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ID0913605500

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    Plenarprotokoll 9/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 Inhalt: Eintritt der Abg. Frau Erler in den Deut- schen Bundestag 8367 A Verzicht des Abg. von Schoeler auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . 8367 A Erweiterung der Tagesordnung 8367 B Zurücknahme eines Ordnungsrufes . . 8367 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Ewen, Dr. Linde, Antretter, Berschkeit, Börnsen, Dr. Diederich (Berlin), Fischer (Osthofen), Frau Dr. Hartenstein, Kolbow, Dr. Kübler, Frau Dr. Lepsius, Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Möhring, Müller (Schweinfurt), Neumann (Stelle), Schlatter, Schreiber (Solingen), Frau Steinhauer, Stiegler, Dr. Struck, Thüsing, Tietjen, Weinhofer, Dr. Feldmann, Dr. Haussmann, Funke, Frau Noth, Gattermann, Merker, Dr. Riemer, Bredehorn, Schmidt (Kempten), Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktionen der SPD und FDP Fremdenverkehr — Drucksachen 9/1781 (neu), 9/2082 - Müntefering SPD 8367 D Engelsberger CDU/CSU 8371 A Dr. Feldmann FDP 8373 C Heyenn SPD 8375 D Dr. Olderog CDU/CSU 8377 D Merker FDP 8380 D Stiegler SPD 8381 D Dr. Jobst CDU/CSU 8383 C Dr. Linde SPD 8385 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 8387 A Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 8388 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Glombig, Kirschner, Egert, Ibrügger, Jaunich, Dr. Linde, Schmidt (Kempten), Cronenberg, Eimer (Fürth), Hölscher, Frau Dr. Adam-Schwaetzer und der Fraktionen der SPD und FDP Behindertenpolitik nach dem Internationalen Jahr der Behinderten 1981 — Drucksachen 9/1155, 9/1635 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" — Drucksache 9/2038 - Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/2258 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 9/2234 — Kirschner SPD 8390 A Dolata CDU/CSU 8391 D Neuhausen FDP 8394 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8395 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 Glombig SPD 8398 C Gilges SPD 8400 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Rohde, Glombig, Lutz, Dreßler, Egert, Frau Fuchs, Ginnuttis, Heyenn, Kirschner, Frau Dr. Lepsius, Peter (Kassel), Rappe (Hildesheim), Schreiner, Frau Steinhauer, Stockleben, Urbaniak, Westphal, Weinhofer, von der Wiesche und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes — Drucksache 9/2196 — Lutz SPD 8401 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 8403 D Günther CDU/CSU 8424 C Dreßler SPD 8426 D Kolb CDU/CSU 8429 A Cronenberg FDP 8430 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8431 D Collet SPD 8433 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Fischer (Osthofen), Dr. Emmerlich, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Gnädinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Lambinus, Schmidt (München), Dr. Schöfberger, Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. Ueberschär, Dr. Schmude, Dr. de With, Dr. Linde, Börnsen und der Fraktion der SPD Nichtigkeit der Entscheidungen der als „Volksgerichtshof" und „Sondergerichte" bezeichneten Werkzeuge des nationalsozialistischen Unrechtsregimes — Drucksache 9/2244 — 8435 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes — Drucksache 9/1598 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 9/2221 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates über die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Abgabe von Fütterungsarzneimitteln in der Gemeinschaft — Drucksachen 9/1349 Nr. 1, 9/2209 - Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . . 8436 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Pfeifer, Daweke, Dr. Probst, Frau Dr. Wilms, Dr. George, Keller, Rossmanith, Frau Benedix-Engler, Frau Geiger, Nelle, Graf von Waldburg-Zeil, Frau Dr. Wisniewski, Austermann, Dr. Lammert, Lenzer, Frau Hürland, Gerstein, Dr. Laufs, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Waffenschmidt, Dr. Jobst, Dr. Pohlmeier, Dr. Schwörer, Schartz (Trier), Zierer, Kraus, Horstmeier, Müller (Wadern), Frau Dr. Hellwig, Kittelmann, Pohlmann, Dr. Möller, Ganz (St. Wendel), Kroll-Schlüter, Spilker, Sauter (Ichenhausen), Vogt, Müller (Wesseling), Dr. Bugl, Neuhaus, Frau Dr. Wex, Dr. Stavenhagen, Berger (Lahnstein), Dr. Olderog, Repnik, Rühe, Hinsken, Müller (Remscheid) und der Fraktion der CDU/CSU Ausbildungsplatzsituation — Drucksachen 9/1711, 9/1866 — in Verbindung mit Beratung der Berichts der Bundesregierung zum Stand der Beratungen sowie zum weiteren Verfahren der Bund-LänderKommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung zur Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 9/2012 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung zu den in der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 1. Oktober 1981 gestellten grundsätzlichen Fragen zur Berufsausbildung — Drucksache 9/1934 Frau Benedix-Engler CDU/CSU . . . 8437A Schätz SPD 8439 B Neuhausen FDP 8441 D Rossmanith CDU/CSU 8443 C Vogelsang SPD 8445 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 8447 C Frau Weyel SPD 8451 D Austermann CDU/CSU 8453 D Frau von Braun-Stützer FDP 8455 C Kuhlwein SPD 8457 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundeskleingartengesetzes — Drucksache 9/1900 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/2232 - Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 III Magin CDU/CSU 8458 D Schreiber (Solingen) SPD 8461 A Frau Noth FDP 8463 B Zierer CDU/CSU 8464 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMBau . 8466A Müller (Schweinfurt) SPD 8467 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Pfeifer, Daweke, Lenzer, Dr. Probst, Frau Dr. Wisniewski, Frau Benedix-Engler, Frau Geiger, Nelle, Rossmanith, Austermann, Graf von Waldburg-Zeil, Frau Dr. Wilms, Boroffka, Dr. Bugl, Engelsberger, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Lagershausen, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Rühe, Susset, Dr. Kunz (Weiden), Niegel, Weiß, Frau Roitzsch, Bühler (Bruchsal), Dr. Jobst, Lowack, Frau Verhülsdonk, Lattmann, Dr. Hennig, Dr.-Ing. Kansy, Clemens, Dallmeyer und der Fraktion der CDU/CSU Förderung der Drittmittelforschung im Rahmen der Grundlagenforschung — Drucksache 9/1936 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie (18. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Gerstein, Dr. George, Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Riesenhuber, Dr. Stavenhagen, Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Freiherr Spies von Büllesheim und der Fraktion der CDU/ CSU Neutrale Überprüfung des Programms „Humanisierung des Arbeitslebens" — Drucksachen 9/833, 9/2099 - Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 8469 B Auch SPD 8470 C Dr.