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    Plenarprotokoll 9/103 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 103. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 Inhalt: Verzicht des Abg. Röhner auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . . 6153A Eintritt des Abg. Voigt (Sonthofen) in den Deutschen Bundestag 6153A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erstellung von Übersichten über die üblichen Entgelte für nicht preisgebundenen Wohnraum (Mietspiegelgesetz) — Drucksache 9/745 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/1672 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 — Drucksache 9/791 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksachen 9/1679, 9/1680 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Möller, Dr. Jahn (Münster), Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Schneider, Clemens, Hauser (Krefeld), Müller (Remscheid), Dörflinger, Günther, Dr.-Ing. Kansy, Link, Magin, Niegel, Frau Pack, Frau Roitzsch, Ruf, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Blüm, Dr. Faltlhauser, Herkenrath, Kiep, Kolb, Linsmeier, Dr. Finger, Rühe, Sick, Dr. Waffenschmidt, Repnik und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen — Drucksache 9/469 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/1679 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen — Drucksache 9/790 Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/1679 — Dr. Jahn (Münster) CDU/CSU 6154 A Schmidt (München) SPD 6157 D Gattermann FDP 6161 B Clemens CDU/CSU 6164 B Schröder (Hannover) SPD 6168A Engelhard FDP 6169 D Hansen fraktionslos 6171 B Dr. Haack, Bundesminister BMBau . . 6173A Späth, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg 6176 A Dr. Schmude, Bundesminister BMJ . . 6179 B II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 Dr. Schneider CDU/CSU 6182 A Gnädinger SPD 6185A Magin CDU/CSU 6186 D Wartenberg (Berlin) SPD 6188 A Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neubewertung unbebauter baureifer Grundstücke (Teilhauptfeststellungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1648 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1674 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/1673 — Dr. Langner CDU/CSU 6190 D Dr. Struck SPD 6192 D Dr. Solms FDP 6193 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1647 — Dr.-Ing. Czichon, Senator der Freien Hansestadt Bremen 6214A Dr. Kreile CDU/CSU 6214C Walther SPD 6216 C Frau Matthäus-Maier FDP 6218 A Coppik fraktionslos (Erklärung nach § 90 GO) 6219C Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Fortschreibung des Bildungsgesamtplans — Drucksache 9/1643 — Frau Weyel SPD 6220 D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . . 6222 C Neuhausen FDP 6224A Engholm, Bundesminister BMBW . . . . 6226 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maklerverträge — Drucksache 9/1633 — Dr. Schmude, Bundesminister BMJ . . . 6227 B Dr. Stark (Nürtingen) CDU/CSU . . . . 6229 A Dr. Schwenk (Stade) SPD 6230 D Kleinert FDP .6233A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin — Drucksache 9/1640 — Rastemborski, Senator des Landes Berlin 6235 B Schulze (Berlin) CDU/CSU 6236 A Wartenberg (Berlin) SPD 6237 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 6239 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Stercken, Klein (München), Pfeifer, Dr. Mertes (Gerolstein), Dr. Schäuble, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Picard, Rühe, Dr. Probst, Dr. Hornhues, Dr. Marx, Neuhaus, Linsmeier, Frau Geiger, Dr. Laufs, Lenzer, Dr. Bugl, Würzbach, Dr. Jobst, Löher, Freiherr von Schorlemer, Pohlmann, Dr. Kunz (Weiden), Niegel, Dr. Hüsch, Schwarz, Dr. Lenz (Bergstraße), Magin, Dr. Olderog, Sauter (Epfendorf), Sauter (Ichenhausen), Zierer, Jagoda, Bühler (Bruchsal), Boroffka, Dr. Rose, Spilker, Sick und der Fraktion der CDU/ CSU Kulturelle Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika — Drucksache 9/1498 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Intensivierung der deutsch-amerikanischen Kulturbeziehungen — Drucksache 9/1665 — Dr. Stercken CDU/CSU 6240 B Gansel SPD 6243 D Schäfer (Mainz) FDP 6246 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6249 B Frau Fuchs, Bundesminister BMJFG . 6252 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Regenspurger, Dr. Faltlhauser, Hartmann, Fellner, Zierer, Kalisch, Dr. Götz, Dr. Jobst, Dr. Kunz (Weiden), Keller, Müller (Wesseling), Hinsken, Rainer, Höffkes, Spilker, Dr. Kreile, Frau Geiger, Sauter (Ichenhausen), Kraus, Handlos, Lintner, Dr. Bötsch, Weiß, Dr. Probst, Biehle, Kroll-Schlüter, Linsmeier eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 9/1497 — 6253 C Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes — Drucksache 9/1598 — Frau Fuchs, Bundesminister BMJFG . . 6253 D Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 6254 D Rayer SPD 6256 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 6257 B Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 9/1602 — Kalisch CDU/CSU 6258 C Jaunich SPD 6260 B Eimer (Fürth) FDP 6261 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 6. Mai 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bangladesch über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/1619 — 6262 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. Juli 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und bestimmter anderer Steuern — Drucksache 9/1620 — 6263A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die gemeinsame Information und Beratung der Schiffahrt in der Emsmündung durch Landradar- und Revierfunkanlagen — Drucksache 9/1632 — 6263A Beratung der Sammelübersicht 36 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1627 — 6263 B Beratung der Übersicht 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 9/1644 — 6263C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates (EWG) über Tarife im Linienflugverkehr zwischen Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/1088 Nr. 19, 9/1617 — . 6263C Fragestunde — Drucksache 9/1664 vom 21. Mai 1982 — Verteilung eines kritischen Zeitungsartikels des Bundesministers des Innern zu außenpolitischen Fragen an Bedienstete des Ministeriums MdlAnfr 53 21.05.82 Drs 09/1664 Broll CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . . 6195C,D ZusFr Broll CDU/CSU 6195C,D Auflagen für die geplanten Kernkraftwerke Biblis C, Isar II und Emsland MdlAnfr 61 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Laufs CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . 