheitlicher Schädigung tragen und 5,8 Millionen Menschen Schichtarbeit leisten, muß der Gesetzgeber die Notwendigkeit erkennen, von der Sechstagewoche zur Fünftagewoche zu kommen.
    Wir sagen angesichts der weiter steigenden Arbeitslosigkeit und angesichts der völligen Konzeptionslosigkeit der amtierenden Regierung — dies hat sich in den letzten Wochen gezeigt —, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen:

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Ach du meine Güte! Werden Sie nicht rot vor Scham? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    8428 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982
    Dreßler
    Wenn 96 % aller Arbeitnehmer die 40-Stunden-Woche durch Tarifvertrag erreicht haben, muß das Gesetz endlich nachziehen und die 48stündige Regelarbeitszeit ändern.
    Ich finde, es ist ein Trauerspiel: Der CDU/CSU fällt bei einer solchen Debatte im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts zu unserem Gesetzentwurf nichts Besseres an Argumenten ein als ihren Vorgängern vor 90 Jahren.

    (Lutz [SPD]: Hört! Hört! — Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Wir haben es mit unseren Vogängern von vor 8 Wochen zu tun!)

    Wenn die von Konservativen vor allen sozialpolitischen Vorhaben prognostizierte Entwicklung eingetreten wäre, müßten wir heute ein Entwicklungsland sein.
    Im übrigen: Seien Sie vorsichtig mit Ihrer Bemerkung über Arbeitslosigkeit. Das nächste Frühjahr kommt bestimmt, auch der nächste Herbst und Winter kommen bestimmt.

    (Kolb [CDU/CSU]: Fragen Sie einmal nach den Ursachen! Da waren Sie doch dran!)

    Alle Experten haben der Regierung vorausgesagt, daß die Arbeitslosigkeit steigen wird. Die Bundesregierung selbst schätzt für das Jahr 1983 einen Durchschnitt von 2,35 Millionen Arbeitssuchenden. Bereits für das kommende Frühjahr schätzen Institute, daß mehr als 2,5 Millionen Menschen ohne Arbeit sind. Für das Jahresende 1983 werden nach diesen Schätzungen mehr als 3 Millionen genannt.
    Wir bemühen uns nun seit 1976, eine Mehrheit des Bundestages für ein neues Arbeitszeitgesetz zu sensibilisieren. Ich frage Sie: Was muß denn eigentlich passieren, wieviel Arbeitslose müssen bei der Bundesanstalt für Arbeit gemeldet sein, damit CDU/CSU und FDP endlich zu bewegen sind, wenigstens einem kleinen, konkreten Schritt zuzustimmen, der den Kampf für Arbeitszeitverkürzung signalisiert?

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn der heutige Bundesarbeitsminister noch als Oppositionspolitiker am 23. September 1982 im „Hamburger Abendblatt" die Arbeitszeitverkürzung als — ich zitiere — „unverzichtbare Voraussetzung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit" preist,

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie wollen doch die Überstunden bekämpfen!)

    wenn der gleiche Politiker vor den Sozialausschüssen erklärt, daß wir — ich zitiere — „auch Arbeitszeitverkürzungen brauchen, weil arbeitsplatzsparende Rationalisierung mehr Arbeitsplätze wegnimmt, als vermehrte Nachfrage heute Arbeitsplätze" schaffe, dann darf man wohl verlangen, daß sich der jetzige federführende Minister dazu bekennt, daß auch unter seiner Mitwirkung in den letzten Wochen ca. 16 Milliarden DM Nachfrage gestrichen worden sind. Deshalb sind seine Reden außerhalb des Bundestages zur Makulatur geworden.
    Wie will der Arbeitsminister eine Ablehnung begründen, wenn durch dieses Gesetz zigtausende
    Menschen eine Beschäftigungschance erhalten können?

    (Kolb [CDU/CSU]: Ach, du lieber Gott, wo denn?)

    Was muß eigentlich noch passieren, damit bei der neuen und in dieser Frage auch alten Mehrheit dieses Hauses überhaupt etwas passiert? Die SPD-Fraktion wendet sich gegen eine politische Handlungsweise, die als einzige Konsequenz Arbeitszeitverkürzung in all ihren verschiedenen Möglichkeiten zum Verbots-Dogma erklärt.

    (Frau Dr. Timm [SPD]: So ist es!)

    Beim Erlaß der Arbeitszeitordnung im Jahre 1938, meine Damen und Herren, galt das nationalsozialistische Tarifordnungs- und Betriebsordnungssystem. Die Arbeitszeitordnung verwendet dementsprechend Begriffe wie „Gefolgschaftsmitglieder", „Betriebsführer", „Tarifordnung" und „Reichstreuhänder der Arbeit".