-Ing. Laermann FDP 8473 C Dr. Probst, Parl. Staatssekretär BMFT 8475 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes — Drucksache 9/1493 - Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - — Drucksache 9/2222 — Rapp (Göppingen) SPD 8476 C Spilker CDU/CSU 8477 D Dr. Feldmann FDP 8479 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 8480 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Seemannsgesetzes — Drucksache 9/1829 - Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/2229 - Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/2228 - Stutzer CDU/CSU 8481 C Peter (Kassel) SPD 8482 C Dr. Zumpfort FDP 8484 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 8485 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Lorenz, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Graf Huyn, Werner, Schulze (Berlin), Lamers, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dallmeyer, Lowack, Frau Geier, Dr. Hennig, Berger (Lahnstein), Sauer (Salzgitter), Dr. Kunz (Weiden), Dr. Hüsch, Dr. Todenhöfer, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Marx, Dr. Hornhues, Dr. Hupka, Rühe, Repnik, Dr. Mertes (Gerolstein), Lintner, Gerster (Mainz), Dr. Abelein, Straßmeir, Clemens, Dr. Arnold, Würzbach und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Reiseverkehr aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 9/926, 9/1725 — Werner CDU/CSU 8486 D Frau Terborg SPD 8487 D Frau Fromm FDP 8490 A Dr. Hennig, Parl. Staatssekretär BMB . . 8491 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. November 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Somalia über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/2192 — 8492 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Zusatzprotokollen vom 1. April 1982 zum Kooperationsabkommen vom 2. April 1980 zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien sowie zum Abkommen vom 2. April 1980 zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 Stahl und der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl einerseits und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien andererseits im Anschluß an den Beitritt der Republik Griechenland zu den Europäischen Gemeinschaften — Drucksache 9/2212 — 8493 A Beratung der Sammelübersicht 49 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/2136 — 8493 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Köhler (Wolfsburg), Pieroth, Frau Fischer, Herkenrath, Höffkes, Dr. Hornhues, Dr. Hüsch, Dr. Kunz (Weiden), Lamers, Dr. Pinger, Dr. Pohlmeier, Repnik, Schmöle, Schröder (Lüneburg) und der Fraktion der CDU/CSU Verstärkung der personellen Hilfe im Konzept der Entwicklungspolitik der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 9/423, 9/2220 — . . . . 8493 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3164/76 über das Gemeinschaftskontingent für den Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten und der Verordnung (EWG) Nr. 2964/79 — Drucksachen 9/2009 Nr. 7, 9/2210 — . 8493 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates über die Preisbildung im Güterkraftverkehr zwischen den Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/2036 Nr. 16, 9/2211 — . 8493C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über ein begrenztes Vorgehen auf dem Gebiet der Verkehrsinfrastruktur — Drucksachen 9/1950 Nr. 55, 9/2214 — . 8493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Erleichterung der Fomalitäten und Kontrollen im Güterverkehr zwischen den Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/1686 Nr. 15, 9/2225 — . 8493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Anwendung der Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 2891/ 77 des Rates vom 19. Dezember 1977 zur Durchführung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften Vorschlag für eine Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 2891/77 zur Durchführung des Beschlusses vom 21. April 1970 über die Ersetzung der Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten durch eigene Mittel der Gemeinschaften — Drucksachen 9/1964 Nr. 16, 9/2208 — . 8493 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Ermächtigung der Kommission, im Rahmen des Neuen Gemeinschaftsinstruments Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen — Drucksachen 9/2102 Nr. 9, 9/2224 — . 8494A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Politik der industriellen Innovation - Leitlinien für eine Gemeinschaftsstrategie — Drucksachen 9/1156, 9/2177 — . . . . 8494 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Zweiundfünfzigsten Verordnung der Bundesregierung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 9/1938, 9/2181 — . . . . 8494C Fragestunde — Drucksache 9/2226 vom 3. Dezember 1982 — Zinssenkungen des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank 1982 MdlAnfr 67, 68 03.12.82 Drs 09/2226 Müntefering SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 V Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 8407 B,C,D, 8408 A, B, C ZusFr Müntefering SPD . . . . 8407C, 8408B,C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD . 8407 C ZusFr Dr. Jens SPD 8407 D ZusFr Schlatter SPD 8408 A Gesamtwirtschaftliche Vorgaben für die Steuerschätzungen vom Juni und Oktober 1982 MdlAnfr 103, 104 03.12.82 Drs 09/2226 Purps SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF . 8408 C, D, 8409A,B ZusFr Purps SPD 8409A, B ZusFr Schlatter SPD 8409 B Nebentätigkeiten, insbesondere Lehrverpflichtungen, des Chefs des Bundeskanzleramtes und eines Abteilungsleiters MdlAnfr 1, 2 03.12.82 Drs 09/2226 Schäfer (Offenburg) SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 8409 C, D, 8410A,B ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD 8409C, 8410A,B Anwendung des Art. 66 GG auf alle Mitglieder der Bundesregierung MdlAnfr 3 03.12.82 Drs 09/2226 Scheer SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK . . . 8410 B,C,D, 8411 A, C, D, 8412 A, B, C, D, 8413A,B ZusFr Dr. Scheer SPD 8410 C ZusFr Roth SPD 8410 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 8411A ZusFr Horn SPD 8411A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 8411 B ZusFr Jungmann SPD 8411C ZusFr Dr. Penner SPD 8411 D ZusFr Collet SPD 8411 D ZusFr Herberholz SPD 8412A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 8412 B ZusFr Kleinert FDP 8412C ZusFr Gansel SPD 8412 D ZusFr Dr. Soell SPD 8413A ZusFr Schlatter SPD 8413A ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . 8413 B Interessenkonflikt des Regierungsprechers Diether Stolze durch die Mitgliedschaft im ZDF-Fernsehrat und die persönliche Haftung gegenüber der Nerka-Media GmbH MdlAnfr 4, 5 03.12.82 Drs 09/2226 Paterna SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK . . . . 8413C,D, 8414 A, B, C, D ZusFr Paterna SPD 8413C,D, 8414 A, B ZusFr Dr. Hirsch FDP 8414 B ZusFr Haase (Fürth) SPD 8414C ZusFr Dr. Scheer SPD 8414 D Stil der Antwort des Bundeskanzleramts auf den Brief einer Nürnberger Schülerin an den Bundeskanzler MdlAnfr 6, 7 03.12.82 Drs 09/2226 Wolfram (Recklinghausen) SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 8414D, 8415A, B, C ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 8415A ZusFr Broll CDU/CSU 8415B ZusFr Catenhusen SPD 8415B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 8415C Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministers im Ermittlungsverfahren gegen Friedrich MdlAnfr 84 03.12.82 Drs 09/2226 Gansel SPD Antw StMin Dr. Jenninger BK 8415D, 8416 B,C,D, 8417 A ZusFr Gansel SPD 8416A,B ZusFr Schlatter SPD 8416C ZusFr Jungmann SPD 8416D ZusFr Kleinert FDP 8416 D ZusFr Catenhusen SPD 8417A Auswirkungen des Einsatzes der „Cap Anamur" auf die Zahl der vietnamesischen Flüchtlinge MdlAnfr 8 03.12.82 Drs 09/2226 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Möllemann AA 8417 B,C ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 8417C ZusFr Oostergetelo SPD 8417 C Aufnahme vietnamesischer Flüchtlinge durch die Staaten der EG MdlAnfr 11 03.12.82 Drs 09/2226 Thüsing SPD Antw StMin Möllemann AA . 8417D, 8418 A, B, C ZusFr Thüsing SPD 8418A,B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 8418B ZusFr Oostergetelo SPD 8418C Festnahme des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ibrahim Fares durch israelische Behörden auf einer Urlaubsreise nach Beirut MdlAnfr 12 03.12.82 Drs 09/2226 Pauli SPD Antw StMin Möllemann AA . . 8418D, 8419A,B VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 ZusFr Pauli SPD 8419A ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 8419A ZusFr Herberholz SPD 8419 B Unterstützung der Genfer Verhandlungen über den NATO-Doppelbeschluß sowie Verbesserung des Informationsflusses nach außen MdlAnfr 13, 14 03.12.82 Drs 09/2226 Collet SPD Antw .StMin Möllemann AA 8419 C, D, 8420 A, B, C, D, 8421 A, B, C, D, 8422 A, B, C, D, 8423 A, B, C, D, 8424 A ZusFr Collet SPD 8419D, 8420A, 8422A, 8423 C ZusFr Jungmann SPD 8420B, 8423 A ZusFr Frau Erler SPD 8420 C ZusFr Dr. von Bülow SPD . . . . 8420D, 8422 C ZusFr Dr. Soell SPD 8420D, 8422 D ZusFr Broll CDU/CSU 8421A ZusFr Catenhusen SPD 8421 B ZusFr Schreiner SPD 8421 D ZusFr Oostergetelo SPD 8423 A ZusFr Bindig SPD 8423 B ZusFr Dr. Penner SPD 8423 D Verfolgung der Baha'i im Iran MdlAnfr 15 03.12.82 Drs 09/2226 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw StMin Möllemann AA . . . . 8424 A, B, C ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 8424 B,C Nächste Sitzung 8494 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8495* A Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordenten Wartenberg (Berlin) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Bundeskleingartengesetzes . 8495* B 136. Sitzung Bonn, den 9. Dezember 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Daweke 10. 12. Dr. Enders * 10. 12. Funk (Gutenzell) 9. 12. Dr. von Geldern 10. 12. Dr. Götz 9. 12. Junghans 10. 12. Dr. Klejdzinski 10. 12. Lampersbach 10. 12. Löffler 10. 12. Dr. Marx 10. 12. Dr. Meyer zu Bentrup 10. 12. Mischnick 10. 12. Dr. Mitzscherling 9. 12. Dr. Müller* 10. 12. Müller (Bayreuth) 10. 12. Frau Pack * 10. 12. Rösch * 10. 12. Frau Roitzsch 10. 12. Schlaga 10. 12. Schmöle 10. 12. Freiherr von Schorlemer 9. 12. Dr. Solms 10. 12. Weiskirch 10. 12. Wissmann 10. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Wartenberg (Berlin) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Bundeskleingartengesetzes: Auch namens der Berliner SPD-Bundestagsabgeordneten gebe ich folgende Erklärung zu Protokoll: Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Berliner SPD-Bundestagsabgeordneten begrüßen das neue Bundeskleingartengesetz und glauben, daß auf der Grundlage des Bundesverfassungsgerichtsurteils das Kleingartenrecht in vernünftiger Weise neu gestaltet worden ist. Wir stellen aber fest, daß dieses Bundeskleingartenrecht insbesondere für Berlin einige unübersehbare Schwächen enthält. Kleingärten haben in Berlin eine andere Bedeutung als im übrigen Bundesgebiet. Die Ausgleichs- und Erholungsfunktionen der Kleingärten sind in der eingemauerten Stadt Berlin weitaus höher zu bewerten. Ersatzland kann bei Kündigungen von Kleingärten kaum bereitgestellt werden. Deswegen sind wir aus Berliner Sicht mit den Entschädigungs- und Kündigungsregelungen, wie sie in dem Gesetz vorgesehen sind, nicht einverstanden. Wir glauben auch, daß eine angemessene Entschädigung gezahlt werden sollte, wenn der Pachtvertrag ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist aus besonderen Gründen gekündigt wird. Wegen der besonderen Schwierigkeit, Ersatzland bereitzustellen, hätten wir gewünscht, daß die Übergangsfrist, die nur bis zum 31. März 1987 reicht, bis zum 31. Dezember 1990 verlängert worden wäre. Wir begrüßen, daß in das Gesetz die Berliner Laubengröße von 24 Quadratmetern Eingang gefunden hat, nachdem ursprünglich eine geringere Laubengröße vorgesehen war. Insofern ist ein Berliner Forderungspunkt erfüllt worden. Die anderen Punkte sind nicht in das Gesetz eingearbeitet worden. Da das Berliner Abgeordnetenhaus in einem einstimmigen Beschluß die Forderungen des Berliner Landesverbandes der Gartenfreunde unterstützt hat, sehen wir uns als Berliner SPD-Abgeordnete nicht in der Lage, unter diesen Bedingungen der Verabschiedung des Gesetzes zuzustimmen. Wir hoffen, daß das Land Berlin über den Bundesrat noch Verbesserungen im Sinne der Berliner Gartenfreunde durchsetzen kann.
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    Rede von Klaus Kirschner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Große Anfrage zur Behindertenpolitik, die wir heute debattieren, ist auf den Tag genau vor einem Jahr von den damaligen Koalitionsfraktionen an die Bundesregierung gerichtet worden. Die SPD-Bundestagsfraktion war der Ansicht, daß die Behinderten zu Recht erwarten, daß nach Abschluß des Internationalen Jahrs der Behinderten 1981 auch der Deutsche Bundestag eine Zwischenbilanz für diesen wichtigen Bereich politischer Gestaltung zieht.
    Wir begrüßen es, daß die Antwort, die noch von der Bundesregierung der sozialliberalen Koalition erarbeitet worden ist, uns dazu heute die Gelegenheit gibt. Wir hätten es allerdings — lassen Sie mich auch dies sagen — für besser gehalten, wenn sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion vor Jahresfrist noch in der Opposition dazu hätte durchringen können, der Großen Anfrage beizutreten. Dies wäre ein Pluspunkt für das gesamte Parlament und ein wichtiges Signal in Richtung der Beteiligten und der Betroffenen gewesen.
    Nun haben Sie, meine Damen und Herren von der CDU/CSU, zusammen mit der FDP die Regierungsverantwortung. Wenn man Ihre bisherigen Leistungen seit der Regierungsübernahme auf diesem Gebiet betrachtet, kann es allerdings niemanden verwundern, daß Sie auf diesem wichtigen Gebiet nichts zu sagen haben. Die CDU/CSU hat auch hier zusammen mit der FDP eine Wende vollzogen und für eine Politik der Erneuerung gesorgt. Dies kann man Ihnen nicht absprechen, denn zum ersten Mal seit 1969 kam das Wort „Behinderte" nicht in der Regierungserklärung eines Bundeskanzlers vor.