6196A, B, C, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 6196 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 6196C ZusFr Dr. Kübler SPD 6196 D Substitutionsprodukte für PCB in Transformatoren MdlAnfr 4 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Kübler SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI 6197A ZusFr Dr. Kübler SPD 6197A Haltung der Bundesregierung zu den in einem Zeitungsartikel vertretenen außenpolitischen Ansichten des Bundesinnenministers MdlAnfr 9 21.05.82 Drs 09/1664 Broll CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 6197 B, D, 6198 A, B, C, D ZusFr Broll CDU/CSU 6197 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6198A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6198 B ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 6198 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 6198C ZusFr Dr. Hirsch FDP 6198 D Berücksichtigung der Ziffer 7 der Entschließung des Bundestages vom 18. Dezember 1981 und der Frage der Inhaftierten IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 bei den Gesprächen mit dem polnischen Vizepremier Kowalczyk in Bonn MdlAnfr 11 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 6199 A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6199 B, C Rolle der Rechtslage Deutschlands und der friedlichen Lösung der deutschen Frage in den Aktivitäten der Koordinatoren für deutsch-amerikanische Beziehungen MdlAnfr 12 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 6199C, 6200 A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6200 A ZusFr Dr. Wendig FDP 6200 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6200 C Entsendung eines Botschafters nach El Salvador und Gewährung von Entwicklungshilfe MdlAnfr 13, 14 21.05.82 Drs 09/1664 Niegel CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA 6200 D, 6201A,B,C,D ZusFr Niegel CDU/CSU . . . 6200D, 6201 A, C, D ZusFr Broll CDU/CSU 6201 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 6201 B Praxis der Bundesregierung bei der Ausweisung enttarnter kommunistischer Spione MdlAnfr 49, 50 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Voss CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 6202 A, B, C, D ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 6202 B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6202 D Bestellung des Bundestagsabgeordneten Wrede zum neuen Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen MdlAnfr 40 21.05.82 Drs 09/1664 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK . . 6203 A, B, C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6203A,B ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 6203 C ZusFr Broll CDU/CSU 6203 C ZusFr Lattmann CDU/CSU 6203 C Kosten für das Kanzler-Sommerfest 1981; Verwendung der voraussichtlichen Ausgaben 1982 für Maßnahmen zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit MdlAnfr 41, 42 21.05.82 Drs 09/1664 Frau Roitzsch CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK 6203 D, 6204 A, B, C, 6205 A, B, C, D, 6206A ZusFr Frau Roitzsch CDU/CSU . 6204 A, D, 6205B ZusFr Gansel SPD 6204 B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 6205 B ZusFr Broll CDU/CSU 6205 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 6205 C ZusFr Glos CDU/CSU 6205 D Gesetzesinitiativen der Bundesregierung zur Verwirklichung der steuerpolitischen Beschlüsse des SPD-Parteitags; Folgerungen aus dem Verzicht auf Steuersenkungsprogramme für die vorgesehenen Entlastungen bei der Lohn- und Einkommensteuer MdlAnfr 62, 63 21.05.82 Drs 09/1664 Glos CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . . . 6206 B, C, D, 6207 B, C, D ZusFr Glos CDU/CSU . . . . 6206 B, C, 6207A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 6207 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6207 C ZusFr Jungmann SPD 6207 D Anerkennung der von der CDU ausgestellten Quittungen für Fahrkosten anläßlich der Bonner Demonstration am 5. Juni 1982 als steuerabzugsfähige Spendennachweise MdlAnfr 69 21.05.82 Drs 09/1664 Conradi SPD Antw PStSekr Haehser BMF . . . 6208 A, B, C, D, 6209 A ZusFr Conradi SPD 6208 B ZusFr Frau Blunck SPD 6208 C ZusFr Gansel SPD 6208 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 6208 D Beanspruchung der Investitionszulage durch die Land- und Forstwirtschaft MdlAnfr 72, 73 21.05.82 Drs 09/1664 Funk (Gutenzell) CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF 6209B, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . 6209 D Erschwerte Anwerbung von Saisonarbeitskräften für Obst- und Gemüsebau durch die Lohnsteuerpauschalierungsbescheinigung MdlAnfr 18 21.05.82 Drs 09/1664 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF . . 6209D, 6210A,B ZusFr Eigen CDU/CSU 6210A,B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 V Schließung des einzigen deutschen Ferrochrom-Werks; Einbeziehung deutschen Ferrochroms in die Rohstoffbevorratung MdlAnfr 74, 75 21.05.82 Drs 09/1664 Berschkeit SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 6210 C, D, 6211 A, B, C, D, 6212A ZusFr Berschkeit SPD 6210D, 6211 D ZusFr Ginnuttis SPD 6211A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 6211 B Sanierung multinationaler Unternehmen durch Kostenverschiebungen zu Lasten deutscher und europäischer Tochtergesellschaften, insbesondere durch den Maschinenbaukonzern International Harvester Corp. MdlAnfr 76 21.05.82 Drs 09/1664 Dr. Soell SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 6212 B, C, D, 6213A ZusFr Dr. Soell SPD 6212B,C ZusFr Eigen CDU/CSU 6212 C ZusFr Rapp (Göppingen) SPD 6212 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 6213A Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes und des Kartellgesetzes als Voraussetzung für die Verwirklichung regionaler Energieversorgungskonzepte MdlAnfr 77 21.05.82 Drs 09/1664 Catenhusen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . . 6213 B, C, D ZusFr Catenhusen SPD 6213 C Nächste Sitzung 6263 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6265* A Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jahn (Marburg) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf des Mietspiegelgesetzes und den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 . . . 6265* C Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jäger (Wangen) (CDU/CSU) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) 6266* A Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Schöfberger (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 6266* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 6153 103. Sitzung Bonn, den 27. Mai 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 28. 5. Dr. Ahrens * 28. 5. Dr. Barzel 28. 5. Biehle ** 28. 5. Dr. Bötsch 28. 5. Brandt 28. 5. Braun 28. 5. Büchner (Speyer) 28. 5. Conrad (Riegelsberg) 28. 5. Dr. Enders * 28. 5. Francke (Hamburg) ** 28. 5. Dr. Geßner ** 28. 5. Herterich 28. 5. Dr. Holtz * 28. 5. Horn ** 28. 5. Dr. Hupka ** 28. 5. Ibrügger ** 28. 5. Jung (Kandel) ** 28. 5. Dr. Kreutzmann 28. 5. Frau Krone-Appuhn ** 28. 5. Dr. Kunz (Weiden) ** 28. 5. Lagershausen 27. 5. Lampersbach 28. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) ** 28. 5. Lenzer * 28. 5. Frau Dr. Martiny 28. 5. Dr. Marx ** 28. 5. Meinike (Oberhausen) 28. 5. Möhring ** 28. 5. Möllemann ** 28. 5. Dr. Müller * 28. 5. Neumann (Stelle) ** 28. 5. Petersen ** 28. 5. Pfeifer 27. 5. Picard 28. 5. Poß 27. 5. Rühe ** 28. 5. Sauer (Salzgitter) 28. 5. Schmidt (Würgendorf) ** 28. 