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ID0910505300

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    Plenarprotokoll 9/105 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 105. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 6315A Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung gemäß § 20 Abs. 2 GO: Hansen fraktionslos 6315 B Dr. Jenninger CDU/CSU 6316 B Dr. Linde SPD 6316 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6317 A Präsident Stücklen 6317 C Absetzung der Punkte 5, 9 und 10 von der Tagesordnung 6317C, 6383 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1981 — Drucksachen 9/1406, 9/1695 — Weiskirch (Olpe) CDU/CSU 6317 D Horn SPD 6320 A Popp FDP 6322 C Dr.-Ing. Oldenstädt CDU/CSU 6324 C Heistermann SPD 6327 C Dr Apel Bundesminister BMV g 6329 C Voigt (Sonthofen) CDU/CSU 6332 B Möllemann FDP 6334 D Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages 6337 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Sterk-ken, Klein (München), Dr. Mertes (Gerolstein), Graf Huyn, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Marx, Köster, Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Abelein, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Czaja, Dr. Todenhöfer, Höffkes, Lamers, Frau Fischer, Schmöle, Dr. Kunz (Weiden) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Lage im Libanon — Drucksachen 9/1121, 9/1693 — Schäfer (Mainz) FDP 6342A, 6344 D Klein (München) CDU/CSU 6342 B Dr. Soell SPD 6343 C Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6346 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Entschließungantrag der Fraktionen der SPD und FDP zur Erklärung der Bundesregierung zum Afghanistantag zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Erklärung der Bundesregierung zum Afghanistantag — Drucksachen 9/1445, 9/1450, 9/1694 — Dr. Wulff CDU/CSU 6348 B Neumann (Bramsche) SPD 6349 B Möllemann FDP 6351 A II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6352 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Unterrichtungen durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz Zweiter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) in Verbindung mit Dritter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) — Drucksachen 8/3570, 9/93, 9/1623 — Dr. Laufs CDU/CSU 6353 C Dr. Wernitz SPD 6355 B Dr. Hirsch FDP 6356 C von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 6358 A Zur Geschäftsordnung: Coppik fraktionslos 6359 B Schwarz CDU/CSU 6359 D Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Lohnsteuerpauschalierung für Teilzeitbeschäftigte — Drucksache 9/1671 — Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 6360 B Lennartz SPD 6362 B Frau Matthäus-Maier FDP 6364 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Laufs, Dr. Dregger, Spranger, Dr. Riesenhuber, Bohl, Broll, Dr. Bugl, Fellner, Dr. von Geldern, Gerstein, Dr. Götz, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Dr. Jobst, Krey, Dr. Kunz (Weiden), Lenzer, Lowack, Magin, Dr. Miltner, Niegel, Regenspurger, Dr. Stark (Nürtingen), Volmer, Dr. Waffenschmidt, Weiß, Zierer, Schwarz und der Fraktion der CDU/CSU Erhöhung der Rechtssicherheit atomrechtlicher Genehmigungsverfahren — Drucksachen 9/953, 9/1690 — Dr. Laufs CDU/CSU 6366 B Schäfer (Offenburg) SPD 6367 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 6368 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Erhaltung der nationalen Filmförderung — Drucksache 9/1727 — Broll CDU/CSU 6370 A Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 6371 B, 6381 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6382 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. Oktober 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Grenzberichtigungen (Erster Grenzberichtigungsvertrag) — Drucksache 9/1443 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1692 — 6383A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vorschaltgesetzes zum Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1982 — Drucksache 9/1533 — 6383 B Beratung der Sammelübersicht 37 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1663 — 6383 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein sektorielles Forschungs- und Entwicklungsprogramm der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Bereich der Forschung in Medizin und Gesundheitswesen — konzertierte Aktion — (1982 bis 1986) — Drucksachen 9/961 Nr. 13,9/1655 —: 6383 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Entscheidung des Rates zur Einführung eines Verfahrens zur vorherigen Information und Konsultation im Steuerbereich — Drucksachen 9/1272 Nr. 41, 9/1652 — . 6383D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Begrenzung der Schallemissionen von Drehflügelflugzeugen — Drucksachen 9/1041 Nr. 16, 9/1677 — . 6383 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie des Rates 80/51/ EWG vom 20. Dezember 1979 zur Verringerung der Schallemissionen von Unterschall-Flugzeugen — Drucksachen 9/934 Nr. 27, 9/1678 — 6384 A Begrüßung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Präsident Stücklen 6371 D Ansprache des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Ronald Reagan, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika 6372 D Nächste Sitzung 6384 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 6385* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 6385* B Anlage 3 Sperrung des Rheins nach der Havarie eines Containerschiffes bei Unkel sowie Verzicht auf den Einsatz von Bundeswehrspezialeinheiten bei der Bergung MdlAnfr 11 23.04.82 Drs 09/1591 Immer (Altenkirchen) SPD ErgSchrAntw PStSekr Mahne BMV auf ZusFr Peter (Kassel) SPD 6385* D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 6315 105. Sitzung Bonn, den 9. Juni 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 9. 6. Dr. Ahrens * 9. 6. Brandt 9. 6. Conrad (Riegelsberg) 9. 6. Frau Dr. Däubler-Gmelin 9. 6. Dallmeyer 9. 6. Eimer (Fürth) 9. 6. Frau Dr. Engel 9. 6. Engelhard 9. 6. Ertl 9. 6. Ewen 9. 6. Frau Fuchs 9. 6. Dr. George 9. 