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    Dies ist bezeichnend für eine Politik, die für Klarheit und Wahrheit „in diesem unserem Lande" sorgen möchte.
    Da wird ein Bundesbeauftragter für die Behinderten berufen, der sich anscheinend berufen fühlt, selber der Totengräber dieser Institution zu sein. Wie anders soll man Meldungen der „Frankfurter Rundschau" vom 30. November 1982 werten — ich darf, Frau Präsidentin, mit Ihrer Genehmigung zitieren —, wo es heißt, Kollege Regenspurger: Die Hilfe solle denen gelten, die sich nicht selber helfen können. Die ehemalige Bundesregierung habe für eine Inflation der Anerkennung von Behinderten gesorgt. Freifahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, erweiterter Kündigungsschutz und die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen, hätten die Zahl der Behindertenausweise in die Höhe getrieben. Der Gesetzgeber habe auch dazu animiert, sich schon nach einer Operation als behindert einstufen zu lassen. — Ich meine, wer so redet, der sorgt statt für Klarheit und Wahrheit für neue, unberechtigte Vorurteile und macht, statt sich den Problemen der Behinderten aufgeschlossen zu zeigen, genau das Gegenteil.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Was hat denn der Fachmann dazu gesagt?)

    Aber können die Behinderten eigentlich mehr von dieser neuen Koalition erwarten? Kein Wort in der Regierungserklärung des Bundeskanzlers, nichts in der Koalitionsvereinbarung — auch da Fehlanzeige. Dabei müßte die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten auch bei Ihnen Alarmglocken läuten lassen. Statt nach neuen Anrechnungsmodalitäten zu suchen — denn das bringt keinen neuen Arbeitsplatz für die Betroffenen —, sollten Sie sich unserer Forderung nach einer Erhöhung der Ausgleichsabgabe anschließen. Der seit 1974 bestehende Satz von 100 DM ist heute nicht mehr vertretbar. Zum zweiten reduziert er sich durch die steuerliche Absetzbarkeit - das muß klar gesagt werden — in Wirklichkeit auf 50 DM; denn die rund 206 Millionen DM, auf die das Aufkommen aus der Ausgleichsabgabe für 1982 geschätzt wurde, reduzieren sich in Wirklichkeit auf rund 100 Millionen DM. Die Differenz wird den Arbeitgebern, die ihrer Beschäftigungspflicht nach dem Schwerbehindertengesetz nicht nachkommen, steuerlich zurückerstattet. Ich meine, das ist wirklich revisionsbedürftig.
    Es ist auch ein Skandal — lassen Sie mich auch dies in aller Deutlichkeit sagen -, daß 73 % der Arbeitgeber ihrer gesetzlichen Pflicht, 6 % der Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten zu besetzen, nicht nachkommen. Ein Drittel - das sind über 46 000 Arbeitgeber — haben überhaupt keinen Schwerbehinderten auf ihrer Lohn- und Gehaltsliste. Dies muß sich ändern. Helfen Appelle nichts, sind zusätzliche gesetzliche Regelungen notwendig.