5. Seehofer 28. 5. Sick 28. 5. Dr. Unland * 28. 5. Vogel (Ennepetal) 28. 5. Dr. Vohrer * 28. 5. Voigt (Frankfurt) ** 28. 5. Dr. von Wartenberg ** 28. 5. Wehner 28. 5. Würtz ** 28. 5. Dr. Zimmermann 28. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jahn (Marburg) (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf des Mietspiegelgesetzes und den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 Das soziale Mietrecht hat bisher Millionen Mietern zuverlässige Sicherheit für den Bestand ihrer Wohnung und zugleich Schutz vor unverhältnismäßigen Mieterhöhungen gegeben. Den Hauseigentümern gewährleistet es jährliche wirtschaftlich gerechtfertigte Anpassungen der Mieten. In der Bundesrepublik Deutschland besteht ein erheblicher Fehlbestand an Mietwohnungen. Es fehlen insbesondere Wohnungen für Familien mit Kindern zu einkommensgerechten Mieten. Der Wohnungsmangel, der heute schon erhebliche regelmäßige Anstieg der Mieten und die unverhältnismäßig steigenden Heiz- und Nebenkosten belasten die Mieter überdurchschnittlich. Mieter brauchen deshalb mehr und nicht weniger Schutz für den Bestand ihrer Wohnung. Der Wohnungsbau braucht mehr und nicht weniger staatliche Förderung. Die Erwartung, durch Erleichterung des Mietanstiegs könne der Wohnungsbau belebt werden, ist nicht begründet. Auch Mieterhöhungen werden die Kluft zwischen der Kostenmiete für frei finanzierte Neubauwohnungen, die jetzt schon bis zu 25,- DM pro qm ausmachen und Marktmieten, die allenfalls 10,- bis 12,- DM pro qm erreichen können, nicht überbrücken. Mehr Wohnungen für Bezieher durchschnittlicher Einkommen werden so nicht gebaut werden können. In dieser Lage führen die Entscheidungen im Mietspiegelgesetz und im Mietrechtsänderungsgesetz zwar zu dringend gebotenen Verbesserungen des Mieterschutzes, zugleich aber zu ernsten Gefahren für die Mieter. Die sogenannte Aktualisierung der Mietspiegel, die Einführung der Staffelmieten und die Lockerung des Mieterschutzes durch Zeitmietverträge gehen einseitig zu Lasten der Mieter und bergen die Gefahr des Mißbrauchs in sich. Auf Dauer wird der Bestand des sozialen Schutzes der Mieter in Frage gestellt. Ich bin mir bewußt, daß die heutigen Entscheidungen Bestandteil der beschäftigungspolitischen Zielsetzungen der Koalition von SPD und FDP sind. Für die Grundsätze dieser Koalition und ihre Zielsetzungen stehe ich ein. Daran will ich auch dann keine Zweifel aufkommen lassen, wenn ich mit meiner Auffassung in der Frage der Änderungen des Mietrechtes für meine Überzeugung keine Mehrheit habe gewinnen können. In meiner hervorgehobenen Verantwortung für die Mieter, die ich als Präsident des Deutschen Mieterbundes außerhalb dieses Hauses trage, kann ich diese gegensätzlichen Interessen nicht ausgleichen. 6266* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Mai 1982 Ich bin deshalb außerstande, den Gesetzen zuzustimmen. Mit einer Ablehnung der Gesetze müßte ich mich an die Seite der CDU/CSU stellen, die einen sehr viel weiter reichenden Abbau der Mieterrechte fordert. Ich müßte zudem auch Nein sagen zu den Verbesserungen im Mieterschutz, die das Mietrechtsänderungsgesetz tatsächlich auch bringt und die — wie ich anerkenne —, für sich genommen, den Mietern zugute kommen. Unter diesen Umständen kann ich meine Haltung nur dadurch verantwortlich ausdrücken, daß ich mich der Stimme enthalte. Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Jäger (Wangen) (CDU/CSU) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungausschuß) zu dem Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) Mit meiner Ablehnung des Vermittlungsergebnisses bestreite ich nicht den darin enthaltenen Erfolg der CDU/CSU, die Erhöhung der Mehrwertsteuer verhindert zu haben. Der von mir als ungerecht und unsolide empfundenen Investitionszulage, die alle Unternehmen bestraft, die auch in den letzten Jahren trotz steigender Zins- und Kostenlasten investiert haben, um Arbeitsplätze zu erhalten, konnte ich jedoch nicht zustimmen, zumal sie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht beitragen und große Mitnahmeeffekte auslösen wird. Sie verschärft zudem das Strukturgefälle zwischen ländlichen Räumen und Industriegebieten, da die Zulage hauptsächlich in die letzteren fließen dürfte, und ist daher für mich als Abgeordneter eines überwiegend ländlich strukturierten Raumes nicht akzeptabel. Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Schöfberger (SPD) gemäß § 31 Abs. 1 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Mietrechtsänderungsgesetzes 1981 Ich stimme dem Mietrechtsänderungsgesetz nicht zu und begründe dies wie folgt: 1. Das Gesetz ist ein von der FDP initiierter Schlag gegen das von Sozialdemokraten geschaffene und bislang stets verteidigte soziale Mietrecht: a) es höhlt das Vergleichsmietensystem aus; b) es bringt mit der „Staffelmiete" unverantwortliche Mietpreissteigerungen für neue Mietwohnungen; c) es lockert mit der „Zeitmiete" den Kündigungsschutz. 2. Das Gesetz wird in den nächsten drei Jahren — vor allem in Ballungsräumen — Mietpreissteigerungen bis zu 30 % hervorrufen und ist daher eine Kampfansage gegen die Mieter. Millionen von Mietern werden empfindlich belastet, müssen sich erheblich einschränken oder können die hohen Mieten ohne Wohngeld oder Sozialhilfe überhaupt nicht mehr zahlen. Dies wiederum wird die öffentlichen Haushalte in Milliardenhöhe belasten. 3. Das Gesetz erschließt Vermietern mit großem Wohnungsbesitz Gewinne in Millionenhöhe. Die Hoffnung, daß diese Gewinne wiederum im Mietwohnungsbau investiert werden, sind durch nichts begründet. Bisherige Investitionshemmnisse sind typisch kapitalistische Erscheinungen, wie explodierende Bodenpreise, steigende Baukosten, hohe Baubetreuungskosten und ein hohes Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt, nicht das soziale Mietrecht. 4. Das Gesetz ist höchst unzureichend formuliert und laienunverständlich; es kompliziert das geltende Mietrecht aufs Neue, statt es — wie seit 1974 angestrebt — zu vereinfachen. Es bringt rechtssystematische Mängel ins BGB, die Lehre und Rechtsprechung noch lange beschäftigen werden. 5. Die wenigen im Gesetz enthaltenen, von der SPD stammenden Verbesserungen (Schutz gegen Übermaß-Modernisierung, Mietkautionen, Vorkaufsrecht bei Umwandlungen) begrüße ich zwar. Sie können jedoch mein abschließendes Gesamturteil nicht mehr aufheben. Mein NEIN zum Mietrechtsänderungsgesetz ist ein gänzlich anderes als das NEIN der Union, die das soziale Mietrecht noch wesentlich weiter deformieren will, als das Gesetz es tut. Mein NEIN liegt vor allem im Interesse meiner Münchner Mitbürger, die es als Mieter bisher schon schwer genug haben. Diese Mieter möchte ich nicht im Stich lassen.
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    Rede von Dr. Hans Stercken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Löffler, ich wäre bereit, Ihnen zu folgen, wenn durch die gestrigen Erklärungen für mich die Sache aus der Welt geschafft worden wäre. Ich kann nur feststellen, daß