6. Haar 9. 6. Hölscher 9. 6. Frau Huber 9. 6. Frau Krone-Appuhn 9. 6. Dr.-Ing. Laermann 9. 6. Lampersbach 9. 6. Dr. Langner 9. 6. Matthöfer 9. 6. Dr. Müller * 9. 6. Dr. Mitzscherling 9. 6. Niegel 9. 6. Frau Noth 9. 6. Dr. Osswald 9. 6. Rentrop 9. 6. Rohde 9. 6. Rosenthal 9. 6. Roth 9. 6. Schmidt (Kempten) 9. 6. Schmitt (Wiesbaden) 9. 6. Schröer (Mülheim) 9. 6. Schulte (Unna) * 9. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 9. 6. Dr. Ueberschär 9. 6. Wolfram (Recklinghausen) 9. 6. Wrede 9. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 28. Mai 1982 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt: Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz - BeschäftFG) Gesetz zu dem Internationalen Übereinkommen vom 2. Dezember 1946 zur Regelung des Walfangs Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 152 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 25. Juni 1979 über den Arbeitsschutz bei der Hafenarbeit Gesetz zu dem Abkommen vom 27. Februar 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Seschellen über den Fluglinienverkehr zwischen ihren Hoheitsgebieten und darüber hinaus Gesetz zu dem Abkommen vom 28. Januar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über den Luftverkehr Gesetz zu dem Abkommen vom 3. Oktober 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste über den Luftverkehr In seiner Sitzung am 28. Mai 1982 hat der Bundesrat ferner beschlossen, hinsichtlich des Gesetzes über das Asylverfahren (Asylverfahrensgesetz - AsylVfG) zu verlangen, daß der Vermittlungsausschuß gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes einberufen wird. Das Schreiben des Präsidenten des Bundesrates ist als Drucksache 9/1705 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 mitgeteilt, daß der Ausschuß von der nachstehenden Vorlage Kenntnis genommen hat: Vierter Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Rückstellungsfonds nach dem Altölgesetz, insbesondere über die Möglichkeiten einer Ermäßigung der laufenden Zuschüsse und der Ausgleichsabgabe (Drucksache 9/288) Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 GO die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Bericht über die bisherigen Aufwendungen und Auswirkungen des Gesetzes über die Sozialversicherung Behinderter (Drucksache 9/1670) zuständig: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Bericht über die Erfahrungen mit der praktischen Anwendung der bestehenden Gesamtvereinbarungen zwischen den Rehabilitationsträgern (Drucksache 9/1676) zuständig: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Entschließung des Europäischen Parlaments zur Schaffung eines Zentrums für Völkerfreundschaft und für die Förderung von Studien über den Widerstand gegen den Nazismus in Anogia, Kreta (Drucksache 9/1709) zuständig: Auswärtiger Ausschuß Entschließung des Europäischen Parlaments mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über die Rolle der Kohle in der Energiestrategie der Gemeinschaft (Drucksache 9/1710) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Entschließung des Europäischen Parlaments zur Bekämpfung des Drogenkonsums (Drucksache 9/1718) zuständig: Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Anlage 3 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Peter (Kassel) zur Frage des Abgeordneten Immer (Altenkirchen) (SPD) (Drucksache 9/1591 Frage 11, 96. Sitzung, Seite 5782 B): 6386* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Auf die Zusatzfrage, ob im Rahmen der Bergungsarbeiten auch festgestellt worden ist, daß der Inhalt der Container in irgendeiner Form wasserempfindlich und damit umweltschädigend gewesen ist, hatte ich eine schriftliche Antwort zugesagt. Nach den Angaben, die die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes im Hinblick auf die Schiffahrtsbelange und die durchzuführenden Bergungsarbeiten unmittelbar nach dem Unfall von dem Belader erhalten hat, gab es keine Anhaltspunkte dafür, daß die Container gefährliche Güter enthielten. Danach konnte die Räumung der Container ohne Verzögerung aufgenommen werden. Inzwischen werden von den zuständigen Behörden des Landes Rheinland-Pfalz die Angaben der Belader und die Fragen einer eventuellen Wassergefährdung oder Umweltschädigung durch Ladungsinhalte der Container eingehend überprüft. Diese Untersuchungen werden nach den mir zugegangenen Informationen nicht vor Ende Juni 1982 abgeschlossen sein. Nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen durch die Fachbehörden des Landes Rheinland-Pfalz gibt es keine Anhaltspunkte dafür, daß sich wassergefährdende Stoffe in den Containern befunden haben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Windelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Es wurde beantragt, dem Herrn Wehrbeauftragten des Bundestages nach § 115 Abs. 1 das Wort zu erteilen. Ich erteile ihm das Wort.
    Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages: Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren Abgeordneten! Ich bedanke mich, daß Sie mir auch in diesem Jahr Gelegenheit geben, hier zu reden; denn damit kann ich einige Fragen aus meinem Aufgabenbereich direkt vor Ihnen ansprechen.
    Es ist nützlich, daß die Aussprache über meinen Jahresbericht noch vor der parlamentarischen Sommerpause erfolgt. Aktualität und Stellenwert von Fragen der Inneren Führung werden damit unterstrichen. Die Verwirklichung vom Empfehlungen wird beschleunigt, und der Meinungsbildungsprozeß zu bestimmten, für die Bundeswehr und den Dienst der Soldaten wichtigen Problemen wird um diejenigen Argumente bereichert, die das Parlament berücksichtigt wissen will.
    Lassen Sie mich eine Bemerkung einschieben. Ich bitte, für die kommenden Jahre für mich und meine Amtsnachfolger darum, daß man den Bericht des Wehrbeauftragten oder gar einige Äußerungen des Wehrbeauftragten nicht als einen Hebel benutzt, z. B. die Regierung etwas höher auf das Podest zu heben. Aber genauso sehr ist das Amt des Wehrbeauftragten kein Hebel, um eine Regierung zu stürzen.