    (Zuruf des Abg. Dr. George [CDU/CSU])

    Dabei spielen die öffentlichen Arbeitgeber, Herr Dr. George, keine besonders rühmliche Rolle. Ich sage dies doch selbstkritisch. — Die Mehrheit der Bundesländer hat sich, im Gegensatz zum Bund, wegen Nichterfüllung der gesetzlichen Auflagen, der Pflicht zur Beschäftigung von Schwerbehinderten, 1980 mit 18 Millionen DM Steuergeldern davon freigekauft. 1981 waren es rund 26,5 Millionen DM, und in diesem Jahre sind es rund 24,2 Millionen DM, die wegen der Nichterfüllung der Schwerbehindertenbeschäftigungspflicht eingeplant sind.

    (Zuruf von der SPD: Unerhört!)

    Das Bundesland, aus dem ich komme, Baden-Württemberg, liegt bei der Beschäftigung Schwerbehinderter mit 4,13 % vor Schleswig-Holstein an vorletzter Stelle der Skala. Dafür werden dann fast 6 Millionen DM an Steuergeldern ausgegeben. Ich meine, das ist eine Verdrehung der Pflicht einer sinnvollen Verwendung von Steuergeldern.
    Meine Damen und Herren, seit der Einbringung der Großen Anfrage ist viel Wasser den Rhein hinabgeflossen. In der Behindertenpolitik waren einige Ereignisse zu verzeichnen, die nicht in Ordnung
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 8391
    Kirschner
    sind. Ich sage dies, wenn auch mit unterschiedlichem Gewicht, an unser aller Adresse.
    Lassen Sie mich als Beispiel das Bundessozialhilfegesetz herausgreifen. Im Vermittlungsverfahren zum 2. Haushaltsstrukturgesetz war es die CDU/ CSU-Bundesratsmehrheit, die gravierende Eingriffe erzwang. Dazu gehörte die volle Anrechnung des Blindengeldes auf das Pflegegeld; eine harte Maßnahme zu Lasten der mehrfach behinderten Blinden. Dazu gehörte ebenso die unverkraftbare Mehrbelastung jener Eltern, deren behinderte Kinder einen Platz in einem Heim oder in einer Tageseinrichtung erhalten haben. Es bedurfte des massiven Einsatzes der SPD-Bundestagsfraktion, um hier gesetzgeberisch das wieder ins Lot zu bringen, was ins Lot gebracht werden mußte. Die Aufgabe war schwierig. Denn weil sich die CDU/CSU-Bundesratsmehrheit erneut querlegte, mußte auch der Vermittlungsausschuß erneut tätig werden. So beharrte z. B. der baden-württembergische Ministerpräsident Späth auf einer Kostenbeteiligung der Eltern, die ihnen mehr abverlangt hätte, als sie hätten leisten können, bevor letztlich der alte Rechtszustand wiederhergestellt wurde. — Ich rufe dies deshalb in die Erinnerung zurück, weil wir uns gemeinsam darum bemühen sollten, daß sich derartige Ereignisse nicht wiederholen. Die Behindertenpolitik darf nicht in einen Abwärtssog geraten.
    In der öffentlichen Diskussion über die Behindertenpolitik spielt zunehmend ein Punkt eine Rolle, auf den wir einzugehen haben. Vor dem Hintergrund unserer wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten wird versucht, das Schwerbehindertengesetz in Mißkredit zu bringen. So wird die wohlfeile Behauptung aufgestellt, die Bundesbürger würden sich mehr und mehr zu einem Volk von Schwerbehinderten entwickeln, wobei die Kritiker die vorliegenden Statistiken fehlinterpretieren; denn die Angaben enthalten nicht nur Erstanträge, sie erfassen auch Anträge auf Verlängerung des Schwerbehindertenausweises, auf Erhöhung des Grades der Minderung der Erwerbsfähigkeit und auf Feststellung weiterer gesundheitlicher Merkmale und eines Grades der Minderung der Erwerbsfähigkeit von unter 50 %. Die Gesamtzahl erfolgreicher Anträge ist keineswegs mit der Gesamtzahl der anerkannten Schwerbehinderten identisch. Hinzu kommt, daß uns keine Abgangsstatistik vorliegt, die die natürlichen Abgänge ausweist. Ich begrüße es, daß die Antwort der Bundesregierung diese Zusammenhänge verdeutlicht.
    Was die Anerkennung als Schwerbehinderter anlangt, so gibt es sicherlich sowohl Fälle, in denen eine ungerechtfertigte Anerkennung erfolgt, als auch solche, in denen eine gebotene Anerkennung versagt wird. Ein Grund dafür ist, daß wir nicht über eine ausreichende Anzahl erfahrener ärztlicher Gutachter verfügen. Hier zu einer Verbesserung zu kommen ist eine wichtige Aufgabe. Auch die Überarbeitung der Anhaltspunkte für ärztliche Begutachtung Behinderter nach dem Schwerbehindertengesetz ist in diesem Zusammenhang hilfreich. Ein Grund für unberechtigte Angriffe auf das Schwerbehindertengesetz liegt sicherlich darin, daß man vielen Körperbehinderten ihre Behinderung ansieht, während dies bei anderen Behinderungsarten vielfach nicht der Fall ist. Ich meine, daß wir gut beraten wären, wenn wir hier gemeinsam zu einer Versachlichung der Diskussion beitrügen.
    Es ist deshalb mehr als bedauerlich, daß ausgerechnet der neue Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, der Herr Kollege Regenspurger, in dieser Frage Vorurteilen neue Nahrung gibt und negative Emotionen schürt, indem er der alten Bundesregierung vorwirft, sie habe für eine Inflation der Anerkennung von Behinderten gesorgt. Sie, Herr Kollege Regenspurger, haben offensichtlich nicht begriffen, um was es uns geht,

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    wenn wir möglichst allen Behinderten helfen wollen und dabei nicht auf die Ursache, sondern allein auf die Art und Schwere der Behinderung abstellen.

    (Dr. George [CDU/CSU]: Dem wirklich Behinderten zu helfen, das ist die Aufgabe!)