    (Lutz [SPD]: Schlimm ist das!)

    Diese Begriffe werden mit diesem Gesetzentwurf aus dem Arbeitszeitrecht gestrichen.
    Der Gesetzentwurf ist so angelegt, daß die Tarifautonomie und die Rechte der Arbeitnehmervertretungen nach dem Betriebsverfassungsgesetz und den Personalvertretungsgesetzen des Bundes und der Länder voll gewahrt bleiben.

    (Kolb [CDU/CSU]: So?)

    Die öffentlich-rechtlichen Arbeitsschutzregelungen können und sollen arbeitszeitliche Rahmenbedingungen festlegen. Ausgestaltung, Dauer und Lage der Arbeitszeit erfolgen im einzelnen durch Tarifvertrag, Betriebs- bzw. Dienstvereinbarung oder auch durch Arbeitsvertrag. Tarifliche Regelungen über die Dauer und Verteilung der Arbeitszeit gehören in der Praxis seit langem zu den häufigsten und wichtigsten Tarifnormen. Zudem räumt der Entwurf den Tarifvertragsparteien die Möglichkeit ein, über verschiedene gesetzliche Regelungen hinaus Vereinbarungen zu treffen und damit den unterschiedlichen Bedürfnissen der Wirtschaft in den einzelnen Bereichen Rechnung zu tragen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das glaub__ doch selbst nicht!)

    In absoluten Zahlen, meine Damen und Herren, würde dieses Gesetz die zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeit von rund 150 000 Arbeitnehmern bedeuten.

    (Kolb [CDU/CSU]: Nach der Mengenlehre, Herr Kollege!)

    Hinzu kämen möglicherweise noch rund 230 000 zusätzliche Arbeitsplätze durch Einschränkung der Mehrarbeitsstunden, und es wäre unverantwortlich, eine solche Chance nicht zu nutzen. — Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe das Wort dem Herrn Abgeordneten Kolb.
Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 8429

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elmar Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Lutz, nachdem ich Ihren Gesetzentwurf gelesen und Ihre Rede gehört habe, kann ich nur sagen, ich muß mich wundern. In welcher Welt leben wir denn? Von wem haben Sie denn gesprochen? Sie haben hier eine ganze Nation zu Schwerarbeitern erklärt, die nicht mehr arbeitsfähig sind. In der Schweiz arbeitet jeder Arbeitnehmer rund 200 Stunden im Jahr mehr. Sie haben heute erklärt, das sei die Grenze. Da frage ich, in welcher Welt Sie leben und wo Sie diskutieren.

    (Zurufe von der SPD)

    Herr Kollege Lutz, Sie haben auch gesagt, das Ding müßte man betriebswirtschaftlich diskutieren, aber das möchten Sie nicht. Das ist ja das Problem. Sie schieben das Betriebswirtschaftliche zur Seite, das interessiert Sie nicht, sondern Sie gehen in die Materie hinein und sagen: „Ich habe die Theorie; ich mache einen Plan!"

    (Zurufe von der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen von der SPD, wann fallen denn in einem Betrieb Überstunden an? Das ist ja der Fehler, daß Sie die Praxis nicht mehr kennen. Die Überstunden sind entweder in der Hochkonjunktur angefallen, wo Sie niemanden zur Arbeit bekamen, oder sie fallen jetzt in einer Situation an, in der es kaum Arbeit gibt, weil plötzlich die Kunden — und das sind zum Teil auch Staatsbetriebe — sagen, sie möchten innerhalb von ganz kurzer Zeit dies haben. Für uns im Betrieb wäre es wesentlich einfacher und leichter, wenn wir auf Monate hinaus gleichmäßige Arbeit hätten. Dann brauchten wir uns nicht um Aufträge zu kümmern und könnten kontinuierlich arbeiten. Das gilt für Groß-, Klein- und Mittelbetriebe.

    (Bindig [SPD]: Sprechen Sie jetzt als Abgeordneter oder als Unternehmer?)