    (Zuruf des Abg. Würzbach [CDU/CSU])

    Ich bin weder eine Hilfe für die Mehrheitsfraktion, noch eine Hilfe für die Minderheit hier in diesem Hause, sondern ich fühle mich mit meinen Mitarbeitern dem ganzen Haus verantwortlich.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wie schon im Jahresbericht 1980, so steht auch im Jahresbericht 1981 der Grundwehrdienst im Mittelpunkt meiner Ausführungen. Damit ich nicht mißverstanden werde, muß ich hier erläuternd darauf hinweisen, daß der Soldat im Grundwehrdienst für alle Wehrbeauftragten und damit auch für mich schon deshalb hervorragende Bedeutung hat, weil er die jüngste und schutzbedürftigste Gruppe unter den Soldaten darstellt, weil er zahlenmäßig die größte Gruppe der Soldaten darstellt — etwa 50 % aller Soldaten sind Wehrpflichtige —, weil er nicht freiwillig, sondern auf Grund gesetzlicher Verpflichtung in der Bundeswehr zu dienen hat und weil es sich bei diesen jungen Männern — vielleicht gestatten Sie mir ein bißchen Pathos — um unsere Söhne und, wenn ich einige Herren hier betrachte — die Damen nehme ich natürlich aus —, um unsere Enkelsöhne handelt, die ein Stück Zukunft des Landes darstellen.
    Das alles aber ist nur Hintergrund dafür, daß ich den Grundwehrdienst zu einem zentralen Thema in zwei Jahresberichten gemacht habe. Der aktuelle Anlaß ist ein anderer. Die Legitimation unserer auf die allgemeine Wehrpflicht gestützten Streitkräfte wird in den kommenden Jahren aus verschiedenen Gründen schwierig werden. Der Bundesminister der Verteidigung ist etwas darauf eingegangen.
    In der Jugend aber ist eine eher distanzierte Haltung gegenüber der Bundeswehr und dem Wehrdienst gewachsen. Die Bundesregierung weist in ihrer Antwort vom 6. Januar 1982 auf eine Große Anfrage hier im Bundestag darauf hin, daß von Jugendlichen vor allen Dingen als störend empfunden wird, auf bestimmte Dinge, wie z. B. den guten Verdienst und das Leben in der vertrauten Umgebung, verzichten zu müssen. Aber auch das Uniformtragen, das Prinzip von Befehl und Gehorsam, die Kasernierung und die damit verbundene Einschränkung der Privatsphäre werden als Gründe genannt, die den Wehrdienst unangenehm erscheinen lassen.



    Wehrbeauftragter Berkhan
    Die Umwelt steuert dieser Entwicklung kaum entgegen. Es ist wohl richtig beobachtet, daß Eltern, Freunde oder Ausbilder und Arbeitskollegen gegenüber der Wehrpflicht eine eher verhaltene Position beziehen, als daß sie dem Wehrpflichtigen mit ihrem Einfluß zur Seite stehen, sich für den Wehrdienst zu entscheiden.
    Man akzeptiert die Entscheidung des Wehrpflichtigen, wie sie fällt, so oder so.
    Um so notwendiger und dringlicher ist es daher, daß die Bewußtseinsbildung und die Einflußnahme auf das Selbstverständnis von Jugendlichen bei der Behandlung der Fragen von Wehrdienst und Zivildienst im staatlichen Bildungs- und Erziehungswesen den verfassungsmäßigen Bezugsrahmen verständlich machen und sich dabei an die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Grundsätze halten.
    Sie alle wissen, daß es daran noch immer mangelt. Schon in meinem Jahresbericht 1980 habe ich darauf hingewiesen. In dem Jahresbericht 1981 habe ich Klagen von Jugendoffizieren darüber wiedergegeben, daß sie in den Schulen nicht mehr immer und überall auf die Bereitschaft zum vorurteilsfreien Zuhören treffen. Ihre Argumente für die vom Grundgesetz geforderte militärische Landesverteidigung werden als Propaganda eingestuft oder sonst mißdeutet.
    In meinem schriftlichen Bericht habe ich daher auf die Verantwortung vor allem aller derer hingewiesen und an sie appelliert, die als Erzieher und Ausbilder auf unsere verfassungsmäßige Ordnung und das daran ausgerichtete Gemeinwohl verpflichtet sind. Ich wiederhole das hier. Sie alle wissen, daß die Bemühungen des Verteidigungsausschusses und des Bundesministers der Verteidigung, über die Ständige Kultusministerkonferenz auf diesem Gebiet eine Intensivierung des Unterrichts in den Schulen zu erreichen, bisher zu keinen befriedigenden Ergebnissen geführt haben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Leider wahr!)