    — Bitte, dann setzen Sie sich doch mit uns in der Sache auseinander, aber schüren Sie hier nicht falsche Vorurteile und Emotionen; damit ist den Behinderten absolut nicht gedient.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ja, Sie können nachher darauf eingehen, Herr Kollege.
    Zur Klarstellung: Die Kritik der Bundestagsfraktion der SPD richtet sich nicht gegen das wichtige Amt des Behindertenbeauftragten — im Gegensatz zu Ihnen —, sie richtet sich vielmehr gegen den derzeitigen Amtsinhaber auf Grund seiner eigenen Aussagen. Bitte, korrigieren Sie die und stellen Sie die hier klar. Wie dieses Amt für die Behinderten fruchtbar gemacht werden kann, hat der erste Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hermann Buschfort, überzeugend gesagt. An dieser Stelle wollen wir ihm auch einen Dank abstatten.

    (Beifall bei der SPD)

    Er hat sich bei den Behinderten und bei den Verbänden viel Achtung und Anerkennung erworben.
    Die Antwort der alten Bundesregierung auf unsere Große Anfrage hat deutlich gemacht, wo wir im Interesse der Behinderten noch etwas tun müssen. Lassen Sie es uns gemeinsam im Interesse der Betroffenen tun! — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dolata.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Werner Dolata


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zunächst einmal, Herr Kollege Kirschner, muß ich Sie korrigieren. Als wir uns damals bei der Großen Anfrage beteiligen wollten — entsprechende Gespräche waren geführt —, haben Sie — vornehmlich der Herr Kollege Glombig — uns dabei behindert. Ihre Große Anfrage zur Behin-
    8392 Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982
    Dolata
    dertenpolitik zielte ja auch gar nicht darauf ab, Fortschritte auf diesem Gebiet anzuregen, sondern sie sollte vor allem die Behindertenpolitik der SPD und der damaligen Bundesregierung in das rechte Licht rücken. Bei der Lektüre der Fragen und der Antworten wird diese Tatsache leicht erkennbar. Die Aussagen in der Großen Anfrage und in der Antwort der alten Bundesregierung haben meiner Meinung nach folgenden Tenor: die bisherige Behindertenpolitik war gut und richtig,

    (Beifall bei der SPD)

    aber trotzdem kann alles viel besser werden. Und selbstverständlich geht es nach dem Regierungswechsel in diesem Stil weiter. Vor Behindertenorganisationen und hier heben Redner der SPD die umfangreichen Erfolge ihrer Partei zum Wohl der Behinderten hervor. Aber anschließend kommen sie mit einem umfassenden Forderungskatalog für weitere Verbesserungen, ohne zu verraten, woher die finanziellen Mittel dafür kommen sollen, wenn nicht durch weitere Erhöhung der ohnedies immensen Staatsverschuldung.
    Demgegenüber erscheint es fraglich, ob sich die Behindertenpolitik wirklich so darstellt, wie Sie als SPD — wenigstens damals als Regierungspartei - uns das glauben machen wollten. Vor allem erscheint fraglich, ob die geforderten umfangreichen Verbesserungen den Behinderten, also den Bedürftigen, wirklich immer nutzen.
    Wie ist denn die Lage der Behinderten in Wahrheit? Wir müssen feststellen, daß mit dem Schicksal der Behinderung, namentlich bei Schwerstbehinderungen, nach wie vor sehr oft auch das Schicksal eines Zurückgeworfenseins auf äußerst begrenzte materielle Verhältnisse verbunden ist. Das ist die Situation in einer Gesellschaft, in der nach wie vor verbreiteter Wohlstand herrscht und in der relativ bescheidene Sparmaßnahmen als die Auferlegung großer Opfer dargestellt werden.
    Der entscheidende soziale Gegensatz besteht heute zwischen Arbeitsbesitzern und Arbeitslosen. Zu den letzteren gehören auch die schwerbehinderten Arbeitslosen. Dabei wird verkannt, daß Schwerbehindertenarbeitslosigkeit ebenso wie allgemeine Arbeitslosigkeit nicht mit Hilfe von Moralappellen, sondern nur mittels der ökonomischen Vernunft beeinflußt werden kann. Die Schwerbehindertenarbeitslosigkeit wird zurückgehen, wenn die allgemeine Arbeitslosigkeit zurückgeht.
    Deshalb fordern wir Sie auf: Lassen Sie ab von der Überdehnung des Sozialschutzes, weil damit das Gegenteil von dem bewirkt wird, was beabsichtigt ist, zum Nachteil derer, denen wir helfen wollen.

    (Zuruf von der SPD: Unglaublich! Weitere Zurufe von der SPD)

    Wir setzen dagegen: Konzentration der Maßnahmen auf die besonders Bedürftigen, aber nicht durch Überbeanspruchung einer vermeintlich immer noch weiter belastbaren Wirtschaft, sondern
    durch die Solidarität aller, d. h. der abhängig und der selbständig Tätigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ausgehend von diesem Grundsatz, möchte ich zu einigen Punkten der Großen Anfrage zur Behindertenpolitik und zu der Antwort der alten Bundesregierung auf diese Anfrage Stellung nehmen, besonders zu der Zahl und zu der Anerkennung der Schwerbehinderten sowie zu den damit zuammenhängenden Gesichtspunkten, z. B. zu der Ausgestaltung der Vergünstigungen für Schwerbehinderte. Im Gegensatz zu Herrn Kollegen Kirschner deuten wir dabei die Statistik anders, realer und nach meiner Überzeugung richtiger.
    Die alte Bundesregierung hat die Zahl der Schwerbehinderten, d. h. der Behinderten mit einer anerkannten Minderung der Erwerbsfähigkeit von 50 % und darüber, in ihrer Antwort auf die Große Anfrage für den Stichtag 31. Dezember 1981 mit 4,15 Millionen Personen angegeben. Nach den im Oktober 1982 vorgelegten Erhebungen des Statistischen Bundesamts betrug die Zahl der Schwerbehinderten in dem genannten Sinn 4,67 Millionen Personen und somit 7,6 % der Wohnbevölkerung. Die alte Bundesregierung ist somit von rund 500 000 Schwerbehinderten weniger und damit vielleicht von einer gerade noch vertretbaren Annahme ausgegangen. Auch das sollte an dieser Stelle allerdings vermerkt werden, wenngleich wegen Zunahme der Zahl der anerkannten Schwerbehinderten gegenüber der vorangegangenen Erhebung des Statistischen Bundesamts das Folgende weit bemerkenswerter ist.
    Zum Zeitpunkt 31. Dezember 1979 waren lediglich 2,96 Millionen anerkannte Schwerbehinderte registriert; das waren 4,8 % der Wohnbevölkerung. Von 1979 bis 1981 ist somit eine Zunahme von 1 710 000 anerkannten Schwerbehinderten zu verzeichnen. Das sind 58 % mehr als 1979.
    Niemand wird denken können, daß innerhalb von drei Jahren zusätzliche Schwerbehinderungen bei 1,7 Millionen Personen eingetreten sind.