    Dr. Stercken
    der Sprecher der Bundesregierung zur Verteidigung der Autoren dieser Studie angetreten ist und ihnen sogar öffentlich Lob gezollt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Er hat dieses Wort in den Mund genommen. Ich erblicke darin eine Form der Identifikation, Kollege Löffler, die hier in diesem Hohen Hause korrekturbedürftig ist. Wo anders soll die Öffentlichkeit noch solche Dinge erfahren, wenn wir die jetzt in den Ausschüssen unter den Tisch reden?

    (Zuruf von der SPD: Hier geht es um die kulturellen Beziehungen!)

    Schutz, Zusammenarbeit und Freundschaft werden uns von unseren amerikanischen Bundesgenossen nicht deshalb gewährt, weil sich die Vereinigten Staaten nicht auf andere Weise verteidigen ließen, sondern weil die Gemeinsamkeit mit uns als ein Bündnis verstanden wird, das auf gleichen Wertvorstellungen und Werthaltungen beruht.
    So war es in der Präambel des Nordatlantikvertrages festgelegt worden. Ich rufe dies hier ausdrücklich in Erinnerung, weil dies vielfach nicht mehr festgehalten wird:
    Die Parteien dieses Vertrages bekräftigen erneut
    — so heißt es dort —
    ihren Glauben an die Ziele und Grundsätze der Satzung der Vereinten Nationen und ihren Wunsch, mit allen Völkern und allen Regierungen in Frieden zu leben.
    Sie sind entschlossen, die Freiheit, das gemeinsame Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf den Grundsätzen der Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, zu gewährleisten.
    Sie sind bestrebt, die innere Festigkeit und das Wohlergehen im nordatlantischen Gebiet zu fördern.
    Sie sind entschlossen, ihre Bemühungen für die gemeinsame Verteidigung und für die Erhaltung des Friedens und der Sicherheit zu vereinigen.
    Wer also behauptet, Amerikaner und Briten setzten diese Werte aufs Spiel, der deutet an, daß er nicht nur eine Revision der militärischen Folgerungen anstrebt, sondern daß ihm die geistige Geschäftsgrundlage nicht mehr paßt.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: So ist es!)

    Ich brauche hier nicht darzustellen, welche verheerenden Wirkungen solche Strategien bei unseren amerikanischen Freunden hinterlassen. Mit Sonntagsreden und charmanten Liebenswürdigkeiten ist dieses Porzellan nicht zu kitten. Auch mit weiteren Goetheinstituten in den USA kann den Schäden nicht entgegengewirkt werden, die sich als Konsequenz aus dem hier vorgeführten Marsch in einen anderen Staat ergeben.
    Meine Damen und Herren, wenn die Verbesserung und Erweiterung der deutschen Kultur- und
    Öffentlichkeitsarbeit in den Vereinigten Staaten dazu dienen soll, Konflikte mit der dortigen Administration zu verstärken, dann hat dies mit der im vorliegenden Entschließungsentwurf niedergelegten bisherigen gemeinsamen Auffassung von Regierung, Koalition und CDU/CSU-Fraktion, unsere Anstrengungen in den USA zu verstärken, nichts zu tun.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das kann man wohl sagen!)

    Meine Fraktion ist auch nicht der Auffassung, daß sich dieses Thema für die Landtagswahlkämpfe eignete, wie es dort empfohlen wird.

    (Zuruf von der FDP: Warum bringen Sie es dann vor?)

    Eine solche perfide Idee kann doch nur die Extremisten im Lande sowie Jungsozialisten und Jungdemokraten ermuntern, ihren Antiamerikanismus bei gleichzeitiger Schonung des Kommunismus weiter auszudehnen.

    (Schäfer [Mainz] [FDP]: Kommen Sie doch endlich zur Sache!)

    — Ich sehe, wie Sie sich dabei aufregen. Das scheint Sie ja zu bewegen.
    Wir stellen am Ende weitere Stipendien zur Verfügung, und alles ist wieder gut. Konflikte mit der amerikanischen Administration, Entspannung mit der Sowjetunion — das soll ein pragmatisch denkender Amerikaner verstehen! Nein, meine Damen und Herren, die CDU/CSU-Fraktion erwartet von der Bundesregierung, daß sie in aller Öffentlichkeit deutlich macht, daß dies nicht ihre Vorstellung von deutsch-amerikanischen Beziehungen, daß dies nicht ihre Bewertung der amerikanischen Regierung ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, manchmal will es so scheinen, als gebe das Zeitalter technologischer Entwicklungen kaum noch eine Chance, die Lebenskräfte, Ideen und Traditionen sichtbar zu machen, ohne die doch eigentlich technischer Fortschritt sinnlos ist. Eine letztlich wenig selbstbewußte und in ihrer Geschichte unerfahrene Generation mißt die Sinnhaftigkeit des persönlichen und politischen Lebens an Vordergründigkeiten, deren Gestaltung eigentlich dem Willen und der Freiheit des menschlichen Geistes unterworfen werden sollte. Die weitgehende Verbannung geschichtlichen Denkens aus unserem politischen Alltag mußte folgerichtig dazu führen, daß die marxistische und neutralistische Szenerie — bei uns mit deutscher Gründlichkeit — Unwissenheit und Verblendung zu nutzen wußte, um ein Klima der Teilnahmslosigkeit, des Verdrusses und der Gegnerschaft zu erzeugen.
    In pragmatisch denkenden demokratischen Ländern ist dieser Vorgang schwer verständlich. Wie sagte dazu in der vorigen Woche Henry Kissinger? „Ich kann nur schwer verstehen, daß irgend jemand in Berlin, das so vollkommen auf amerikanische Unterstützung angewiesen ist, der mit einer von Korn-



    Dr. Stercken
    munisten gebauten Mauer leben muß, die USA als Bedrohung des Friedens sehen kann."

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Er fügte hinzu: „Aber die meisten Amerikaner begreifen: Dies ist nicht die allgemeine Auffassung der Berliner oder der Deutschen."

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Gott sei Dank!)