    Zu den genannten Gründen tritt hinzu, daß die anhaltende Diskussion über ethische und politische Grundfragen des richtigen Weges zur Friedenssicherung und über die Legitimation des Auftrags der Streitkräfte von einigen Seiten in einer Frontstellung zur Bundeswehr geführt wird. Herr Horn ist darauf eingegangen. Es mag sein, daß in diese Diskussion zunehmend Sachverstand durch Expertenäußerungen hineingetragen wird. Richtig ist aber sicher auch, daß durch manche Diskussionsbeiträge zu Fragen der westlichen Strategie bei vielen jungen Bürgern Unsicherheit entstanden ist.
    Wenn vor diesem Hintergrund jährlich mehr als 200 000 junge Männer ohne Wenn und Aber zu den Streitkräften kommen, um ihrer Wehrpflicht zu genügen, dann ist das auf der einen Seite ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, daß die nachwachsende Generation in ihrer Mehrheit trotz allem zur Verteidigung bereit ist.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Wenn nach meinen Feststellungen dann aber viele Soldaten den Grundwehrdienst mit weniger Überzeugung von der Notwendigkeit ihres persönlichen Dienens beenden, als sie ihn begonnen haben, dann, so meine ich, müssen sich auch die Streitkräfte fragen lassen, was sie besser machen können, j a was sie besser machen müssen.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

    Wo die Ursachen für derartige Enttäuschungen oder sonstige Kritik am Wehrdienst auch immer liegen mögen, der junge Soldat, der Reservist und die von ihm beeinflußte zivile Umwelt werden die Bundeswehr für das verantwortlich machen, was dort berichtet wird. Der vom Sinn seines Dienstes in den Streitkräften nicht überzeugte Wehrpflichtige ist eine zusätzliche Argumentationshilfe für alle diejenigen, die überhaupt nicht dienen wollen oder den Zivildienst als höherwertig propagieren, den Sinn unserer Verteidigungsanstrengungen in Zweifel ziehen oder der Bundeswehr sonst mit Vorbehalten gegenüberstehen und ihre Kosten für zu hoch halten.
    Ich gehöre nicht zu denen, die von den Streitkräften mehr verlangen, als sie in bezug auf die Einsatzbereitschaft und die allgemeine Motivation der Soldaten im Grundwehrdienst leisten können. Ich lasse mir aber auch nicht einreden, daß die Streitkräfte wegen der Vorprägung, mit der die Rekruten zu ihnen kommen, schlechte Chancen haben.
    Um es bildlich zu sagen: der „Schwarze Peter" ist nicht nur bei dem jeweils anderen, er ist in den Händen vieler. Eine meiner Aufgaben sehe ich darin, dabei behilflich zu sein, daß die Bundeswehr den Teil ihrer Verantwortung als Aufgabe annimmt, der ihr zufällt, und Fehlschläge insoweit nicht anderen zuschiebt oder als unabänderliche Konsequenz aus dem gern und schnell, aber keineswegs immer zutreffend zitierten Mißverhältnis von Auftrag und Mitteln darstellt.
    Es freut mich, daß ich in diesem Zusammenhang nicht nur Kritisches zu bemerken habe, sondern auch auf Erfolge der Streitkräfte hinweisen kann. In meinem Jahresbericht 1980 hatte ich besondere Anstrengungen empfohlen, um den Wehrpflichtigen den Übergang von der zivilen in die militärische Welt zu erleichtern. In dem Ihnen jetzt vorliegenden Bericht für 1981 habe ich über die positiven Erkenntnisse berichtet, die mir aus der Begleitung von Rekrutentransporten am Tage der Einberufung und aus Berichten sowie Befragungen von Soldaten über ihre Erfahrung in der allgemeinen Grundausbildung vorliegen; das sind die ersten drei Monate des Grundwehrdienstes.
    Dabei bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß das Bemühen der Streitkräfte, sich auf die Ausgangslage der Wehrpflichtigen bei Dienstantritt einzustellen, Ergebnisse und ganz sichtbare Erfolge zeigt. Vorgesetzte versuchen heute, dem Gesichtspunkt Rechnung zu tragen, daß der junge Wehrpflichtige ohne Vorbereitung zur Bundeswehr kommt und die militärische Ordnung als fremd empfindet. Im Rückblick bewerten manche Soldaten die allgemeine Grundausbildung als eine gelungene Mischung von Theorie und Praxis, in der geistige Anforderungen



    Wehrbeauftragter Berkhan
    und körperliche Belastungen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Neben dieser Anerkennung durch Wehrpflichtige für den Dienst in den Streitkräften in den ersten drei Monaten stelle ich mit Genugtuung fest, daß junge Menschen auch heute gefordert werden wollen. Und an dieser Forderung läßt es mancherorts zu wünschen übrig.