    (Zurufe von der SPD)

    Vielmehr muß man annehmen, daß es sich hierbei eben überwiegend um Behinderungen handelt, die schon weiter zurückliegen, deren Anerkennung aber erst nach 1979 herbeigeführt wurde. Als ein — nicht als einziges — Motiv für die veränderte Herbeiführung der Anerkennung ist dabei die Erlangung von Vergünstigungen für anerkannte Schwerbehinderte durchaus in Betracht zu ziehen, zumal die Vorteile der Zuerkennung des Schwerbehindertenstatus erst in den letzten Jahren in das Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit getreten sind.
    In diesem Zusammenhang ist ferner die Altersschichtung der Schwerbehinderten bemerkenswert, die sich — ebenfalls nach den Feststellungen des Statistischen Bundesamtes — wie folgt darstellt: 1981 entfielen auf 1000 Einwohner insgesamt 76 anerkannte Schwerbeschädigte. Dagegen kamen bei den 60- bis 62- bzw. 65jährigen auf 1000 Einwohner jeweils 272 anerkannte Schwerbeschädigte. Dieses
    Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. Dezember 1982 8393
    Dolata
    Ergebnis fällt bei der männlichen Bevölkerung noch krasser aus: insgesamt 28 Schwerbehinderte auf 1000 männliche Einwohner, aber bei den 62- bis 65jährigen jeweils 437 anerkannte Schwerbehinderte.
    Wir müssen somit feststellen: Erstens. Es gibt eine außerordentlich hohe Quote der anerkannten Schwerbehinderten bei den älteren Menschen; fast jeder zweite bei den Männern. Zweitens. Es ist ein außerordentlicher Anstieg der Quote im Vergleich von 1979 zu 1981 festzustellen, namentlich bei den älteren Menschen. Das ist der Trend, der sich angesichts der genannten Zahlen, insbesondere angesichts der außerordentlichen Zuwächse in den Jahren 1979 bis 1981 abzeichnet.