    Wie recht er hat, zeigt das Ergebnis eines deutschen Meinungsbefragungsinstitutes, das Demoskopie und keine Parteipolitik betreibt: 73 % der deutschen Bevölkerung vertrauen den Vereinigten Staaten, 77 % mißtrauen der Sowjetunion. Nicht zu allen Zeiten war dieses Bild so günstig für unsere Freunde jenseits des Atlantiks.
    Am 6. Oktober des nächsten Jahres wird es 300 Jahre her sein, daß deutsche Aussiedler aus Krefeld in Philadelphia eintrafen. Sieben Millionen Bauern, Handwerker, Arbeiter, Künstler und Wissenschaftler folgten ihnen und wirkten am Aufbau der Neuen Welt mit. Viele Namen stehen heute symbolhaft für den Einbezug der Deutschen in den amerikanischen Integrationsprozeß. Ich nenne Friedrich von Steuben, der einmal einem Freund in Deutschland schrieb:
    Seien Sie unbesorgt für das Fortkommen Ihrer Kinder. Geben Sie ihnen eine gute Erziehung, und wenn Europa keine Aussicht für sie hat, Amerika hat hinlänglich Mittel, um gute Weltbürger zu versorgen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hier machen weder Religionen noch Vaterland den geringsten Unterschied. Hier sind weder Ahnen noch Vermögen nötig, um einen Mann ansehnlich und glücklich zu machen.
    Ich nenne Carl Schurz, über den Gustav Stresemann aus Anlaß seines 100. Geburtstages urteilte:
    Er hat die Liebe zu Deutschland und die Treue zu seinem amerikanischen Vaterland zur wundervollen Geschlossenheit einer großen Persönlichkeit verschmolzen, weil sein Streben hier wie dort im tiefsten Sinne auf das Ethische gerichtet war, das nicht ein Vorrecht einer Nation, sondern ein Gemeingut der Menschheit ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei der Weltausstellung 1893 in Chicago sagte Carl Schurz, inzwischen amerikanischer Innenminister:
    Ich bin immer für eine vernünftige Amerikanisierung gewesen. Aber das bedeutet nicht völlige Aufgabe all dessen, was deutsch ist. Es bedeutet, daß wir die besten Züge des amerikanischen Charakters annehmen und mit den besten Zügen des deutschen Charakters verbinden sollten. Tun wir das, so dienen wir dem amerikanischen Volk und seiner Zivilisation am besten.
    Wir denken auch an die Einwanderer aus Deutschland, von Einstein bis Kissinger, die meist ihre alte Kultur in einem höheren Maße in die amerikanische hineingegeben haben, als es eigentlich ihren Vorbehalten hätte entsprechen können.
    Carl Zuckmayer, einer der wenigen Heimkehrer nach Europa, hat seine Begegnung mit den USA wie folgt beschrieben:
    Amerika hat mir die Chance gegeben, in meinem Beruf, in meinem Denken und Schaffen, in meiner Voraussetzung und meiner Arbeit europäisch, ja sogar deutsch zu bleiben und doch von Herzen ein Bürger Amerikas zu sein ..., einem Land voll klarer, sauberer, einfacher Menschlichkeit ..., einem Land, das aus unserer europäischen Zukunft nie mehr wegzudenken ist, nicht als unser Beherrscher, sondern als unser Weggenosse, und mit dessen freiem Volk wir gemeinsam eine freie und brüderliche Welt erstreben sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Schätzungsweise über 11 000 deutsche Wissenschaftler und Techniker sind seit 1949 in die USA ausgewandert. Viele von ihnen haben kein Hehl aus ihrer Besorgnis gemacht, die Deutschen hätten ihre Politik mehr auf ein Mittelmaß als auf zukunftsorientierte herausfordernde Leistungen orientiert.
    Wer nach diesen geistigen Ursprüngen des amerikanischen und deutschen Denkens forscht, meine Damen und Herren, der wird auch erkennen, wie sehr der christlich-jüdische Kulturkreis eine glückliche Voraussetzung für die Entwicklung und Formulierung der Rechte des Menschen geworden ist. Jeffersons Unabhängigkeitserklärung von 1776 beschreibt zum erstenmal diese Menschenrechte und das Recht auf Widerstand gegen die Regierung. Was hier seinen Ausdruck findet, ist die Vermählung guter europäischer geistiger Traditionen mit dem Gestaltungswillen der Neuen Welt.
    Wie sehr dieses Denken das Handeln der amerikanischen Nation bestimmt, das beweist der persönliche Einsatz ihrer Bürger für die Not in aller Welt. Die Hilfsaktion der Amerikaner nach beiden Weltkriegen dieses Jahrhunderts — insbesondere für uns — sind ein Zeugnis der Edelmütigkeit und Hilfsbereitschaft, mit dem unsere amerikanischen Freunde ein Beispiel geliefert haben, das in unseren Tagen nur schwerlich eine vergleichbare Nachfolge findet. Die Luftbrücke zur Überwindung der sowjetischen Blockade Berlins im Jahre 1948 war ein weiteres Zeichen menschlicher Solidarität, drei Jahre nach einem mörderischen Krieg.
    In solchen Situationen erweist sich, meine Damen und Herren, die moralische Leistungsfähigkeit eines Landes.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: So ist es!)

    Wir tun gut daran, dies alles nicht zu vergessen. Zahllos sind die Zeugnisse musischer, wissenschaftlicher und technischer Zusammenarbeit zwischen der Alten und der Neuen Welt. In ihnen spiegelt sich der Reichtum europäischer Traditionen. Zwischen Pazifischem und Atlantischem Ozean gelang eine in Europa nie erreichte Integration abendländischer Vielfalt, wurde ein umfassender Konsens erreicht,



    Dr. Stercken
    ohne daß dadurch der Charme individueller Eigenartigkeiten verdrängt worden wäre. So berufen sich heute rund 52 Millionen Amerikaner auf deutsche Vorfahren.
    Die Begegnungen zwischen dem neuen amerikanischen Genius und dem deutschen Geistesleben lassen uns an viele Namen denken, die solche geistige Symbiose erfahrbar machten. Da in diesem Hohen Hause so viele Namen genannt werden, die wir uns oft nicht zu merken brauchen, möchte ich diesen einmal die Ehre erweisen, im Deutschen Bundestag genannt zu werden: Alexander von Humboldt, Mark Twain, Heinrich und Thomas Mann, Carl Zuckmayer, Franz Werfel, Gerhart Hauptmann, Ernest Hemingway, Ernst Rowohlt, Tennessee Williams, Max Reinhardt, Thornton Wilder, Bert Brecht, Kurt Weil, Bruno Walter, Paul Hindemith, Fritz Lang, Marlene Dietrich, Mies van der Rohe.

    (Zuruf von der SPD)

    — Ich finde, daß das auch einmal erwähnt werden sollte, wenn es um die Kulturlandschaft der Deutschen geht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie können nun fragen: Warum beschäftigen Sie sich mit dem, was war? Warum sprechen Sie nicht von dem, was Sie mit diesem Antrag in den Bundestag als die Zusammenfassung des Willens aller einbringen? Es gab j a darüber keine grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten, obwohl wir uns in der vergangenen Legislaturperiode nicht über eine gemeinsame Linie einigen konnten; jedenfalls nicht mit einigen besonders exponierten Vertretern der Koalition.
    Meine Freunde und ich haben die Befürchtung, daß wir uns wieder einmal über die administrative Erweiterung verständigen könnten, die Substanz der Beziehungen dabei aber auf der Strecke bliebe.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Und auf die kommt es an!)