    (Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU]: Das gilt nicht nur für den militärischen Bereich!)

    Im Mittelpunkt der Kritik von Soldaten im Grundwehrdienst steht der Dienst in der Stammeinheit. Das sind dann die weiteren zwölf Monate des Soldat-seins nach der allgemeinen Grundausbildung. Dabei geht es vielfach nicht um konkrete Vorgänge, sondern immer wieder darum, daß der Sinn des Dienstes über die ganze Zeit hinweg in Frage gestellt wird. Aus Erfahrungsberichten, die Soldaten kurz vor oder nach dem Ende ihrer Dienstzeit, aber auch mitten aus dem Wehrdienst an mich richten, und aus einer Reihe anderer Erkenntnisse bei Truppenbesuchen und dergleichen ergibt sich schwerpunktmäßig nach wie vor die Klage über zu wenig Auslastung bei vollständigem Dienstplan. Zuviel Wiederholung von bereits bekanntem und abgefragtem Ausbildungsstoff, zu weit bemessene Zeitansätze für eine Reihe von technischen Diensten, zu häufiges Revierreinigen, allerdings auch Wach- und Bereitschaftsdienst, werden als Beispiele genannt.
    Der Bundesminister der Verteidigung hält dem in seiner Stellungnahme entgegen, daß Routinedienste unvermeidbar seien und daß sinnvolle Dienstgestaltung durch Mangel an Führungs- und Ausbildungspersonal, ein beträchtliches Fehl an Soldaten mit drei- und mehrjähriger Verpflichtungszeit sowie eine große Fluktuation von Ausbildern und auszubildenden Soldaten erschwert sei. Das ist alles richtig, und dennoch dürfen wir uns damit nicht beruhigen.
    Der Minister weist in seiner Stellungnahme auch auf Maßnahmen hin, die er zur Verbesserung von Menschenführung und Ausbildung getroffen hat: die inzwischen um drei Monate verlängerte Unteroffizierausbildung, die kompanieweise Auffüllung der Kampfeinheiten des Heeres ab Juli 1982, die Vielzahl von Ausbildungshilfen für die Truppe und anderes mehr. Langfristig, so hoffe ich, wird das alles seine Wirkung zeigen.
    Notwendig bleibt dennoch, daß vor Ort die Dienstplangestaltung in der Stammeinheit vorurteilsfrei geprüft und Zeitansätze für bestimmte Routine- und technische Dienste allein daran ausgerichtet werden, was die Aufgabenerfüllung verlangt.

    (Beifall bei der SPD — Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wenn Ausbildungsverantwortliche erklären, daß die Zeit für die Ausbildung zu kurz sei, und die militärische Führung zunehmend fordert, daß der Faktor Zeit rationeller genutzt werden müsse, dann weist dies in die gleiche Richtung. Die hohe Dienstzeitbelastung einer immer größer werdenden Zahl von längerdienenden Soldaten und die Notwendigkeit, diese abzubauen, sollten ebenfalls unter diesem Gesichtspunkt bedacht werden.
    Ein weiterer Schwerpunkt bei der Kritik am Dienst in den Stammeinheiten wird aus immer wieder geäußerten Zweifeln einzelner Soldaten deutlich. Sie fragen mich und andere, sie fragen Sie, sie fragen sich selber, ob sie denn tatsächlich immer gebraucht würden. Die Bewahrung des Friedens auch als ein Ergebnis der Präsenz jedes einzelnen Soldaten scheint nicht das Bewußtsein aller Soldaten im Grundwehrdienst über die Dienstzeit hinweg zu prägen. Dort, wo sich der Grundwehrdienstleistende überflüssig fühlt, weil er nichts zu tun hat, wird ihm das Nichtstun, das Absitzen seiner Wehrdienstzeit, auch nicht durch ein Mehr an politischer Bildung oder durch eine Verbesserung seiner Beteiligungsmöglichkeiten einsichtiger werden. Auch wird die politische Dimension des Begriffs Präsenz hierdurch nicht erfahrbar; denn Präsenz muß inhaltlich gestaltet sein.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Wenn dies nicht gelingt, wird es schwer werden, die Notwendigkeit der Dauer des Grundwehrdienstes und womöglich dessen Verlängerung — Herr Minister, Sie haben hier heute für mich erstmalig hörbar darüber in der Öffentlichkeit gesprochen; ich mag aber einiges überhört haben — zu erklären. Es wird auch schwer sein, der Gesellschaft in der Zukunft überzeugend zu erklären, warum wir einen längeren Wehrdienst verlangen müssen.

    (Beifall des Abg. Dr. Marx [CDU/CSU])

    Damit ich nicht mißverstanden werde, betone ich hier: Es geht mir nicht darum, daß jeder Tag in der Truppe für den Soldaten im Grundwehrdienst zum Erlebnis wird, zu einem Abenteuer, wie der Herr Minister gesagt hat. Das wäre schön: Jeden Tag ein Abenteuer. Nicht einmal im Parlament gibt es jeden Tag ein Abenteuer.

    (Heiterkeit und Zurufe) — Es wird jeden Tag teurer.


    (Zurufe)

    — Aber jeden Tag ein Abenteuer, das ist nicht möglich.

