Rede von
Dr.
Graf
Otto
Lambsdorff
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Ich zitiere aus „Der Neue Tag", aus der in Weiden erscheinenden Zeitung, Ausgabe Stadt Weiden, vom 9. Oktober 1982.
Unter-Überschrift: „Lambsdorff rechnete in Weiden mit Sozialdemokraten ab — Störaktion durch Krawallmacher". Im Text heißt es wie folgt:
Die Kundgebung der Liberalen begann mit 15minütiger Verspätung, da Minister Lambsdorff erst um 12.30 Uhr in Grafenwöhr gelandet war.
Ich füge der Ordnung halber hinzu: mit einer Privatmaschine.
Um so pünktlicher waren dagegen die Weidner Sozialdemokraten und Jusos,
an der Spitze die Abgeordneten Ludwig Stiegler,
Willibald Moser, Otto Benner sowie zahlreiche Stadt- und Kreisräte mit Transparenten auf den Rathausvorplatz gekommen, um ihren Unmut über den „Umfaller" FDP zum Ausdruck zu bringen.
Mit Plakaten, auf denen Genscher als „Judas" angeprangert ... wurde,
verurteilten sie die Richtung der liberalen Politik.
Nach der Zwischenüberschrift „Den Minister niedergebrüllt" heißt es weiter:
Mit einem gellenden Pfeifkonzert und lautstarken Buhrufen wurde dann Lambsdorff ... empfangen, und Landtagskandidat Hans Fröhler konnte sich bei seiner Begrüßung nicht viel Gehör verschaffen. Kaum verständlich machen konnte sich aber danach auch der Bonner Gast, da seine Rede von einem ständigen Gebrüll begleitet wurde.
Erst als dann die Phonzahlen der Lautsprecher wesentlich erhöht wurden, war der Minister einigermaßen zu verstehen und fand dann auch überwiegend Beifall.
Meine Damen und Herren, ich stelle fest: Sie, Herr Kollege Stiegler, haben nicht nur mit Ihren Freunden in Weiden und mit anderen Parlamentskollegen alles unternommen, um den Vertreter einer demokratischen Partei am Reden zu hindern,
sondern haben auch diesem Hause die Unwahrheit
gesagt!