    (Abg. Kirschner [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Entschuldigen Sie bitte, wir hatten uns auf eine Stunde verständigt. Ich habe nicht so viel Zeit, um Zwischenfragen zuzulassen, zumal wir zwei Tagesordnungspunkte in verbundener Debatte behandeln.
    Ich will nicht von vornherein rundweg Forderungen aufstellen, aber die Kriterien für die Zuerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft und die Praxis des Anerkennungsverfahrens müssen kritisch untersucht werden. In diesem Zusammenhang darf ich die Anhaltspunkte für die ärztliche Begutachtung Behinderter nach dem Schwerbehindertengesetz ansprechen. Selbst die alte Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf die Große Anfrage eingeräumt, daß diese Anhaltspunkte verbesserungsfähig seien. Vor allem aber erscheint die Anerkennungspraxis verbesserungsfähig.
    Die CDU/CSU-Bundestagfraktion hat im August eine Anhörung zu den Fragen der Rehabilitation und des Schwerbehindertenrechts durchgeführt und dabei insbesondere auch das Anerkennungsverfahren und die Frage der Fehlbeurteilung behandelt. Zu Beginn der Behandlung dieses Fragenkomplexes während der Anhörung lautete der Tenor der Anworten ungefähr so: Angesichts der Antragsflut von rund 6 Millionen Anträgen wird eine gewisse Fehlerquote nicht geleugnet, aber als insgesamt unbedeutend bezeichnet. Nebenbei bemerkt: Bei 6 Millionen Anträgen bedeutet eine Fehlerquote von 1°A) immerhin 60 000 Anerkennungen, die zu Unrecht ausgesprochen werden.
    Im weiteren Verlauf der Anhörung wurde sodann, wenn auch verhalten, eingeräumt, daß zu wenige Ärzte zur Verfügung stünden, die auf dem Gebiet der Rehabilitations- und Versorgungsmedizin ausreichend vor- und ausgebildet seien. Dabei wurde von maßgeblicher ärztlicher Seite bedauert, daß die bisherigen Deutschen Ärztetage die Einführung einer Zusatzqualifikation abgelehnt hätten. Nachdem die Fragesteller insistiert hatten, kam schließlich gegen Ende der Behandlung dieses Fragenkomplexes zutage, daß die sogenannten Außengutachter, d. h. die von den Versorgungsämtern beauftragten Vertrauensärzte — ich zitiere — „viel mehr mit den Anhaltspunkten vertraut gemacht werden müssen".
    Dabei stellte sich zum allgemeinen Erstauner auch heraus, daß Beurteilungen der Schwerbehinderteneigenschaft durch den Hausarzt des Antrag stellers durchaus möglich sind. Zwar wurde das als Einzelerscheinung oder Ausnahmefall dargestellt aber ich habe Zweifel, ob das zutrifft. Vielleicht kann das Bundesarbeitsministerium ermitteln, ir welchem Umfang Anträge auf Zuerkennung de] Schwerbehinderteneigenschaft auf der Grundlage der Beurteilung durch Hausärzte beschieden worden sind.
    Auch ohne eine abschließende Bewertung de] dargestellten Verhältnisse vornehmen zu wollen darf man davon ausgehen, daß angesichts der unbestrittenen Flut der Anträge auf Anerkennung de] Schwerbeschädigteneigenschaft Bedenken gegenüber der Anerkennungspraxis geäußert werden müssen.
    Man muß sich weiterhin nach den Ursachen die ser Antragsflut fragen. Hier wird immer wieder die
    Anreizwirkung des Vergünstigungswesens genannt Im Rahmen der Redezeit habe ich leider nicht mehr die Möglichkeit, darauf näher einzugehen. Aber ein Punkt der Vergünstigungen bedarf einer Bemerkung. Vielleicht sollten doch Einkommensgrenzer in Betracht gezogen oder eine steuerliche Regelung gefunden werden.
    Im Zusammenhang mit der Behindertenpolitik legen Ihnen die Fraktionen der CDU/CSU und der FDP einen Entschließungsantrag vor. Wir gehen da von aus, daß wir diesen Entschließungsantrag in der Sache und im Ziel zum Wohle der Behinderter anschließend übereinstimmend verabschieden wer den, zumal unser Entschließungsantrag viel tole ranter und inhaltsreicher ist als der der SPD.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, zu den besonders betroffenen Behinderten gehören gerade auch die Contergan-Geschädigten. Deshalb ist es gut und richtig, daß wir diese beiden Tagesordnungspunkte in der heutigen Debatte zusammengefaßt haben Bei der Contergan-Debatte hat man manchmal der Eindruck, als ob diese Katastrophe in der deutscher Öffentlichkeit in Vergessenheit geraten sei. Bei uns hier im Hause, und zwar auf allen Seiten — da bin ich sicher —, geschieht das nicht. Wir behalten die Contergan-Katastrophe sehr wohl in Erinnerung Wir kümmern uns ja auch darum, auch wenn die Vorgänge mehr als 20 Jahre zurückliegen.
    Um die Probleme der Betroffenen zu mildern — soweit dies überhaupt durch finanzielle Maßnahmen möglich ist —, wurde 1971 per Gesetz die Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" errichtet Diese Stiftung zahlt Entschädigungsbeträge zwischen 1 000 DM und 25 000 DM im Einzelfall und je nach Grad der Behinderung zusätzlich eine monatliche Rente. Im Zeitpunkt der Errichtung diesel Stiftung ging man von etwa 2 400 Anspruchsberechtigten aus; inzwischen sind es wohl etwa 2 700.
    Bisher sah das Gesetz keine Ausschlußfristen vor. Damit die Stiftung nun in die Lage versetzt wird, sich einen endgültigen Überblick über die tat. sächliche Zahl zu verschaffen, wird jetzt eine
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    Dolata
    Ausschlußfrist eingebaut. Danach können Anträge noch bis zum 31. Dezember 1983 eingereicht werden. Ich bin der Meinung, daß das zumutbar ist, denn inzwischen liegt ja die Errichtung dieser Stiftung mehr als zehn Jahre zurück, und das Gesetz ermöglicht j a dann auch noch die Anmeldung von Ansprüchen bis zum Ende des nächsten Jahres. Das heißt, daß die Betroffenen über insgesamt zwölf Jahre Zeit gehabt haben, um Ansprüche anzumelden.
    Wie das Bundesverfassungsgericht damals weiter ausführte, muß der Gesetzgeber auch für die Zukunft seiner Verantwortung gerecht werden. Aus diesem Grunde wurde die Rentenleistung, die die Stiftung den Behinderten gewährt, verschiedentlich erhöht. Jetzt ist im Gesetz wiederum eine Erhöhung um 11% vorgesehen. Das ist richtig so. Damit kann der Nachholbedarf dieser Behinderten befriedigt werden, denn sie werden damit nach unserer Überzeugung im großen und ganzen den Personenkreisen gleichgestellt, die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten.
    In diesem Zusammenhang erscheint es aber angebracht, daran zu erinnern, daß in dem Bereich der Arzneimittelsicherheit nicht nur der Staat Verantwortung trägt. Auch die Pharma-Industrie, auch die Ärzte, auch der einzelne als Patient — besonders die werdenden Mütter — müssen ihre jeweilige Verantwortung sehen und wahrnehmen. Ob sich eine solche Katastrophe, wie sie sich damals mit Contergan ereignete, heute so wiederholen könnte: Ich bin mit dem Bundesgesundheitsamt der Meinung, daß das nicht mehr möglich ist, denn mit dem heutigen Wissen und mit den inzwischen gewonnenen Fähigkeiten sind Staat, Pharma-Industrie und Ärzte sicher in der Lage, schneller zu reagieren als damals.
    Trotzdem sollten wir als Bundestag uns bemühen, weiterhin Verbesserungen zu erreichen, z. B. über die Arzneimittelkommission die eventuell noch vorhandenen Risikomöglichkeiten bei den sogenannten Altpräparaten zu verringern; z. B. auch über das Arzneimittelgesetz die Werbung durchschaubarer, ehrlicher und informativer zu gestalten und z. B. ernsthaft zu prüfen, ob wir nicht auch bei uns in Deutschland ein zentral geführtes Mißbildungsregister wie in anderen europäischen Ländern einführen können.
    Dabei gehen wir davon aus, daß auch die Ärzteschaft von der Contergan-Katastrophe gelernt hat und bereit ist, im Praxisalltag beim Arzneimittelgebrauch gezielt nach Nebenwirkungen zu fahnden und entsprechende Erkenntnisse zu melden. An alle Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht sicher sind, nicht schwanger zu sein, kann und muß man appellieren, sich selbst zu prüfen, ob sie irgendein Medikament, das sie gerade nehmen wollen, auch wirklich brauchen oder ob sie nicht doch lieber auf dieses Medikament verzichten.
    Die CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages ist jedenfalls dankbar, daß dieser Gesetzentwurf im Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit so zügig beraten worden ist, daß wir ihn heute hier so verabschieden können, daß er fristgerecht
    zum 1. Januar 1983 in Kraft treten kann. — Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)