    Wir wollten die Debatte über die geistige Fundierung unserer Beziehungen vor dem willkommenen Besuch des amerikanischen Präsidenten. Wir wollten das Bekenntnis zur geistigen und ethischen Grundlage unserer Beziehungen. Wie dringend das nötig ist, haben die Publikationen der letzten Tage ja gezeigt, auf die ich mich eingangs bezogen habe.
    Unsere amerikanischen Freunde werden nicht mehr für die Sicherung unseres Überlebens, für die Freiheit Berlins einstehen und die Sicherung unseres Zugangs zu Rohstoffen und Energie — bis hin zur Straße von Hormuz — gewährleisten, wenn bei uns wirklich zum Marsch in einen anderen Staat, in eine andere Form der Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten geblasen werden sollte. Dieses Denkmodell reduziert übrigens die europäische Identität auf eine Zusammenarbeit mit Ländern, in denen man vornehmlich sozialistische Partner ansprechen kann. Uns klingt das fatale Wort in den Ohren — wir sollten uns daran erinnern, daß das einmal jemand gesagt hat —, Europa werde sozialistisch oder es werde nicht.
    Wie soll man solche Ideologie einem Amerikaner deuten, der nun schon seit 25 Jahren auf einen europäischen Staatenbund als Paßstück zu seinen Vereinigten Staaten wartet, weil mehr Selbstbewußtsein eines geeinten Europa manchen antiamerikanischen Komplex vermieden hätte? Man kann angesichts der europäischen Berge, die im Augenblick nur noch Mäuschen kreißen, allein mit Goethe in seinen „Zahmen Xenien" resignierend sagen: „Amerika, du hast es besser als unser Kontinent, der alte!"
    Vor 475 Jahren gab der aus Radolfzell stammende schwäbische Kartograph Martin Waldseemüller dem, wie er irrtümlich meinte, von Amerigo Vespucci gesichteten Kontinent den Namen Amerika. Heute stehen wir als Europäer vor der Herausforderung eines Amerika, das die Integration der europäischen Völker kraft seiner Jugend und seines Glaubens vorgelebt hat. Wenn im Mittelpunkt dieses befruchtenden Spannungsfeldes wieder die geistigen Gemeinsamkeiten deutlicher werden, dann sollten wir für diesen Prozeß all die gemeinsamen Ideen einsetzen, die in den Ihnen vorliegenden Entschließungsentwürfen zusammengetragen worden sind. Auf einen gemeinsamen Entwurf, meine Damen und Herren, können wir uns einigen. Ich bitte Sie nur, zu verstehen, daß die CDU/CSU-Fraktion die damit eröffneten Möglichkeiten zur Vertiefung unserer Zusammenarbeit und Freundschaft mit den Vereinigten Staaten und nicht als Werkzeug einer neuen Konfliktstrategie einsetzen würde.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter Stercken, ich möchte Sie gerne fragen: Hatten Sie vorhin von „Volkssturm" gesprochen?

(Dr. Stercken [CDU/CSU]: In der Tat!)

— Dann darf ich Sie doch bitten, dies aus dem Protokoll zu streichen. Dies ruft eine sehr unangenehme Assoziation mit Nationalsozialisten hervor, die damit Menschen mißbraucht haben. Ich glaube, Sie sind damit einverstanden. — Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und der FDP) Das Wort hat der Abgeordnete Gansel.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Gansel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! „Die kulturelle Außenpolitik muß sich von den Prinzipien der Partnerschaft leiten lassen. Sie darf nicht einseitige Selbstdarstellung sein, sondern dient dem Austausch und der Begegnung der Kulturen." Sie bewegt sich „in Richtung Weltzivilisation".

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das hat Herr Stercken auch gesagt!)

    So beschreibt die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages Aufgaben und Ziele der kulturellen Außenpolitik.
    Diese dritte, kulturelle Säule der Außenpolitik — neben der politischen und wirtschaftlichen — kann ihre tragende Funktion nur dann erfüllen, wenn sie nicht Regierungen, sondern Völker verbindet. Sie muß deshalb unabhängig vom Wechsel der Regierungen, unabhängig von deren Interessen und Poli-



    Gansel
    tiken funktionieren. Das bedeutet für unsere Bemühung, die deutsch-amerikanischen Kulturbeziehungen zu intensivieren, konkret:
    Erstens. Es wäre außenpolitisch falsch, zu versuchen, aktuelle Interessen- und Meinungsunterschiede, die neben den vielen Gemeinsamkeiten zur Zeit zwischen den politischen Mehrheiten in den USA und in der Bundesrepublik bestehen, durch intensivierte Kulturbeziehungen kurzfristig zu überdekken.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Wer will das denn?)

    Wirkliche Partnerschaft muß sich auf Dauer verlassen können.
    Zweitens. Es wäre falsch, innenpolitisch zu versuchen, diese Bemühungen als Kampfinstrumente innenpolitischer Auseinandersetzungen zu benutzen. Denn dem Austausch und der Begegnung der Kulturen haben wir uns gemeinsam zu stellen. Wir sind Partner als Volk, ein geteiltes Volk zwar, aber kein Parteienvolk und auch keine Einheitspartei. Bei allen Unterschieden zwischen den politischen Parteien haben wir nach Gemeinsamkeiten und nicht nach Gegensätzen zu suchen. Nur so können wir auf Dauer auch ein verläßlicher Partner in der auswärtigen Kulturpolitik sein. Es ist deshalb gut, daß die deutsch-amerikanischen Kulturbeziehungen im Unterausschuß für kulturelle Außenpolitik gemeinsam zu einem Schwerpunktthema gemacht worden sind, daß gemeinsam ein Anhörverfahren beschlossen und durchgeführt worden ist. Es wäre gut, wenn wir im Unterausschuß auch zu einem gemeinsamen Antrag an das Plenum des Deutschen Bundestages kommen könnten.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das hat Stercken doch angedeutet!)

    Es wäre besser gewesen, wir hätten dies von vornherein versucht.
    Es ist nicht gut, daß die heutige Diskussion 14 Tage vor einem Besuch des Präsidenten der USA in Bonn stattfindet.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Was?)