    (Zuruf von der SPD: Der Abend wird teurer!)

    Ein vom Sinn seines Wehrdienstes überzeugter Soldat ist eben ein besserer Soldat als derjenige, der nach dem Sinn seines Dienens täglich zu fragen hat.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU]: Sinnvoller Dienst, nicht Abenteuer!)

    Eine auf die Wehrpflicht gestützte Streitkraft lebt von der Bejahung der Wehrpflicht und des sich daraus ergebenden Dienstes. Art und Umfang der Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft sind nicht zuletzt davon abhängig, welche Anerkennung sie und ihr Dienst bei den Soldaten im Grundwehrdienst findet. Letztlich: Überlegungen für eine eventuell notwendig werdende Verlängerung des Grundwehrdienstes werden in der Öffentlichkeit auf mehr Verständnis stoßen und mancherorts überhaupt erst verständlich, wenn die jetzigen 15 Monate nicht mit



    Wehrbeauftragter Berkhan
    dem Etikett der verlorenen Zeit versehen werden können.
    Ich halte es für notwendig, daß allen Vorgesetzten in den Streitkräften — auch der Gruppen- und der Zugführer ist Vorgesetzter —, also auch den ersten Graden der Unteroffiziere die Erkenntnis vermittelt und selbstverständlich wird, daß sie Soldaten im Grundwehrdienst nicht nur auszubilden und dafür zu sorgen haben, daß diese Soldaten mit ihrem Dienst den Auftrag der Streitkräfte erfüllen. Sie haben darüber hinaus den Soldaten im Grundwehrdienst für den Auftrag der Streitkräfte zu gewinnen, d. h. ihn davon zu überzeugen. Das ist auch Öffentlichkeitsarbeit, das ist Werbung im guten Sinne.
    Lassen Sie mich nunmehr im folgenden noch auf einige weitere Punkte meines Jahresberichts und auf Reaktionen darauf eingehen. Wie in den vergangenen Jahren habe ich auch diesmal wieder dem Thema der Mißhandlungen und entwürdigenden Behandlung ein eigenes Kapitel gewidmet. Ich habe dabei Fragen aufgegriffen, die das Umfeld und die Begleitumstände dieser Rechtsverletzungen betrafen. Der Bundesminister der Verteidigung hat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, daß die Anzahl der gemeldeten Fälle im Jahre 1981 auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken sei. Ich begegne deshalb der Frage, weshalb ich mich Jahr für Jahr so eingehend und mit Beispielen zu diesem Themenkreis äußere. Dazu ist zunächst festzustellen, daß der Schutz der Menschenwürde und der körperlichen Integrität hier in Frage steht. Die Resonanz auf die Berichterstattung hierzu ist in der Truppe zwiespältig. Die einen befürchten, daß das Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit durch diese Veröffentlichungen geprägt wird und damit verzerrt erscheint. Andere hingegen wünschen eine noch breitere Falldarstellung für Belehrungszwecke.
    Mir geht es darum, dem Deutschen Bundestag an Hand von Beispielen bestimmte Aussagen zu verdeutlichen. Selbstverständlich habe ich dabei auch im Blick, daß meine Jahresberichte in der Truppe gelesen werden. Nach dem Urteil des Bundesministers der Verteidigung kommt dem Bericht gerade zu dem hier genannten Themenkreis — ich zitiere Sie, Herr Apel — „eine große erzieherische Bedeutung" zu. Wenn die Jahresberichte der Wehrbeauftragten dazu beigetragen haben oder dazu beitragen, daß die Zahl der Fälle von Mißhandlungen und entwürdigender Behandlung in den Streitkräften in den letzten Jahren zurückgegangen ist, dann nehme ich das als einen großen Erfolg zur Kenntnis,

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    aber auch als eine Aufforderung an mich, in der Berichterstattung über derartige Fälle fortzufahren.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Soldatenschinderei ist eine üble Sache, der sofort und immer und überall begegnet werden muß.

    (Beifall bei allen Fraktionen — Würzbach [CDU/CSU]: In jeder Form!)

    — Mein Amt verbietet mir, auf alle Zurufe einzugehen. Ich muß auch vorsichtig sein, daß mein Temperament hier nicht mit mir durchgeht.

    (Würzbach [CDU/CSU]: Aber Sie lächeln zustimmend!)

