Wir haben unsere Maßnahmen bewußt darauf angelegt, daß z. B. beim Kindergeld nicht die Familien mit normalem Einkommen, sondern nur die Familien betroffen werden, die ein höheres Einkommen haben,
womit wir deutlich machen wollen, daß wir nicht in die Familien der Normalverdiener unsozial einschneiden wollen.
Wir nehmen die Investitionszulage nur von jenen, die in diesen Einkommensgrößen liegen.
Wir haben Wert darauf gelegt, daß wir sozial angemessen und abgewogen in die Ausgaben des Staates hineingehen, was durch diese zwei Beispiele, wie ich meine, bestens belegt ist.
Wir haben in der Zeit des Aufbaus der Bundesrepublik Deutschland durch die Soziale Marktwirtschaft nicht nur dafür gesorgt, daß es nur einigen wenigen im Lande gut geht, daß nur einige wenige reich werden, sondern durch die Politik der Sozialen Marktwirtschaft ist es gelungen, die große Breite der Bevölkerung an der wirtschaftlichen Entwicklung und an dem Wohlstand teilhaben zu lassen.
Nirgendwo in der Welt sind in dieser Nachkriegszeit mehr Einfamilienhäuser gebaut worden, nirgendwo haben gerade die Arbeitnehmer mehr an der Entwicklung der Wirtschaft und an dem Erfolg des ganzen Volkes teilgenommen. Und von daher brauchen wir uns nicht vorwerfen zu lassen, wir würden mit Lust, mit Freude kürzen. Nein, wir wollen den Weg beschreiten, der eine Zukunft verheißt, der dafür sorgt, daß es in Deutschland demnächst wieder aufwärts geht, daß die Arbeitslosigkeit abgebaut wird,
daß die Arbeitnehmer keine Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zu haben brauchen, daß die mittelständischen Unternehmen nicht Angst haben müssen, in Konkurs zu gehen, daß wir wieder mit Erfolg in die Zukunft gehen. Dies ist der erste Schritt in dieser Politik. Er wurde durch die neue Bundesregierung bewirkt.
Aber, wie gesagt, meine Damen und Herren, keine Politik ist in der Lage, die verheerende Erblast, die die neue Bundesregierung vorgefunden hat, kurzfristig abzutragen.