    Dieser Besuch ist in der Öffentlichkeit umstritten. Gegen die Politik des amerikanischen Präsidenten wird in Bonn demonstriert werden. Als Reaktion darauf soll von anderen für Frieden und Freiheit demonstriert werden, als ob die Gegner der Politik Reagans auch gegen Frieden und Freiheit seien. Das alles ist in einem demokratischen Staat legal und legitim. Es wäre aber schlecht für unsere kulturelle Außenpolitik, wenn die heutige Diskussion für oder gegen eine Demonstration instrumentalisiert werden sollte. Ich bedaure, Herr Kollege Stercken, daß Sie in Anbetracht Ihres sonst doch geistesgeschichtlich interessanten und diskussionswerten Beitrags dieser Versuchung erlegen sind und daß Sie dies trotz der vielen Gemeinsamkeiten der beiden Anträge zum Anlaß eines Schlagabtausches zwischen den Parteien genommen haben. Die auswärtige Kulturpolitik darf kein Boxring sein, in dem die Parteien Punkte sammeln wollen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich bedaure weiter, daß Ihnen der Fehler unterlaufen ist, zum Gegenstand einer Plenardebatte ein Papier zu machen, das im Auswärtigen Ausschuß einvernehmlich nicht für wert erachtet wurde, benutzt zu werden, um kritische Fragen an die Regierung zu stellen.
    Nun wird allerdings niemand bezweifeln, daß es bei aller notwendigen Kontinuität der kulturellen Außenpolitik auch akute Ursachen und aktuelle Anlässe gibt, sie zu überprüfen und zu verändern.
    Viele Jahre, so scheint es rückblickend, hat es in den kulturellen Beziehungen zwischen den USA und der Bundesrepublik keine Probleme gegeben. In den letzten Jahren beobachten wir eine gewisse Entfremdung, die über bloße gelegentliche Spannungen, die es auch zu Adenauers Zeiten gegeben hat, hinausgeht.
    Man kann nun seiner persönlichen Meinung entsprechend Regierungen oder politischen Mehrheiten hier oder dort die Schuld daran geben. Die Grundströmungen in dem, was gelegentlich auch als Auseinanderdriften bezeichnet wird, bestehen wahrscheinlich darin, daß sich die USA in dem Maße, wie sie sich stärker zu sich selber — sie ist ja schließlich auch fast ein Kontinent — und zum pazifischen Raum hingewendet haben, von Europa abgewendet haben. Westeuropa, darin insbesondere die Bundesrepublik, hat dagegen im Prozeß seiner politischen Einigung an Selbstbewußtsein zugenommen. Die Entspannungspolitik hat dem Eisernen Vorhang die Undurchdringlichkeit genommen und neue Perspektiven eröffnet.
    Wer hätte es zur Zeit des Kalten Krieges, zur Zeit der engsten Bindung der Bundesrepublik an die USA für möglich gehalten, daß die CDU/CSU im Deutschen Bundestag einmal die Bundesregierung auffordern würde, unter Berufung auf eine KSZE- Schlußakte, die sie vor ein paar Jahren hier in einer Sondersitzung auch noch ablehnen wollte, ein Abkommen mit der DDR über einen Jugendaustausch mit der DDR abzuschließen, wie es vor wenigen Wochen hier im Plenum geschehen ist?
    Für die Bundesrepublik Deutschland beruhte die Freundschaft mit den USA auf den Erfahrungen einer Generation, die einen Weltkrieg, Diktatur, Rassenwahn und politische Verfolgung überlebt hatte. Das zerschlagende und dann geschlagene Deutschland konnte nicht erwarten, so bald wieder Freunde in der Welt zu finden. Nicht nur die amerikanische Regierung, sondern auch das amerikanische Volk halfen, mit Lebensmittelpaketen den Hunger zu überwinden, mit Ideen und Menschen die Demokratie zu wagen und einen Teil Deutschlands und WestBerlins — gewiß auch aus eigenem Interesse — militärisch zu sichern. Die Deutschen versuchten, zu danken, indem sie sich als treuester und unkritischer Bündnispartner zeigten. Der „American way of life" wurde von der neuen bundesdeutschen Gesellschaft in einer Weise idealisiert, wie es das geistige Amerika selber nie versucht hat. Das liegt fast eine Generation zurück.
    Das Amerikabild der jungen Generation in der Bundesrepublik ist von Rassenunruhen, vom Vietnamkrieg, vom Watergate-Skandal und von der ver-



    Gansel
    meintlichen Diskrepanz zwischen Idealisierung und Realität geprägt.
    Deshalb wird oft nicht wahrgenommen, was auch zur amerikanischen Wirklichkeit gehört: Kampf und Erfolg der Bürgerrechtsbewegung, die die Bundesrepublik im Hinblick auf ihre Probleme mit der Integration ausländischer Mitbürger vielleicht noch vor sich hat;

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    die Beendigung eines Krieges durch den Druck einer Protest- und Friedensbewegung auf die eigene Regierung und nicht durch eine totale militärische Niederlage; die schonungslose Radikalität von Presse, Gerichten und parlamentarischen Gremien im Kampf gegen die Korruption einer Regierung. Wer all das nicht als tatsächliche Ereignisse, sondern als traumatische Erlebnisse empfindet, sagt mehr über sich selber als Politiker aus als über die Wirklichkeit der Vereinigten Staaten von Amerika.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das ist eine Verfälschung der Aussage!)

    Wer auf die amerikanische und die deutsche Gesellschaft hört, kann sich nicht des Eindrucks erwehren, daß „antiamerikanisch" oder „anti-German" eher ein Problem der Politiker als der Völker ist.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Für das gesellschaftliche Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den USA, für die Beziehungen der Völker zueinander, scheint mir folgende Beschreibung der deutsch-amerikanischen Schulbuchkommission zutreffend zu sein — ich zitiere mit Genehmigung der Frau Präsidentin —:
    Gelegentlich sind engere Beziehungen zwischen vergleichbaren Gruppen beider Gesellschaften als zwischen den verschiedenen Gruppen innerhalb einer Gesellschaft zu beobachten. In der Arbeiterschaft und in der Mittelschicht beider Länder existieren, was Arbeitsethik, den Glauben an den Nutzen materiellen Fortschritts und das Verlangen nach Effizienz und Innovation betrifft, ähnliche Werte und Wünsche. Teile der Jugend in beiden Ländern werden zur Überwindung dessen, was sie an der Sozialstruktur und an traditionellen Konventionen als veraltet empfinden, von vergleichbaren Impulsen angetrieben.
    Im ganzen gesehen wird deutlich, daß in der Geschichte beider Länder die Beziehungen kaum jemals enger als in der Nachkriegszeit gewesen sind. Interessenübereinstimmung und Wertekonsens haben neben anderem intensiven kulturellen Austausch bewirkt. Von gelegentlich auftauchender Kritik sowie zeitweilig zu beobachtendem Ausbruch antiamerikanischer oder antideutscher Emotionen abgesehen, sind die deutsch-amerikanischen Beziehungen durch gegenseitigen Respekt und wechselseitiges Vertrauen gekennzeichnet.
    Diesen Befund hat übrigens das Anhörverfahren
    des Unterausschusses zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen in 6 Monaten durchaus bestätigt.

    (Dr. Mertens [Gerolstein] [CDU/CSU]: Genau das ist jetzt gefährdet!)

    Die Bundesregierung hat in ihrer Stellungnahme zum Bericht der Enquete-Kommission die auswärtige Kulturpolitik als ein „vermittelndes und verbindendes Element der Beziehungen zu anderen Völkern und zwischen Menschen unterschiedlicher Nation" bezeichnet. Ich wage zu bezweifeln, daß die beste auswärtige Kulturpolitik Freundschaft zwischen Völkern schaffen kann. Sie kann Freundschaft zwischen Menschen ermöglichen, insbesondere durch Austausch- und Besuchsprogramme, aber Völkerfreundschaft wächst wohl nur aus gemeinsamen historischen Erfahrungen. Im deutsch-amerikanischen Verhältnis gibt es diese historische Erfahrung. Sie darf nicht verschüttet werden, wie immer man zur aktuellen Politik einer Regierung in ihrer momentanen Zusammensetzung steht.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Genau das hat Herr Stercken gesagt!)