    — Ja, ich versuche immer höflich zu bleiben; es fällt mir aber manchmal schwer.
    Besondere Aufmerksamkeit hat gefunden, daß ich dem Betäubungsmittelmißbrauch einen eigenen Abschnitt gewidmet habe. Der Bundesminister der Verteidigung räumt in seiner Stellungnahme ein, daß die Anzahl der gemeldeten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen sei. Ich habe bei der Vorstellung meines Jahresberichts vor der Presse darauf hingewiesen, daß, gemessen am Umfang der Streitkräfte und angesichts der Zahl drogenerfahrener Jugendlicher außerhalb der Bundeswehr, bisher nicht von einer besonders schwierigen Lage gesprochen werden kann. Es ist jedoch leider zu befürchten, daß in diesem Bereich eine beachtliche Dunkelziffer vorhanden ist. Mein Beitrag soll zu der notwendigen Wachsamkeit anregen. Darüber hinaus soll er anregen, daß nach Mitteln und Wegen gesucht wird, um u. a. vor Ort dem militärischen Vorgesetzten bessere Möglichkeiten der Erkenntnis über Drogenmißbrauch bzw. das Vorliegen von Gefahrentatbeständen zu geben.
    Ich komme zu einem anderen Komplex, auf den Herr Weiskirch und Herr Heistermann eingegangen sind. Herr Heistermann hat das mit einem Krimi verglichen. Nur, Herr Abgeordneter Heistermann, im Krimi wissen wir, wer der Täter war; denn da war es immer der Gärtner. Hier ist es schwieriger. Der Umgang mit Waffen ist nicht immer so sorgfältig, wie es beim Umgang mit Waffen geboten ist. Durch die fahrlässigen oder unverantwortlich mißbräuchlichen Umgänge mit Waffen wurden auch 1981 wieder Soldaten verletzt oder gar getötet. Die Gesamtzahl der Vorgänge bezeichnet der Bundesminister der Verteidigung als im Verhältnis zum Umfang der Streitkräfte und gemessen an der Tatsache, daß Soldaten fast täglich mit Waffen und scharfer Munition umzugehen haben, noch nicht besorgniserregend. Der Minister hebt in seiner Stellungnahme zu meinem Jahresbericht aber gleichzeitig hervor, daß mit Waffen häufiger leichtfertig und sorglos umgegangen wird als in früheren Jahren. Es kommt darauf an, das Gewissen der Vorgesetzten zu schärfen. Eine Waffe ist kein Spielzeug, und wer leichtfertig mit einer Waffe hantiert, muß sofort und am Ort zur Ordnung gerufen werden.
    Mir stellt sich gelegentlich die Frage, ob tatsächlich genügend mit der Waffe geübt wird. Wenn ich Soldaten im Wachdienst danach frage — das tue ich häufiger, insbesondere bei meinen Truppenbesuchen — wann sie das letzte Mal an einer Schießausbildung teilgenommen haben, so höre ich, daß das oft sehr lange zurück liegt. Ich habe schon einen Soldaten getroffen, der mit einer scharfgeladenen oder, wie die Fachleute sagen, teilgeladenen Waffe umzu-



    Wehrbeauftragter Berkhan
    gehen hatte, ohne überhaupt an einer Schießausbildung teilgenommen zu haben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hat etwas mit der effektiven Ausbildung zu tun!)

    Mein Entsetzen teilte ich sofort dem Wachhabenden mit, und das führte zu folgendem Ergebnis. — Ich werde Ort und Tatzeit des Ergebnisses hier nicht bekanntgeben. — Der Stabsunteroffizier sagte mir: Herr Wehrbeauftragter, seien Sie ganz beruhigt! Ich habe das gewußt, und daher hat der auch gar keine scharfe Munition im Magazin. Der hat ein Walki-talkie, er muß dann schreien, und dann kommen wir alle, die wir besser mit der Waffe umgehen können.

    (Heiterkeit)

    Ich fragte: Warum haben Sie den nicht abgelöst? Er erklärte mir: Dies ist ein so umständliches Verfahren, daß der Posten, der den ablösen würde, überhaupt erst erscheint, wenn die Wache vorüber ist, und ich damit eine größere Belastung auf die Soldaten zukommen ließe, als ich dies eigentlich verantworten kann. Ich habe ihm gesagt: Seien Sie beruhigt, Herr Stabsunteroffizier, ich werde darüber schweigen, bis der Ort nicht mehr zu identifizieren ist; aber die Sache ist zu schön,

    (Würzbach [CDU/CSU]: Sie ist aber auch traurig!)