    — Ich bin Abgeordneter, und im Gegensatz zu Ihnen, Herr Kollege Bindig, verstehe ich von Arbeit etwas, weil ich sie praktisch tue. Sie sprechen nur theoretisch darüber.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Kollege Lutz, Sie haben heute die Geschichte bemüht. Sie hätten die 13 Jahre Ihrer Regierung bemühen sollen, wo Kollegen von Ihnen, Ihre Wirtschaftsminister, Ihre Arbeitsminister von diesem Pult hier erklärt haben: „Wir werden eine Wirtschaftsordnung bringen, in der Vollbeschäftigung garantiert ist." Sie haben einen Kanzler gehabt, der dreimal zum 1. Mai erklärt hat: „Solange ich Kanzler bin, wird keiner seinen Arbeitsplatz verlieren." Er ist rechtzeitig abgetreten; weil er das Versprechen nicht halten konnte. Aber was soll denn dies, Herr Kollege Lutz? Wir sprechen von einer Arbeitszeitregelung und nicht, Herr Kollege Dreßler, wie Sie gesagt haben, von einer Arbeitszeitverkürzung.
    Deswegen bitte ich, einmal vernünftig zu überlegen, wohin wir wollen. Es gibt sehr viele Betriebe, die jetzt deswegen Kurzarbeit machen, weil sie hoffen, daß sie demnächst ihre ganze Belegschaft wieder beschäftigen können. Wäre Ihr Entwurf schon
    Gesetz, dann müßten diejenigen, die Überstunden leisten, um einen Vorlauf zu bekommen, dann, wenn der übrige Betrieb arbeitet, frei nehmen, weil sie über acht Stunden gearbeitet haben. Sie haben gesagt, wer über acht Stunden arbeitet, muß dies tun.

    (Lutz [SPD]: Das ist aber verräterisch!)

    — Herr Kollege Lutz, was ist denn hier verräterisch? Es gibt eine Arbeitszeitordnung für die Fernfahrer. Da ist eine Lenk- und eine Schichtzeit festgelegt. Es wäre interessant gewesen, Sie hätten gefragt, wie das dort läuft. Da wird eine Beladung verzögert. Der Fahrer hat noch Lenkzeit. Aber seine Schichtzeit ist unterwegs auf der Heimfahrt zu Ende. Der Mann muß 80 Kilometer vor seinem Heimatort seinen Lkw an die Seite stellen, seine Frau zu Hause anrufen und sagen: „Hol mich bitte ab. Ich darf nicht mehr fahren. Das ist gegen das Gesetz."

    (Lachen und Zurufe von der SPD) — So ist es doch! So ist Ihr Gesetz!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Natürlich!


    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    — Herr Lutz, so ist es, wenn man Ihnen vorführt, wie sich Gesetze, die Sie gemacht haben, tatsächlich auswirken. Meine Damen und Herren von der SPD, das Schlimme ist, daß Sie nie sachlich sein können. Von Ihnen kommt Polemik und sonst nichts.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Herr Kollege Lutz, Sie fordern weiterhin in § 12 Ihres Gesetzentwurfes zwölf Stunden ununterbrochene Ruhezeit. Ich begrüße dies, ich finde es hervorragend! Wie verhalten Sie sich aber dann, wenn in dieser ununterbrochenen Ruhezeit von zwölf Stunden ein Mitarbeiter durch Nebentätigkeit einen Unfall erleidet? Dann muß der Betrieb, der ihn beschäftigt, Lohnfortzahlung leisten. Das sind die Regelungen, die Sie bringen!

    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. h. c. Leber)

    Ich sage Ihnen, Herr Kollege Lutz und Herr Kollege Bindig, und damit sind wir direkt auf unserer Ebene: Ein Betriebsrat eines Großbetriebes hat mir einen Brief geschrieben: Herr Kolb, verhindern Sie, wo immer es geht, den Arbeitszeitentwurf der SPD!

    (Bindig [SPD]: Er hat genau das Gegenteil geschrieben! Sie können nicht lesen!)

    — Entschuldigen Sie, der Betriebsrat hat das getan,

    (Lachen und weitere Zurufe von der SPD) und zwar deswegen — —


    (Bindig [SPD]: Den Brief vorlesen! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Weshalb diese Aufregung, meine Herrschaften?
    — Er hat es deswegen getan, weil er anscheinend seine Mitbestimmung und Mitverantwortung nicht
    8430 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982
    Kolb
    mehr wahrnehmen darf. Die SPD sieht sich nicht in der Lage, dem Betriebsrat das Recht zu geben, selbst zu entscheiden, ob in diesem Betrieb die Arbeit auf andere verteilt werden kann oder 'Oberstunden notwendig sind.

    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    — Herr Kollege Lutz, ich würde an Ihrer Stelle einmal zur Tribüne hinaufschauen! Was denken denn die Leute dort von Ihnen als Parlamentarier? Die müssen Sie doch als einen Lausbuben ansehen.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Entschuldigen Sie, wenn ich das einmal so hart sage.

    (Zurufe von der SPD)

    Herr Lutz, ich muß Sie jetzt einmal folgendes fragen.