    Von besonderer Wichtigkeit ist in dem vorliegenden Antrag der Koalitionsfraktionen deshalb für die SPD der Vorschlag für ein deutsch-amerikanisches Austauschbüro für die junge Generation. Das persönliche Erlebnis des anderen Landes ist das beste Bindemittel; es der jungen Generation zur Verfügung zu stellen ist die beste Investition für eine verbindende Zukunft.
    Unser Vorschlag beruht auf einer Anregung Willy Brandts in der Debatte über die Regierungserklärung im November 1980. Die SPD hat diese Anregung auf ihrem Münchener Parteitag aufgegriffen und konkretisiert. Aufgaben und Arbeitsweise des Austauschbüros haben wir in dem vorliegenden Antrag skizziert.
    Ich möchte folgende Ergänzung machen:
    Erstens. Austausch bedeutet Gegenseitigkeit. Wie die amerikanische Seite organisiert sein soll, kann allerdings nur Sache der Amerikaner selbst sein. Verstärkte Bemühungen für eine Intensivierung des Austausches können wir aber in aller Freundschaft auch von der amerikanischen Seite erwarten. Ich bin froh, daß die amerikanische Regierung nach einem Besuch von Frau Minister Dr. Hamm-Brücher in den USA von beabsichtigten Kürzungen im Austausch mit der Bundesrepublik Abstand genommen hat.

    (Beifall bei der FDP)

    Aber ich bedaure, daß insgesamt festzustellen ist, daß unter den jungen Amerikanern das Interesse, die Bundesrepublik zu besuchen, nach den uns bekannten Zahlen offenbar geringer als das Interesse der jungen Deutschen ist, die USA zu besuchen.

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    Hier hat aber eine öffentlichkeitswirksame Gründung eines deutschen Austauschbüros auch die Chance, Einstellungsveränderungen zu bewirken. Ich begrüße in diesem Zusammenhang den entschiedenen Aufruf des amerikanischen Botschafters



    Gansel
    zur Verstärkung des Jugendaustausches, den er vor wenigen Wochen an seine Landsleute in den USA gerichtet hat.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Zweitens. Wir haben in unserem Vorschlag offengelassen, in welcher Rechtsform das Austauschprogramm auf deutscher Seite organisiert werden soll. Aber dabei muß die Mitwirkung unserer Jugendorganisationen und insbesondere der privaten Organisationen, die schon bisher im deutsch-amerikanischen Jugendaustausch in drei Jahrzehnten Hervorragendes geleistet haben, gesichert werden. Das Austauschbüro soll ihre Arbeit nicht verwalten oder verstaatlichen, sondern fördern und insbesondere finanziell erleichtern.
    Drittens. Die Intensivierung des deutsch-amerikanischen Jugendaustausches darf nicht auf Kosten der Austauschprogramme mit anderen Staaten in Westeuropa, in Osteuropa oder im Nahen Osten erfolgen. Die Vertreter der Jugendorganisationen, von den Jungsozialisten bis zur Sportjugend, haben darauf bei Vorgesprächen mit allem Nachdruck hingewiesen, und das ist richtig so.
    Viertens. Für die Intensivierung des deutsch-amerikanischen Jugendaustausches müssen deshalb zusätzliche öffentliche Mittel und möglichst auch private Spenden zur Verfügung gestellt werden. Ersteres mag angesichts der finanziellen Situation von Bund und Ländern schwierig aussehen. Man sollte allerdings bedenken, daß manche Mehrausgabe im Verteidigungsetat auch im Hinblick auf „das klimatische Verhältnis" zwischen den USA und der Bundesrepublik beschlossen worden ist. Ich erinnere in diesem Zusammenhang insbesondere an die Diskussion über das AWACS-Projekt. Mit der Hälfte der Kosten eines modernen Düsenjägers könnte das deutsch-amerikanische Austauschbüro viele Jahre arbeiten und langfristig „klimatische Verbesserungen" bewirken, die keine militärische Kooperation oder Koproduktion erreichen kann, und das ist ja schließlich auch nicht ihre Funktion.
    Fünftens. Zusätzliche finanzielle Mittel sind insbesondere erforderlich, um mehr Jugendlichen aus allen Schichten zu ermöglichen, das Partnerland kennenzulernen. Der Austausch darf sich nicht etwa auf die Jugendlichen mit Gymnasialbildung und finanzstarkem Elternhaus beschränken. Breitenwirkung kann nur erreicht werden, wenn auch Auszubildende, junge Arbeitnehmer, Empfänger von Ausbildungsförderung mitmachen können.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Der Bundestagsausschuß und das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit werden insbesondere dafür Sorge tragen müssen, daß die Erfahrungen der internationalen Jugendarbeit berücksichtigt werden und daß nicht etwa der Eindruck entsteht, der deutsch-amerikanische Jugendaustausch werde in der gehobenen Diplomatenklasse stattfinden; aber das wollen wir sowieso nicht, Frau Minister Hamm-Brücher, in Anbetracht unserer bekannten Bescheidenheit.
    Meine Damen und Herren, mancher Kommentator der deutsch-amerikanischen Beziehungen hält nach einer sogenannten successor-generation oder Nachfolgegeneration Ausschau. Sie soll an die Stelle der Generation treten, die nach einem schrecklichen Krieg auf Trümmern und Massengräbern Versöhnung und Freundschaft ermöglicht hat. Die jüngere Generation kann der älteren nur in ihren Lehren, nicht in den Fehlern ihrer Zeit nachfolgen. Wird ihr das gelingen? Es muß ihr gelingen. Niemand wird noch aus den Fehlern eines Atomkrieges Lehren ziehen können.
    Diese Grunderkenntnis haben wir alle gemeinsam. Was sich in den USA und in der Bundesrepublik als Friedensbewegung versteht, hat daraus Konsequenzen gezogen, die falsch oder auch richtig sein können. Gewiß wäre es falsch, sie nur deswegen als antiamerikanisch zu klassifizieren, weil sie sich gegen die politische Strategie einer Regierung oder Administration richtet. Wer Freundschaft zwischen den Völkern will, darf nicht Teile der Völker von vornherein davon ausschließen.

    (Beifall bei der SPD)

    „Freundschaft und Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten von Amerika gehören zu den Grundlinien der Außenpolik der Bundesrepublik Deutschland", so heißt es in unserem Antrag. Bei Meinungsunterschieden in politischen Einzelheiten fordern wir alle Fraktionen des Deutschen Bundestages auf, diesen Grundlinien auch in der auswärtigen Kulturpolitik gemeinsam weiter zu folgen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)