    als daß sie immer verschwiegen werden müßte. Ich werde darüber schweigen, um zu verhindern, daß Sie Schaden nehmen. Ich werde allerdings bei passender Gelegenheit darüber zu sprechen haben; denn wer mit einer scharfgeladenen oder teilgeladenen Waffe hantiert, muß zu diesem Zweck zureichend aus- und fortgebildet sein, um mit der notwendigen Sicherheit mit dieser schwierigen Frage fertig zu werden.
    Verschiedene Fragen der Personalführung, z. B. die Versetzungshäufigkeit mit Standortwechsel im Zuge der Umgliederung des Heeres in die Heeresstruktur 4, die Personallage, insbesondere bei Hauptleuten des Truppendienstes sowie Leutnanten und Oberleutnanten des militärfachlichen Dienstes, haben mich in meinem schriftlichen Bericht ebenso beschäftigt wie Mängel bei der Ausbildungsplanung und Fragen der vorzeitigen Entlassung aus dem Grundwehrdienst. Wenn der Verteidigungsausschuß Ihrer Anregung nachkommt, Herr Popp, und noch einmal die Fragen des Fachdienstoffiziers erörtert, möchte ich darum bitten, daß wir uns dafür eine ausreichende Zeit lassen, damit nun wirklich auch bis auf den Grund gelotet werden kann und nicht mit einer schnellen Handlung darüber hinweggewischt wird.
    Meine umfangreichen Ausführungen zu der Dienstzeitbelastung und dem finanziellen Ausgleich für Spitzendienstzeiten, insbesondere meine kritischen Anmerkungen über die in diesem Zusammenhang vorliegenden Informationsdefizite und die Gründe dafür, brauche ich hier nicht zu wiederholen. Das Thema ist weiter in der Diskussion und wird uns noch nachhaltig beschäftigen. Dabei wird allerdings nicht unberücksichtigt bleiben dürfen, daß die
    Bemühungen um eine Verkürzung übermäßig langer Dienstzeiten mit dem Bestreben vieler Soldaten konkurrieren, den Genuß der Zulage für Spitzendienstzeiten nicht zu gefährden.
    Herr Präsident, um die Zeit nicht über Gebühr in Anspruch zu nehmen, lasse ich das weg, was ich zur Sparzulage und zur Erhöhung des Wehrsoldes sagen wollte. Ich versuche, zum Schluß zu kommen, und erkläre hier noch einmal sehr deutlich, um auch auf den Abgeordneten Herrn Möllemann einzugehen: Dem Soldaten im Grundwehrdienst sollte immer wieder klargemacht werden, daß er das unbestrittene Recht hat, seine Meinung bei politischen Veranstaltungen öffentlich zu vertreten und sich dafür einzusetzen. Gleichzeitig sollte ihm aber immer wieder klargemacht werden, daß der Schutzbereich des Rechts auf freie Meinungsäußerung und der Versammlungsfreiheit nicht umfaßt, diese Rechte auch in Uniform ausüben zu dürfen. Der Meinungs- und Willensbildungsprozeß gerade in unserem demokratischen Staat soll nicht vermittels Uniform beeinflußt werden. Das gilt allgemein, d. h. unabhängig von der Zielrichtung der politischen Veranstaltung, an der ein Soldat teilnimmt. Die Bundeswehr soll nicht auf diese Weise in politische Auseinandersetzungen verwickelt werden, und die Erfüllung ihres verfassungsmäßigen Auftrags soll damit nicht in einer vom Grundgesetz nicht gewollten Weise erschwert werden.
    Zum Schluß möchte ich ein paar Bemerkungen zu den Untersuchungen und den wissenschaftlichen Arbeiten machen, die sich mit der Tradition beschäftigen. Herr Minister, ich bitte Sie und insbesondere Ihre Mitarbeiter und Ihr Haus, sich nicht in einen Zeitzwang zu setzen, insbesondere da hier auch mit Zuarbeit verschiedene unter Ihrer Aufsicht stehende Institute befaßt sind, die in Koblenz gemeinsam arbeiten. Die Ergebnisse werden nicht zeitgerecht vorliegen, wie ich informiert bin. Wir sollten die Ergebnisse aber abwarten; denn ein so schwieriges Thema wie Tradition könnte sonst sehr leicht in einer falschen Richtung behandelt werden.
    Lassen Sie mich mit einem Dank an die Soldaten schließen. Sie haben mir in meiner Arbeit keine Schwierigkeiten bereitet, sondern sehr häufig in offener und fröhlicher Weise zur Diskussion und Aussprache zur Verfügung gestanden, auch wenn es um schwierige Fragen ging. Lassen Sie mich den Damen und Herren Abgeordneten danken, die meine Arbeit mitgetragen und mitunterstützt haben. Und lassen Sie mich Ihnen danken, Herr Präsident, daß Sie mir hier Gelegenheit zur Rede gegeben haben.

    (Beifall bei allen Fraktionen)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor.
Wir kommen zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses. Wer der Beschlußempfehlung des Verteidigungsausschusses unter Nr. 1 und 2 in Drucksache 9/1695 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — Wer enthält sich der Stimme? — Die Beschlußempfehlung des Ausschusses ist damit einstimmig angenommen.



Vizepräsident Windelen
Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf:
Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Stercken, Klein (München), Dr. Mertes (Gerolstein), Graf Huyn, Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Marx, Köster, Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Abelein, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Czaja, Dr. Todenhöfer, Höffkes, Lamers, Frau Fischer, Schmöle, Dr. Kunz (Weiden) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU
Lage im Libanon
— Drucksachen 9/1121, 9/1693 —
Berichterstatter:
Abgeordneter Schäfer (Mainz)

Meine Damen und Herren, im Ältestenrat ist für die Aussprache ein Beitrag von bis zu zehn Minuten für jede Fraktion vereinbart worden. Darf ich davon ausgehen, daß das Haus damit einverstanden ist? — Ich stelle Ihr Einverständnis fest.
Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht? — Als Berichterstatter hat Herr Abgeordneter Schäfer (Mainz) das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Ihnen vorliegende Beschlußempfehlung, die der Auswärtige Ausschuß einstimmig gefaßt hat, ist durch die dramatische Entwicklung seit dem 6. Juni im Libanon, durch den Einmarsch israelischer Truppen, in ihrer jetzigen Fassung überholt. Wir sind deshalb zwischen den drei Fraktionen übereingekommen, daß wir die notwendig gewordenen Änderungen und Aktualisierungen in einer weiteren Sitzung des Auswärtigen Ausschusses besprechen, aber heute die Gelegenheit wahrnehmen sollten, zu dieser Beschlußempfehlung hier Stellung zu nehmen. — Vielen Dank.